I want to be near you von Apollon (AkuRoku für Akuseru) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Ich lag Zuhause in meinem Bett und musste den Drang unterdrücken Axel anzurufen. Erst gestern hatten wir uns wieder vertragen und ich wollte nicht wirken, als liefe ich ihm hinterher. Doch ich konnte mich nicht weiter zügeln. Mein Vater hatte gerade Dienst, weswegen ich ungestört, telefonieren konnte. Zögernd wählte ich Axels Nummer. Schnell prüfte ich sie noch einmal bevor es anfing zu tuten. Ich war so aufgeregt, dass ich jedes Tuten mitzählte. Eins. Vielleicht war es doch noch zu früh für mich anzurufen. Zwei. Was war, wenn er genervt davon war, dass ich anrief? Drei. Oder wenn ich ihn gerade irgendwie störte? Vier. Warum war er noch nicht drangegangen? Fünf. War er vielleicht gar nicht Zuhause? Dann wurde abgenommen und meine Qualen endete. Eine ziemlich verschlafen klingende Stimme antwortete: „Ja?“ Es machte mich nervös. Vielleicht hatte ich ihn geweckt, oder war doch falsch verbunden. Für eine Sekunde brachte ich keinen Ton heraus. Doch dann rang ich mich durch, doch etwas zu sagen. „Axel? Bist du das? Hier ist Roxas, ich…“, doch weiter kam ich nicht, da die verschlafene Stimme mich unterbrach. „Nein, aber warte ich geb’ ihn dir.“ Sofort rutschte mir das Herz in die Hose. Wer war da bei ihm, das er dort schlief und ans Telefon ging? Doch ich hatte nicht wirklich die Zeit darüber nachzudenken, da sich schon bald wieder eine Stimme meldete, welche sehr viel munterer schien. „Hey, Rox hattest du etwa schon Sehnsucht nach mir?“ „Nein.“, log ich, es war mir viel zu peinlich, als dass ich ihm das sagen konnte. „Mir ist nur langweilig und dachte, dass ich mich bei dir melden könnte.“ Axel kicherte. „Ist aber süß von dir, dass du da gleich an mich denkst.“ Ich wurde rot und wollte etwas erwidern, aber er kam mir zuvor. „Wenn du solche Langeweile hast kannst du auch vorbeikommen. Ich beschäftige dich schon.“ Bei dem Gedanken, bei ihm Zuhause zu sein, schlug mein Herz sofort schneller. Dann fiel mir aber die Person ein, die ans Telefon gegangen war. „Hast du nicht Besuch da?“ „Wie Besuch?“, seine Stimme klang nun ernstlich verwirrt, was mich noch mehr beunruhigte. „Wer ist denn gerade ans Telefon gegangen?“, meine Stimme zitterte heftig. Am anderen Ende der Leitung ertönte ein Lachen. „Das war mein Mitbewohner.“ Das ließ mich stocken. Er wohnte also nicht allein, sondern in einer Wohngemeinschaft. „Und warum hast du dann gesagt, dass außer dir keiner ans Telefon geht? Die Wahrscheinlichkeit ist mit einem Mitbewohner doch relativ hoch.“ „Naja, ich hab vielleicht ein wenig übertrieben, aber Demyx schläft um diese Zeit eigentlich immer und ist auch sonst viel unterwegs.“ „Ach so…“, mehr fiel mir dazu nun nicht mehr ein und ich schämte mich meiner komischen Gedanken. „Also was ist nun? Magst du zu mir kommen?“, fragte Axel nun beinahe schon ungeduldig. „J-ja gern. Ich muss nur bei meinem Vater anrufen und fragen, ob es ihm recht ist.“ „O~kay, ruf dann an. Ich hol dich dann ab.“ „Danke“, erwiderte ich daraufhin nur und wählte schnell die Nummer meines Vaters. Ich war ziemlich nervös. Mein Herz, das heute wohl nicht zur Ruhe kommen durfte, klopfte bereits wieder heftig gegen meinen Brustkorb. „Was ist?“, hörte ich die brummige Stimme meines Vaters. Er war nie besonders gut gelaunt, wenn ich ihn an der Arbeit anrief, doch wenn ich ging, ohne vorher zu fragen, war die Hölle los. „Ich wollte nur fragen, ob es dir was ausmacht, wenn ich heute zu einem Freund gehe?