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Tabu

One Shots für Harry Potter RPGs
von

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A new Day

“Verdammt. Das war …”

Matthew schaute in den Spiegel und eisige, müde blaue Augen starrten ihm entgegen. Und doch schimmerte in ihnen ein Funke, den er noch nie bei sich entdeckt hatte. Mit einem breiten Lächeln biss er sich auf die Unterlippe und strich sich die dunklen Haare aus dem Gesicht. Noch immer spürte er die Nacht in seinen Knochen, doch nicht negativ, nein, wirklich nicht. Im Gedanken daran, was er vor einer Woche getan hatte… Seine Nackenhaare stellten sich auf, er hatte keine Ahnung, was da genau gelaufen war, es war alles wie in einem Traum verlaufen. Niemals hätte er erwartet, dass es passieren würde. Er hatte es sich erhofft, sich danach gesehnt und dennoch hatte er es nicht für möglich gehalten. Es war passiert und es ließ sich nicht leugnen. Seitdem hatte er Logan und Gabrielle nicht mehr gesehen. Das war auch besser so, er hätte ihnen nicht in die Augen schauen können, obwohl er nur positive Erinnerungen und ein warmes Brustgefühl hatte. Aber er hatte Respekt vor ihrer Beziehung. Respekt, den er vorher nicht gehabt hatte. Vielleicht hatte ihre Nacht ihn bekehrt, vielleicht befreit, vielleicht noch viel mehr an sie gebunden - momentan war das nicht wichtig. Anfangs so verwirrt, dass er keinen klaren Gedanken hatte fassen können, war er in Rebeccas Arme gelaufen und … und das war vollkommen in Ordnung gewesen, obwohl sie das Gefühlschaos in dem jungen Ravenclaw nur noch verstärkte.

Seufzend kleidete er sich an - obwohl die Schule momentan so nebensächlich schien, wie noch nie zuvor, war sie notwendig. Wohl oder übel. Er packte seine Sachen, griff nach den Schulbüchern und erwischte dabei ein Muggelbuch mit hellblauen Einband. Verwirrt blinzelte er. Was war das? Das Buch kannte er gar nicht… Nachdenklich drehte er es um und las die wenigen Worte. Die Nebel von Avalon. Okay, strange. Wirklich strange. Wie war das hier her gekommen? Hatte Matt es sich wohlmöglich in einem seiner Rauschzustände ausgeliehen und wusste nun nichts mehr davon? Vielleicht hatte es einer seiner Schlafsaalgenossen liegenlassen?

Egal, er würde zu spät kommen, wenn er sich weiter aufhalten ließ. Er wollte das Buch in die Ecke schleudern, doch es war, als klammerte es sich an sein Herz - er konnte es nicht. Nachdenklich schaute er die Frau auf dem Cover an. Brünett. Ein lilafarbenes, gewelltes Gewand. Sie stand auf einem Boot, nein, einer Barke, ihre Haare wehten im lauen Wind, der über den See ging. Er konnte sich nahezu vorstellen, wie die junge Frau auf ihrem Boot durch den Nebel fuhr, den tief hängenden Zweigen auswich und dennoch ihren ernsten, pflichtbewussten Blick aufrecht hielt. Eine Hexe. Eine Magierin. Eine unglaubliche Anziehungskraft ging plötzlich von diesem Werk aus, der Matthew sich nicht verwehren konnte und wollte. Impulsiv ließ er sich auf sein Bett fallen, das Buch schlug auf und Matthews Augen glitten aufmerksam über die Seite. Seite 448. Gierig, als hätte er Durst und das Buch sei sein Elixier, begann er zu lesen und sog jedes einzelne Wort in sich auf, ohne die Geschichte an sich zu kennen. Aber das brauchte er auch nicht. Sie berührte ihn, kaum hatte er die ersten Worte gelesen.

Es ging um einen jungen, gutaussehenden Mann mit Namen Lancelot, der von einer Frau geliebt wurde, die er selbst lieben wollte, aber nicht konnte, da sein Herz bereits vergeben war. Er war nervös, verloren, verwirrt - in sich selbst und in seiner Verzweiflung gefangen. Matthew spürte die Verbundenheit mit dem Jungen, als sei er es selbst, der da vor Morgaine auf und ab lief, über die Mordlust an seinem Halbbruder erzählte und über die Liebe zu einem Mann sinnierte. Matt schluckte. War er es nicht sogar, der dort über die Bretagne erzählte, über die Männer dort, die sich Jungen als Gespielen nahmen - ob diese es wollten, oder nicht? War er es nicht sogar, der in einem Taumel aus Liebe und Verzweiflung gefangen nie wieder die Wasseroberfläche erreichen sollte und zu ewigem Ertrinken verdammt war? Ihm wurde ganz anders zumute, wie er sich Lancelot verbunden fühlte. Wie er ihm zuschaute. Es war, als könnte er sehen, wie der Ritter auf und ab ging, es spüren, seine Gefühle wahrnehmen.

