Escape From The Birdcage ~1775-1783~ von Elegy (Os für Kane-Noah) ================================================================================ Kapitel 1: Escape From The Birdcage ----------------------------------- 1775-1783 Ich hätte es sehen müssen, als die Rosen starben. Ich hätte das Ende des Sommers in deinen Augen sehen sollen.. Das Ende des gemeinsamen Sommers.. Alfred.. Wieso? “Hey.. England… ich will endlich frei sein, frei von dir! Ich bin weder ein Kind noch bin ich dein kleiner Bruder.. Nicht mehr! Ich sage mich nun von dir los! Ich bin es leid, von dir abhängig zu sein, Arthur! Deswegen.. Erkläre mich entweder freiwillig unabhängig oder kämpfe mit mir darum!” “Das werde ich nicht zulassen!” Du schießt auf mich zu. Mit der Spitze der Machete auf mich gerichtet. Schützend halte ich die meinige vor mein Gesicht. Eine Machete fliegt. Meine Machete. Nun schutzlos der anderen, auf mich gerichteten ausgeliefert. “Echt.. Du kriegst einfach nichts auf die Reihe… Idiot!” Meine Armee bereit, auf dich, den einzigen noch Verbliebenen der englischen Armee, zu feuern, dich zu vernichten, meine Sicherheit zu wahren. Der Regen peitscht uns in unsere eh schon nassen Gesichter. Mein Herz schlägt. Unregelmäßig. Hektisch. Bereit, die verbliebenen Kräfte zu mobilisieren. Adrenalin. Es schießt durch meinen Körper, kann es bis in den Haarspitzen hinein fühlen. Wirst du schießen? Spannung.. Die Luft zerberstet schon beinahe. Du, die Waffe auf mich gerichtet, ich, dessen Machete irgendwo liegt und meine restliche Armee, deren Finger auf dem Abzug verharren. “Als ob ich schießen könnte.. Du Trottel! Verflucht.. Warum nur, Alfred? Verdammt..!” Der Regen wird stärker; ich vernehme einen leisen Laut wie von plätschernden Wasser; Du bist zu Boden gefallen. Haltest deine Hände vor dein Gesicht. Zitterst. Ein Schluchzen; nasse Spuren führen von deinen Augen hinab. Ich will so tun, als ob der Regen Schuld daran wäre, dass es so aussieht, als würdest du Tränen vergießen. Will nicht einsehen, dass ich dich verletzt habe. Wieso fühlt sich mein Herz so an, als ob es von tausenden von Hörnern durchbohrt wird? Es.. Tut weh, da ich dich verraten habe.. Früher wurde ich gehütet.. Durch dich.. Doch jetzt, da ich erwachsen geworden bin, engt mit dieser Schutz, dieser Käfig, ein und ich glaube, ich werde frei sein und dieser Enge entfliehen, indem ich aus diesem “Gefängnis” ausbreche. Doch.. Ein Vogel, der zeitlebens an die Erde gebunden war und nie richtig fliegen gelernt hat, wird nie so frei sein, wie er es sich gern wünschen würde. Ein Schmerzerfüllter Blick, der mein Herz selbst noch tiefer durchbohrt, als sonst irgendetwas anderes. Arthur.. Bitte, glaub mir, ich wollte dir nie wehtun.. Ich gebe meiner Armee den Befehl, ihre Waffen sinken zu lassen. Es ist aussichtslos.. Für mich und für dich.. “Bist du glücklich? Bist du nun zufrieden, Alfred?” Nun mehr ein Hauchen vom Wind hergetragen. Du fragst mich, ob ich nun zufrieden bin und ich würde mich am liebsten auf die Knie werfen, dich umarmen und dir über den Rücken streichen; dir sagen, dass alles wieder gut wird, ich wieder zu dir zurückkehre, doch.. Ich bemühe mich um ein Pokerface.. Ich habe dir schon viel zu viel Sorgen und Schmerzen bereitet. Du siehst auf. Schaust mich durch deine geröteten Augen an. Direkt in meine Augen und in mein Herz. Du kannst trotz meines Pokerface´s sehen, dass mein wahres Gesicht einzig und allein mit Zweifel und Reue bedeckt ist, nicht wahr, England? Selbst meine Schauspielkünste scheitern kläglich. “Alfred, sag.. Sag mir, dass das alles nur ein schlechter Scherz ist.. Eine Illusion, bitte.. Alfred!” “Das ist die Realität.. Die Wahrheit.. Die restlichen Jahre waren alles nur Illusion” Schmerzliche Worte.. Schmerzen sie dich noch mehr, als mich? Früher alles Illusion.. Eine im Spiegel enthaltene.. Klare Vergangenheit, freundliche Worte, strahlende Gesichter.. War das wirklich nur alles Fassade, Scharade? Nein.. Ich rede mir dies nur ein, damit es mich weniger schmerzt. “Wieso tust du mir das an?!? Ich habe dich großgezogen, dir alles gelehrt.. Und das ist dein Dank dafür?!?” Deine Stimme wieder durch ein Schluchzen verzerrt. Ich würde am liebsten sagen, damit ich dir nicht noch mehr Schaden zufüge, doch wollen mir diese Worte nicht über die Lippen kommen. “Weil ich dich satt habe.. Alles.. Dass ich abhängig von dir bin.. Und immer auf dich hören muss.. Und.. Und ich Shit.. Arthur.. Ich will einfach nicht mehr auf dich warten müssen! Ich.. Ich habe dich vermisst.. Jedes Mal, als du weg warst.. Mit der Ungewissheit, ob du