Common destiny von ImoenDearnise (Die Schicksalsgemeinschaft) ================================================================================ Prolog: Broken -------------- Es war kein besonders sonniger Tag in Death City. An diesem Morgen stampfte ich wütend durch den ersten Schnee des Winters und ignorierte die Antriebsworte meiner Meisterin Maka. "Beeil dich doch mal Soul, wir kommen noch zu spät!" "Wenn dieser Schnee nicht liegen würde könnten wir wie jeden Morgen mit meinem Mofa fahren und müssten uns das hier nicht antun." Der erste Schnee des Winters war stumm in der vergangenen Nacht gefallen und hatte jeden in der Stadt der ihn am Morgen sah überrascht. Es kam selten vor das der erste Schnee des Jahres sie im Oktober erwartete. Schließlich war es noch sehr früh für den Winter. Ich betrachtete wie die beiden blonden Zöpfe meiner Meisterin leicht von einem kalten Windhauch erfasst wurden und kurz in der Luft schwebten. Ein Lächeln huschte über meine Lippen. Ich war schon so lange in meine Meisterin verliebt, doch hatte ich mich nie getraut ihr gegenüber ein Wort zu erwähnen. Nicht direkt zumindest. Die Blonde wusste lediglich das ich als Waffe jederzeit für sie als meine Meisterin sterben würde, aber hatte sie auch die Wahrheit hinter meinen Worten erkannt? Wohl kaum. //Sie würde sowieso niemals etwas für mich empfinden.//, ich seufzte. "Wie uncool." "Was?" "Das du so eine Flachbrust bist." "MAKA-CHOP!" Wieder einmal bekam ich eines von Makas Büchern auf den Kopf geschlagen. Wieder einmal durchzuckte es mich als ich bemerkte was ich gesagt hatte. Wieder einmal hatte ich Maka beleidigt ohne mir selbst einzugestehen das ich dies nur tat, weil ich mich nach ihrer ungeteilten Aufmerksamkeit sehnte. "Musst du mich immer direkt schlagen?" Doch meine Meisterin antwortete mir nicht und ging inzwischen ein Stück von mir entfernt weiter durch den kalten Schnee. Ich wollte Maka nicht noch wütender machen und keinen weiteren Schlag dieses Stärkegrades riskieren also folgte ich meiner Partnerin schweigend bis zu unserer Schule. Die Shibusen, Schule für Waffen und Meister. Gegründet von Shinigami dem Totengott der den Kishin bändigte, konzentrierten sich ihre Schüler darauf das erneute erscheinen eines Kishins zu verhindern und ihre Waffen zu einem Death Scythe zu vervollständigen. Dazu bedarf es wie jeder jeder Schüler der Shibusen wusste, 99 Seelen die zu Kishineiern wurden und eine weitere mächtige Seele. Die Seele einer Hexe. Es ist noch nicht lange her das ich mit Maka gegen Blair gekämpft habe nur um am Ende zu erfahren das sie keine Hexe war und ich mit meiner Meisterin von vorne beginnen musste. Damals schien es mir als hätte ich gewusst das Maka etwas für mich empfand. Heute weiß ich es. Doch heute ist es zu spät. Ich bin ich, alleine hier in den Trümmern meiner früheren Heimat und erzähle euch meine Geschichte... Kapitel 1: Leises Gift ---------------------- Wir gingen direkt in den Klassenraum und setzten uns dort hin um auf unseren Lehrer Franken Stein zu warten der noch nicht erschienen war. Während wir warteten tauchten nach und nach auch die letzten von uns auf, welche Schwierigkeiten mit dem Schnee gehabt hatten der draußen die Welt in ein weißes Wunderland verwandelte. Death the Kid, Tsubaki und natürlich Black Star, der sich ersteinmal einen spektakulären Auftritt leistete, betraten nach und nach den Klassenraum. Der Blauhaarige reagierte recht wütend als er bemerkte das