Harry Potter und das Vermächtnis der Drachen von June (Das sechste Schuljahr) ================================================================================ Kapitel 8: Avalon ----------------- Harry und Ron saßen schweigend nebeneinander am See. Es war kühl und man merkte das der Herbst Einzug gehalten hatte. "Harry, was wirst du jetzt tun?", begann Ron zaghaft und stütze sich ins Gras. Harry seufzte und presste den Kopf dabei nachdenklich zwischen seine Knie. "Ich weiß es nicht Ron! Ich habe mir immer Geschwister gewünscht, ich wollte eine Familie haben wie du!" Ron legte seinen Arm auf die Schulter seines Freundes, "Harry, du weißt das du praktisch schon zu unserer Familie gehörst. Mum ist total vernarrt in dich. Manchmal glaube ich schon mehr als in ihre eigenen Kinder." Harry lächelte zaghaft, "Quatsch! Ich finde es aber auch wirklich schön, dass ihr mich zu eurer Familie zählt. Es gibt nichts schlimmeres, als die Dursleys. Du hast wirklich Glück mit deiner Familie. Aber wenn Viola hier ist, werden wir uns bestimmt nicht verstehen!" Ron schaute verduzt: "Warum das denn?" Harry verzog das Gesicht, "Ron, sie wird mich hassen. Ich bin berühmt, obwohl ich mich an nichts erinnern kann. Ich habe immer das Mitleid bekommen, dass meine Eltern tot sind. Immer nur ich. Die Zauberer kennen meine Schwester doch nicht!" Hermine war unbemerkt für die Beiden am See angekommen. "Harry, deine Schwester und du seid doch beide die Leidtragenden. Ihr Beide habt eure Eltern verloren. Ich glaube nicht, dass sie so reagieren wird. Wenn sie überhaupt kommt!" Ron und Harry drehten sich zu ihr um. Ron schaute sie fragend an, "Wie meinst du das Hermine?" Hermine zog die Beiden hoch. "Na, Arwyn hat es eben den Lehrern erzählt." Alle drei schauten sich an und wussten was nun zu tun war. Sie gingen zurück zum Schloss. *** Das große Haus oberhalb auf einem Hügel des kleinen Dorfes wirkte stark verfallen und wurde von den Bewohnern von dem kleinen Örtchen gemieden. Einst war es ein gut aussehendes Anwesen, einfach das größte und bedeutendste Gebäude meilenweit. Nun war es feucht, zerbröselt und unbewohnt. Die Bewohner von Little Hangleton waren sich darüber einig, dass das alte Haus noch unheimlicher geworden war. Vor fast zwei Jahren, war dort etwas merkwürdiges und gruseliges passierte, etwas worüber die Einwohner des Dorfes noch immer diskutierten, wenn sie nicht mehr wussten, worüber sie sonst sprechen sollten. Es war ungefähr vor zwei Jahren gewesen, als der Sheriff und ein paar Männer des Ortes sich zum Riddle Haus aufgemacht hatten, um dort nach Frank Bryce dem Gärtner zu sehen. Sie hatten ihn seit fast 3 Monaten nicht mehr im Dorf gesehen. Es war schauderlich gewesen. In dem kleinen Haus, wo Frank lebte, wirkte alles verlassen und staubig. Sie brachen die Tür auf und gingen durch die verschiedenen Zimmer. Überall lag Staub. Im Kühlschrank befanden sich verdorbene Lebensmittel. Auf dem Tischchen neben dem Sessel lag noch ein aufgeschlagenes Buch und wartete wohl auf seinen Leser. Coran Higgsley kam um die Ecke und sprach zum Sheriff: "Hier ist er nicht, lassen sie uns oben im Haus nachsehen!" Mutig war die 5köpige Truppe in Richtung Riddle Haus hinaufgegangen und durchsuchten die Zimmer nach Bryce. Irgendwer musste dort vor nicht allzu langer Zeit gewohnt haben. Im letzen Zimmer im äußersten Flur fanden sie die Leiche von Frank Bryce. Es war kein schöner Anblick gewesen. Der beißende, übelriechende Geruch hatte drei der Männer aus dem Raum stürzen lassen. Man konnte nur noch unterdrückte Würgelaute hören. Der Sheriff und ein weiterer Mann standen fassungslos im Türrahmen. Wer konnte so etwas grausames