Das Spiel der Liebe von Kouichi-chan (Tatsurou x Maya) ================================================================================ Kapitel 1: Game --------------- Er kannte ihn vorher nicht, doch als er ihn das erste Mal gesehen hatte, da hatte er gewusst, es war der Richtige. Der, auf den er sein Leben lang gewartet zu haben schien. Das war doch einfach unmöglich. Wie konnte einen ein Mensch nur so in seinen Bann ziehen? Wie konnte er es schaffen, dass er die Augen nicht mehr von ihm nehmen konnte? Er brachte ihn dazu dummes Zeug in Interviews zu erzählen und war sich seiner Schuld noch nicht einmal bewusst. Ja, er lachte ja sogar über ihn. War das denn in Ordnung? Er hatte sein Glück verdient, oder etwa nicht? Dieses kleine, nein ziemlich große, selbsternannte, personifizierte Stück Glück. Er wollte es einfach für sich haben... ~*~ Träume sind die Stimmen aus Blasen, Schatten des Nebels, Opfer von Illusionen Du bist die Blume des Dorns, der Sinn des Jetzt Ich werde in Ungnade fallen Lass uns heute Nacht zusammen tanzen ~*~ Als sie die Bühne gemeinsam verlassen hatte, drehte sich Maya noch einmal um. Der Sänger staunte nicht schlecht. Hinter ihm standen eine ganze Reihe normal gekleidete, erwachsene Menschen, die so gar nicht nach Musikern aussahen. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht – das Erste, seit er hier war. Vielleicht wirkte er dadurch kalt – aber andererseits wollte er einfach nur professionell sein, wenn es darum ging, sich mit anderen Musikern zu messen. Vor allem mit ihm. „Hey. Gehst du noch was mit uns trinken?“ neben ihm erschien ein Kopf und er runzelt die Stirn. „Jetzt noch?“, er sah seinen Bandkollegen seufzend an, bevor er ergeben zustimmte und sich ebenfalls umziehen ging. Nicht, dass sie ihn noch hier lassen würden. Als er die Umkleide betreten hatte und die Türe hinter ihm ins Schloss gefallen war, bildete sich ein ehrliches Lächeln auf seinem Gesicht. Er hob den Blick und sah in den Spiegel ihm gegenüber. Natürlich wollte er mit und er war froh gewesen, dass Aiji ihn gefragt hatte. Ihn noch länger zu sehen. Das war doch genau das, was er nach so einem nervenaufreibenden Tag brauchte. Vielleicht schaffte er es diesmal, wenigstens etwas näher an ihn zu kommen. Vielleicht. Mit einem letzten Blick und frischen Klamotten an seinem Körper dreht sich der Blonde um und verließ die Garderobe. ~*~ Im Licht der Sterne und des Mondes als Kronleuchter Ich spüre dich Ich will dich Meine 2-Uhr- Cinderella ~*~ Seit sie hier waren, hatte er seinen Platz nicht verlassen. Er saß hier, den besten Blick auf das, was er wollte, auf das, was er liebte. Auf das, das ihn nicht kannte..vermutlich. Maya biss sich auf die Unterlippe, als er feststellte, dass er mit ihm noch kein tiefer gehendes Wort gewechselt hatte. Wie auch? Der Sänger glaubte nicht wirklich daran, dass der andere sich ebenfalls in ihn vergucken konnte. Und so, wie er sich mit den anderen unterhielt und seinen Gestiken zu Folge schien er auch nicht schwul zu sein. Sicher nicht. //Ich sollte nach hause gehen.