Alles Madokas Schuld! von Angel_of_Thursday (Ein Horror-Erlebnis für Tetsu) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Es war Nacht und stockduster. Von irgendwoher hörte man das Krächzen eines Kauzes und das gruselige Knacken des Unterholzes. Es waren kaum Sterne am Himmel zu sehen und als ob es nicht schon dunkel genug wäre, zog auch noch gespenstischer Nebel auf, der den Wald noch unheimlicher erscheinen ließ, als er eh schon war. Entfernt hörte man einen Wolf jaulen oder war es nur ein Hund? Er wusste es nicht, aber es ließ ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. Allein und verlassen stand Tetsu auf dieser unheilvollen Lichtung und sah sich immer wieder ängstlich nach allen Seiten um. Ganz klar, er hatte sich verlaufen und würde allein nie wieder zurückfinden. Warum hatte er nur zugestimmt, diese blöde Nachtwanderung zu machen? Natürlich um Yuuki nicht mit Madoka allein zu lassen! Und warum war er überhaupt zu diesem Campingausflug mitgekommen? Natürlich auch um Yuuki mit Madoka nicht alleine zu lassen. Madoka war einfach alles schuld! Wäre dieser nun auch nicht dabei, würde er eng an Yuuki gekuschelt, nun allein mit diesem durch den Wald laufen und es sogar noch irgendwie schön finden. Oder noch besser: Sie wären erst gar nicht hier her aufgebrochen und er würde nun dicht an Yuuki gekuschelt in ihrem gemütlichen bequemen Bett liegen und einfach die Zweisamkeit genießen. Allein dieser Gedanke spendete ihm etwas Trost, bis er dadurch wieder an Madoka erinnert wurde. Dieser Mistkerl, der sich ungeniert an seinen Yuuki heran schmiss und ihn ganz von seinem Freund Tetsu ablenkte. Seinem festen Freund wohlgemerkt! Eben so war es auch gewesen, als sie die Nachtwanderung begonnen hatten. Yuuki und Madoka hatten sich ganz angeregt über irgendein dämliches Spiel unterhalten - bei dem man irgendwie auch Nachts durch den Wald rennen musste - und gar nicht mehr auf Tetsu geachtet, der ihnen einfach nachgelaufen war und sich immer weiter zurückfallen ließ. Doch das hatten die beiden Labertaschen nicht bemerkt. Sie hatten auch nicht mitbekommen wie Tetsu irgendwann einfach schmollend mit verschränkten Armen stehen blieb und den beiden böse nachstierte. Irgendwann würden sie sich schon nach ihm umdrehen und zu ihm kommen - so hatte Tetsu es sich zumindest gedacht. Doch das war bereits eine gefühlte Stunde her. Er hatte zusehen müssen, wie sich Yuuki und Madoka immer weiter von ihm entfernten, bis er sie schließlich gar nicht mehr sehen konnte und nicht einmal hatte sich auch nur einer von beiden zu ihm umgedreht! Warum hatte Tetsu auch nie eine Uhr an? Und warum zur Hölle hatte er sein Handy nicht dabei?! Dann hätte er jetzt Yuuki anrufen können. Auch wenn sich alles in ihm sträubte, einzugestehen, dass er sich verlaufen hatte. Wäre er doch nur wie Jin daheim geblieben oder zumindest wie Shou im Zelt. Aber nein, er wollte die anderen beiden ja unter keinen Umständen alleine lassen. Und nun hatte er es doch getan. Er könnte sich selbst so in den Arsch treten! Tetsu war stinksauer auf alles und jedem und vor allem eben auf Madoka und irgendwie auch auf sich selbst. So schaffte er es, sich eine Zeit lang von den unheimlichen Geräuschen des Waldes und seiner Umgebung abzulenken, bis ein gellender Schrei durch die Dunkelheit drang. Zutiefst erschrocken und verängstigt blickte Tetsu in die Richtung, aus der der Schrei gekommen war und zitterte am ganzen Leib. Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Herz pochte, als wäre er grade einen Marathon gelaufen oder als hätte Yuuki mal wieder Druck abgelassen, wie er es gerne nannte. Zu dem Schrei kam nun auch noch eine unheimliche Melodie dazu, die immer näher kam. Tetsu fühlte sich schon fast, als wäre er der Hauptcharakter in einem dieser Monster-Horror-Spiele, die Jun so gern spielte und bei denen er ab und an mal zugesehen hatte. Das zusehen hatte ihm ja noch irgendwie gefallen, aber alleine hatte er sich nicht getraut es zu spielen. Nur als Jun ganz dicht neben ihm gesessen war, um ihn sozusagen zu beschützen, hatte er es sich getraut. Jun! Wäre er jetzt hier, hätte er sich bestimmt nicht verlaufen. Denn dann wäre auch Rai nicht gegangen und er würde jetzt nicht mit Todesangst im Wald stehen, weil er Madoka nicht mit Yuuki allein lassen wollte. Eben weil Madoka ganz einfach nicht da wäre! Also war es dann doch irgendwie Juns Schuld, dass er hier stand? Immerhin hatte sich dieser den Arm verletzt, eben nur, weil dieser Idiot im Winter Motorrad fahren musste, obwohl er ihn noch gewarnt hatte, es bloß nicht zu tun. Denn wie gesagt, hätte Jun auf ihn gehört, wäre er jetzt hier und das markerschütternde Knurren und Grummeln dieser unheilvolle Musik würde nun nicht näher kommen. Immer enger drängte sich Tetsu an den Baum in seinem Rücken - als könnte er sich so davor verstecken - und starrte weiter in die Richtung, aus der diese unheimlichen Geräusche kamen. So gut es ging, versuchte er etwas in dem dichten Nebel zu erkennen. Aber wollte er überhaupt etwas erkennen? Was, wenn es ein Menschen fressender Werwolf war? Oder ein Vampir oder ein Yeti! Oder aber auch ein Axt-Mörder!? Jetzt ging seine Fantasie schon mit ihm durch, aber wer würde in so einer Situation, wie in der sich Tetsu grade befand, nicht an so etwas denken? Langsam war ein Schatten durch den Nebel zuerkennen. Die wild abstehenden Haare der Bestie ließen ihn nur noch mehr erzittern. Die Gestalt kam ihm riesig vor und sie kam immer näher. Das unheimliche Licht, das sie umgab, machte es auch nicht besser, auch wenn Tetsu bei dem Anblick des Lichtes schon fast glücklich war. Immerhin hatte er selbst keine Taschenlampe und stand allein in dieser furchtbaren Finsternis. Aber warum zur Hölle hatte dieses Untier eine Taschenlampe, dessen Strahl nun auch noch genau auf ihn schien. Und warum hörte sich diese unheimliche Musik plötzlich an wie eines ihrer Lieder? Und warum nannte ihn diese fürchterliche Gestalt nun auch noch beim Namen?! “YUUKIIIIIIIII!!!”, entkam es ihm und er stürmte auf seinen Freund zu, in dessen geöffnete Arme und drängte sich an ihn. Er zitterte zwar immer noch am ganzen Leib, aber nun war es ihm egal. Yuuki war so schön warm und roch so gut. Das er immer noch sauer auf seinen Freund war, weil er ihn einfach nicht beachtet hatte, rückte meilenweit in den Hintergrund. Denn eben dieser Freund legte nun die Arme um Tetsu - nach dem er die Musik ausgeschaltet und sein Handy wieder in der Tasche verstaut hatte - und sah liebevoll und auch erleichtert auf ihn herab. “Was machst du nur für Sachen? Warum läufst du einfach weg?”, fragte er dann zwar etwas verwirrt, aber nicht böse. Tetsu hob den Kopf, sah Yuuki in die Augen und genoss kurz den Moment, bevor er trotzig meinte: “Das ist alles Madokas Schuld!” Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)