Somewhere von Himikario ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Ein frischer Windhauch wehte durch die dunkle Nacht. Hinweg über die Wälder, die Täler, die Berge und Flüsse. So auch über Edward, der sich nur schemenhaft von seiner dunklen Umgebung unterschied, wirkte er dort wo er lag doch wie als könnte er nie woanders gelegen haben. Der frische Wind jagte ihm einen leichten Schauer über die Haut, doch er genoss es nach der Hitze des vorrangegangenen Tages. Die Nacht war klar und frisch übers Land gezogen, hatte ihr Sternenkleid über ihr ausgebreitet und den Mond zum Trost dagelassen. Ed lag im flüsternden Gras und lauschte der Melodie des Flusses der sein melancholisches Lied so nahe an seinem Herzen sang, das er den Eindruck gewann, sie wären eins miteinander. Lost in the darkness, hoping for a sign Edwards Augen blickten so unergründlich in die Finsternis als würden sie erwarten, etwas darin zu finden, etwas das ihm Offenbarte was er zu wissen begehrte mehr als alles andere. Er versank immer mehr in dieser Dunkelheit, spürte kaum wie sie ihn immer mehr hinab zog, ihn umwebte mit ihren geflüsterten Versprechungen eines Zeichens. Instead there is only silence, Tränen rannten über seine Wangen, als ihm mit schmerzhafter Deutlichkeit gewusst wurde, dass das alles leere Versprechungen waren, denn da war nur Stille nichts weiter, absolut nichts. Die winzige Kerzenflamme der Hoffnung flackerte wild hin und her, getrieben von dem verruchten Spiel des Windes, der scheinbar tröstlich über seine Haut strich, sich jedoch im selben Moment so falsch anfühlte, wie eine längst vertrocknete Blüte. Can't you hear my screams...? Er wollte schreien, seinen ganzen Schmerz, der Verzweiflung und seinem Wunsch Ausdruck verleihen. Niemand war hier der ihn hören würde, dennoch brachte er nur den stummen Schrei seiner Seele zustande. Gleichzeitig fragte er sich ob ihr geschwisterlichen Band auch diese Umstände überbrücken konnte und Al, diese Schreie tief in seiner Seele spürte, spürte wie verzweifelt er, sein großer Bruder, war. Never stop hoping, Doch trotz alledem würde Edward niemals aufhören zu hoffen. Er würde dem Licht folgen, welches ihn auf dieser Seite des Tores führte. Tief im Inneren wusste er das es sein Untergang wäre, diese Hoffnung zu verlieren. Need to know where you are So lange suchte er bereits nach seinem Bruder in dieser Welt, doch bis jetzt hatte er ihn nicht gefunden, deswegen hatte er begonnen einen Weg zurück zu suchen, zurück nach Amestris und seinem Bruder. Nur alleine um zu erfahren, ob sein Bruder da war, ob es ihm gut ging, um einfach nur bei ihm zu sein. But one thing is for sure, You're always in my heart. Auch wenn dieses Leben ihm mehr wie ein Alptraum erschien, einsam und missverstanden musste er sich durch diese völlig alchemiefreie Welt schlagen. Ein einziger Gedanke hatte ihn immer weiter machen lassen, der Wunsch seinen kleinen Bruder wieder zu sehen, niemals würde er ihn und diesem Wunsch vergessen können. Er wischte sich die Tränen von den Wangen. Sein Bruder würde immer in seinem Herzen sein und ihm helfen, das durchzustehen. I'll find you somewhere I'll keep on trying until my dying day Selbst wenn es dauern würde bis ans Ende seiner Tage, Ed würde sich nicht unterkriegen lassen, eines Tages würde er ihn finden oder zurückkehren können in seine Welt, wo er ihn vielleicht schon erwartete, wo ihn alle erwarteten. Er ballte die Hände entschlossen zu Fäusten. Er fragte sich was wohl passieren würde, wenn er in dieser fremden Welt starb. Wäre es ihm dann eventuelle möglich in seine eigene vertraute Heimat zurückzukehren? I just need to know whatever has happened, The Truth will free my soul. Vielleicht musste er auch nur verstehen was damals gesehen ist, als er hinübergetreten ist in diese Welt. Er musste die Wahrheit, die tiefere Verbindung dieser beiden Welten verstehen. Er wusste, dass das Tor der Wahrheit der Schlüssel war um sein Seelenheil zu finden. Wenn es ihm nur möglich wäre zurückzukehren, nur für einen Augenblick, ein letztes Mal seinen kleinen Bruder zu sehen, ihm zu sagen wie sehr er ihn liebte und wie Leid ihm das alles tat. Für diesen Moment würde er sofort sein Leben hergeben, keine einzige Sekunde zögern. Der Wind der durch die Baumkrone des Baumes säuselte, an dem Alphonse gelehnt saß, riss ihn aus seinem Gedanken und ließ ihn lauschen. Er brachte ein vertrautes längst verblasstes Gefühl mit sich. Die dunkeln Wolken trieb er auseinander und ließ ein paar Sterne hervorbrechen, die funkelten wie frisch entstanden und poliert. Als Herz fühlte sich ihnen so verbunden. Lost in the darkness, try to find your way home Al war überzeugt davon, das Edward irgendwo dort draußen war und versuchte um jeden Preis zurückzukehren. Wenn er sich nur nicht in dieser Unendlichkeit verlor. Wie gerne hätte er ihm einen Zeichen gesandt, das ihn führte, wie ein Licht in der Dunkelheit, solange bis er wieder bei ihm war. Das einzige was im Hoffen