Anders von DARKFEATHER ================================================================================ Kapitel 3: Drei --------------- 3. Kapitel „Oh man, Saga ich würde ja echt zu gerne mal diesen Arzt kennen lernen... so wie du von dem schwärmst, muss der ja total heiß sein...“, fiepste ein paar Tage später ein junger Mann in einem Nachtclub. „Wie bitte, ich schwärme doch nicht von ihm... ich habe dir gerade versucht zu erklären, wie die Weiber aus seinem Fanclub über ihn tratschen, Pon, nicht ich!“, verteidigte sich Saga. Nun mischte sich auch der Letzte ihrer kleinen Runde ein: „Also Saga, das klang aber gerade nicht so, als wäre das nur die Meinung der Mädchen... du hörst dich eher so an, als wärst du selbst schon längst Mitglied in dem Fanclub.“ „Gar nicht wahr! Und ich dachte, wenigstens du wärst auf meiner Seite, Nao...“, schmollte Saga nun gespielt. Er war gerade mit Nao und Hiroto in ihrem Lieblingsclub „The Blackmail“. Nao und Hiroto waren seine besten Freunde, leider aber auch seine einzigen. Er kannte sie bereits seit der Grundschule, doch gingen sie mittlerweile auf verschiedene Schulen. An seiner Schule hatte er leider keine Freunde, was wohl auch ein Grund dafür war, dass er ständig Prügel bezog. Immerhin hatte er damit auch niemanden, der ihn hätte verteidigen können, jemanden der das Ganze beenden könnte. Seine beiden Freunde rieten ihm ständig diese Typen einfach zu verpetzen, sie machten sich ja immerhin auch Sorgen um ihn. Bisher hatte er aber nie auf sie gehört, ihnen aber versichert, dass er sich schon früher oder später darum kümmern würde. Was er sicherlich nicht tun würde, selbstverständlich, aber das musste er ihnen ja nicht unbedingt auf die Nase binden. „Ach, komm schon, Saga, gib doch zu, dass du ihn selbst gern für dich allein hättest... ich meine, wird doch auch mal Zeit, dass du dich mal in wen verknallst. Bisher hat dich ja niemand wirklich interessiert, weder Männlein noch Weiblein...“, stichelte der Älteste, welcher kein Problem damit zu haben schien, wenn Saga auf einen Mann stand. Nao war zwar selbst heterosexuell, doch war er wie auch Saga sehr tolerant, was wohl einer der Gründe dafür war, dass der ein Jahr jüngere Hiroto mit zu ihrem Kreis gehörte. Er war bisexuell und war deswegen eine Zeit lang gemobbt worden. In dieser schweren Zeit hatte sich gezeigt, wer seine wahren Freunde waren: Saga und Nao. Und nun waren sie ein unzertrennliches Trio. Auch wenn Saga gerade von ihnen geärgert wurde, aber das gehörte wohl einfach mit dazu. „Tse, und so was wie ihr wollt meine Freunde sein... ich glaube, das muss ich mir nochmal ganz genau überlegen.“, witzelte nun Saga. Er wusste ja, dass diese kleinen Sticheleien nicht böse gemeint waren. „Ach, ohne uns würdest du doch eh nicht klar kommen...“, grinste Nao. „Da muss ich ihm Recht geben!“, lachte Hiroto, „aber ich geh jetzt mal Drinks holen, immerhin sind wir hier zum Saufen.“ Mit diesen Worten verschwand der Kleinste von ihnen in der Menschenmenge, während Nao und Saga sich noch etwas weiter zankten. Der schmale Blonde versuchte sich durch die Masse zu kämpfen, doch erwies sich das aufgrund seiner Größe als schwieriges Unterfangen. Nach ein paar Minuten Ellenbogeneinsatz hatte er aber auch das geschafft und bestellte schließlich an der Bar die üblichen Drinks. Caipirinha für Nao, Sex on the Beach für Saga und für sich einen Tequila – Sunrise. Und dann wieder zurück zu den Anderen finden, ohne die Cocktails zu verschütten, glücklicherweise hatte er Erfahrung damit. Als er so versuchte, zurück zu seinen Freunden zu gelangen, spürte er plötzlich etwas an seinem Hintern. Eine Hand, die da definitiv nicht hingehörte! Er zuckte erschrocken zusammen und ließ beinahe die Getränke fallen. Na, da konnte jemand aber was erleben, dachte er und drehte sich zu dem Übeltäter. „Verpiss dich, du Idiot... mit so scheiß Grabschereien wirst du hier sicherlich niemanden abschleppen.“, funkelte er denjenigen an. Der Typ schien schon an die 30 und verdammt arrogant zu sein: „Ach, komm schon, du stehst doch drauf...