Joli Rouge von abgemeldet (Fräulein Navigatorin liebt Schlangenprinzessin?) ================================================================================ Kapitel 25: Nähe ---------------- Kapitel 24: Nähe „Seit ihr sicher, dass wir wirklich dorthin sollten?“ Die Langnase schaute sich panisch um, doch seine fiebrigen Blicke trafen auf keine Zustimmung. „Du hast doch den Krach auch gehört. Sicher machen der Käpt’n und die Anderen da so nen Radau, da sollten wir doch mitmischen!“ Der bullige Cyborg schwang seine viel zu großen Arme umher, während er sprach. Chopper schaute beunruhigt in die Runde, man merkte, dass in ihm Angst und Neugier einen heftigen Kampf bestritten. „Yohohoho, Mir schlotterten richtig die Knochen, als ich diese Viecher vorhin gesehen habe!“ Ich beschleunigte meine Schritte, bis ich schließlich einige Meter abstand vom Rest der Gruppe hatte. Ich hatte nicht wirklich Lust darauf, ihnen zu zuhören, geschweige denn mich mit ihnen zu unterhalten. Meinen Weg würde ich auch ohne sie finden, ihre Meinung bedeutete mir rein gar nichts. Und mein Weg führte mich direkt zu Ruffy, da war ich mir absolut sicher. Zu Ruffy und zu… Ich schüttelte kaum merklich den Kopf um meine eigenen Gedanken zu verscheuchen. Es brachte nichts. Egal wie oft ich mir einredete, dass ich nur wegen Ruffy so schnell lief, dass es Ruffy war um den ich mich sorgte, dass ich ihn sehen wollte, es änderte nichts daran, dass es Namis Antlitz war, welches ich vor meinem inneren Auge sah, stumm lächelnd, als wollte sie mich in aller Stille zu sich locken. Der Gedanke, dass sie verletzt sein könnte, machte mich verrückt und drängte alles andere in den Hintergrund. Verzeih mir Ruffy, verzeih mir. Ich verstehe nicht, warum mein Herz dich aus meinem Verstand drängt. Ich liebe Ruffy doch, oder? Oder nicht? Das alles war so absurd, dass ich am liebsten laut auflachen wollte, doch mir fehlte die Kraft in der Stimme. Alles wirkte so unnatürlich, falsch. Ich hörte um mich herum nur ein flaches Rauschen und obwohl die Anderen nur wenige Schritte hinter mir waren, spürte ich eine Mauer zwischen uns, als wäre ich in einem eigenen Raum, ganz für mich alleine. Ich wollte laut auflachen. Aber es gab nichts, worüber ich lachen könnte. Schließlich kam ich, in Gedanken immer noch abwesend, am Ende des Ganges an. Und sah vor mir eine gigantische Halle, in der die sonderbaren, mutierten Bienen hektisch umher flogen. Alles schien so unsäglich groß, ich wunderte mich, dass so was Riesiges Platz unter so einer kleinen Insel finden konnte. Zertrümmerte Waben waren über dem Boden verteilt und ich sah Ruffy und Zorro in der Mitte des Raum stehen, ihnen gegenüber hatte sich eine Gruppe von mir fremden Personen gesammelt, allesamt um einige Köpfe größer als der Kapitän und der Schwertkämpfer. Ich kniff die Augen zusammen. Hatten die sonderbaren Anderen tatsächlich Flügel? Hatten sie etwas mit den Bienen zu tun? Noch während ich darüber nach dachte, huschte mein Blick durch den Raum, in der Hoffnung Nami zu finden. Und da sah ich sie, auf der anderen Seite, saß sie am Rand eines Ganges direkt mir gegenüber. Ich widerstand dem immensen Impuls einfach so drauflos zu laufen, direkt zu ihr. Ich widerstand ihm. Und starrte nur zu ihr rüber und spürte in mir diese seltsame Leere. Als wäre ich in meinem eigenen Raum gefangen und meterdicke Wände würden mich vom Rest der Welt trennen. Wer besitzt den Schlüssel, um die Türen aus kaltem Stahl zu öffnen? Besitze ich ihn? Oder hat ihn jemand anderes? Besitzt Ruffy ihn? Oder Nami? „Hancock…“, unwillkürlich hauchte ich ihren Namen, als ich ihr Gesicht auf der anderen Seite der Halle erkannte. Plötzlich schienen Ruffy und Zorro vollkommen egal zu sein, das einzige was zählte, war dieses Gefühl aus Sehnsucht und Erleichterung, dass sich in mir ausbreitete. Und ich versuchte es nicht einmal, diese Gefühle zu verbergen, dafür waren sie zu intensiv, zu mächtig, zu unaufhaltsam. „Was?