“Der Ärmste”, entwich es ihm, wohl wissend, dass er damit sich selbst bemitleidete. Die gleiche Situation. Haargenau. Lancelot war den Männern verfallen und hatte versucht, sich dank Frauen bekehren zu lassen. Hatte es immer und immer wieder versucht und war gescheitert, bis er Gwenhwyfar gesehen hatte und sein Herz an sie verlor. Es war Matthew, als nehme die Königin Britanniens Gabrielles liebliche Züge an und er hatte nur eine ungefähre Ahnung, wie nahe er damit der Wahrheit kam. Gabrielles Schönheit und die Gwenhwyfars… Sie waren eins. Wuchsen zu einem noch schöneren Wesen und Matthew fragte sich ernsthaft, wie ein Mann sich ihrer Schönheit verwehren könnte, selbst wenn er den Männern verfallen war. Er verstand Lancelot, begann sich selbst zu verstehen und das Mitleid für ihn und sich selbst wuchs. Er biss sich auf die Unterlippe und nickte. Nach Gabrielle hatte es keine andere mehr gegeben. Die Nachbarin - wer war sie schon? Eine Unbedeutende Statistin. Rebecca… Es tat weh, sie mit der Fee Morgaine zu vergleichen, aber war dem nicht so? Liebte sie ihn nicht und Morgaine Lancelot? Versuchte Lancelot nicht auch Morgaine zu lieben und war dennoch in seiner ewigen Liebe zu Gwenwhyfar gefangen? Und versuchte nicht auch Matthew mit allem, was ihm gegeben worden war, Rebecca zu lieben, obwohl sein Herz eigentlich Gabrielle gehörte?

Zitternd schaute er von dem Buch auf. Wie war es möglich, dass es so viele Parallelen gab? Wie war es möglich, dass die Eigenschaften dieser Charaktere so unglaublich perfekt auf die seiner Lieben passten? Morgaine war Rebecca, Gwenwhyfar war Gabrielle und er selbst Lancelot. Das war so … offensichtlich, dass es ihn überraschte, es nicht schon viel früher erkannt zu haben. Aber wie denn auch? Bisher war ihm die Existenz dieses Buches vollkommen fremd gewesen und das, obwohl es sein eignes Schicksal beschrieb.

Es schüttelte ihn, als er die Augen wieder senkte, um weiter zu lesen.

Morgaine brachte die Tragik zu Tage: Gwen war an Artus versprochen, sie waren verheiratet und sie versuchten einander zu lieben - vielleicht taten sie das sogar? Artus… Matthew hatte von ihm gehört. Der mächtige, gütige König, der ganz Britannien geeint hatte. Ob diese Beschreibung auf Logan passte? Oder war das vielleicht ein wenig hochgegriffen? Nun, Logan war sicherlich nicht das Herz der Nation und nicht alle lagen ihm zu Füßen, doch er hatte etwas an sich, das jeden sofort Vertrauen fassen ließ. Er konnte das Herz eines jeden für sich gewinnen, ohne viel dafür tun zu müssen und manchmal sogar, ohne es zu wissen. So war es bei ihm, Matthew gewesen - und vielleicht erging es Lancelot mit Artus ja genauso? Gierig huschten seine Augen weiter. Er fühlte sich wieder in die Situation ein, fühlte Lancelots Leid - er war Gwen verfallen, so sehr, dass er bereit war, mit Artus zu brechen. Doch Artus war sein Freund. Er … liebte ihn sogar. So sehr, dass er nicht in der Lage war, ihm Gwen zu nehmen. So sehr, dass er bereit war, für ihn zu leiden. So sehr, dass er am Liebsten sterben würde.

Matthew schauderte.

Jah.

Sein Schicksal. Sein Leid. Es stimmte, passte, so war es. Er liebte Gabrielle. Aber er liebte auch Logan. Ihm zuliebe hatte er von ihr gelassen, hatte sie nicht angerührt. Und ihrer Ehre zuliebe. Wo würde es ihn und Lancelot hinführen?

