Konoha in Love von Nightwalkerin (Wen wird sie wählen?) ================================================================================ Kapitel 19: tiefe Leere fühlt mich ---------------------------------- „Mirrip“, ertönt die leise Stimme von meiner Katze, die ihr Frühstück haben will. Langsam kommen immer mehr Sinneseindrücke auf mich zu. Leises Gezwitscher von Vögeln, das leise Schnurren meiner Katze, die Geräusche von den Straßen und das lautstarke Schnarchen von meinem Bruder. „Ach, verdammt, seid doch alle mal leise“, murmel ich leise und dreh mich verschlafen auf die andere Seite. Meine linke Hand tastet über den kalten Stoff und mein Kopf schnellt nach oben. Der Platz neben mir war verlassen und es waren keine Geräusche in der Wohnung zu hören, außer dem lauten Schnarchen von Naruto. „Gaara?“, frage ich leise in die stille Wohnung und warte vergeblich auf eine Antwort. Mein Blick schweift durch den leblosen Raum und bleibt bei einem Brief hängen, der auf meinem Tisch lag. Zögerlich strecke ich meine Hand nach dem Zettel aus und ergreife ihn mit zitternden Fingern. Schnell überflog ich die Zeilen und mein Atem stockte. Die Wörter formten Sätze mit einem sinnvollen Inhalt, doch mein Kopf wollte diesen nicht begreifen und mein Herz schon gar nicht. Liebe Minako, ich muss mich für meinen plötzlichen Aufbruch entschuldigen. Es ist nicht wegen dir, sondern Suna wurde von feindlichen Ninjas angegriffen und meine Geschwister, genau so wie ich, wurden ins Dorf gerufen, um zu helfen. Leider weis ich nicht wie lange das dauern wird und wann wir uns wiedersehen können, aber bitte sei nicht traurig. Temari würde mich umbringen, wenn ich mit dir nicht in Kontakt bleibe und ich würde es auch gar nicht aushalten ohne dich. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder In Liebe, Gaara Die Zeilen verschwammen vor meinen Augen und die Buchstaben tanzten Samba auf dem Blatt. „Er ist weg?“, frage ich leise und Tränen sammeln sich in meinen Augen. Tapfer blinzele ich sie weg und lege den Zettel so weit wie möglich weg von mir. „Verdammt! Dieser Trottel geht einfach, ohne sich zu verabschieden“, meldet sich meine innere Stimme wütend und mein Gewissen stimmt ihr zu: „Ja, dieser Vollidiot hat sie nicht verdient und soll dort bleiben, wo der Pfeffer wächst!“ „Haltet beide mal die Klappe!“, mischen sich meine Gefühle ein, „Seht ihr nicht, das sie leidet?!“ „Oh! Wir sind schon still“, meint mein Gewissen und die Drei schweigen. „Verdammt, wenn das jemand mitbekommt, komm ich ins Irrenhaus“, rede ich mir selber ein und schüttele leicht den Kopf, „Vergiss ihn! Irgendwann musste er sowieso gehen und er ist ja nicht gestorben.“ Ein leichtes Lächeln legt sich auf meine Lippen, trotzdem bahnt sich die erste Träne den Weg nach unten. „Mina?“, ertönt die besorgte Stimme von Naruto und reißt mich aus meinen trüben Gedanken. Mir war gar nicht aufgefallen, dass das ohrenbetäubende Schnarchen verstummt war. „Naruto, du hast doch sicher einen schlimmen Kater, solltest du nicht im Bett liegen bleiben?“, frage ich vorwurfsvoll und wische mit einer unauffälligen Bewegung die einzelne Träne weg. „Schon, aber du bist traurig und es ist meine Aufgabe als Bruder dich zu trösten“, erklärt er und setzt sich neben mich auf die Bank. „Willst du mir nicht sagen, was vorgefallen ist?“, fragt mein Bruder einfühlsam und ich blicke ihn ein wenig unschlüssig an. Soll ich es ihm erzählen? „Naja, Gaara ist gegangen“, antworte ich wortkarg und er bohrt weiter: „Du meinst, in sein Dorf?“ Traurig nicke ich auf seine Frage und beiße mir leicht auf die Zunge, um die Tränen zu unterdrücken. So viel kann er mir doch nicht bedeuten! Oder doch? „Das tut mir leid“, reißt mich Naruto aus meinen verwirrenden Gedanken. „Danke, aber er ist ja nicht gestorben, er wohnt ja nur zwei Tagesreisen weit weg“, winke ich mit einem falschen Lächeln ab, „Jetzt ab ins Bett!