“, Robin, die besorgt zu dem noch immer bewusstlosen Sanji gebeugt war, schaute nun auf und folgte meinem Blick, „Sie ist wirklich da und…“ Sie zögerte kurz, als sie meinen seltsamen Gesichtsausdruck sah, dann sprach sie weiter: „Und die Anderen. Wir müssen Sanji irgendwie zu Chopper kriegen…“ Ich hörte nicht wirklich zu, verträumt verharrte mein Blick noch immer auf Hancock, bis ich plötzlich von einem lauten Gerumpel aus den Gedanken gezogen wurde. Der Kampf zwischen den Soldaten der Königin und den beiden Jungs war inzwischen in vollem Gange. Die Samurais kämpften mit Waffen, die scheinbar aus ähnlichem Material waren, wie der Rest der Insektenstadt. Ihr gläsernes Schimmern ließ sie so unglaublich zerbrechlich erscheinen, doch die parierten ohne Probleme Zorros Angriffe, auch wenn sie mit jedem Schlag etwas zu gedrängt wurden. Körperlich schienen sie den Piraten zwar unterlegen zu sein, aber von der Technik her konnten sie Problemlos mithalten. Dummerweise waren sie auch noch in der Überzahl. „Wir sollten Sanji rüber bringen, solange sie abgelenkt sind…“, erklärte Robin, die ebenfalls skeptisch den Kampf beobachtete. „Du könntest Sanji doch einfach rüber schleudern?“, fragte ich schnell, bereute allerdings gleich diese Frage. Schließlich könnte ich direkt zu Hancock kommen, wenn ich mit Sanji durch die Halle ginge. „Könnte ich, aber dann wäre niemand da, der ihn beschützen könnte, wenn eine der Bienen angreifen würde. Schließlich schwirren hier ja auch noch überall die Arbeiter rum…“ Ich nickte. Langsam standen wir auf, aus Sanjis Körper wuchsen zierliche Füße, die ihn über den Boden trugen, während Robin und ich an seiner Seite gingen und uns den Weg durch den Raum bahnten. Aufgrund der Trümmer im Zentrum und dem dort statt findenden Kampf mussten wir einen kleinen Umweg gehen. Zum Glück achteten weder die Soldaten noch die einfachen Arbeiter auf uns, so kamen wir recht gut voran. Jedenfalls dachte ich das. Als wir jedoch etwa die Hälfte des Weges hinter uns hatten, bemerkte uns ausgerechnet die Königin. Ihr starrer Blick wanderte kurz emotionslos über uns, mit einer beiläufigen Handbewegung deutete sie direkt auf Sanji, offensichtlich fühlte sie sich durch seine Anmache von vorhin immer noch gekränkt. In dem Moment schoss schnell wie eine Patrone aus einem Gewehr ein weiterer Soldat aus dem Nichts auf uns zu, instinktiv riss ich sofort den Klimataktstock in die Höhe und blockte so gerade rechtzeitig noch seine auf mich zu schnellende, kristallene Lanze. Mit einem lauten Klirren schlugen die beiden Waffen aufeinander, welches durch den ganzen Raum hallte. „Nami!“, Robin machte sich bereit mich im Kampf zu unterstützen, ich schüttelte den Kopf. „Nein, bring du schnell Sanji weg, um den einen kümmere ich mich schon!“, antwortete ich und versuchte möglichst locker zu klingen, obwohl es mich alle Kraft kostete, dem Druck des Soldaten nicht nachzugeben. Seine bedrohlichen Augen bohrten sich wie Dolche in mich hinein, sein Schwarz-Gelb geschminktes Gesicht zeigte keine Regung. Robin nickte schnell und machte sich dann mit flotten Schritten auf den Weg. Kaum war sie nicht mehr direkt hinter mir, ließ ich dem Druck nach, schwang mich selber auf die Knie zu Boden und riss den Klimataktstock in seine Einzelteile. Geschickt schwang ich einen der Abschnitte durch die Luft und mit ihm erzeugte sich ein Blitzschlag, der zu dem Soldaten über mir zischte. Dieser wich scheinbar problemlos aus, landete einige Meter weiter weg und stürmte noch einmal auf mich zu. Schnell sprang ich, ließ weitere Blitze niederprasseln, doch jedes Mal verfehlte ich das Ziel. So komme ich nicht weiter, dachte ich, während meine Schritte versuchten sich den Weg durch die Trümmer zu bahnen ohne den Blick vom Feind abzuwenden. Schnell fügte ich die Teile meiner Waffe wieder zusammen und schwang diese prompt wie eine Keule durch die Luft. Eine Reihe von heftigen Windstößen, geladen und heiß, drückten den Samurai zurück, hielten ihn aber nicht wirklich lange auf. Scheinbar unbeeindruckt sprang er in die Lüfte, seine Lanze auf mich gerichtet. Ich riss den Stab nach oben, um erneut den Angriff abzublocken, als ich plötzlich hörte, wie jemand meinen Namen schrie. In diesem Moment spürte ich, wie meine Füße unter mir an einer der Waben hingen blieben, ich drohte das Gleichgewicht zu verlieren, als plötzlich… „Nami!