Gefangen in einem virtuellen Spiel von Heartless_X (Final Fantasy 7) ================================================================================ Kapitel 17: Siebzehn -------------------- Siebzehn Sichtweise (noch immer) von Kim >Husch! Geh weg!< >Nö!< >Ich will jetzt aber meine Ruhe und wieder Ordnung in meinen Gedanken bringen!< >Na und? Ich will aber auch meinen Spaß haben.< >Riverhunter! Raus aus meinen Gedanken!<, schrie ich inzwischen gedanklich und öffnete meine Augen. >Brav so! Warum nicht gleich so?< River fing leise an zu nörgeln, verzog sich aber wieder. Ich setzte mich auf und sah mich erst mal um. Der starke Geruch nach Desinfektionsmitteln und die reinweißen Vorhänge und die Bettdecke verriet mir, dass ich mich auf der Krankenstation befand. >Reno hat davon gesprochen.< >Niemand da.< >Hab ich nicht gesagt, du sollst raus aus meinen Gedanken bleiben?< >Nein, du hast das nur gedacht. ^.^ < Mein linkes Auge fing an etwas zu zucken. Eine Angewohnheit von mir, das den Leuten meiner Umgebung ankündigte, dass ich kurz vor einem Ausraster bin. River schluckte schwer und verstummte. Ich überlegte fieberhaft, was gestern eigentlich noch mal passiert war. Der Sarg,....Vincent mit langen Haaren?! >Heilige Scheiße! Das ist jetzt nicht wahr! Oh Gott! Bitte nicht<, dachte ich entsetzt, rieb mir über das Gesicht und starrte auf die Zahlen des Kalenders. >Himmel, Arsch und Zwirn. Es sind wirklich 30 Jahre vergangen. DIE 30 Jahre. Aber ich war doch gerade mal 3 Stunden in diesen Sarg gefangen<, überlegte ich und erhob mich langsam. >Es waren auch nicht mehr<, bestätigte River kleinlaut. >Sven sagte, dass die Zeit hier anders ist als in der anderen Welt –meiner Welt! Sag jetzt nichts, Hunter. Ich bitte dich darum.< Ich war inzwischen durch den langen Raum gegangen und hatte die Tür erreicht, die gerade von einer Person vor meiner Nase geöffnet wurde. Meine Augen starrten in die von 2 sehr bekannten und vertraulichen. „Kim?“ „Nora!“, rief der Junge (?) und fiel mir um den Hals. „Ich hab mir solche Sorgen gemacht. Erzähl, was ist passiert?“ „Das müsste ich dich Fragen, Kim. Wieso siehst du aus wie ein Junge? Ich dachte, du würdest dir nie deine Haare abschneiden“, entgegnete ich und blickte meiner großen Schwester in die Augen. Sie ließ mich etwas los und sah mich ebenfalls an. „Wir haben anscheinend die Rollen getauscht“, grinste sie und spielte mit meinen langen Haaren. Ich lächelte. „Komm mit, wir gehen spazieren oder nach Midgar in ein Cafe. Dort sind wir ungestört“, sagte Kim und zog mich an der Hand nach draußen. Ich sah sie verwirrt an, unternahm jedoch nichts und folgte ihr. Ich würde ihr doch ebenfalls gerne um den Hals fallen und sie erdrücken, aber ich hab mir das bei der Turks-Ausbildung so stark abgewöhnt, dass meine Emotionen wirklich verschlossen waren. Meine Schwester erzählte mir alles, was ihr passiert war und ich erzählte nur das wichtigste. Es war ja nichts wirklich aufregend gewesen meiner Meinung nach. „Ich glaub´ es ja nicht! Der hat dich also wirklich in einen Sarg gesperrt“, rief Kim entsetzt und knallte ihren –was-weiß-ich-was-das-ist, auf den kleinen Metalltisch. Es sah auf jeden Fall so aus wie Bier und roch nach Alkohol. Ich hingegen bestellte mir ein Glas Wasser, worauf es mir auch zu blöd wurde. Ich ging an die Theke. „Eine Flasche Whiskey“, bestellte ich. Die Kellnerin starrte mich blöd an. „Was ist denn? Ich bin, wenn man es theoretisch nimmt, schon längst über 18. Also her mit der Flasche“, verlangte ich genervt. Ich zog meinen Ausweiß aus der Tasche und reichte ihn ihr. Turks würden keine Ausweiße fälschen, das wusste sie. Also gab sie mir mein Verlangen und ich setzte mich wieder zurück auf meinen Platz. „Den Ausweiß leihst du mir mal, okay?