Dein Verstand weiß nicht, was dein Herz will!! von Twilight-Nicki (Liebe geht oft Umwege, bis sie das Ziel erreicht....) ================================================================================ Kapitel 1: Ankunft ------------------ So meine Süssen, ich hab mich ein bisschen mit dem Kapitel beeilt. Da ich die nächsten Wochen nicht wirklich zum schreiben kommen werde, wollte ich euch zumindest nicht mit dem ersten Kapitel so lange warten lassen. Dann wünsch ich euch mal viel Spass, es ist ein eher ruhiges und trauriges Kapitel. •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• BPOV Nun saß ich also hier. In dieser Boeing, die mich in knapp vier Stunden nach Seattle brachte. Zwei Stunden hatte ich schon hinter mir, in der ich nicht viel mehr tat, als aus dem Fenster zu schauen und zu weinen. Zwischendurch hatte ich zwar ein wenig gegessen, aber viel aß ich zur Zeit nie. Hier oben in den Wolken fühlte ich mich meiner Mum so nah, wie nie zuvor in den letzten Wochen. Innerhalb von vier Wochen musste ich mein Leben komplett umstellen, nur wegen diesen beschissenen Gangs. Meine Mum starb wegen der einen Sache, die sie am liebsten tat. Eigentlich wollte ich später einmal dasselbe tun, wie sie. Doch dieser tödliche Unfall, brachte meine Entscheidung deutlich ins Wanken. Momentan wollte ich mich nicht festsetzen, in welche Richtung mein Studium mich einmal führen würde, immerhin hatte ich noch eine Weile zu studieren. Erst einmal musste ich den Einstieg in mein neues Leben in Lynnwood meistern. Die Entscheidung dorthin zu ziehen, viel mir nicht leicht. Natürlich hatte mein Dad und Rose mir sofort nach dem Tod von Renee angeboten zu ihnen zu ziehen. Doch ich war mir erst nicht sicher, ob das der richtige Weg war. Aber die Behörden und alles, zwangen mich zu einer schnellen Entscheidung. Zwar war ich schon volljährig, doch ich hatte, außer meinen paar Dollar, die ich beim Kellnern verdiente, kein Einkommen. So konnte ich kaum meinen Lebensunterhalt bestreiten, meine Versicherungen bezahlen und dann auch noch das Haus unterhalten. Natürlich hätte Jacob mich auch aufgenommen, aber seine Ein-Zimmer-Wohnung war eindeutig zu klein, vor allem weil seine neue Freundin Leah auch hin und wieder zu Besuch war. Lange haben wir die Vor- und Nachteile besprochen, doch letztendlich wusste ich, dass es nur eine Möglichkeit gab. Auch wenn ich hier alles aufgeben musste, so musste ich wohl oder übel nach Lynnwood ziehen. Rose und Charlie freuten sich tierisch, auch wenn die Umstände meines Umzugs tragisch waren. Das Haus von Charlie war nicht sehr groß, aber ich hatte immer ein eigenes Zimmer bei ihm gehabt. Viel Geld hatte Dad auch nicht, er brachte sich und Rose gerade so um die Runden. Meine Schwester verdiente sich aber auch ihr Geld dazu, sie modelte hin und wieder für große Agenturen. Dadurch hatte sie sich schon Einiges auf die Seite gelegt und konnte sich auch das sehr freizügige Leben leisten, das sie führte. Sie war sehr beliebt an der Uni und zählte zur angesagten Clique. Rose war mir Emmett Cullen zusammen, er war der Sohn von Carlisle Cullen, der ein berühmter Arzt in Seattle war. Ich hatte Emmett an Weihnachten kennengelernt und er war wirklich klasse. Er hatte Humor und doch hatte er eine breite Schulter zum Anlehnen. Viel wusste ich nicht von ihm, außer dass er noch zwei Geschwister hatte. Seine Schwester Alice war mit unserem Cousin Jasper zusammen, den ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen hatte. Seine Mum war die Schwester von Charlie. Barbara zog noch zu Collegezeiten zu ihrem jetzigen Mann Phil, der in Austin, Texas, ein sehr berühmter Anwalt ist und sich viel mit der Börse beschäftigte. Tante Barbara hatte somit den dickeren Fisch an die Angel bekommen, die Withlocks schwammen nur so in Geld. Leider konnte Jasper wegen wichtigen Prüfungen nicht zur Beerdigung kommen und an Weihnachten war er mit Alice in Texas. Doch ich war mir sicher, dass ich ihn schon bald wiedersehen würde. Genauso würde ich auch den Rest bald kennen lernen, auch Edward, den älteren Bruder von Emmett. Ich wusste gar nichts von ihm, außer dass er Medizin studierte. Aber erst einmal musste ich in Seattle bzw. Lynnwood ankommen. Bis das neue Semester beginnen würde, hatte ich noch knapp eine Woche. Die Woche musste ich erst einmal nutzen, um Charlie richtig kennen zu lernen. Wir hatten nie den großen Draht zueinander, auch wenn ich vom Gemüt eher nach ihm kam. Still, in sich gekehrt, gerne alleine und doch mit dem Kopf durch die Wand, wenn ich etwas wollte. Und eigentlich kam ich mit ihm ganz gut aus, aber bisher war ich immer nur zu Besuch und hatte nie die Gelegenheit alle seine Ecken und Kanten zu erleben. Doch ab jetzt, mussten wir nicht nur