Liebe auf ägyptisch von abgemeldet (Ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk für Yugi) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1: Vergangenheit und Zukunft ----------------------------------------------- *umfall und kaum noch vom Boden hoch komm* Wow, 7 Kommis alleine zu meinem ersten Kapitel. Das ist mehr, als ich erwartet habe! Vielen Dank an euch alle! Hier also kommt jetzt Kapitel 1. Es ist aus Yugi´s Sicht geschrieben und erzählt seine Sicht der Dinge über Yamis gehen und wieder zurück kommen. Und nun wünsche ich euch viel Spaß beim lesen!! --Yugi´s Sicht-- Verträumt gleitet mein Blick nach oben aus dem Dachfenster meines Zimmers, hinauf zu Mond und Sternen, die diese ansonsten dunkle Nacht erhellen und der Welt somit im Moment das nötige Licht gibt, das sie braucht. Doch halt! Mein Zimmer? Nein, das stimmt doch gar nicht. Mein Zimmer ist es schon seit über einem Jahr nicht mehr. Ganz vorsichtig, um dich ja nicht aufzuwecken, drehe ich mich zur Seite und blicke in dein Gesicht. Du liegt auf dem Rücken, was du immer tust, wenn du schläfst, und hast deine schönen, ausdrucksstarken Augen geschlossen. Das stete heben und senken deines Brustkobs hat etwas sehr beruhigendes an sich. Deine Gesichtszüge sind entspannt und deine Hände hast du links und rechts neben deinem Kopf angewinkelt liegen, was dich irgendwie wie ich kleines Kind aussehen lässt. So süß, einfach nur süß. Es lässt mich Lächeln, wenn ich das sehe. ---------- Ja, dass ich heute wieder so glücklich und aus vollem Herzen lächeln kann verdanke ich dir. Dir alleine. Als du damals gegangen bist, bist nicht du du verschwunden, sondern auch noch so vieles andere von mir: Mein Herz, meine Liebe, mein Glück, mein Vertrauen in die Zukunft und vor allem mein Lächeln. Du hast mir früher immer gesagt, dass es für dich kein schöneres Lächeln auf der Welt gibt als meines. Ich wurde immer total verlegen, wenn du mir das gesagt hast und eine feine Röte, die sich über Nase und Wangen zog, konnte ich auch nie verhindern. Doch bei dieser Röte und Verlegenheit blieb es irgendwann nicht mehr. Ich fühlte mich nach den anfänglichen Schwierigkeiten, die wir beide hatten, immer wohl und beschützt bei dir. Aber mit der Zeit wurde da mehr. Immer wieder habe ich mich selbst dabei erwischt, wie ich dich aus den Augenwinkeln angestarrt habe. Habe jede deiner Bewegungen mit den Augen verfolgt, habe sie mir ins Gedächtnis eingebrannt, um sie niemals wieder vergessen zu können. Du hast etwas Anmutiges an dir. Dein Gang, deine Körperhaltung, deine Bewegungen und vor allem deine Gesichtszüge sind so königlich, dass sie nur eines Pharaos würdig sein können. Und vor allem deine Augen. Solch leuchtende, rubinrote Augen habe ich noch nie zuvor in meinem Leben gesehen und ich weiß, dass sie so einzigartig sind, dass es sie nicht noch einmal auf der Welt geben kann. Wenn du mich angesehen hast, hatte ich immer das Gefühl, dass ich vor dir keine Geheimniss haben kann. Du hast mir in die Seele, in mein Inneres geblickt. Das konnte vor dir keiner und es wird außer dir auch keiner können. Ich konnte dir immer alles erzählen, was mich bedrückt hat. Immer hast du neben mir gesessen, hast zugehört, mich getröstet und mir versucht zu helfen, wenn es in deiner Macht stand. Liebevoll hast du mich dann in den Arm genommen und hast gesagt, dass alles gut werden wird und dass ich mir keine Sorgen machen soll, da du immer bei mir sein wirst. Ich habe mich in deinen Armen verkrochen, wollte in dich hineinkriechen, damit du mich nie wieder los lässt. Ja, zu dem Zeitpunkt war es schon vollkommen um mich geschehen. Es wundert mich bis heute, dass du mein wild um sich schlagendes Herz nicht gehört hast. Ich meine, das Blut ist mir mit solch einer Geschwindigkeit durch die Adern geschossen, dass ich dachte, mein Herz zerspringt gleich. Auf der anderen Seite bin ich auch froh, dass du es nicht gehört hast, denn dann hätte ich es dir sagen müssen. Ich