“ Meine Stimme zitterte ein wenig, aber ich bemühte mich, sie ruhig zu halten. „Welchen Freund? Habe ich ihn schon mal gesehen?“ Genau vor dieser Frage hatte ich Angst gehabt. Ich schluckte. „Nein.“, konnte ich darauf nur erwidern. „Du bist Punkt neun Uhr Zuhause, wenn nicht komm ich persönlich vorbei. Ach und vergiss dein Handy nicht!“ Ich seufzte erleichtert auf. „Natürlich. Keine Minute später.“ Ich war das schon gewöhnt. Mein Vater war da sehr streng, weswegen ich meist schon viel früher Zuhause war. Abermals wählte ich Axels Nummer, diesmal aber sehr viel hastiger als vorher. Ich hoffte nur das ich diesmal nicht wieder seinen Mitbewohner am Hörer hatte. Doch ich hatte wohl Glück. Am anderen Ende wurde ich mit erwartungsvoller Stimme begrüßt. „Hey Roxy. Und wie steht’s? Darf ich dich entführen?“ Ich musste leise lachen. Der Kerl war wirklich unglaublich, aber dabei auch so süß, deswegen entschloss ich mich, auf das Gesagte einzugehen. „Klar, aber nur wenn du mich pünktlich zurückbringst. Sonst bekommen wir beide gehörig Ärger.“ „Geht klar. Ich bin in ’ner Viertelstunde da. Wir treffen uns an der Haltestelle, wo ich dein Antlitz zuletzt er blickt habe. Meinst du, es liegt im Bereich des möglichen, dich bis dahin etwas aufzustrapsen?“ Ich wurde ein wenig rot, kicherte aber. „Ja, ich denke das schaff ich. Aber warte auf mich, falls es etwas länger dauert.“ “Natürlich, ich bin doch ein Gentlemen!“ „Klar“, meinte ich daraufhin nur sarkastisch „aber jetzt beeil dich mal. Wir haben nicht viel Zeit.“ „Hey, Kleiner, jetzt spiel dich mal nicht so auf!“, lachte er in den Hörer. „Aber gut. Denk dran! ’ne viertel Stunde, bis gleich Schatz~!“ „Ja, bis gleich“, konnte ich nur erwidern bevor ich auflegte. Er hatte mich doch tatsächlich ‚Schatz‘ genannt. Sofort als ich das realisierte, stahl sich ein breites Grinsen auf meine Lippen. Doch ich musste mich beeilen, damit ich es noch schaffte. Schnell zog ich mich um und überprüfte meine Haare noch mal, steckte mein Handy und Haustürschlüssel in meine Hosentasche und warf noch einen letzten prüfenden Blick auf mein Aussehen, bevor ich das Haus verließ. Auf dem Weg zur Haltestelle ging es mir gar nicht schnell genug. Ich sah ihn schon von Weitem und winkte ein wenig schüchtern. Er grinste mich an als er mich entdeckte und kam nun auf mich zu. „Na, Kleiner?“, meinte er als ich vor ihm stand und kaum hatte ich mich versehen, drückte er mich sanft an sich, nach kurzem Zögern erwiderte ich die Umarmung zärtlich. Wieder legte sich eine leichte Röte auf mein Gesicht, die sich noch mehr vertiefte, als er mir einen liebevollen Kuss auf mein Haar hauchte. Es schüttelte mich ein wenig. Wir kannten uns erst so kurz und er benahm sich als wären wir bereits ein Paar. Die Letzte, die mir diese Geste geschenkt hatte, war meine Mutter gewesen. Doch ihr Tod lag lange zurück und es war schön mal wieder diese Nähe zu spüren. Nach einer Weile löste ich mich von ihm und lächelte ihn sacht an. „Bist aber überpünktlich“, grinste ich ihn von unten her an und lachte. „Hatte Glück mit den Ampeln“, er wuschelte mir durchs Haar. „Aber nun komm, sonst vertrödeln wir noch unsere wertvolle Zeit an dieser Haltestelle“, er legte mir sanft seinen Arm um die Schultern und schob mich in die Richtung eines schwarzen Autos, was doch recht teuer aussah. Es entlockte mir ein Grinsen, irgendwie passte das zu ihm und war richtig gut. Er öffnete mir die Beifahrertür und bedeutete mir einzusteigen. „Uh, da kommen die Gentlemenallüren wohl durch“, es war wirklich süß wie er sich verhielt. Also stieg ich ein und grinste zu ihm auf. „Ach was, das ist doch selbstverständlich, Honey.