A Redeemer´s Sins von abgemeldet (When heroes fall) ================================================================================ Kapitel 10: When Dreams expire ------------------------------ 11. When Dreams expire Während unzählige Herzlose und Niemand sich vor dem gewaltigen Solarkristallturm, an dem sich vorher Roxas´ Organisation versammelt hatte, eine Schlacht boten stand Namine vor dessen Eingang und pulverisierte mit Lichtstrahlen, die aus ihrem Block kamen, jeden Herzlosen, der es wagte sich ihr zu nähern. Mit den Beschwörern links und rechts von ihr wollte sie offensichtlich vermeiden, dass gewisse Luftpiraten sie erneut von hinten überraschen konnten. Allgemein schien sie der Vorfall von vorhin ziemlich in der Würde verletzt zu haben, weshalb sie es jetzt für nötig hielt dutzende Herzlose mit einem Schlag ins Jenseits zu befördern. Sie hatte anscheinend großen Spaß daran, da sie mit jedem abgefeuerten Strahl schadenfroh lachte. Nie wieder würde sie zulassen, dass diese Kreaturen es auch nur in ihre Nähe schaffen würden. Sie musste zeigen, dass sie stark war, immerhin verlies sich Roxas auf sie. So viel Spaß sie aber auch hatte, sie lies sofort alles stehen und liegen als sie sah wie Roxas und die anderen sich näherten. Sie räumten sich kurzerhand den Weg freu und schlossen sich schließlich Namine an. Roxas für seinen Teil, konnte es nicht unterlassen seine Freundin in die Arme zu nehmen, was ihr deutlich zeigte was für Sorgen er sich gemacht haben musste. Sie erwiderte natürlich sofort die Umarmung, froh ihn gesund und munter wieder zu sehen. Oder fast gesund. Als sie nämlich versehentlich eine Stelle berührte aus der ihm noch Blut floss, zuckte er unweigerlich zusammen. Besorgt starrte sie ihn an. „Roxas, bist du verletzt?“ Der junge Anführer der Organisation winkte ab. „Es ist nichts womit ich nicht fertig werde.“ Er dachte damit das Thema beendet zu haben, doch seine Freundin legte nur protestierend ihre Hände auf die Hüften und schimpfte. „Unsinn! Du blutest und das nicht nur leicht. Hör auf so zu tun als hättest du keine Schmerzen.“ Roxas wollte etwas dazu sagen, aber wurde unterbrochen bevor er überhaupt den Mund öffnen konnte. „Hier.“ sagte sie und reichte ihm ein Fläschchen mit grünlich schimmernder Flüssigkeit. Nachdem er sie entgegengenommen hatte, holte sie noch einige Fläschchen hervor und reichte diese Tidus und Wakka, die beide dankend annahmen. „Ihr natürlich auch.“ lächelte sie. Während Tidus und Wakka die Fläschchen bereits geöffnet und dessen Inhalt zu sich genommen hatte, stand Roxas mit seinem Fläschchen in der Hand noch da und betrachtete die Mixtur kritisch. „Hmmm…“ Namine schaute ihn fragend an. „Stimmt was nicht? Das sind Potions, die ich für euch gemacht habe. Los, trink schon.“ forderte sie ihn auf. „Potions, huh?“ lächelte Roxas. Ihm schien gerade ein Gedanke durch den Kopf zu gehen. Vorsichtig nahm er einen Schluck und schmeckte es ab. „Komischer Geschmack.“ meinte er während er sich umdrehte und grinste. „Du hast noch eine Menge vor dir, Namine, wenn du mal irgendwann Elixiere machen willst.“ sagte er während er den Rest des Fläschchens in sich kippte. Wakka schaute Roxas fragend an. Er hatte die Potion von Namine getrunken und er fand sowohl Farbe als auch Geschmack völlig in Ordnung, ganz zu schweigen von der Wirkung, die sich soeben entfaltete, denn er fühle sich durch die Potion besser den je. Er sah wie Roxas, ein Kichern unterdrückend, ihm und Tidus zuzwinkern und ihm wurde klar, dass der Blonde scherzte. Leider hatte der Teenie keine Ahnung was sich hinter ihm gerade zusammenbraute als Wakka sah wie Namine ihn mit feurigen Augen anstarrte und zu ihrem Block griff. Er schüttelte seufzend den Kopf während Tidus erschrocken feststellen musste, dass irgendwas an der Stelle explodierte wo Roxas gerade stand und dieser kurz nachdem sich die Rauchschwaden verzogen hatten benommen und leicht kokelnd in einem Krater lag. „Woah! Was war denn das?“ fragte Tidus erstaunt. Wakka stupste ihn leicht mit dem Ellenbogen an und deutete auf Namine, die beleidigt ihre Arme vor der Brust verschränkt hatte und zur Seite blickte. „Dies, mein Freund, ist der Beweiß dafür, dass Frauen keinen Spaß verstehen wenn es darum geht ihre Leistungen zu beurteilen, auf die sie sehr stolz sind. Tidus starrte ihn schockiert an. „Jede Frau?“ Wakka nickte. „Jede Frau.“ Tidus schluckte und machte sich in Gedanken Notizen in Zukunft vorsichtig mit solchen Sachen zu sein. Roxas richtete sich schließlich auf, klopfte seine Kutte sauber, entschuldigte sich bei Namine für den Scherz und fragte schließlich ob Riku und Kairi schon aufgebrochen seien. Namine deutete auf das Teleportationstor, das sich direkt neben dem Eingang zum Solarkristallturm Omega befand, „Sie sind beide vor kurzem aufgebrochen und sind sicher schon beim Feind. Wenn wir uns nicht beeilen verlieren wir allerdings den letzten Turm, Roxas.“ erinnerte sie ihn. Roxas nickte. „Richtig.“ Er wand sich Tidus und Wakka zu. „Glaubt ihr, ihr zwei packt das alleine?“ „Aber so was von!“ rief Tidus entschlossen, seine Faust in den Himmel streckend. Roxas grinste zufrieden über die Antwort von Tidus. „Das ist die richtige Einstellung! Ich überlasse euch Bahamut, weil ihr euch anscheinend kennt, hütet euch aber vor Sora. Er hat sich verändert.“ Roxas ballte die Fäuste vor Wut als er sich daran erinnerte was Sora Namine angetan hatte. Die Stelle an der der Herzlose sie erwischt hatte war deutlich zu erkennen, da ihre Kleidung dort mitgenommen aussah. „Zeigt keine Gnade. Er soll büßen für das was er getan hat.“ zischte er. Namine, die Roxas´ besorgten Blick auf ihr gespürt hatte, konnte nicht anders als sich die Schuld dafür zu geben. Hätte sie doch nur besser aufgepasst anstatt Roxas auf diese Art und Weise Sorgen zu bereiten. „Roxas…“ flüsterte sie leise. Tidus und Wakka schauten sich an als sie Roxas Wunsch gehört hatten. Nach einer Weile antwortete der Blonde schließlich: „Nichts für Ungut Roxas, aber anders als du hegen wir keinen persönlichen Groll gegen Sora, daher bezweifle ich stark, dass wir ihn so bekämpfen können wie du es gerne hättest. Versteh uns nicht falsch, wir kämpfen für dich, aber WIE wir kämpfen ist unsere Sache.“ erklärte er. „Wenn wir Sora töten müssen, dann ist das wohl leider nicht zu ändern.“ schüttelte Wakka traurig und mit gesenktem Blick den Kopf. „Aber sollte es wirklich so weit kommen, dann machen wir das auf unsere Art, ja?“ Roxas schaute die beiden eine Weile an, dann nickte er verständnisvoll. „Verstehe…ihr habt recht. Das ist etwas was ich nicht von euch verlangen kann. Wie dem auch sei, ich verlasse mich auf euch…passt auf euch auf.“ verabschiedete sich Roxas von ihnen und als er einen nach oben gerichteten Daumen und ein siegessicheres Grinsen von den beiden als Antwort bekam, lächelte er zufrieden und verschwand zusammen mit Namine durch das Teleportationstor, welches starke Ähnlichkeit zu den Toren hatte, die am Zeugnis der Existenz standen…oder gestanden hatten. Kurz darauf hörten die beiden Zurückgelassenen wie etwas lautstark auf dem Strand landete. Sie drehten sich um und sahen wie einige Dragooner und Beschwörer vom Himmel herab fielen und geradewegs auf dem Sand landeten, wo sie wiederum erst nach einigen Metern zum Stillstand kamen, bevor sie verblassten wie zerplatzte Seifenblasen. Wenig später erblickten sie auch Bahamut, wie er in Mordsgeschwindigkeit landete, einige auf ihn zukommende Niemand gekonnt nach links und rechts beiseite schlug und den Rest der Massen mit einem mächtigen Strahl, der aus seinem Maul gefeuert kam, auslöschte. Anschließend sprang Sora von der Schulter der Bestia herunter, auf der er sich bis eben noch festgehalten hatte, und fragte die beiden mit gezogenem Schwert. „Wo ist Roxas!?“ Wakka verschränkte die Arme vor der Brust und antwortete ihm: „Sorry Kumpel, aber du hast ihn gerade verpasst.“ Er deutete mit der Hand auf das Tor durch das Roxas und Namine verschwunden waren. „Er ist der Party am Solarkristallturm Delta beigetreten…leider hat die Party strenge Kleidungsvorschriften, die du leider nicht erfüllst…“ Er grinste dabei und zupfte am Kragen seiner Kutte um zu verdeutlichen was er meinte. Sora, der seine Kutte ja sofort entsorgt hatte als er mit dem Gummi-Jet seine Insel verlies knurrte nur genervt über den kleinen Witz. Tidus schwang kraftvoll sein Schwert und fügte mit einem Grinsen hinzu: „In anderen Worten: Du kommst hier nicht rein!“ Sora stöhnte. Jetzt musste er erstmal die beiden ausschalten bevor er erst damit weiter machen konnte wofür er ursprünglich eigentlich hergekommen ist. Vor dem Drachen erschien wieder der Junge und schien nach zu denken. „Eins würde mich doch mal interessieren…“ sprach er schließlich als er sich Wakka und Tidus zuwandte. „Als wir euch alle vorhin aufforderten eure Waffen fallen zu lassen, hattet ihr anfangs mit dem Gedanken gespielt. Folglich habt ihr selbst Zweifel ob das was ihr tut richtig oder falsch ist. Dennoch habt ihr euch entschieden Roxas zu folgen. Warum? Was könntet ihr euch von dem Erreichen seiner Zeile erhoffen? Was wäre es wert das ganze Universum dafür aufs Spiel zu setzen?“ Die beiden dachten nach. Kurze Zeit später antwortete Wakka. „An sich…gar nichts. Wenn wir das durchziehen und es läuft schief, dann war das ein gewaltiges Eigentor für jedes Lebewesen das existiert…das verantworten zu müssen wäre ganz schön heftig.“ erklärte er bedrückt. „ABER!“ setzte Tidus fort und lenkte somit die Aufmerksamkeit auf sich. „Wenn es stimmt was Roxas sagt, dann hätten wir endlich eine Lösung gefunden nicht nur Spira sondern alle Welten da draußen vor dieser Plage zu befreien.“ er deutete auf die Herzlosen und Niemande, die sich etwas weiter weg befanden und sich ein heißes Gefecht boten. „Seht es euch doch nur einmal an. All diese Kämpfe…wozu? Du löscht sie aus und sie kommen immer wieder! Kommt dir das vielleicht irgendwie bekannt vor, Bahamut?“ fragte er den Jungen, der vor dem gewaltigen Drachen schwebte. Dieser merkte worauf Tidus anspielte. Ein ganzes Jahrtausend hatte Sin in Spira, seiner Heimatwelt, gewütet und nichts als Tod gebracht. Egal wie oft man dieses Monster auch vernichtete, der daraus resultierende Frieden dauerte immer nur so lange bis es erneut zum Leben erwachte nur um wieder zu töten. Letztendlich fand eine Gruppe von Menschen schließlich den Weg Sin endgültig zu besiegen, aber mit den Herzlosen war das nicht so einfach. Sie waren zwar strenggenommen nicht anders als das Monster Sin, jedoch würde man diese Kreaturen nicht so bald loswerden können. Solange es auch nur einen von ihnen gab, würden sie ihren ewig währenden Krieg fortsetzen. Praktisch für immer, denn es war schlichtweg unmöglich alle Herzlosen gleichzeitig zu vernichten. Sora erinnerte sich an die Zeit als er nach einem Jahr des Schlafens wieder aufbrach um Riku und den König zu suchen, doch zu seiner Verwunderung tobten die Herzlosen nach wie vor in den Welten. Er musste an die Worte von Yen Sid denken, die er Sora und Gefährten mitgab als sie sich wunderten wieso es noch immer Herzlose gab. „Solange es Dunkelheit in den Herzen der Menschen gibt, wird es auch Herzlose geben.“ dachte Sora laut. Tidus deutete auf Sora und sprach Wakka und Bahamut an. „Habt ihr das gehört? Erinnert euch das vielleicht an etwas? So etwas wie `Solange wir nicht für unsere Sünden gebüßt haben…´und der ganze Mist? Wann soll das bitte passieren? Im Grunde ist das hier doch nur ein gewaltiges Déjà-vu, findet ihr nicht? DIE bringen das Chaos und den Tod!“ Er deutete auf die Herzlosen. „DIE werden auch ewig bestehen. Und Leute wie ER…“ er deutete diesmal auf Sora. „…kämpfen als Auserwählte von Kingdom Hearts bis in den Tod um alle anderen zu retten. Die Ähnlichkeit des Systems ist erschreckend. Vielleicht findet er ja am Ende seiner Reise das ´Hohe Schlüsselschwert´, huh?“ Er lachte abfällig. Wakka nickte zustimmend, während er ein nachdenkliches Gesicht machte. Auch Bahamut schien in Gedanken versunken und Sora brachte diese Rede ebenfalls zum Nachdenken, auch wenn ihm nicht ganz klar war was genau Tidus mit einem „hohen Schlüsselschwert“ meinte. Als er darüber nachdachte, was der Blonde gesagt hatte, musste er zugeben, dass er nicht ganz unrecht hatte. Auch wenn dies hier voraussichtlich sein letzter Kampf war, das Schlüsselschwert war sicher noch lange nicht am Ende. Vermutlich würde es sich jemand anderes suchen und auch dieser Auserwählte würde voraussichtlich bis zu seinem Tod die Klinge führen. Ihn wunderte es, dass ihm diese Erkenntnis erst jetzt kam. „Wow…“ sagte Sora. Er blickte zu Boden, sodass seine Haare sein Gesicht verdeckten, während alle anderen ihn fragend anstarrten. „Tidus hat recht! Wir Schlüsselträger arbeiten wirklich auf unseren Tod hin.