je wieder kommen würdest, mir je wieder den Kopf tätscheln würdest.. Doch du kamst immer seltener zu mir.. Ließest mich immer länger allein.. Shit, Arthur!” Meine Augen fangen an zu brennen, meine Fassade beginnt zu bröckeln.. Wo war der Vorsatz geblieben, stark zu bleiben? Viel zu viel verraten.. Unerwartet von Gefühlen geleitet.. Der Versuch, wieder das Pokerface herzustellen.. Geballte Hand um Ruhe zu bewahren.. Jedoch zittert sie.. Versuche es zu unterdrücken. Das Bild von Gefühlen erscheint vor meinem geistigen Auge ohne Möglichkeit zu entkommen.. Wusstest du, dass die Nächte nie enden, wenn man alleine ist? Dein Wunsch ist es, geliebt zu werden.. Genauso wie jemanden anderes zu lieben… ich frage mich, was wünsche ich mir? Verletzt zu werden.. Und andere zu verletzen. Beides hat die Bedeutung “leben”. Ich wende mich ab zum Gehen, du schreist meinen Namen, doch ich kann und darf nicht zurückblicken.. Muss einfach weitergehen.. Deine Stimme verstummt, ich höre nur noch ein schmerzliches Aufkeuchen. Außer Sichtweite von dir bleibe ich stehen, sehe in den Himmel und schließe meine Augen, lasse meine Tränen freien Lauf. Warum weine ich? Bin ich nicht selbst daran schuld? Der Himmel über mir.. Die ferne Einsamkeit.. Ich schlage meine Hände zusammen , halte es vor mein Gesicht und sinke nun auf meine Knie. “Es tut mir so leid, Bruder.. Ich wollte das nicht, doch es ging nicht anders.. Ich hätte dir sonst viel mehr weh getan..” Ein Blitz schlägt neben mir in einen Baum ein, doch.. Was kümmert es mich jetzt schon noch großartig? Ich fühle mich leer.. Lasse mich einfach auf den Boden sinken, spüre Sekunden später die nasse Erde auf meiner einen, den Regen auf meiner anderen Seite. Innerlich hoffe ich, dass dies nur einfach der schlimmste Alptraum ist, den ich je gehabt habe; hoffe, wenn ich nun die Augen öffnen würde, wieder neben dir liegen würde, weil ich nicht einschlafen konnte. Doch.. Ich öffne meine Augen, wache auf inmitten der gleichen Farben.. Mein Herz schmerzt allein nur wegen dieser Zweifel, welche an meinem Herz, an meinem Gewissen nagen, wie als wenn sie es im nächsten Moment verschlingen wollen würden.. Habe ich das Richtige getan? Oder war es wieder einmal einer meiner vielen Fehlentscheidungen? Langsam kehren die Kräfte in meinen Körper zurück.. Ich stemme mich hoch, auf die Beine. Wische mir den Dreck und die Tränen aus dem Gesicht. Ich fühle mich, als würde ich jeden Moment weggespült werden doch.. Bewusst halte ich mich am Schwimmen, will nicht versinken.. Ist es bedeutungslos und ohne Sinn? “ich liebe dich.. So wie du mich nie lieben könntest, England..~” Doch das ist nun bedeutungslos.. Dies zu wissen, es zu akzeptieren.. Werde ich jemals dazu im Stande sein? Ich muss stark sein.. Es verkraften können.. Muss damit zurechtkommen, dass ich die Verletzungen vergessen muss, egal wie schmerzhaft oder wunderschön diese Wunden sind. Ich muss es mit einem emotionslosen Gesichtsausdruck hinnehmen können, da es so besser für uns beide ist. Ich.. Will dich lieben.. Doch du könntest mich nicht so lieben, wie ich es tue.. Erneut kann ich die heißen Tränen auf meinen Wangen spüren.. Ungewissheit.. Traum oder die Realität? Wieso klärt mich niemand vollends darüber auf.. Damit ich realisiere, was ich getan habe? Doch.. In dieser Welt, in der niemand ist.. Wird dies niemals der Fall sein.. Ich bin auf mich allein gestellt. Würde ich zurückgehen, dir die Hand reichen, du würdest sie wahrscheinlich wegschlagen, nicht? Es bricht mir das Herz, dich und deine Seele zersplittert am Boden liegen zu lassen. “ich sollte es einsehen..” Lieber kurz und schmerzlos, als das ich mich aus Liebe zu dir verzehre, dich womöglich zu etwas zwinge, was du nicht möchtest.. Wieso hast du mir nie gelernt, dass man fällt, immer weiter in ein Loch fällt, wenn das Herz nur noch zur Hälfte vorhanden ist? Wolltest du mich davor bewahren, vor diesem beinahe unerträglichen Schmerz? Ein letztes Mal fasse ich mir an die Brust, ehe ich mich weiterschleppe.. Schritt für Schritt.. Bis ich stoppe, als ich deinen schmerzerfüllten Schrei vernehme, der mir die eh schon beinah zerstörte Seele nur noch mehr zersplittern lässt. Wieso habe ich das nur getan? Ah.. ich weiß.. weil ich dich liebe..~ ______________________________________________ Verzeiht diesen etwas abgehackten Schreibstil~ aber ich fand irgendwie, dass das zu Alfreds Situation und zu seinen Gefühlen passt..~ Hoffe es hat trotzdem gefallen^^~ Wer Rechtschreibfehler entdeckt, darf sie gern behalten ;P T-chan~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)