weiß, ich hätte es dir sagen müssen, weil du vorher keine Ruhe gegeben hättest. Wahrscheinlich hättest du gedacht, ich hätte vor irgendetwas Angst und mein Herzschlag sei deshalb so rasend. Doch ich hätte zu dem Zeitpunkt nicht den Mut gehabt, dir zu sagen, dass ich mich in dich verliebt habe. Viel zu große Angst hatte ich vor deiner Reaktion, vor deinem entsetzten Gesichtsausdruck, der mir gesagt hätte, dass du mich zwar auch liebst, das aber nur auf freundschaftlicher, auf brüderlicher Weise gemeint ist. Außerdem lag mir so viel an deiner Freundschaft, dass ich sie niemals durch so ein unüberlegtes Liebesgeständnis kaputt gemacht hätte. Ich hätte es nicht ertragen können, wenn du dich dann vor mir geekelt und dich von mir angewendet hättest. Keine andere Vorstellung war schlimmer als diese! Ich konnte ja nicht ahnen, dass du dasselbe für mich fühlst. Dass du mich auch liebst! Nie habe ich irgendwelche Andeutungen von dir bewusst bemerkt, Worte gehört, die mir deine Gefühle vielleicht etwas verraten hätten. Auch deine Blicke hatten sich meiner Meinung nach nicht geändert. Natürlich hast du mich immer vertraut und auch liebevoll angesehen, aber das habe ich eher auf die Tatsache geschoben, dass wir Seelenverwandte sind, Partner, die durch dick und dünn gehen und immer füreinander da sind. Hatte ich mich vielleicht doch geirrt? Waren diese Blicke, diese kleinen, vertrauten Gesten vielleicht doch anders gemeint, als ich immer gedacht hatte?... Dass ich doch recht gehabt hatte, wurde mir viel zu spät klar, denn als du mir gesagt hast, dass du mich auch liebst und immer lieben wirst, warst du schon auf dem Weg zurück in deine Welt und somit auch dabei, mich zu verlassen. Alleine zu lassen und damit dein Versprechen zu brechen, das du mir vor nicht allzu langer Zeit selbst gegeben hast. Nämlich das, dass du immer bei mir sein und mich beschützen wirst. Mit dem Wissen, dass meine Gefühle die ganze Zeit über erwidert wurden, brach für mich eine Welt zusammen. Hätte ich es dir doch nur früher gesagt! Hätte ich doch nur den Mut gehabt, dir von Anfang an zu sagen, dass ich dich liebe. Wir hätten viel mehr Zeit gehabt, uns auf dieser neuen Ebene kennen zu lernen, unsere Gefühle füreinander zu erforschen. Auch unser erster Kuss hätte unter anderen Bedingungen statt finden sollen. Er hätte ein Zeichen unserer immerwährenden Liebe sein sollen und kein Geschenk, das wir uns zum Abschied gegeben haben! Aber dieser Moment, in dem sich unsere Lippen zum ersten Mal berührt haben... In diesem Moment stand die Zeit still, jede Bewegung hatte aufgehört und es gab nur noch dich und mich. Uns beide, wie wir aneinander gerückt in einer tiefen Umarmung vor dem geöffneten Tor standen und uns leidenschaftlich geküsst haben. Das Gefühl, was ich damals hatte war einzigartig, genau wie unser erster Kuss. Mein Körper wurde taub, meine Sinne verschleierten sich und mein Herz raste ungeheuer schnell. Du hast so gut geschmeckt. Nach Kokos und Datteln. Und dein Geruch, den ich zum allersten mal so intensiv wahrnehmen konnte... Zimt, Vanille, rauschendes Nilwasser und ein Hauch von heißem Wüstensand. Ich habe mich in deinem Kuss, deinem Geschmack und deinem Geruch verloren. Doch dann kam der Moment, wo du mich losgelassen hast. Du hast mit noch einen zärtlichen Kuss gebeben, der trotz der bevorstehenden Trennung von der Ewigkeit und der ersten großen Liebe erzählt hat, die man nie vergisst. Du hast dich abgewendet und bist in das Licht gegangen, deine Kleidung verschwand und in deinen königlichen Gewändern wurde ich einmal mehr in dem Glauben gestärkt, dass es keinen gütigeren und schöneren Pharao gab als dich. In dem Augenblick, als sich dein Körper auflöste und das Tor sich schloss vernahm ich noch schwach die letzen Worte, die du mir durch unseren Link zugeflüstert hast: "Vergiss nicht, Aibou. So es die Götter wollen, sehen wir uns wieder. Vergiss es nicht." Ich will ja daran glauben, darauf hoffen, dass du