tun? Aasfresser, wie Würmer und ähnliches Getier hatten sich in seinem Körper breitgemacht und schon fast alles von den Innerein vernichtet. Das Gesicht war, vom Verwesungsfortschritt abgesehen, unversehrt. Die Augen waren schwarz verquollen und die Haut eingerissen. Das blanke Entsetzen hatte dieses Gesicht entstellt. Genau der gleiches Ausdruck der auf den Gesichtern der Familie Riddle lag, als sie vor fast 65 Jahren in der Halle des Hauses gefunden wurden. Stunden später waren Polizeikräfte vor Ort gewesen und das Blaulicht blitze durch die Bäume. Eine Masse von Menschen hatte sich zusammengefunden, die jedoch von einem Absperrband nicht näher, als 200 Meter vom Riddle Haus entfernt, rangelassen wurde. Der Sheriff erklärte dem Kriminalhauptkommisar was er und seine Leute gesehen hatten. Dann gingen sie zusammen ins Haus, wo schon einige Leute der Spurensicherung tätig waren. Fast ein Jahr nach diesem Vorfall, hatte die Gerichtsmedizin in London, den Tod von Frank Bryce als ungelöst, abgeschlossen und zu den Akten gelegt. Am 31. Oktober wurden die sterblichen Überreste von Frank Bryce auf dem kleinen Friedhof in Little Hangleton beigesetzt. Niemand erfuhr jemals was wirklich geschehen war. *** Abends in Little Hangleton Draußen auf der Rückseite des Riddle Hauses standen drei hagere Gestalten. Ein langhaariger dunkelblonder Mann und ein älterer grauhaariger Mann der sich auf einen Stock stütze. Sie trugen lange schwarze, ärmliche Umhänge, die Risse und Flecken aufzeigten. Sie tuschelten und flüsterten miteinander. Der große dunkelhaarige zog etwas aus seinem Mantel hervor. "Wir müssen sehen, ob Voldemort ein Zeichen hinterlassen hat. Nur so, können wir wissen ob....!" Der Andere lies ein Brummen vernehmen. "Ruhe, sonst merken seine Handlanger noch, dass wir Ihnen auf der Spur sind!" Es waren niemand geringere als Remus Lupin, Arthur Weasley und Alastor Moody, meist nur Mad EYE Moody genannt. Mr. Wesley blickte um die Hausecke und seufzte auf: "Ich glaube sie haben appariert!" Lupin lehnte seinen Kopf an die Hauswand: "Na toll, drei Tage sind wir jetzt hinter Peter her und nun haben wir Ihn verloren." Mad Eye krächzende Stimme erklang. "Was soll's wir haben schon die Informationen die wir brauchen. Ihr könnt Peter später noch zur Rechenschaft ziehen, was er James angetan hat. Es ist schon Jahre her, was sind dann schon Tage, Wochen oder Monate! Kommt!" Sie hüllten sie tiefer in ihre Umhänge und apparierten hinfort. Jeder Mensch hätte an eine Sinnestäuschung geglaubt. *** Harry, Ron und Hermine waren in der Eingangshalle auf Oliver Wood gestoßen. Dieser hatte ein Cape des Eintracht Pfützensee Quidditch Teams in den Händen gehalten. sowie still vor sich hin geflucht. Hermine hob einen der weisen Strümpfe, die er verloren hatte, vom Boden auf. "Oliver, du hast etwas verloren!", er drehte sich um und riss Hermine den Strumpf aus der Hand. Er nuschelte ein gequetschtes Danke hervor und stampfte weiter. Harry schaute ihm nach. "Was hat er nur?", Hermine zuckte die Schultern. Ron wurde auf einmal blas: "QUIDDITCH!!! Harry, wir müssen zur Auswahl. Sonst kommen wir nicht ins Team!" Harry nickte und sein Herz schlug schneller. Ron und Harry rannten nach draußen zum Quidditch Feld. Hermine lachte und verzog sich in die Bibliothek. Dort wollte sie nach einem erklärenden Buch über Elben suchen. Besonders interessierte sie, ob Professor Landsgrow irgendwo auftauchte. *** Nachdenklich durchschritt die Bücherreihen und fuhr mit den Fingerspitzen über die verschiedensten Bücher. Viele waren uralt und mit Ketten versiegelt. Hermine wusste was für Schätze hier lagerten. Aber auch wie gefährlich