A Redeemer´s Sins von abgemeldet (When heroes fall) ================================================================================ Kapitel 6: An old Friend returns -------------------------------- 7. An old Friend returns. Stille war zu vernehmen als Kairi langsam wieder zu sich kam. In der Nähe drang nur ein leises Zischen in ihr Ohr. Es hörte sich an wie ein Gerät, das durch rohe Gewalt zum Defekt gezwungen wurde. Bis auf dieses Geräusch war es ruhig. Langsam die Augen öffnend stellte sie fest, dass sie auf dem Boden lag. Schnell stand sie auf und schaute sich um. Der Raum, in dem sie sich befand sah Soras Zimmer ziemlich ähnlich, jedoch waren die Rollläden hinuntergezogen und es wirkte unordentlicher als sonst. Nicht weit weg von ihr erkannte sie das defekte Gerät, das dieses Zischen verursachte. Es war vollkommen hinüber und kleine Blitze bahnten sich einen Weg durch das riesige Loch, das in Mitten des Geräts klaffte. Im Zimmer selbst war es ziemlich dunkel. Nur eine kleine Glühbirne spendete Licht. „Niemand hier…“ stellte Kairi fest. „Ausgesprochen gut formuliert, Prinzessin.“ Ertönte eine Stimme. Kairi zuckte zusammen als sie die Stimme vernahm. „Xemnas…“ sagte sie knapp. Vor ihr erschien ein dunkles Portal und aus ihm trat Xemnas. Er hatte ein Grinsen im Gesicht bei dem es einem kalt den Rücken runter laufen könnte. „Du hast gerufen?“ sagte er mit einer gelassenen Stimme. „Also steckst du dahinter!“ Kairi rief ihr Schlüsselschwert. Es erschien jedoch in seiner alten Gestallt. Plötzlich wurde ihr schwindelig und sie kam sich kraftlos vor. „Ungh…“ „Ah! Die Nacheffekte zeigen Wirkung. Dein Körper scheint dieser neuen Belastung noch nicht gewachsen zu sein…interessant…aber verständlich…du bist noch zu jung…“ sagte Xemnas. „Was…redest du da?“ „Dir ist doch sicherlich aufgefallen, dass du soeben gewaltige Kräfte erhalten hast…was glaubst du woher diese stammen?“ „Woher soll ich das denn wissen?! Sie waren einfach da…“ „Richtig…die Frage ist: Wieso? Wieso sollte Kingdom Hearts dir bereits so früh einen Teil der Macht geben, die es besitzt…“ „Was? Kingdom Hearts soll mir diese Macht gegeben haben? Wie soll das gehen?“ Kairi war sichtlich überrascht! War so etwas überhaupt möglich? „Kingdom Hearts…du weißt ja sicherlich was es ist…das Herz aller Welten…das Zentrum des Universums. Es ist das, was über die Welten wacht und alles im Gleichgewicht hält. Doch trotz all dieser Macht ist es nicht fähig das Chaos, das nun in diesem Universum herrscht allein zu bewältigen. Die Herzlosen breiten sich aus und hinterlassen nur Unglück und Zerstörung auf ihren Wegen. Das ist der Grund warum die Schlüssel wieder erschienen sind.“ Er hielt inne und deutete auf Kairis Schlüsselschwert. „Doch über die Schlüsselträger zu wachen benötigt es eine Person, die eng mit den Auserwählten verbunden ist. Durch diese Person wacht sie über die Schlüsselträger.“ „Und diese Person soll ich ein?“ Kairi glaubte Xemnas kein Wort. „Selbstverständlich. Schon kurz nachdem Kingdom Hearts erkannte, dass die Lage nicht mehr anders zu Regeln war als die Schlüsselschwerter zu benutzen wurde eine Person ausgewählt, die hier auf dieser Insel lebte. Diese Person schien die richtigen Voraussetzungen zu haben und um über diese Person wachen zu können, wurdest du dann dort hin geschickt.“ „Du willst mir also sagen, dass ich nur wegen diesem Grund hier gelandet bin…damit man durch mich über jemanden wachen kann?“ Kairi konnte es nicht glauben. „In der Tat. Es war Schicksal. Denn Kingdom Hearts kann nur wenige Menschen als ´Wächter´ nutzen. Durch dich konnte Kingdom Hearts jederzeit eingreifen wenn es notwendig gewesen wäre.“ „Unsinn! Kingdom Hearts griff nicht ein als Destiny Island von der Dunkelheit verschlungen wurde!“ wand Kairi ein. „Hmmm…ich vermute zu der Zeit herrschte eine ziemliche Verwirrung in Kingdom Hearts, denn der Auserwählte wand sich der Dunkelheit zu und war plötzlich als Schlüsselträger ungeeignet…“ „Warte mal…sprichst du etwa von…Riku? Riku war der vorgesehene Schlüsselträger?