live life light von abgemeldet (Das Leben, wie es (nicht) sein sollte) ================================================================================ Kapitel 1: Bananen ------------------ Autor: CONDOM-DIE Pairing: Macht Vorschläge ;-) Disclaimer: Ich habe keine Rechte an Dir en grey. Ich leihe mir nur ihre Optik. Ich verdiene damit kein Geld und alle Geschehnisse und Begebenheiten, die hier beschrieben werden sind reine Fiction. --------------------------------------------------------------------------------- Und da steh ich nun. Allein. Nein, nicht ganz. Neben mir befinden sich zwei Koffer von MANGO, die ein paar meiner teuren Klamotten und Hygieneartikel beherbergen. Ich war wirklich rausgeflogen. Meine eigenen Eltern hatten ihren heiß geliebten Sohn aus dem Haus geworfen. Wo gab es denn so etwas? Ich kann es euch verraten: in Tokyo! Eltern, die ihr eigen Fleisch und Blut vor die Tür setzen, nur weil sie mit dessen Art nicht klar kommen. Fassungslos starre ich die Straße entlang, in der Hoffnung, dadurch die Situation irgendwie ändern zu können. Natürlich passiert nichts, außer, dass eine streunende Katze an mir vorbeirennt. Leidensgenosse von mir. Arme Sau! Aber ich bin nicht weniger bemitleidenswert. Da steh ich nun, mit einem halben Vermögen an Klamotten in meinem Koffer und weiß nicht wohin. Ich habe Freunde, klar. Aber ich habe mich nie sonderlich für sie interessiert. Für oberflächlichen Smalltalk und Treffen zum Essen, Shoppen, oder einfach zum ins Kino gehen sind sie gut genug, aber ich weiß nicht sonderlich viel über ihre Situationen zu Hause. Da hätten wir einmal den Depri- König Kyo. Gar keine Frage, den würde ich nicht um Asyl bitten! Meine Situation ist sowieso schon scheiße genug, da brauche ich Niemanden, der mir auch noch über sein Leid klagt, oder mich nicht aufbauen kann. Dann haben wir Joint. Ok, eigentlich heißt er Daisuke, aber ich nenne ihn immer nur Joint, weil man ihn eben selten ohne oben genanntes Utensil antrifft. In seiner Kifferbude war –soweit ich weiß- noch Niemand. Keiner von uns weiß sonderlich viel von ihm, außer, dass er ab und zu als Model arbeitet und seine eigene kleine Hanfzucht besitzt. Aber davon kann man sich sicherlich nicht viel leisten. Und ich habe keine Lust für die nächsten Tage in einem Loch zu leben! Shinya. Am liebsten würde ich zu ihm und ihn um Asyl bitten. Aber der wohnt ja mit seinem ach so tollen Freund und seiner Töle Miyu zusammen. Ich hab keine Lust das dritte Rad am Wagen zu sein und mich mit seinem Hund zu unterhalten, weil die Zwei immer so miteinander beschäftigt sind… Also bleibt nur noch Toshiya. Der dürfte in einer akzeptablen Wohnung hausen und Prosecco bekomme ich auch noch gratis dazu! Ja, ich bin eitel. Und wenn Jemand jetzt denkt: Wie redet der denn über seine Freunde? Tja, dann kann ich nur sagen: Ich rede über Andere so, wie ich will. Schlagfertige Antwort, ich weiß. Eigentlich bin ich sowieso eher der Einzelgänger. Meine echten Freunde sind meine Markenklamotten. Die widersprechen nicht und untergraben auch nicht meine Autorität. Außerdem helfen sie mir dabei gut auszusehen und sind wohl im Großen und Ganzen mehr wert, als alle meine vier ‚Freunde‘ zusammen. Die Anderen sind mehr so zur Bekämpfung der Langeweile da. Und die werden mich selbstverständlich für eine Weile bei sich unterkommen lassen. Gar keine Frage. Stellt sich jetzt nur noch die Frage, wie ich dort hinkomme. Oder noch eine viel bessere: WO zum Henker wohnt Toshimasa eigentlich? „Hm.