die Lehrkraft noch überhaupt nicht im Klassenraum war und Tsubaki lächelte uns anderen entschuldigend an während ihr temperamentvoller Meister sich langsam wieder beruhigte. Dann begrüßten Black Star und ich uns ersteinmal. Ihr müsst wissen: Black Star war zwar etwas speziell, aber er war mein bester Freund. In jeder Situation konnte ich auf ihn zählen. Er war immer da wenn ich ihn gebraucht habe und er war auch der einzige der von der Liebe zu meiner Meisterin wusste, abgesehen von mir natürlich. Ich konnte mir gut vorstellen das andere etwas von meinen Gefühlen ahnen könnten, aber niemand außer mir und meinem besten Freund wusste davon das sie wirklich so existierten. Die Zeit verging... Wir warteten scheinbar eine Ewigkeit ehe sich Stein auf seinem Drehstuhl in den Raum bewegte. Wie immer kam er an der Türrille zum stoppen und verlor den Halt, sodass er mit seinem Stuhl auf den Boden fiel. Vom Boden aus grinsend drehte er an seiner Schraube und musterte jeden einzelnen von uns kurz, aber intensiv. Der Doktor erhob sich wieder und rollte mit seinem Stuhl durch den Raum zu dem Lehrertisch. Auf dem Schoß hatte er einen Käfig mit irgendeinem Vogel den ich vorher nie gesehen hatte und diesen stellte er nun auf seinen Tisch. In diesem Moment hörte ich meine Meisterin neben mir leise seufzen wobei ich so intensiv ich konnte auf jeden Ton lauschte der von ihren herrlichen Lippen kam. Ihre Gedanken mussten dem gleichen gelten wie die von vermutlich allen anderen auch. "Das heißt dann wohl das wir wieder sezieren anstatt etwas zu lernen." Stein stellte den Käfig ab und blickte leicht abwertend zu Maka. Ja, für Stein waren seine Sektionen immer alles gewesen. Er konnte nicht verstehen wie wir anderen über seine Leidenschaft dachten, denn er genoss es schon immer in vollen Zügen alles auseinanderzunehmen was er bekam. Ein irres Grinsen huschte über das vernarbte Gesicht unserers ständig rauchenden Lehrers als er bemerkte das wir nun nach und nach wieder alle ruhiger wurden. "Wo denkst du hin. Ein solches Prachtexemplar würde ich niemals solchen Amateuren wie euch überlassen, aber vielleicht sollten wir mal einen von euch aufschneiden..." Maka zuckte leicht zurück bei dem irren Blick Steins. Der Wahnsinn. Jeder trägt den Wahnsinn in sich. Die einen mehr und die anderen weniger. Stein war schon im Normalzustand immer ziemlich seltsam während im Vergleich Tsubaki nahezu unbefleckt vom Wahnsinn ist. Ich erinnere mich noch an den Kampf von mir und meiner geliebten Meisterin gegen Chrona als wir die Wiedergeburt des Kishin verhindern wollten. Kurzzeitig gab auch Maka sich dem Wahnsinn hin, der uns dann beinahe beide gemeinsam verschlungen hätte. Aber genug davon... ich schweife ab. Wie aus dem nichts zog die Lehrkraft einen Papierstapel unter seinem Kittel hervor und legte ihn vor sich auf das Pult. "Ihr habt sicher alle an den heutigen Test gedacht." "Test?", ich blinzelte verwirrt und sah fragend zu Maka welche meinen Blick erwiederte. Sie sah ebenso fragend und verwirrt aus. Nein, wenn Maka nicht gelernt hatte dann konnte niemand etwas von diesem Test gewusst haben. So dauerte es nicht lange bis die Frage gestellt wurde. "Was den für ein Test?" Stein zuckte mit den Schultern und zündete sich eine neue Zigarette an ehe er grinste. "Oh, hatte ich vergessen euch von dem Test zu erzählen? Wie dumm von mir." Die Zettel wurden verteilt und die nächsten 30 Minuten waren wir alle damit beschäftigt