Porphyrophobie von -Neya- (Mischen auf eigenes Risiko!) ================================================================================ Kapitel 3: (Wetter-) Umschwung ------------------------------ Autor: -Neya- Fandom: Original, Shonen-ai Kapitel: 3/? Dauer: ca. 1,5 Std. Info: Porphyrophobie - Angst vor der Farbe Lila Kommentar: So, und das nächste Kapitel. =) Eigentlich war vor diesem ein anderes geplant, aber letzten Endes hab ich mich dann doch für diese Version entschieden. °^°; Danke an für den Vorschlag mit dem P.o.V.! ^^ Da bin ich garnicht erst drauf gekommen, dabei kenne ich genügend Storys, wo's auch so gemacht wird. *head@desk* Danke für Kommis und Favos zum letzten Kapitel. ^^ Porphyrophobie Mischen auf eigenes Risiko! Kapitel 3: (Wetter-) Umschwung (4. Klasse – Grundschule) *~ Luca's P.o.V. ~* »Warum muss ich das machen?« »Du wohnst doch in seiner Nähe, also bring ihm die Zettel bitte vorbei.« Angesäuert stapfte Luca die fast leere Hauptstraße entlang. Warum musste er Yanik seine Übungszettel bringen? Das konnte doch auch Marcel machen, schließlich sitzt der ja auch neben ihm! Über ihm zogen sich die Wolken dichter zusammen. Große, grauschwarze Türme bildeten sich und die ersten Regentropfen fielen herab. Ein stechender Schmerz breitete sich in Luca's Hinterkopf aus und er lief schneller. Er war schon immer sehr wetterfühlig und den ganzen Vormittag hatte er bereits ein nervtötendes Stechen im Kopf gehabt. »Man soll so etwas immer positiv sehen. Schließlich wissen du und ich schon einen Tag vorher, dass das Wetter schlechter wird.« Murrend bog Luca in die nächste Seitenstraße. Manchmal nerven ihn die schlechten Eigenschaften, die seine Mutter ihm vererbt hat – sowie ihre Art und Weise immer alles positiver erscheinen zu lassen, als es in Wahrheit ist. Der Regen nahm langsam zu. Dicke Tropfen prasselten auf den trockenen Asphalt und der Fußweg unter ihm sah nun aus, als wäre er mit dunklen Farbtupfern gesprenkelt. Luca wischte sich mit dem Ärmel seiner Jacke über sein Gesicht. Dieser blöde Yanik! Warum musste der Trottel beim Aussteigen aus dem Bus auch umknicken? Und wieso musste ausgerechnet er ihm seine Zettel bringen?! Wenn er krank wäre, dann würde er garantiert anderes im Kopf haben, als sich mit Schulsachen zu beschäftigen. Abermals verglich er den Zettel mit Yanik's Anschrift, den sein Klassenlehrer ihm in die Hand gedrückt hatte. Yanik wohnte wirklich nicht weit weg von ihm, vielleicht 15 Minuten zu Fuß. Luca blieb vor einem mehrstöckigen Gebäude stehen und runzelte die Stirn. So, da war er, aber irgendwie fühlte er sich gerade gar nicht wohl in seiner Haut. Ein wenig ratlos starrte er auf die vielen Klingelknöpfe, ehe er zögernd auf Rothenfeld drückte. Nervös wippte Luca von einem Bein auf das andere. Warum war er jetzt so hibbelig? Weil er noch nie bei Yanik war? Weil er den seltsamen, stillen Jungen noch nie außerhalb der Schule getroffen hatte? Für Luca war Yanik schon am Tag der Einschulung eine seltsame Erscheinung. Er saß eingeschüchtert auf seinem Stuhl, die Arme hingen schlaff hinunter und er mied jeglichen Blick mit den anderen Kindern. Seine Augen waren starr und irgendwie abwesend. Als habe er keine Lust sich seine