Joli Rouge von abgemeldet (Fräulein Navigatorin liebt Schlangenprinzessin?) ================================================================================ Kapitel 11: Verlangen --------------------- Coverstory – Die wundersamen Erlebnisse der lächelnden Gottheit Teil 3: Die Macht des Allmächtigen Das Land war so betrübt darüber, das Urouges wundervolles Lächeln schwand, das es für ihn wieder zu Blühen anfing. Im Hintergrund ertönte der vollkommene Gesang der Himmelsbewohner, als Bäume wieder ergrünten und Blumen ihre Wurzeln schlugen. Der Allmächtige war darüber sehr erfreut doch plötzlich hörte er ein seltsames Geräusch, das seine Aufmerksamkeit verdiente… Kapitel 11: Verlangen Grelles Sonnenlicht fiel durch die Fenster, als ich aufwachte. Benommen blinzelte ich, während sich mein Körper langsam aufrichtete und streckte. Es schien schon früher Mittag zu sein. Verschlafen schaute ich mich um, sowohl Hancock als auch Robin waren nicht mehr im Zimmer. Ich schmiss die Decke beiseite und stand auf, taumelnd ging ich in Richtung Bad. Die hellen Fliesen unter meinen nackten Füßen fühlten sich kalt und glatt an, als ich durch den Raum schlenderte und schließlich unter der Dusche verschwand. Langsam drehte ich das warme Wasser auf, das wie Regen auf meinen Körper niederprasselte und die Müdigkeit der Nacht wegspülte, die mit dem Nass im Abfluss versank. Die Tropfen perlten über meine Haut, als ich die Dusche verließ und nach einem Handtuch griff, um mich abzutrocknen. Vorsichtig strich ich das feuchte Haar zurück. Als nächstes griff ich nach dem Föhn, um die Locken zu trocknen, mit einem Kamm fuhr ich durch das orange Haar, das locker über die Schultern fiel. Danach schlüpfte ich in einen Minirock und in ein Top. Zufrieden betrachtete ich mein Spiegelbild, das stumm mir entgegen lächelte, selbstbewusst und bereit, wieder in die Welt hinaus zu segeln. Mein Blick wanderte zum Logport, erfreut konnte ich feststellen, dass die rote Spitze inzwischen Richtung Norden zeigte, und sich von der Fischmenschen Insel gelöst hatte. Kichernd rannte ich aus dem Bad, meine Schritte hallten über den knarrenden Boden, während ich die Treppe hinab zum Wohnzimmer rannte. „Guten Morgen Leute, der Logport hat sich neu aufgeladen, heute Abend können wir los!“, rief ich meiner Crew zu, die fast alle bereits im Raum versammelt waren. „Guten Morgen liebste Nami, ich wollte gerade ein wundervolles Frühstück für dich zaubern meine Liebste, ich hoffe du…“, trällerte der blonder Koch, während er wieder mal auf mich zu tänzelte, ich hörte seinen Lobhymnen nicht zu, sondern wandte mich Franky zu, der auf einem Sessel hockte: „Bist du dir sicher, das der Coup de Bust reicht um die Insel zu verlassen?“ Auch die anderen richteten fragend ihren Blick auf den Schiffszimmermann, in ihren Augen sah man Sorge, die sich kalt auf der Regenbogenhaut spiegelte. „Sicher! Du musst wissen, ich habe die Sunny etwas aufgerüstet, der Coup de Bust ist nun weit aus stärker als zuvor! Allerdings brauchen wir auch mehr Cola als Antrieb, zum Glück sind unsere Vorräte aber groß genug!“ Ich nickte zufrieden, dann schaute ich durch das Zimmer. „Wo ist Ruffy?“, fragte ich, der Kapitän und Hancock waren als einzige nicht anwesend, doch bevor ich von meinen Nakama eine Antwort bekam, gab Ruffy mir diese schon selber. Ich hörte wie sein Schrei von draußen her durch den Raum fegte, genervt seufzte ich, als die Stimme langsam wieder verklang, und stapfte zur Tür, um herauszufinden was genau die Gummibirne wieder angestellt hatte. Genervt riss ich an der Türklinge und trat hinaus, der Boden unter meinen Füßen wackelte und ich hörte ein tosendes Donnern, das durch Puschel erzeugt wurde, der wild durch das Dorf rannte. Auf ihm hockte Ruffy, der wild lachte, wenn das gigantische Faultier wieder beschleunigte und halb umkippte, als es versuchte durch die Kurven zu kommen. Einige Menschen sahen erstaunt zu, Charis saß grinsend am Straßenrand, Hancock neben ihr himmelte Ruffy an und rief ihm einige verliebte Worte zu. Ich stützte die Hände an meine Hüfte und stellte mich dem Biest in den Weg, das sofort stehen blieb und starr auf mich hinab schaute. „Verdammt, Ruffy, wenn du heute noch von der Insel runter willst, beweg deinen Arsch von dem Viech runter und komm mit!