uns an das zu erinnern was wir alles mit Dr. Stein seziert hatten. Mit Seelenkunde und ähnlichem hatte dies wirklich nichts zutun, aber wenn ich jetzt darüber nachdenke würde ich gerne in diese Zeit zurück. Es noch einmal genießen. Sicher, damals dachte ich wie schrecklich es doch ist wieder einmal einen Test zu verhauen, aber heute wünschte ich mir es wäre nicht mein letzter Test gewesen... Die Prüfung endete so aprupt wie sie begonnen hatte als wir eine leichte Verschiebung in unserer Atmospähre spührten. Ungewohnt starke Seelenwellen drangen an uns und wir blickten alle auf um uns fragende Blicke zuzuwerfen während Stein sich von seinem Stuhl erhob und an das Fenster des Klassenraumes trat. Wir konnten nichts anderes als Schnee entdecken, doch spührten wir alle das etwas passiert war. Black Star war aufgesprungen. "Da will mir einer die Show stehlen!" - "Black Star...", vorsichtig zog Tsubaki ihn zurück auf seinen Platz was bei weitem nicht so einfach war wie es sich nun anhören muss. "Bleibt hier.", mehr hatte Stein nicht gesagt als er den Klassenraum verließ und uns Schüler alle alleine dort sitzen ließ. Ich wechselte mit Maka einen Blick. Danach sahen auch die anderen einander fragend an, beschlossen aber das es besser wäre einfach ersteinmal zu warten. Es dauerte eine Weile bis ein erneuter Druck von Seelenwellen den Klassenraum erreichte und die Blicke die wir einander zuwarfen wurden nun noch drängender, denn immerhin hatte uns auch niemand informiert was den überhaupt los war, aber dennoch warteten wir. Wir rechneten damit das Stein in ein paar Minuten wieder auftauchen würde, aber als scheinbar eine Ewigkeit vergangen war und sich niemand bei uns gemeldet hatte gaben wir Black Stars verlangen nach und machten uns auf den Weg um nachzusehen. Wir teilten uns in Gruppen auf um nach Stein-Hakase zu suchen. Ich war jedoch mit dem Sohn des Schulleiters unterwegs, weil seine Waffen an diesem Tag nicht dort waren. Liz und Patty waren krank uns lagen im Bett um sich zu erholen. Es war merkwürdig, wir trafen im ganzen Gebäude niemanden. Schließlich beschlossen wir Shinigami-sama bericht zu erstatten über die Merkwürdigen Ereignisse die sich abspielten und keinen Sinn zu machen schienen. Vielleicht gab es ja auch eine logische Erklärung, dachten wir, dann würde unser Schulleiter sicher die Antwort kennen. Vielleicht hatte er Stein ja einfach auf irgendeine Mission geschickt für die keiner der anderen Meisrer qualifiziert genug gewesen war. Es wäre ja nicht das erste Mal gewesen das soetwas passierte, denn schließlich schlief der Wahnsinn nie. Genauso wenig wie Shinigami wie es schien. Als wir vor dem Eingang des Büros standen klopften wir an. "Vater?", fragte Kid. - Es kam keine Antwort. Lediglich die Tür bewegte sich leicht, was sehr ungewöhnlich war wenn ich nun daran denke, und so traten wir beiden einfach ein. Wenn ich im nachhinein daran denke hätte es mir mehr als nur seltsam vorkommen müssen. Sonst war diese Tür immer verschlossen, aber als Kid und ich gemeinsam den langen Gang zu Shinigami-sama zurücklegten dachten wir beide nicht daran. Zeitgleich mit Kid blieb ich stehen und betrachtete die dickflüssige Substanz die auf dem Boden klebte. "Ist das...?", meine Augen weiteten sich kurz. "Blut.", die Augen des jungen Gottes verengten sich zu Schlitzen. Die Haltung des jungen Totengottes änderte sich sofort und er lief nun zielstrebiger durch den Gang. Es schien beinahe so als