Mein Abschiedsbrief~ von Momo_Feelus (Und dann sagte er Goodbye!) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- Wieso ich gerade an diesem Punkt angekommen bin, dass ich auf dem Dach unserer alten Schule stehe und in den Himmel blicke, mein Gesicht gen den grauen, erbarmungslosen Himmel gerichtet, getränkt mit schwarzen, salzigen Tränenspuren? Das ist nun eine sehr lange Geschichte und die meisten die sie lesen, werden weder meine Handlungen, noch meine Gedanken nachvollziehen können. Liebe ist das stärkste Gefühl von allen, ja sogar größer als Hass. Das ist den meisten oberflächlichen Menschen nicht bewusst, denn eine wirklich tiefe und starke, ja grenzenlose Liebe ist ihnen fremd. Mein Name ist Takanori Matsumoto, ich bin 28 und lebe seit meiner Geburt in Tokyo – Japan. Ich fing schon in jungen Jahren an, an meiner Karriere zu arbeiten und es klappte sogar! Ich wurde nach der Zeit immer berühmter und als meine Freundin Reila damals starb, war ich zu nichts mehr zu gebrauchen… Ich dachte der Sinn meines Lebens war verschwunden und ich würde mit ihm verschwinden, doch die Musik hat mich nicht aufgeben lassen. Aber es war nicht nur die Musik die mich noch hier hielt, sondern es gab diese eine Person die ich schon seit der Schulzeit kannte…sein Name war Suzuki Akira. Er war der Coolste aus der Klasse und immer sehr beliebt bei den Mädchen. In meinen Augen ein Stümper und Rowdy. Ich hingegen war der Außenseiter. Der Streber mit der Brille und Liebling der Lehrer. Außerhalb meiner Schulzeit schrieb ich Songtexte und hoffte auf eine kleine Chance diese an den Mann zu bringen, jedoch scheiterten alle meine Versuche. Ich spielte gerne Drums und ein paar Akkorde auf der Gitarre konnte ich auch. Doch das Singen war für mich die idealste Methode meine Gefühle und Laster zum Ausdruck zu bringen. In der Schule hatte ich das Glück, das ich mit den meisten meiner Klassenkameraden nicht wirklich was zu tun hatte. Suzuki hingegen hatte stets die ganze Truppe auf seiner Seite und das Schlimmste: Er saß auch noch hinter mir! Jedoch vermied er es, mir auch nur den kleinsten Funken Aufmerksamkeit zu schenken, bis zu jenem Tag… „Hey Takanori mal wieder am Bücherfressen, huh!?“ Kato war in Suzuki‘s Clique und einer der Schlimmsten. Er nutzte jede Gelegenheit andere zu schikanieren und zu verspotten. Genau wie zu jener Zeit als er vor mir stand und sich an mir auslassen wollte. Es kam mir oft so vor, als wäre ich ein Magnet der Probleme magisch anzog. „Antworte mir du kleiner Idiot!“ hörte ich noch, als er mir mein Buch vor der Nase wegzog und es aus dem Fenster warf. Ich sah ihm stumm hinterher und starrte verbissen auf das Pult vor mir, welches mit Kerben und dummen Sprüchen beschmutzt war, bis aber auch dieses plötzlich vor meinen Augen verschwand und ich nur merkte wie mein zitternder Körper auf dem dreckigen, harten Boden aufschlug. Ich wagte mich niemals zu beschweren oder mich gar zu wehren aus Angst, dies würde die Prügel nur verschlimmern. Die ersten paar Schläge prasselten auf meinen wehrlosen Körper herab, Tritte die sich immer wiederholten machten es mir schwer, mich nicht zu erbrechen. Hände betasteten mich, suchten sich gewaltsam ihren Weg zu meiner Gürtelschnalle und in mir breitete sich ein Gefühl von Gleichgültigkeit aus. Stimmen riefen das es schneller vorbei sein würde, würde ich mich nicht rühren und auf meinen Lippen verstarb ein verlorenes „N-nein…bitte…nicht.