“, schrie ich zu meinem inkompetenten Kapitän, der beleidigt in die Luft starrte, wie ein kleines Kind, dem man Süßigkeiten weggenommen hat. „Die Insel ist viel zu lustig, ich will noch nicht weg…“, schnaufte er. „Ach, dann macht es dir also nichts aus, wenn wir demnächst eine Postkarte von Unicon bekommen? Lieber Strohhut, Das One Piece ist wirklich bombastisch, die liebsten Grüße von Unicon, dein alter Freund, Piratenkönig Blackbeard“ Als Ruffy das hörte sprang er sofort von dem Faultier runter, in seinem Gesicht las ich eine Mischung aus Wut und Schock, als er antwortete: „Das wäre eine Katastrophe!“ „Sag ich doch!“ „Hey, sprich nicht so mit meinem Ruffy!“, mischte sich Hancock ein, wütend blickte sie zu mir, dann lächelte sie „ihren“ Ruffy an, der sie aber gänzlich ignorierte. Ich zischte, erwiderte aber nichts. Schließlich gingen wir zurück zu Sjards Haus. „Außerdem wollte Sanji noch was kochen…“, sagte ich auf dem Weg. Bevor ich den Satz zu Ende gesprochen hatte, war Ruffy schon im Haus verschwunden. „Also, wir werden heute Abend von hier verschwinden. Diese Rahel meinte ja, das Abends die Strömung am Schwächsten ist!“, erklärte ich der Crew, als wir mit dem Essen fertig waren. Ruffy grinste breit, dazu entschlossen, neue Abenteuer zu erleben. „Da wir bis dahin nicht mehr viel Zeit haben, und wir die Schätze noch mitschleppen müssen, sollten wir jetzt schon losgehen!“, war mein Schlusswort, die anderen sprangen auf. „Wo geht’s denn als nächstes hin?“, fragte Chopper. „Ich weiß es nicht…“, ich blickte noch mal auf den Logport auf meinem Arm, „aber sicher wird es genauso eine verrückte Insel sein wie diese hier!“ „Warum trägst du eigentlich nichts?“, fragte Lysop auf einmal genervt, als er eine der mit Smaragden gefüllten Kisten hoch hievte. „Weil ich ein armes schwaches Mädchen bin!“, antwortete ich mit einem unschuldigen Lächeln, kein Wunder das Sanji kurz darauf wieder ankam und schnatterte: „Ich helfe dir mit Freunden Namilein!“ So machten wir uns auf den Weg zurück zu Sunny, über den wabbelten Boden, durch den Wald, der nach Sommer roch, als die Sonne auf die Blätter knallte, bis wir schließlich am Strand ankamen. Sjard und Charis hatten uns begleitet, um sich zu verabschieden. „Werdet ihr uns noch mal besuchen?“, rief uns das Mädchen zu, als wir bereits alle auf dem Schiff waren. Ein kühler Wind pfiff vorbei und ließ das Boot kurz erzittern. „Spätestens wenn ich Piratenkönig bin! Ich muss ja noch gebratenes Faultier probieren!“, antwortete Ruffy, und winkte dem Mädchen zu, das sich schrecklich über Ruffys Antwort aufregte. „Puschel wird nicht gegessen!“ Sjard lachte nur. „Viel Glück auf eure weiteren Reise!“, sagte er mit ruhiger Stimme. „Sjard, sagtest du nicht mal, das du auch hier gestrandet bist? Hättest du nicht Lust die Insel zu verlassen?“, erkundigte sich Robin. Der Mann schüttelte den Kopf. „Einst habe ich genauso wie ihr die Meere der Welt bereist, doch heute ist diese Insel meine Heimat geworden und die Bewohner meine Familie. Ich habe keinen Grund mehr, diesen Ort zu verlassen“ Das waren seine letzten Worte, bevor sich das Schiff drehte, bereit wieder hinaus aufs Meer zu segeln. Sicher schaute ich zum Horizont, das blau des Himmels floss fast grenzenlos aufs Meer über, die Wolken flockten Ruhig über die Weiten. Alles schien perfekt. „Franky?“, ich blickte zum breit gebauten Cyborg, der am Steuer stand. „Es kann losgehen! Coup de Bust!