hätte er bereits eine Ahnung was er vorfinden würde. Ohne zu zögern folgte ich Kid für den Fall, dass er meine Hilfe brauchen würde, aber was wir dann vorfanden überstieg unsere gemeinsame Vorstellungskraft. Stein hockte keuchend auf dem Boden und hielt sich eine klaffende Wunde in der Bauchregion, welche scheinbar die Ursache der von uns entdeckten Blutspur zu sein schien. Kurz schnappten Kid und ich nach Luft und sahen einander an bevor wir zu Stein liefen um ihm zu helfen. Als wir den verwundeten Lehrer stützten blickte er uns aus glasigen Augen erschöpft an. "Was ist passiert?!", japste ich. "Ihr müsst fliehen..." - Bewusstlos sank Stein zusammen. Leicht hilflos sahen Kid und ich einander an. Eines war klar, Stein musste bald versorgt werden sonst würde er verbluten, aber was hatte er mit seinen Worten gemeint? War er einfach nur verwirrt? Unwahrscheinlich bei seinen Verletzungen, dass er Witze machte, aber ich hatte nicht vor ohne ihn zu gehen. So versuchte ich den Lehrer zu heben. "Helf mir ihn zu tragen Kid..." Es kam keine Reaktion und schließlich vernahm ich ein leises schluchzen. "Kid?" Ich war nicht in der Lage ihn aus meiner Position sehen zu können, weil der Doktor mir die Sicht versperrte. Doch das schluchzen des jungen Gottes musste eine größere Ursache haben. Ich legte Stein-Hakase noch einmal vorsichtig auf den Boden, darauf bedacht das er nicht in seinem eigenem Blut ertrinken konnte. Als ich dann aufblickte sah ich den sonst so stolzen und jungen Totengott mit Tränen in den Augen einige Schritte enfernt stehen. Dieser Anblick raubte mir einen Moment den Atem und so richtig konnte ich mich nicht von ihm lösen, aber als es mir dann schließlich nach scheinbar endlosen Sekunden gelang sah ich den Grund warum der junge Gott sich selbst diese blöße gab. Kaum vier Meter entfernt von Stein lag Shinigami in einer Blutlache. Zuerst dachte ich es seie das Blut eines anderen bis ich das riesige Loch in seiner Brust bemerkte. Irgendetwas mächtiges hatte dem Gott das Herz aus der Brust gerissen. Ein stummer Ausdruck des Entsetzens lag auf dem sonst noch nie gesehenem Gesicht des Gottes, denn die Maske lag zweigeteilt unweit von dem Gott entfernt auf dem blutigem Boden. Ich spührte wie sämtlichen Blut aus meinem Gesicht wich. Ich taumelte zitternd zu Kid der inzwischen bei seinem Vater hockte und versuchte einen Puls zu erkennen. "Komm schon!", schluchzte der junge Gott immer wieder während die salzige Flüssigkeit die seine Augen verließ ihre Bahnen über seine Wangen zog, bis sie schließlich hinunter auf den Toten tropfte. Er wusste es war sinnlos, aber es war die Verzweiflung welche ihn Antrieb. Wer kein Herz hat, der hat auch keinen Puls. Wer keinen Puls hat, der hat auch keinen Herzschlag... "Wie konnte das nur passieren...", murmelte ich leise und legte eine Hand auf Kids Schulter der nun vor Schmerzen zitterte, als ihm klar wurde, dass keine Hoffnung dieser oder einer anderen Welt seinem Vater nun noch helfen konnte. Er war tot und würde es von nun an auch immer bleiben. "V-vater...", ein leises schluchzen nach dem anderen entkam ihm und zum ersten Mal sah man ihm in einem Zustand des Schmerzes und des Leids, der nicht durch seine Besessenheit von Symmetrie bestimmt war. Und dennoch... es gab nichts das ich tun konnte. Worte waren bedeutungslos in Bezug auf das was hier geschehen war. Kein Wort konnte dies ungeschehen machen. Shinigami war ermordet worden. Dann plötzlich