“ Verzweifelt versuchte ich meine Hose festzuhalten, klammerte so stark an meinen schützenden Kleidern, dass meine Fingerknöchel weiß hervortraten. Ich fragte mich, wie es wohl wäre, hätte ich ein anderes Leben gewählt. Die Seite der coolen Schläger, und nicht diese des einsamen Strebers. Doch ich bezweifelte, dass mich ein solches Leben erfüllen würde. Ich konnte nicht zu einer Person werden, die mir niemals entsprach. Ich vermied es, ihnen mein von Tränen überzogenes Gesicht zu zeigen, welches im Schmutz des Bodens, dem eines Kindes ähnelte, welchem man sein Spielzeug gestohlen hatte. Fesseln schlangen sich um meine zitternden Handgelenke, banden meine Arme hinter meinem Kopf zusammen und Füße drückten diese zu Boden. Obgleich ich wusste, dass mir niemand helfen würde, blickte ich immer wieder hilfesuchend zur Tür. Ich versuchte mir klarzumachen, dass es vergebens war, doch der Schimmer dieser Hoffnung war nicht aus meinem Kopf zu bekommen. Mein Körper zitterte wie verrückt, doch mein Kopf hatte resigniert und aufgegeben. Doch all dieser Schmerz der mir scheinbar immer und immer wieder zugefügt wurde, war nicht vergleichbar mit dem Gefühl in mir, als du an diesem Tag mit schnellen Schritten auf mich zukamst. Plötzlich hatte die Folter an Bedeutung verloren und es war grausam für mich, so schwach und hilflos vor dir am Boden zu liegen. Ich musste dein Gesicht nicht mal sehen um zu wissen, dass es deine Schritte waren die sich mir näherten, denn ich beobachtete dich schon vom allerersten Augenblick an. Niemals würde ich dein genervtes Gesicht vergessen, als du dich neben mich setzen musstest, weil sonst kein anderer Platz in der Klasse frei gewesen war. Schon damals konnte man an deinem kalten und undurchschaubaren Blick erkennen, dass du einmal ein Anführer Typ sein würdest. Ich wusste noch jedes Detail an dir, ich hatte dich schon am ersten Tag mehr als aufmerksam beobachtet. Deine Schuluniform war schmutzig gewesen, weil du dich davor noch am Schultor geprügelt hattest, zumindest erzählten das die Anderen. Dein Hemd war zerknittert, nicht ordentlich in die Hose gesteckt, halb aufgeknöpft und deine Krawatte hattest du nicht einmal dabei. All diese eigentlich völlig nutzlosen Gedanken kamen mir in den Kopf, als ich realisierte, dass du mich jetzt nach all der Zeit so kennen lernen musstest. Ich spürte kurz darauf wie die Last leichter wurde und stütze mich kurz auf, um zu sehen weswegen Kaito von mir abgelassen hatte. Was ich dort sah, ließ ein überraschtes Keuchen über meine Lippen fahren…DU hattest Kaito am Kragen. „Was zum Teufel tust du denn da? Lass die Finger von ihm du mieser Bastard!“ Der Klang deiner Stimme hatte einen aggressiven Hauptklang und einen besitzergreifenden Unterton…Als würdest du nicht wollen, dass mich jemand anfasst. Niemand außer dir. Ich konnte meine Fesseln lösen, zog meine Hose wieder nach oben und kauerte mich zusammen, in der Hoffnung dass alle verschwinden würden und du mich nicht mehr so ansehen müsstest. Ich spürte kurz darauf deine warme Hand an meiner Schulter und deine leise, raue Stimme ertönte an meinem Ohr und fragte, ob Kato mir etwas angetan hatte und wie mein Befinden sei. Ich sah dich an, schlang meine Arme um dich und fing hemmungslos an zu weinen. Etwas, was ich sonst nur tat, wenn mich sicher dabei niemand sehen würde. Du legtest deine Arme ebenfalls um meinen noch vor Schock zitternden Körper, streicheltest mir über den Kopf. „Keine Angst, ich bin übrigens Suzuki Akira, aber du kannst einfach Aki zu mir sagen.“ Von diesem Tag an war ich nicht mehr bloß Luft oder unsichtbar für dich und ich genoss jeden deiner Blicke und die Aufmerksamkeit die du mir schenktest. Du fasziniertest mich jeden Tag immer mehr. Deine coole Art, an welche ich wohl nie herankommen würde, machte dich einzigartig. „Hey Taka-Chan, kann ich deine Aufgaben abschreiben?