zu mir zurück kommst, aber in dem Moment wo sich das Tor ganz geschlossen hat, brechen die Tränen zu tausenden aus mir heraus, laufen mir die Wangen herunter und mit einem lauten "NEIN, YAMI!!!" breche ich auf dem Boden zusammen und weine. Ich weine, weine, weine und kann einfach nicht damit aufhören. Mein Glück ist gegangen, meine große Liebe ist weg und ich bleibe hier alleine zurück! Durch mein ohnehin schon gebrochenes Herz, wird ein langer Dolch gestoßen und ich schreie erneut auf. Mein Herz zerspringt durch diesen Stoß in tausend Scherben und diese verteilen sich in meinem ganzen Körper. Ich spüre jeden einzelnen Splitter, wie er in eine Stelle meines Körpers dringt und so lange hinein stricht, bis die Wunde anfängt zu bluten. Sobald das geschafft ist, sucht sich der Splitter eine neue Stelle und sticht erneut zu. Die Scherben meines Herzens lassen mich innerlich bluten und der einzige, der verhindern kann, dass ich innerlich noch verblute, ist nicht mehr da, nicht mehr hier bei mir... Wie lange ich dort gelegen habe, weiß ich nicht. Ich kann mich im nachhinein noch nicht einmal mehr daran erinnern, dass meine Freunde mich aufgehoben und zurück ins Hotel getragen haben. Das erste woran ich mich erinnere, war, dass ich im Hotelzimmer auf meinem Bett aufwache, alleine. Das Millenumspuzzle hängt um meinen Hals. Jemand muss es aufgehoben und mitgenommen haben. Ich weiß, dass es unsinnig ist, aber ich nehme es in die Hände und rufe nach meinem Yami. Einmal, auch noch ein zweites und rittes Mal, doch es kommt keine Antwort. Das war der Moment, wo mir vollends bewusst wurde, dass das alles wirklich geschehen ist. Das Duell in der Grabkammer, mein Sieg, der Abschied, unser erster Kuss, mein zusammenbrechen als das Tor sich schloss. Meine aufgestauten Gefühle entladen sich in einem lauten Schmerzensschrei. Ich drücke das Puzzle an meine Brust und schreie mir die Schmerzen aus dem Leib. Ob mich dabei jemand gehört hat, war mir so was von egal. In diesem Moment wollte ich nur noch sterben. Sterben um endlich wieder mit Yami vereint zu sein. Ich weiß nicht, wie ich nächsten Wochen überstanden hatte. Der Rückflug verlief schweigsam und als ich wieder zu Hause war, ging ich ohne ein weiteres Wort auf mein Zimmer, warf mich auf mein Bett und begann zu weinen. Mein Großvater machte sich große Sorgen um mich, doch das nahm ich nicht wahr und es war mir auch egal. Schule? Da war ich schon wochenlang nicht mehr, denn zu etwas anderem außer weinen und schlafen war ich nicht mehr im stande. Nach zwei Wochen war ich nur noch ein Schatten meiner selbst. Meine Augen waren rot, angeschwollen vom vielen weinen und dadurch, dass ich nachts überhaupt nicht mehr schlief, weil ich es alleine in meinem Zimmer kaum aushielt, überlagerten dunkle Ringe meine Augen und ließen mich geisterhaft aussehen. Meine Haut war noch blasser als sonst und selbst meine Klamotten passen mir nicht mehr. Bei meiner Körpergröße von 1,60 m habe ich mal 53 Kilo gewogen. Kaum zu glauben, dass ich in diesen verdammten zwei Wochen 8 Kilo abgenommen habe, denn Essen tue ich so gut wie nichts, und wenn ich doch, dann weil Großvater mich dazu zwingt. Meine Welt um mich herum nehme ich nur noch durch einen grauen, fast schwarzen Schleier wahr. Das glitzern und leuchten, das sonst immer in meinen Augen zu sehen war, ist schon lange verschwunden und sie sehen nur noch stumpf und schmerzerfüllt aus. Anfangs habe ich mich jede Nacht vor Schmerz und Leid in meinem Bett verkrampft und habe geschrieen. Geschrieen, die Götter mögen doch eine Einsicht mit mir haben und mir meinen Liebsten wieder zurück geben. Mit der Zeit ließ das krampfen nach, der Schmerz blieb jedoch. Ich glaube mein Gehirn hat versucht mich selbst zu schützen und wollte so viel wie möglich ausschalten, damit ich nicht mehr so leiden musste. Ich glaube, Yami wäre zu Tode erschrocken, hätte er in diesem Zustand je gesehen... Ja, Yami... Tag und Nacht denke ich an dich und