Ningyô asobi von Erdbeermarmelade771 ================================================================================ Kapitel 1: Puppenspieler ------------------------ So, hier ist das erste Kapi.. viel spaß und so =) Laut hallten seine Schritte in dem großen Gang, der nur von ein paar Kerzen erhellt wurde, welche anfingen zu flackern, als er an ihnen vorbei eilte. Bestimmt schritt er weiter, den Kopf stolz erhoben, sein Gesicht unbewegt und gefühllos wie eine Maske. Irgendwann blieb er vor einer schweren, großen Holztür stehen und trat leise ein. Der Raum dahinter war hell erleuchtet, von tausenden Kronleuchter, die strahlend an der Decke hingen. Mit Gold verzierte Säulen hielten das prachtvolle Gewölbe aufrecht, auf welches verschlungene Muster gemalt waren. Hinten auf einem Podest stand ein Thron, der so prächtig und groß war, dass man ihn als einzelnes Kunstwerk ausstellen hätte können. Darauf saß ER. Gebieterisch schaute er in seiner Halle umher, einen arroganten und listigen Ausdruck in den gelben Augen. Der Oberste eines ganzen Landes, Orochimaru. Das lange, schwarze Haar fiel ihm fließend über die starken Schultern hinab, bildete einen extremen Kontrast zu seiner hellen, leicht ungesund aussehenden Hautfarbe. Er strahlte eine Kälte und einen Hochmut aus, den man fast greifen konnte, wie er dort saß und auf alle mit seinem Blick von oben herab beobachtete. Sasuke hasste diesen Blick, er hasste alles an Orochimaru, er hasste jede Bewegung, jeden einzelnen Laut. „Ah, Sasuke.“, erklang die desinteressierte Stimme seines Meisters. „Schön, dass du da bist.“ Man hörte sofort, dass er es nicht ernst meinte, es war ihm grob gesagt egal, egal ob er hier war oder nicht, solange er wie alle anderen auch tat, was er sagte. Auch das konnte er auf den Tod nicht ausstehen: dieser schlangenartige Typ ging davon aus, dass alle machten, was er wollte, dass niemand je auch nur daran denken würde, sich ihm zu verweigern. Nichts von all dem ließ nicht Sasuke anmerken, als er vor das Podest trat und sich mit einem knappen „Orochimaru-sama.“ vor ihm verneigte. Nicht weit, nicht so unterwerfend wie alle anderen, die ihm immer in den Hintern krochen, nur gerade so, wie es die Vorschrift von ihm verlangte. Nicht einen Millimeter würde er seinen Rücken weiter beugen, für jemanden, den er nicht respektierte. Schnell richtete er sich wieder auf, anmutig und elegant, bloß nicht zu lange unten bleiben, sondern sofort wieder würdevoll aufrichten und seinem Meister fast schon trozig ins Gesicht sehen. Leise fing die Schlange an zu lachen, sein kaltes, freudloses Lachen. „Weißt du, Sasuke?“, fragte er schließlich, als er sich wieder beruhigt hatte. „Genau das mag ich so an dir.“ Leicht verständnislos schaute er ihn an. "Was meint ihr, Orochimaru-sama?“ „Na, dich. Du schmierst mir kein Honig ums Maul, du machst mir keine Komplimente und versuchst nicht, dich auf irgendeine Weise bei mir ein zu schleimen. Du versuchst immer deine Würde aufrecht zu halten, die Würde deines Klans.“ Einen Moment lang schauten sie sich in die Augen, Sasuke war sich nicht sicher, ob er dies nun positiv oder negativ meinte, wusste nicht genau, was oder ob er darauf antworten sollte. Plötzli ricchhtete sich sein Blick irgendwo hinter Sasuke, einen Moment lang glaubte er, einen Hauch von Zärtlichkeit in seinem Lächeln zu sehen, doch es verschwand sofort wieder. „Haku.