Black Widow Circus von BexChan ("Herzlich Willkommen im Zirkus der schwarzen Witwe") ================================================================================ Kapitel 1: Ein ganz gewöhnlicher Tag (?) ---------------------------------------- Es war wie immer ein herrlicher Sommertag. Die Vögel sangen schon seid dem frühen Morgen ihre Lieder und die Menschen spazierten durch die belebten Straßen von Brasov, der Großstadt Kronstadt. Während draußen reges Treiben herrschte, öffnete ich, Arius Pollock, meinen Hutladen. Den Hutladen hatten mir meine Eltern hinterlassen bevor sie beide bei einem Unfall ums Leben kamen. Immer wieder gab es Leute, die mich auf meine Familie ansprachen, da sie sehr einflussreiche Persönlichkeiten waren, doch mittlerweile habe ich mich mit ihrem Tod abgefunden und lebe mein Leben so wie es mir gefällt. Ich habe immer gesagt, dass es nichts nützt den Kopf hängen zu lassen, deswegen nutze ich meine Zeit aus so gut wie es geht. Ich arbeitete nun schon seid fast fünf Jahren in dem Hutladen, den ich nach dem Tod meiner Eltern in „Pollocks Hutladen“ umgenannt hatte. Mein Vater hatte mir wohl das Talent der Hutproduktion vererbt, denn wenn es etwas gab wofür ich richtig Talent hatte, war es die Herstellung von Kopfbedeckungen aller Arten. Groß und klein und sogar arm und reich kamen zu mir um sich die besten Hüte der Stadt von mir nähen zu lassen. Auf einem kleinen Marktplatz inmitten von einem Bäcker und einem Blumengeschäft habe ich meinen Laden neu eröffnet. Die Menschen um mich herum lieben mich und sind freundlich. Auch nennen sie mich liebevoll Ari. Ich mag diese Verniedlichung sehr, denn Arius klingt so vornehm oder edel. Für meine 21 Jahre wurde ich schon desöfteren von verschiedenen Kunden auf meinen sozialen Stand angesprochen. Mittlerweile bin ich ein Junger Mann, der sich vorgenommen hat sein Leben zu leben so wie es ihm gefällt. Der heutige Tag, der mit Sonnenlicht vom feinsten begann, sollte wohl für mich kein gewöhnlicher Tag mehr sein denn an diesem wunderschönen Tag sollte sich mein ach so normales Leben ruckartig verändern. Wie jeden Samstagmorgen kleidete ich mich in meinem besten Anzug nachdem ich mein Geschäft eröffnet hatte und schritt übder den Marktplatz zur Bäckerin Maggey, wo ich mir jeden Samstag ein frischgebackenes Brötchen von ihr abholte und wie immer freute sie sich mich zu sehen. Danach ging ich, wie jeden Samstag, nach nebenan zur Floristin und bat um einen Strauß Rosen vom feinsten, wofür ich ihr jedesmal einen Goldtaler gab obwohl sie für einen Strauß nur 30 Silbertaler verlangte. Schließlich kam ich zu der kleinen Bar neben der Bäckerei. Wie jeden Morgen war es dort eher ruhig. Meistens war erst Abends was los aber die Inhaberin freute sich jedes Mal mich zu sehen und spendierte mir ein frisches Glas Milch, wozu ich dann genüßlich mein Brötchen mit Butter aß. An dem Morgen wirkte die Besitzerin aber etwas besorgt. Ich blickte sie fragend an. „Madame, stimmt irendetwas nicht? Sie wirken nicht so aufgeweckt wie sonst. Ist etwas vorgefallen?“ Als ob ich gerade etwas ganz schlimmes gesagt haben müsste, blickte sie mich erschrocken an und seufzte. „Wenn du wüsstest, wie sehr besorgt ich bin, Ari. Seid drei Tagen krieg ich kein Auge mehr zu weil ich immer noch an diese Familie denken muss die vor kurzem verschollen gegangen war.“ „Ach, sie meinen den Vorfall der Nachbarsfamilie, oder?“ Erneut machte sich Besorgnis in ihrem Blick breit. Diese Sorge breitete sich anscheinend auch auf ihr Äußeres aus denn ihre sonst so üppig hochgesteckte Frisur wirkte eher einfach so zusammengeknüllt und ihre Haut war bleich. „Du hast doch auch davon gehört, Ari. Aber weißt du, ich ahne was mit ihnen passiert ist.“ Neugierig lauschte ich ihr. „Hast du schon mal was von dem Black Widow Circus gehört der im Wald versteckt sein soll? Man sagt sich schon seid langem, dass der Besitzer des Zirkus seine Zuschauer nie wieder gehen lässt und sie in grauenvolle Kreaturen verwandeln würde.“ Eigentlich respektierte ich Madame Rooney sehr, da sie eine enge Bekannte meiner Mutter gewesen war und sich häufig nach ihrem Tod um mich gekümmert hat, doch war sie auch eine Person, die etwas für Gruselgeschichten übrig hatte und sehr abergläubisch war. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Der Zirkus der Schwarzen Witwe? Ich bitte sie, Madame, denken sie nicht dass ich schon zu alt für diesen Hokus-Pokus bin? Das ist doch nur eine alte Gruselgeschichte um Kindern Angst zu machen.“ Ihr Blick wurde ernst. Sie wandte sich um und begann in einer Schublade zu kramen, die sie eher sehr selten geöffnet hatte. Mit dem Rücken zu mir gedreht fuhr sie fort. „Ich dachte mir schon dass du mir nicht glauben würdest aber vielleicht stimmt das hier dich ja um.“ Ich sah fragend zu ihr rüber, doch dann schritt sie wieder zur Theke und legte etwas auf die Theke, was wie eine Brosche in Form einer Spinne aussehen sollte. „Was soll das sein? Sieht aus wie eine Brosche. Eine ziemlich teuere Brosche.“ Madame Rooney blickte mich ernst an. „Sie gehörte deiner Mutter, Ari. Ich weiß nicht warum aber du warst gerade geboren als sie mir diese Brosche anvertraut hatte. Sie klang damals sehr panisch aber sie hat mir nie gesagt warum ich sie nehmen sollte. Vielleicht ist es nun an der Zeit sie dir zu geben. Ich denke, du kannst damit sicher mehr anfangen. Aber bitte Ari, versprich mir eins. Versuch niemals nach diesem Zirkus zu suchen. Du könntest dich in große Gefahr begeben.“ Als ich später in meinen Laden ging und mir kurz eine Übersicht über meine Hüte verschaffte, wandte ich mich der Brosche zu. Sie war sehr edel verzierrt mit vielen kleinen Diamanten, nur das restliche in schwarz getauchte Material war mir gänzlich unbekannt. Ich legte sie auf den Tresen und wandte mich dem Bowler zu, den ich dem Bürgermeister der Stadt nähnen sollte. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass es ein ganz normaler Tag werden würde und die Warnung von Madame Rooney nichts zu bedeuten hätte,doch schon am gleichen Abend sollte sich alles ändern und meinem eintönigen Leben eine Wendung geben. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)