frage mich, was du machst. Ob du dich überhaupt noch an mich und an deine Liebe für mich erinnern kannst? Es könnte ja sein, dass man im Geisterreich seine Erinnerungen verliert. Auf der einen Seite wünsche ich mir natürlich, dass du mich nie vergisst und immer an mich denkt. Auf der anderen Seite wäre es aber vielleicht besser, wenn du deine Erinnerungen verloren hättest. Dann müsstest du wenigstens nicht leiden, denn es genügt völlig, wenn einer von uns das tut. Wenn ich es geschafft habe, mich halbwegs aufzurappeln, gab es nur einen Ort, wo ich immer hingegangen bin, damit ich für mich sein konnte. Diese schöne Lichtung im Wald von Domino, wo ich auch schon früher gerne mit dir hingegangen bin. Wir haben dort gesessen, gelacht und uns den Sonnenuntergang zusammen angesehen. Du hast immer zu mir gesagt: "Der Sonnenuntergang ist hier zwar sehr schön, aber wenn du einen perfekten Sonnenuntergang sehen willst, dann musst du nach Ägypten fliegen. Wenn dort die Sonne wie ein riesiger Feuerball über der Wüste untergeht und den Sand, die Dünen und die Umgebung zum glühen bringt, dann ist das ein Augenblick, den du niemals vergessen wirst, mein Aibou!" Ja, ich war in Ägypten, ich habe die Sonnenuntergänge in der Wüste gesehen und muss dir recht geben mit dem, was du gesagt hast. Doch richtig genießen konnte ich sie nicht. Denn mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass wir uns nach diesem Schicksals-Duell vielleicht nie wieder sehen würden, konnte ich sie einfach nicht genießen... Wie gerne würde ich mit dir zusammen noch einmal nach Ägypten fliegen, mit der Gewissheit, dass du mich nie mehr alleine lassen wirst, und mir noch einmal diese unglaublichen Sonnenuntergänge mit dir ansehen. Aber ich weiß, dass es nicht passieren wird, und dieses Gefühl reißt mir immer wieder neue Löcher in mein Herz. Um diese ganzen Gefühle in mir zu verarbeiten, habe ich angefangen Gedichte zu schreiben. Jedes einzelne habe ich für dich geschieben. Dich, die einzige, große Liebe meines Lebens. Sie erzählen von Sehnsucht, von dem Wunsch, dich wieder zu sehen, von dir gehalten zu werden und dir endlich wieder das sagen zu können, das mein Herz seit unserer Trennung jede Sekunde hinausschreit: "Ich liebe dich!" Liebe überdauert alle Zeit und sie überwindet sogar die Ewigkeit. Sie weiß alles, sieht in des anderen Herzen. Sie erkennt und lindert dessen Schmerzen. Die Liebe hemmt nichts. Sie kennt noch Tor noch Riegel und dringt durch alles sich. Sie ist ohn´ Anbeginn, schlägt ewig ihre Flügel und schlägt sie ewiglich. Am Ende des Tages mich bei dir ausruhen, mich an dir wärmen. Deine Nähe spüren, den Klang deiner Stimme aufnehmen, dem Spiel deiner Hände folgen. Deinen Augen trauen, der Melodie der Liebe lauschen, denn sie trägt uns Tag für Tag und verwandelt das grau in meinem Leben in lichte Farben. Ein Vogel will sich in die Luft erheben, selbst wenn sein Käfig golden wär. Ein Fluss sucht sich seinen Weg ins Meer, selbst wenn Dämme ihn daran hindern wollten. Du mein Herz ruft deinen Namen, selbst wenn du meinen vergessen solltest. Es gibt Dinge, die man nur sagen kann, wenn man sich küsst. Weil die tiefsten und reinsten Dinge vielleicht nicht aus dem Herzen hervorkommen, wenn ein Kuss sie nicht ruft. An dich denken so wie jetzt. Dich weit weg lächeln sehen, auch im Schlaf. Meine Hand durch die Nacht in deine Haare schicken und einen Kuss wie eine Sternschnuppe durch deinen Traum. Die Ferne aufrollen wie eine Schnur, an deren Ende deine Wärme ist. Deine Worte sind mir so vertraut, deine Stimme ist mir so nah und alles was du sagst spricht mir aus der Seele. Und wenn du schweigst, versteh´ ich gut, was Worte nicht zu sagen vermögen. Was wir uns geben können, düfen wir uns nicht nehmen lassen. Ein leichtes Lächeln schleicht sich auf mein Gesicht, als ich all die Liebesgeständnisse lese, ich schon für dich geschrieben habe. Und auch, wenn sie aus tiefstem Herzen kommen, drücken sie nicht mal