legte sich ein Schatten über uns und ich hörte eine mir unbekannte Stimme leise und voller Schadenfreude lachen. "Wer ist da?!", stöhnte ich halb genervt von so einem uncoolem Tag und halb wegen der Trauer die mich befallen hatte, als ich realisieren musste was in diesem Raum geschehen war. Mir war sofort klar das es sich bei dieser unbekannten Person nur um den Mörder des Gottes handeln konnte, denn mit der Stimme der Person war auch die Seelenwellenlänge wieder aufgetaucht, die wir zuvor gespührt hatten. Er musste es auch gewesen sein der unseren Lehrer so zugerichtet hatte. Einen Moment blickte ich zu Kid, aber ich wusste sofort das ihm gerade alles egal war und ich konnte ihn verstehen. Ich drehte mich herum und blickte in die Leere doch am Ende des Ganges schlug die Türe zu. Anscheinend war das Werk des Täters vollbracht und dieser ergriff nun die Flucht. Eine ungeheure Wut durchströmte meine Kehle und ich biss mir auf die Unterlippe wobei ich die Schärfe meiner Zähne wieder einmal unterschätzte. Der metallische Geschmack meines Blutes legte sich in meinen Mund. Mir wurde schlecht. Nein, all dieses Blut konnte nicht ungestraft bleiben. Eine coole Person rächte seine Freunde und kämpfte für seine Heimat! "Bitte kümmere dich um Stein..", mehr Zeit für Worte blieb nicht ehe ich losrannte um den Mörder unseres Schutzgottes zu verfolgen. Ich konnte nur beten das Kid meine Worte realisiert hatte oder das einer der anderen auf die Idee kam Shinigami aufzusuchen. Ich verfolgte die Spur bis auf den Schulhof, aber dort blieb ich augenblicklich stehen als ich keinerlei Fußspuren im Schnee fand. Sicher waren dort Spuren welche die Schüler am Morgen hinterlassen hatten, aber derjenige der hier hinnaus geflüchtet war hätte frische Fußspuren hinterlassen müssen. Es sei denn... mein Blick glitt zur gleichen Zeit als ein Tropfen Blut den Schnee benetzte hoch. Ich erblickte eine wunderschöne Frau auf einem Besen die mich teuflisch angrinste. Sie trug ihr langes schwarzes Haar offen und musterte mich aus ihren grünen Augen intensiv und scheibar analysierend. "Na?" "Du bist also die Mörderin." "Mörderin ist so ein böses Wort und vollkommen unangemessen.", sie wedelte abwertend mit dem Zeigefinger. "Ach und was wäre dann angemessen?", spuckte ich voller Zorn aus. "Das würdest du sowieso nicht verstehen kleiner Sensenmann.", säuselte die Hexe die mich mit ihren grünen Augen musterte. "Desideria, so heiße ich, merke dir meinen Namen gut." "Desideria also...", mein Arm verwandelte sich in eine Klinge, "...ich werde dich für das was du getan hast erledigen und deine Seele verspeisen! Ganz zu schweigen wie mein Coolnessfaktor dann steigen wird." - Desideria begann zu lachen. Dann kam der eine Moment, der mich letztendlich genauso verdammt hat wie alle anderen, wenn es nicht schon das Ableben unseres Gottes gewesen war. Nein, dieser Augenblick in dem ich nicht aufpasste bestimmte das Ende meines Lebens vorraus. Doch ich muss zugeben das ich es nie als Fehler angesehen habe was geschah, denn erst durch das was geschah veränderte sich alles zwischen mir und meiner Meisterin. Ich würde diesen Moment jederzeit wieder genauso verstreichen lassen wie er es getan hatte. "Soul!", hörte ich die Stimme meiner Meisterin und blickte augenblicklich in ihre Richtung. Dann spührte ich plötzlich einen brennenden Schmerz in meinem Körper der alle Muskeln zu verkrampfen schien und mir die Kontrolle über diesen entzog. Ich