“ Okay. Da wollte wohl jemand einen Caipirinha ins Gesicht kriegen, auch wenn ihm das für Nao Leid tat. Doch bevor Hiroto seine Gedanken in die Tat umsetzen konnte, wurde der schleimige Grabscher schon von jemand anderem zurückgedrängt. „Na, na, na... wir wollen hier doch keinen Ärger, oder? Ich schlage vor, du lässt deine Finger ab sofort bei dir und der Kleine hier geht dahin, wo er hinwollte... wir wollen doch hier niemandem Hausverbot erteilen, weißt du, ich kenn hier ein paar von den Türstehern...“, meinte dieser etwas überheblich, behielt aber stets einen freundlichen Ton. Hausverbot zog bei solchen Typen wirklich immer. Wahrscheinlich durfte er schon bei einigen Clubs nicht mehr hinein und sah nun diesen hier als seine letzte Rettung. Also blieb ihm nichts anderes übrig als abzuzischen, natürlich in Richtung Bar. Nun drehte sich der Fremde zu Hiroto um. Dieser hob die Augenbrauen, als er in das markante Gesicht des Anderen blickte. Oh, ja, von dem würde Hiroto sich ruhig öfters mal beschützen lassen. Er hatte tiefschwarzes Haar, braune, strahlende Augen und ein umwerfendes Lächeln. Er trug ein enges, schwarzes Hemd, darüber vereinzelte Ketten, die seinen schlanken Oberkörper schmückten, aber keineswegs überladen wirkten. Trotz seines schmalen Körperbaus, wirkte er jedoch kein bisschen schwächlich, konnte man doch genau seine Muskeln erkennen, die sich an dem dünnem Stoff abzeichneten. Nicht zu viel, nicht zu wenig, genau richtig, wie Hiroto befand. „Ich hoffe, der lässt dich erstmal in Ruhe... wenn nicht, bin ich sofort zur Stelle.“, grinste der Schwarzhaarige ihn an und zwinkerte ihm frech zu. Verdammt, warum hatte der ihm nicht an den Hintern gegrabscht? Da hätte er sich sicher etwas versöhnlicher gezeigt. Dann wand sein Retter sich jedoch wieder von ihm ab und begab sich schließlich selbst zur Bar zurück. Schade, aber ein schöner Rücken kann ja bekanntlich auch entzücken, bemerkte Hiroto, als er den Hintern des Mannes betrachtete. Ein zufriedenes Lächeln fand seine Lippen und nun bewegte auch er sich wieder zurück zu seinen beiden Freunden, die bereits sehnsüchtig auf ihre Drinks warteten. „Man, Hiroto, wieso hast du so lange gebraucht, ich dachte schon ich sterbe hier noch an Alkoholmangel...“, nörgelte Nao. „Ach, ich wurde von so 'nem Idioten aufgehalten, der dachte, er könnte hier einfach irgendwelche Leute begrabschen... glücklicherweise hat so ein extrem heißer Kerl ihn verscheucht. Den hätte ich ja gerne abgeschleppt, aber er ist leider gleich wieder zur Bar abgehauen.“, erklärte er seinen beiden Kumpels. Saga lachte natürlich: „Was für ein Pech für ihn, dass er dich stehen gelassen hat und was für ein Glück für uns, dass wir endlich unseren Alk haben.“ Hirotos Mundwinkel zogen sich zu einem überheblichen Grinsen: „Wart' s nur ab, den find ich schon wieder...“ Und so begannen sie erst einmal, ihre Getränke zu leeren. Ein paar Drinks später, fand man Hiroto bereits auf der Tanzfläche, umringt von zwei aufgestylten Frauen und auch einem Typen. Saga und Nao beobachten das Schauspiel nur belustigt. „Oh man, der will doch jedes Mal wen abschleppen, oder...“, witzelte Nao. „Allerdings. Und er schafft' s auch noch fast jedes Mal, ich frag mich echt wie er das macht...“, überlegte Saga. Wieso hatte Hiroto eigentlich ständig jemanden zum Flirten? Er war ein Jahr jünger als Saga und zwei Jahre jünger als Nao, war jedoch beiden in Sachen „Liebeserfahrungen“ längst voraus. Saga bildete das Schlusslicht in ihrem kleinen Kreis, hatte er doch noch nie eine Freundin oder einen Freund gehabt. Zwei, drei Mal hatte er mit irgendwelchen Mädchen rumgeknutscht, jedoch ging das nie weiter. Und dieses „Rumgemache“ konnte man auch nicht wirklich als solches betrachten, also sah sich Saga noch als Jungfrau in jeder Hinsicht. Es war ja nicht mal so, dass er, na ja, sagen wir„leidenschaftliche“ Küsse erlebt hatte. Nein, ein paar Mädchen hatten es zwar versucht, jedoch war da nicht mal die Zunge mit ins Spiel gekommen, das hatte Saga gekonnt verhindert. Also, nein, richtiges „Rumgeknutsche“ war das nie gewesen. Und ja, Zunge gehörte nun mal bei so was dazu! „Na ja, wahrscheinlich ist es seine Unschuldsmasche, die ihn so beliebt macht...