“ nickend und mit einem leichten Lächeln auf den Lippen gab ich sie dir. Beinahe jeden Tag. Es vergingen Monate und wir hatten immer mehr miteinander geredet und Zeit miteinander verbracht, sogar deine Noten wurden innerhalb dieser Zeit immer besser. Wir trafen uns sogar außerhalb der Schulzeit des Öfteren. Du erzähltest mir von deinem ganzen bisherigen Leben, von all deinen Erlebnissen die für mich wie Abenteuer schienen. Auf welchen Schulen du schon warst, beispielsweise, und von deinen Freundinnen. Und wenn dich eine in den Wind geschossen hatte, kamst du zu mir nachhause und hattest dich ausgekotzt. Da ich schon lange nicht mehr bei meinen Eltern wohnte, war ich glücklich, wenn ich Besuch hatte. Jedes Mal wenn dich eine dieser Frauen verlassen hatte, und du bei mir saßt, völlig aufgelöst und mit Tränen in den Augen, staunte ich darüber wie verletzlich du tatsächlich warst. Du fragtest mich mal, was denn mit mir sei und ob ich denn Beziehungen hatte oder habe und ich erzählte dir von meiner Freundin. Sie wohnte früher auch in Tokyo war mit ihren Eltern zusammen nach Europa gezogen. Sie kam trotz großer Entfernung jedes Jahr zu Besuch und jedes Mal viel der Abschied von ihr immer schwerer. Ich erzählte dir von Reila und war aber trotz allem immer sehr zurückhaltend. Ich hatte dir sogar von meinem Traum erzählt, und als du großes Interesse daran zeigtest, meintest du „Es ist schön die gleiche Zukunft mit dir zu teilen.“ Du schenktest mir sogar deinen Schlüsselanhänger, welches ein Mikrophon darstellte. Ich hatte mich sehr darüber gefreut und habe ihn bis heute gut aufbewahrt, denn es erinnerte mich immer an die schönen Tage, die wir miteinander teilten. Es war kaum zu glauben, dass wir so weit gekommen waren. Nach Jahren entschlossen wir uns gemeinsam diesem Traum nachzugehen und gründeten unsere Band "the GazettE", doch jeder Anfang ist schwer. Es hatte mich überrascht, wie gut es klang gemeinsam mit dir Musik zu machen. Man konnte hören wie du für das Bass spielen geboren warst. Ich war sehr beeindruckt von dir und ich war immer fleißig am Texte schreiben und Singen üben, schließlich wollte ich groß rauskommen und meinen, nein, UNSEREN Traum mit dir ausleben. Es lief alles perfekt und wir waren schon als Underground Band recht beliebt. Wir schafften es, uns sehr schnell einen Namen zu machen, und schließlich kam der Tag an dem Reila sich das Leben nahm. „Nein... Bitte nicht meine Reila... meine Geliebte...“ Meine Finger gruben sich in meine totgebleichten Haare und meine Kehle begann ihren Namen zu schreien. Das Telefonat mit ihrem Vater hatte mein Leben, meinem Leben eine krasse Wendung gegeben. Ich kauerte stundenlang am Boden, weinte, und der Telefonhörer krächzte unaufhörlich sein dumpfes Tuten. Dieser Moment war einer der grausamsten meines Lebens. Danach saß ich wochenlang nur noch Zuhause, starrte auf leere DINA4 Seiten, auf denen neue Songs entstehen sollten. Stattdessen tränkte ich sie permanent mit Tränen. Ich liebte sie mit aller Kraft, wie konnte so etwas Unfassbares nur passieren? Wie kann sie mich einfach so verlassen? Die Frage nach dem "Wieso" wollte einfach nicht aus meinen Gedanken weichen. Da mir niemand helfen konnte, diese Frage auch nur ansatzweise logisch zu beantworten, begann ich mir die Schuld an allem zu geben. Ich hatte damals mit niemandem mehr darüber ein Wort gesprochen und mich auch bei keinem mehr gemeldet, wodurch du begannst, dir Sorgen um mich zu machen. Du hattest mich damals unzählige Male angerufen und mir Mails geschrieben. Sogar Briefe bekam ich von dir als ich meine Haustür verschlossen hielt. Doch ich empfand es als besser, wenn mich niemand so sehen konnte. Ich saß stundenlang jeden einzelnen Tag vor den leeren Blättern und hielt mit meiner verkrampften Hand den Stift. Doch er wollte nicht