“ erstaunt schaute sie Xemnas an. Das hatte ihr Niemand erzählt! „Gewiss! Und Es musste schnell ein neuer gefunden werden. In diesem Durcheinander geschahen viele Sachen, die eigentlich hätten nicht passieren sollen. So wurdest du während kurzfristig nach einem neuen gesucht wurde von einem Herzlosen angegriffen und deines Herzens beraubt, gerade als Kingdom Hearts das Schlüsselschwert an Sora reichte. Deines Herzens beraubt konnte Kingdom Hearts nicht mehr rechtzeitig eingreifen und die Insel war dem Untergang geweiht.“ „Woher weißt du das alles?“ wollte Kairi wissen. Nach einer kurzen Stille antwortete Xemnas: „…ich gebe zu…das Meiste beruht auf alten Theorien von Ansem…den Rest habe ich hinzugefügt nachdem ich durch Namine deine Erinnerungen sah…“ bei dem Gedanken an seinen alten Lehrer brachte Xemnas ein spöttisches Lachen hervor. „Wenn dieser Narr jetzt vor uns stehen würde, würde er sicher äußerst stolz sein, weil ein von Kingdom Hearts auserwählter Mensch einmal ein Bewohner seines wunderbaren Radiant Gardens gewesen ist. Einige von uns hatten schon damals eine Vermutung, dass du eine Person mit reinem Herzen warst, doch Ansem verbot uns das heraus zu finden…scheint als wäre auch das Schicksal gewesen…“ „Was? Du hast mich gekannt!?“ „Selbstverständlich. Nach einiger Zeit kannte man wirklich jeden in Radiant Garden…“ „Kanntest du auch meine Eltern? Wie sehen sie aus? Wie heißen sie? Leben sie noch?“ platzte es plötzlich aus ihr heraus. Xemnas grinste wieder. „Möchtest du das wissen?“ Schon an der Art WIE er ihr die Frage stellte wusste Kairi, dass sie es bereuen würde nach ihnen gefragt zu haben. „Ich kann dir die Erinnerung an deine Eltern zurückgeben…alles was du tun musst, ist uns bei unserem Vorhaben behilflich zu sein. Da es nur wenige Menschen gibt, die so stark mit Kingdom Hearts verbunden sind, können wir nicht auf dich verzichten und jemand anderen suchen. Ohne dich ist es praktisch unmöglich Kingdom Hearts zu finden…nur meinem herzlosen Gegenstück ist es durch Zufall gelungen, weil er wahllos Welten zerstört hat…dies erneut zu tun würde uns zu viel Zeit kosten…“ „Das ist doch alles eine Lüge! Wieso sollte ich dir glauben? Du hast keine Beweise!“ „Das du diese Macht gekriegt hast ist Beweis genug für meine Theorie! Kingdom Hearts ist sehr wohl bewusst darüber, dass die Personen, die direkt mit ihm verbunden sind ein Ziel für viele Gegner sind. Deshalb verleiht Kingdom Hearts diesen Personen einen Teil seiner Macht…um diese Personen zu schützen!“ „Wenn das stimmt, wo ist dann das Problem? Wenn ich diese Macht zum Schutz gekriegt habe, dann wäre das doch normal!“ „Ja, aber du befandest dich nicht wirklich in Lebensgefahr, doch trotzdem bekamst du die Kräfte…das läst darauf schließen, dass Kingdom Hearts nicht wirklich durch dich das Geschehen bewacht, sondern du und alle anderen auserwählten Personen eigenständige Wächter seid. Das Erwachen könnte Instinktiv geschehen sein, weil du persönlich deine Lage als zu gefährlich eingestuft hast. Das ist sehr interessant…eine Theorie, die eine Untersuchung wert wäre…“ „Also zusammenfassend bin ich eine Person, die von Kingdom Hearts auserwählt wurde um über die Meister des Schlüsselschwerts wachen zu können, die auf dieser Insel leben. Da ich mich bedroht gefühlt habe sind meine Kräfte durch Instinkte erwacht, doch weil ich noch nicht Erwachsen bin, habe ich meinen Körper zu sehr verausgabt und fühle mich deshalb gerade schlecht. Da ich durch meine ´Wächterfähigkeiten´, so nenne ich sie mal, direkt mit Kingdom Hearts verbunden bin, kann ich es jederzeit ausfindig machen, weshalb ihr mich in eurem Team haben wollt…und du denkst wirklich allen Ernstes, dass ich jemandem wie dir Kingdom Hearts ausliefern würde? Keine Ahnung ob es stimmt, was du sagst, aber dir helfe ich sicher nicht!