“, versuchte Nao Hirotos Tricks zu ergründen. Saga nickte schmunzelnd: „Ja, das wird' s wohl sein. Aber die hat er auch wirklich drauf.“ Sie brachen in Gelächter aus, führten dann aber ihre vorherige Unterhaltung weiter während sie noch ein wenig die Tanzfläche beobachteten. Das Blackmail war wie immer gut besucht. Viele verschiedene Menschen tummelten sich auf der Tanzfläche. Ein paar Pärchen fanden sich dort, die miteinander tanzten, ein paar einzelne Leute, die sich austobten, Freunde, die sich zum Spaß dort vergnügten und natürlich diejenigen, die versuchten, hier jemanden für sich zu finden und dann vielleicht auch mit eben dieser Person die Nacht zu verbringen. Die Tanzfähigkeiten der verschiedenen Personen waren ebenso unterschiedlich. Manche tanzten einfach nach Gefühl, Andere wussten genau, was sie da taten und stellten ihr Können zur Schau. Zu dieser Sorte gehörte auch Hiroto. Nao zählte man eher zur ersten Sorte, auch wenn er wirklich nicht schlecht tanzte. Ebenso Saga, welcher jedoch ein kleines Talent für' s Tanzen sein Eigen nennen konnte. Er war vielleicht nicht der große Aufreißer, doch beobachteten ihn immer einige Clubgänger, Frauen wie auch Männer, wie er sich aufreizend hin und her bewegte, mal sich an jemanden schmiegend oder mal ganz ohne Partner einfach Spaß habend. Er mochte es einfach, seinen Körper von der Musik, dem lautem, dröhnendem Bass leiten zu lassen und schließlich in seiner eigenen kleinen Welt zu versinken. In diesem Moment war ihm jedoch nicht danach, selbst tanzen zu gehen, war doch seine rechte Seite immer noch nicht vollständig abgeheilt. Deshalb musterte er lieber die Leute auf der Tanzfläche, während sich Nao mittlerweile mit einer kleinen Schönheit mit langem, blondem Haar unterhielt. Da war Saga natürlich erstmal unwichtig, den das aber gerade wenig interessierte, immerhin hatte er gerade ein besonders auffälliges Pärchen auf der Tanzfläche entdeckt. Zwei Männer schienen sich gerade gegenseitig verschlingen zu wollen. Ein großer Schwarzhaariger tanzte gerade besonders aufreizend mit einem etwas kleinerem Dunkelblondem. Der Größere war mit dem Rücken zu Saga gewandt, während der Blonde seinen Tanzpartner umgarnte, welcher dem ganzen auch nicht abgeneigt zu sein schien. Er würde ja zu gern das Gesicht des Dunkelhaarigen sehen, so wie der Blonde sich um den Anderen bemühte, musste dieser ja ziemlich gut aussehen... Saga hob die Augenbrauen, als sich der Große zu dem Blonden hinab beugte. Er schien ihn zu küssen, jedoch konnte er das nicht genau erkennen, denn der Schwarzhaarige stand immer noch mit dem Rücken zu Saga. Die beiden tanzten weiter und schließlich waren sie beide seitlich zu Saga, sodass dieser eine bessere Sicht auf die beiden hatte. Äh ja, die beiden küssten sich eindeutig, und wie sie sich küssten. Sie tanzten weiter, schmiegten sich immer enger aneinander. Wie das überhaupt möglich war, war Saga ein Rätsel. Der Blonde drehte nun seinem Partner den Rücken zu, rieb sich weiter an diesem. Er hob seinen rechten Arm und vergrub schließlich seine Hand in dem tiefschwarzem Haar, während sein Freund sich dem Hals des Kleineren zuwand. Aber konnte man das denn noch „Tanzen“ nennen? Das war Sex auf der Tanzfläche, dachte Saga bei sich, als sich die Hand des Schwarzhaarigen unter das enganliegende, blaue Oberteil seines zierlichen Partners schob. Er war gefesselt von dem sündigen Schauspiel, dass sich ihm da gerade bot, obwohl ihm das schon etwas peinlich war, die beiden so zu begaffen. Jedoch schien er nicht der Einzige zu sein, der seinen Blick nicht von dem verruchten Paar abwenden konnte. Hiroto hatte sich wieder zu ihnen gesetzt und beobachtete das Geschehen mit großen Augen. „Ahh, verdammt, dabei wollte ich den doch haben...