“ Ohne dass ich es verhindern konnte, schoss mir die Röte ins Gesicht. Er lachte leise. „Du bist echt süß!“ Ehe ich darauf etwas erwidern konnte, hatte er bereits die Tür geschlossen und lief um das Auto herum. Währenddessen schnallte ich mich an. Als er es mir nachgetan hatte und dabei war, den Motor zu starten, hielt er einen Moment inne. Er drehte sich zu mir und grinste mich schelmisch an. „Hast du was gegen einen etwas ruppigen Fahrstil?“ Ich zögerte für einen Augenblick und schüttelte dann den Kopf. „Nein bin’s gewohnt.“ Mein Vater fuhr auch oft ziemlich bescheuert und an der ein oder anderen Verfolgungsjagd hatte ich unfreiwilliger Weise auch beigewohnt, also würde ein etwas ruppiger Fahrstil mich nicht aus dem Konzept bringen. „Gut. Dann bist du wohl der Erste, der sich nicht beschwert. Sonst sitzen bei mir immer nur Mimosen auf dem Beifahrersitz.“ “Ich bin hart im nehmen. Also gib Gas.“ Und das lies er sich nicht zweimal sagen! Er raste wirklich wie ein Bekloppter, saß dabei aber ganz entspannt auf seinem Sitz, eine Hand am Lenkrad. ‚Etwas ruppig‘ war eine maßlose Untertreibung gewesen. Dieser Kerl war viel zu schnell und zu meiner Sorge glaubte ich auch, das ein oder andere Blitzlicht gesehen zu haben, es konnten aber auch einfach nur die bunten Punkte gewesen sein, die mir vor den Augen tanzten. Auch stieg langsam die Übelkeit in mir auf. Ich war unheimlich froh, als er dann mit einem halsbrecherischen Schlenker eingeparkt war. Dennoch drehte sich gerade alles um mich und die Übelkeit arbeitete sich von meinem Magen den Hals hoch. Ich merkte nicht, wie Axel ausstieg. Erst als er meine Tür öffnete, sah ich ihn ein wenig verwirrt an. Er musst mir wohl ansehen, wie schlecht es mir ging, denn das Grinsen auf seinen Lippen war einem besorgten Ausdruck gewichen. „Rox? Alles in Ordnung?“, fragte er mit unsicherer Stimme. Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte das Gefühl, wenn ich den Mund aufmachte, würde ich mich übergeben müssen. Ich schloss die Augen und betete, dass die Erde endlich aufhören würde hin und her zuwanken. Eine Hand strich durch mein Haar und ich hörte seine Stimme nun ganz nah. „Tut mir Leid, ich hätte mich wohl zurückhalten sollen.“ Seine Lippen berührten kurz meine Wange. Ich öffnete die Augen und sah ihn aus leidenden Augen an. Er musste nun ein Grinsen unterdrücken und ich schob ihn ärgerlich von mir fort. Mit zittrigen Fingern löste ich den Gurt und stand auf. Doch meine Knie wollten nicht so wie ich und knickten leicht ein. Ich konnte mich gerade noch so Axel festhalten und hatte erwartet ihn halb mitzureißen, doch er stand da, wie der Fels in der Brandung, und stützte mich. Ehe ich mich versah, beugte er sich vor und hob mich auf seine Arme. Erschrocken krallte ich mich an ihm fest. Dieses Geschaukel war Gift für meinen Magen, doch brachte ich noch immer kein Wort heraus. Wie er es schaffte zu klingeln, war mir ein Rätsel, doch kaum nachdem er mich zu einem der Häuser getragen hatte, ertönte der Summer und die Tür ließ sich öffnen. Während Axel mich die Treppe herauf trug, biss ich die Zähne zusammen. Warum konnte er nicht einfach still halten. Wie, als ob Axel auf meine Gedanken gehört hatte, blieb er stehen. Ich atmete erleichtert auf, doch erschrak ich mich leicht, als eine Stimme, die nicht Axel gehören konnte, ertönte: „Was ist denn mit dem Kleinen los? Seekrank?