“ Seine Stimme klang anders als sonst, sie hatte etwas Weiches, etwas Warmes. Leicht richtete er sich auf, winkte die Person hinter ihm, die soeben den Raum betreten hatte, zu sich. Er hörte nicht das Echo von Schritten auf dem kalten Marmor, wie sonst immer, nicht das Trampeln der ganzen Wachen oder anderen Trotteln. Ich drehte mich nicht um, nie drehte ich mich nach anderen Menschen um, das war bloß ein Zeichen von Neugierde, Schwäche, und so etwas konnte ich mir nicht leisten. Doch ich wartete gespannt auf `Haku`, die Person, die Orochimaru eine menschliche Regung hervor locken konnte. Schließlich kam er in mein Blickfeld, sein Gesicht war nach vorn gerichtet, er hatte langes, samt schwarzes Haar, das ihm wie ein schimmernder Wasserfall den Rücken hinab fiel. Er hatte braune, ausdruckslose und doch wundervolle Augen, die wie Glasperlen von einem dichten schwarzen Kranz aus Wimpern umrahmt wurden. Seine Lippen waren voll und seine Haut wie aus hellem Porzellan. Geschmeidig ging er an mir vorbei, setzte sich nach einem einladenden Wink Orochimarus auf dessen Schoß. Fast wären mir meine Gesichtszüge entgleist, als ich das sah. Selbstsicher legte die Schlange einen Arm um Hakus Hüfte und rückte ihn noch ein Stück weiter zu sich, mit der anderen strich er durch die langen Haare des Jungen. Der saß da, ohne eine Regung in seinem engelsgleichen Gesicht, die zarten Hände im Schoß gefaltet, den Rücken gerade und die scheinbar langen Beine elegant zur Seite geneigt. Wie eine Puppe saß er da, in seinem langen, seidigen Kimono, der mit den schönsten Blumen verziert war, die er je gesehen hatte. „Sasuke, du kannst gehen.“, meinte Orochimaru nebenbei, während er immer noch durch Hakus seidige Haare fuhr und sich damit ganz und gar beschäftigte. Innerlich kochte er vor Wut darüber, dass sein „Meister“ ihn nur gerufen hatte, um zu zeigen, dass er keine andere Möglichkeit hatte, als zu kriechen. Wieder verbeugte er sich leicht, bevor er mit erhobenem Haupt aus der Halle ging. Still hörte ich den anderen zu, während ich lustlos meine Suppe löffelte. „Jo, und die hat tatsächlich ja gesagt.“, lachte Kiba gerade. Die anderen lachten, Naruto fand das alles sogar so witzig, dass er von der Bank fiel und sich auf dem Boden weiter kringelte. Mit hoch gezogenen Augenbrauen beobachtete ich das Ganze und konnte einfach keinen Grund sehen, was sie so lustig daran fanden, dass einer von Orochimarus Handlanger, dessen Namen ich schon wieder vergessen hatte, von ein paar Mitgliedern der weiblichen Gesellschaft, die hier hauste, mit Unterwäsche beworfen wurde, warum genau hatte ich auch nicht mitbekommen. Ich wartete noch etwas, bis sie sich beruhigt hatten, dann rückte ich mit der Frage raus, die mir schon die ganze Zeit im Kopf herum schwirrte. „Wer ist Haku?“ Sofort war es still und ich wurde von vier Augenpaaren angestarrt. Es kam nicht oft vor, dass ich etwas sagte und schon gar nicht, dass ich mich so mit einer Person beschäftigte. Plötzlich fing Naruto an zu grinsen und klopfe mir freundschaftlich auf die Schulter. „Ah, dir hat das Püppchen also auch den Kopf verdreht, hä?“ Irritiert zog ich meine Augenbrauen zusammen und rückte etwas von dem blonden Tollpatsch weg, damit er mich nicht mehr so betatschten konnte. „Nein.“ Gab ich bloß schlicht zurück. „Haku ist Orochimarus Spielzeug.“ Meinte Neji ruhig. „Orochimaru liebt alles, was süß und fügsam ist, und Haku ist die Krönung seiner Sammlung.“ „An den kommst du nicht ran, egal was du machst.“, mischte sich nun auch Kiba ins Gespräch ein. „Du bist ja noch nicht so lange hier, daher kannst du es nicht wissen, doch der letzte, der versucht hat, Haku näher zu kommen, existiert nicht mehr.“ „Und die, die es davor versucht haben, auch nicht.