schreiben und ich wünschte, ich könnte so viele Worte erschaffen, wie ich Tränen vergoss. Ich bekam rein gar nichts zustande und ich hasste mich dafür. Ich war nichts. Ich war ein Versager. Mein Arm fegte wie von selbst über den zugestellten Tisch und das ganze Papier ging wirbelnd zu Boden. Mein Körper sank mit ihnen. Ich wusste nicht woran das lag. Vielleicht weil ich seit Tagen nichts gegessen hatte. Oder seit Tagen mit keinem geredet hatte. Oder das mein Körper schmerzte, von den Verletzungen, die ich mir unterbewusst angetan hatte. Meine Augen starrten zur Decke. Ich muss hier raus... Ich muss etwas ändern. Und plötzlich erschienst du unter dem Nebel meiner Gedanken. Und mit deinem Bild vor meinem geistigen Auge erinnerte ich mich an ein Geschenk von dir. Der Schlüsselanhänger! Der Anhänger denn du mir damals geschenkt hattest und der mich dran erinnern sollte an meinen Träumen festzuhalten. Das Schlimmste war, dass es nicht nur mein Traum alleine gewesen war, sondern UNSER Traum. Und ich war gerade dabei ihn zu zerstören. Ich rappelte mich vom Boden auf, wollte nach ihm greifen, als es an der Tür klingelte. Ich beschloss sie zu öffnen. „Taka-Chan! Dein Gesicht... Was ist mit dir?“ Hörte ich dich entfernt sagen, ehe es schwarz vor meinen Augen wurde und ich in deinen Armen zusammenbrach. Irgendwann war plötzlich ein leichter Druck auf meiner linken Seite zu spüren und ich sah wie du mit deinen neuen blonden Haaren an meinem Bett eingenickt warst. Ich setzte mich auf und streichelte dir leicht durchs Haar, als ich bemerkte wie du meinen Anhänger in der Hand hieltst. Sofort kamen mir die Tränen. Mein Schluchzen riss dich aus deinem Halbschlaf und du sahst mich mit besorgten Augen an, fragtest mich, wie es mir denn geht. Du hast mich wie damals in der Schule in den Arm genommen und mich fest an dich gedrückt, wodurch ich sogar deinen Herzschlag hören konnte. Die Melodie deines Herzens beruhigte mich und ich erzählte dir alles was geschehen war. Ein halbes Jahr danach standen wir wieder auf der Bühne und wir waren schon zu fünft. Man kündigte uns an und als wir die Bühne betraten, war das Gejubel trotz der kleinen Halle so groß, dass es mir vorkam als würde ganz Japan davon mitbekommen. Ich stand da, sah zu Akira rüber, er nickte und lächelte mir zu als ich den neuen Song ankündigte. "REILA!" Ich habe es geschafft. Ich habe die leeren Blätter gefüllt und wenn du mich hören kannst Reila, dann hoffe ich dass dir meine Botschaft gefällt. Danach vergingen die Jahre und ich kam immer besser damit klar, auch dank dir, Akira. Wir hatten schon mehrere Alben rausgebracht innerhalb dieser Zeit. Du wichst nie von meiner Seite. Ich hatte nie deine Briefe geöffnet, die du mir damals alle gabst. Doch irgendwann begann es mich zu interessieren, was du mir sagen wolltest. Ich kam mir irgendwie dumm vor, sie nun zu lesen, doch ich war alleine daheim du warst mit Kai und Uruha trinken und Mädels aufreißen wie jedes Wochenende. Und ich blieb wie jedes andere Wochenende zuvor zuhause und war lieber für mich allein. Ich hielt nun die 4 Briefe von dir in der Hand und kämpfte immer noch mit dem Gedanken ob ich es tun sollte oder nicht, doch hatte mein Körper wieder schneller gehandelt als mein Kopf und meine Hände waren schon dabei sie zu öffnen. Als meine Augen die ersten Zeilen überflogen kamen mir die Tränen. „Ich vermisse dich und mache mir Sorgen um dich Taka!“, „Du bist nicht zu erreichen, ich hoffe dir geht es gut?“ oder auch „Lass mich nun nicht alleine Taka... egal was ist, ich will dir helfen!