Lancelot brachte es auf den Punkt. Es war eine Folter. Eine qualvolle Folter. Matt schloss die Augen und lehnte sich an die Rückwand seines Bettes. Oh ja, das war es, eine so bittersüße Folter… “Lancelot…”, sprach er den Namen des Ritters leise aus und hatte das Gefühl, er sprach seinen eigenen Namen. Lancelot würde Artus bitten, eine Aufgabe zu erfüllen. Eine Aufgabe, weit weg von Gwen und ihm. Ob er das auch tun sollte? Ob es klug wäre? Vielleicht sollte er sich Rebecca annehmen, sie mit sich nehmen und einfach weit weg von hier gehen… Ob es das war, was er wollte? Gabrielle und Logan aus dem Weg gehen? Nein, Lancelot konnte unmöglich glauben, dass das der Wunsch seines Herzens war. Und Matt behielt Recht. Lancelot konnte nicht mehr weinen. Seiner Trauer keinen Ausdruck mehr verleihen, weil es über die Ausmaße der menschlichen Trauer hinausging. Er war zum Schweigen verpflichtet, doch Morgaine gegenüber konnte er ehrlich sein - ob es auch Matt so gehen würde? Ob er Rebecca erzählen könnte, was ihm auf dem Herzen lag? Ob er sie zu seiner Vertrauten machen könnte? Oh, er hoffte es und doch machten es Morgaines Worte zunichte. Eine schlechte Frau - ob Rebecca sich auch so sah? Ob sie dachte, sie wäre eine schlechte Frau? Und worauf lag die Betonung - auf schlecht insgesamt, oder auf einer schlechten Frau? Er war verwirrt. Dennoch konnte er nicht aufhören zu lesen. Seite 449. Er sog das Leid des Ritters in sich auf und erstarrte.

An dieser Stelle muss zittiert werden, was Matthew so sehr entsetzte, was ihn so überraschte:
 

"Nein, nein. Ich glaube, ich hätte Gawain heute abend umgebracht, wenn du uns nicht getrennt hättest", sagte Lancelot. "Er hat zwar nur Spaß gemacht, aber er würde vor Entsetzten sterben, wenn er wüßte..." Lancelot wendete den Blick ab und sagte flüsternd: "Ich weiß nicht, ob das, was er gesagt hat, wahr ist. Ich sollte den Hof verlassen und Gwenhwyfar mitnehmen, ehe der Skandal an allen Höfen bekannt wird. Ich liebe die Gemahlin meines Königs, und doch... ist es Artus, den ich nicht verlassen kann... Ich weiß nicht, vielleicht liebe ich sie nur, weil ich so ihm nahe bin."
 

Matthews Herz krampfte sich zusammen und erschrocken schlug er das Buch zu, schleuderte es von sich. Wie konnte er nur! Wie konnte er denken, seine Liebe zu Gabrielle wäre nicht echt?! Wie konnte er denken, dass all das nur wegen Logan geschah?! Wie konnte er auch nur aussprechen, dass er Zweifel an der reinsten Form der Liebe hatte?!

Wütend und entsetzt zugleich sprang Matthew auf und lief auf und ab. Wie Lancelot zuvor warf er die Hände in die Luft, brabbelte wild vor sich her und konnte in dem Moment froh sein, keinen seiner Genossen um sich zu haben, denn ansonsten wäre er vermutlich … er wäre … Herrje! Warum war er noch nie auf diesen Gedanken gekommen? Wie hatte er übersehen können, dass er Gabrielle erst wieder verehrte, seitdem seine Gefühle für Logan entbrannt waren? Nein, nein, nein, so durfte er nicht denken! Ein albernes, vollkommen bescheuertes Werk aus Muggelhänden brachte ihn dazu, seine Beziehung zu den beiden vollkommen neu zu beleuchten und das passte nicht, das stimmte nicht! Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand, immer wieder, wie Lancelot es zuvor getan hatte. Im Herzen waren sie eins, er und der Ritter. Logan und der König. Gabrielle und die Königin. Rebecca und die Herrin vom See. Wie war das möglich? Wie konnte das alles so gut passen?

Und wie konnte ihm dieses Buch so viel Leid bringen?

Sein Herz krampfte sich unkontrolliert zusammen. Der Unterricht war schon lange vergessen, was war wichtiger, als sein Seelenheil? Verzweifelt stürmte er zu dem Buch, hob es vom Boden auf und betete, dass es eine Lösung für ihn übrig hatte. Dass es einen Weg für Lancelot und ihn gab, weiterzuleben, ohne ein gebrochenes Herz davonzutragen. Ohne jemanden zu verletzen.

