Zum Inhalt der Seite

Dämonen und so

Mit Liebe und viel Alkohol gegen Dämonen und andere böse Wesen
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Nehmt den Bauern aus dem Spiel

Die Physikklausur lief gar nicht mal so schlecht. Jedenfalls fand Emil das. Sein Lehrer hingegen sah das irgendwie nicht so und gab Emil nur 9 Punkte, was Martin für 'eindeutig zu wenig' erklärte, aber für Emil waren es mehr, als er erwartet hatte.

„Ohne dich hätte ich vielleicht nur 5 Punkte“, sagte Emil zu Martin. „Das sind jetzt ... wie viel Prozent mehr?“

„80 Prozent“, antwortete Martin ohne darüber nachgedacht zu haben. „Aber du konntest alles!“

„Ich hab die Rechenaufgabe verkackt.“

„Egal. Dein Ehrgeiz sollte mit bewertet werden. In der Klausur davor konntest du gar nichts.“

Emil wollte gerade widersprechen, denn gar nichts war doch etwas hart ausgedrückt, als er unwillkürlich Maries Blick im Nacken spürte und sich umdrehte.

Als hätte sie es bemerkt, wandte sie rasch den Blick ab, doch bei Emil blieb dieses unbehagliche, nervöse Gefühl zurück.

„Was ist?“, fragte Martin und sah sich ebenfalls um.

„Marie“, murmelte Emil. „Sie starrt mich seit Samstag schon die ganze Zeit so an.“

„Bist du dir sicher? Vielleicht bildest du dir das nur ein. Nach allem, was passiert ist...“

„Dachte ich auch. Aber ...“ Er rieb sich nervös die Hand im Nacken. „Es beunruhigt mich, das ist anders als vorher.“

Martin lachte leicht auf. „Weil sie dich aufessen möchte?“

„Weil sie meine Energie will. Ach, ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht einmal, ob ich Lilian glauben kann. Wenn Marie wirklich so etwas vor hätte, dann würde sie es doch in der Schule versuchen.“

„Würde sie nicht.“ Wieder eine Antwort Martins, die so schnell kam, dass Emil sich fragte, ob sein Gehirn irgendwie anders aufgebaut war, als seines.

„Warum würde sie das nicht?“

„Weil sie es doch nicht vor den Sehern tun kann.“

„Sehern?“, fragte Emil verwirrt.

„Na, Seher. Das weißt du doch.“

„Nein, weiß ich nicht.“

„Hast du mir doch erzählt.“

Emil schüttelte den Kopf. „Ich hab dir davon nicht erzählt.“

„Nicht?“ Martin sah ihn einige Sekunden an. „Muss ich wohl woanders aufgeschnappt haben.“

„Vielleicht. Also was sind nun Seher?“, fragte Emil neugierig.

„Später.“ Martin sah sich zu beiden Seiten um, als wenn sie beobachtet würden und tatsächlich saß Ina in einiger Entfernung zu ihnen und spitzte die Ohren. Sicher war aber, dass sie, wenn überhaupt, nur die Hälfte von dem mitbekommen hatte, was die Beiden redeten.
 

~*~*~*~*~*~
 

Die Schule war aus und Ina gerade auf dem Heimweg. Sie ärgerte sich immer noch, dass Emil und Martin sie vollständig ausschlossen, wenn es um die Sache mit Marie und Lilian ging. Dabei war sie es doch gewesen, die bewiesen hatte, dass Lilian ein Dämon war. Genervt trat sie einen Kiesel vom Weg zur Seite. Nicht mal ein Danke hatte sie dafür bekommen und dann hatte Emil sie auch noch rausgeworfen. Es war ein totaler Reinfall gewesen. Wie konnte sie das nur wieder hinbiegen?