“ ein Lachen folgte und Axel setzte sich wieder in Bewegung. „Er hat gesagt, er ist daran gewöhnt. Also hab ich micch nicht zurückgehalten.“ “Etwas ruppig…war ja…auch maßlos…untertrieben“, presste ich zwischen den Zähnen hervor, bereute es aber sofort, weil mit den Worten die Übelkeit meinen Hals hinauf geglitten war und ich presste mir nun eine Hand auf den Mund. „Roxy, nicht kotzen!“, meinte Axel nun doch wieder recht besorgt und setzt sich wieder in Bewegung. Als er wieder stehen blieb, legte er mich vorsichtig auf etwas Weiches und als ich die Augen öffnete erkannte ich, dass es ein Sofa war. „Dem, holst du ihm etwas Wasser?“, fragte Axel nun an seinen Mitbewohner gerichtet. Ich folgte seinem Blick und sah ihn zum ersten Mal. Er schien sichtlich jünger zu sein als Axel, sein Haar war kurz und an den Seiten sah es fast aus, wie rasiert und wieder nachgewachsen. Seine türkisen Augen stachen doch sehr hervor. Er kam mir so bekannt vor, doch war mir viel zu übel, als dass ich da nun groß drüber nachdenken wollte. Außerdem verließ er nach einem zustimmenden Nicken seinerseits das Zimmer. Mein Blick glitt nun wieder zu Axel. Er lächelte mich entschuldigend an. „Tut mir Leid, ich hätte dich wohl fragen sollen, ob du Achterbahnfest bist.“ Ich nickte leicht, traute mich aber wieder nicht etwas zu sagen. Er strich mir zärtlich durch das Haar „Wirklich so schlimm? Meinst du, du kannst noch durchhalten?“ Ich nickte leicht und hoffte nur, dass ich das Glas Wasser bald bekommen würde. Und wie auf Befehl trat Axels Mitbewohner wieder in das Zimmer, beugte sich zu mir herunter und reichte mir vorsichtig das Glas. Ich nahm es mit zitternden Händen entgegen, während ich mich aufrichtete. Zögernd führte ich das Glas an meine Lippen und trank einen Schluck. Die kühle Flüssigkeit rann meine Kehle hinab und nahm einen Teil der Übelkeit mit zurück in meinen Magen. Ich spürte wie ich von hinten gestützt wurden. Axel hatte sich hinter mich gesetzt und strich mir nun zärtlich durchs Haar. „Geht’s dir etwas besser?“, fragte er sacht in mein Ohr. „Ein wenig“, antwortete ich noch immer mit schwacher Stimme. „Schön“ Ich spürte, wie sich seine Arme um meine Hüfte legte. Ich lehnte mich etwas zurück und schloss sacht die Augen. Er war wirklich gemütlich. Ich verharrte einen Moment in dieser Pose, nahm seinen Geruch in mich auf. Sein Haar roch nach Orangenblüten, ein Geruch der mich wohlig aufseufzen ließ. Meine Lieder blieben gesenkt. Viel zu lange war ich nicht mehr auf solch herzliche Weise in den Arm genommen worden. Vorsichtig strich ich über seine Arme. Ich spürte, wie sich unter der weichen Haut die Muskeln spannten. Ein wohliger Schauer durchfuhr mich, so geborgen fühlte ich mich bei ihm. Ich schreckte aus meiner angenehmen Verträumtheit, als ich seine warmen Lippen in meinem Nacken spürte. “A-Axel, was tust du?“ Sofort löste er sich von meiner Haut. „Magst du das nicht?