drei, vier Tage auskommen, sondern womöglich für immer. Bei Rose sah ich da weniger Probleme. Sie war wie Mum. Fröhlich, aufgeschlossen, immer ein Lächeln auf den Lippen und war immer für mich da. Wahrscheinlich waren unsere unterschiedlichen Wesen dafür verantwortlich, dass wir immer mit dem jeweiligen anderen Elternteil besser auskamen. Auch vom Aussehen war Rose gänzlich das Gegenteil von mir. Ich war einfach durchschnittlich, wenn überhaupt. Meine Haare hatten einen schokoladenbraunen Ton und fielen in sanften Wellen über meine Schultern. Meine Augen waren Rehbraun, wie die von meinem Dad und meine Figur war normal und ich war gerade mal 1,63m groß. Rose hingegen war ein absolutes Model. Sie hatte lange goldbraune Haare, blaue Augen und ihre Beine waren unendlich lang. Rosalie war gertenschlank und fast 1,74m groß. Außerdem war sie immer sehr stylisch und modisch gekleidet, kein Wunder bei eine Konfektionsgröße von 34, da passte man in alles und es gab so viele schöne Klamotten. Nicht umsonst war sie ein Model, dazu ein verdammt gutes und hübsches. Man konnte richtig neidisch werden auf sie und ich wusste von ihrem Blog im Internet, dass es auch viele Neider gab. Gerade deshalb, weil sie auch mit Emmett zusammen war, einem der begehrtesten Männer der Universität und Stadt. Doch ich hatte nie irgendwelche Komplexe deswegen, ich hatte mich damit abgefunden, dass ich schlicht, normal und einfach nur durchschnittlich war. Meine Gedanken gingen wieder zu meiner Mum. Der Tag, der alles ändern sollte, kam mir wieder in den Sinn. Flashback Ich kam abends nach der Uni nach Hause und wunderte mich, dass Mum noch nicht zu Hause war. Erstmal machte ich mir keine allzu großen Gedanken, da es hin und wieder mal vorkam, dass sie so tief in einen Fall verstrickt war, dass sie schon mal die Zeit vergaß. Noch keine halbe Stunde war ich im Haus, dann klingelte es an der Tür. Schnell stürmte ich zur Tür, weil ich dachte, es sei Mum, die wieder mal ihren Schlüssel verlegt hatte. Doch als ich die Türe öffnete, hielt ich die Luft an. Zwei Offiziers standen davor, ihr Blick verhieß nichts Gutes. „Guten Abend Miss Swan. Sind sie die Tochter von Renee Swan?“, fragte mich einer der Männer. „Ja, das bin ich. Ist etwas mit meiner Mum?“, wollte ich sofort wissen. „Können wir vielleicht rein kommen, ich möchte Ihnen das nicht hier an der Türe sagen.“ Ich nickte auf die Frage und führte die Männer in das Wohnzimmer. „Nun sagen Sie schon, was ist mit Mum?“ „Miss Swan, es tut mir Leid Ihnen das sagen zu müssen. Aber Ihre Mutter ist heute bei einem Bandenüberfall angeschossen worden. Jede Hilfe für sie, kam leider zu spät.“, erzählte der Mann dann. Mir wurde schwindelig, hatte ich das gerade richtig verstanden? „Sie meinen, das heißt, Mum, ist sie... ist sie... tot?“, sprach ich des dann aus. „Es tut mir wirklich Leid, aber man konnte nichts mehr für sie tun. Ihre Mutter wurde bei dem Überfall von zwei Kugeln getroffen, wir konnten nichts mehr für sie tun. Es tut uns wirklich Leid, Miss Swan.“ Die Worte schnürten mir den Hals zu, ich verlor den Boden unter den Füßen. Ich bekam nicht mehr mit, was die Polizisten noch zu mir sagen, denn mir wurde schwarz vor Augen. Und ich wachte erst wieder im Krankenhaus auf. Flashback Ende Ich hatte einen kompletten Zusammenbruch und musste über Nacht in der Klinik bleiben. Jacob war sofort zu mir gekommen, er half mir dann auch in den kommenden Tagen und Wochen. Hätte ich ihn nicht gehabt, wäre ich wohl in ein noch tieferes Loch gefallen, als ich es eh schon war. Langsam verlor das Flugzeug an Höhe, wir würden wohl bald landen. „Bis bald Mum, ich denk an dich.“, flüsterte ich, hauchte die Scheibe an und malte ein Herz in die beschlagene Scheibe. Die Tränen rannen immer noch über meine Wangen, doch langsam musste ich mich wieder fassen. Wir flogen durch eine dicke Wolkendecke, dann konnte ich auch schon die Lichter von Seattle sehen. Da ich Abends geflogen war, war es nun schon dunkel. Die Anschnallzeichen ertönten und langsam kamen die Lichter der Stadt und des Flughafens immer näher. Der Regen peitschte gegen die Scheiben, was hatte ich auch anderes erwartet. Bisher war immer schlechtes Wetter wenn ich bei meinem Dad war, ich kannte es gar nicht anders in Lynnwood. Doch die paar Tage, die ich sonst hier war, machte mir das nichts. Nun musste ich eine ganze Weile damit klar kommen und vermisste die warme Sonne Arizonas schon jetzt. Das Flugzeug setzte hart auf und als wir am Gate waren, leerte es sich schnell. Ich ließ mir Zeit, diese Stadt würde mich noch lange genug haben. Als eine der Letzten verließ ich die Kabine und am Kofferband waren auch schon einige Koffer unterwegs. Erst einmal holte ich mir einen Koffergully, dann wartete