Gänsehaut überfiel seinen Körper und in eisigen Schauern rieselte sie auf ihn herab, als er die nächsten Worte Lancelots aufnahm.
 

"Ich muß mit jemanden darüber sprechen, oder ich werde daran sterben... Morgaine, weißt du, wie es dazu kam, dass ich zum ersten Mal mit der Königin schlief? (Matthew schnappte nach Luft) Ich liebe Gwenhwyfar, seit ich sie zum ersten Mal in Avalon gesehen habe. Aber ich dachte, ich würde mit meiner ungestillten Leidenschaft leben und sterben müssen... denn Artus ist mein Freund, und ich kann ihn nicht betrügen... Und sie... sie... du darfst nicht glauben, dass sie mich verführt hat. Aber... es war Artus’ Wille", bekannte er. "Es geschah an Beltane..."
 

In Matthew breitete sich eine Vorahnung aus.

Sollte es etwa auch hier so geschehen, wie es bei ihm, Logan und Gabrielle geschehen war? Und sollte Rebecca dort hineinrutschen, weil sie ihn, Matthew, liebte? Oh je, das war so kompliziert, so verfahren, so … real, wie es ihm nun dieses Buch bewies. Es war ganz … normal. Und deswegen umso schmerzhafter.

Ihm wurde schlecht. Lag erstens daran, dass er noch nichts gegessen hatte, zweitens daran, dass ihm die Gefühle Lancelots dermaßen auf den Magen schlugen. Und obwohl er aufhören wollte, konnte er es nicht. Er musste weiterlesen.
 

"Aber du weißt noch nicht alles", flüsterte Lancelot. "Als wir zusammenlagen... niemals, niemals war etwas so... so..." Er schluckte und rang nach Worten, um auszusprechen, was Morgaine nicht hören wollte. "... Ich... ich berührte Artus... Ich berührte ihn. Ich liebe sie, o Gott, verstehe mich nicht falsch, ich liebe sie. Aber wenn sie nicht Artus’ Frau wäre, es wäre nicht... Ich bezweifle, daß selbst sie..."
 

. . .

Matt schlug das Buch sanft zu und legte es auf sein Kopfkissen.

Lancelot hatte mit Gwenhwyfar UND Artus geschlafen. Es überfiel ihn und er ließ sich aufs Bett fallen. War es also genau so, wie es bei ihm war? War es wirklich so, dass er mit dem Königspaar von England geschlafen hatte, er, der treue Ritter der Königin? Er verbarg sein Gesicht in seiner Hand. Für einen Moment wusste er nicht, wer er war: Lancelot, der schöne, tugendhafte Ritter, der seinen Herren und seine Herrin liebte, ehrte und begehrte oder aber Matthew, der rüpelhafte Zauberer, der einen Freund und dessen Freundin liebte, ehrte und begehrte. Die beiden Menschenbilder mischten sich und er glaubte, er sei beide.

Vielleicht war es so, wie der Merlin sagte? Vielleicht wurden sie alle immer wieder geboren und Matthew war die Wiedergeburt Lancelots, Logan die Wiedergeburt Artus’ und Gabrielle die Wiedergeburt Gwenhwyfars… Und Rebecca die Wiedergeburt der ehrwürdigen Morgaine.

Matthew lachte.

“Gott, ich bin krank”, murmelte er leise und schleppte sich aus dem Bett. So war es sicherlich nicht, wie denn auch? Er war Zauberer, Muggelstämmig und nicht irgendein Ritterfutzel. … Obwohl es eine schöne Vorstellung war, dass es jemandem genauso erging, wie ihm selbst, auch wenn es vor 1400 Jahren gewesen war. Das war erbaulich. So, als habe er jemanden, an den er sich wenden konnte. Wie dämlich! Hmpf!
 

In der großen Pause saß er zum Mittagessen wie so häufig am Gryffindortisch neben Chuck, als Rebecca die Treppe runter kam. Seine Aufmerksamkeit lag sofort auf ihr, ließ sich nicht mehr ablenken. Warum? Keine Ahnung. Er musste zwangsweise an Lancelots Geständnis vor Morgaine denken und dachte bei sich, dass er Rebecca das niemals antun würde. Niemals. Sie liebte ihn und er versuchte, die warmen Gefühle zu erwidern. Irgendwie klappte das auch und würde Lancelot ihn nicht so verwirren, würde er aufrichtig und ehrlich sagen: ich liebe Rebecca Smith. Aber es war zu schwierig, momentan konnte er nicht ehrlich sein und so wollte er versuchen, sie zu lieben. Aufrichtig. So ehrlich, wie es nur ging.