// Noch einmal senkte der Japaner den Blick, dann sagte er Aiji bescheid, der gerade in einem Gespräch mit den Gitarristen von Alice Nine und girugamesh steckte und so gar keine Zeit für ihn zu haben schien. Als Maya aufstand und seine Jacke überzog, lächelte er die, die noch mit am Tisch saßen an und wünschte auch ihnen noch einen schönen Abend. ~*~ Ein Spiel sollte dramatisch sein Lass uns das Rennen beginnen Küss mich, bis mein Herz stirbt Küsse, so süß, dass ich den Verstand verliere ~*~ Dass auch er aufgestanden war, um sich zu verabschieden, das hatte er nicht mitbekommen. Wie sollte er auch? Er war mit seinen eigenen Gedanken und seinem Anflug von Selbstmitleid und Depressionen völlig mit sich selbst beschäftigt, während er den Ausgang der unscheinbaren Bar ansteuerte und die Türe öffnete. Gerade, als er die kühle Nachtluft auf seinen Wangen fühlen konnte, legte sich eine Hand auf seine Schulter. „Lass uns doch zusammen nach hause.“, er zuckte zurück. Die Stimme, so tief, so einfühlsam. Sie drang bis auf den Grund seines Herzens. „Okay...“, Maya biss sich auf die Zunge. Schlechte Angewohnheit, sollte er sich vielleicht mal abgewöhnen, bevor er da noch irgendwann zu bluten anfing. Er verließ die Bar, während der größere Mann neben ihm herging. Schweigend schob er seine Hände in die großen Taschen seines Mantels. Schienen jetzt ja sehr interessant – seine Füße. „Du bist nicht so gesprächig, oder?“ als Maya den Blick hob, merkte er, dass er gerade einen Fehler begangen hatte. Er sah direkt in die dunklen Augen seines Gegenübers. Seine Augen. Die Augen, die ihn so tiefgründig betrachteten, die ihn zu durchleuchten schienen, die sein Innerstes zum toben brachten und seine Gefühle völlig nach außen dringen lassen wollte. Ungewollt hielt Maya die Luft an. Entließ sie dann aber nach wenigen Sekunden seufzend. „Geht so...“, mehr wollte seine Lippen einfach nicht verlassen, auch wenn er sonst nicht wirklich auf den Mund gefallen war. ~*~ Wenn es etwas gibt, das uns verbindet, kann ich es weder sehen noch fühlen Dennoch weiß ich genau, dass ich dich liebe Das Spiel ist vorbei und ich habe verloren Also lach mich aus, wenn du willst ~*~ Sie waren weiter gegangen und wieder starrte Maya auf den Boden vor sich. Er wusste nicht, was er hätte sagen sollen oder was die richtigen Worte waren. „Wir haben morgen doch das Fotoshooting zusammen, ne?“, hastig hob Maya den Blick wieder. „Fotoshooting?!“ fragte er verwirrt, als sich seine Augen schließlich weiteten. DAS Fotoshooting. Natürlich! Mit ihm! Das hatte er nicht gewusst, wirklich nicht. Dass er Fotos mit einem der Künstler von der gesamten „Jack in the Box“-Besatzung machen sollte, war ihm klar gewesen. Doch wer hatte entschieden, dass es er sein sollte? Gerade er! Ihm nahe zu kommen...er würde sterben oder sich so peinlich daneben benehmen, dass der andere ihn dafür hassen würde. Morgen würde er ganz sicher Erdboden versinken.... Er hatte ihn noch nach Hause gebracht. Er hatte sich von ihm verabschiedet - ganz banal und freundschaftlich - und hatte ihm eine gute Nacht gewünscht. Und wenn Maya jetzt so im Bett lag und an morgen dachte, lief ihm ein eiskalter Schauer über den Rücken. Das war alles einfach schrecklich.., ~*~ Lass deine letzten Worte zum Geschenk für mich werden Sag sie so heiß, dass sie mich kalt werden lassen Auch Fehler können lediglich Unschuld sein ~*~ Eigentlich wollte Maya nicht zu dem Shooting – und irgendwie auch schon. Natürlich ihn wieder zusehen, ließ sein Herz höher schlagen, aber gleichzeitig wusste er auch, dass er sich ungeschickt benehmen würde, nur um dann am liebsten vom Fleck weg zu sterben. Als er die Hallen betrat, in denen der Fotograf beschlossen hatte, die Fotos von ihnen zu schießen, sah er ihn. Er stand bereits im Flur, mit seiner Flasche Cola in der Hand. Fertig gestylt und etwas ungeduldig. Maya beschleunigte seine Schritte, sah ihn förmlich auf sich zurasen, begann dann ungewollte zu rennen, nur um dann ungebremst vor seinem großgewachsenen Schwarm den Boden zu küssen und sich lang zu legen. „Hey...