“, rief dieser. Und warf sich gleichzeitig wieder mal in Pose. Ich hielt mich am Geländer fest, als ein Luftstoß die Sunny nach vorne katapultierte. Sie hob nicht ab, wie sonst, sondern rauschte wie ein Motorboot über das Wasser. Um den Bug schlugen blaue Wellen und bildeten weißen Schaum, als das Schiff gegen die Strömung ankämpfte. Ich hörte wie Charis uns noch etwas zurief, aber ihre leise Mädchen Stimme wurde vom tosenden Meer verschluckt. Das Wasser spritzte hektisch, doch schließlich erreichten wir das Ende der Strömung. Die Thousand Sunny, flog in diesem Moment in den Himmel, als würde sie über eine Rampe springen, und landete einige Meter später wackelnd im Wasser. Zögernd schaute ich zurück. Wir haben es geschafft. Hinter uns konnte man die Insel nicht mehr sehen, sie war hinter dem Gefälle des Meeres verschwunden. „Suuuuper!“, hörte ich Ruffys Stimme über das Schiff hallen, auch die anderen sprangen erfreut auf. „Das hat besser geklappt als erwartet…“, sagte Zorro. „Namilein, das hast du echt wunderbar geplant…“, warf Sanji wieder ein. „Als nächstes geht’s nach Unicon!“, schrie wieder der Gummipirat dazwischen, Chopper schaute erstaunt auf. „Echt jetzt?“ „Depp!“, sagte ich nur, und verpasste Ruffy einen Schlag gegen seinen Gummischädel. Nachdem ich den anderen den Kurs mitgeteilt hatte, ließ ich mich seufzend auf das Bett fallen. Das alles wäre beinahe schief gegangen. Wer weiß wo das Ganze geendet hätte, wenn wir nicht diesen dummen Frauen begegnet wären? Verträumt blickte ich auf den Logport. Ich wollte gar nicht so richtig darüber nachdenken, was für Probleme uns auf der nächsten Insel erwarten würden. „Pff, bist du schon wieder depressiv?“, hörte ich plötzlich Hancocks Stimme, sofort schreckte ich auf und betrachtete die Schwarzhaarige, die gerade das Zimmer betreten hatte. Knarrend ließ sie die Tür hinter sich fallen. Ich merkte, wie auf einmal sich alle Gedanken aus meinem Kopf lösten und auf Hancock fixierten. „Du bist echt eine Trantüte!“, schnauzte sie mich an. „Warum… hast du mir geholfen, als ich von der Klippe gestürzt bin…?“, fragte ich vorsichtig. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, wie frostiges Gift durchzog es meine Adern und lähmte mich. „Bilde dir bloß nichts drauf ein, ich habe das nur gemacht, weil mein Ruffy sonst traurig wäre!“ „Warum bist du in Ruffy verliebt?“ Die Fragen kamen wie von selber, ich dachte gar nicht nach, stattdessen war alles in mir krankhaft auf die andere Piratin konzentriert, meine Seele gierte danach, mehr über sie zu erfahren, sie zu verstehen. „Weil er einfach ein toller Mann ist, so edel und gutherzig und…“ redete sie, ich merkte derweil gar nicht, wie mein Körper sich aufrichtete und mechanisch zu Hancock hin taumelte. Wie schön sie aussah. Ihr leicht gerötetes Gesicht, ihre Lippen, die immer wieder den Namen eines anderen formten. Ihr schwarzes Haar, so glänzend wie Öl in der Morgensonne, ihre Augen, so strahlend wie der klare Himmel an einem Sommertag, so sehr brannte sich ihr Anblick in mein Hirn. Das sie von jemand anderes schwärmte machte mich wütend, traurig, verzweifelt. „Stimmt irgendetwas nicht?“, fragte sie plötzlich. Ich schrak auf, merkte ich doch erst jetzt, das ich direkt neben ihr stand, mein Körper den ihren fast berührte. „Komm mir nicht zu Nahe, das ist ja ekelig, wie du mir auf einmal auf die Pelle rückst…!“, beschwerte sie sich, sie wandte sich ab und wollte gerade den Raum verlassen. Als ich sah, wie sie sich entfernte, kam in mir plötzlich eine unbeschreibliche Angst auf, die Angst etwas unheimlich wichtiges zu verlieren, meine Hände griffen plötzlich wie von selber nach Hancock, ich umklammerte sie von hinten, um sie am gehen zu hindern, mein Körper lag genau an ihrem. Es fühlte sich so wundervoll an, die Wärme ihrer Haut floss zu mir rüber, beruhigte mich. Ich fühlte mich geborgen, spürte den Atem der Schlangenprinzessin, der sich plötzlich beschleunigte. „Geh nicht, ich brauch dich…“, flüsterte ich. Ich verstand nicht warum, aber alles in mir begehrte nach ihr, meine Seele, meine Sinne, mein Körper. Wie ein Magnet, der sich zum Metall zog, wie zwei unterschiedlich geladene Teilchen, die nach Gleichgewicht suchten. Dieses Verlangen übernahm die Kontrolle, die Kontrolle über alles in mir. Und ich konnte nichts dagegen tun. Kapitel 11 - Ende Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)