“, fragte er leise. Ich hörte seine Stimme ganz nah an meinem Ohr. Sie klang reumütig aber auch beinahe enttäuscht und das wollte ich nicht. Es war ja nicht so, dass ich das nicht mochte, was er da getan hatte. Es hatte mich bloß überrascht. „Das ist es nicht“, murmelte ich leise und lehnte mich wieder an ihn. „Dann darf ich weitermachen?“, hauchte er leise. Ich spürte seinen heißen Atem in mein Ohr dringen, was mir wieder die Röte auf die Wangen trieb. Ich spürte wie sie glühten und vergaß über meine Verlegenheit ganz zu antworten. „Roxas?“, seine Arme schlossen sich ein wenig enger um mich. „Überfordere ich dich etwa?“ Ein wenig schuldbewusst, weil ich doch tatsächlich vergessen hatte zu antworten, nickte ich. „Wie süß!“, kam es sofort von ihm. „Bist wohl einer von der ganz unschuldigen Sorte, hm? Aber mach dir da mal keine Sorgen. Ich mag das und kann auch sehr wohl Rücksicht nehmen, wenn du mir zeigst wo deine Grenzen liegen.“ Diese Worte brachten mein Herz zum Hüpfen. Es war so ungewohnt, das jemand Mal nach meinen Bedürfnissen fragte. Vorsichtig drehte ich mich in seiner Umarmung um und schlang meine Arme um seine Seiten. Fest drückte ich ihn an mich. Axel jedoch fuhr zusammen und zog scharf die Luft ein. Sofort bekam ich ein schlechtes Gewissen. Ich hatte seine verletzten Rippen vollkommen vergessen und ließ sofort von ihm ab. „Tut mir Leid! Das hab ich ganz vergessen!“, doch kam mir langsam eine Frage in den Sinn: Wie hatte er es geschafft mich zutragen? Er musste dabei doch große Schmerzen gehabt haben. Was mich noch schuldbewusster stimmte. Er jedoch lächelte mich sanft an und strich sanft durch mein Haar. „Schon gut, Kleiner. Kann ja mal passieren. Aber pass jetzt besser etwas auf mich auf, sonst hast du nicht mehr lange was von mir.“ Ich nickte, ein wenig den Blick gesenkt. „Jetzt schau nicht so. Ist doch nichts weiter passiert.“ Er hob mein Kinn zärtlich an und gab mir einen federleichten Kuss auf die Lippen. „Das nennst du nichts weiter?“, brummelte ich. Ich wusste nicht warum, aber es wäre mir fast lieber gewesen, er wäre ein wenig wütend mit mir geworden. Er war so fürsorglich mir gegenüber, das war mir schon irgendwie unheimlich, doch traute ich mich nicht, ihm das zu sagen. Es würde sicher seltsam rüberkommen und das wollte ich nicht. Axel sollte mich nicht für merkwürdig halten, das war das Letzte, was ich wollte. Er strich mir zärtlich durch das Haar und hauchte mir einen zarten Kuss auf die Lippen. „Ich darf wohl noch entscheiden, was ich als starken Schmerz empfinde, Kleiner. Aber süß, dass du dir darüber Gedanken machst.“ Der konnte das doch nicht ernst meinen. „Du bist doch bekloppt!“, murrte ich leise. „Ja, vielleicht...“, wieder gab er mir einen kleinen Kuss. „Dafür scheint es dir aber wieder gut zu gehen.“ Ich stockte einen Moment und lachte leise. „Du bist einfach unmöglich!“ Sanft strich er mir durchs Haar. „Vielleicht.“ Leise seufzend lehnte ich mich vorsichtig gegen seine Schulter. “Soll ich uns was schönes zu Essen machen?“, fragte er nun leise, während er mir zärtlich durchs Haar strich. „Oder ist dir noch übel?“ Einen Moment blieb ich still, um in mich hineinzuhorchen. „Darf ich dir dabei helfen?“, fragte ich daraufhin nun leise. Ich wollte ihm gern helfen, da ich das Zuhause nicht durfte, aber es doch so gern getan hätte. Er lachte leise. „Natürlich darfst du, wenn du das willst.