ansatzweise aus, wie sehr ich dich liebe und dich an meiner Seite brauche. Eine einsame Träne sammelt sich in meinem rechten Augenwinkel und läuft mir die Wange hinunter. Komisch, ich dachte, ich hätte schon so viel geweint, dass ich gar keine Tränen mehr übrig habe?! Aber da habe ich mich wohl geirrt, so wie ich mich in vielen anderen Dingen auch geirrt habe. Ich dachte, dieser Schmerz und die Sehnsucht nach dir werden irgendwann einmal weniger, doch das genaue Gegenteil ist der Fall. Mein Herz und meine Seele schreien nach dir und werden es so lange tun, bis du wieder bei mir bist. Aus diesem Impuls heraus, schreibe ich ein weiteres Gedicht auf ein Blatt Papier, das noch unbeschrieben auf meinem Schoß liegt. Mein Herz lächelt, wenn es an dich denkt und deine Nähe spürt. Doch ich bin nur körperlich alleine, denn deine Seele berührt meine- wie die ersten Sonnenstrahlen in einer kalten Nacht, in der mir nur die Träume von dir Wärme gaben. Mit einer weiteren Träne, die mir aus dem Auge rollt, sehe ich in den Himmel und bemerke erst jetzt, dass du Sonne schon fast ganz untergegangen ist und nur noch ein dunkelroter Streifen den Horizont erhellt. Dieses Rot... Es sieht fast genau so aus wie das rot in DEINEN Augen. Oh Gott, jetzt denke ich schon wieder an dich. Ich komme einfach nicht los von dir. Wie oft habe ich mich schon umgedreht, weil ich geglaubt habe, deine Stimme hinter mir zu hören. Doch immer wenn ich mich umgedreht habe, war da nichts. Wie oft habe ich schon geglaubt, dich an unserem Haus vorbei laufen zu sehen, doch immer wenn ich dir hinterher gelaufen bin habe ich gemerkt, dass es jemand anderes war. Ich werde noch wahnsinnig, verliere noch komplett den Verstand! Mit einem leichten Kopfschütteln über mich selbst erhebe ich mich, klopfe mir das Gras von meiner Hose und mache mich auf den Weg nach Hause... Inzwischen ist die 4 Woche fast zu Ende. 4 Wochen, in denen ich dich nicht gesehen habe und meine Sehnsucht nach dir auf dem vorläufigen Höhepunkt ist. Mal wieder habe ich es in meinem Zimmer nicht mehr ausgehalten und bin weinend aus dem Haus gerannt, zu dem Platz, wo ich in den letzen Wochen schon so oft war, um Trost und Schutz zu suchen. Ich renne so schnell, dass der Wind meine Tränen trocknet und meine erneut kommen wollenden Tränen unterdrückt. Ich komme genau zum richtigen Zeitpunkt auf der Lichtung an, denn die Sonne ist in diesem Moment dabei, zu gehen und der Nacht Platz zu machen. Ich gehe in die Mitte der Lichtung und wende mein Gesicht der Sonne zu, auf dass ihre letzten Strahlen nicht nur mein Gesicht, sondern auch meine Seele erwärmen. Dass ich beobachtet wurde, bemerkte ich überhaupt nicht, denn ich war viel zu sehr in meiner eigenen Welt versunken, als etwas anderes als die Sonne zu bemerken. Doch dann... Ein weiterer Schatten gesellte sich zu meinem und ich wendete mein Gesicht von der Sonne ab und besah mir den Schatten neben mir genauer. Etwas größer ich ich, schlank und mit einer auffälligen Stachelfrisur, die meiner so ähnlich schien. In diesem Moment durchfuhr es mich wie ein Schlag und ich wollte mich sofort umdrehen um zu sehen, ob das wirklich wahr sein konnte. Doch noch bevor ich auch nur die Gelegenheit dazu hatte, kamen zwei starke, warme Arme, schlangen sich um meinen Bauch und drückten mich an einen weichen Körper hinter mir. "Hallo, Aibou." OH GOTT! Diese Stimme. Diese Stimme würde ich überall wieder erkennen. Diesen weichen, dunklen, lockenden Klang hat nur einer! Yami... So schön die Umarmung auch war, ich wollte Gewissheit haben. Gewissheit, ob er wirklich hier ist oder ob ich langsam wirklich den Verstand verliere. Mit einem schnellen Ruck drehte ich mich um und sah in die Augen, nach denen ich mich schon seit 4 unendlich langen Wochen gesehnt habe. Das rubinrot leuchtet richtig im Schein der untergehenden Sonne und lässt sie unglaublich lebendig aussehen. Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du hier vor mir stehst und mich in deinen Armen hälst, doch in kann mich nicht mehr halten, als ich dir einfach nur um den Hals falle und laut "Yamiiii!" schreie, bevor alle Dämme in mir aufbrechen und die Tränen mir ohne Halt über die Wangen laufen. Wie kann das sein? Haben die Götter meine Bitte endlich erhört? Ja, es muss so sein, denn du drückst mich fest an dich, erwiederst die Umarmung sofort, streichelst mir einmal durch die Haare und flüsterst mir ein "Ich bin wieder da, mein geliebter Aibou." zu, was mich sofort noch mehr weinen lässt. "Ich... Ich habe dich so... sehr ver... misst, Yami! Du... bist wirklich wie... wieder da! Ich.. Ich liebe dich so... Yami! Bitte l... lass mich nie wieder... alleine!" Ich bekomme diese Sätze nur langsam und sehr stockend über meine Lippen, denn meine Gefühle spielen in mir verrückt und die tausend Schmetterlinge, von denen ich glaubte, sie seien mit dir gegangen, leben wieder auf und schlagen mit ihren Flügeln gegen meine Bauchdecke. Du jedoch lächelst und in diesem Lächeln sehe ich all deine Liebe und eine Sehnsucht, die du nicht vor mir verbergen kannst. "Ich habe dich auch vermisst. Mehr als es mir jemals hätte vorstellen können. Aber jetzt bin ich wieder hier und ich werde dich niemals alleine lassen. Versprochen, Aibou. Ich liebe dich doch auch!" Deine Worte machen mich unendlich glücklich, sogar meine Tränen hören langsam auf zu fließen. Du nimmst mein Gesicht in deine Hände und deine Daumen fahren zärtlich über meine Wangen, nehmen all die salzigen Tränenspuren mit sich. Mein Blick fängt deinen ein und langsam schließe ich die Augen als ich merke, wie du mit deinem Gesicht langsam näher kommst. Ich weiß, was jetzt passieren wird. Und verdammt, ich will es so sehr! Wir überwinden die letzten paar Zentimeter, die uns noch trennen und dann berühren sich unsere Lippen. In mir explodiert ein Feuerwerk an Gefühlen und wie von selbst schlingen sich meine Arme um deinen Nacken, nur damit ich dich noch etwas näher an mir spüren kann. Ich will dich nicht mehr loslassen. Unsere Lippen verschlingen sich nahezu, lassen sich dann wieder frei und umschlingen sich erneut. Deine Lippen sind so warm, weich und süß. Und da ist er wieder... Dieser Geschmack nach Kokos und Datteln. Durch diesen Geschmack ermutigt, will ich einen Schritt weiter gehen. Meine Zunge kommt langsam heraus und streift einmal zart und schüchtern über deine Lippen. Stellt eine stumme Frage und ich hoffe, dass du diese Frage verstehst. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, teilen sich deine Lippen und gewähren mir Einlass. Meine Zunge gleitet langsam in deinen Mund, erkundet deine Zähne und deinen Gaumen zärtlich und sanft. Doch dann gleite ich von deinem Gaumen an deine Zunge und stupse sie leicht an. Lade sie auf dein Spiel ein, das man nur zu zweit spielen kann. Uns beiden entkommt ein leises keuchen, als sich unsere Zungen berühren, sich umtanzen und immer wieder zärtlich liebkosen. Das Geräusch war mir zwar etwas peinlich, aber als du dann die Führung übernimmst und den Kuss noch leidenschaftlich machst, entkommt mir ein leises Stöhnen und meine Knie werden weich wie Pudding. Doch ich kann nicht fallen, da du mich festhälst und mich an dich drückst, sicher und geborgen wie bei den Göttern selbst. Doch irgendwann müssen auch wir beide uns voneinander lösen, da wir langsam keine Luft mehr zum atmen haben. Wir sehen uns tief in die Augen. Worte sind hier nicht nötig, da der eine genau weiß, was der andere im Moment denkt. "Sieh an, Aibou. Deine Augen leuchten ja wieder.", flüsterst du mir zu und ich weiß, dass du Recht hast. Sie leuchten aber nur wieder, weil du hier bei mir bist, ich deine Nähe und deine Liebe so intensiv spüre wie noch nie zuvor. Ein Lächeln breitet sich auf meinem Gesicht aus, eins dieser Lächeln, die du so an mir magst, und endlich kann ich dir das sagen, was ich dir schon seit sich das Tor hinter dir geschlossen hat, sagen wollte. Ich lege meine Arme um deinen