manche von ihnen waren, wenn sie in falsche oder unerfahrene Hände gerieten. Madame Pince, die Bibliothekarin, sah von ihrem Pult auf und Hermine grüßte sie. "Suchen Sie etwas bestimmtes Ms Granger?" Hermine wippte mit ihren Füßen auf und ab, "Ja, ich bräuchte Informationen zu meinem Geschichtsunterricht. Haben sie Literatur über die Elbenvölker?" Madame Pince lächelte. Hermine Granger war genauso in Bücher vernarrt und strebsam, wie sie es als junges Mädchen gewesen war. Aber das lag weit zurück und gedankenverloren überlegte sie, wie schnell die Zeit doch vergangen war. Hermine holte sie aus ihren Träumerrein zurück. "Madame Pince?", zögerlich erwachte diese aus ihrem Tagtraum und ging ihre Listen durch. "Also, ich habe hier ein Exemplar über die Geschichte des Elbenvolkes eines Düsterwaldes und ein anderes von Lothlorién!" Hermine war erfreut, "Ja, dann nehme ich Beide!" Madame Pince suchte die Bücher heraus und Hermine setzte sich an einen freien Tisch am Fenster. Sie schlug ihren Notizblock auf und klopfte ein wenig mit dem Bleistift auf das Papier. Mit der linken Hand stütze sie ihr Kinn und las interessiert den Index des Buches ,Der Düsterwald'. Sie blätterte zu verschiedenen Stellen und versank in einer schönen Legende um ein sagenhaftes Amulett, bis sie von einer Stimme aus ihren Gedanken gerissen wurde. "Hallo?", sprach ein blonder Junge Hermine an. Hermine blickte auf und sah in ein Gesicht, aus welchem ihr zwei blaue Augen ansahen. "Hallo!", antwortete sie ein wenig irritiert. "Ich bin Eos Sryll!", sprach er und setze sich Hermine gegenüber. "Ich bin Hermine Granger!", entgegnete Hermine. "Nett dich kennen zu lernen!", bemerkte Eos. Hermine lächelte, "Suchst du etwas bestimmtes?" Er tippte mit einem seiner schlanken Finger auf das Buch welches sie gerade studierte. "Das suche ich, ich muss so nen paar der Ravendoors zeigen, wo ich geboren wurde. Welches Haus bist du?", er legte seinen Kop schief und versuchte das Wappen auf Hermines Mantel zu lesen. Sie fühlte sich ein wenig unwohl und zog ihren Umhang enger zusammen. "Eos, so heißt du doch?! Erst mal heißt es Ravenclaw und es sind nette Schüler dort. Ich bin eine Gryffindor. Und das Buch brauche ich für meine Ausarbeitung der Geschichtsaufgabe!", Hermine wunderte sich, wie gut sie den jungen Elben anlügen konnte. Dieser lächelte. Er hatte schöne, weise Zähne. Sie biss sich auf die Lippen, dann fiel ihr ein, dass sie ja jetzt auch -dank Draco - ebenmäßige Zähne hatte und lächelte zurück. Eos stand auf und wandte sich zum gehen. "Kein Problem, Mine, dann gib' s mir, wenn du fertig bist! Ich wohne mit den anderen Avalons im äußeren Turm." "Gut.", antwortet sie. Hermine wusste genau wo der Turm war. Von ihrem Schlafzimmerfenster konnte man den Turm genau auf die anderen, äußeren Seite des Schlosses sehen. Dort lag der Besucher Turm. Ein paar Mal hatte sie sich in den umliegenden Gängen aufgehalten, um zufällig Professor Landsgrow zu treffen. Vergeblich den andere Schülerinnen schienen die gleiche Idee gehabt zu haben. Sie sammelte ihre Sachen zusammen und zog an ihm vorbei, "Das kann noch ein wenig dauern!" Ihr Umhang wehte um sie herum und sie spürte das sich ihre Locken im leichten Wind kräuselten. Sie grinste. Warum machte Ihr es so ein Spaß, mit diesem Avalon Jungen zu reden? Flirtete sie etwa? Eos blieb grinsend stehen. Noch nie hatte ihn eine einfache sterbliche Hexe stehen lassen. Dieses Mädchen hatte seinem geübten Blick stand gehalten. Sie war mit Sicherheit anders als die übrigen Mädchen die er bisher in Hogwarts kennengelernt hatte. ----FORTSETZUNG FOLGT ----- Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)