“Becca! Hier!” Er winkte sie zu sich, das gewohnt breite Grinsen auf den Lippen, das sich fröhlich erweiterte, als er beobachtete, wie sie rot wurde. Anfangs hatte er sich keinen Reim darauf machen können, hatte es ihn irritiert. Wie blind war er gewesen? Wie dumm? Erst vor einer Woche hatte Rebecca ihm an den Kopf geknallt, was los war. Komisch, eh? Kurz nachdem er mit Gabrielle und Logan geschlafen hatte, fand er einen Halt, jemanden, der ihn liebte, so wie er war, der ihn so wollte, wie er Gabrielle oder Logan wollte und ganz ehrlich? Wie könnte er Rebecca in dem Falle von sich stoßen? Er wäre ein Unmensch.

Die Brünette setzte sich neben ihn und nuschelte ein beinahe unverständliches “Hallo”, das Matthew fröhlich erwiderte. “Du bist gestern geflogen, oder? Ich hab dich gesehen…”

“Ach, hast du das?” Ihre Antworten fielen immer spitzer und aggressiver aus, je länger er sich mit seiner Antwort Zeit ließ. Sie musste sich dumm vorkommen. Unglaublich dumm. Er warf Chuck einen ergebenen Blick zu, griff nach Rebeccas Hand und verschloss sie mit der eigenen. Ohne zu wissen, was er da genau tat, drückte er ihr einen Kuss in die dunklen Haare und resignierte. Scheiß auf Lancelot und dessen Gefühle, warum sollte er nicht auch mit Morgaine glücklich werden können, obwohl gerade das so nahe lag. “Ich sage ja, Rebecca.” Und nie hatte ihr Name aus seinem Munde schöner geklungen als jetzt.

“Ja.”

Ja zu ihr. Ja zu einer Beziehung. Ja zu Morgaine und Lancelot. Ob sie sich so freute, wie Morgaine sich gefreut hätte? Oder empfand sie es als Lüge, als Scherz? Um ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen, setzte er sanft und nur für sie hörbar hinzu: “Und ich meine das vollkommen ernst. Lass uns sehen, was dabei rauskommt. Lass es uns versuchen.” Er schluckte. Ob er bereit dazu war, ihr das zu sagen? Aber wie sollte er seine Entscheidung sonst rechtfertigen? Er befeuchtete seine Lippen, drückte ihre Hand kurz und beugte sich ein weiteres Mal ganz nahe an ihr Ohr, in das er leise flüsterte: “Ich liebe dich auch, Rebecca.” Das Grinsen wurde breiter und in Gedanken fügte er hinzu: Gewnhwyfar und Artus zum Trotz, ihr treuer Ritter Lancelot liebte Morgaine!
 

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Die genutzten Zitate sind tatsächlich aus besagtem Werk von Marion Zimmer Bradley "Die Nebel von Avalon" und sind nicht aus meiner eigenen Feder! Ich verdiene damit auch kein Geld.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MissAnni
2010-12-02T17:22:20+00:00 02.12.2010 18:22
achjaaaa... sind die zitate echt oder abgewandelt?
Von:  MissAnni
2010-12-02T17:21:20+00:00 02.12.2010 18:21
AWWWWWWWWW *_______*

Kitsch-Overkill ftw!

Also erst einmal, ein braves Doppel-Dankeschön meinerseits für Gab (in der wundervollen Nebenrolle) und Becca, die tatsächlich so rot werden würde, aber keinen einzigen Ton über die Lippen brächte.
Wie schade, dass es im Spiel nicht so einfach werden wird. Ich werd's für Matt leider ein kleines bisschen schwieriger gestalten |D

Aber: RESPEKT für die Übertragung auf die Artus-Legende da! Das is ja .. wow! Die Idee ist absolut genial, da wäre ich nie drauf gekommen! Und ich finde, du hast es sehr schön geschrieben. Gefällt mir wirklich gut. Hach .. doll! Ich werd's gleich nochmal lesen.

Das Ende ... gut, es ist ein OS, da ist das absolut passend. Aber wie ich sagte: Becca wird nen Teufel tun und dem das so leicht machen. Idiot *nuschel*
Deswegen auch mein anfängliches Kitsch-Overkill ... das Kuss is doch ... hach. Ja. Kitschig xD
Stehst du auf Kitsch? Wusst ich gar nicht? Willkommen im Club. Kehehe...

So, ich les nochmal.
Dankeschön liebe Schnee :*


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