“ sagte Kairi entschlossen. Xemnas blinzelte etwas erstaunt. Das Mädchen vor ihm zeigte erstaunlich gute Fähigkeiten im Verarbeiten größerer Mengen an Informationen in ziemlich kurzer Zeit. Doch schon kurz nach diesem kurzen Moment des Erstaunens riss er sich wieder zusammen und sagte: „ Du solltest deine Entscheidungen nicht überstürzen…immerhin biete ich dir an die verlorene Erinnerung an deine Eltern wiederherzustellen.“ Kairi schwieg. Xemnas fuhr fort. „Wieso strengst du dich so an für eine Seite zu kämpfen, die doch schon längst verloren hat? Die Seite des Lichts war dieses mal unterlegen. Zwei eurer Schlüsselträger waren der Herausforderung nicht gewachsen und sind uns zum Opfer gefallen. Nur einer bleibt euch übrig und dieser sitzt nichts ahnend auf seinen Thron in Schloss Disney. Der letzte Schlüsselträger befindet sich auf unserer Seite. Was erhoffst du zu erreichen, außer dich auf zu opfern? Auf unserer Seite erhältst du wenigstens etwas Wichtiges wieder, was du verloren hast und unser Ziel wird nur positive Folgen mit sich ziehen…“ Schweigen. „Aber wenn du dich unbedingt vergewissern willst wie es um deine Seite steht, dann gehe hinaus und blicke dich um. Deine Entscheidung kann warten.“ Mit diesen Worten machte er einen Schritt zur Seite und zeigte mit einer auffordernden Geste, dass sie gehen konnte. Kairi war misstrauisch. „Du lässt mich gehen?“ fragte sie. „Gewiss. Wenn du meinen Worten keinen Glauben schenkst, dann vergewissere dich mit deinen eigenen Augen. Ich werde auf deine Entscheidung warten…“ Kairi bewegte sich misstrauisch zur Tür hin, als sie aber bemerkte, dass Xemnas es ernst meinte, ging sie schneller hin. Kurz bevor sie schon aus dem Zimmer verschwunden war, sagte er noch: „Erwarte jedoch nicht zu viel von dem, was du draußen erblicken wirst. Ich hoffe auf eine richtige Entscheidung von dir.“ Dann verschwand er in einem dunklen Portal. Als Kairi aus dem Haus rannte ahnte sie schon, dass das was sie draußen erblicken würde nicht gerade schön sein würde, jedoch erschrak sie als sie dann mit eigenen Augen sah, was sie nicht einmal in ihren schrecklichsten Albträumen gewagt hätte zu träumen. Zerstörung war alles was Kairi sah. Verlassene Autowracks, die kaum noch als solche erkennbar waren und umgekippte Bäume lagen überall auf den mit Rissen und Schlaglöchern übersäten Straßen. Viele Häuser brannten, was den Himmel rot erscheinen ließ. Was in diesem Moment nicht brannte, war bereits zerstört. Überall waren spuren des Kampfes zu sehen und zu allem Überfluss streunten auch noch einige Herzlose und Niemande ziellos umher. Wohin Kairi auch ging. Der Anblick änderte sich nicht im Geringsten. Auf ihrer Suche nach Überlebenden landete sie schließlich an ihrer Schule. Der Anblick, der sich ihr hier bot, war einfach nur schrecklich. Wo sie auch hinblickte waren Spuren eines gewaltigen Kampfes und viele Blutflecken zu erkennen. Leichen gab es keine. Kairi fragte sich ob sie das sich vielleicht nur einbildete…immerhin ging es ihr ja nicht gerade bestens wegen dem Kräfteverlust, aber sie wusste, dass die in Wahrheit diesen Anblick nicht als Realität akzeptieren wollte. „Was ist hier nur geschehen?“ fragte sie sich selbst. „Xemnas hat Phase 1 seines Plans eingeleitet…“ hörte Kairi eine Stimme vom Schuldach aus. Als Kairi hinauf blickte erkannte sie dort eine Person sitzen, die typischerweise eine Kutte trug und die Kapuze tief über das Gesicht gezogen hatte. Dieses Mal, allerdings, störte es Kairi nicht, denn sie erkannte die Stimme sofort. „Roxas…! Wieso überrascht mich das nicht…?“ sagte Kairi. Es war aber eher ein Murmeln. Roxas stand auf, öffnete ein dunkles Portal, trat hindurch und erschien neben Kairi wieder. Von Kairs Kommentar lies er sich nicht beeindrucken. Stattdessen machte er ein Mitfühlendes Gesicht und sagte:„Muss schrecklich sein seine Heimat so sehen zu müssen...vor allem nach dem man aus einer Traumwelt gekommen ist…“ „Wieso wurde ich überhaupt da rein gesteckt?