“ Tidus war begeistert, dass Sora ihn verstand. Offensichtlich hoffte er, dass man einen Kampf vermeiden könnte. Schließlich müssten sie nicht mehr gegeneinander Kämpfen wenn Sora sich dafür entschied sich ihnen anzuschließen oder zumindest sie weitermachen zu lassen ohne sich ein zu mischen. „Nicht wahr?! Deshalb müssen wir etwas ändern, denn so kann es nicht weitergehen. Ich gebe zu, dass das ganze Zeug mit der Zerstörung von Kingdom Hearts eine ganz schön harte Nummer ist, aber…“ weiter kam er allerdings nicht als Sora ihn wütend unterbrach. „Nur jammerschade, dass mich das kein Stück interessiert!“ Soras dunkle Aura wirkte bedrohlicher und mit einer erbosten Handbewegung ließ er eine dunkle Schockwelle auf Tidus und Wakka los, vor der sie sich mit hervorgehobenen Armen schützen mussten. „Argh…was zum…?“ Als sie ihre Arme wieder herunter nahmen, blickten sie in ein Paar leuchtend gelber Augen und ein schelmisches Grinsen, das mit Fangzähnen bestückt war. „Es stimmt vielleicht, dass ich hier gegen jemanden kämpfe, der das ganze Universum bedroht und vielleicht führen meine Taten auch dazu, dass eben dieses Universum gerettet wird, aber stellen wir doch mal folgendes klar:“ sagte Sora und deutete auf sich. „ICH bin keineswegs hier um dieses Universum zu retten und ehrlich gesagt ist es mir egal was ihr vorhabt. Ihr wollt diesen wertlosen Haufen etwas da oben zerstören?“ er deutete auf das am Himmel schwebende Kingdom Hearts. „Nur zu! Haut es in Stücke! Das interessiert mich nicht. Ich bin nur hier um mir von meinem `Gegenstück´ das wieder zu holen, was rechtmäßig mir gehört, also bewegt gefälligst euren Arsch zur Seite oder ich räume euch eigenhändig weg!“ er demonstrierte ihnen seine neuen Krallen an seiner linken Hand, was fragende Gesichter bei allen beteiligten auslöste. Was zum Henker ging hier vor? War das wirklich Sora? Noch während sie sich diese Fragen stellten bildeten sich die spitzen schwarzen Krallen an seinen Händen zurück und waren genau so wie die gelben Augen und die Fangzähne verschwunden. Stattdessen blinzelten ihnen blaue Augen entgegen während Sora sich verwirrt umschaute. „Was war das? Habe ich das wirklich gesagt?“ Bahamut betrachtete Sora beunruhigt und auch Tidus und Wakka mussten ihre Gedanken irgendwie ausdrücken, wofür sich drei Wörter perfekt eigneten: „Was zum Teufel…?“ Sora zuckte mit den Schultern. „Naja, das war jetzt zwar ziemlich hart ausgedrückt, aber im Großen und Ganzen spiegelt es eigentlich haargenau meine Meinung wieder. Versteht mich nicht falsch, ich kam her um das Universum zu retten, aber auch nur deshalb weil MEIN Niemand es bedrohte. Somit wäre es indirekt MEINE Schuld wenn es zerstört werden würde, das war’s. Ich glaube kaum, dass ich hier stehen würde, wenn jemand anderes hier versuchen würde Kingdom Hearts zu zerstören, ich meine, was hat es denn schon mal für MICH getan? Ich habe 2 Mal meinen Hals dafür riskiert und wo war es als Roxas mir alles nahm was mir etwas bedeutete? Mein Herz, meine Heimat, meine Freunde. Sorry, aber ich habe genug davon…“ er blickte alle Anwesenden ernst an. „Kingdom Hearts kann mir von nun an gestohlen bleiben.“ Stille. Nach einer Weile setzte er fort. „Dies ist eine Sache zwischen mir und Roxas. Ich halte ihn nicht auf um Kingdom Hearts zu retten, sondern nur um ihm zu zeigen, dass er sich hier mit dem Falschen angelegt hat. Ganz allein deshalb werde ich euren Plan vereiteln…nur um Roxas´ Entsetzen in seinen Augen spiegeln zu sehen bevor ich ihm diese Klinge durch die Brust jage.“ Der Auserwählte des Schlüsselschwertes schwang sein Schwert, welches zustimmend zischte und fauchte. Schließlich blickte er seine beiden Gegner an und sagte: „Und wenn ich dafür zuerst euer Blut an meinem Schwert sehen muss…“ er schüttelte enttäuscht den Kopf. „Dann soll es eben so sein…“ Erneut herrschte Stille über die Szene. Nur vereinzelten Geräusche, der weit entfernten Kämpfe drangen leise an ihre Ohren und hin und wieder schoss einer der Jets ein explosives Geschoss ab, das lautstark den Boden aufwühlte wo auch immer es traf. Schließlich brach Wakka die Stille. „So weit ist es also bereits gekommen…tja, das war wohl unvermeidlich, huh?“ „Was ist mit dir Bahamut? Siehst du das ganze auch so wie Sora?“ wollte Tidus wissen, die Hoffnung schließlich aufgebend, dass ein Kampf noch zu vermeiden war. Der geisterartige Junge antwortete: „Auch wenn ich seine Ansichten nicht teile, ändert es nichts daran, dass wir dasselbe wollen.“ Tidus entwich ein tiefer Seufzer. „Na schön, dann machen wir euch eben platt. Zeigt mal was ihr drauf habt.“ Alle machten sich bereit für den bevorstehenden Kampf. Tidus sah wie der Drache in die Lüfte empor stieg und stöhnte genervt. „Wie soll ich denn da ran kommen, huh?“ Ohne sich vom Feind ab zu wenden meinte Wakka: „Dann übernehme ich ihn und du schnappst dir Sora.“ „Nette Idee, aber wenn Sora wieder Lust hat den Drachenreiter zu spielen, gucke ich ganz schön dumm aus der Wäsche…“ erklärte der Blonde. „Dann lass uns die beiden trennen…du lockst Sora weg und ich halte unseren alten Kumpel hier fest.“ „Packst du das Riesenbaby denn auch wirklich alleine?“ grinste Tidus frech. „Soll das ein Witz sein? Ich hab meine komplette zweite Kindheit mit einem verbringen müssen, da schaff ich wohl noch das.“ meinte Wakka lachend während er zuerst auf Tidus zeigte und dann auf Bahamut deutete. „Wen nennst du hier ein Riesenbaby, du…“ beinahe vergas Tidus die ernste Situation in der sich die beiden eben befanden. Glücklicherweise brachte ihn Sora wieder ins eigentliche Geschehen zurück. „Was gibt es denn da zu bereden? Wenn ihr uns nicht ernst nehmt, dann seid ihr schnell einen Kopf kürzer.“ „Mach mal halblang. Vor deinem komischen Schlüssel fürchte ich mich doch nicht.“ spottete Tidus. „Ach ja!? Willst du eine Kostprobe!?“ rief Sora wütend. „Egal wie stark es ist, es ist meiner Geheimtechnik nicht gewachsen.“ meinte Tidus siegessicher und schien sich auf eine Attacke vor zu bereiten. Sora machte sich bereit diese ab zu wehren, denn diesem Typen würde er zeigen zu was er fähig war. Tidus schien schließlich bereit zu sein und Sora konzentrierte sich auf all seine Bewegungen um ja keine wichtige Kleinigkeit in seiner Technik zu übersehen. Tidus setzte sich nun in Bewegung, Sora festigte seinen Griff um sein Schwert doch anstatt auf ihn zuzukommen, drehte Tidus sich um und rannte zum Turm. „Bin gleich wieder da!“ rief er Sora zu. Dieser kippte nur animestyled um und fühlte sich so als hätte man ihn schwer auf den Arm genommen. Doch er erholte sich rasch und richtete sich schnell auf, um sogleich ein erzürntes: „Willst du mich verarschen!?“ in Tidus´ Richtung zu rufen und die Verfolgung auf zu nehmen. Im vorbeirennen hob Wakka seine rechte Hand in die Tidus einschlug, bevor er grinsend an ihm vorbeizog. „Lass´ mir noch was übrig.“ sagte er als er an ihm vorbeizog. Er hörte noch ein „Bis später, Partner!“ von Wakka bevor er durch das Teleportationstor schritt, durch das vorhin Roxas und Namine gegangen waren. „Aus dem Weg!“ schrie Sora wütend als auch er an Wakka vorbeizog. Jedoch nicht ohne im vorbeirennen blitzschnell mit seinem Schlüsselschwert zuzuschlagen. Ohne Mühe ausweichend blickte Wakka ihm hinterher bis auch er hinter Tidus im Tor verschwand. Anschließend richtete Wakka seine Hand in dessen Richtung und schloss es hinter ihnen, sodass man es nicht mehr benutzen konnte. „Ganz schön leicht zu reizen, der Kleine, findest du nicht?“ lachte Wakka. „Was wurde aus `Du kommst hier nicht rein´?“ wollte Bahamut wissen. „Oh, die beiden sind nicht auf dem Weg zu Roxas…ich glaube eher, dass Tidus mit ihm ´ne kleine Stadtbesichtigung macht.“ erklärte Wakka zu seinem Ball greifend. „Und was mich betrifft, so wird es Zeit mir einen Drachen vom Himmel zu holen.“ grinste er herausfordernd. „Du kannst es ja gern mal versuchen…“ der Drache brüllte und kam auf Wakka zu. „Das Spiel ist eröffnet.“ meinte er als er zum Wurf ansetzte.. Währenddessen im Solarkristallturm Delta: Leon und Yuffie rannten die Treppe des Solarkristallturms hinauf, in dem sie sich mühevoll nach oben gekämpft hatten. „Yuffie, halte die Augen offen, jetzt da man weiß, dass wir ebenfalls auf der Insel sind, wird man sicher versuchen uns auf zu halten.“ warnte Leon das junge Ninjamädchen. „Ich bin nicht blöd. Bis jetzt ist aber immer noch keiner da, also schaffen wir es vielleicht noch bevor jemand von denen hier auftaucht, also beweg dich!“ Sie kamen beide auf einem neuen Stockwerk an und wurden sogleich von einer Horde Niemande begrüßt. Yuffie vergeudete keine Sekunde, richtete ihren Zeigefinger auf die Feinde und rief: „Los Herzlose, zeigt was ihr drauf habt!“ Sogleich setzten sich die zahlreichen Herzlosen, die die beiden auf Soras Befehl hin begleitet hatten, in Bewegung und stürzten sich auf ihre Gegner. Yuffie legte zufrieden die Hände auf ihre Hüfte und sagte: „Also weißt du…ich glaube daran könnte ich mich gewöhnen.“ „Das solltest du vielleicht besser nicht…sobald wir diesen Krieg gewonnen haben sind die Herzlosen wieder unsere Feinde…“ erinnerte sie Leon mit verschränkten Armen. „Tja und Sora…“ Ihm war durchaus klar was mit Leuten passierte, die ihr Herz an die Dunkelheit verloren. „Sora wird dann wahrscheinlich einer von ihnen sein.“ beide schwiegen betrübt. „Armer Sora.“ murmelte Yuffie. Plötzlich erstrahlte ein helles Licht im Raum und alle Herzlosen und Niemande waren verschwunden, höchstwahrscheinlich vernichtet. Kurz darauf erschienen nicht weit vor ihnen eine Person mit weißen Flügeln und strahlenden, kristallblauen Augen in einem Lichtblitz. „Tut mir Leid. Zutritt nur für Personal“ konnte man ihre ruhige Stimme im Raum vernehmen. Von den im Raum umherschwirrenden Federn und dem warmen Licht, welches den Raum erfüllte, etwas verblüfft, schauten Leon und Yuffie nun die Person an, die vor ihnen stand. Leon holte einige Fotos aus seiner Tasche und schaute sie sich verwundert an. „Wer von denen ist sie? Ist sie nicht dabei?“ „Unmöglich! Sora hat uns die Fotos von allen Feinden gegeben…vielleicht ist sie neu hinzugekommen?“ vermutete Yuffie. „Ist lange her, Leon, Yuffie.“ lächelte Kairi. „Das letzte Mal war in diesem kleinen Haus in Traverse Town. Wie die Zeit verfliegt.“ Leon starrte das Mädchen vor ihm eine Weile an. Dann schien ihm ein Gedanke zu kommen. „Du bist doch…! Genau! Ich erinnere mich. Soras kleine Freundin, die er damals aus Radiant Garden gerettet hatte als Malefiz es noch kontrollierte.“ meinte Leon mit gerunzelter Stern, während er versuchte sich an den Namen zu erinnern. „Kairi war’s glaube ich.“ Yuffie erschrak. „Eh?! DIE kleine Kairi bist du? Bist ja kaum noch wiederzuerkennen!“ platzte es Yuffie heraus. Kairi schien etwas beleidigt zu sein. „Was heißt hier klein? Du warst selbst kaum größer als ich…“ murmelte sie. Yuffie lachte und machte eine entschuldigende Geste. „Ah, sorry, sorry, ist mir nur so rausgerutscht! Aber sag mal, wie machst du das mit deinen Augen? Das siehst so cool aus, das will ich auch…“ meinte Yuffie und ging einige Schritte auf sie zu, doch Leon hielt sie auf. „Pass auf, Yuffie. Sie ist der Feind…“ sagte er ohne seinen Blick von Kairi ab zu wenden. Kairi senkte den Blick und lächelte traurig. „Tja, schätze das bin ich wohl, hm?“ Yuffie sah sie an und meinte kurz darauf zu Leon. „Das hat Sora zwar gesagt, aber sie scheint nicht wirklich gegen uns kämpfen zu wollen…“ Leon hatte das Gefühl, das Yuffie recht haben könnte. „Wenn das so ist, dann lass uns durch. Wir müssen weiter.“ Er erwartete, dass Kairi zur Seite treten würde, doch sie zeigte ihm nur eine ablehnende Geste und ließ ihr Schlüsselschwert erscheinen. „Ich fürchte das kann ich nicht tun.“ Leons Augenbrauen zuckten vor Wut. Was sollte das werden? Für so etwas war keine Zeit. „Entweder kämpfst du oder du lässt es. Entscheide dich!“ forderte er sie auf. „Aber heute noch wenn es geht, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit.“ Kairi starrte ihn nachdenklich an. „Sich entscheiden…das ist leichter gesagt als getan.“ sagte sie, ohne direkt jemanden anzusprechen. Yuffie starrte sie fragend an. „Wo ist das Problem? Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Wähle eine und das war’s dann.“ meinte sie mit den Schultern zuckend. „Toll wär’s natürlich, wenn du uns durchlassen würdest…“ murmelte sie leise hinterher. „Ist das so…?“ fragte Kairi die beiden. „Dann sagt, wie würdet ihr entscheiden? Wenn sich Freunde plötzlich im Kampf gegenüberstehen und man es nicht verhindert kann…was ist die richtige Entscheidung? Noch nicht einmal Kingdom Hearts kann mir die Antwort sagen…“ erklärte sie ruhig. „Willst du damit sagen, du stehst zwischen den Fronten…unfähig dich zu entscheiden?“ wollte Leon wissen. Das rothaarige Mädchen nickte langsam. „Auf der einen Seite steht ihr und Sora, der in seiner blinden Wut auf Roxas sogar über die Leichen seiner alten Freunde laufen würde…auf Roxas´ Seite stehen aber die Überlebenden meiner Heimat…ihnen den Rücken zu kehren und Sora zu helfen, ist etwas, was ich nicht tun kann…“ versuchte Kairi zu erklären. „Warum nicht?