“ „Na gut“, stimmt mein Bruder verwirrt zu und schlürft zurück ins Schlafzimmer. Das lautstarke Schnarchen versicherte mir, dass er sich in meinem Bett befand, falls er nicht im Vorzimmer eingeschlafen ist. Ein wenig verträumt stehe ich auf und strecke mich kurz. Mein Blick fällt an mir herunter und merke, dass ich noch die Kleidung von Gestern trage. „Praktisch, dann muss ich mich wenigstens nicht umziehen“, stelle ich grinsend fest und tapse leise in die Küche, um dort meine tägliche Teedosis einzunehmen. „Hier, Ari, dein Frühstück“, sage ich und stelle ihr das Futter hinunter. Mein Blick fällt auf die Uhr, die tickend an der Wand hing. „Oder besser gesagt Mittagessen“, stelle ich überrascht fest und lächle kurz. Ein leises Kratzen ertönt und ich blicke verwirrt auf. Ari war es nicht, die sitzt gemütlich am Boden und genießt ihr Essen. Auf leisen Sohlen schleiche ich durch das Vorzimmer zum Schlafzimmer, aus dem noch immer ohrenbetäubendes Schnarchen ertönt. Langsam öffne ich die Türe zu meinem Zimmer und stecke meinen Kopf in den Raum, doch Naruto schläft friedlich am Bett und die Töne die er von sich gibt bezeugen, dass er noch lebt. Ein wenig perplex tapse ich wieder hinaus ins Vorzimmer und wieder ertönt dieses Kratzen. „Hört sich an als würde jemand am Fenster kratzen“, murmel ich verwirrt und schlage den Weg zum Wohnzimmer ein. Im Türrahmen bleibe ich stehen und blicke ins Zimmer. Langsam schweift er von links nach rechts und zurück. Nichts ungewöhnliches…aber war das gerade ein…? Nein, du bist nur ein wenig gereizt und deine Nerven spielen dir auch ein paar Streiche, schalte ich mich in Gedanken einen Narren. Mein Blick schweift wieder zum Fenster und ich hatte mich nicht getäuscht. Vor dem Glas sitzt ein großer brauner Adler und dieser kratzt am Fenster, als würde er um Einlass bitten. Einen kurzen Moment bleibe ich erstarrt stehen und betrachte den Vogel mit offenen Mund, während ich darüber grübel, ob ich Halluzinationen habe. Meine Beine verweigern mir den Dienst und ich musste mich regelrecht zwingen, dass ich mich zum Fenster bewege. Mit zitternden Händen öffne ich das große Fenster und der Adler springt erfreut ins Zimmer. „Hallo“, begrüße ich ihn ein wenig schüchtern, obwohl meine Gedanken gerade Achterbahnfahren in meinem Kopf. Der Vogel springt auf meinen Tisch und macht es sich gemütlich, während ich ihn verstohlen mustere. Es ist ein Botenadler, aber wieso schickt Tsunade einen Botenadler? Da springt mir das Zeichen auf der Nachricht regelrecht ins Gesicht und ich bin verwirrter als jemals zuvor. Der Adler war nicht von Konoha! Der Vogel stammt aus Suna und er trägt eine Nachricht, die sicher wichtig ist. Trotzdem bleibt die Frage, wieso kommt der Botenvogel zu mir? Mit einem Kopfschüttel versuche ich, die Gedanken zu ordnen, doch sie bleiben in diesem Wirrwarr in meinem Kopf. Schnell löse ich die Nachricht vom Vogel und zögere kurz. Sollte ich sie wirklich öffnen? Was wenn sie für Tsunade ist und ich sie lese? „Krächz“, gibt der Adler von sich und schüttelt sein Gefieder. Sogar der Vogel macht sich schon über mich lustig!, schießt es mir durch den Kopf und ich öffne entschlossen die Nachricht. Die Zeilen waren an mich gerichtet und das verwirrte mich umso mehr. Liebe Mina, auch ich muss mich für den hastigen Aufbruch nach Suna entschuldigen. Wir konnten uns noch nicht einmal verabschieden und es tut mir gleich noch mehr leid, als ich gehört habe, dass du mit Gaara ein wenig Zeit verbracht hast. Mit großer Trauer kann ich dir auch nicht sagen, wann wir wiederkommen und daher würde ich dich um einen Gefallen bitten. Könntest du Shikamaru Bescheid sagen, wo ich bin und warum? Das wäre super von dir und keine Angst, wir bleiben in Briefkontakt. Du musst mir doch den Klatsch und Tratsch aus Konoha erzählen, den ich verpasse. Ich hoffe, du bist jetzt nicht allzu böse und traurig darüber, dass wir nur so kurz bei euch waren. Wir holen das definitiv nach und außerdem musst du auch einmal nach Suna kommen. Dann zeig ich dir mal, was man dort so alles anstellen kann und da fällt mir auch schon ein perfekter Tag ein. In einer Woche findet in Suna ein Fest statt und Konoha feiert sicher mit, da könntest du zu uns, in unser Dorf kommen. Wäre doch eine perfekte Gelegenheit! Liebe Grüße an die anderen Shinobis Temari Meine Laune hob sich