“, mache ich und stemme die Hände in die Hüften. Das bringt mich allerdings auch nicht sonderlich weiter. Was tun? Als zivilisierter Mensch besitze ich natürlich ein I- phone neuerster Marke, welches ich jetzt aus meiner Manteltasche zücke. Im Telefonbuch brauche ich nicht lange suchen. Ich habe nur vier andere Telefonnummern neben der ganzen Hotlines für Kosmetik und Mode. Rasch klingele ich ‚Toshimasa Hara‘ an. Nach drei Mal Läuten bequemt der sich auch endlich dazu, abzunehmen. „Hey, Hara! Ich muss für ein paar Tage bei dir unterkommen, kommst mich abholen?“ Erst mal antwortet mir nur Schweigen, dann kommt sein selten dämliches ‚Äh…‘, wenn er das Gesagte erst einmal an seinen Gehirnkasten weiterleitet, wo es verarbeitet wird und zur Erkenntnis führen sollte. Doch weil das bei ihm meist eben länger dauert, überbrückt er die Zeit mit einem ‚Äh…‘, damit dem Zuhörer nicht langweilig wird. Ganz ähnlich wie bei den Warteschleifen an Telefonen von Geschäften. Die spielen meist irgendwelche Musik. Bei Toshiya ist mir das ‚Äh‘ aber lieber, weil ich nicht glaube, dass er sonderlich schön singen kann. Manchmal höre ich nämlich, wie er ‚Labels or Love‘ von Fergie summt und das gefällt mir absolut nicht. Wie auch immer. Nun scheint der Weg der Verarbeitung überwunden zu sein und so lausche ich der Antwort, die mir durch den Hörer übermittelt wird. „Wieso das denn?“ Jetzt liegt es an mir ein ‚Äh‘ in den Raum zu werfen. Was soll ich ihm denn darauf antworten? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: 1. Die Wahrheit erzählen, oder 2. Lügen. Die Wahrheit erzählen? Niemals. Das würde an meiner Autorität kratzen, welche ich bei den Anderen wahrscheinlich sowieso nicht besitze. Wenn ich erzählen würde, dass meine Eltern mich rausgeworfen hatten, weil sie der Meinung waren, ich solle von meinem hohen Ross herunterkommen und mein Leben alleine regeln, dann würden die sich alle lustig über mich machen und ich wäre bald das Gespött der Anderen. Wenn nicht sogar ganz Tokyo, oder noch besser: der ganzen Nation! Ok, jetzt bekomme ich aber schon Anwandlungen von Depri- Kyo. Also bleibt nur noch zweite Variante. Fest steht: Irgendeine Ausrede muss her und zwar schnell, sonst denkt der Idiot am anderen Ende der Leitung noch, mein Weg der Reizverarbeitung dauert genauso lange, wie bei ihm! „Wir haben bei uns einen Wasserschaden und weil ich keine Lust habe, da die ganze Zeit von so einem Klemptnerteam gestört zu werden, will ich die paar Tage da raus. Man muss ja nicht unbedingt durchs Wasser waten, ne?“ Also ich finde die Ausrede ganz schön gut. Dafür, dass ich mir die innerhalb ein paar Sekunden aus den Fingern gesaugt habe, kann man nichts dagegen sagen. Toshiya scheint erneut zu überlegen, aber dieses Mal ist er still dabei. „Ist was dran. Ja, gut. Also ich bin dann gleich bei dir. Bye.“ Ein bisschen wundert es mich schon, woher der so genau weiß, wo ich wohne, aber schön, dass es keinen Widerspruch gibt. Dann kann ich mich hier gemütlich auf meinen Koffer setzen, eine rauchen und warten, bis mein Taxi kommt. 20 Minuten später fährt auch ein kleines rotes Auto vor und hält am Gehsteig. Ich gehe darauf zu, öffne die hintere Tür und lasse mich auf die Rücksitze fallen. Ganz, wie ich es von unserer Limousine gewohnt bin. Mein Gepäck lasse ich selbstverständlich auf dem Gehsteig stehen, das würde ich sicherlich nicht hierher schleppen. „Hey!“, begrüßt mich Toshiya fröhlich, guckt über die Schulter nach hinten und grinst mich an. „Hi. Mein Gepäck steht noch draußen. Wärst du so freundlich und würdest es im Kofferraum verstauen?