Bauch, drücke mich fest an dich und hauche dir ein "Ich liebe dich, Yami." zu. Da mein Kopf auf deiner Brust liegt, kann ich genau hören, wie sich durch mein Liebesgeständnis dein Herzschlag erhöht und rasend gegen deinen Brustkorb klopft und es macht mich stolz, dass ich es bin, der dafür verantwortlich ist. "Ich liebe dich auch, Aibou." Es sind nur drei kleine Worte... Doch diese drei kleinen Worte lassen mich glauben. Glauben daran, dass du jetzt für immer hier bei mir bleiben wirst und nie mehr gehen wirst. Mit dieser Gewissheit lasse ich meine Seele und meinen Körper fallen, weil ich genau weiß, dass du mich auffangen wirst, mein Pharao... ---------- Vorsichtig streiche ich dir eine Strähne deines blonden Ponys aus deinem perfekten Gesicht. Ich bin totmüde und sollte eigentlich schon lange schlafen, doch ich kann meinen Blick einfach nicht von dir abwenden. Seit über einem Jahr kann ich das schon nicht mehr. Fast jede Nacht liege ich noch etwas länger wach und beobachte dich beim schlafen. Selbst im Schlaf strahlst du deine gewisse Stärke und Autorität aus. "Ich kann gut verstehen, warum sie dich damals als einen Gott verehrt haben. Wenn ich dich so sehe, könnte ich schwören, dass einer direkt neben mir liegt.", flüstere ich dir leise zu. Auch wenn du es nicht hören kannst, so wollte ich dir das unbedingt sagen. Ich lächle und trifte wieder in meine Erinnerungen ab. An dem Tag, als du zurück gekommen bist, fing für uns ein neues Leben an. Großvater war baff und sah uns nur mit entgleisten Gesichtszügen an, als wir zusammen nach Hause kamen. Doch er nahm dich wie einen zweiten Enkel an und hieß dich bei uns herzlich willkommen. Auch auf die Nachricht, dass wir beide ein Liebespaar sind, hat er freudig reagiert. "Hey, wenn ihr beide glücklich seid, dann ist doch alles in Ordnung. Ich wäre der Letzte, der damit ein Problem hat, dass mein Enkel einen Mann liebt. Das einzige, was ich mir für euch wünsche ist, dass ihr zusammen glücklich werdet und ein langes und erfülltes Leben haben werdet!" Ich bin meinem Großvater bis heute dankbar, dass er uns angenommen hat und uns unterstützt hat. Wir haben am nächsten Tag angefangen, mein Zimmer um- und auszuräumen. Da es groß genug war, war es kein Problem, dass wir zusammen dort wohnen und schlafen. Mein altes Bett wurde durch ein 2,5 Meter breites Doppelbett ausgetauscht, ein großer, 5 türiger Kleiderschrank steht neben der Tür und ein schwarzes Ledersofa genau unter dem zweiten Dachfenster, damit wir abends zusammen in die Sterne gucken können. Aus Yami, dem ehemaligen Pharao über Ober- und Unterägypten wurde Yami Atemu, 18 Jahre alt, geboren in Luxor, Ägypten. Mein fester Freund und Lebensgefährte. Der Mann, den ich über alles liebe und ohne den ich mir ein Leben nicht mehr vorstellen kann. Mein Kopf rutscht auf meinen ausgstreckten Arm und meine Augen wollen immmer wieder zufallen, doch ich halte sie mit aller Kraft offen. Ich will dich noch etwas weiter beobachten, mein wunderschöner Pharao und Sohn der Götter. "Ich liebe dich, Yami.", hauche ich langsam und fühle, wie meine Augen sich schließen und mein Körper sich in Morpheus´ Arme begibt und ich in einen seligen Schlaf falle. Meine Atemzüge sind ruhig und gleichmäßig, ich schlafe immer noch tief und fest. Und doch spüre ich, dass mich jemand berührt. Etwas Warmes gleitet über mein Gesicht, streichelt mich sanft und macht schließlich an meiner Wange halt. Morpheus lässt mich sanft aus seinen Armen gleiten und ich merke, wie ich langsam aufwache. Meine Augen öffne ich jedoch noch nicht, ich räkel mich erst mal etwas, um meine müden Glieder aufzuwecken. Verschlafen öffne ich einen Spalt weit die Augen und muss lächeln. Denn du bist da, sitzt vor mir und siehst mich mit deinen wundervollen Rubinen an. Du beugst dich zu mir herunter und drückst mir einen Kuss auf die Nasenspitze, wodurch ich leise lachen muss, denn es hat geklitzelt. Das widerum macht dein Lächeln etwas breiter und nun