“ Ich nickte leicht und lächelte glücklich, was er jedoch nicht sehen konnte, da mein Gesicht noch immer an seiner Schulter verborgen war. Abermals spürte ich das sanfte Streicheln durch mein Haar. Es trieb mir leicht die Röte ins Gesicht. Ich sah nun doch wieder etwas zu im auf und er sah mich fragend an. Doch dann lachte er. „Du bist echt zu süß!“, mit diesen Worten zog er mich wieder zu sich heran und küsste mich zärtlich, als er jedoch lösen wollte, setzte ich nach. Das Gefühl, wenn sich unsere Lippen berührten, war einfach viel zu schön, um jetzt aufzuhören. Ich hörte ihn leise lachen und schließlich drückte er mich noch etwas näher heran und vertiefte den Kuss noch etwas. Ungelenk schlang ich keine Arme um seinen Nacken und drückte mich gegen seinen trainierten Körper. Er musste wirklich Einiges an Sport machen. Ich drückte mich noch etwas näher an ihn heran. Er strich mir zärtlich über den Rücken und fuhr mit den Fingern unter mein Shirt, ich erschauerte unter seinen sanften Berührungen und seufzte leise in den Kuss. Es war wirklich wundervoll mit ihm zusammen zu sein. Doch dann spürte ich wieder sein Zunge an Meiner und wieder wurde mir schmerzlich klar, dass er sehr viel reifer war, als ich. Dass er sehr viel mehr erwartete, als ich ihm geben konnte, doch diesmal wollte ich mich nicht einfach geschlagen geben. Ich wollte es zumindest versuchen. So gab ich mir einen Ruck und bewegte meine Zunge sacht an Seiner entlang, was mir ein neuerliches Schaudern entlockte. Langsam merkte ich wie meine Wangen glühten. Irgendwie schien sich dort alles Blut meines Körpers anzustauen. Seine Finger glitten immer weiter über meinen Rücken, was mich regelmäßig zum Zittern brachte. Doch als er dann begann, mich zurück in die Couch zu drücken und sich auf mich legte, wurde mir doch recht mulmig zumute und ich löste den Kuss. Mit einem Blick, der meine Unsicherheit wohl mehr als deutlich widerspiegelte, sah ich ihn an. Auf seinem Gesicht lag wieder ein Ausdruck der Reue, was mir nun wieder ein schlechtes Gewissen machte, weil ich das Gefühl hatte, dass er nun dachte, dass ich das nicht mögen würde. Doch wenige Sekunden später lächelte er mich schon wieder an. „Lass uns Essen, ja?“ er kicherte und richtete sich etwas auf. „Magst du auch mitessen?“ Verwirrt, an wen Axel die Frage richtete, wandte ich den Blick zur Seite, wo ich seinen Mitbewohner erblickte, der sich einige Sachen aus dem Wohnzimmer zusammengesammelt zu haben schien. Auf der Stelle wurde ich noch röter. Ich war auf dem besten Wege meine Gesichtsfarbe Axels Haarfarbe anzupassen. Der hatte also mitbekommen wie wir hier auf der Couch rumgemacht hatten. „Nein Danke. Bin eh gleich weg und geh dann mit den Anderen noch was Essen.“, er grinste zu mir herüber und schien von dem eben gesehenen überhaupt nicht beeindruckt. Axel nickte nun. „Gut, dann koch ich nur mich und meinen Süßen.“ Sofort wurde ich noch etwas röter und wandte den Blick ab. Irgendwie war mir das peinlich, dass er mich so nannte. Demyx lachte. „Aber pass auf das er nicht kocht. Du scheinst sein Blut ja schon ganz schön in Wallung zu bringen.“ Erschrocken von diesen Worten wandte ich mein Gesicht nun vollends ab. Es beschämte mich wirklich, was er da sagte. Zwar stimmte es, aber man musste das doch nicht auch noch sagen, war es doch deutlich genug für jeden Sichtbar. Axel musterte mich nun auch grinsend. „Aber Schatz, das muss dir doch nicht peinlich sein.“, er strich mir sanft durchs Haar, doch irgendwie konnte ich das nicht ganz genießen. Ich schob ihn etwas von mir weg. „Beeilen wir uns besser, ich muss bald gehen.