“ fragte Kairi ihn genervt. „Als ich Namine von dir getrennt habe, bist du ohnmächtig geworden und Xemnas hat dich weg gebracht. Später erzählte er uns von seinem Plan. Im ersten Teil seines Plans, ging es darum die Insel zu erobern und sie als neuen Stützpunkt zu benutzen, da der alte ja hinüber ist. Dazu mussten die Bewohner verschwinden…“ erklärte Roxas. „Und nur wegen einem blöden Stützpunkt habt ihr all das hier angerichtet?!“ Kairi deutete wütend auf die Umgebung und starrte dabei Roxas an. „Hey! Ich habe ja versucht eine andere Lösung zu finden, doch als er fragte ob ich denn einen besseren Ort kennen würde, musste ich nachgeben…außerdem habe ich überall auf der Insel dunkle Portale geöffnet, die in sichere Welten geführt haben…“ „Und wieso sieht es hier dann so aus wie nach einem Massaker?“ Kairi durchbohrte ihn schon fast mit ihrem Blick. Roxas blickte niedergeschlagen zur Seite. „Darin lag ja auch das Problem…diejenigen, die hier aufgewachsen sind und eben die alten Menschen, die ohnehin zu schwach für so eine Reise gewesen wären wollten ihre Heimat nicht aufgeben und gingen blindlings einen Kampf entgegen, den sie ohnehin nie gewonnen hätten…Xemnas zeigte kein Erbarmen und lies die Herzlosen in Massen einfallen. Ehe die meisten die Gefahr beurteilen konnten, waren sie schon längst von Dunkelheit umschlungen. Von den Herzlosen zurückgedrängt richteten sie sich hier, im Zentrum des Dorfes, ihren letzten Stützpunkt ein, den sie einige Tage tapfer verteidigen konnten…“ Roxas deutete auf das Schulgebäude. „Sie verriegelten alle Türen und Fenster und drückten jedem eine Waffe in die Hand…sollte ein Herzloser eindringen wurde sofort von allen Seiten geschossen und geschlagen…auf diese Art und Weise hielte sie ganze 3 Tage die Stellung…am 4. Tag allerdings waren alle schon kraftlos, doch sie wollten einfach nicht aufgeben…dieser törichte Bürgermeister meinte noch ´wir kämpfen für unsere Heimat, auch wenn es unseren Tod bedeuten würde´.“ „Was?! Mein Vater war da drin?!“ vor Entsetzen wichen ihr die Kräfte in den Beinen und sie ging langsam zu Boden. Seit dem sie auf Destiny Island lebte, wohnte sie beim Bürgermeister. Er und seine Frau waren wie Eltern für Kairi, auch wenn sie wusste, dass es nicht ihr leiblichen Eltern waren. Bei dem Gedanken, dass ihr Ziehvater nun bei diesem Kampf umgekommen ist stiegen ihr Tränen in die Augen. Für Roxas kam das ganze unerwartet. „Er war dein Vater?! D-das tut mir Leid…ich wusste nicht…!“ weiter kam er nicht denn Kairi schwang ihr Schlüsselschwert nach ihm. Er wich schnell aus. „Von wegen es tut dir Leid! Du und Xemnas habt ihn und alle anderen ungebracht!“ schrie sie ihn wütend an. „Denkst du es hat mir Spaß gemacht, diese Leute sterben zu sehen!? Denkst du so was gefällt mir?!“ schrie Roxas zurück. „Ich wollte ihnen doch helfen! Als die Herzlosen ihre Blockade endgültig durchbrochen hatten, wollte ich sie sogar noch gegen ihren Willen vor dem Blutbad bewahren! Aber…“ Roxas blickte traurig zu Boden. Kairi blickte ihn an. „Aber nicht ein einziger von ihnen erreichte das Portal…“ brachte er leise seinen Satz zu Ende. Stille herrschte zwischen den beiden. Nur den leichten Wind, der ab und zu wehte, war zu hören. „Diese Leute…“ sagte Roxas plötzlich. „Sie sollen nicht umsonst gestorben sein…mit unserem Plan können wir sie alle wieder retten und die Welt wird friedlich sein…ohne jegliche Herzlosen und Niemande…deshalb Kairi…bitte…hilf uns…!“ Roxas starrte sie entschlossen an. Genau so entschlossen blickte sie zurück. „Niemals!“ „Aber…!