zukünftigen Klassenkameraden genauer anzusehen. Mittlerweile scheint sich das langsam zu normalisieren, jedenfalls spricht er nun öfter als früher. Aber trotzdem kann Luca sich nicht daran erinnern, wann Yanik ihn einmal offen und direkt angesehen hat. Meistens schaut er weg oder starrt auf den Boden. Eine Eigenart die ihn damals in der ersten Klasse irgendwie wütend machte. Luca drückte abermals auf den Klingelknopf und wurde langsam leicht verärgert. Wieso machte keiner auf? Er hat wahrlich besseres zu tun, als hier rumzustehen und dabei zuzusehen, wie seine Klamotten sich mit Regenwasser vollsogen. Ein leises Knistern ertönte und eine kratzige Stimme klang aus der Sprechanlage. »Ja?« Für einen Moment spielte Luca mit dem Gedanken, nun einfach wegzulaufen, aber das würde ja bedeuten, dass er Schiss vor Yanik hatte. Er schluckte kurz, ehe er in die Anlage sprach. »Ich soll dir deine Übungszettel bringen, also lass mich rein.« Eine Weile herrschte ein bedrückendes Schweigen. »...Luca?«, vernahm er Yanik's Stimme und er stöhnte genervt. »Jaaa. Also was ist, machst du auf oder soll ich die Zettel wieder mitnehmen?« Innerlich hoffte Luca wirklich, Yanik würde ihn draußen stehen lassen. Dann hätte er wenigstens eine Ausrede für ihren Klassenlehrer. Das laute Prasseln der Regentropfen nahm stetig zu und ein leises Grollen drang an Luca's Ohr. Na super, ein Gewitter hat ihm gerade noch gefehlt! Sein Kopf stand kurz vorm explodieren und er fuhr sich durch die klammen Haare. Sein Hals fühlte sich trocken an und er verfluchte sich selbst, dass er seine Trinkpäckchen gegen ein paar blöde Sammelkarten eingetauscht hatte. Ein Surren ging von der Tür aus und eilends drückte er gegen die Klinke. »Vierter Stock-«, hört er Yanik's Stimme, ehe die Tür hinter ihm zu fiel. Wie jetzt, vierter Stock? Sollte das heißen, er darf jetzt auch noch Treppen steigen? Skeptisch betrachtete Luca den Fahrstuhl und schüttelte den Kopf. Um nichts in der Welt würde er je wieder so einen Kasten betreten! Resignierend machte er sich an den Aufstieg. Aber das kriegt Yanik irgendwann nochmal zurück. Viele nasse Tapsen auf den Stufen hinterlassend, erreichte Luca schließlich den vierten Stock. Sein Ranzen kam ihm nun unsagbar schwer vor und bei jeder Stufe hatte er das Gefühl, als würde jemand mit einem Hammer von innen gegen seine Schädeldecke schlagen. Er holte einmal tief Luft und blickte sich um. In einem der Türrahmen stand Yanik, einen blass-grünen Verband um seinen linken Fuß und in einer ausgewaschenen kurzen Hose und einem Hemd, dass ihm wahrscheinlich zwei Nummern zu groß war. Ein wenig verdutzt starrte Luca ihn an, ehe er seine Beine dazu brachte, sich wieder in Bewegung zu setzen. Er schwankte einen Schritt zur Seite und atmete mehrmals tief durch. *~ Yanik's P.o.V. ~* Als er Luca's Stimme aus der Sprechanlage hörte, zuckte er erschrocken zusammen. Was um alles in der Welt, hat ausgerechnet Luca's dazu getrieben, bei ihm zu Hause aufzukreuzen? Es dauerte eine Weile, bis Yanik sich schlussendlich doch dazu entschied, ihm die Tür zu öffnen. Er war auf eine Begegnung mit Luca nicht sonderlich scharf, hinzu kam noch, dass er ganz alleine war, da seine Mutter heute bis 16 Uhr