“, er hörte wieder dieses warme Lachen, das ihm damals im Interview bereits zu teil werden durfte, biss sich hastig auf die Unterlippe und unterdrückt die Tränen. Er wusste, dass das passieren würde. Natürlich wusste er es. „Is das nicht unbequem da unten?“ Nein, natürlich nicht. Am liebsten würde er hier den Rest seines Lebens verbringen. Er schnaubte leise, dann erhob sich Maya langsam wieder, keuchte ungewollt wie ein alter Mann, der sich bis in den fünften Stock seines Hauses quälen musste und schüttelte dann den Kopf. „Tut mir leid...“, er lächelte entschuldigend zu dem anderen nach oben, sah das milde Schmunzeln auf dessen Lippen. „Komm mit, du Schussel.“ Als er die Augen verdrehte, weiteten sich seine eigenen. Erst jetzt fiel ihm auf, dass etwas Warmes über seine Lippen lief, während er an der Hand gepackt und mitgezerrt wurde. Er hatte sich bei seinem absoluten coolen Abgang zu Boden wohl mal wieder auf die Zunge gebissen. Und diesmal blutete es wirklich. Hatte er nicht gestern erst noch mit dem Beissen aufhören wollen? Selbst schuld. ~*~ Aber das ist nichts, was so leicht in Ordnung gebracht werden kann Alles ist vorbei Küss mich, bis mein Herz stirbt Küsse, so süß, dass ich den Verstand verliere ~*~ Er wurde in einen Raum gedrückt, die Türe schloss sich hinter ihm und fiel mit einem leisen ‚Klack’ ins Schloss. Sah so gar nicht nach einem Zimmer aus, in dem er verarztet werden konnte. Noch ehe ihm bewusste wurde, was er hier sollte, zuckte er zurück. Er! Er war mit ihm alleine. Ganz alleine. In einem Raum. Eigentlich hatte er flüchten wollen, doch dazu kam Maya nicht mehr. „Ah..“, er sah zu seinem heimlichen Verehrer auf, spürte, wie sich eine Hand an seine Schultern legte und ihn gegen die Türe drückte. „Deine Augen sind wie ein offenes Buch. Du bist so was von durchschaubar.“, dass die dunkel Stimme einen reizvollen Unterton hatte, machte die Situation nicht wirklich besser. „Also. Sag meinen Namen. Und dann...lass dich küssen.“ Mayas Augen weiteten sich. Unmöglich. Das war nicht wahr. Das war keine Realität! Das konnte einfach nicht sein. Und doch. Er wollte das Risiko eingehen. Wollte es probieren, auch wenn er danach aufwachen und sich selbst verfluchen würde. Er wollte es probieren. Das Spiel wollte er eingehen, auch wenn er verlieren würde. Vorsichtig schloss er die Augen, ließ sich in die Arme des anderen sinken und lächelte. ~*~ Während alles zu einem Traum und Illusionen wird Ich habe dich geliebt, ohne einen Grund zu brauchen Dies ist wirklich ein Lebwohl Lebwohl ~*~ „Tatsurou...“ Und dann trafen weiche, warme Lippen auf die Seinen – und er wusste, das war kein Traum. Träume hörten auf, bevor es am schönsten wurde. Das, das war seine ganz eigene Realität... Ein kleiner Leckerbissen für zwischendurch. :) Ich hoffe es gefällt euch. Ein Dank gilt vor allem Mukkumania für die Übersetzung des Textes. Ach ja, wer ihn jetzt nicht unbedingt erkannt hat: Game von Mucc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)