“ Einen Moment guckt er mich an, als käme ich von einem anderen Stern. Ist das so außergewöhnlich? Oder rede ich Chinesisch?! Dann jedoch kommt Bewegung in den Körper vor mir. Toshiya lächelt wieder, nachdem er anfangs etwas das Gesicht verzogen hat und steigt schließlich aus. Der ist eben durch Nichts zu verärgern. Der Größere trabt hinüber zu meinen beiden Koffern, nimmt sie an sich und verstaut diese anschließend hinten im Kofferraum. „Hast du Hunger? Wenn ja, dann müssten wir vorher nochmal einkaufen gehen, weil ich leider nichts mehr daheim habe.“, merkt der Jüngere an, nachdem er sich wieder auf den Sitz hinter das Steuer gesetzt hat. Daraufhin nicke ich nur. Mir ist das völlig gleich, ob wir jetzt noch einen Abstecher irgendwohin machen müssen; zu tun habe ich heute sowieso nichts mehr, außer meinem neuen Heim für die nächsten Tage zu inspizieren. Also fahren wir los und halten irgendwann bei einem Supermarkt um die Ecke. Ein bisschen überrascht blicke ich auf das Gebäude und lese anschließend das Schild, welches den Namen des Supermarktes verkündet. » REAL« Na, ich weiß ja nicht, ob ein Supermarkt, der sich ‚echt‘ nennt, so gute Produkte verkauft. Ein Laden, der durch seinen Namen versichern muss, dass seine Nahrungsmittel wirklich ECHT sind..? So etwas ist mir neu. In solchen Läden kaufe ich normalerweise nicht ein. Ich habe daheim einen Privatkoch, der das Einkaufen für mich erledigt und mir immer leckere Mahlzeiten zaubert. Na ja, jedenfalls steigen wir aus und holen uns einen dieser ekligen Einkaufswägen (ich will nicht wissen, wie viele Menschen, den tagtäglich berührten) und betreten den Supermarkt. „Was möchtest du denn essen?“, will Toshimasa von mir wissen, während er neben mir den Wagen herschiebt und hin und wieder etwas hineinlegt. „Oder besser: Was magst du NICHT?“ Er lacht. Etwas irritiert hebe ich die Brauen. Was war denn daran so witzig? „Ich mag sehr gerne Fisch. Sushi. Oder allgemein ausländische Küche.“, gebe ich zur Antwort und begutachte skeptisch die in Plastik verpackten Nahrungsmittel in den Regalen, während ich neben dem Wagen herlaufe, peinlichst genau darauf achtend, ihn nicht zu berühren. Das ist eindeutig nicht meine Welt! Irgendwann bleiben wir neben einem Berg aufgestapelter Eisteepackungen stehen und Toshiya weist mich an dort auf ihn zu warten. Also tue ich, wie mir geheißen und stehe mir die Beine in den Bauch, während mein Blick nun durch den angrenzenden Gang schweift, den mein Begleiter so eben betreten hat. Außer ihm steht noch eine weitere Person darin. Jemand mit etwas ziemlich großem auf der Schulter. War das nicht…? „KAO!“, schallt es mir entgegen, sodass ich sichtlich zusammenzucke. Toshiya steht in dem Gang, und winkt breit grinsend mit einer Reispackung zu mir herüber. Ich hebe nur irritiert meine fein gezupften Augenbrauen. Was ging denn mit dem schon wieder ab? Gab es jetzt neuerdings Reis, der im Dunkeln leuchtete, was er mir unbedingt mitteilen musste? „Sieh mal, wen ich gefunden habe: DIE!“ Die? Irritiert sehe ich ihn an, weiß nicht so ganz genau, was er mir mit diesem bestimmtem Artikel sagen will, bis sich die andere Person im Gang ebenfalls zu mir dreht und mich mit dem mir so bekannten debilen Grinsen ansieht. Daisuke. Erst jetzt wird mir das Ausmaß der Tragödie erst wirklich bewusst. Toshiya hat sich schon schwatzend zu ihm gewandt und war sicherlich gerade dabei, ihm zu erzählen, dass ich eine Weile bei ihm unterkam. Und damit konnte er nur eines mit verbinden: Kaoru hat mehr Zeit für seine Freunde. Das stimmt aber nicht! Kaoru hat gar keine Zeit für seine Freunde. Kaoru hat gar kein Interesse mit diesen Idioten etwas zu unternehmen. Lediglich einen Unterschlupf