“ Langsam erhob ich mich und versuchte das Zimmer in Richtung, in der ich die Küche vermutete, zu verlassen. Doch meine Beine waren noch immer ziemlich weich und das Laufen viel mir schwer. Nach wenigen augenblicken wurde ich auch gestoppt, als ich spürte, wie ich von hinten umarmt wurde. Ich seufzte leise als ich dann auch noch Axels warmen Atem an meinem Ohr spürte. „Mach dir mal keinen Kopf.“, flüsterte er mir nur leise ins Ohr. „Der macht gern mal ein paar dumme Scherze. Nimm ihn bloß nicht ernst.“ „Ja“, es war mir dennoch peinlich, aber ich wollte mich auch wirklich beeilen, denn sollte ich nicht pünktlich Zuhause sein, würde mein Vater mich, aber vor allem auch Axel, lynchen. „Lass uns etwas beeilen. Ich muss um kurz vor neun Zuhause sein. Wenn nicht, darf ich sicher nie wieder hier her kommen.“, es war schon fast peinlich wie schlimm mein Vater war. „Ach was, ein paar Minuten sind doch nicht schlimm“ Ich drehte mich in Umarmung zu Axel. „Doch! Mein Vater läuft Amok, wenn ich nicht pünktlich Zuhause bin!“ Axel sah mich nun etwas verwirrt an. „Wow… So schlimm?“ Ich nickte etwas. „Wenn du mich jemals wieder sehen willst, sollte ich lieber pünktlich Zuhause sein.“ Er seufzte leise. „Gut, dann bring ich dich rechtzeitig nach Hause. Wenn ich will schaff ich das in fünf Minuten.“ Ich sah ihn aus großen Augen verschreckt an. „Ich glaub, da komm ich lieber zu spät nach Hause.“ Axel sah mich empört an. „Hey! Wenn du so weiter machst, kannst du nach Hause laufen und zwar ohne Essen.“ „Jetzt sei doch nicht so. Ich würde an seiner Stelle auch nicht anders Antworten.“, Demyx lachte hämisch. „Aber ich geh dann jetzt! Bis heut Abend, Liebling.“ Axels Mitbewohner warf ihm nun einen Handkuss zu und verließ kichernd die Wohnung. Vollkommen perplex sah ich ihm nach. Was war das denn jetzt gewesen? „Mach dir darüber keinen Kopf! Demyx reitet gern auf seiner Homosexualität rum. Ignorier das einfach.“, der Rothaarige kicherte. „Ihr seid doch seltsam. Alle beide!“, ich seufzte schwer. „Tut mir Leid, aber da musst du nun durch!“, er drückte mich etwas an sich, löste sich dann aber wider etwas und gab mir einen kleinen Kuss aufs Haar. “Dann beeilen wir uns besser. Ich will dich gern öfter bei mir haben“ Ich nickte etwas und ließ mich von ihm in die Küche führen. So langsam normalisierte mein Körper sich wieder und ich war froh darüber. Axel spannte mich gut ein, was das Kochen anging, auch wenn er mir Sachen oft zeigen musste, oder ich bei weitem nicht so schnell war, wie Axel das von mir erwartete, doch es machte wirklich Spaß und schließlich setzten wir uns wieder in das Wohnzimmer und aßen während wir ein wenig fern sahen. Es war sehr entspannend und ich Genoss es sehr, obwohl es nur etwas so Alltägliches war. Aber es war anders, weil Axel bei mir war. Aber dennoch hätte ich zu gern sein Zimmer gesehen, doch ich wollte auch nicht fragen, denn wie es aussah, wollte er mich dort nicht haben. Wir unterhielten uns gut und ich war wirklich glücklich, jedoch vergaßen wir die Zeit total. Ich schmiegte mich zärtlich an ihn und hatte die Augen geschlossen. Die Wärme die Axel mir gab war unglaublich angenehm. Gerade als ich seine sanften Lippen wieder auf den Meinen spürte, vibrierte mein Handy in der Hosentasche. Mit einem überraschten Japsen löste ich den Kuss. Angst kam in mir auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)