Gedankenverloren ließ sie den Blick über die Leute schweifen, die ihr entgegen kamen. Erkannte man Dämonen wirklich nur, wenn man Alkohol getrunken hatte? Waren sie nicht sonst irgendwie auffällig? Die Augen, der Blick, wie sie liefen? Hatten sie Reißzähne? Nein, Lilian hatte auch keine. Nicht einmal in ihrer Dämonenform. Also woran dann?

Nach einigen Minuten musste Ina aufgeben. Es gab einfach zu viele verschiedene Auffälligkeiten zwischen den Personen. Der Eine wankte von links nach rechts, einer starrte die ganze Zeit auf den Boden, eine kaute auf ihrer Haarsträhne, wie sollte man unter diesen ganzen komischen Leuten einen Dämon finden?

Doch bevor Ina den Blick abwenden konnte, erstarrte sie, als sie den Mann erkannte, der gerade an ihr vorüber ging. Sie wusste nicht einmal, warum sie ihn erkannte, denn sie hatte ihn nur für einige Sekunden bewusstlos auf dem Boden liegen sehen, aber sie war sich sicher. Da hatte sie ihr Gesichtergedächtnis noch nie enttäuscht.

„Hey“, rief sie und eilte dem Mann nach. Dieser blieb verwundert stehen. „Ich kenne Sie!“

Er starrte sie nur für einige Sekunden mit seinen blauen Augen an. „Wie bitte?“

„Sie stecken mit Marie unter einer Decke! Was haben Sie eigentlich vor?“ Ina bäumte sich vor ihm auf und drohte ihm mit dem Finger.

Zum Glück hatte Ina keine Ahnung, was er mit Lilian angestellt hatte, denn ihr unerschrockenes Auftreten jagte wiederum ihm eine Heidenangst ein, sodass er ohne zu zögern plötzlich los sprintete und Ina sofort hinterher. „Ich bin noch nicht mit Ihnen fertig!“

Die Verfolgungsjagd ging quer durch den Park hinein in die Innenstadt, wo er wahrscheinlich hoffte, Ina zwischen den Menschen los zu werden, doch diese war ihm dicht auf den Fersen, überzeugt davon, dass er die Antwort auf all ihre Fragen war und so leicht gab sie nicht auf.

Im Sportunterricht hätte sie bereits nach den ersten Sekunden aufgegeben, aber hier ging es um mehr: um viel mehr. Wie verbissen rannte sie. Auch wenn ihre Beine schon nach den ersten Metern streikten. Sie musste ihn kriegen!

Mit vielen Entschuldigungen und 'Achtung' kämpfte sie sich durch die entgegenkommenden Leute. Manchmal hatte sie sogar Glück und der flüchtende Mann schubste ihr die Passanten bereits aus dem Weg. Um ihm etwas zu zubrüllen, hatte sie nicht mehr genug Luft.

Schlitternd bog er um eine Ecke in eine kleinere Straße ab und direkt in die Nächste. Er schlug Haken bis sie in einer kleinen Gasse landeten. Für einen Moment zögerte er, welche Richtung er wählen sollte, sodass Ina ihn trotz ihres großen Abstands einholen konnte.

Beherzt stürzte sie sich auf den Mann und riss ihn zu Boden. Mit den Knien hielt sie ihn unten.

„Wer bist du?“, keuchte er und machte keine Anstalten sich zu befreien.

„Ich bin Ina“, verkündete diese triumphierend und nach Luft ringend.

„Wo hast du gelernt?“

„Selbstverteidigungskurs und Tekken.“

„Tekken?“, fragte er verwundert.

„Weißt du, das ist so ein Spiel ...“, fing Ina mit der Erklärung an, doch er unterbrach sie:

„Du bist kein Wächter?“

„Nö.“

Das hätte Ina lieber nicht sagen sollen. In Sekundenschnelle hatte er ihre Griffe gelöst. Ein schneller Schlag auf ihr Kinn und Ina brach bewusstlos zusammen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  noamuth
2014-09-30T16:32:05+00:00 30.09.2014 18:32
So heute wird es nur ein Kommentar.