arbeiten musste. Mit einem unwohlen Gefühl in der Magengegend öffnete er die Wohnungstür und ließ den Aufzug nicht aus den Augen. Er rechnete damit, dass die Türen jeden Augenblick aufsprangen. Umso verdutzter war er, als er Luca auf der Treppe erblickte. Wieso lief er denn die ganzen Stufen rauf? Der Fahrstuhl ist doch gar nicht defekt... Schweigend starrte Yanik sein Gegenüber an, als der sich nun auf ihn zubewegte und dabei einen Schlenker nach rechts machte. Was war denn mit Luca los? Er sah sogar für seine Verhältnisse recht blass um die Nase aus. Sein Blick war leicht trüb, als er vor Yanik stehen blieb und ihn ein wenig abwesend musterte. Sein Gefühl sagte ihm, dass Luca im jetzigen Moment keine Bedrohung für ihn darstellte. Auf eine gewisse Art und Weise tat er ihm sogar etwas leid, wie er da so angeschlagen vor ihm stand. Vielleicht waren die Treppen ja doch zu viel für ihn? Kleine Wassertropfen lösten sich von seinem Pony und liefen an seinen Wangen hinab, von wo aus sie auf den Boden tropften. »Nächstes Mal, machst du gleich auf. Hab schließlich besseres zu tun!«, murrte Luca ihn an, aber der sonst so fiese Unterton fehlte in seiner Stimme. Luca ließ seinen Ranzen auf den Boden fallen und kramte nach den Zetteln. Irgendwo hatte er sie rein geklemmt. »Scheiße, wo sind die denn?« Luca zog nach und nach seine Hefte raus und schüttelte sie durch, in der Hoffnung, dass aus den Seiten irgendwo die Zettel rausflogen. Yanik betrachtete ihn schweigend. Diese ganze Situation war für ihn mehr als nur perplex. Einen Augenblick lang blickte er auf Luca hinab, der nun wie ein begossener Pudel auf dem Boden kniete und leise fluchend seinen Ranzen auskippte. Wenn seine Mutter jemals ein derartiges Chaos in seinem Ranzen vorgefunden hätte... Nach kurzem Zögern drehte Yanik sich um und humpelte zurück in die Wohnung. Ein lautes Grollen ertönte und für einen Bruchteil von Sekunden, erhellte ein greller Blitz die schwarzen Wolkentürme. Bei so einem Unwetter draußen herum zu laufen ist wirklich nicht schön. Aber noch unangenehmer war es, wenn man keinen Schirm dabei hatte. Yanik zog aus seinem Ranzen einen gelben Knirps-Schirm heraus und humpelte zurück zur Wohnungstür wo Luca nun ein wenig ungeduldig und leicht angesäuert auf ihn wartete. In der Hand hielt er ein paar zerknitterte Zettel, die er Yanik nun wortlos entgegenstreckte. »Danke...«, murmelte Yanik und nahm die Zettel entgegen. Wenigstens waren sie trocken geblieben. Während Luca sich einen Ranzen wieder aufsetzte, ließ Yanik seinen Blick über den Rotschopf gleiten. Er zögerte, dann hielt er ihm seinen Schirm hin. »Brauchst du einen Schirm?«, fragte er leise und zwang sich dazu, nicht wieder auf den Boden zu starren. Luca blickte ihn verdutzt an und starrte dann ein wenig fragend auf den gelben Schirm. Seine Ohrenspitzen waren leicht gerötet und er drehte sich ruckartig um. »Lieber werde ich nass, als deinen Schirm zu benutzen!«, entgegnete er und lief in Richtung Treppe, wo er eilends die Stufen hinunter polterte. tbc... Danke für's lesen. Hoffe es hat euch ein bisschen gefallen. ^^ Sollte es irgendwas geben, Fragen, Anregungen k.A. immer her damit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)