“ wollte Yuffie wissen. Kairi blickte sie an. „In Soras einst so ruhigen Augen spiegelte sich stets Freundschaft und Hilfsbereitschaft wieder, doch nun sehe ich in ihnen nur noch den blanken Hass…das habe ich vorher noch nie erlebt, noch nicht einmal wenn er wirklich wütend war…ich fürchte er würde in diesem Zustand kaum zögern unsere alten Freunde auszulöschen…ihm dabei zu helfen…es würde mein Herz zerspringen lassen…“ meinte sie traurig während sie sich an die Brust fasste, wo ihr Herz sich befand. „Und wenn du auf Roxas Seite stehst, musst du gegen uns kämpfen, ist dir das lieber?“ stellte Yuffie fest. „Darum geht es gerade, Yuffie.“ meinte Leon. Er erntete ein verwundertes Gesicht von Yuffie, also erklärte er es ihr. „Wie du vorhin festgestellt hast, will sie nicht gegen uns oder Sora Kämpfen…gleichzeitig kann sie sich aber auch nicht gegen Roxas wenden, weil ihre Freunde auf seiner Seite stehen. Auf der einen Seite kann ich sie zwar verstehen, aber…“ sagte Leon während er sein Gunblade schwang und kampfbereit vor sich hielt. „…das ist nicht unser Problem. Wer Freundschaften bildet, muss auch mit den Konsequenzen leben…“ erklärte er. Kairi schüttelte enttäuscht den Kopf während sie den Griff um ihr Schlüsselschwert verfestigte. „Ihr versteht nicht…bitte geht einfach…ich will euch nicht verletzen müssen.“ Yuffie schien wütend. „Dann lass uns einfach durch, wir wollen doch nur den Turm, also wo ist das Problem? Wir werden niemanden von euch töten müssen, wenn du uns durchlässt, oder?“ „Das geht nicht, weil ICH die Organisation brauche…nicht das ich hier eine große Wahl hätte. Für mich heißt es kämpfen oder in Dunkelheit versinken, also ist klar auf welcher Seite ich stehen muss um zu überleben.“ erklärte ihnen eine Stimme hinter ihnen. Sich zu dem Unbekannten umdrehend, erblickten Yuffie und Leon einen jungen Mann mit silbernen Haaren und türkisfarbenen Augen, der sein Schlüsselschwert auf seiner Schulter abstützte während er redete. „Was soll das heißen!?“ fragte Yuffie. Leon warf einen kurzen Blick auf seine Fotos und identifizierte den Neuankömmling als Riku. „Das soll heißen, dass sie versucht den Turm zu beschützen, weil die Organisation ihn braucht um den Plan zu vollenden. Nur so entkomme ich dem dunklen Schicksal, vor dem sie mich bewahren will während sie versucht herauszufinden, ob dies überhaupt der Richtige Weg ist. Mir ist klar, dass sie wegen mir in einer komplizierten Situation geraten ist und ich bin ihr sehr dankbar dafür, dass sie mir weiterhin hilft.“ sagte er und blickte zu Kairi hinüber, die ihn besorgt anschaute. „Riku, ich…“ murmelte sie leise während sie unsicher zu Boden blickte. Er wand sich wieder Leon und Yuffie zu während er sein Schwert zog und es ihnen entgegenstreckte. „Dann kommt ihr und denkt ihr eine Lektion über Entscheidungen geben zu müssen ohne überhaupt eine Ahnung zu haben in was für eine Lage sie sich befindet. Ihr macht mich krank!“ schrie er die beiden an. Kairi war dankbar dafür, dass Riku sie verteidigte und ihrem Schuldgefühl damit etwas entgegensetzte. Es war ein Segen, dass wenigstens eine Person auf der Welt sie verstand. „Kairi.“ sagte er schließlich. Sie horchte auf. „Zeigen wir diesen Typen ihren Platz. Es wird Zeit, dass sie ihre Erleuchtung finden.“ grinste er. Kairi nickte und schwebte hinter ihn. Bevor Leon und Yuffie auch nur ahnen konnten was das werden sollte, sahen sie schon wie Kairi ihre Arme ausbreitete und anfing wie eine Sonne zu strahlen, was dazu führte, dass sie ihre Augen schließen mussten um nicht geblendet zu werden. Riku hatte dieses Problem allerdings nicht, weil er mit dem Rücken zu Kairi stand, wie es geplant war. „Wie Kairi schon sagte…Zutritt nur für Personal, also raus mit euch!“ Er hob sein Weg zur Dämmerung und tauchte es in bläuliche Flammen, dann schwang er es mit voller Kraft gegen seine geblendeten Gegner, die von der Wucht geradewegs durch die Außenwand geschleudert wurden, wo sie daraufhin in die Tiefe stürzten. „Yuffie, benutze das Armband!“ rief Leon ihr zu, bevor er selbst eben dies tat und sich wieder in dieser seltsamen Dimension wiederfand, die er schon einige Male betreten hatte. Kurz darauf hörte er Yuffies Stimme in seinem Kopf hallen. „Dieser Typ spielt nicht fair.“ Leon fand, dass es verärgert klang. „Allerdings. Jetzt war das ganze Treppensteigen umsonst. Hochteleportieren können wir dank Roxas´ Barriere ja vergessen.“ antwortete er ihr genervt. Yuffie nutzte ihre durch die Dimension verliehene Fähigkeit der Fernsicht dazu sich nach dem Zustand der anderen zu erkundigen. „Sora scheint nicht das Glück gehabt zu haben gegen Roxas kämpfen zu können. Cloud und Tifa liefern sich nämlich gerade einen Kampf mit ihm und dieser Namine…“ „Apropos Sora, der ist nirgends zu sehen. Nur ein gigantisches, geflügeltes Monster und der Typ mit dem Ball, was geht da vor?“ wunderte sich Leon. „Egal, Sora weiß was er tut. Wir sollten uns lieber beeilen und diese Dimension wieder verlassen, bevor mir schlecht wird.“ meinte sie murmelnd. „Nicht weit von uns befinden sich ein paar Herzlose. Lass uns dort erscheinen.“ schlug der Schwertkämpfer vor und wartete auf Zustimmung bevor er zusammen mit dem Mädchen neben einer Gruppe von Herzlosen, nicht weit vom Turm entfernt, wieder auftauchte. Durch das nun in der Wand klaffende Loch konnten die beiden Riku erkennen, der anscheinend bemerkt hatte, dass seine Feinde sich an einer neuen Position befanden, da er bereits auf die beiden deutete während er zur Seite schaute, wo sich vermutlich Kairi befand. Kurz darauf sprang er kopfüber aus dem Loch und ließ sich einige Meter fallen, bevor er im freien Fall ein Portal benutzte um hinter den beiden zu erscheinen. Da seine Gegner aber nicht auf den Kopf gefallen waren, durchschauten sie sein Vorhaben und griffen bereits an, bevor er komplett aus seinem Portal erschienen war. Das Geräusch von gegeneinander knallendem Metall war zu hören während Riku schelmisch grinsend zugab: „Nette Reflexe habt ihr da, muss ich schon sagen…“ Doch plötzlich fiel ihm etwas auf. Er blickte nur in die Augen des Schwertkämpfers, wo war das Mädchen? „Alles Gute kommt von oben!“ grinste Yuffie frech als sie, durch einen beherzten Sprung nun in den Lüften schwebend, einen gigantischen Wurfstern auspackte um ihn genau auf Riku werfen zu können. Dieser lachte nur über diesen scherzhaften Versuch ihn treffen zu wollen. Immerhin hatte er ja genug Zeit aus zu weichen…oder nicht? „Du wirst doch nicht vorhaben abzuhauen, oder?“ lächelte Leon böse als er bemerkte wie Riku sich vom Acker machen wollte, aber offensichtlich Probleme zu haben schien. Nachdem dieser entsetzt feststellen musste, dass er seine Beine nicht bewegen konnte, schaute er nach unten und bemerkte zahlreiche dunkle Arme, die sich an seine Beine klammerten und jede Menge leuchtend gelbe Augen, die ihn bedrohlich anstarrten. „Scheint als wollen dich die Herzlosen noch nicht gehen lassen, hm?“ konnte er Leon lachen hören. Riku machte ein wütendes Geräusch als er schließlich feststellte, dass er nicht entkommen konnte. Fliehen war also keine Option mehr, abwehren jedoch auch nicht, da Leon ihn gnadenlos niedermetzeln würde, wenn er es wagen sollte sein Schlüsselschwert auch nur einen Millimeter von dem Gunblade, welches er immer noch abwehrte, zu entfernen. Für alles andere war inzwischen keine Zeit mehr und so musste er sich eingestehen, dass er in der Falle saß. Plötzlich erschien jedoch eine sich wie eine Kreissäge drehende Klinge aus purem Licht wie aus dem Nichts, wehrte Yuffies Shuriken ab und wendete wie ein Bumerang, sodass die seltsame Klinge nun direkt auf Leon zukam. Da dieser allerdings aus demselben Grund wie Riku nicht mit seiner Waffe abwehren konnte, war er zum Ausweichen gezwungen, was Riku die Chance gab die lästigen Herzlosen an seinen Beinen auszulöschen. Die Lichtklinge landete schließlich im Boden, kurz nachdem Leon ihr ausgewichen war. Als der Staub sich legte, der bei dem Einschlag aufgewirbelt wurde, konnte man sehen wie Kairi langsam mit sanften Flügelschlägen neben Riku landete. Leon erkannte währenddessen, dass die seltsame Klinge, die nun reglos im Boden steckte, wie eine Mondsichel geformt war und in einem strahlenden Silber schimmerte, was in der Tat ein schönes und friedliches Schauspiel war, ganz im Gegensatz dazu wie dieses Ding sich Sekunden zuvor noch verhalten hatte. Ehrlich gesagt hatte Leon keinen Zweifel daran, dass dieses Schmuckstück ihn sauber in zwei Hälften geteilt hätte, wenn er noch an der Stelle gestanden wäre, an der die Klinge nun in den Boden gerammt war. Lange konnte er diese mächtige Klinge jedoch nicht betrachten, da sie kurz darauf wieder verschwand als wäre sie nie da gewesen. Nur ein sauberer und tiefer Einschnitt in die harte Erde zeigte, dass sich eben noch etwas darin befanden haben musste. Riku schaute Kairi beeindruckt an. „Du erstaunst mich immer wieder. Erst diese Kingdom Hearts Beschwörungsnummer, dann diese messerscharfe Klinge. Unglaublich!“ „Dies ist die Macht, die ich immer wollte. Macht mit der ich meine Freunde beschützen kann.“ erklärte sie ihm lächelnd. „Auch wenn es heißt andere Freunde mit diesen Kräften zu bekämpfen…“ fügte sie leise hinzu. „Freunde, huh?“ mischte sich Yuffie ins Gespräch ein nachdem sie in einer Rauchwolke neben Leon erschienen ist. „Ich frage mich ob du damit auch Sora meinst.“ Kairi blickte sie an und wirkte betrübt. Riku bemerkte dies und wand sich dem Ninjamädchen zu. „Hey, wer hat dich gefragt, huh? Kümmere dich um deinen eigenen Kram.“ drohte er mit gehobenem Schwert. „Es ist ´unser Kram´. Anders als ihr sind wir nämlich Soras Freunde. Und nichts was man uns bieten könnte würde uns dazu bringen ihn zu verraten.“ Riku machte ein abfälliges Geräusch. „Eure Freundschaft könnt ihr nicht mit unserer vergleichen. Wir kennen ihn bereits ein Leben lang, also tut nicht so als könntet das verstehen. Ihr habt keine Ahnung wie wir uns bei der ganzen Sache fühlen!“ „Du hast recht. So etwas können wir nicht verstehen.“ sagte nun Leon. „Wie ihr eurem Freund so in den Rücken fallen und dabei immer noch von Freundschaft reden könnt ist mir ein Rätsel.“ Seine Worte waren wie Messerstiche in den Herzen der Jugendlichen. Beide blickten entweder verärgert oder traurig zur Seite. „Aber auch wenn wir es jetzt nicht verstehen können, vielleicht könnt ihr es uns ja erklären?“ setzte Leon fort und machte eine Handbewegung, die die beiden auffordern sollte zu reden. „Wir werden versuchen es zu verstehen.“ Riku ballte seine freie Hand zu einer Faust und festigte mit der anderen seinen Griff um sein Schwert. Was wussten die schon? Was hätte er davon es ihnen zu erklären? Sie machten alles nur komplizierter als es ohnehin schon war, also zum Teufel mit ihnen! Schließlich sagte er, zusammen mit einer anderen Stimme, die aus ihm zu kommen schien: „Eine sinnlose Unternehmung…“ Alle starrten ihn an. Wieso kamen ihnen diese zweite Stimme so bekannt vor? Während er das gesagt hatte wurde er von einem bläulich schimmernden Nebel umhüllt. „Riku, du…“Kairi blickte ihren Freund besorgt an und wich einige Schritte zurück als sie merkte, wie seine dunkle Aura immer stärker wurde. „Wer nichts weiß, der kann auch nichts verstehen!“ --- Sora fand sich in einem neuen Raum wieder nachdem er Tidus durch das Tor gefolgt war. Dieser Raum war nicht sonderlich groß und vor ihm befanden sich zahlreiche weitere Tore, jedoch waren diese offensichtlich, bis auf eines, deaktiviert. Insgesamt konnte Sora 10 Tore ausmachen. Eine für jede Seite des Raumes und 6 weitere, die pärchenweise im Zentrum in der Form eines Dreiecks standen…zwei links, zwei rechts und die letzten beiden befanden sich auf einer Anhöhe etwas weiter hinter den 4 anderen. Sora brauchte nicht lange um die Ähnlichkeit des Raumes mit einem gewissen anderen zu erkennen. Sich mit der Hand aufs Gesicht klatschend murmelte er: „Er hat doch tatsächlich ein neues Zeugnis der Existenz gebaut.“ Er konnte es nicht fassen. Betrachtete man die Plattform auf der die 6 Tore standen als eine leicht aufgerichtete Rampe, so würde man Sora im Moment links neben ihr stehen sehen. Da er von der Seite keinen genauen Blick auf die Tore werfen konnte, ging er einige Schritte um die kleine Anhöhe herum um diese störende Tatsache zu beheben. Nun die Anordnung frontal betrachtend musste Sora zugeben, dass die Symmetrie des Raumes eine durchaus beeindruckende Wirkung hatte. Die Art und Weise wie die Tore auf der Anhöhe platziert waren, machte die Rangordnung deutlich, die offensichtlich in dieser Organisation herrschte. „4 Diener und zwei Bosse, huh?“ dachte Sora laut, sich am Kinn kratzend. „Und was haben wir hier?