“ wollte Roxas einwenden. „Du hast meine Frage von vorhin nicht beantwortet…“ unterbrach sie ihn. Roxas wollte etwas sagen, lies es aber bleiben und nickte stattdessen. Dann erzählte er da weiter wo er aufgehört hatte. „Xemnas erzählte uns also von dem Plan…in seiner ursprünglichen Version wollte er dich die Eroberung miterleben lassen um dir seine Macht zu zeigen. Damit wollte er dir klar machen, dass es sinnlos wäre sich gegen uns zu stellen. Ich und Namine, die dich aber besser kannten befürchteten aber, dass dies genau das Gegenteil bezwecken würde, also befahl ich Xemnas dich zu mir zu bringen, dann sollte er mir Ansems Forschungsberichte aus Twilight Town holen, die er in einem geheimen Raum in dem Herrenhaus hinter den Bücherregalen der Bibliothek aufbewahrt hatte…so sehr ich diesen Mann auch gehasst habe, ich muss zugeben, dass er ein wirklich atemberaubender Wissenschaftler war. Seine Berichte schrieb er alle so, dass sogar jemand wie ich sie verstehen konnte. Er wollte sein Wissen eindeutig mit der Nachwelt teilen…vielleicht war er doch gar nicht so schlimm wie ich immer gedacht habe…“ „Er war ein guter Mensch, der seine Taten bereute…kurz vor seinem Tod entschuldigte er sich sogar von ganzem Herzen bei dir…“ erklärte Kairi. „Ich weiß…Sora hat mir davon erzählt…trotzdem werde ich diesen Mann niemals mögen können…wie dem auch sei…mit seinen Berichten über das erstellen virtueller Welten, mit dem er auch ´mein´ virtuelles Twilight Town kreiert hat, gelang es mir innerhalb kürzester Zeit Destiny Island virtuell nachzubauen. Das hat aber einige Tage gedauert. Du bist sogar zwischendurch aufgewacht und Namine musste die Erinnerung daran auflösen und wieder so hinbiegen als wäre nichts gewesen, sonst hätte es Probleme gegeben. Schließlich war die Welt reif genug dafür, dass du dort für eine Weile leben konntest. Ziel dabei war es dich solange von der Realität fern zu halten, bis alles vorüber war. Dummerweise hatte die Welt ein paar Fehler und du kamst dahinter, dass sie falsch war. Alle Versuche dich aufzuhalten scheiterten. Mit der Kopie von Xigbar, die Xemnas aus dem Schloss des Entfallens geholt hatte, wollten wir doch dann endgültig aufhalten, doch gerade dann erwachten ja deine Kräfte…danach war das Ende dieser Welt nicht mehr auf zu halten…ein Jammer nach all der Arbeit!“ seufzte Roxas. Kairi hatte in Ruhe zugehört. Sie schien zufrieden…wenigstens ein paar Fragen konnten beantwortet werden. Plötzlich begann die Erde zu beben und hier und da stiegen kleine weiße Türme aus dem Boden, die immer weiter in die Höhe ragten, ohne anscheinend ein Ende nehmen zu wollen. Immer mehr von diesen Türmen erschienen. Anfangs waren beide Teenager verwirrt, aber Roxas begriff schnell und öffnete ein dunkles Portal. „Schnell! Da rein!“ rief er. Kairi zögerte. Als er das merkte, zog er sie schnell in das Portal, kurz bevor an der Stelle, auf der sie eben noch stand, ein weiterer Turm emporstieg. An einer Art Klippe, von der aus man das ganze Dorf sehen konnte kamen die beiden dann wieder aus einem dunklen Portal heraus. Als Kairi schon fragen wollte, was das gerade eben sollte, sah sie auf das Dorf und erkannte bereits was die Türme darstellen sollten. „Sieht aus wie der Umriss einer Festung…!“ brachte sie erstaunt hervor. „Ja, sieht so aus, als hätte Xemnas schon mit dem Bau der neuen Festung begonnen…“ erklärte Roxas. „Sie wirkt aber kleiner als die letzte…“ stellte Kairi fest. „ja…um ehrlich zu sein sind wir auch nicht so viele wie letztes Mal…also brauchen wir weniger Platz…allerdings wird es mehrere solcher Gebäude geben, überall auf der Insel verteilt…mit Teleportern werden sie alle miteinander Verbunden sein…es wäre gut die ganze Insel im Überblick zu haben, deshalb kam Namine auf die Idee es so zu machen.“ „Wieso Teleporter, wenn ihr eure Portale habt?“ „Das hängt mit unserem Plan zusammen…die Wände der Gebäude werden Korridore der Dunkelheit blocken.“ „Wieso solltet ihr das wollen?“ „Dir das als Außenstehende zu verraten wäre nicht sehr klug, schätze ich…“ kratzte sich Roxas verlegen am Kopf. Da schien ihm etwas einzufallen. „Kairi…?“ „Was?“ „Das Angebot von Xemnas…vergiss es einfach wieder…“ Erstaunt blickte Kairi ihn an. „Das versteh ich nicht…ich dachte ihr braucht mich so unbedingt…?