erheblich als ich die Zeilen las und ich merkte mir den Tag in Gedanken vor. Mit schnellen Schritten ging ich zum Regal, holte von dort Papier und einen Stift. Nach ein paar Minuten war auch schon ein Brief entstanden, den ich dem Adler am Rücken befestigte. Dieser breitete seine Flügel aus und flog mit ein paar kräftigen Zügen aus dem Fenster, nachdem er mit seinen Schwingen ein wenig Verwüstung in meine Wohnung brachte. Lange blickte ich ihm hinterher, wie er in Richtung Suna flog. Er schrumpfte zu einem kleinen schwarzen Punkt und war dann gänzlich verschwunden. Plötzlich klopfte es an der Türe und ich sage grinsend: „Heute findet jeder den Weg zu mir. Das macht ihr sicher mit Absicht, damit ich ja nicht über die gestrige Nacht nachdenken kann.“ Kopfschüttelnd ging ich zur Tür und öffne diese schwungvoll. Bevor ich auch nur realisieren konnte, wer vor meiner Türe steht, klammerte sich jemand jubelnd an mein Bein. Perplex stand ich jetzt da und blickte in Inos grinsendes Gesicht. Langsam blicke ich nach unten und erblicke Nika, die sich an mein Bein klammert. „Nika, ich freue mich auch dich zu sehen“, begrüße ich sie, „Hey, Ino!“ „Ich freu mich so dich zu sehen“, redet Nika aufgeregt auf mich ein, „Ich habe dich so vermisst und ich will wieder Eis essen gehen!“ „Ist ja schon gut, wir gehen Eis essen“, stimme ich zu und blicke zu Ino. „Ino könntest du mir einen Gefallen tun?“ „Der wäre?“, fragt sie und ich versuche sanft Nika von meinem Bein zu schütteln. „Naruto hat einen schlimmen Kater von Gestern, würdest du ein Auge auf ihn werfen?“, bitte ich sie und sehe sie flehend an. Meine Freundin lässt sich breitklopfen unter bitten und betteln. „Danke“, bedanke ich mich und umarme sie kurz, „Komm Nika, wir gehen Eis essen.“ „Warte noch kurz!“, hielt mich Ino zurück, „Weist du eigentlich wo Temari ist?“ „Temari musste nach Suna, weil es von feindlichen Ninjas angegriffen worden ist“, erkläre ich ein wenig betrübt. „Das ist ja doof“, meint sie traurig und ich nicke zustimmend. „Geht jetzt Eis essen und ich passe auf Naruto auf“, sagt Ino und schiebt mich in die Richtung vom Eissalon. Die Zeit mit Nika war schön, aber sie zog sich wie ein alter Kaugummi. Meine Gedanken schweifen andauernd zu Gaara hinüber und ich ermahne mich immer wieder selber in Gedanken, doch es bringt nichts. „Und die Tante Tsunade ist total nett zu mir, sie hat mir versprochen, dass sie mir das heilen beibringt“, erzählt mir Nika freudig ihre Lebensgeschichte und ich sitze neben ihr auf der Bank und blicke ins Leere. „Sind wir mit den Gedanken wo anders?“, reißt mich eine männliche Stimme aus meinen Erinnerungen und ich schüttel erschrocken den Kopf. „Was?“, frage ich perplex und drehe mich zu der Person um, die mich angesprochen hatte. „Tu bist ja wirklich durch den Wind“, stellt Shikamaru erstaunt fest und ich schüttel ein weiteres Mal den Kopf. „Ach, nein, nur ein wenig“, winke ich lächelnd ab, „Temari ist wieder in Suna, weil ihr Dorf von feindlichen Ninjas angegriffen wurde, soll ich dir von ihr ausrichten.“ „Danke, ich hab mir schon Sorgen gemacht und du weist wie nervig das ist“, bedankt er sich und setzt sich neben mich auf die Bank. Ein wenig redeten wir über die Missionen und über allgemeine Sachen, während wir das Gejammer von Nika gekonnt ignorierten. Sie regte sich darüber auf, dass sie bei unserem Gespräch nicht mitreden kann. Die nächsten Tage waren nicht anders. Sekunden wurden zu Minuten, Minuten wurden zu Stunden, Stunden wurden zu Tage und Tage wurden zu einer halben Ewigkeit. Nur die Briefe von Temari waren kleine Lichtblicke in dieser Dunkelheit und ich überlegte ernsthaft wie es mit mir weitergehen soll. Was wird aus mir? Bin ich krank? Nein, ich bin verliebt, muss ich mir eingestehen, aber das kann es doch nicht geben! Wieso in ihn? Er wohnt so weit weg und ich werde ja jetzt schon verrückt! Bis endlich ein wenig Abwechslung in mein Leben kommt, endlich eine neue Mission. Doch in meinem Kopf schwirrt immer eine einzige Frage umher: Kann ich mich überhaupt auf die Mission konzentrieren? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)