ließ, war dieses Gefühl tief in ihm was ihn daran festhalten ließ, das Ed irgendwo war und ihn suchte, er spürte ihn so deutlich wie nie zuvor. Er sah ihn regelrecht vor sich. I want to embrace you and never let you go Er sah ihn so deutlich, so lebendig vor sich, das er die Arme ausstreckte. Er wollte ihn umarmen und nie wieder gehen lassen, nie wieder. Der dumpfe Schmerz, der in sein Herz stieß als die leuchtende Erscheinung unter seiner Berührung verschwand, war ihm bereits so vertraut und doch jedes Mal vom neuem so unerträglich, das er keine Worte für ihn fand. Almost hope you're in heaven so no one can hurt your soul... Wo auch immer sein Bruder sein mochte, so hoffte, ja betete er fast inständig dafür das es ein himmelsgleicher Ort sein möge, ein Ort an dem ihn niemand verletzte, vielleicht sogar ein Ort an dem er glücklich war, glücklicher war als hier? Eine Sekunde lang kam es ihm in den Sinn, das er auch bereits seinen Platz neben Gott gefunden haben könnte. Er blickte hinauf zum Himmel, zu den funkelten Himmelgestirnen, die so unglaublich weit entfernt waren und doch so nah wirkten. Ob er gerade in diesem Moment auf ihn herunterblickte und über ihn wachte, zusammen mit ihrer Mutter. Living in agony 'cause I just do not know Where you are Es zerriss Al innerlich, nicht zu wissen, ob sein Bruder lebte oder nicht. Selbst wenn er auf dieser ihrer Erde war, wie konnte es dann sein das er ihn bis jetzt nicht gefunden hatte. Jeden Tag begann er mit dem gleichen Antrieb und jeder Tag endete mit dem schmerzvollen Bewusstsein ihn wieder nicht gefunden zu haben. Wie sollte er dieses gepeinigte Leben nur weiterführen? I'll find you somewhere I'll keep on trying until my dying day Ein Gedanke verband die beiden doch so stark, wie kein anderer. Denn auch Al hatte sich geschworen seinen Bruder zu finden, was auch immer gesehen mochte. Er lernte einzig und alleine aus diesem Grund wie ein Besessener. Egal wie alt er werden würde, er würde einen Weg finden seinen Bruder zurückzuholen, zurück nach Hause. Dieser Gedanke würde für sein ganzen Leben reichen und dafür sorgen niemals innezuhalten in seiner Erforschung des Möglichen und des Unmöglichen. I just need to know whatever has happened, The Truth will free my soul. Er musste erfahren was damals genau gesehen war, wie sein Bruder es vermochte sein Leben für Als herzugeben. Das wichtigste war herauszufinden was danach mit seinem Bruder gesehen war, das Wissen um diese Wahrheit würde ihm gewisse Möglichkeiten eröffnen. Er würde verstehen, was seine Rolle war und vielleicht ergab sich daraus der Weg seinen Bruder wieder zu sich zu holen oder selbst zu ihm gelangen. Edward war schon immer das Wichtigste in Als Leben gewesen, sein dem Tod ihrer Mutter noch mehr sogar und er war es bis heute unverändert. Wherever you are, I won't stop searching. Plötzlich erhoben sie sich beide, fast synchron. Ed lief hinauf zu einem einsamen Baum und Al hinab zum Fluss. Beide spürten den Anderen unterbewusst und ihre Seelen wussten wo sie den anderen suchen mussten, es war unmöglich für sie es nicht zu tun. Sie liefen und liefen sich immer weiter entgegen, wenn auch in anderen Welten. Waren sich so nah und doch so unerreichbar füreinander. Whatever it takes, I need to know. Sie liefen aneinander vorbei, doch nach einigen Sekunden bleiben sie stehen, augenscheinlich ohne ersichtlichen Grund. Doch beide spürten es, sie spürten es so deutlich, sie wendeten den Kopf und blickten zurück und sahen den Anderen praktisch vor sich. Langsam fast ungläubig gingen sie auf die Lichtgestalt des jeweils Anderen zu. Ihre Handflächen berührten sich und die Liebe brannte in den Augen beider. „Sag mir, was musst ich tun um dich wiederzusehen?“, flüsterten beide. I'll find you somewhere I'll keep on trying until my dying day I just need to know whatever has happened, The Truth will free my soul. Beide begannen zu weinen, die Tränen hinterließen ihre Spuren, so wie die Jahre der Trennung es getan hatten. Doch beide verstanden nun, das der Andere lebte und ebenfalls verzweifelt nach einem suchte. Sie spürten die neu aufkommende Entschlossenheit, die dieses imaginäre Treffen mit sich brachte, sie wussten das sie einen Weg finden würden sich wiederzusehen, sie mussten nur lange genug suchen. Sie blickten einander an so warm und in ihrer tiefen Verbundenheit spürten sie das, die Liebte, dieses warme familiäre Liebe die sie füreinander empfanden. Diese einzig wichtige Wahrheit zu kennen, war für beide unglaublich befreiend und es schloss die seelischen Wunden, die ihr ungewollter Abschied mit sich gebracht hatte, denn dieses Band, welches sie über Welten hinweg verband, würde der Schlüssel sein der sie zueinander führen würde, so wie es ihnen heute gestattet hatte einander zu treffen. Dann fegte der Wind das Bild der Lichtgestalten hinfort wie ein Staubkorn und hinterließ einen bestärkten Ed und einen bestärkten Al. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)