“ Vor seinen Füßen erblickte er strahlende Buchstaben, die in den Boden geschrieben waren. „Seht die Gedenksteine vor euch. Jeder von ihnen ist einer Person gewidmet, die es sich zum Ziel machte die Welt zu etwas Besserem zu machen. Möge man sie und ihre guten Absichten nie vergessen.“ las Sora laut vor und brach anschließend in Gelächter aus. „Gute Absichten! Das ich nicht lache!“ wütend stampfte er auf die Schrift. „So ein Schwachsinn kann doch nur von Roxas kommen.“ Sich weiter umblickend stellte er fest, dass jedes der 6 Tore eine blau leuchtende Platte mit einem Symbol besaß, welche vor den Toren in den Boden eingearbeitet waren. Die verbleibenden 4 Tore besaßen diese nicht, aber hatten dafür immer ein Wort nicht weit über ihnen an der Wand eingemeißelt. Über dem Tor links von Sora, von dem aus Sora auch gekommen war, hatte das Wort „Omega“ zu lesen und das Tor hinter der rampenartigen Anhöhe hieß offensichtlich „Alpha“. Das Portal rechts von ihm hatte man das Wort „Delta“ und das letzte Tor hinter ihm die Buchstaben „HQ“ gegeben. Da Sora mitbekommen hatte, dass Roxas seine Türme so nannte brauchte er nicht lange um zu erkennen, dass diese Portale zu den Türmen beziehungsweise der Festung führen mussten. Demzufolge wurde ihm auch schnell klar, dass dieser Ort praktisch wie ein Bahnhof genutzt wurde. Die Portale, die sich immer nahe den Gebäuden befanden, führten hier her und von hier aus konnte man leicht in jedes andere Portal “umsteigen“. Dies war eine sehr interessante Idee, das musste Sora zugeben. Wenn man keine Portale für so etwas benutzen konnte, dann war dies sicher eine gute Lösung. Doch so gut die Idee auch war, es gab im Moment wichtigeres, also widmete er sich wieder den Portalen der Mitglieder zu. Die beiden rechten identifizierte er schnell anhand der Symbole von Rikus Weg zur Dämmerung und Kairis neuartigem Schwert, das er schon gesehen hatte, als die Portale seiner ehemaligen besten Freunde. Auf einem der Symbol der Tore auf der linken Seite wurde ein Ball abgebildet und gab Sora so gleichzeitig den Namen des Besitzers dieses Portals preis, Wakka. Das Portal links daneben war das einzige funktionierende im Raum nachdem sich das Portal, durch das Sora gekommen ist, sich kurz nach seiner Ankunft hinter ihm geschlossen hatte. Der wirklich eindeutige Titel „Der Blitzballgott“ in Kombination mit einem Schwert als Symbol schloss jeden Zweifel aus. Dieses Portal gehörte eindeutig Tidus. Nun musste Sora auch kein Genie sein um sich zusammenreimen zu können, dass es sich bei den letzten beiden Portalen um die von Roxas und Namine handelte, allerdings verschwendete er keine Zeit an ihnen, da sie ja ohnehin nicht funktionierten. Stattdessen stellte er sich vor Tidus´ Portal und trat mutig hindurch, obwohl ihm durchaus klar war, dass hier alles förmlich nach Falle roch. Dummerweise befand er sich aber schon zu tief darin um jetzt noch um zu kehren, also blieb ihm keine andere Wahl. Der Transport durch das Portal begann mit einem strahlenden Licht, gefolgt von unzähligen Geräuschen von Menschen. Bevor sich Sora wundern konnte von wo diese Stimmen kamen verschwand das Licht und er fand sich in einer riesigen Stadt mit einer beachtlichen Menge an Einwohnern wieder, die allerdings allesamt, so beschäftigt wie sie aussahen, keine Zeit zu haben schienen Soras Anwesenheit zu bemerken. Er konnte seinen Augen nicht trauen als er mit weit geöffnetem Mund die Menschenmassen betrachtete, die an ihm vorbeizogen So eine Ansammlung von Menschen hatte er noch nie gesehen. Herzlose vielleicht, bestimmt auch Niemande, aber definitiv nicht Menschen. Noch nicht einmal Cids Werft beschäftigte so viele Menschen! Was allerdings noch viel erstaunlicher war, waren die gigantischen Gebäude die zu Hunderten in den dunklen Nachthimmel ragten. Ihre aufwendig gebaute Form war einzigartig und brachte Sora aus dem Staunen nicht mehr heraus, da wirklich aus jedem von ihnen Licht zu kommen schien. Doch nicht nur von ihnen. Sora sah Reihen von Straßenlaternen, Werbeschilder und sogar gigantische Bildschirme an einigen Gebäuden hängen, die jeweils in allen nur erdenklichen Farben leuchteten und so die Nacht so erhellten, dass man glauben könnte es wäre mitten am Tag! Sora hätte sich all das im Traum nicht vorstellen können, kam er doch von einem kleinen Städtchen auf Destiny Islands wo alles was man Nachts leuchten sah ein paar Straßenlaternen und einige Fenster der kleinen Häuser waren. Zwar hatte Sora schon mal leuchtende Neonröhren und ähnliches in Traverse Town gesehen, aber ehrlich gesagt waren diese beiden Städte hier nicht zu vergleichen, verständlich also, dass er von diesem Anblick überwältigt schien und mit weit aufgerissenen Augen und offenem Mund staunend durch die Straßen der Stadt lief. Es gab wirklich so viel zu sehen, dass Sora nicht wusste wo er zuerst hingucken sollte, was dazu führte dass er sich oftmals einige Male um sich selbst drehte und kurz darauf taumelnd um sein Gleichgewicht ringen musste. Sein Weg führte ihn schließlich zu einem großen Platz mit einigen Bäumen und fremdartigen Pflanzen darin und einem gewaltigen Springbrunnen, dessen zahlreichen Fontainen die gesamte Umgebung zierten. Überall um ihn herum sah er Pärchen auf einer Bank sitzend oder gegen einen Baum gelehnt flirten und einige scheuten sich nicht intimer zu werden, wie es schien. So auch das Pärchen nicht weit weg von Sora, das sich so leidenschaftlich miteinander beschäftigte, dass es Sora allein vom zugucken leicht rot werden lies. Unglücklicherweise hatte er selbst nicht bemerkt wie lange er die beiden anstarrte, sodass der doch recht muskulöse Mann ihn bemerkte, sich aufrichtete, wütend auf ihn deutete und rief: „Hey du, was glotzt du denn so?!“ Sora wich geschockt zurück und winkte defensiv mit den Armen ab. „Woah! Sorry, Mann. I-ich wollte euch nicht stören.“ erklärte er mit nun noch röterem Gesicht als zuvor. „Wieso setzt du dich nicht wieder hin und machst da weiter wo du aufgehört hast und ich geh da drüben hin, hm?“ lachte er nervös, sich langsam wegbewegend. Der Mann schnaubte wütend bevor er sich zurück zu seiner Freundin begab um vermutlich weitere Aktionen zu starten. Erleichternd seufzend bewegte sich Sora langsam weg von den beiden, nur um auf einen sich vor Lachen am Boden windenden Blondschopf zu treffen, der es anscheinend nicht fertig brachte sich wieder zusammen zu reißen. Verärgert blickte Sora die Person an, die er sogleich an dem Lachen und dem Aussehen als Tidus identifizieren konnte. „Hab ich den Witz verpasst?“ knurrte er genervt. Tidus richtete sich auf und wischte sich eine Lachträne aus dem Auge. „Wohl kaum. Du warst doch der Hauptbestandteil davon. Mal ernsthaft du hättest dich sehen sollen! Das war zum Totlachen!“ brachte er zwischen Gekicher hervor. Er merkte wie ihm eine bläuliche Flamme entgegengeflogen kam und sprang schnell zur Seite, immer noch leise kichernd. „Was denn? Verstehst du keinen Spaß mehr?“ grinste er. Sora blickte verärgert zu dem Pärchen hinüber. „Das war nicht witzig…was bildet sich der Typ eigentlich ein? Wenn er Privatsphäre will, dann soll er sich ein Zimmer suchen.“ murmelte er. „Neidisch?“ scherzte Tidus. Sora schien sich etwas vor zu stellen, dann schüttelte er heftig den Kopf, der inzwischen erneut rot angelaufen war. Tidus deutete auf ihn und lachte erneut. „Da! Du wirst schon wieder ganz rot!“ Wütend schloss Sora die Augen. „K-keine Ahnung was du da für Blödsinn redest. Das sind sicher die Lichter dieser Stadt.“ murmelte er. Tidus verschränkte die Arme vor der Brust und blickte sich um. „Ist mal was anderes als Destiny Islands, huh?“ lächelte er stolz. „Was uns zurück zum Thema führt…wieso sind wir nicht mehr auf Destiny Islands und stattdessen in dieser gigantischen Stadt?“ „Irrtum, Kumpel. Wir sind immer noch auf Destiny Islands.“ grinste Tidus ihn an. Sora schaute ihn verwirrt an. Er war sich absolut sicher so eine Stadt niemals auf Destiny Islands gesehen zu haben, mal abgesehen davon, dass sie zusammen mit den anderen Städten in Schutt und Asche liegen sollte, wäre sie wirklich ein Teil der Insel gewesen. Den verwirrten Blick von Sora bemerkend entschied sich Tidus dafür etwas genauer zu werden. „Dies hier ist ein Raum in Roxas´ Festung, den er mir gegen hat. Namine meinte man könnte ihn mit den Erinnerungen einer Person füllen, also bat ich sie darum aus dem einst komplett weißen Raum das zu machen was du jetzt siehst. Das Mädchen hat ganz schön was drauf, huh?“ lachte er. „Also ist das hier alles Fake…?“ er blickte sich enttäuscht um. Er konnte es nicht fassen, dass diese schöne Stadt nicht real war. „Jupp, alles nur Täuschung. Die Leute übrigens auch. Ihr einziger Zweck ist den Eindruck zu erwecken hier wäre viel los. Tatsächlich gibt es sie aber gar nicht.“ Mit einem Fingerschnipsen von ihm verschwanden die Menschenmassen und es war auf einmal seelenruhig. Sora seufzte. Soviel dazu, aber immerhin musste es diese Stadt irgendwo wirklich geben, da Tidus sie mit seinen Erinnerungen geformt hatte. Er hatte Destiny Island aber nie verlassen, was heißen musste, dass… „Das ist also deine Welt, hm?“ stellte Sora fest. Tidus schwieg kurz, dann antwortete er ihm: „Ja und nein.“ Sora schaute ihn verwundert an. Was meinte er damit? Tidus begann zu erklären. „Was du hier siehst ist Zanarkand. In dieser Stadt bin ich aufgewachsen. So wie du sie aber jetzt siehst, gibt es sie schon lange nicht mehr.“ lächelte er traurig. „Heute sieht diese Stadt nicht anders aus als Destiny Islands. Eine Ansammlung von Ruinen.“ Sora schaute ihn geschockt an. „Das…alles?“ „Bingo. Zweite Kindheit, gleiches Ende. So wurde ich erneut mit der Zerstörung einer Heimat in die harte Realität gebracht. Herzlose, Niemande, Kingdom Hearts…du weißt gar nicht wie bekannt mir das alles vorkommt, aber was soll’s? Ich hab schon einmal mit einer Gruppe von Leuten die Welt verändert, also wieso auch nicht ein zweites Mal? Ich räum hier auf und dann geht’s heim.“ grinste er, seinen Kopf nach hinten auf seine Arme lehnend, eine Geste, von der Sora hin und wieder selbst gebrauch machte. „Wohin zurückkehren, wenn deine Heimat in Trümmern liegt?“ wollte Sora wissen. „Du hast recht, Zanarkand wird es nie mehr geben…“ seufzte er traurig. „Aber Spira ist jetzt meine neue Heimat, denn dort kenne ich eine Menge Leute mit denen ich schon ziemlich viele krasse Sachen erlebt habe. Dort habe ich ein Zuhause, Freunde und vielleicht sogar irgendwann mal eine Familie.“ lächelte er während er Gedankenversunken in die Sterne über ihn blickte. „Familie? Sag mir bloß nicht, dass du jemanden gefunden hast, der tatsächlich bereit wäre mit dir leben zu müssen.“ lachte Sora. „Wow, diesmal wirst du ja richtig grün vor Neid. Schon deine Träume mit Kairi aufgegeben?“ grinste Tidus und formte einen zufrieden Gesichtsausdruck als er feststellte wie Soras Lachen ihm im Hals stecken blieb, während er ihn verwundert anstarrte. „Woher…?“ wollte Sora fragen doch Tidus musste den Rest des Satzes nicht einmal hören. Soras Gesicht sagte alles. „Was soll das erstaunte Gesicht, huh?“ lachte er. „Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass keiner es merken würde, oder?“ Sora blickte verlegen zur Seite. „War es so offensichtlich?“ „Und wie! Die ganze Schule wusste davon, wenn nicht sogar die halbe Nachbarschaft. Wir hatten sogar Wetten am Laufen bei denen es darum ging festzustellen wann ihr es euch endlich eingestehen würdet.“ Tidus holte einen Zettel aus seiner Jacke und wedelte damit herum. „Ich habe ganze 50 Taler gesetzt…naja…ich glaube nicht, dass ich das Geld wiedersehe so wie die Insel jetzt aussieht…“ murmelte er den letzten Teil. Sora blickte anfangs abwesend zu Boden, offensichtlich am Nachdenken. Jedoch dauerte dies nur kurz, denn er schüttelte bereits kurz darauf wütend den Kopf. „Du hättest es sowieso nicht wieder gekriegt, denn das alles spielt keine Rolle mehr. Wenn sie lieber mit Roxas verbündet, dann kann sie mir von mir aus gestohlen bleiben. Für mich gibt es nur noch einen Weg und der führt an dir vorbei direkt zu Roxas!“ mit einer wütenden Handbewegung rief er sein dunkles Schlüsselschwert. Tidus schüttelte enttäuscht den Kopf. „Du machst einen gewaltigen Fehler, wenn du wegen eines Missverständnisses gleich zu solchen endgültigen Mitteln greifst.“ er schaute sich in der Stadt um. „Du verstehst erst was du hast bis du es verlierst…ich zum Beispiel dachte alles in meinem Leben hier in dieser Stadt wäre selbstverständlich. Das Nachtleben, der Ruhm, der Alkohohl, die Mädchen…ich konnte mir kein Leben ohne das alles vorstellen…dann wurde diese Stadt vor meinen eigenen Augen zerstört und ich fand mich ohne all das in einer neuen Welt wieder. Ich wollte immer zurück, wollte dass alles wieder wie früher war, doch das ging nun mal nicht mehr. Irgendwann hatte ich ein schönes, neues Zuhause in Spira, doch ich kam trotzdem nie über den Verlust dieser Stadt hinweg. Ich erzählte allen immer davon, versprach ihnen, sie eines Tages hin zu führen, dabei wusste ich tief im inneren, dass ich mich nur selbst belog.