“. All diese Zeilen und mehr waren wie pure Messerstiche in meiner Brust die mir sogleich die Luft zum Atmen nahmen. Ich sah auf mein Handy und habe kurz überlegt, bis ich dir eine Nachricht schreibe um dich zu fragen ob du Zeit hast und wir uns kurz sehen könnten. Ich las die SMS noch einmal durch und war kurz am Zögern, doch meine Finger hatten so gezittert das ich schon auf den Absende-Knopf kam. Ich legte mein Handy neben mich und schaute starr auf den Boden, bis es plötzlich vibrierte und ich deinen Namen schon auf dem Display sah. „Ja ich bin gleich bei dir Taka-Chan, hoffe dir geht‘s gut...“ Ich lächelte und spürte den salzigen Geschmack meiner Tränen, die an meinen Lippen starben. Nach einer kurzen Zeit ertönte meine Klingel und ich wischte mir aufgeregt die Tränen aus dem Gesicht. Ich riss die Tür auf und sah in dein Gesicht. Der leere Ausdruck in deinen Augen ließ mich erschrecken. „Akira w...was ist denn los?“ fragte ich mit zitternder Stimme. Du tratest herein und liest die Tür zufallen. Ich merkte dass du etwas angetrunken warst und ich ließ dich erst einmal Platz nehmen und brachte dir ein Glas kaltes Wasser. Ich kniete mich vor dich auf den Boden und stütze mich an deinem Bein ab, als ich bemerkte wie deine Tränen auf mich herabregneten. Ich wollte unbedingt wissen was mit dir los ist, aber ich wollte dich nicht mit meinen Fragen bedrängen. Plötzlich fingen deine Lippen an zu sprechen, formten angewidert Worte, denen ich fassungslos folgte. „Und dann hielt er mich fest und ist immer näher gekommen und wollte mich küssen, Gott es ist doch Uruha, er ist ein MANN! Wie ekelhaft ich mich gefühlt habe dabei!“ Mein Gesicht erlaubte mir keine Emotionen in diesem Moment, als ich das erfuhr. „Es ist ja alles ok Akira, keine Sorge!“ sagte ich eingeschüchtert und hielt sein Gesicht in meinen Händen während ich die Tränen wegwischte. „Ich musste an dich denken und wollte einfach nur zu dir und als ich deine SMS bekam war ich schon unterwegs“ erzähltest du mir und ich bekam das Gefühl nicht los, dass du mir mehr sagen wolltest, als du jemals hättest wohl zugeben wollen. „Beruhig dich erst mal wieder und trink einen Schluck Wasser.“ Ich hielt dir das Glas hin und plötzlich griff deine Hand nach meinem Handgelenk und zog mich zu dir hin. Ich spürte nur deine andere Hand in meinem Nacken und deine weichen Lippen die meine berührten. Ich riss die Augen auf und war starr vor Überraschung. Ich verlor den Halt, die Spannung in meinen Beinen und ehe ich mich versah, lag ich unter dir auf dem Bett. „Takanori... es tut mir leid aber... Ich liebe dich.“ sagtest du in schnellen Worten und brachtest mich sofort wieder zum Schweigen in einer so zärtlichen Art, dass ich dich ohne viel Aufwand hätte wegdrücken können. Ich konnte es kaum fassen, dass mich gerade mein bester Freund verführte und ich versuchte mich zu erinnern, wann ich das letzte Mal in meinem Leben so glücklich gewesen war. Trotz diesem Moment war es zum verzweifeln, da alles so aussichtslos schien... Es ist dir nie aufgefallen, dass ich dich damals so sehr gebraucht hatte und ich nur deine Nähe wollte. Reila, verzeih mir, doch ich habe mein Herz wohl schon vor langer Zeit verloren. An eine Person die sich für unsere Gemeinsame Zukunft entschieden hat. Ich wehrte mich nicht gegen den Moment und spürte den bittersüßen Schmerz nach einer Zeit nicht mehr, wodurch ich mich voll und ganz dieser anscheinend unendlichen Liebe hingab. Ich wusste nicht ob er mitbekommen hatte, wie mir ein „Ich liebe dich auch.