auch ich auf meine drei Koffer. Sie kamen recht zügig, deshalb ließ ich mir umso mehr Zeit, aus dem Terminal in die Empfangshalle zu gehen. Rose meinte, sie würde mich abholen, was mir um einiges lieber war als von Charlie mit seinem Sheriffauto abgeholt zu werden. Insgeheim hoffte ich auf dem Weg zum Ausgang, dass ich noch kontrolliert werden würde, doch das passierte leider nicht. Auch wenn ich fast einen Monat Zeit hatte, mich auf dieses neue Leben vorzubereiten, bereit war ich dafür noch nicht wirklich. Deshalb ließ ich mir unnötig viel Zeit, auch wenn es unfair gegenüber Rosalie war. In der Empfangshalle war um diese Uhrzeit nicht mehr allzu viel los, weshalb ich meine Schwester gleich ausfindig machte. Sie hatte mich auch gleich entdeckt und kam mit einem Strahlen auf mich zu. „Bella, da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du bist gar nicht im Flugzeug.“ , lachte sie und schloss mich in ihre Arme. „Hallo Rose, tut mir Leid, ich hab mir etwas Zeit gelassen.“, entschuldigte ich mich halbherzig. „Ach, schon ok. Man Süße, du siehst wirklich schlecht aus. Hast du geweint?“ Etwas ratlos sah ich Rose einfach nur an, Tränen sammelten sich schon wieder in meinen Augen. „Oh Schwesterchen, es ist einfach so schrecklich. Ich kann verstehen, dass du noch nicht darüber hinweg bist. Mir fehlt Mum auch.“ Rosalie nahm mich wieder in den Arm und hielt mich einfach nur fest, während ich wieder einmal weinte. „Du wirst sehen, es wird alles gut. Und nun komm, es soll noch ein heftiges Gewitter aufziehen. Davor will ich zu Hause sein und hast bestimmt Hunger.“ „Nein, ehrlich gesagt nicht.“, gab ich leise zurück und schob meinen Wagen neben Rose her. „Na, das werden wir ja noch sehen. Ist das eigentlich alles an Gepäck? Damit fahr ich ja in den Urlaub.“, lachte Rose und versuchte die Stimmung zu lockern. „Ich brauch ja auch keinen extra Koffer nur für Schuhe.“, grinste ich, Rose gelang es tatsächlich mich etwas aufzuheitern. „Aber es ist nicht alles. Die Spedition bringt in den nächsten Tagen den Rest.“ „Na Gott sei Dank, ich dachte schon. Aber die drei Koffer bekommen wir dann locker in meinen Wagen.“ Inzwischen standen wir vor Rose Auto, mir verschlug es fast die Sprache. Vor uns stand ein knallroter BMW der neuesten Generation. Den hatte sie bei meinem letzten Besuch noch nicht, da war sie meistens mit Emmetts Auto unterwegs. „WOW, wie konntest du dir denn den leisten?“, fragte ich etwas sprachlos. „Geil was? Den hab ich als Gage für eine Shooting mit dem Hersteller bekommen. Ich hatte die Möglichkeit zwischen dem Schätzchen hier oder Geld. Und da ich schon lange ein eigenes Auto wollte und du in Zukunft ja auch einen fahrbaren Untersatz brauchst, hab ich mich für das Auto entschieden.“, erklärte mir Rose, fuhr die Konturen des Autos nach und öffnete dann den Kofferraum. „Du meinst, ich soll auch mit dem fahren?“ „Klar, wenn ich mal bei Emmett bin, musst du ja auch irgendwie an die Uni kommen.“ „Aber, doch nicht mit dem Auto. Du weißt, dass ich gerne mal einen Unfall baue.“ Das war nicht ganz gelogen. Ich war schon öfters mal an einer Laterne oder Bordstein hängen geblieben. Und bei diesem neuen Auto, wollte ich nicht für Kratzer oder Beulen verantwortlich sein. „Ach, das sehen wir dann ja. Helf mir mal beim Einladen. Was hast du denn da drin? Ziegelsteine?“, schnaufte Rose, als sie einen Koffer von mir hochhiefte. „Nein, nur ein paar Bücher. Wer weiß, wann die Spedition kommt.“, antwortete ich und half beim Einladen. „Du weißt aber schon, dass wir noch eine Woche Ferien haben? Bis dahin werden die Bücher schon da sein.“ Rose zog eine Augenbraue nach oben. „Ja schon, aber-“, meine Schwester ließ mich erst gar nicht ausreden. „Nichts ja aber. Du hast noch genug Zeit für deine Bücher. Aber die Diskussion, verschieben wir erst einmal.“, grinste Rose und hielt mir die Beifahrertüre auf. Den Weg vom Flughafen nach Lynnwood verbrachten wir damit, zu erzählen wie es uns die letzten Wochen ergangen war. Eigentlich erzählte Rosalie fast die ganze Zeit, ich hielt mich eher im Hintergrund. Nach fast einer Stunde kamen wir dann auch endlich an meinem neuen Zuhause an. Charlies Haus lag am Rand vom Lynnwood, zwischen dem Park und dem Meer. Ich begutachtete das Haus, in dem ich nun für die nächste Jahre wohnen würde. Natürlich kannte ich es, aber jetzt, unter diesen Umständen, sah ich es in einem anderen Licht. Es war größer als das von Mum, dafür hatte es aber nicht so einen großen Garten. Der Garten an sich, war auch nichts besonderes, zwei Apfelbäume, eine Eiche und eine Hecke, das war alles. Mum hatte in ihrem Garten alles mögliche gepflanzt: Kräuter, Blumen, Gemüse, Obst, sie mochte die Gartenarbeit sehr. „Bella, kommst du? Oder willst du noch länger hier im Regen stehen?