braucht er, bis er ein eigenes Penthaus gefunden hat. Und genau das gilt es nun, ihnen zu verklickern. Schnellen Schrittes entferne ich mich unseres Einkaufswagens direkt auf die Beiden redenden Personen zu. Moment, ist das ein Affe auf Daisuke’s Schulter? Meine Augen weiten sich ein wenig, als ich erkenne, dass es sich hier wirklich um ein derartiges Tier handelt. „Wa…wa…“, stammele ich, unfähig, meine ursprünglich geplante Erklärung durchzuführen. Wie paralysiert starre ich den Affen an, der mich nun anzugrinsen scheint. „Hey, Kao – alde Latsche!“, begrüßt mich der Rotschopf, den ich aber gekonnt ignoriere. Wen interessierte schon ein zu gedröhnter Depp? DA SITZT EIN AFFE AUF SEINER SCHULTER! So etwas gibt es doch nur im Fernsehen >Immer Ärger mit Charlie!< (nicht, dass ich diese Serie je gesehen hätte…). Weil der Rote keine Antwort von mir bekommt, guckte er nun auch zu seinem Affen hoch, der munter beginnt zu kreischen. „Witzig, huh?“ Vor sich hin glucksend wühlt er in seinen Hosentaschen und befördert einen Joint zu Tage, den er nun beginnt sich anzuzünden. „Wo hast du denn den her?“, will Toshiya wissen, während er dem Tier seinen Zeigefinger in den Bauch bohrt. Die zuckt nur die Schultern, worauf der Affe einmal auf und wieder ab wippt. Zu stören scheint es den allerdings nicht. Erst als mir Rauch in die Nase steigt, kann ich mich dazu durchringen meine Augen von diesem Vieh abzuwenden. Was ich nun sehe, ist allerdings auch nicht sehr viel beruhigender. „Bist du bescheuert?!“, fahre ich den Rotschopf an. „Du kannst hier jetzt doch nicht kiffen!“ Angesprochener grinst nur debil und mustert mich. „Mach dir mal nich in deine überteuerten Rüschenhöschen…“, kichert er nur, scheint das völlig gelassen zu sehen. „…und sag mir lieber, was Affen gerne essen.“ Was? Woher soll ich denn das wissen? Sehe ich aus, wie ein Zoologe? Außerdem trage ich keine überteuerten Rüschenhöschen. Meine Boxer sind von Calvin Klein und besitzen ganz bestimmt keine Rüschen! Überteuert sind sie schon. Aber ich kann es mir ja auch leisten, hehe. „Mach die Scheiße jetzt aus!“, zische ich, fische ihm anschließend ohne eine Antwort abzuwarten den Joint von den Lippen, werfe ihn auf den Boden und tretet ein paar Mal darauf. Ich bin ja so auffällig unauffällig. Toshiya betrachtet das ein wenig entsetzt, während Die sich darüber kringelt vor Lachen. Was genau daran jetzt so lustig ist, weiß ich nicht. Ich merke nur, wie ich immer wütender werde. Daisuke und Toshiya machen mich einfach fertig! Und wirklich wissen, was ich denen nun eigentlich verklickern wollte, tat ich nun auch nicht mehr. Dieser Bekiffte lacht sich hier einen Ast ab, während auf seiner Schulter ein Affe beginnt zu schreien. Und Toshiya hat nichts Besseres zu tun, als sich umzudrehen und eine weitere Packung Reis aus dem Regal zu holen. In so einer Situation wäre jeder aus der Bahn geworfen. Ja, wirklich! Wo war ich hier eigentlich gelandet?! Wenigstens Einer der Beiden schien gemerkt zu haben, dass ich nahe am Explodieren bin, denn Toshimasa setzt sich nun in Bewegung und meint, dass es wohl besser sei, wenn er schnell den Prosecco hole und wir dann zahlen gingen. Gesagt – Getan. Keine zwölf Sekunden später befinde ich mich allein mit dem immer noch leicht kichernden Daisuke auf dem Gang. „Soll ich dir mal was sagen, Niikura?“ „Was?“, knurre ich und fixiere den Roten aus den Augenwinkeln. „Für einen Balkonkasten Gras, brauchst du einen viertel Liter von dem Dünger hier. Ich schwöre auf den! Meine Ladies sind schon mindestens um zwei Zentimeter gewachsen! Und wenn du sie dann auch noch regelmäßig gießt und vormittags in der Sonne stehen lässt..