Die Physikklausur lief gar nicht mal so schlecht; das fand jedenfalls Emil.
-->Semikolon^^

„Bist du dir sicher? Vielleicht ist es nur Zufall.“
-->Nach dem was passiert ist? NEVER! Ich würde es eher verstehen, wenn Martin sowas in Richtung "Vielleicht das das nur Paranoia" sagt.

Dann bog er schlitternd um eine Ecke in eine kleinere Straße ab, dann direkt in die Nächste, schlug Haken bis sie in einer kleinen Gasse landeten.
-->Dann, dann. Vielleicht Satz trennen oder andere Einleitung.

„Selbstverteidigungskurs und Tekken.“
-->Warum muss ich an Eddie denken?

Inhalt:
Endlich hat Inas Benehmen Konsequenzen.

Wie auch vorher, wäre die lustige Girlante gut als Trenner zwischen den Ansichten.

Interessant ist auch, dass Martin das mit den Sehern anbringt. Woher soll er die Info sonst haben, als von Emil, wenn er mit den anderen nichts zu tun hat? Langsam glaube ich Emil ist nur von "Lügnern" umgeben, die ihm etwas vorspielen.
Ich glaube Emil sollte eine gesunde Paranoia entwickeln und generell an allem um ihn herum zweifeln. Vielleicht wäre es auch interessant einen "Monolog" zu haben, dass Emil an allem zweifelt und vllt. sogar vermutet, dass seine Familie auch übernatürliche Wesen sein könnten. Alle wissen was, nur er nicht. Das nagt an einem, weil es alles zerstört, was einem umgibt.

Antwort von:  Schneeregen
30.09.2014 19:34
Danke auf jeden Fall für die vielen Anregungen! Ich freue mich immer.

Soetwas wie Paranoia meinte ich eigentlich auch mit dem Satz. Parania ist vielleicht etwas zu stark für das, was ich meinte, aber da findet sich sicher ein Wort.

Eddie? Ich habe eine Assoziation damit, aber ich weiß nicht, ob diese richtig ist. Meine ist GameOne, weil Tekken und so...

Die Girlande baue ich dann mit den Überarbeitungen ein. Die sind ja klar :)

Irgendwann musste Ina ja mal ins Messer rennen...

Eigentlich müsste Emil da viel mehr darauf reagieren. Da hast du Recht. Er müsste langsam stutzig werden, zweifeln. Aber die Geschichte ist ja trotz ernstem Anteil eigentlich eine humoristische Geschichte. Zu viel Parania und Monologe treten da eher in den Hintergrund. Es macht die gesamte Handlung leichter, im Sinne von weniger belastend. Emil nimmt hier eher eine Rolle ein, die sich eher darum freut, dass es Magie gibt und die Welt eher wie die wird, in der er lieber leben würde. So tief geht die überlegung aber da nicht hinter.
Ich glaube das ist der Grund, warum Urban Fantasy normalerweise Protagonisten hat, die mit der Magie vertraut sind. Ansonsten würden alle durchdrehen.
Antwort von:  noamuth
30.09.2014 19:44
Altes Gamer Wissen^^ Eddie ist ein Charakter aus Tekken, der vorallem in Tekken 3 extrem unfaire Vorteile hatte. Das brachte ihm den Ruf ein einer der beschissesten Game Charaktere aller Zeiten zu sein. Er ist einfach zu spielen und extrem mächtig. Irgendwie erinnerte mich Ina daran. Einfach so ohne Plan rein, aber trotzdem erfolgreich sein. Sie wirft den Mann ja ohne Probleme um :) Zumindest in dem Moment.
Antwort von:  Schneeregen
30.09.2014 21:59
Aaaah. Ich muss zugeben. Ich habe noch nie Tekken gespielt. Immer nur Soul Calibur.
Ja die Assoziation passt. Danke für die Erklärung!
Von:  xemina
2012-01-14T19:12:27+00:00 14.01.2012 20:12
Irgendwie tut mir Ina leid^^


Zurück