“, holte mich die Stimme von Rose in die Realität. Erst jetzt bemerkte ich, dass sie schon alle Koffer im Haus hatte und an der Türe auf mich wartete. Ich selbst war klitschnass und starrte immer noch auf das Haus. Deshalb lief ich schnell zu Rose und ging in das warme Innere. „Soll ich uns etwas zu essen machen?“, fragte mich Rose. „Seit wann kannst du kochen?“, fragte ich zurück. Kochen war noch nie die Stärke von Rose, genauso wenig von Charlie. Deshalb hatten die beiden eine große Gefriertruhe. Das Diner um die Ecke war auch ein beliebter Ort der beiden. „Nun ja, wir haben noch Pizza im Kühlschrank.“, grinste Rose. Sie war oft bei den Cullens Essen, das wusste ich. Aber selbst wenn sie einmal Fast-Food aß, zunehmen tat sie nie. „Nein, ist schon gut. Ich hab keinen Hunger, ich hatte im Flugzeug was. Dann bring ich mal die Koffer hoch.“, meinte ich und trug einen Koffer in den ersten Stock, wo mein Zimmer war. „Warte, ich helfe dir.“ Rose schnappte sich ebenfalls einen und kam mir hinterher. Mein Zimmer lag am Ende des Flures im ersten Stock. Dort war auch ein Bad und Charlies Schlafzimmer, sowie eine kleine Rumpelkammer. Rose hatte ihr Reich im Dachboden, den Charlie damals extra für sie ausbaute. In meinem Zimmer angekommen, schmiss ich den Koffer erst einmal auf das frisch bezogene Bett. Das Zimmer war nicht groß, ein Bett, einen Schrank, Schreibtisch und ein Sessel unterhalb des Fensters fanden darin Platz. Der Sessel und Schreibtisch würden allerdings erst mit der Spedition kommen, somit war mein Zimmer noch sehr kahl. Allerdings hatte es ein nettes Extra, das war der kleine Balkon, auf den ich durch mein Zimmer gelangte. Man konnte von hier aus bis zum Meer sehen und in dem Schaukelstuhl, der auf dem Balkon schon stand, konnte man wunderbar lesen und die Zeit vergessen. „Im Sommer ist es echt schön hier, auch wenn es nicht so warm wird wie in Phoenix.“ , sagte Rose, ich hatte den Blick Richtung Meer gerichtet. „Ja, bestimmt.“, erwiderte ich nur. „Soll ich dich erst einmal alleine lassen oder dir beim Auspacken helfen?“, fragte mich Rose. „Ich glaub, ich fange erst Morgen damit an. Es ist schon spät und ich bin müde.“, meinte ich. Rosalie meinte es sicherlich nur gut, aber nichts konnte ich momentan mehr gebrauchen als Gesellschaft und Smalltalk. Ich wollte mich jetzt nur auf mein Bett schmeißen und einfach alleine sein. „Na gut, ich glaube, du hast Recht. Ich bin unten noch etwas fernsehen. Wenn du etwas brauchst, ich bleibe heute Nacht hier. Charlie kommt wohl erst spät nach Hause, heute gab es einen großen Unfall auf dem Highway.“ „Schon ok, ich werd mich bald hin legen. Wir sehen uns Morgen beim Frühstück.“ „Alles klar meine Kleine. Und Kopf hoch, es wird alles gut.“ Rose gab mir einen Kuss auf die Wange, dann ging sie aus dem Zimmer. Sobald die Türe zu war, griff ich nach meinem Rucksack und setzte mich im Schneidersitz auf das Bett. Erst einmal musste ich Jacob anrufen, das hatte ich am Flughafen schon fast vergessen. Also kramte ich nach meinen Handy und wählte schnell seine Nummer. *Mein Gott Bella, warum meldest du dich denn erst jetzt?*,wurde ich sofort etwas barsch empfangen. *Jake, es tut mir Leid. Ich hab total die Zeit vergessen, Rose hat mich gleich in Beschlag genommen.*, rechtfertigte ich mich. *Schon gut, ich hab mir schon so etwas gedacht. Wie war der Flug? Bist du gut angekommen? * *Alles prima, der Flug hat sich etwas gezogen, aber ich bin gut angekommen. Nur das Wetter könnte besser sein. * *Daran wirst du dich wohl gewönnen müssen, aber das schaffst du schon. Ist Charlie auch schon zu Hause? * *Nein, der wird wohl erst spät heim kommen. Rose hat irgendetwas von einem Unfall auf dem Highway erzählt. Ehrlich gesagt, bin ich darüber auch froh, noch mehr Familie kann ich heute nicht ertragen.* *Bella, alles wird wieder gut. Du wirst dich bestimmt schnell eingewöhnen und neue Freunde finden. Und ich komm dich im Sommer auf jeden Fall besuchen. * *Ich weiß Jacob, aber ich fühle mich hier einfach fremd. Auch wenn ich hier schon oft war, aber mein zu Hause ist einfach in Phoenix. * Wieder musste ich weinen, meine Worte gingen im Schluchzen unter. *Das ist doch ganz normal Bella. Du brauchst Zeit und ich bin mir sicher, dass deine Schwester und dein Dad dir alle Zeit der Welt lassen werden und dir bei allem helfen werden. Du musst langsam loslassen. * *Aber ich will nicht Jacob, ich kann doch nicht einfach so alles vergessen. * *Nicht vergessen Bella, loslassen, neu anfangen, aber nicht vergessen. Verstehst du? Es wird alles gut, du bist ja nicht allein. * *Ich fühle mich aber so. * *Isabella, nun hör aber auf. Du weißt, dass du das nicht bist. Weißt du was, für heute ist es wohl alles etwas viel. Komm erst mal richtig an, richte dich ein und lerne alles kennen. Wir telefonieren die nächsten Tage noch einmal. In Ordnung? * *Vielleicht hast du Recht, Jacob. Ich bin müde und leg mich jetzt erst mal hin. * *Das ist wohl das beste. Morgen sieht die Welt schon ganz anders aus. * *Gute Nacht Jacob, sag Leah, deinen Schwestern und Billy einen Gruß. * *Natürlich Bella, du auch an Rose und Charlie. Gute Nacht und träum was Schönes.