“ fragte Kairi misstrauisch. „Das schon…aber Xemnas´ Angebot ist eine Lüge…“ „Eine Lüge?“ fragte Kairi etwas verwundert. „Ja…er hat dir doch sicher angeboten dir deine Erinnerungen an deine Eltern wieder zu geben, richtig?“ Kairi nickte. „Ja das dachte ich mir…die Wahrheit ist, keiner kann dir diese Erinnerungen wieder zurückgeben, Kairi. Namine sagte mir sie könne aus irgendeinem Grund nicht auf deine Kindheitserinnerungen, die vor deiner Einkunft auf Destiny Island liegen, zugreifen und Xemnas´ Erinnerungen an deine Eltern auf dich zu übertragen würde auch nicht gehen, da Xemnas´ Jemand erst auf Radiant Garden auftauchte, als du schon längst fort warst…Fakt ist…er hat dich nicht gekannt, daher weiß er auch nicht wer deine Eltern sind…“ „Verstehe…“ murmelte Kairi etwas enttäuscht. Also bleibt der Verbleib ihrer Eltern ein Rätsel. „Alles was Xemnas getan hätte wenn du zugestimmt hättest, wäre Namine zu sagen, dass sie dir falsche Erinnerungen an deine Eltern einpflanzen soll…und das ist falsch…so was kann ich nicht zulassen!“ „Wieso nicht?“ „Weil wir Hilfe von anderen brauchen…also Jemande, und die hätten eigentlich keinen Grund uns helfen zu wollen, richtig? Deshalb müssen wir ihnen etwas bieten, dass sie auch was davon haben uns bei unserem, nicht ganz ungefährlichen, Plan zu helfen…das ist nur fair so…ihnen aber etwas Falsches zu bieten…das ist nicht richtig…“ erklärte er. Kairi stellte verwundert fest, dass Roxas einen ausgesprochen gut ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit besaß, dafür, dass er eigentlich auf der falschen Seite stand. Plötzlich öffnete sich nicht weit entfernt von ihnen ein dunkles Portal und heraus kam eine Person mit einigen Formularen in der Hand und die sich etwas verwirrt am Kopf kratzte. Sie trug ebenfalls eine Kutte, jedoch war die Kapuze ausnahmsweise nicht über den Kopf gezogen, so dass Kairi das Gesicht der Person sehen konnte. „Hmmm…Roxas…ich komm mit diesem Zeugs hier nicht ganz klar…wofür war das da noch gleich…?“ fragte die Person, welche eindeutig ein Mann war. Kairi konnte es nicht fassen…der Mann, der da gerade aus dem Portal gekommen war, ähnelte verdammt jemanden, den sie schon lange kannte. Nur sah er viel älter aus und die Stimme war nun etwas tiefer, jedoch konnte Kairi nicht anders als die Ähnlichkeit erschreckend zu finden. Vor ihr stand… „…Wakka!?“ Seinen Namen hörend wand er sich dem Mädchen zu, das er bis jetzt offenbar nicht wahrgenommen hatte. Als er erkannte wer es war, lies er erschrocken seine Formulare fallen, die er eben noch in seiner Hand hatte. „Kairi?!“ er wand sich hastig wieder zu Roxas. „Aber wieso? Wir sind doch noch nicht fertig!“ Roxas schüttelte etwas genervt den Kopf. „Die Lage hat sich eben überraschender Weise geändert…“ erklärte er ihm. Wakka beruhigte sich und wand sich wieder Kairi zu, die ihn immer noch verblüfft anstarrte. Anfangs begriff er nicht, aber schon bald kam ihm ein Licht auf. „Stimmt ja…du siehst mich ja zum ersten Mal so…sieht wohl so aus als hätte ich etwas an Erklärung abzugeben…“ er kratzte sich wieder verlegen am Kopf und blickte zu Roxas. „Könntest du…?“ „In Ordnung…“ Roxas nickte dann wand er sich Kairi zu. „Das kommt jetzt eigentlich ganz gelegen, also erzähle ich dir einfach mal wie es dazu kam. Also du hast ja trotz des Altersunterschied erkannt, dass das hier Wakka ist.“ Roxas deutete kurz auf Wakka, der etwas hinter ihm stand. „Tatsächlich ist das derselbe Wakka den du kennst. Der Grund für sein älteres Erscheinen liegt darin, dass er eigentlich nicht von dieser Welt stammt. Seine Welt liegt sehr weit entfernt, noch nicht einmal Sora kam bis jetzt da hin.