“, begann Hiroto plötzlich enttäuscht zu schmollen. Saga drehte sich nun halb zu dem Kleinen, jedoch nur so weit, dass er die beiden Tanzenden immer noch gut im Blickfeld hatte. Er fragte erstaunt: „Was? Der Große da? Das war der, der dich vorhin gerettet hat?“ Der Andere seufzte: „Ja, allerdings. Aber der Typ da war wohl schneller als ich...“ „Sieht so aus. Die scheinen jetzt erstmal noch etwas...ähm... beschäftigt zu sein.“, versuchte er die Situation zu umschreiben und schenkte seine Aufmerksamkeit wieder dem tanzendem Pärchen, als sich gerade Hirotos Retter zu dem Kleinerem hinab beugte und ihm etwas ins Ohr zu flüstern schien. Dann verließ er die Bar, jedoch nicht ohne noch einmal zurück zu dem Blondem zu sehen und ihm ein letztes charmantes Grinsen zu schenken. Endlich konnte Saga mal sein Gesicht sehen, war ja nicht auszuhalten. Und Oh. Mein. Gott. Woher hätte er auch wissen sollen, dass er dieses Gesicht schon längst kannte? Es war natürlich Shinji Amano, sein umwerfender Schularzt. „Ahhh, Hiroto! Das ist Shinji!“, schrie er plötzlich auf, als ihn die Erkenntnis traf. Nun schaltete sich auch wieder Nao ein, der wohl gerade seine Blondine abserviert hatte: „Was für' n Shinji? Ich kenn' keinen Shinji.“. „Ahhh, doch nicht etwa DER Shinji? Der geile Arzt, von dem du so geschwärmt hast?!“, schrie nun auch Hiroto auf. „Oh mein Gott, ich verstehe vollkommen, dass die Weiber deiner Schule einen Fanclub gegründet haben! Der ist so was von mega scharf. Hätte ich bloß vorhin schon gewusst, dass mein Retter dein Shinji ist, dann hätte ich ihn nicht so einfach entkommen lassen...“ Dann überlegte er: „Meint ihr, ich kann in den Fanclub eintreten, ohne dass ich auf der Schule bin?“ Es dauerte erstmal eine Weile bis sich die Aufregung bei den dreien wieder legte. Sie mussten erstmal allesamt verarbeiten, dass Saga einen verdammt heißen Schularzt hatte, der dem männlichen Geschlecht nicht abgeneigt zu sein schien. Hiroto musste natürlich anmerken, dass er der Idee, mit einem Schularzt etwas anzufangen, nicht abgeneigt wäre, vor allem wenn dieser noch so gut aussah... Saga versuchte ihm die Idee auszureden, obwohl er ihm insgeheim zustimmte. Was er jedoch nicht einfach zugeben würde. Und in die Tat umsetzen würde er diese Idee sicher auch nicht. Wie auch? Jemand wie Shinji stand sicherlich auf Typen, die aussahen wie Models und die viel Erfahrung hatten... so wie der Dunkelblonde, mit dem der Arzt getanzt hatte. Er war eine pure Schönheit gewesen (nichts im Vergleich zu dem schwarzhaarigen Arzt, natürlich). Da hatte Saga keine Chance, aber ein bisschen Träumen war ja zum Glück noch erlaubt. Nach etwa einer weiteren Stunde trennten sich die drei dann und gingen jeder seinen Weg zu sich nachhause. Saga war froh, als er sich seiner Klamotten bis auf die Boxershorts entledigte und sich schließlich auf sein weiches Bett fallen lassen konnte. Die Abende im Blackmail waren jedes Mal anstrengend, wenn auch immer spaßig. Der heutige war jedoch besonders interessant für ihn gewesen. Allein beim Gedanken daran, wie sich Shinji mit dem Blonden auf der Tanzfläche bewegt hatte. Keine Frage, er hatte Rhythmus im Blut... und was für einen. Nie hätte er gedacht, dass der attraktive, junge Arzt so eine verruchte Seite an sich hatte. Allein bei dem Gedanken, auch mal mit diesem Mann so zu tanzen, färbten sich seine Wangen tiefrot. Vielleicht sollte Saga ja doch etwas häufiger ins Krankenzimmer kommen. _________________________________________________________ so ^^ jetzt hatten auch mal Nao und Hiroto ihren Auftritt (wobei Hiroto wohl etwas mehr sagen durfte XD) hoffe, ihr hattet spaß beim lesen. und ich hab mal eine frage >_> weiß irgendjemand Toras RICHTIGE augenfarbe? XDDD in seinen interviews redet er von grau, aber auf den bildern seh ich meistens eher braun, was auch der grund dafür ist, dass ich immer braun schreibe. deswegen bin ich etwas verwirrt, der wird doch nicht ständig braune kontaktlinsen drin haben? oder ich bin farbenblind >_< naja, egal. wir sehen uns hoffentlich im nächsten kapitel ^^ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)