endlich gibst du mir einen richtigen Kuss. Hmmmm... Dieser Kuss schmeckt so unvergleichlich süß, einfach nur nach dir. Ich liebe es! Du löst dich wieder von mir, nimmst meine Hand in deine und ziehst mich in eine sitzende Position. "Alles Gute zu deinem 18 Geburtstag, mein Aibou!" Mit einem lauten quiken falle ich dir um den Hals und werfe dich durch den Aufprall rücklings auf´s Bett und lande auf dir. Du lachst herzlich darüber. "Danke, Yami! Vielen Dank!", pipse ich drauf los und du lachst erneut. Meine Stimme klingt aber auch zu komisch, dass ich schon selbst darüber lachen muss. "Wofür denn danke? Du hast doch dein Geburtstagsgeschenk von mir noch gar nicht bekommen, Aibou.", sagst du amüsiert. Ich sehe dich jedoch nur mit großen Augen an. "Du hast ein Geschenk für mich??" "Natürlich! Glaubst du etwa, ich schenke meinem Aibou nichts zu seinem 18 Geburtstag? Für was für einen Partner hälst du mich?!", kommt es gespielt schmollend von ihm. Ich sehe ihn nur mit großen Augen an und setzte meinen besten Dackelblick auf, den ich habe. "Bitte, bitte, verzeihst du mir noch mal?" Dein Schmollmund verschwindet und macht einem zauberhaften Lächeln Platz. "Aber nur, weil du es bist, Aibou!" Ich komme deinem Gesicht mit meinem näher und reibe meine Nase zärtlich an deine. "Danke, mein Liebster. Und, sag schon! Was bekomme ich denn von dir?? Sag es, bitte, bitte!" Während ich das sage, hüpfe ich auf dir auf und ab, um meine Ungeduld auszudrücken, was dich zum schmunzeln bringt. "Du bist aber auch ungeduldig! Du wirst es schon noch früh genug erfahren, Aibou. Erst mal gehen wir beide duschen, vorher passiert hier gar nichts. Und Großvater will dir ja auch noch zum Geburtstag gratulieren. Schon vergessen?" Nun bin ich es, der einen Schmollmund zieht. "Du bist so was von gemein, Yami." "Ich bin nicht gemein. Ich lasse dich nur gerne etwas leiden Aibou.", sagt er mit einem breiten Grisen auf den Lippen, doch bevor ich etwas passendes darauf erwidern kann, redet er weiter. "Komm jetzt, Aibou. Such dir etwas Schönes zum anziehen raus und dann gehen wir duschen. Unten wartet dein Großvater übrigens mit einem schönen, großen Frühstück auf uns. Na, keine Lust?!" Frühstück?! Ein großes Frühstück?! Juchhu, das heißt frische Croissants mit extra viel Erdbeermarmelade! Mein Liebster konnte kaum so schnell gucken, da war ich auch schon bei unserem Kleiderschrank und suchte mir etwas zum anziehen raus. Ich brauchte nicht lange zu überlegen und entschied mich für eine schwarze, enganliegende Jeans mit Schlag und einem weißen Tanktop, das vorne und hinten ein Tribal hatte. Dazu ein weißes Halsband und ebenfalls weiße Armbänder. Mit den Sachen auf dem Arm sauste ich zur Zimmertür und sah dich liebevoll an. "Na komm schon, Schatz. Du hast doch selbst gesagt, das Frühstük wartet. Und außerdem: Je schneller wir mit dem Frühstück fertig sind, desto eher bekomme ich mein Geschenk von dir!" Du schüttelst lachend den Kopf, gehst ebenfalls an den Kleiderschrank und holst dir ein paar Sachen heraus. Es sind genau die gleichen wie meine, nur dass deine Hose weiß ist und das Top mit dem Tribal, die Armbänder und das Halsband schwarz sind. Ich halte dir meine Hand hin und du ergreifst sie, hälst sie fest in deiner. Du schenkst mir ein geheimnisvolles Grinsen, während wir uns auf den Weg ins Bad machen. Oha, was hat das denn zu bedeuten? Ein solches Grinsen bedeutet bei dir fast immer, dass du etwas planst oder schon geplant hast. Ein neugieriges Lächeln huscht über mein Gesicht, als ich dich so betrachte. Ich bin gespannt, was dieser Tag heute noch so alles für mich bereit hält! ------------------ So, ich hoffe, dass euch allen dieses Kapitel auch gefällt. Das nächste werde ich so schnell wie möglich anfangen. Wenn ich gut bin, habe ich es in drei bis vier Tagen fertig. Muss ja auch irgendwann mal schlafen *verlegen am Kopf kratz* Bis zum nächsten Mal. Eure Psiana Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)