Einfach Liebe von SamanthaGallin ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Der Regen prasselte schwer gegen die Fensterscheibe, doch es störte mich schon lange nicht mehr. Edward war eben erst angekommen. Das Wasser tropfte aus seinen nassen Haaren und ließ sie noch verstrubbelter aussehen. Wie Diamanten glänzten die schweren Tropfen im Licht der Nachttischlampe. Das waren genau die Momente, in denen ich mir sogar vorstellen konnte den Regen zu mögen. Seufzend reichte ich ihm ein Handtuch, denn auch wenn ich ihn gerne so betrachtete, fühlen wollte ich die klamme Nässe nicht. Endlich lag er wieder neben mir, mein perfekter gottgleicher Engel, ich hatte ihn so vermisst, obwohl er nur ein paar Stunden weg gewesen war. Mit meinen warmen Fingern strich ich über die kalte, nun wieder trockene, steinharte Hand, ich fühlte wie meine eigene Haut dabei merklich kühler wurde, ein leichter Kälteschauer fuhr über meinen Rücken, aber der störte mich nicht. Ob er mein Blut ebenso fühlen, wie er meinen Herzschlag hören konnte? Ob es ihm das noch schwerer machte? Riechen, hören und fühlen? Ich wurde rot bei dem Gedanken. Ich wollte nicht, dass er es so schwer hatte, nur weil er bei mir sein wollte, mich berühren, mich küssen … Ich fürchte, in dem Moment wurde ich noch roter, falls das möglich war. Fragend sah mich mein Engel an und wollte wissen, was ich dachte, doch ausnahmsweise hatte ich nicht vor es ihm zu sagen. Doch von dem intensivem Blick seiner karamellgoldenen Augen, welcher mich so häufig völlig aus der Fassung brachte und dem ich mich auch jetzt nicht erwehren konnte, gab es kein Entrinnen. Auch wenn ich zu meiner Verteidigung sagen konnte, dass ich es bestimmt zehn Sekunden lang versucht hatte, bevor ich einbrach und vor mich hin nuschelte, was mir gerade durch den Kopf gegangen war. Natürlich verstand er mich dennoch. „Und sehen!“, fügte er lächelnd sogar noch meinen Überlegungen hinzu und fuhr wie zur Erklärung federleicht über meine immer noch glühenden Wangen. „Nein, es macht es mir nicht schwerer, im Gegenteil, ich liebe es, so wie ich alles an dir liebe!“ Sein Lächeln war warm und gab jedem seiner Worte eine noch tiefere Bedeutung. Langsam strich er mit seinem Zeigefinger sacht über meine Wange - fuhr sanft weiter, meinen Hals hinab, wodurch sich mein Herzschlag sprunghaft steigerte, was er nur zu genau hörte, sein liebevolles Lächeln bewies es mir. Die Kühle seine Finger ließ mir Schauder über den Rücken jagen. Ich konnte nichts dagegen tun, ich wurde sofort wieder rot und sein Lächeln verzog sich zu meinem allerliebsten schiefen Grinsen. Seine Finger glitten tiefer bis zu meinem Schlüsselbein, wo sie dann verharrten. In seinem Blick lag eine Mischung aus Faszination und Liebe, als er sich über mich neigte um mich federleicht zu umarmen. Kann zu viel Glück schmerzhaft sein? Der Sprung, den mein Herz machte, als er sich noch weiter zu meinem Hals herunter beugte um ihn sanft zu küssen und meinen Duft einzusaugen, war es jedenfalls. Och, das machte mir nichts aus, er war da, bei mir, das war alles, was ich und mein verräterisches Herz wollten. Ich konnte gar nicht anders, ich musste sein Gesicht berühren, mit meinen Fingern über seine Wangen fahren. Er seufzte wohlig und löste die Lippen von meinem Hals, doch nur um mit der Nase der Spur seiner Finger zu folgen, sanft über mein Brustbein streichend um dann mit den Kopf oberhalb meiner Brust an mich zu lehnen, meinem Herzschlag zu lauschen … und sich „anzuwärmen“, wie er es nannte. Was mir wieder wohlige Schauder über den Rücken fahren ließen. Es war so selten, dass er so gelöst war, so viel Nähe zuließ. Ich konnte mir nicht einmal im Ansatz vorstellen, wie viel Kontrolle, wie viel Selbstbeherrschung, es ihn kostete. Ich wusste nur, was ich selber fühlte und mir war, als stünde mein Körper in Flammen. Ich wusste, ohne seine Nähe, ohne seine Gegenwart würde ich zu schwarzen Eis erfrieren. (Und so schmerzvoll es auch war, ich war froh, endlich bis tief in meinem Inneren zu wissen, dass es ihm genauso erging.) Ich konnte nicht sagen, wie lange wir so verharren würden und so genoss ich es in vollen Zügen, mit jeder Faser meines Körpers. Ich wusste zwar noch immer nicht, womit ich meinen Engel verdient hatte, auch wenn ich schon seit einer Weile darüber nachdachte. Und das Einzige, was mir als Möglichkeit blieb, war, dass ich in meinem letzten Leben irgendwas verdammt richtig gemacht haben musste, oder wie Alice so gern kichernd meinte: „Einfach Schicksal!“ Aber im Endeffekt waren solche Überlegungen müßig; ich würde eh nie eine Antwort erhalten. Letztendlich war nur wichtig, dass er mich aus irgendeinem verrückten Grund ebenso sehr liebte, wie ich ihn, über alle Unterschiede hinweg! Und jeder Kuss bewies mir, dass es so war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)