“ Die tippt Daumen und Zeigefinger aneinander und gibt auf die beiden Fingerkuppen einen Kuss. Mit dieser Aussage kann ich allerdings reichlich wenig anfangen. Einerseits besitze ich keinen Balkonkasten voller Hanf –eigentlich besitze ich überhaupt keine Pflanzen, weil ich die sowieso immer vergesse zu gießen und ein Hausmädchen auch nur äußerst ungern in mein Zimmer lasse- und andererseits sind mir seine kleinen Hanfanekdoten auch egal. Ich bin genervt, frustriert und außerdem bemerke ich, dass ich Hunger habe. Wo bleibt bloß mein Anderer hirnloser Depp? Noch während Daisuke im Regal nach dem Dünger kramt, wende ich mich ab, um zurück zu unserem Wagen zu gehen. „Ja, ja – schönes Leben noch!“ Nach kurzer Zeit kommt auch Toshiya wieder beladen mit drei Prosecco Flaschen, welche er in den Wagen stellt, um ihn dann anschließend mit mir im Schlepptau in Richtung Kasse zu schieben. Weil ich endlich Heim will, etwas essen und dann einfach nur in ein gemütliches Bett, helfe ich zusammen die Produkte auf das Band zu legen. Kurz bevor die Kassiererin fertig mit dem Abscannen ist, kommt Die hinzu und legt mindestens ein Kilo Bananen und seine bescheuerten Düngermittelflaschen auf das Band. Die Frau an der Kasse zieht die Artikel einfach mit drüber. „Hast ja doch etwas gefunden, was ihm schmeckt!“, lächelt Toshiya und gibt dem Affen die Hand. „Wie heißt er eigentlich?“ „Ich hab ihn Herr Niikura getauft!“, grinst Daisuke breit und beobachtet, wie die Zwei sich die Händchen schütteln. Herr Niikura? Was soll denn diese Scheiße wieder? Pff. Einen Affen nach mir zu benennen. Haben wir irgendetwas gemeinsam? Nein! Außer vielleicht einen Nerv tötenden Daisuke Andou an der Seite, aber mehr auch wieder nicht. Ich werfe dem Affen einen feindseligen Blick zu. Für dieses Tier würde ich keine Sympathie entwickeln! Toshiya bezahlt, Die verabschiedet sich, klemmt sich die Bananen unter den Arm und nimmt in die andere Hand den Dung, ehe er mit seinem Affen das Geschäft verlässt. Toshiya scheint gar nicht gemerkt zu haben, dass er nun auch dessen Sachen bezahlt hat. Und außerdem… warum hat die Verkäuferin bloß nichts gegen diesen vermaledeiten Affen gesagt? Waren hier denn alle auf einmal völlig geisteskrank geworden?! Zu Hause angekommen muss ich erst einmal schlucken. Toshimasa’s Wohnung ist ganz anders, als mein Haus, was ich gewöhnt bin. Klein, dunkel und irgendwie wirkt sie heruntergekommen. „Komm lieber rein, bevor du da Wurzeln schlägst.“, lacht Toshiya und ich trete ein. Kann ich hier bedenkenlos meine Schuhe ausziehen, ohne Gefahr zu laufen, von ein paar hier herumrennenden Bazillen der Socken beklaut und mit Fußpilz infiziert zu werden? Ich vertreibe diese bizarren Gedanken mit einem leichten Kopfschütteln und stelle erst mal einen meiner Koffer ab, den ich leider selber tragen musste, weil der Schwächling da wahrscheinlich unter der Last beider Koffer und einer Einkaufstüte zusammen gebrochen wäre. Schwächling. Toshiya stellt die Tüte auf dem Tisch ab und beginnt die Nudeln inklusive Dose auszupacken. „Ich schlage vor, du machst es dir schon mal gemütlich und ich mache währenddessen das Essen, ok?