“ Während Roxas´ Erklärungen blickte Kairi immer ab und zu zu Wakka rüber, was diesem sichtlich unangenehm war, weshalb er auch ständig irgendwo anders hin guckte um Blickkontakt zu vermeiden. Roxas setzte fort. „Diese Welt, sie heißt Spira, ist eine Welt, die in den letzten Jahren nur Unglück kennen gelernt hatte. Zuerst terrorisierte ein mächtiges Monster namens [Sin] für viele Jahre diese Welt und nach dessen Tod stand diese Welt einer neuen Bedrohung gegenüber. Eine gigantischen Maschine so mächtig, dass sie diese Welt dem Erdboden gleich machen konnte. Doch auch dieser Bedrohung durch Vegnagun entkam diese Welt schließlich. Allerdings konnten die Bewohner sich nur kurz über diese Ruhe freuen, denn schon kurz danach tauchten die Herzlosen in dieser Welt auf. Nun wäre das eigentlich kaum ein Hindernis gewesen, denn Monster lebten schon immer in dieser Welt und so waren die Herzlosen eigentlich nicht viel stärker, doch zum Leidwesen der Bewohner reagierten die Herzlosen mit den in der Welt umher fliegenden Seelen der Verstorbenen, welche auch als Illumina bekannt sind. Bei Kontakt eines Herzlosens mit den Illumina entstanden neue, mächtigere Kreaturen, die nicht nur über den Raum, sondern auch über die Zeit herrschen konnten. Mit diesen Fähigkeiten ausgestatten waren es eigentlich ernst zu nehmende Gegner, jedoch waren es letzten Endes immer noch Herzlose, die nur instinktiv handelten. Ihrem Instinkt folgend rauben sie anderen Menschen mit Gewalt ihre Herzen, doch die Herzlosen, die mit den Illumina verschmolzen sind, verloren ihre Fähigkeit anzugreifen und so konnten sie ihrem Instinkt nicht mehr folgen. Anstatt also Leuten ihrer Herzen zu berauben, wandten sie ihre neuen Fähigkeiten ein um ihre menschlichen Gegner durch magische Korridore zu schicken, die die Personen, die durch diesen Korridor geschleudert werden, gleichzeitig um einige Jahre verjüngerten. Gleichzeitig werden bei dieser Art zu Reisen sämtliche Glieder der Erinnerungskette dieser Person auseinander gerissen, sodass die betroffene Person letzten Endes nicht nur verjüngert irgendwo in einer fremden Welt wieder auftaucht, sondern auch noch keine Ahnung von seinem bisherigen Leben hat. Die Herzlosen, oder wie auch immer man diese Wesen nun auch nennen sollte, sind für Spira also ein ernstzunehmendes Problem, denn wenn alle Menschen weggeschickt werden, stirbt diese Welt irgendwann aus und sie wird nur noch von dieser seltsamen Herzlosenrasse bevölkert, die sich nicht mehr von Herzen zu ernähren braucht um sich zu verbreiten, sondern einfach in zwei Herzlose aufteilt, sobald sich genug Illumina in dieser Kreatur gesammelt hat…“ „Das ist ja der Wahnsinn!“ staunte Kairi. „Das es solche Herzlose gibt! Unglaublich! Und von so einem wurdest du hier her gebracht?“ fragte sie Wakka. „Ja…“ murmelte dieser. „Ziemlich peinlich für ´ne ehemalige Garde, die einst zur Vernichtung von [Sin] beigetragen hat, von so einem mickrigen Ding überwältigt zu werden, was?“ „Mach dir nichts draus, Wakka. Nach Beendigung unseres Plans, wird es diese Kreaturen nicht mehr geben und du kannst mit gutem Gewissen nach Hause zurückkehren.“ Tröstete ihn Roxas. „Na das will ich doch hoffen…ich vermisse die Jungs Zuhause und Lu macht sich sicher auch Sorgen…verdammt! Wenn diese Biester ihr was angetan haben, würde ich das mir niemals verzeihen können!“ Vor Wut ballte er seine Fäuste. „Schön ruhig bleiben. Wir machen einfach unsere Arbeit, dann wird das schon, ok?“ Roxas streckte seine Hand aus und in ihr erschien ein Ball mit vielen scharfen Klingen und ähnlichem dran. Es sah schon kaum noch aus wie ein Ball…zumindest spielte man mit diesem definitiv keine Spiele. „Übrigens habe ich euch eure Waffen aus eurer Welt gebracht, hier.“ Er überreichte Wakka den Ball. „Wenn ihr mit dem Papierkram fertig seid, sag Tidus er kann sich seine Waffe bei mir abholen. Und wenn du mal nicht weißt was du in die Formulare eintragen sollst, dann lass es einfach aus…die Dinger find ich sowieso sinnlos.“ „Ganz meiner Meinung…so ein Zeug gab´s in Meiner Welt auch nie…“ „Gut, wenn das alles war, kannste du jetzt gehen.“ „Okies“ mit einem Grinsen im Gesicht öffnete er ein Portal. „Bis später!