* *Danke, du auch. Bis bald. * Ich schmiss mein Handy in die Ecke, griff wieder nach meinem Rucksack und holte den Bilderrahmen, der darin war, heraus. Das Bild zeigte mich und meine Mum an einen sonnigen Tag am Strand. Es war letzten Sommer, als Rose bei uns zu Besuch war. Sie hatte auch das Bild gemacht und es war eines der wenigen Bilder, die mir gefielen. Zusammen mit dem Bild ließ ich mich nach hinten in die Kissen fallen. In meinem Zimmer war es dunkel, nur die kleine Nachttischlampe erleuchtete schwach den Raum. Ich stellte das Bild, der Bilderrahmen war mit vielen kleinen Blumen verziert, auf den Nachttisch, so dass ich ihn ansehen konnte. Viele Erinnerungen mit meiner Mum gingen mir durch den Kopf und die Tränen bahnten sich wieder ihren Weg. Still weinte ich vor mich hin, immer wieder die Erinnerung an meine Mum im Kopf. Die Zeit hatte ich komplett außer Acht gelassen, aber irgendwann schlief ich unter meinen Tränen und der Anstrengung der letzten Tage ein. Am nächsten Morgen erwachte ich durch Sonnenstrahlen in meinem Gesicht. Ich drehte mich auf die Seite und sah zum Fenster. Ich hatte vergessen die Vorhänge zu zuziehen. Doch die Tatsache mal außer Acht gelassen, konnte ich es kaum glauben, dass die Sonne schien. Mit einem Lächeln auf den Lippen schwang ich mich aus dem Bett und ging zum Fenster. Auf den Weg dorthin fiel mir auf, dass ich nur ein T-Shirt trug, obwohl ich mich nicht erinnern konnte, dass ich mich gestern Abend noch umgezogen hatte. Doch ich vergaß das schnell wieder, als mein Blick aus dem Fenster ging. Der Regen hatte gestern wohl noch in Schnee umgeschlagen und eine weiße Puderschicht lag nun über Lynnwood. Der Schnee glitzerte im Licht der Sonne und kleine Eisblumen hatten sich an meinem Fenster gebildet. Das sah alles so schön aus, daran könnte man sich schon fast gewöhnen. „Oh hey, du bist endlich wach. Sieht schön aus oder?“ Rose Stimme erschreckte mich. „Man, schleich dich doch nicht so an.“, meinte ich total erschrocken. „Tut mir Leid, das wollte ich nicht. Ich wollte nur nach dir sehen, schauen ob du schon wach bist. Und wenn du noch länger so am Fenster stehst, erkältest du dich noch.“ „Hast du eigentlich...“, fragte ich und zeigte an meinem Körper herab. „Jepp, du hast schon tief und fest geschlafen, als ich kurz nach Mitternacht nach dir gesehen habe. Aber mit deinen Chucks und Jeans, schläft es sich nicht so gut, dachte ich. Deshalb hab ich dir die Sachen ausgezogen.“, antwortete meine Schwester auf die unausgesprochene Frage. „Ok, danke. Wie spät haben wir es?“, fragte ich und suchte mir inzwischen etwas zum Anziehen aus meinen Koffern. „Kurz nach eins.“ „Bitte?“ „Ja, du hast lange geschlafen, aber ich glaube, dass tat dir ganz gut. Mach dich in Ruhe fertig, wir warten unten auf dich mit dem Essen.“ „Ist Charlie auch hier? Muss er nicht arbeiten?“ „Nein, Dad ist auch hier. Er hat sich heute frei genommen, weil er gestern nicht hier sein konnte.“ Rose betonte das Wort Dad besonders, da ich ihn oft nur Charlie nannte. „Ok, ich beeile mich.“, meinte ich noch und ging mit den Klamotten ins Bad. Nach einer ausgiebigen Dusche und frischen Klamotten, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Solange wie diese Nacht hatte ich die letzten vier Wochen nicht mehr geschlafen und so gut fühlte ich mich mindestens genauso lange nicht mehr. Vielleicht fing ich langsam wirklich an, alles zu verarbeiten, doch ich wollte jetzt noch nichts überstürzen. In der Küche kam mir als erstes Charlie entgegen. „Mein kleine Bella, guten Morgen.“, begrüßte er mich und schloss mich in seine Arme. „Guten Morgen Dad, schön dich zu sehen.“, erwiderte ich seine Umarmung. „Es tut mir Leid, dass ich gestern nicht hier sein konnte, als du ankamst. Aber dafür hab ich mich extra heute frei genommen. Komm und setzt dich.“ Das war wieder typisch Dad, er war nicht der Mann der großen Worte und Gesten, aber in seinen Augen konnte ich lesen, dass er sich sehr freute, dass ich hier war. Doch genauso sah ich auch darin, dass er wie ich, noch nicht über Mums Tod hinweg war. „Das ist nicht so schlimm, Rosalie hat mich ja abgeholt. Es hat heute Nacht geschneit?“ „Ja, es fing kurz nach elf an und hat bis heute morgen nicht aufgehört. Die nächsten Tage soll es eisig kalt werden. Hast du genügend Winterkleidung mit?