“, fügte Naruto noch hinzu. „Orochimaru bringt dich um, wenn du ihn auch nur zu lange anstarrst.“ „Besser, du lässt die Finger von ihm und vergisst ihn ganz schnell wieder.“ „Orochimaru lässt niemanden an Haku ran, er ist seine Lieblingspuppe, er ist heilig.“ „Ich mein, der is ja auch echt heiß, aber schlag ihn dir lieber aus dem Kopf, das ist besser für deine Gesundheit.“ „Bloß weil ich frage, wer er ist, heißt das noch lange nicht, dass ich was von ihm will.“ Ich ging nicht auf die anderen, bestimmt nur gut gemeinten Ratschläge ein, sondern aß ruhig meine Suppe weiter. Innerlich seufzend bahnte ich mir meinen Weg durch das Labyrinth aus Korridoren und Treppen, einer länger dunkler als der andere, je weiter man sich von dem Hauptflügel Orochimarus entfernte. Die Leuchter an den Wänden nahmen ab, der Boden wurde zunehmend dreckiger und die Mauern schmuckloser. Die Türen links und rechts waren aus einfachem, dunklen Holz und die einzelnen Kerzen warfen von ihren kahlen Leuchtern aus dunkle Schatten in den Gang. Auch wenn ich noch nicht lange hier war, kannte ich diesen Teil des Schlosses schon auswendig. Genau wie die Ländereien und den Dienstbotenbereich. Das einzige, wo ich mich nicht auskannte waren die Gemächer des Meisters, die im edelsten und schönsten Areal des Schlosses untergebracht waren. Mit gerunzelter Stirn betrachtete ich die Gestalt im Spiegel, die mir argwöhnisch entgegen blickte. Das dunkle Haar, dessen Strähnen mir nass ins Gesicht fielen, die scharfen, ebenfalls nachtschwarzen Augen und die ebenmäßige, feucht glänzende Haut. Mein Gesicht hatte das Kindliche verloren, war erwachsener und ernster als früher geworden. Tropfen rannen über meinen muskulösen Oberkörper und verschwanden in dem locker um die Hüfte geschlungenen Handtuch. Seufzend fuhr ich mir mit der Hand durch das nasse Haar und wandte mich vom Spiegel ab. Mein Kopf schmerzte und mein Körper war erschöpft von dem anstrengenden Training am Nachmittag. Müde ließ ich mich in die Kissen fallen, starrte an die dreckige Decke und überdachte den Tag noch mal. Und wieder bleiben meine Gedanken bei dem Puppen gleichen Antlitz Hakus hängen. Dieser gleichgültige, gefühllose Blick, der wie der einer Puppe weder Freude, noch Trauer widerspiegelte. Es war ein anderer Ausdruck, als der, den Orochimaru oder ich an uns legten, wir versteckten unsere Gefühle hinter einer Maske aus Stein, doch es schien mir, als wäre Hakus Maske schon lange zu seinem wahren Gesicht geworden. Der letzte Mensch, der mich so beschäftigt hatte, war mein Bruder Itachi gewesen. Doch seit ich mich mit ihm vertagen und er eine innige Affäre mit Deidara angefangen hatte, war zwischen uns wieder alles im Reinen. Er hatte mir auch den „Job“ hier am Schloss Orochimarus besorgt, als Wächter und Aufpasser, die Schlange war sogar sehr zufrieden mit meinem Können, doch das sollte er auch, schließlich hatte ich nicht umsonst so hart trainiert. Außerdem hatte er mit seinem Charme dafür gesorgt, dass ich dazu noch extra Trainig von Orochimaru persönlich bekam. Momentan war er mit seiner neuen Flamme im Urlaub, irgendwo, wo es sehr warum ist.Mal sehen wie lange das Glück diesmal auf seiner Seite war... Müde schloss ich die Augen, um mir nicht mehr die Flecken an der Decke angucken zu müssen und schlief schließlich ein. „Er redet nie, oder?“, flüsterte ich leise Naruto zu, der neben mir stand. „Wer?“, fragte er eben so leise zurück. „Na Haku.“ „Ich hab dir doch gesagt du solltst ihn dir aus dem Kopf schlagen.“ „Hab ich doch, aber...