“ Er blickte enttäuscht zu Boden. „Ich habe mir in letzter Zeit Gedanken darüber gemacht und inzwischen habe ich es aber endlich kapiert…Zanarkand gibt es nicht mehr und ich kann nie mehr zurück…indem ich damit beginne jetzt endlich meine Vergangenheit hinter mir zu lassen, bin ich in der Lage den ersten Schritt in eine neue Zukunft zu nehmen. Zanarkand mag zwar verloren sein, doch noch gibt es Hoffnung für Spira, Hoffnung für meine Freunde…Hoffnung für sie.“ Aus seiner eigenen Erkenntnis Kraft schöpfend, erschien sein Schwert in der Hand, welches er schnell schwang. „Und wenn diese ganze Sache dann endlich vorbei ist, werde ich sie finden. Dann beginnt unsere Geschichte. Sora blickte Tidus in die Augen, die deutlich zeigten, wie wichtig ihm diese Person war, nach der er suchte. Allgemein schien dem Schlüsselträger die ganze Geschichte sehr vertraut. Zerstörte Heimat, Suche nach vermissten Freunden, …viele Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen schwirrten unfreiwillig vor seinem inneren Auge vorbei…eine nach der anderen. „Was ist mit meinem Haus, meiner Insel? Riku…Kairi…“ „Ich suche meine Freunde Riku und Kairi „Flieh, solange du kannst!“ „Nein, nicht ohne Kairi!“ Sora schüttelte den Kopf als die Szenen schließlich allesamt vorbeigezogen waren. Er blickte Tidus an und sah plötzlich sich selbst mit 14 Jahren vor ihm stehen, das Schlüsselschwert in den Händen und bereit alles zu geben. Er gestand sich schließlich ein, dass er zwischen seiner Vergangenheit und der von Tidus einige Parallelen ziehen konnte. Seine Welt wurde von Dunkelheit überrannt, wie Soras vor einigen Jahren auch, und so wie Sora auch kämpfte er dafür sie zu retten. Tidus suchte ebenfalls nach einer ihm sehr wichtigen Person, worin Sora während seiner Reisen genug Erfahrungen sammeln konnte. Nach Leuten zu suchen ist in dieser Zeit praktisch sein unfreiwilliges Hobby gewesen. Wie man die Sache auch drehte und wendete, es bestanden definitiv Ähnlichkeiten, die Sora nicht bestreiten konnte. Seufzend gab Sora schließlich zu. „Weißt du…wir sind uns gar nicht mal so verschieden. Als Destiny Islands in der Dunkelheit verschwand habe ich auch alles dafür gegeben es und alle seine Bewohner zu retten…irgendwann setzte ich meine Ziele schließlich höher und rettete das gesamte Universum…dasselbe passiert gerade bei dir. Ob du es glaubst oder nicht, ich kann dich irgendwie verstehen. Schon allein deshalb würde ich dir gerne helfen, aber meine Zeit ist knapp…“ gestand Sora. „Willst du damit sagen du kennst einen anderen Weg?“ wollte Tidus wissen. Sora nickte. „Solange deine Welt noch steht kann man mit dem Schlüsselschwert dessen Schlüsselloch versiegeln…das würde die Welt retten.“ erklärte er. „Und wo ist der Haken?“ „Es würde weder Herzlose noch Niemande komplett auslöschen…“ Tidus, der am liebsten das Übel bei der Wurzel packen würde, seufzte als er enttäuscht zu Boden blickte und seinen Kopf schüttelte. Dann lächelte er Sora allerdings traurig an. „Na ja, schätze man kann nicht alles haben, hm? Das Universum zu säubern wäre zwar echt toll und so, aber wenn ich dafür einen Freund bekämpfen muss obwohl es sich vermeiden lässt, dann gebe ich mich auch gern mit weniger zufrieden.“ zuckte er grinsend mit den Schultern. „Also, wie ist dein Plan?“ Sora schaute Tidus verwundert an. War er tatsächlich dazu bereit die Seiten zu wechseln? Somit hätte er erreicht was er wollte…aber Sora wusste, dass das was er als Alternative vorgeschlagen hatte nicht möglich war. Sein Plan hatte dem Blonden nur falsche Hoffnungen gemacht, immerhin endete Soras Existenz, wenn man sie als solche Bezeichnen konnte, mit der Vernichtung von Roxas. Er konnte Tidus nicht helfen…er hatte schlichtweg nicht die Zeit seine Welt und dessen Schlüsselloch zu suchen. „Es ist unmöglich…“ gestand er schließlich, was ein gigantisches Fragezeichen auf Tidus´ Gesicht zauberte. „Was soll das heißen? Du hast gerade selbst gesagt, dass…“ Sora unterbrach ihn. „Wenn wir jetzt aufbrechen um deine Welt zu finden gelingt es Roxas in der Zeit seinen Plan zu vollenden und dann könnte alles geschehen…ob er Erfolg hat oder nicht sei mal dahingestellt, aber mir geht es um das Prinzip. Ich werde ihn und seine Träume vernichten…das ist mein Ziel…“ erklärte er. Tidus schien zu verstehen als er lächelte und ihm zunickte. „Verstehe, wenn das alles ist, dann helfen wir dir eben Roxas eins rein zu würgen. Ich habe da zwar ein schlechtes Gefühl dabei den Typen einfach so zu hintergehen, aber lieber er als ein guter Freund…“ murmelte er nachdenklich und mit einer Hand sein Kinn stützend. „Und wenn du dann fertig bist hilfst du uns mit unserer Welt. Das ist doch ein guter Deal, oder?“ grinste Tidus schließlich. Kurze Zeit war es still. „Tidus…“ sagte Sora schließlich und senkte den Blick so, dass seine Haare seine Augen verdeckten. „…meine Existenz endet mit Roxas´ letztem Atemzug…das ist der Preis für die finsteren Mächte, die ich jetzt mein eigen nenne.“ Tidus schien überrascht und nach einer Weile schüttelte er langsam und fassungslos den Kopf als er begann zu verstehen auf was Sora anspielte. „So ist das also…Macht wird immer noch teuer gehandelt, wie es aussieht…trotzdem hätte ich nie gedacht, dass du jemals diesen Weg einschlagen würdest…“ „Ich habe nichts mehr zu verlieren…“ meinte Sora knapp. Tidus machte eine nicht zustimmende Geste. „Denkst du das wirklich? Es stimmt…du hast viel verloren, aber ich denke du hast immer noch etwas sehr wichtiges für das es sich zu leben lohnt…du siehst es nur nicht mehr vor lauter Hass und lässt dich daher von Missverständnissen leiten. Du weißt, dass sie das nicht verdient hat, oder?“ Sora machte ein abfälliges Geräusch. „Schon wieder Kairi? Ich sagte doch, dass das vorbei ist.“ Tidus schaute ihn eine Weile schweigend an bevor er seufzend fortsetzte. „Wäre ich an deiner Stelle würde ich mir wenigstens ihre Erklärung anhören. Wenn es nachher zu spät ist wirst du es bereuen.“ „Willst du damit andeuten, Kairi macht das gegen ihren Willen?“ wollte der Schlüsselträger wissen während er sich wütend vorstellte wie ein gewisses rothaariges Mädchen dazu gezwungen wurde Befehle von seinem Niemand annehmen zu müssen, während dieser finster lachte. Tidus kratzte sich am Hinterkopf. „So würde ich das nun auch nicht sehen, aber im Grunde genommen bin ich nicht derjenige den du das fragen solltest.“ „Es ist egal…wenn sie oder die anderen Mitglieder der Organisation überleben wollen, dann sollen sie sich einfach nur davor hüten sich mir in den Weg zu stellen…ich will nur Roxas vernichten, alles andere interessiert mich nicht mehr…“ knurrte er, sein Schwert schwingend. „Tja, da dein Plan ins Wasser fällt bin ich wohl nach wie vor auf Roxas angewiesen…dass du ihn killst ist also keine Option…“ erklärte Tidus während er sich warm machte. „Ich weiß nun wofür du kämpfst, daher wundert es mich nicht mehr, dass du mich nicht einfach machen lässt und das ich weiß, dass du jederzeit gerne einen anderen Weg einschlagen würdest als diesen macht die Sache nicht gerade leichter…dennoch habe ich keine Wahl als gegen dich zu kämpfen, nimm ´s also nicht persönlich.“ meinte Sora während er seine dunkle Aura verstärkte, die wild um ihn herum wehte. Die Verzierungen seiner Kleider begannen erneut zu glühen und sein Schwert zischte ungeduldig darauf endlich frisches Blut zu schmecken. Tidus grinste kampflustig. „Siegessicher scheinst du ja zu sein, aber das hier ist immer noch MEINE Geschichte und das letzte Kapitel hat noch lange nicht begonnen. Immerhin wartet da draußen noch jemand auf mich.“ Er hielt sein Schwert mit der rechten Hand und stützte es mit der linken während er immerzu kleine Sprünge nach links und rechts durchführte. Offensichtlich war Tidus geladen und das hatte seinen Grund. Er liebte Herausforderungen und würde niemals den Anfängerfehler machen seinen Gegner zu unterschätzen, da er durchaus wusste, dass ein Kampf gegen Sora kein Kinderspiel werden würde. Dennoch spiegelten seine Augen seine Siegessicherheit deutlich wieder, was Sora nicht wunderte wenn man in Betracht zog was Tidus doch für ein Optimist war. Seufzend musste Sora feststellen, dass er alles geben musste um auch wirklich gegen Tidus zu gewinnen. „Fertig oder nicht, jetzt komme ich!“ rief der Blonde schließlich und fuhr mit seiner linken Hand schnell durch die Luft. Ganz nach dem Motto „Bahn frei!“ wie Sora feststellte. Er sah noch wie Tidus erneut von dem Licht dieser rot-organgen Uhr umhüllt wurde, dessen Zeiger sich schnell zu drehen begannen. Kurz darauf war er auch schon aus seinem Blickfeld verschwunden, denn Tidus war so schnell, dass Sora seine Bewegungen kaum noch mit dem Auge wahrnehmen konnte. ´So schnell.´ ging es Sora nur durch den Kopf als er knapp den Frontalangriff mit seinem Schwert blocken konnte, doch Tidus hatte offensichtlich nicht vor jetzt schon aufzugeben und so blieb er nicht stehen, sondern lief direkt an ihm vorbei, stieß sich von einer nicht allzu weit entfernten Wand ab und kam erneut auf ihn zu. Seine enorme Geschwindigkeit raubte Sora jegliche Zeit zu reagieren und führte dazu, dass dieser einer Wunde am linken Oberarm, die bei dem Ausweichversuch resultierte, nicht entkommen konnte. Ihm blieb jedoch keine Zeit die leichte Verletzung zu begutachten, als sich Tidus an einer Straßenlaterne festhielt, sie dazu benutzte um schnell wenden zu können und Sora so erneut zu treffen, diesmal ein direkter Treffer von hinten. Er zog vorbei, wendete und kam erneut auf Sora zu, da rief dieser plötzlich: „Reflega!“ und erhoffte sich mit dessen Schutzschild eine Schwachstelle in der Gegnerischen Offensive zu enthüllen, doch er hörte nur ein vorbeiziehendes Lachen von oben als er schließlich feststellte, dass Tidus nicht nur schneller laufen, sondern auch schneller reagieren konnte, denn er sprang einfach über den Schild hinweg, ergriff eine an der Wand hängende Stange, die wohl gewöhnlicher weise für das Aufhängen von Werbeschildern diente, schwang einmal um sie herum und ließ sie los als Soras Schild verschwand um erneut einen Treffer zu landen, was er auch tat. „Aus meinem Gemetzel gibt es kein entkommen“ lachte er als er seine Taktik fortsetzte. Während Sora versuchte so gut wie möglich aus zu weichen, suchte er panisch nach einer Lösung für sein Dilemma. Ihm war klar, dass Tidus seine Geschwindigkeit nur aus einem Zauber schöpfte, zu der es eine Gegenmagie geben musste und er hatte das Gefühl diese Magie zu kennen, doch er konnte sich beim besten Willen nicht an den Namen des Zaubers erinnern und jeder weitere Treffer von Tidus hatte nervige Schmerzen zufolge, die ihm dabei behinderten seine Denkprozesse fortzusetzen. Dennoch kam er der Lösung immer näher. Er hatte das Gefühl den Namen des Zaubers praktisch auf der Zunge liegen zu haben. „Sag ´gute Nacht!´“ rief Tidus siegessicher als er zum Sprung angesetzt hatte um Sora den Gnadenstoß zu verpassen. Er holte gerade aus, da hielt Sora sein Schwert in die Luft und rief: „Stop!“ Anschließend bemerkte er eine silbrige Uhr bei Tidus dessen sich schnell bewegende Zeiger immer langsamer wurden und schließlich zum Stillstand kamen. Als die Uhr verschwand schwebte Tidus nicht weit weg von Sora in der Luft und war vollkommen in seiner Position verharrt. Er hielt sein Schwert angriffsbereit und blickte zuversichtlich und grinsend auf Sora hinab. Dieser wusste aber, dass die Dauer der Wirkung begrenzt war also trödelte er nicht länger, sprang hinauf, sammelte so viel Kraft wie er nur konnte und schlug Tidus genau gegen die Rippen. „Nimm das!“ Tidus bewegte sich kein Stück. Erst als Sora wieder auf dem Boden landete kam der Blonde wieder in Bewegung und flog geradewegs mit einem „Woah!?“ gegen die nächste Wand, wo er beim Einschlag einen kleinen Krater hinterließ. Sora ließ ihm aber keine Zeit auszuruhen und kam direkt auf ihn zu. Tidus schaffte es gerade noch aufzustehen und sein Schwert defensiv vor sich zu halten um sich zu schützen. Während beide um die Oberhand rangen konnte Tidus ein Lachen nicht unterdrücken. „Blitzball, Schwertkampf und sogar Zeitmagie. Du hast recht, wir sind uns in der Tat sehr ähnlich. Wie sieht’s aus? Willst du Roxas nicht vergessen und stattdessen mein Schüler werden? Du hast durchaus Talent und mit ein bisschen Übung vom Meister wärst du sicher fast schon so gut wie ich!“ „Du? Lehrer? Von dir würde ich doch nur lernen wie man Schule schwänzt.“ grinste Sora frech. „Und nur weil du jetzt älter bist als ich heißt das noch lange nicht, dass du besser bist als ich.“ „Wir werden sehen.