“, schrie ich instinktiv auf, als ich sah, wie sie in die Enge getrieben wurde. Ohne nachzudenken rannte ich los, an Robin vorbei direkt auf die Navigatorin zu, ich flog schon fast, so schnell trieben mich meine Schritte voran. Als uns nur noch einige Meter trennten, sprang ich in die Luft, direkt auf Nami zu, meine Hände griffen nach ihrem Klimataktstock und als wäre dieser eine feste Stange, die mir Halt geben könnte, schwang ich mich mit Hilfe diesem nach Oben, meine Beine knallten gegen das Gesicht des seltsamen, beflügelten Mannes, welcher daraufhin zu Stein zerbröselnd auf den Boden fiel. „Hancock!“ Als ich Namis Stimme hörte blieb mein Blick an ihr hängen, sie schaute mich gleichermaßen erfreut wie irritiert an, ihre Hände umklammerten den Metallstab, ebenso wie meine. Schweigend betrachtete ich sie, sie schien nicht verletzt zu sein, ihre Lippen schlossen sich und formten ein sanftes Lächeln. Ich konnte es nicht erklären, aber plötzlich fühlte ich mich ihr so unendlich nah. Nichts daran störte mich, ich fühle mich zufrieden, entlastet. Meine Finger glitten einige Zentimeter nach unten, so das meine Hände genau die ihren bedeckten, ich sagte nichts, sondern schaute ihr nur in die Augen, die herrlich warmen Augen, die so sanft auf mir ruhten. Ich senkte meinen Kopf langsam und legte meine Stirn auf die ihre, ich wollte ihr noch näher sein, ohne sie zu bedrängen. Warum gab ich diesem verlangen nach, hatte ich sie vorher doch noch so unhöflich verdrängt? Es war diese Sehnsucht, die mich auffraß und nun mit einem Mal alle meine Sinne verdrängte. Ich schloss die Augen, ließ nur Namis warmen Atem auf meiner Haut prickeln. „Ich habe auf dich gewartet…“, flüsterte sie, kaum merklich. Ihre Stimme war so leise und doch so klar. „Ich bin zu dir gekommen…“, antwortete ich, ebenfalls so ruhig. Es bedarf keiner vielen Worte, es reichte, wenn wir so da standen. Ich war mir nun sicher, das Nami diesen Schlüssel besaß. Und wir waren uns in diesem Moment näher als jemals zuvor, während alles andere immer mehr sich von uns distanzierte. Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis Hancock ihren Griff löste. Bestimmt war es nur wenige Sekunden, den nichts um uns herum hatte sich verändert, doch mir kam es vor wie eine Ewigkeit. Betrübt schaute ich zu ihr auf, wohl wissend, das momentan nicht der richtige Zeitpunkt war, um Zärtlichkeiten auszutauschen. Ich fragte mich gar nicht, warum Hancock von sich aus auf mich zu gekommen war, tief in meinem Herzen wusste ich die Antwort. Ich wusste meine Antwort. In Hancocks Augen schimmerte etwas, was ich noch nie zuvor gesehen habe. Ich konnte nicht einordnen, was ich in diesen blauen Tränen sah. Ohne weiter darüber nachzudenken wandte ich mich zu Ruffy und Zorro, die inzwischen auch alle Soldaten zu Boden geschleudert hatten. Lediglich die Königin stand noch, emotionslos, obwohl all ihre Leute besiegt waren, betrachtete sie die Menschen um sich herum. Plötzlich hörte ich einen seltsamen, dumpfen Ton, der immer höher wurde und beinahe mein Trommelfell zerriss. Ich drückte meine Hände gegen meine Ohren, meine Waffe fiel zu Boden. Ich weiß nicht was passierte. Und während mir von dem sonderbaren Geräusch schwindelig wurde, meine Muskeln sich verkrampften und mein Blickfeld verschwamm wurde die Königin immer größer und größer, sie wuchs heran zu einem abscheulichen Monster, grau wie eine verrottete Wasserleiche und schlug wild um sich. _____________________________________________________ Pfui Teufel, ich hasse diese Klausur Phasen. Schule bringt mich um, bin ich froh, wenn ich das alles hinter mir habe… (Okay, Studium und arbeiten danach wird vermutlich nicht viel besser… ziemlich ernüchternd…) Ich habe mir Mühe gemacht und es endlich geschafft das neue Kapitel fertig zu bekommen und das, obwohl ich momentan alles andere als Lust zum schreiben habe. Grund dafür ist auch mein momentaner Literatur Unterricht, der alles was an Kreativität in mir ist, aus mich heraus saugt… und so lande ich in einem Kreatief nach dem anderen… oh man… Ich hoffe ich konnte euch trotzdem halbwegs befriedigen… Btw. solls noch ne neue Coverstory geben? Wenn ja, über wen? Lg Keks Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)