“ „Ich glaub schon, sonst muss ich mir eben noch ein paar besorgen.“ „Nicht nötig, in deinem Schrank hängen schon ein paar neue Klamotten. Hab mir schon gedacht, dass du nicht genügen haben wirst, immerhin kommst du hier im tiefsten Winter an. Außerdem hab ich noch ein paar extra Klamotten dazu gepackt.“, grinste meine Schwester und stellte mir einen Teller zu Essen hin. „WOW, seit wann kannst du denn so was?“, fragte ich Rose, vor mir lagen gebratene Garnelen mit Knoblauchbrot und einer Schüssel Salat. „Das hat mir Esme gezeigt, Emmetts Mum. Die kocht für ihr Leben gern und das ist eins meiner Lieblingsessen. Dad schmeckt es auch und ich hoffe dir auch, also dann, einen Guten Appetit.“, erzählte sie und fing dann an zu Essen. Charlie grinste und griff zu Gabel, ich tat dasselbe. Das Essen schmeckte hervorragend, das hätte ich meiner Schwester gar nicht zu getraut. „Das ist echt klasse, musst du mir auch mal zeigen.“, lobte ich meine Schwester. „Danke, freut mich, dass es dir schmeckt.“ „Bella, nach dem Essen hätte ich noch etwas für dich. Aber ess erst mal in Ruhe weiter.“, sagte dann mein Dad. „Charlie, du sollst mir doch nichts kaufen, ich weiß doch...“ „Du sollst mich nicht immer Charlie nennen, ich bin dein Dad.“, unterbrach mich mein Dad tadelnd, aber doch grinsend. „Und es ist nicht viel, es soll dir deinen Einstieg hier in Lynnwood nur erleichtern.“ „Gut, ich sag schon nix mehr. Bin ja schon gespannt.“, meinte ich noch und aß mit den beiden weiter. Ich erzählte während dem Essen noch von den vergangen Wochen, was mir nicht ganz leicht viel. Rose und Charlie bemerkt das und versuchten schnell das Thema wieder zu wechseln. Wir räumten den Tisch ab, dann wollte ich in mein Zimmer gehen und auspacken anfangen. „Halt, komm bitte erst mit mir. Zieh dir eine Jacke über, draußen ist es kalt.“, hielt mich mein Dad auf dem Weg nach oben zurück. „Ok, ich komme.“, antwortete ich schlicht und ging hinter meinem Dad hinterher nach draußen. Es war wirklich bitterkalt, auch wenn die Sonne noch immer schien, aber Dad hatte nicht übertrieben. Doch ich wusste nicht, was wir hier draußen machten. Erst als wir um das Haus herum, hatte ich eine kleine Ahnung. „Also Bella, ich weiß, dass es kein Luxusauto ist und auch nicht der neuesten Generation, aber ich denke mit dem Truck kommst du bestimmt gut zurecht.“ Charlie stand vor einem roten Truck, der seine besten Jahre wohl schon hinter sich hatte. Er hatte hier und da eine Beule, ein paar Rostflecken, die aber teilweise schon ausgebessert waren und eine große Ladefläche. Dennoch konnte ich nicht glauben, dass er ihn extra für mich gekauft hatte. „Der ist wirklich für mich?“, hakte ich deshalb noch mal nach und ging um das Auto herum. „Ja, ist er. Du brauchst doch ein Auto, um an die Uni zu kommen, schließlich kannst du nicht immer mit Rosalie fahren. Und naja, er braucht noch neue Winterreifen und einen Ölwechsel, aber sonst ist er Top in Schuss. Ich hab ihn einem Arbeitskollegen abgekauft, der kennt sich mit Autos aus. Also ein paar Jahre macht er es bestimmt noch.“ „Danke Dad, danke. Die Winterreifen kauf ich, das musst du nicht auch noch machen.“ Ich sprang meinem Dad um den Hals, er taumelte nach hinten und rutschte fast auf der glatten Auffahrt aus. „Schon ok Kleines, ich wollte dir nur etwas helfen.“, sagte mein Dad leise. „Komm, lass uns rein gehen. Du hast bestimmt noch einiges zum auspacken und es ist doch sehr kalt hier draußen.“ Ich nickte, dann gingen wir gemeinsam ins Haus. Rose stand am Fenster und begutachtete skeptisch meinen Chevy Truck. „Cool oder? Dann muss ich deinen BMW doch nicht beschädigen.“, meinte ich fröhlich. „Naja, also, die richtige Farbe hat er zwar, aber sonst.“, sagte sie mit hochgezogener Augenbraue. „Na und, so lange er läuft und mich von hier zur Uni bringt, bin ich mit ihm zufrieden. Ich bin dann mal oben und pack meine Koffer aus.“ „Wenn du meinst. Macht es dir etwas aus, wenn ich bis heute Abend ein bisschen zu Emmett gehe?“ „Nein nein, geh ruhig. Ich werde wohl ne Weile beschäftigt sein.“ „Ich kann aber auch hier bleiben, wenn du Hilfe brauchst.“ „Ach Quatsch, das schaff ich schon. Und Charlie, ich meine Dad, ist ja auch noch da.“ Dad hatte aus dem Wohnzimmer zu uns herüber gesehen, deshalb hatte ich mich schnell verbessert. Wir mussten beide Grinsen, Rose hatte unseren Blickwechsel nicht bemerkt und sah mich fragend an. „Na gut, wenn du meinst. Zum Abendessen bin ich wieder da und bring etwas vom Chinesen mit. Vielleicht kommt Emmett auch mit, wenn es dir nichts ausmacht.“ Rosalie sah mich fragend an. „Rose, nur weil ich jetzt hier wohne, heißt das nicht, du darfst deine Freunde nicht mehr mitbringen.“, stellte ich klar. „Ja schon, aber es ist dein erster Tag und da kann...