“ Er schaffte es Sora so weit zurückzudrängen, dass er ihn mit einem Tritt gegen den Magen total überraschen konnte. Während Sora noch zurücktaumelte, konnte er sehen wie Tidus bereits zum Angriff ansetzte. Gerade noch rechtzeitig gelang es ihm dem Schwerthieb des Blonden auszuweichen, indem er sich mit den Füßen vom Boden abstieß und etwas weiter entfernt wieder landete. Er sammelte dunkle Energie in seiner linken Hand bis sich darin ein blauer Feuerball darin bildete. Seine Hand nun auf den immer näher kommenden Blonden gerichtet schoss er sein Sinistra-Feuga ab und erwartete, dank der hohen Geschwindigkeit des Zaubers, zu treffen, doch Tidus sprang nur kurz vor dem Kontakt mit der Feuerkugel in die Luft und landete kurz vor Sora seinen Händen, was diesen zwar verwirrte, ihn aber nicht davon abhielt mit dem Schlüsselschwert auszuholen, doch auch dies traf nicht das Ziel, da Tidus sich gleich nach dem Kontakt seiner Hände mit dem Boden wieder davon abstieß und nun in der Luft einen eleganten Salto vollführte bevor er mit dem Schwert knapp vor seiner Landung nach Sora schlug und mit der Wucht des Schlages sogar eine kleine Explosion auslöste. „Du bist Geschichte!“ hatte er noch gerufen bevor die Klinge seines Schwertes mit Sora kollidierte. Als sich der Staub schließlich legte konnte Tidus sehen wie sich Sora schwer atmend und mit beiden Händen auf seinem Schwert stützte, was dazu führte dass Tidus stolz lachte. „Damit hast du nicht gerechnet, was?“ In diesem Moment erschien ein dunkles Loch an der Stelle an der Soras Schwert den Boden berührte und bevor Tidus überhaupt realisieren konnte was Sora eigentlich vor hatte verschwand es im Loch und der Blonde konnte einen stechenden Schmerz im Rücken spüren. Als er hinter sich blickte, konnte er sehen wie Soras Schwert aus einem dunklen Portal ragte, welches sich hinter ihm geöffnet hatte ohne dass er es überhaupt mitbekommen hatte. Er blickte wieder zu Sora nach vorne und bemerkte das finstere Grinsen auf seinem Gesicht. „Tja du wohl auch nicht, hm?“ Eine Hand hielt immer noch den Griff des Schlüsselschwertes fest, der als einziges noch aus dem dunklen Loch im Boden ragte, während seine andere auf ihn gerichtet war und sich erneut ein dunkler Feuerball darin bildete. Die blauen Augen des Blonden weiteten sich während er geschockt nach Luft schnappte. „Feuer gefällig?“ rief Sora und ließ die Feuerkugel ihr Ziel treffen, woraufhin er eine Explosion, ein „Argh!“ und eine unsanfte Landung auf dem asphaltierten Boden etwas weiter entfernt von ihm hörte. Kurz darauf richtete sich der Blonde hustend auf, den Schmerz an seinem Rücken ignorierend, nahm er wahr wie sein Gegner das gleiche tat. Sich von diesem kleinen Rückschlag nicht entmutigen lassend griff er zu seinem Schwert und fragte Sora: „Wie hast du das gemacht? Obwohl es nicht so aussieht sind wir hier immer noch in Roxas´ Festung wo dunkle Korridore nicht funktionieren sollten.“ Sora zuckte nur mit den Schultern. „Das war wohl kaum ein Korridor…die paar Meter kann ich locker mit ein bisschen Mühe überwinden.“ Tidus nickte. „Ist das so, huh? Gar nicht mal so schlecht, das kam wirklich überraschend, aber ich hab noch gar nicht richtig angefangen…denkst du, du kannst mit mir mithalten?“ fragte er herausfordernd während er zum nächsten Gebäude rannte und kurzerhand dessen Wand hoch sprintete. Unbeeindruckt gab Sora ein „Tze!“ von sich und rannte ihm hinterher. Erfahrungen im Gebäudehochrennen hatte er schon zu genüge in seinem letzten Abenteuer gesammelt und das Gebäude, das Tidus gerade erklomm war da nicht anders. Schließlich kam er kurz nach Tidus auf dem Dach an und war auf alles gefasst was ihn oben auch nur hätte erwarten können. Na ja sagen wir fast, denn er hatte definitiv nicht erwartet, dass Tidus sich einen Blitzball schnappen würde um ihn lässig auf seinem Zeigefinger rotieren zu lassen während er darauf wartete, dass Sora endlich oben ankam. Was hatte er vor? Er wollte doch nicht wirklich Blitzball spielen, oder? Zugegebenermaßen konnte sich Sora zwar wirklich vorstellen, dass Tidus spontan Lust darauf hätte ein kleines Match einzuschieben, aber sogar jemand wie Tidus musste wissen, dass das hier alles total ernst war und es dementsprechend unpassend war jetzt Blitzball spielen zu wollen. „Wozu der Blitzball?“ fragte er knapp. Tidus machte ein verwundertes Gesicht als könne er nicht glauben was ihn Sora gerade gefragt hatte. „Na was macht man denn bitte mit einem Ball, Sora? Was wohl, man spielt.“ Sora schaute ihn fassungslos an. „Das meinst du doch nicht ernst, du willst doch nicht etwas JETZT spielen, oder?“ Tidus grinste herausfordernd. „Warum nicht? Angst zu verlieren?“ Sora wirkte verärgert. Wütend knurrte er: „Das hier ist kein Spiel, Tidus.“ Dieser lachte. „Chill mal ab, Sora. Du musst dringend lockerer werden. Das Leben lebt sich leichter wenn man gut gelaunt an die Sache rangeht.“ erklärte er während er den Ball mit den Füßen jonglierte wie ein Fußballer. „Sei doch einfach etwas flexibel.“ lachte er und kickte den Ball in die Luft. „Ich glaube du verstehst den Ernst der Lage nicht so ganz, Tidus.“ versuchte der braunhaarige dem Starspieler klar zu machen, doch der Blitzballer hatte die Augen fest auf den Ball gerichtet und sagte, während er bereits wieder runter fiel: „Mach dich bereit.“ „Huh?“ war Sora verwirrt. Plante Tidus einen Angriff? Aber sein Schwert lag neben ihm auf dem Boden…er konnte ja wohl kaum vorhaben ihn mit dem Ball anzugreifen, oder? Der Ball kam nun in Tidus Reichweite und Tidus zögerte nicht ihn mit voller Wucht in Soras Richtung zu kicken. Die Geschwindigkeit des Balls war zu hoch um Sora die Zeit zum Reagieren zu lassen und so blieb ihm gerade noch die Zeit geschockt ein zu atmen bevor ihn der Ball äußerst heftig frontal traf und ihm so jedes bisschen Luft aus seinen Lungen quetschte. Während der Ball vom Aufprall zurückgestoßen wurde, beugte sich Sora hustend nach Vorne um wieder zu Atem zu kommen. Dies machte sich Tidus offenbar zu Nutze da er den wieder auf ihn zukommenden Ball mit der Faust wieder zu Sora zurückschlug. Dieser blickte unglücklicherweise gerade auf um zu sehen was Tidus vorhatte und bekam deshalb den Ball geradewegs ins Gesicht, was nicht nur verdammt schmerzhaft war, sondern ihn auch einige Meter hoch in die Luft schleuderte. Da der Ball ebenfalls im hohen Bogen wegflog musste Tidus springen um ihn ein drittes Mal zu treffen. Auch dies schien geplant, da Tidus offenbar noch genügend Zeit hatte sich während des Sprungs einige Male um die eigene Achse zu drehen, bevor er den Ball mit all seiner Kraft erneut direkt gegen Sora schoss. Dieser wusste gar nicht wie ihm geschah als er den Ball zum wiederholten Male abbekam und kurz darauf in eine Welt aus purer Schwärze abtauchte. „See ya!“ rief Tidus ihm hinterher als er zusah wie Sora bewusstlos in die Tiefe stürzte. Er ging zum Gebäuderand hinüber und blickte ihm nachdenklich hinterher. „Sorry Kumpel, aber besser du als ich.“ Er nahm sein Schwert, drehte sich um und plante den Raum zu verlassen um zu sehen wie Wakka sich schlug. Allerdings wusste er nichts von der Stimme in Soras Kopf, die versuchte ihn wieder zu Bewusstsein zu bringen. Langsam und erschöpft öffnete Sora leicht die Augen. Er sah, dass er fiel, doch die Zeit schien so langsam zu vergehen, dass obwohl ihn nur wenige Sekunden vor dem gnadenlos näherkommenden Boden bewahrten, es ihm so vorkam als würde es noch Minuten dauern. Seine Kleider, seine Haare, alles bewegte sich wie in Zeitlupe…sogar den normalerweise heftigen Luftstrom nahm er nur als sanfte Brise wahr. So seltsam das auch war, er konnte es sich leicht erklären. Er träumte. Zumindest war er nicht ganz bei sich. Dies erklärte auch das Spiegelbild von ihm selbst, das er in den verspiegelten Scheiben des Gebäudes vor ihm erblickte. Nun war es nicht zwingend seltsam, dass Glas spiegelte und so war er auch weniger darüber verwundert, dass er es sah, sondern vielmehr darüber WAS er sah. Sein Spiegelbild wirkte vor lauter Schwärze mehr wie ein Schatten als ein Spiegelbild, aber noch viel verwunderlicher war es, dass er von gelben Augen angestarrt wurde. Das war nämlich in der Tat sonderbar, war Sora sich doch relativ sicher, dass er das letzte Mal als er in den Spiegel geblickt hatte von blauen Augen begrüßt wurde. Auch waren ihm die messerscharfen Krallen neu, da er sich eigentlich regelmäßig darum kümmerte, dass seine Fingernägel auf einer passenden Länge blieben. Das ganze wurde nur noch dadurch getopt, dass sich das Spiegelbild offensichtlich selbstständig zu bewegen schien, da Sora trotz halbgeschlossenen Augen deutlich erkennen konnte wie sein Spiegelbild ihn angrinste und so dessen Fangzähne sichtbar wurden. Allerdings war Sora weder kürzlich den Vampiren beigetreten, noch stand ihm der Sinn zu grinsen, da man bei den dröhnenden Kopfschmerzen eher alles andere tun würde als grinsen. Jetzt hörte er auch die finstere Stimme in seinem Kopf hallen, parallel zu den Lippenbewegungen, die er bei seinem Spiegelbild sehen konnte. Es war seine eigene Stimme und zugleich schien er daran zu zweifeln. Sie klang seiner zwar ähnlich, aber war zur selben Zeit bedrohlich und düster. Er fürchtete sich allerdings nicht da er aus irgendeinem Grund her wusste, dass diese Stimme ein Teil von ihm war, auch wenn ihm nicht klar war, was ihn so sicher machte. Dass er keine Furcht verspürte konnte aber auch daran gelegen haben, dass seine Fähigkeit zu fühlen massiv eingeschränkt worden ist. Er verdrängte allerdings schnell diese Gedanken und konzentrierte sich mehr darauf zu verstehen was ihm sein Spiegelbild mitteilen wollte. „Na? Auch schon wach?“ sagte es zu ihm. „Was…bist du?“ dachte Sora. Zu seinem Erstaunen antwortete die Gestalt vor ihm auf seine unausgesprochenen Gedanken, sehr zu Soras Freude, da er sich nicht gerade in der Lage fühlte selbst zu reden. „Ich bin der dunkle Teil deiner Seele. Der Teil der immer von deinem Licht verdrängt wurde. Wir hatten bereits einige Male das Vergnügen als du hin und wieder deine Kräfte mit denen deiner Freunde vereintest.“ Sora erinnerte sich an diese misslungenen Verwandlungen, die ab und zu aufgetaucht waren, wie konnte er so etwas auch vergessen? Es war jedes Mal aufs neue eine…ganz besondere Erfahrung. „Ich…erinnere mich.“ mehr konnte er anfangs nicht von sich geben. Das ihm die Wort fehlten war allerdings verständlich, immerhin war dies das erste Mal das eine seiner Drive Formen zu ihm sprach. „Was führt dich in meine Gedanken?“ Seine dunkle Seite verschränkte die Arme vor der Brust. „Die Dunkelheit, der du dich geöffnet hast. Ich muss dir sagen: Das war die beste Entscheidung, die du je getroffen hast.“ er grinste. „“Bist du auch gekommen um die Kontrolle an dich zu reißen?“ wollte Sora wissen. Sein Lachen klang verbittert. „Ich hatte es vor, aber selbst in dieser Situation ist dein Wille zu stark um ihn brechen zu können…ich hätte vielleicht volle 3 Minuten bevor du mich wieder verdrängen würdest. Tja und so wie du jetzt aussiehst, wäre es dein Tod in diesem Zustand erneut gegen Tidus anzutreten.“ Sora machte in Gedanken ein abfälliges Geräusch. „Das musst du mir nicht sagen…dass ich versagt habe weiß ich auch so. Sonst irgendetwas Wichtiges?“ wollte er wissen „Hast du es so eilig zu sterben?“ deutete sein Spiegelbild auf den immer näherkommenden Boden. „Ich bin gekommen um dir deine armselige Haut zu retten…nicht dass ich da eine Wahl hätte.“ murmelte er. „Ach so? Und wie willst du das machen? Wenn du nicht zufällig ein paar Elixiere dabei hast sehe ich nicht viel Hoffnung…“ meinte Sora schwach. Seine dunkle Seite schwieg mit geschlossenen Augen. Als der dunkle Sora sie wieder öffnete sagte er: „Ich gebe meine Existenz auf und verschmelze mit dir…es ist die einzige Chance auf ein Überleben, auch wenn ich es nur indirekt tun werde…“ Sora schien für einen Moment überrascht und brauchte eine Weile bevor er zugab, dass dieses Angebot unerwartet kam. Er fragte sich aber wieso seine dunkle Seite sich dazu entschieden hat sich selbst aufzugeben um ihn zu retten. „Wieso?“ Sein anderes Ich schüttelte fassungslos den Kopf und lachte. „Was für eine überaus dumme Frage. Damit zumindest einer von uns Roxas besiegen kann, warum sonst?“ er ballte seine Hände zu Fäusten, die vor lauter Wut zitterten. „Dieser Narr und sein verdammtes Licht machten meine Zeit im inneren deines Herzens zu einer Hölle…allein schon der Gedanke daran die Kontrolle übernehmen zu können während er es verbreitete war utopisch…und so ist er jetzt frei Anstelle von mir und gerade jetzt wo ich anfangen konnte mit all der Dunkelheit, die jetzt in dir haust, meine Übernahme zu planen stehe ich bereits vor meinem Ende, denn wenn du stirbst, sterbe ich auch.“ er biss heftig die Zähne zusammen und knurrte. „Dieser Hund! Nie im Leben werde ich ihm verzeihen, dass er mir meine Chance genommen hat. Und wenn ich schon vergehen muss, dann stelle ich sicher, dass mein Wille weitergegeben wird, zusammen mit meiner Macht.“ erklärte er während er anfing zu brennen. Blaue Flammen bedeckten seinen ganzen Körper. „Übernahme, huh?