“ entkam, während er mir liebevoll über die Haut streichelte. Als ich morgens aufstand, war er nicht mehr da. Auch kein Zettel und keine Nachrichten auf meinem Handy, keine Mails oder Anzeichen wo er gerade ist. Es vergingen Tage und Wochen aber ich bekam auch auf meine Anrufe und SMS nichts dergleichen zurück. Zu den Bandproben erschien er auch nicht mehr und die anderen fragten mich zweifelnd ob ich was wüsste, doch bekamen sie nur ein Kopfschütteln von mir. Es war schon spät und ich war auf den Heimweg, als ich auch noch bemerkte dass mein Anhänger fehlte. Ich lief den kompletten Weg zurück und wieder her um ihn zu suchen, doch es war zwecklos. Vor meiner Haustür lag ein Brief und auf diesem mein Anhänger. Ich wusste sofort dass der Brief von Ihm war. „Es tut mir leid Taka, was ich dir angetan habe. Ich wusste nicht wie ich es dir hätte jemals sagen sollen. Hasse mich ruhig für das, was ich dir angetan habe, aber hasse nicht meine Liebe zu dir, denn diese ist und war von Anfang an grenzenlos und wird es auch immer bleiben. Ich werde dich niemals vergessen, doch tut es mir weh zu wissen, dass ich derjenige war, der dich so sehr verletzt hat. Das soll nun mein Abschiedsbrief an dich sein damit du weißt, dass es mir gut geht und ich glücklich mit dir war, jede freie Sekunde meines Lebens. Ich bin weit weg um dir nicht mehr unter die Augen zu treten, suche auch nicht nach mir, denn es ist sinnlos. Ich danke dir für alles was du für mich getan hast und was jemals war. Ich liebe dich, vergiss dies und mich bitte nicht... In Liebe Suzuki Akira.“ Nun hatte auch er mich verlassen und die Frage "Wieso" wurde mir ein zweites Mal nicht beantwortet. ich stand da mit dem Brief und dem Anhänger von dir, denn das war alles was mir noch geblieben war. Deine Liebe zu mir machte mich all die Jahre so glücklich, doch das ich zu feige war, um es dir zu sagen, zeigte mir nun wie schwach und hilflos ich doch eigentlich bin. Ich sank zu Boden und bemerkte nicht wie ich deinen Namen schrie. Ich weiß das dich diese Stimme nicht erreichen wird, weil du nun fort bist und ich nun alles verloren hatte was ich mein ganzes Leben lang suchte und schlussendlich verlieren sollte. Nun steh ich hier oben, es ist düster, die Wolken verdecken die Sonne. Ich ertrage das helle Licht ohnehin nicht... nicht mehr, seitdem ich mich an die dunkle Einsamkeit gewöhnt hatte. Es sind jetzt 2 Monate vergangen, seitdem du einfach verschwunden bist, ohne mich jemals gefragt zu haben wie es mir dabei eigentlich geht. Natürlich habe ich nach dir gesucht, auch wenn du es nicht wolltest. Doch diese Suche war wohl das einzige, was mich so lange noch hier gehalten hatte. Ich halte diesen Brief in der Hand und lege ihn zur Seite, denn er soll nicht dreckig werden oder kaputt gehen. Vielleicht besteht die Hoffnung dass du ihn eines Tages lesen wirst. Ich tue den ersten Schritt und stehe auf dem Dach unserer alten Schule. Dies ist der Ort an dem alles begonnen hat. Wo alles angefangen hat, vor vielen Jahren und somit heute auch ein Ende finden wird. Ich rufe noch einmal deinen Namen in den Himmel und hoffe auf ein Echo, doch vergebens. Es wird niemals kommen. Ich lächele noch ein letztes Mal, bis ich den Fuß ins Leere setze und mir plötzlich ganz kalt wird. „Ich liebe dich auch...“ flüsterte ich in den Wind und spürte wie alles zu bröckeln begann. Ich sah mein ganzes Leben an mir vorbeilaufen, kein einziger Moment war ohne dich geblieben. Ich streckte meine Hand aus, sie griff ins Leere. Der Wind zerrte an meinen Haaren, an meinen Kleidern. Ich danke dir, dass du für mich da warst und mir die Liebe schenktest die ich immer wollte. Manche würden nun sagen es ist egoistisch von mir, mein Leid zu beenden und ihm dafür die Schuld zu geben. Doch ein Leben ohne ihn ist kein Leben mehr für mich. Ich verlange auch kein Verständnis dafür oder Gefühle wie Mitleid. Ich wollte nicht mehr, als das Herz einer Person, die mir mein eigenes genommen hatte. Sayonara, Akira~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)