“ dann war er verschwunden. Während dem Gespräch der beiden hatte sich Kairi ziemlich vernachlässigt gefühlt, weshalb Roxas sich sogleich entschuldigte. Kairi ging nicht weiter darauf ein, sondern fragte sofort was sie wissen wollte. „Du hast ihn also auf deine Seite geholt?“ „Ja, Xemnas wollte ihn eigentlich zu einem Herzlosen machen, doch das gefiel mir ganz und gar nicht. Namine erkannte dann, dass er ein ziemlich starkes Herz hatte und bei näherer Betrachtung fiel ihr dann auf, dass etwas mit seinen Erinnerungen nicht stimmte. Als sie das dann wieder richtete, stand der jetzige Wakka vor uns. Er war nicht mehr wieder zu erkennen. Nicht nur sein Aussehen, sondern auch seine Fähigkeiten hatten sich verändert. Als Xemnas seinen Blitzball gegen das Gesicht bekam, wäre er fast durch die Wand geflogen! Stell dir nur mal vor was er mit dem Ding anfangen könnte, das ich ihm gebracht habe…sogar Xemnas war davon überzeugt, dass es eine gute Idee gewesen wäre ihn im Team zu haben. Also war der Deal, dass er uns hilft und im Endeffekt rettet er damit seine Welt. Mehr will er gar nicht. Ist seine Welt erst einmal gerettet, kann er zurück und dort wieder sein ruhiges Leben weiterführen, das ihm eigentlich zusteht.“ erklärte Roxas. „Und was ist mit Tidus? Du erwähntest seinen Namen.“ „Bei ihm war es fast genau so wie bei Wakka…beide stammen aus derselben Welt und wünschen sich ähnliches…nur Tidus hat zusätzlich um etwas gebeten, was ihm sehr wichtig war. Nachdem wir eingewilligt hatten war er sofort dabei, ohne eine Sekunde zu zögern.“ „Ich frage mich was das war, was er wollte“ war Kairi neugierig. „Es ist etwas Persönliches…wenn du es wissen willst, musst du ihn schon selbst fragen.“ „Verstehe…und sie helfen dir weil du ihnen etwas gibst, was sie wollen…das ist wirklich eine gute Methode um jemanden zu ködern…wie viele hast du denn schon auf diese Weise geködert?“ „3 Personen.“ „Und die 3. Person ist dann wohl Selphie…?“ vermutete Kairi. „Nein.“ Kairi schaute überrascht. „Nein?“ „Es ist ja nicht so, dass wir sie nicht genommen hätten…sie hatte sich einfach geweigert unser Angebot anzunehmen. Sie hat sogar versucht Wakka und Tidus abzuhalten, doch diese hatten sich schon entschieden.“ „Und was geschah dann?“ Roxas schwieg eine Weile. Dann fragte er. „Erinnerst du dich daran wie ich sagte keiner hätte es zu dem letzten Portal geschafft, das ich geöffnet hatte?“ Kairi nickte. „Das ist so nicht ganz richtig…“ „Wie meinst du das?“ „Es gab eine Person, die es geschafft hätte…diese Person war Selphie…“ „Willst du mir etwa sagen, dass…“ Kairi befürchtete schlimmes. „Kurz bevor Selphie das Portal erreichte, kam Xemnas hervor und…tötete sie“ „Was?!“ Kairis erfuhr gerade, dass ihre beste Freundin tot war. Und nicht nur das sie tot war, sie wurde umgebracht…von Xemnas! Wut stieg in ihr auf. „Als Erklärung brachte Xemnas später, dass sie zu viel von unserem Plan gewusst hätte. Wir waren uns sicher, dass sie mit machen würde so wie Wakka und Tidus, deshalb erzählten wir ihr so viel. Als sie ablehnte entschied Xemnas sich dafür sie zu töten…und ich muss ihm ausnahmsweise zustimmen…wäre sie entkommen hätte es schwerwiegende Folgen für unsere Pläne gehabt. Wir mussten es tun…“ „Ihr musstet es tun?! Ich zeige dir gleich was ich tun muss!“ mit dem Schlüsselschwert bereits in ihrer Hand, rannte sie auf Roxas zu, doch kurz bevor sie zuschlagen konnte rief jemand hinter ihr: „Halt!“. Kairi drehte sich zu der Stimme um, um zu erkennen wer es wagte sie auf zu halten nur um im selben Augenblick vor Überraschung zu erstarren. Vor ihr stand er. Er trug dasselbe Outfit wie Roxas und Wakka und in seiner rechten Hand hielt er sein Schlüsselschwert. Seine silbrig leuchtenden Haare wehten im Wind und seine türkisblauen Augen waren auf Kairi gerichtet. Nun sprach Roxas. „Da bist du ja endlich…Riku.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)