“ Sora entfuhr ein kurzes, leises Lachen. „Also war mein Ausbruch vorhin dein Werk…jetzt wird mir allerdings so einiges klar.“ meinte er. Die Flammen hatten seine dunkle Seite bereits fast gänzlich verzehrt…allein sein Gesicht und dessen stechend gelben Augen blickten ihn an. „Ich hätte nie gedacht, dass du so schwer zu knacken wärst…wenn du nur nachgegeben hättest könnte ich frei sein und Roxas zusammen mit dieser blonden Hexe, die ihm so viel bedeutet vernichten. Diese närrische Malefiz hätte dann von mir aus dein wertloses Herz haben können während ich ihre und alle Welten da draußen mit Herzlosen überrannt hätte, auf dass sie meine Macht erkennen würden. Aber so hängst du nun an deiner erbärmlichen Existenz fest, die bereits dazu bestimmt ist in der Dunkelheit zu versinken, von der du denkst, dass du sie kontrollierst.“ Er versank gänzlich in den Flammen, die sich zu einer kleinen, dunkel schimmernden Kugel zusammenzogen und schließlich in Soras Körper eintauchten, wo das runde Objekt schließlich verschwand. Sora fühlte wie seine Kräfte zu ihm zurückkehrten während er seinem vergehenden Gegenstück antwortete: „Und das reicht mir auch vollkommen. Wenn Roxas stirbt, dann war es mir das wert.“ sagte er während er seine immer noch halbgeöffneten Augen langsam schloss. „Sorge dafür, dass dieser Bastard in der Hölle schmort. Ich will nicht umsonst gestorben sein…“ war das letzte was Sora von seinem anderen Ich hörte bevor er seine nun gelb leuchtenden Augen ruckartig öffnete um sich erneut in der Realität wiederzufinden. „Diese Macht!“ staunte Sora während er fühlte wie seine neuen Kräfte in ihm aufflammten. Lachend legte er seine krallenbesetzten Finger um den Griff seines Schwertes und fing an einen Teil seiner Macht darin zu sammeln. Das Schwert zischte und fauchte lauter als die tobende Aura von Sora, die nun noch wilder um sich peitschte als zuvor. Den aggressiv um ihn herumwehenden Wind von vorhin konnte man in seiner Wildheit und Intensität kaum mit dem neuen vergleichen. „Jetzt geht’s erst richtig los!“ rief er lachend als er das Schwert mit voller Wucht in das Gebäude rammte. Die aus dem Einschlag entstandene dunkle Schockwelle jagte durch den Bau wie ein Messer durch warme Butter, woraufhin das meterhohe Bauwerk dank den Explosionen in sich zusammenklappte wie ein einstürzendes Kartenhaus. Sora landete einige Meter weit vom fallenden Hochhaus entfernt und sah es in sich stürzen, hoffend, dass es einen gewissen Blonden unter seinen Trümmern begrub, um ihn die Arbeit zu ersparen. Zu seiner Enttäuschung sah er allerdings, wie die besagte Person es schaffte vom fallenden Trümmerhaufen zum nächsten zu springen um so sicher auf dem Boden zu landen. Als das Gebäude schließlich komplett eingestürzt war und sich der Staub gelegt hatte, kam Tidus schließlich hervor und sah Sora mit einer Mischung aus Überraschung und Entsetzen an. Kein Wunder, wenn man in Betracht zog, dass er sich ein klein wenig verändert hatte. „Bist du das, Sora? Oder ist das wieder einer dieser kleinen Einbildungen wie vorhin?“ Tidus schien es nicht recht glauben zu können. „Japp, alles echt. Du hast doch nicht etwa gedacht es wäre schon vorbei, oder?“ lachte Sora. „Doch…eigentlich schon, ja…“ gab Tidus zu während er sich verwirrt am Kopf kratze. „Tja, ich fürchte ich muss dich enttäuschen. Das war gerade mal die Halbzeit, jetzt geht’s in die zweite Spielhälfte.“ „Heh.“ meinte Tidus grinsend. „Du brauchst schon mehr als ein paar Krallen und leuchtende Augen um mich zu besiegen.“ Sora hielt ihm seine linke Hand hin und forderte ihn mit einer Handbewegung auf ihn an zu greifen indem er ihn zu sich winkte. „Na dann zeig mir was du drauf hast.“ Dies musste sich der Blitzballer nicht zweimal sagen lassen. Er zögerte keine Sekunde und rannte, blitzschnell wie er war, direkt auf ihn zu. Obwohl Sora wusste, dass Tidus so schnell war, musste er zu seiner Verwunderung jedoch feststellen, dass er jeden seiner Bewegungen klar und deutlich erkennen konnte. Bewegungen, die vorher nur mit viel Konzentration zu erkennen waren, wirkten nun so langsam, dass man schon auf beiden Augen blind gewesen sein musste um sie nicht sehen zu können. Sora erkannte deutlich wie Tidus auf ihn zukam, kurz vor ihm sprang, was Sora offensichtlich verwirren sollte, und schließlich, nachdem er sich von einigen Gebäuden abgestoßen hatte, von hinten auf ihn zu kam. An sich war dies kein schlechtes Manöver, doch der Blonde konnte ja nicht ahnen, dass Sora dank seiner neuen Kräfte dazu in der Lage war all seine Bewegungen genau wahrzunehmen und so traf die Klinge des Starspielers nur Luft als Sora kurzerhand einen Schritt zur Seite ging und ihm seinen Ellenbogen gegen den Magen rammte. Seine neuen Augen erkannten noch wie Tidus einige Tropen Speichel ausspucken musste, bevor er mit einem weiteren Schlag einige Meter weit weggeschleudert wurde um erneut schmerzhaften Kontakt mit dem Asphaltboden zu machen. Sich schnell aufrichtend, wischte er sich rasch den restlichen Speichel aus dem Mundwinkel und rannte nun mit einem lauten Kampfschrei mutig zurück zu seinem braunhaarigen Gegner, dessen Haare durch seine Verwandlung nun jedoch eher schwarz wirkten. Er änderte seine Taktik von austricksen auf Schnelligkeit und versuchte Sora nun mit vielen flinken Schwerthieben in Stücke zu schneiden. Sora sah allerdings weiterhin jede seiner Bewegung voraus und reagierte immer je nach Situation auf die Anweisungen, die ihm eine Stimme in seinem Kopf gab. Zur Seite treten, ducken, blocken, ducken, Hechtsprung nach links, blocken, ducken, KONTERN! Genau in diesem Moment schlug Sora das Schwert seines Gegners weg, was der Blonde nicht kommen sah. Völlig außer Atem durch seine schnellen und heftigen Schwerthiebe, die zu seiner Verwunderung alle ihr Ziel verfehlt hatten, starrte er Sora fragend an. „…warum…?“ brachte er keuchend heraus. Sora packte ihn mit einer raschen Handbewegung am Hals, seine Krallen bohrten sich in das Fleisch des Schwertkämpfers. „Argh.“ „Was dir an Größe und Stärke fehlt, machst du mit deiner Schnelligkeit wieder wett. Darum warst du auch in der Lage einer der besten Blitzballer unserer Schule zu werden.“ begann er zu erklären. „Dennoch bist du nicht schnell genug um dem Blick eines Herzlosens zu entkommen. Diese Augen waren dein Verhängnis, und die Dunkelheit wird dein Ende sein.“ während er das sagte versuchte Tidus mit aller Macht sich von dem Würgegriff zu befreien, doch dazu fehlte ihm schlichtweg die Kraft. Er zappelte heftig mit den Beinen als Sora zu schweben begann und ihn mit sich zog. Die Zeichen auf seiner Jacke pulsierten mit der Macht der Dunkelheit, die anscheinend immer stärker wurde. Während dem Blonden langsam die letzten Kräfte wichen, dachte er einen funken Mitleid in den erbarmungslosen gelben Augen seines Gegners zu sehen, als dieser betroffen seinen Blick senkte. „Sorry, Tidus. Ein schneller Tod ist alles, was ich dir bieten kann…ich wünschte wirklich es gäbe einen anderen weg…“ erklärte er während er sein Schwert hob. Der neue Namen der Klinge drang über den Griff, durch seine Arme schließlich direkt in seinen Kopf hinein, als er feststellte, dass er sein Schwer nun nicht mehr Ultima nennen konnte, hatte es doch durch die Dunkelheit komplett seine Natur geändert. So nannte er es also bei seinem neuen Namen, welchen es ihm wie sonst auch immer mitteilte, wann auch immer er den Anhänger des Schwertes änderte. „Obscuritas, gib mir Kraft!“ rief er und das Schwert zischte, offensichtlich erfreut darüber, dass sein Meister es nun endlich beim Namen rief. Kurz darauf begann es unheimlich zu schimmern während es dabei war Dunkelheit aus der Umgebung auf zu nehmen. Stück für Stück absorbierte die Klinge jeden Schatten, der sich um sie herum befand, und erschaffte so einen bizarren Anblick als nichts mehr um sie herum einen Schatten warf. Die dunkle Aura des Schwertes begann immer häufiger und heftiger zu pulsieren, je mehr Schatten es sich einverleibte. Sora hatte sogar für einen Augenblick befürchtet, dass sein Schwert vor lauter Energie zu explodieren drohte. Mit einem letzten traurigen Blick auf Tidus entschloss er sich die Sache zu beenden. „Leb wohl!“ Seine Worte des Abschieds drangen nur leise an die Ohren des Blonden und wirkten wie ein weit entferntes Flüstern, das in dem Zischen der Aura des Schwertes unterging. „Obscuritas, entfessle deine Macht! Alles verzehrende Schatten!“ rief er bevor er zuschlug und die Umgebung in tiefste Finsternis stürzte. Die Erde bebte und ein harter Luftstrom ging von der Stelle aus an der Sora zugeschlagen hatte. Alles was darauf folgte wirkte so als wäre das Chaos in der Welt eingetroffen. Nichts schien mehr real in der dunklen Dimension der finsteren Sphäre, die sie umgab. So war es um sie so dunkel, dass man die Hand vor Augen nicht hätte sehen dürfen, und dennoch sahen sie alles. Um sie herum sahen sie Gebäude und ähnliches zusammenfallen und dennoch drang kein Laut an ihr Ohr. Noch nicht einmal Tidus´ Schmerzenschreie konnte Sora vernehmen, obwohl er deutlich sah wie Tidus sich vor Schmerz wand. Noch nicht einmal die Zeit schien in dieser dunklen Welt zu existieren, denn dieser Moment wirkte wie ein Augenblick und eine halbe Ewigkeit zugleich. Und als die Dunkelheit endlich verschwand und die Schatten wieder dorthin zurückgekehrt waren, wo sie hingehörten, stürzte Tidus schließlich hinab und traf diesmal zum letzten Mal, wie Sora feststellte, leblos auf den harten Boden, nachdem er erst einige Meter weit geschleudert worden war. Seine Kleider waren zerfetzt, sein Körper mit Wunden übersäht und doch wusste Sora, dass der meiste Schaden innerlich verursacht wurde als Tidus sich am Ende eingestehen musste, dass er nicht in der Lage war seine Heimat zu retten oder diese wichtige Person zu finden, von der Sora noch nicht einmal den Namen kannte. Ohne es selbst richtig zu merken fragte er sich wer wohl dieser Mensch war, der ihm so viel bedeutete und hoffte gleichzeitig, dass dieser Mensch ihm eines Tages verzeihen könnte für das, was er eben getan hatte. Während er sich fragte warum er dieses stechende Gefühl in der Brust besaß wand er sich ab und plante zu gehen, immerhin hatte er eine Mission zu erfüllen. „Wo…willst du hin…? Ich…bin noch nicht…fertig mit…dir!“ Sora erstarrte. Er musste sich gerade verhört haben. Es war unmöglich, es konnte nicht sein. Sich hastig umdrehend erblickte er etwas, was seine Augen sich weiden lies. Nicht weit vor ihm kniete Tidus. Er stützte sich auf seinem Schwert, das er zu sich zurückgerufen hatte, und richtete sich langsam auf. Sein Körper war von einem weißen Licht umgeben während einige weiße Federn um ihn herumschwirrten. Der Großteil seiner Wunden schloss sich und Tidus blickte ihn schließlich entschlossen entgegen. Es war ein Wunder! Sora war fassungslos. „W-Wie…wa-warum…?“ stammelte er, sich immer noch unsicher ob er seinen Augen trauen konnte. Er war sich absolut sicher, dass der Tidus, der eben noch im Dreck gelegen hatte, definitiv nicht mehr unter den Lebenden geweilt hatte. Was hatte ihn also zurückgebracht? Ein Zauber? Ein Segen der Götter? Hatte Kingdom Hearts vielleicht doch mal zur Abwechslung einer Person geholfen? Oder war er gar nicht richtig am Leben? War er ein Geist oder gar ein Zombie? Sora hatte schon einiges gesehen aber nicht wie Tote wieder zum Leben erwachten. Das alles musste ein Traum sein. Während Sora fassungslos nach einer Erklärung suchte, blickte Tidus lächelnd auf etwas, was er an seinem Arm Trug. Anschließend blickte er wieder entschlossen zu Sora und fing an laut zu Schreien, während er begann auf Sora zuzusprinten, dies war etwas, was er häufiger Tat, wenn er merkte, dass ihm gewisse Dinge zu viel wurden. Ausweichen, ausweichen, AUSWEICHEN!, drängte die Stimme in seinem Kopf, die ihn vor Schaden bewahren wollte, doch Sora war viel zu erstarrt um sich zu rühren. Eine Chance die Tidus nutzte. Er hatte keine Zeit zum zögern, wenn er das Universum retten wollte, wenn er Spira retten wollte…und schon gar nicht wenn er sie wiedertreffen wollte. Dies war sein größter Wunsch. Er wusste es war egoistisch, aber noch viel wichtiger als das Universum und seine Welt zu retten, war ihm den Menschen wieder zu treffen, der ihm am meisten bedeutete. Dafür musste er kämpfen. Er durfte nicht sterben. Nicht hier und schon gar nicht so. Er holte mit dem Schwert aus, als er endlich in Reichweite kam, und schlug ununterbrochen auf Sora ein...er ließ ihm keine Zeit zu reagieren, bevor er auf Sora sprang, sich von ihm abstieß und in der Luft einen Blitzball auspackte, den er so stark gegen Soras Gesicht schmetterte, dass er wieder zu ihm zurückgeflogen kam, den er mit einem Fallrückzieher wieder direkt zu Sora zurückbeförderte, wo er beim Kontakt mit seinem Körper eine gigantische blaue Explosion auslöste. Doch da hörte Tidus noch lange nicht auf. Er rief ein „Hier, friss das gleich hinterher!