“ „Es ist in Ordnung Rose, früher oder später werd ich ihm ja eh über den Weg laufen. Also mach dich mal auf den Weg, ich widme mich jetzt erstmal meinen Koffern. Bis später Schwesterchen.“, verabschiedete ich mich von ihr und ging in mein Zimmer. Die drei Koffer standen noch unberührt vor meinem Schrank, nur der den ich heute morgen geöffnet hatte lag davor. Also begann ich mit dem als erstes, es waren hauptsächlich nur Klamotten. Rose hatte auch nicht übertrieben, als sie sagte, sie hätte mir ein paar Klamotten gekauft. Zwei dicke Daunenjacken, einige Pullis, T-Shirts und ein paar Jeans waren im Schrank. Ganz unten waren auch zwei paar Stiefel und ein paar neue High-Heels. Das meinte meine Schwester also mit extra Klamotten, das war wieder so typisch. Auf den Kleiderbügeln sah ich dann noch zwei Kleider, einen Rock, zwei Blusen und ein sehr freizügiges Oberteil. Rose wusste genau, dass ich solche Klamotten niemals kaufen würde. Doch sie hatte wohl immer noch nicht aufgehört, mir ihren Style aufzudrücken. Und jetzt, wo ich dauerhaft hier war, würde das wohl erst richtig los gehen. Es gab immerhin nicht einen Grund, warum ich solche Klamotten tragen sollte. Meine Schwester verkehrte schließlich in ganz anderen Kreisen als ich und das wollte ich auch nicht ändern. Ich legte also erstmal die Klamotten zur Seite und widmete mich wieder meinen mitgebrachten Klamotten zu. Nach den zwei Koffern mit Klamotten, ging ich zu meinem letzten, in dem sich die Bücher, Bilder, mein Laptop und ein paar Erinnerungen an meine Mum befanden. Ich stellte die Bücher in das Regal an der Wand, darunter würde mal mein Schreibtisch stehen, die Bilder verteilte ich auf meinem Nachttisch, Fensterbrettern und an der kleinen Pinnwand neben der Türe. Den Laptop legte ich erst mal aufs Bett, dann stellte ich den Rest auf. Einen Traumfänger von Jacob, den er mir nach dem Tod von Mum geschenkt hatte, hing ich über das Bett. Einen Teddybär, den ich seit meiner Geburt hatte, setzte ich auch aufs Bett. Eine Schneekugel von Mum, die einen Märchenwald mit einem gefrorenen See zeigte, stellte ich auf das Regal. Daneben stellte ich eine Kerze, die Mum einmal gemacht hatte, als sie einen Workshop für Drogensüchtige leitete. Als letztes holte ich eine Decke aus dem Koffer, die meine Mum mir als Baby gestrickt hatte. Sie war schwarz-weiß kariert und hatte in der Mitte in rot meinen Namen 'Bella' stehen. Es war eigentlich eine Tagesdecke, die ich aber stets als Kuscheldecke benutzte. Meine Mum liebte das stricken, jedes Jahr wenn ich nach Forks flog, hatte sie mir extra zwei paar Socken und einen Schal gestrickt. Das letzte Mal hatte sie mir welche zu Weihnachten gestrickt, genauso für Rose und Charlie. Ich roch an der Decke, sie hatte noch Mums Duft. Das lag wohl daran, dass ich die vergangen Wochen immer in Mums Bett geschlafen hatte. Doch langsam verblasste der Geruch, genauso wie aus ihrem T-Shirt, das sie zuletzt getragen hatte. Zusammen mit der Decke legte ich mich auf mein Bett, zog die Beine an mich und hüllte die Decke um mich. Die Erinnerung schlug wie ein Hammer wieder auf mich ein, sofort schossen mir die Tränen in die Augen. Meine Schwester und Dad bemühten sich so sehr, mir den Einstieg hier zu erleichtern. Und doch brachte es alles nichts. Ich vermisste meine Mum so sehr, wie sollte ich das nur jemals schaffen loszulassen. „Bella, alles ok bei dir? Ich dachte ich seh mal nach dir, du bist schon eine ganze Weile hier oben.“ Mein Dad sah zur Türe herein und saß gleich bei mir auf dem Bett. „Oh meine Kleine, scht, es wird alles gut.“ Dad nahm mich in die Arme und hielt mich einfach nur fest. „Wie denn Dad? Sie kommt nie wieder.“, weinte ich an seine Brust. „Ich weiß Bella, ich weiß. Ich vermiss Renee auch. Aber sie passt auf dich auf, da bin ich mir sicher.“ Dad hielt mich einfach nur fest und ich weinte und weinte. Eine Ewigkeit schien ich so bei ihm zu liegen, er wurde nicht müde, mich zu trösten und zu wiegen. Aber ich wurde wohl irgendwann müde und schlief in den Armen meines Dads ein. Ich erwachte erst wieder, als Rose an meinem Bett saß und mir die Haare aus dem Gesicht strich. „Hey Schwesterchen, hast du gut geschlafen?“ Sie lächelte mich liebevoll an, so wie es Mum immer tat. „Wie spät haben wir es?“, fragte ich gähnend. „Kurz nach acht, du hast nicht so lange geschlafen. Dad hat mir gesagt, dass du wieder geweint hast. Es tut mir Leid, das ich nicht da war.“ „Rose, du hast keine Schuld, du kannst nicht immer hier sein, wenn mich die Erinnerung überkommt.“ „Aber ich könnte es wenigstens versuchen.“ Rosalie wirkte richtig niedergeschlagen. „Das ist Blödsinn. Ich muss einfach langsam lernen, loszulassen und neu anzufangen. Du kannst mir zwar dabei helfen, aber du kannst nicht immer da sein. Du hast schon soviel für mich die letzten Wochen getan, da kannst du nicht noch jede Minute bei mir sein.