fiel. Fiel hart in den Schnee und erblickte verschwommen die schwarzen Haare über mir. "Wir sehen uns wieder kleiner Sensenmann." Sie war verschwunden noch bevor ich auch nur versuchen konnte etwas zu sagen. Mein Blick glitt zu Maka welche sich zu mir gehockt hatte und zu schreien schien. Irgendwie sah sie sehr besorgt aus, aber für mich war diese Hektik die sie zu verspühren schien egal. Meine Maka hielt mich sanft auf ihrem Schoß und schenkte mir einen Blick aus ihren wunderschönen grünen Augen... Doch ich hörte ihre Stimme nicht. Ich realisierte in diesem Moment nicht wie besorgt sie mich wirklich ansah. "Maka...", ich lächelte trotz meiner Schmerzen und streckte zitternd eine Hand nach ihrer Wange aus. Wie gerne wollte ich sie berühren! Wie weich sie wohl war? Doch noch ehe ich sie berühren konnte wurde es schwarz um mich herum. Ich verlor das Bewusstsein. Kapitel 2: Infernal ------------------- Es war zuviel passiert als das man die Zeit gefunden hätte eine ordentliche Zeremonie für den ermordeten Gott zu organisieren und deswegen verlief die Beerdigung, wie man mir erzählt hatte, schmucklos und schneller als Shinigami-sama es eigentlich verdient gehabt hätte. Ich selbst war nicht bei der Beerdigung dabei gewesen, denn zu der Zeit lag ich noch immer in tiefer Bewusstlosigkeit in der Krankenstation der Shibusen. Es fühlte sich an als würde ich in einer schwarzen Substanz aus Bedeutungslosigkeit und Einsamkeit untergehen. Während ich immer tiefer versank konnte ich weder richtig atmen noch denken. Ich sah kein Licht. Hörte keine Stimmen. Es war anders als die früheren Auswirkungen von Chronas schwarzen Blut, welches sich mit meinem vermischt hatte, denn ich schien nicht einmal in der Lage etwas zu spühren. Die Musik meiner Seele schien alle paar Noten zu unterbrechen und sich immer wieder schnell und unbeherrscht zu verändern. Doch das schlimmste war das ich ihr Bild nicht sehen konnte. Ihre Stimme nicht hören konnte. Ihren Duft nicht wahrnehmen konnte obwohl man mir erzählte das sie nahezu jede Minute bei mir verbracht hatte... dies war die Hölle. Als die Dunkelheit der unbekannten Substanz in der ich versank verschwand erschien eine neue Dunkelheit und ich befürchtete einen Moment, dass ich gleich wieder in diesem Raum in meinem Inneren sein würde, in dem mich der kleine Teufel vermutlich voller Sehnsucht erwartete um mir erneut den Wahnsinn nahe zu legen. So lag ich dort und wartete auf den kleinen Teufel, aber entgegen meiner Erwartungen blieb mir ein erneutes Treffen mit dem Wahnsinn erspart. Dies wurde mir erst bewusst als ich Stimmen hörte und in diesem Moment begann ich zu spühren das diese Art der Dunkelheit durch meine geschlossenen Augenlider zustande gekommen sein musste. Ich versuchte erst langsam dann mit immer mehr Kraft meine Augen zu öffnen als ich eine der beiden Stimmen erkannte die den Raum erfüllten. Es war die Stimme meiner geliebten Meisterin Maka, sie klang angsterfüllt und voller Sorge. In mir breitete sich das Bedürfnis aus meine Stimme zu erheben, aber meine Kehle schien förmlich zugeschnürt zu sein. Ich wollte meiner Meisterin ihre Sorgen nehmen, schaffte es jedoch nicht denn letztendlich war ich trotz meiner Mühe zu schwach und es dauerte eine Zeit bis ich schließlich die Möglichkeit hatte die Augen langsam zu öffnen. Wie viel Zeit ist seit dem Vorfall in der Shibusen wohl vergangen? Wieso war diese seltsame Hexe in der Shibusen? Alleine um den Totengott zu töten? Oder hat es etwas mit dem Kishin zu tun der in dem Gewölbe unter der Schule versiegelt ist? Ist dieses Siegel überhaupt noch beständig nun wo Shinigami-sama nicht mehr am leben ist? Und wie soll es nun weitergehen? Vorallem wie soll ich meine Meisterin nun beschützen?! Ich weiß nicht mehr wieviele solcher Fragen ich mir stellte, während ich versuchte meine Augen an das Dämmerlicht des Abends zu gewöhnen. Auf jedenfall waren die Stimmen nicht mehr hier. //Maka...