“, begann Energie in seinem Schwert zu sammeln und schwang es daraufhin schwungvoll, woraufhin zahlreiche Lichtkugeln davon ausgingen, welche allesamt im Boden, um den schwer getroffenen Sora herum, verschwanden. Erst passierte nichts, doch dann machte Tidus eine Handbewegung, die diese Energiekugeln zur Detonation brachte und so ein weitreichendes Gebiet dem Erdboden gleich machte. Sora der am Boden lag und sich nicht in der Lage sah sich aufrichten zu können, sah noch wie Tidus von oben direkt auf in zukam und ihm sein Schwert direkt durch den Körper rammte. „Das Spiel ist vorbei, Sora. Meine Geschichte endet noch nicht, doch ich fürchte deine schon.“ sagte er , ihm ernst in die Augen blickend. „Noch nicht ganz…“ meinte Sora und verschwand in seinem eigenen Schatten, der einige Meter weit wanderte, bevor Sora wieder aus ihm heraustrat. Er hielt sich die Wunde zu, die Tidus´ Schwert verursacht hatte, als dieses ihn durchbohrt hatte, und der Blonde sah, dass Sora eine Magie benutzte um diese fatale Wunde zu schließen, bevor er zu viel Blut verlor. „Ein letzter Schlag…mehr halten wir beide nicht aus…dieses Duell wird zeigen wer von uns stärker ist.“ Als er dies sagte erlosch das leuchtende gelb aus seinen Augen und ein klares blau blickte in Tidus Augen. Dieser verstand. Sora würde seine Vorteile, die er durch seine Verwandlung erhalten hatte nicht ausnutzen würde. Vielleicht aus Fairness, oder einfach, weil ihm die Kräfte dazu fehlten. „Du willst also fair sein, huh? Gut ich nehme die Herausforderung an.“ akzeptierte Tidus das Duell als er in Position ging. Die beiden standen sich nun gegenüber, nur wenige Meter voneinander entfernt und ihren Waffen in den Händen. „Dann lass es uns beenden. Ein für alle mal.“ meinte Sora. „Ich bin fertig, wenn du es bist.“ gab Tidus sein OK. Sora nickte. „Auf 3…1“ „…2“…“ „…3!“ riefen beide und stürmten voran. Hätte ein Zuschauer dieses Duell bezeugen sollen, hätte er nicht viel mehr gesehen als einen Lichtblitz und ein kurzes „Klang“ nachdem sich die beiden Waffen berührten. Kurz darauf standen Tidus und Sora auf den gegenüberliegenden Seiten und hatten sich den Rücken zugewendet. Beide wirkten so als wäre absolut nichts geschehen, bis Sora plötzlich stöhnend in die Knie ging, was ein Grinsen auf das Gesicht des Blitzballspielers zauberte. Erst jetzt konnte man das Blut an seinem Schwert sehen, das eindeutig von Sora stammen musste, Soras Schwert zeigte kein Blut. Der Sieger stand fest. Doch plötzlich spuckte Tidus Blut und fasste sich erstaunt an die Brust wo eine tiefe Wunde klaffte. Als er seine Hand wegzog, war sie voller Blut und als er schließlich spürte wie aus seinen Beinen die Kräfte wichen, fiel er rückwärts zu Boden. „Un…möglich…“ Sora blickte auf seine linke Hand. An seinen Krallen klebte Blut und zwar eine ganze Menge. Sie mussten tief ins Fleisch eingedrungen sein. Er wand sich zu seinem Gegner zu, der nun in der Pfütze seines eigenen Blutes lag. Die seltsamen Lichter, die Sora schon bei dem geisterhaften Jungen namens Bahamut gesehen hatte begannen von ihm auszugehen. Langsam ging er auf den Blonden zu. Dieser lächelte traurig beim Anblick dieser Lichter, von denen er nur zu gut wusste, was sie bedeuteten. So schön sie auch waren, für ihn beinhalteten sie keine guten Neuigkeiten. „Letztendlich endet meine Geschichte doch so…und dabei hatte ich gehofft sie hätte ein Happy End.“ lachte er schwach. „Was geschieht hier? Hast du wieder vor dich von diesem Schlag zu erholen und erneut von den Toten zurückzukommen?“ wollte er wissen. Tidus schüttelte nur den Kopf. „Nein…das letzte Mal verdanke ich einem Accessoire, das man mir vor langer Zeit schenkte, aus Angst ich könnte wieder verschwinden. Es funktioniert nur ein Mal.“ erklärte er und hob den Arm an dessen Handgelenk er ein Armreif trug. Es war silbrig und hatte zwei Flügel sowie einige magische Runen eingraviert. „Wer dieses Armband trägt wird von den Engeln beschützt, sagt man. Es ist wahr, wie du gesehen hast.“ Er blickte sich um. „Nein, was die Lichter wirklich bedeuten ist das Gegenteil davon…es ist das Zeichen dafür, dass ich gehen muss.“ sein Blick war auf den Nachthimmel und dessen zahlreichen Sterne gewand, während er nachzudenken schien. „Gehen? Wohin?“ fragte Sora, sich der Offensichtlichkeit der Bedeutung von Tidus Worten nicht bewusst. Tidus lächelte. „In der Tat, wohin? Gibt es einen Ort wohin Menschen gehen können, wenn sie nie wirklich existiert haben? Seltsam wie ich mir erst jetzt diese Frage stelle…irgendwie bin ich wohl selbst von der Frage weggelaufen. Was meinst du Sora? Was passiert mit Träumen, die erlöschen?“ wollte er wissen während immer mehr Lichter in den dunklen Nachthimmel aufstiegen. Sora war zwar verwirrt, versuchte Tidus aber dennoch eine vernünftige Antwort zu geben. Er dachte kurz nach, dann sagte er: „Träume erlöschen nie, sie leben für immer in unseren Herzen.“ Tidus schien zufrieden. „Das klingt gar nicht mal so übel für jemanden wie dich, Sora.“ lachte er. Sora wollte schon ein beleidigtes Kommentar abgeben, als er geschockt feststellte, dass Tidus immer durchsichtiger wurde. „Du verschwindest!“ „Jepp, schätze nicht jeder hat so einen coolen Abgang, huh?“ grinste er. Dann blickte er aber wieder traurig in den Himmel. „Scheint als war ich nicht stark genug irgendetwas zu retten. Wenn ich ehrlich bin wäre mir das alles auch gar nicht so wichtig wenn ich wenigstens Yuna gefunden hätte. Ich weiß, wir wären in jeder Welt zufrieden gewesen, solange wir einander gehabt hätten. Und wenn sie mich nach all den Jahren nicht mehr gekannt hätte, dann wäre das auch in Ordnung gewesen, solange ich gewusst hätte, dass es ihr gut geht. Wer würde auch so lange auf jemanden warten…?“ erklärte Tidus. Sora schaute mitleidvoll auf den Blonden herab. „Ich bin mir sicher, dass sie noch an dich…“ dann fiel ihm plötzlich etwas auf. „Moment! Sagtest du gerade Yuna!?“ fragte er Tidus plötzlich. Dieser nickte. „J-ja, wieso?“ war er etwas von Soras plötzlicher Reaktion überrascht. Sora ignorierte die Frage. „Kleine Fee, braune Haare, verschiedenfarbige Augen, ziemlich nett und ständig in Begleitung von Rikku und Paine!?“ Tidus´ Augen waren weit geöffnet vor Schock: „Ja! Das ist sie!“ rief er aus. „…auch wenn ich das mit Fee nicht ganz verstehe.“ murmelte er hinterher. „Du Vollidiot!“ brüllte Sora ihn an und packte ihn an den leicht verblassenden Kragen. „Alles was du wolltest, war sie wiederzusehen, verstehe ich das richtig?“ Tidus nickt. Sora ließ in los, wodurch er unsanft auf dem Boden landete, während Sora in eine Richtung deutete. „Sie befindet sich keine 15 Minuten Flug von hier entfernt auf Radiant Garden! Wieso also, frage ich dich, haben wir bitteschön gekämpft!?“ fragte Sora wütend. „Wozu stirbst du gerade!?“ Tidus allerdings schien entspannt. „Es geht ihr also gut. Da fällt mir ein Stein vom Herzen. Wenigstens muss ich mir jetzt keine Sorgen mehr darum machen.“ lächelte er zufrieden während er immer stärker verblasste. Er wirkte schon wie ein Geist. „Oh nein so nicht!“ rief Sora panisch. „Dass du mir ja nicht daran denkst hier einfach wegzusterben, hörst du?! Du packst jetzt gefälligst deine Lichter wieder zusammen, denn ob du willst oder nicht. Ich schleppe dich jetzt rüber nach Radiant Garden!“ meinte Sora während er versuchte Tidus zu packen, seine Hände aber durch ihn durchglitten. Geschockt blickte er auf seine Hand. „Tidus!“ Der Blonde grinste als er Soras Gesicht sah. „Danke, Mann, ich weiß du meinst es nur gut, aber es ist zu spät.“ „Bist du ein Waschlappen, oder was? Du gibst doch jetzt nicht auf, jetzt da du weißt wo du hin musst!“ meinte Sora ratlos. Was sollte er tun. Er hatte Tidus umsonst in diese Lage gebracht. „Wenn du mir helfen willst, dann gib ihr bitte das…“ schlug Tidus vor während er in seine Tasche griff und einen schön verzierten Bilderrahmen raus nahm und ihn Sora reichte. Als er es entgegennahm sah er in dem Rahmen ein wunderschönes Bild von Yuna…als Mensch, was ihn verwirrte, da er sie nur als Fee kannte, jedoch bestand kein Zweifel, dass es die selbe war, da sie beide gleich aussahen. Anschließend entfernte Tidus seine Kette und legte sie auf den Bilderrahmen in Soras Hand. Als die Kette den Bilderrahmen berührte leuchtete sie kurz auf und behielt ihre materielle Form anstatt wie der Rest von seinen Sachen zu verschwinden. Die Kette hatte einen Anhänger, der das seltsam geformte Zeichen darstellte, das Tidus überall trug. Sora wusste nicht wofür genau es stand, aber er wusste, dass es definitiv Tidus´ Markenzeichen war. „Kriegst du das hin?“ lächelte Tidus schließlich. Sora, der wusste, dass es Tidus´ letzter Wunsch war, überlegte nicht zweimal ob er ihn ihm erfüllen wollte. Traurig nickte er und versicherte ihm. „Das hier? Verlass dich darauf, sie wird es bekommen.“ Er fragte sich ob er ihn gerade anlog, wusste er doch, dass dafür keine Zeit war. „Danke, Sora und keine Sorge…ich nehm’ s nicht persönlich.“ grinste er schwach. „Eins noch…sag ihr…dass ich…sie…“ doch weiter kam er nicht als er mit der letzten Welle an Lichter, die von ihm ausgingen verschwand und nur noch die Gegenstände in seinen Händen verrieten, dass es überhaupt hier gewesen war. Der Bilderrahmen in Soras Hand leuchtete auf und verwandelte sich in eine rötlich schimmernde Kugel. Die Farbe wirkte so ruhig und warm, dass sich Sora dadurch sofort etwas beruhigter fühlte. Sein Herzfragment war mit der Frage was er nun eigentlich fühlen sollte gänzlich überfordert. Zuerst war er wütend, dann verwirrt, dann enttäuscht und schließlich traurig. Er blickte in den Himmel auf in dem die bunten Lichter, schön wie sie waren, eine beeindruckende Vorstellung boten, für die Sora sie hasste. Was fiel diesen Dingern ein so schön auszusehen, wenn doch gerade jemand gestorben war und sie eigentlich nicht das recht hatten schön auszusehen. Plötzlich meinte er einen langen Pfiff gehört zu haben. Etwa so einen, den man machen konnte wenn man seine Finger in den Mund steckte und mit der richtigen Technik und ein wenig Geschick lange und laute Töne machen konnte. Wütend schlug er mit der Faust gegen die Wand eines Gebäudes an dem er stand. „Du Idiot! Warum hast du nichts gesagt? Während du blind Roxas und seinen lächerlichen Versprechungen gefolgt bist lag das was du wirklich wolltest nur einen Steinwurf von dir entfernt!“ er seufzte. „Aber ich schätze der größte Idiot bin immer noch ich. Ich hätte versuchen sollen mit dir zu reden, anstatt dich blind zu bekämpfen…was habe ich nur getan…“ er legte seine Hand auf sein Gesicht als hätte er Schmerzen oder ähnliches, tatsächlich quälte ihn seine Art oftmals voreilig zu handeln. Schließlich betrachtete er die rötliche Kugel und Tidus´ Kette in seiner anderen Hand. „Das soll ich Yuna geben…ich frage mich wie ich das tun soll. Wie kann ich von jemanden erwarten, dass er mir verzeiht, wenn ich es selbst nicht kann?“ er blickte eine Weile auf die Kugel als würde er eine Antwort verlangen, doch als diese nicht kam steckte er sie und die Kette in seine innere Jackentasche und ging zum Ausgang. Er drehte sich noch einmal um, um die Lichter am Nachthimmel tanzen zu sehen und dachte an seine Worte, die er zu Tidus gesagt hatte: „Träume erlöschen nie, sie leben für immer in unseren Herzen…“ dachte er laut, dann fasste er an die Stelle seiner Brust, die ihn so schmerzte. „…wenn man denn eins hat…“ fügte er hinzu und ging. Irgendwo in Radiant Garden saß gerade eine kleine braunhaarige Fee auf der Außenmauer der Stadt und betrachtete den Sonnenuntergang. Das schöne Licht glitzerte jeweils in ihrem blauen sowie in ihrem grünen Auge als ihnen langsam eine Träne entwich. Yuna blinzelte erstaunt und wischte sie schnell weg, dann schaute sie erneut der untergehenden Sonne entgegen und sagte: „Ich frage mich wieso ich gerade so plötzlich an dich denken muss. Und warum habe ich auf einmal dieses schmerzhafte Stechen in meinem Herzen, jedes Mal wenn mir dein Name in den Sinn kommt? Es gibt mir ein Gefühl, das bisher nur in meinen Albträumen vorkam und ich wünschte du wärst jetzt hier, direkt neben mir um mir zu sagen, dass dieses Gefühl sich irrt, dass es dir gut geht und dass wir endlich zusammen sein können.“ sie seufzte. „Ich suche und suche…trotzdem finde ich dich nicht. Sag, wo bist du nur, Tidus?“ Sie führte Daumen und Zeigefinger zu ihrem Mund und pfiff einen langen und lauten Pfiff, der dazu führte, dass einige Bewohner von Radiant Garden sie seltsam anstarrten, aber das war ihr egal solange sie die Hoffnung nicht aufgab ihn wiederzufinden, ihre Garde aus Zanarkand. Doch ohne es zu wissen erlosch gerade nicht nur das Sonnenlicht als die Sonne hinter dem Horizont verschwand, sondern auch ihr wertvoller Traum für immer in der Dunkelheit der Nacht. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)