“, widersprach ich meiner Schwester und setzte mich dabei auf. „Hmmm, na gut. Aber wenn du Hilfe brauchst, kommst du sofort zu mir ok?“ „Ja natürlich, außer dich und Dad hab ich hier ja sonst niemand.“ „Das wird sich bald ändern, ach ja, eigentlich sofort. Emmett ist auch hier und wartet mit dem Essen unten. Willst du auch runter kommen? Ich hab dir gebratene Nudeln mitgebracht.“, grinste meine Schwester. „Klar, ich hab auch ziemlich Hunger. Also dann los, lassen wir deinen Freund nicht zulange warten.“ Ich schwang mich aus dem Bett und ging mit Rose nach unten in die Küche. „Übrigens, über die Klamotten in meinem Schrank müssen wir noch reden.“, lachte ich kurz vor der Küche. „Das glaube ich nicht, keine Chance.“, meinte Rosalie genauso lachend. „Na endlich, ich dachte ihr kommt nie mehr.“, begrüßte uns ein wohl sehr hungriger Emmett. „Hallo Emmett, ich freu mich auch dich zu sehen.“, begrüßte ich ihn und holte die Teller aus dem Schrank. Dad saß noch im Wohnzimmer und sah sich wohl ein Baseballspiel an. „Hi Bella, lass dich erst mal drücken. Herzlich Willkommen in Seattle.“ Emmett drückte mich an sich, ich bekam kaum eine Luft. Emmett war fast 1,90 und sehr gut gebaut, wenn er einmal zu drückte, blieb nicht mehr viel Luft. „Ich freu mich auch Emmett, aber kannst du mich wieder los lassen? Ich krieg kaum Luft.“ „Oh, na klar. Also, hattest du einen guten Flug?“ Emmett ließ mich wieder auf die Beine. „Ja, er war ganz ok. Und, was macht dein Studium?“ „Läuft ganz gut. Ach ja, ehe ich es vergesse Bella. Meine Mum hat dich nächste Woche zum Essen zu uns eingeladen.“ „Wieso das denn?, fragte ich überrascht. „Naja, Esme dachte, wenn du jetzt hier wohnst und zur Uni gehst, würdest du wohl auch öfters bei den Cullens auftauchen. Deshalb hat sie dich eingeladen und Alice freut sich auch schon darauf, dich endlich mal kennenzulernen.“, erklärte mir meine Schwestern. „Oh, also, das ist sehr nett.“ „Ja, das finde ich auch. Du wirst doch hingehen oder Bella?“, fragte mich mein Dad, der nun auch in der Küche war. „Ähm ja, ich denke schon.“ Wirklich überzeugend klang das nicht, aber ich wusste auch noch nicht wirklich, ob ich dahin gehen sollte. Immerhin kannte ich bisher außer Emmett niemand der Cullens. „Na klar kommst du. Meine Mum macht extra für dich ihre Spezialität, da kannst du gar nicht nein sagen. Und Alice ist jetzt schon total aufgeregt, die wollte am liebsten heute schon mitkommen.“, grinste Emmett über seinem Teller mit Ente. „Ja dann wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben.“, lachte ich. „Ich glaub auch nicht, Alice würde dich mit der Armee hier raus holen.“, sagte Dad etwas drohend. „Wirklich? Ist sie so schlimm? Du kennst sie auch schon?“ „Nur flüchtig, aber das reicht.“, grinste Charlie. „Aber er hat schon Recht, eine Alice Cullen versetzt man nicht ungestraft.“, drohte nun auch meine Schwester. „Oh Gott, auf was hab ich mich da nur eingelassen.“, stöhnte ich. „Du hast keine Ahnung, wie schrecklich meine Schwester sein kann.“ „Emmett, rede nicht immer so von Alice, so schlimm ist sie auch wieder nicht.“, tadelte Rose und schlug ihren Freund auf den Hinterkopf. „Autsch, du weißt ganz genau das ich Recht habe.“ Wir mussten alle lachen, dann widmeten wir uns dem Essen. Es wurde noch ein langer und lustiger Abend, ich konnte das erste Mal wieder befreit und herzlich lachen. Das lag nicht zuletzt an Emmett, der mich mit seinen Sprüchen und Grimassen immer wieder zum Lachen brachte. Es war schon weit nach Mitternacht, als ich endlich in mein Bett kam. Vielleicht hatte Jacob Recht, vielleicht konnte ich hier wirklich ein neues Leben aufbauen und langsam anfangen loszulassen. Doch das war noch ein weiter Weg bis dahin, aber ich wusste, dass ich viele Menschen an meiner Seite hatte, die mir bei diesem helfen würden. Und vielleicht würde ich ja auch in Alice und den anderen Cullens neue Freunde finden. Der erste Schritt dahin ist getan, ich freute mich schon sehr auf das Essen bei den Cullens. Lynnwood: http://www.instantgallery.de/galerie/180030/Twilight+Saga/bild18566792.html •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• Soooo, das war es auch schon wieder. Und im nächsten Kapitel kommt dann auch der Rest der Cullens vor. Darauf wartet ihr doch eh schon. ;-) Aber wie gesagt, es kann eine Weile dauern bis ich wieder poste. Arbeit Stress, Privat kommt dadurch auch zur kurz und dann noch schreiben. Irgendwas muss ich ein bisschen zurück stecken. Ich hoffe ihr verzeiht mir jetzt schon. Freu mich auf eure Kommentare! Bussal Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)