“ Schon die ganze Zeit musterte ich ihn heimlich, das einzige interessante, was man machen kann, wenn man stumm im Hintergrund steht und aufpasst, dass niemand Orochimaru zu nahe kommt, während er mit irgendwelchen Leuten aus anderen Ländern verhandelt. Haku saß wieder auf dem Schoß der Schlange, der ihm beiläufig durch die seidigen Haare fuhr, als ob es selbstverständlich wäre, dass er wie ein Haustier still und brav da saß, ohne eine Regung, wie immer. Er hatte einen dunkelroten Kimono an, der mit hellrosa Kirschblüten verzieht war. Ein Teil seiner Haare war kunstvoll hoch gesteckt und mit ebenfalls zart rosanen Kirschblüten bedeckt. Der einzige Schmuck, den er trug war ein Stoffband, das er sich eng um den hellen Hals geknotet hatte. „Wenn du es unbedingt wissen willst, ich hab ihn noch nie reden gehört, bin mir aber sicher, dass er es kann.“, gab Naruto schließlich leise nach. „Und lacht er auch nie? Zeigt er nie Gefühle?“ „Machst du doch auch nicht oft.“ „Aber manchmal schon.“ Naruto lachte leise, bevor er weiter flüsterte: „Haku ist die perfekte Puppe, ich hab ihn noch nie anders gesehen als jetzt.“ „Aber er ist doch ein Mensch, oder? Er lebt doch auch, hat doch auch Wünsche und Gefühle...“ „Sasuke, ich habe noch nie gemerkt, dass du dich so für jemanden interessierst. Aber zu dem Püppchen kann ich dir nicht viel mehr sagen, er war schon da, bevor ich kam und näher als fünf Meter war ich auch noch nicht bei ihm.“ „Hmm...“ „Hör zu, Sasuke. Wenn er dich nur reizt, weil er etwas ist, was du nicht bekommen kannst, dann such dir was leichteres aus, die Sonne oder so.“ Stumm starrte ich Haku an, seine Augen wirkten so leblos, sein Blick so leer, und wenn man nicht das leichte, gleichmäßige Heben und Senken seines Brustkorbs sehen könnte, hätte ich ihn wirklich nur für ein Spielzeug, eine Puppe gehalten. Viel zu schön, viel zu makellos und unschuldig für einen Menschen. Wie ein vollkommenes perfektes Kunstwerk, so rein und fehlerlos. Auch einem der Händler, mit denen Orochimaru verhandelte, schien Haku sehr zu gefallen, er sprach an sich nicht viel und mischte sich auch nicht in das Gespräch von meinem Meister und seinen Leuten ein, doch er schien nicht unbedeutend zu sein. Immer warfen ihm die andern fragende Blicke zu, die er knapp beantwortete. Seine Aufmerksamkeit hatte er ganz und gar auf Haku gelenkt, musterte ihn ganz genau, starrte ihn an, als könne er so seine Gedanken lesen - oder ihn ausziehen. Seine grauen Haare verdeckten einen Teil seines Gesichtes, er hatte schmale, schwarze Augen und einen in dunklem Türkis geschminkte Lippen. Irgendwie sah er aus, als würde er Ärger bereiten, also beschloss ich, ihn für seinen weiteren Aufenthalt hier im Auge zu behalten. „Ich lade euch herzlich ein, hier die nächsten Tage zu verbringen.“, äußerte Orochimaru gerade seinen neusten Einfall. „Es währe uns eine Ehre.“, meinte der Typ mit einer leichten Verbeugung. „Hinata?“, fragte Orochimaru gedehnt. „Ja, Orochimaru-sama?“, fragte diese, nachdem sie sich tief vor ihm verneigt hatte. „Bitte begleite unsere Gäste zu ihren Gemächern und richte alles zu ihrem Wohlbefinden ein, damit sie sich wegen der anstrengenden Reise ausruhen können.“, befahl er gebieterisch. „Natürlich, Orochimaru-sama.“ Wieder verbeugte sich die Schwarzhaarige vor ihrem Meister und wandte sich dann an die `Gäste`. „Würden sie mir bitte folgen?“ Schnell drehte sie sich zur Tür und ging den anderen voraus los. „Vielen Dank für eure Gastfreundschaft.“, verabschiedete sich einer der Händler nochmal höflicherweise und alle verneigten sich, bevor sie Hinata aus der Tür folgten. 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