//, war nun die erste Person an die ich denken konnte als allmählich das Gefühl in meinen Körper zurückfloß und ich spührte das meine linke Hand sanft gedrückt wurde. Als bald es mir möglich war drehte ich meinen Kopf und sah Maka, welche mit dem Oberkörper auf meinem Krankenbett, auf ihrem Stuhl eingeschlafen war. //...zum Glück geht es dir gut. Ob du dir wohl Sorgen um mich gemacht hast?// Ich weiß nicht wie lange ich sie einfach nur ansah und versuchte mich so ruhig wie möglich zu verhalten um sie nicht zu wecken, aber ich weiß das sie auf mich wirkte wie ein Engel. Voller Unschuld, Liebe und Hingabe nur hier um sich um mich zu kümmern. Um mich, einen bekannten des Wahnsinns, der es sicherlich nicht verdient hatte. Ich hätte ihren Hass verdient. "Ein grober und wahnsinniger Idiot der immer wieder die Gefühle seines Geliebten Engels verletzt nur um Aufmerksamkeit zu bekommen. Nur weil dieser Idiot zu Feige ist um ehrlich zu sein." Ich Erinnere mich noch gut an diese Worte, denn sie sollten sich für alle Zeit in mein Herz einbrennen... Ich schlief ein während ich ihre Hand zärtlich in meiner hielt und trotz aller Erwartungen war es einer der schönsten Träume die ich in meinem ganzen Leben hatte. Er handelte von mir und meiner Geliebten Meisterin zusammen in einer Welt in der es keinen Wahnsinn mehr gab. Es gab keinen Grund mehr zu kämpfen. Es gab nur uns beide. Sie und mich. Zwei einander liebende Menschen. Als meine Augen sich das nächstemal öffneten sah ich sie lächeln. Maka stand neben mir und lächelte mich überglücklich an bevor sie nach Doktor Stein rief, der dann sofort kam und die Reflexe meiner Pupillen zu testen. "Es geht ihm erstaunlich gut." "Das hätte ich ihnen auch sagen können Stein-Hakase.", brummte ich und drückte zärtlich Makas Hand die noch immer in der meinen lag. Davon wurde mir ein wenig schwindelig. Sie war so weich... Mein Kopf schmerzte und ich stöhnte leise auf während ich versuchte Maka eines meiner typischen Haifischgrinsen zu schenken. Sie schien sehr bedrückt zu sein, trotz ihrer aufrichtigen Freude mir wieder in die Augen sehen und mit mir reden zu können. Vielleicht spührte ich auch einfach die Wellen ihrer Seele. Ich weiß es bis heute noch nicht genau. "Maka...?", meine Stimme klang sicherlich heiser und erschöpft, aber ich wollte die volle Wahrheit wissen. Zu meinem Erstaunen wiedersprach sie mir nicht. "Es ist viel geschehen Soul.", ihre Miene eskalierte kurz und wurde dann ernst, während sie sich auf den Stuhl neben mein Bett setzte. Stein beobachtete mich als müsste er sich selbst erst überzeugen das mein Zustand gut genug wäre um informiert zu werden - ohne das ich dadurch Probleme bekommen würde. Maka wartete. Sie war sich scheinbar sehr unsicher. "Jetzt schon?", fragte sie leise und sah zu Stein-Hakase. Der Doktor nickte und verließ den Raum des Krankenzimmers. "Wo soll ich beginnen?" - "Ich will ALLES hören, Maka..." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)