“ „Hä? Na gut, wenn’s sein muss.“ Wir schwiegen einen Moment. „Du hast dich also wirklich als Junge ausgegeben, um mich zu finden, he?“, fragte ich nach einer Weile. Sie nickte lächelnd. „Eigenartig, normalerweise muss doch ich immer die große Schwester sein“, gab ich grinsend zurück worauf wir lachten. „Ich will gar nicht wissen, was mit mir passiert, wenn das Geheimnis platzt“, murmelte sie und leerte ihren Krug. „Vor Seph hätte ich auf jeden Fall schiss“, entgegnete ich und trank auch meinen letzten Schluck. Sie stimmte mir zu und seufzte schwer. „Du hast dich irgendwie so verändert, Nora.“ „Turks.“ „Ach ja, stimmt. Keine Emotionen usw.“ „Jup.“ „Und das mit den Wolf-Genen? Ist das in Ordnung für dich?“ „Ich kann sowieso nichts dagegen tun. Außer wir beenden das Spiel.“ „Sag mal, du hast doch auch das Blut des Kalm-Löwen in dir. Was hast du dir nur dabei Gedacht? Du hättest sterben können. Außerdem war das, was mir passiert ist nicht wirklich lustig.“ „Wieso?“ „Vergiss es.“ Dieses Mal seufzte ich schwer. Wir beschlossen, wieder zurück zu gehen. Mich würde man bestimmt schon suchen. Wir schlenderten so durch die Gegend. Niemand sagte etwas. Als wir schließlich am Tor ankamen, kamen uns auch 2 seltsame Typen entgegen. „Wo wart ihr? Wir haben die ganze Umgebung auf den Kopf gestellt wegen euch!“, wurden wir von einem Schwarzhaarigen Typen angeschrieen. „Sorry“, gaben wir im Chor von uns. Es war Zack Fair, stellte ich fest. Der andere blonde Typ war Cloud, soviel ich wusste. „Wie geht es Squall?“, fragte Kim, obwohl ich das eigentlich sagen wollte. >Zwillinge<, dachte ich nur. >Ein Fluch, aber manchmal ein Segen.< „Er ist noch nicht aufgewacht. Aber Cifer ist bei ihm“, antwortete Cloud. Wir gingen zurück auf die Krankenstation, wo ich auch eine laute Standpauke der Ärztin bekam. Ich ließ mir ein paar Test ergehen und bekam dann aber die Zusage, dass meine Werte blendend waren. Ich setzte mich danach ans Bett von Squall. Er schlief noch immer. Mein Groll gegen Hojo wurde stärker. >Er wird mehr leiden denn je<, schwor ich mir in Gedanken, worauf Riverhunter mir zustimmte. Squall blinzelte. Ich lächelte als er sich gähnend aufsetzte. „Kind.“ „Morgen, Nora“, entgegnete er und streckte sich wie eine Katze. „Wo ist Cifer? Und wer ist der Junge?“ „Meine Schwester Kim“, antwortete ich grinsend. „Ah ja, wirklich? Stimmt, die Ähnlichkeit ist nicht zu übersehen“, er scannte uns von oben bis unten. „Danke für das Kompliment aber ich bin hier ein Junge“, flüsterte Kim uns zu. „Komm schon, ich kann nicht ewig so tun so tun, als ob meine Zwillingsschwester ein Junge ist. Irgendwann ist es sowieso sinnlos weiter zu lügen.“ Wir bemerkten fragende und verwirrte Blicke in unsere Nacken. „Mädchen? Junge? Was ist hier eigentlich los?“, warf Zack ein und verschränkte seine Arme. Kim seufzte schwer und drehte sich verlegen zu Zack, Cloud und Cifer um. „Ich hab ein wenig geflunkert, was meinen Namen und das andere angeht. Ich bin in Wahrheit ein Mädchen.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)