“ Ich nicke geistesabwesend, drehe mich um und verlasse die Küche auf der Suche nach dem Schlafzimmer. Ich muss den ganzen Schock von dem heutigen Tag erst noch verarbeiten. Fast schon traue ich mich gar nicht den Blick über die Inneneinrichtung schweifen zu lassen. Ich fühle mich gerade echt schlecht. Mein Magen tut weh und in mir kommt so ein Gefühl hoch, das ich wohl am Besten mit ‚Heimweh‘ oder ‚Unbehagen‘ beschreiben könnte. Ich fühle mich hier wahnsinnig unwohl. Fehl am Platz und einfach nur … hilflos. So etwas bin ich nicht gewohnt. Ich habe etwas Besseres verdient, als dieses Loch hier! Ich will nicht auf unbestimmte Zeit mit Toshimasa zusammen wohnen und auf Andere angewiesen sein. Ich will wieder nach Hause, ein heißes Bad nehmen und in mein weiches großes Bett. Oder besser noch: Einfach aufwachen und feststellen, dass alles nur ein böser Alptraum gewesen ist! Mittlerweile habe ich das Schlafzimmer gefunden. Das Zimmer ist auch nicht sehr viel größer, als die restlichen in dieser Wohnung. Ein Bett, ein Schrank, ein Tisch und ein paar herumliegende Klamotten sind alles, was das Zimmer behausen. Ich seufze schwer, stelle meinen Koffer ab und lasse mich auf das Bett sinken. Die Matratze ist sehr hart. Nichts im Vergleich zu meiner. Schon jetzt weiß ich, dass ich diese Nacht nicht gut schlafen werde. Der Gedanke lässt mich wehmütig seufzen. Aus der Küche höre ich leises Geklapper. Toshiya scheint wohl schon am Kochen zu sein. Doch wenn ich ehrlich bin, habe ich gar keinen Hunger mehr. Mir ist richtig schlecht und ich möchte einfach nur noch schlafen, um ein bisschen für mich zu sein und den vergangenen Tag verarbeiten. Langsam schlüpfe ich aus meinen Schuhen und streife mir die Jacke von den Schultern. Trotz meines Hygieneticks ist es mir egal, dass ich jetzt in meinen Klamotten, ungewaschen und vor allem in einem fremden Bett sitze. Ich will nur noch schlafen und für einen Moment aus der Realität flüchten. Gedankenverloren schiebe ich die Bettdecke beiseite und schlüpfe darunter. Mir ist kalt, aber ich bin mir sicher, dass es gleich unter der Decke warm werden wird. Ich brauche nur etwas Geduld. Die Tür geht auf und Toshimasa streckt seinen Kopf hindurch. „Kaoru?“, flüstert er. Ich habe keine Lust auf diesen Knilch. Der soll mich bloß in Ruhe lassen. Ich will jetzt im Selbstmitleid zerfließen und nicht dabei gestört werden. Aber ich kann mich von der schwachen Seite nicht vor ihm zeigen. Nicht vor so einem Blödmann, der eh keine Ahnung von Nichts hat. Widerspricht sich das gerade? Egal. Ich bin in einer aussichtslosen Situation und verzweifelt, da darf ich schon mal Dummsinn labern. „Hmh?“, murre ich also, ohne jedoch meine Augen zu öffnen. „Das Essen wäre dann fertig…oder magst du lieber schlafen?“ „Lass mich in Ruhe.“ „Uhm..ok. Aber …du liegst in meinem Bett.“ „Und..?“, gebe ich unfreundlich zurück. Der soll mich einfach schlafen lassen! „Also, wenn du da drinnen liegst, dann …ach egal. Lass gut sein.“, er seufzt leise und wirkt sogar ein bisschen niedergeschlagen. Das juckt mich gerade nur reichlich wenig. „Dann –gute Nacht.“ „Hmh…“, kommt es von mir nur als Antwort und die Türe schließt sich leise wieder. Endlich ist er weg! Hoffentlich isst er noch leise sein Abendbrot und verkriecht sich dann ganz leise wohin auch immer und lässt mich dann schlafen. Noch einmal öffne ich die Augen und blicke aus dem Fenster. Durch die Dunkelheit kann ich schemenhaft ausmachen, dass sich draußen etwas vor dem Fenster befindet und man nicht richtig den Himmel erkennen kann, wie es bei meiner Zimmeraussicht der Fall ist. Aber weil ich jetzt gerade einfach zu müde bin, um mir darüber weiter mein Köpfchen zu zerbrechen, schließe ich meine Augen wieder und versuche zu schlafen. Es dauert lange. Es kommt mir vor, wie Stunden, in denen ich mich im Bett hin und her werfe und einfach keine Position finde, die es mir ermöglicht angenehm ins Reich der Träume zu gleiten. Noch lange liege ich wach, bis sich endlich ein unruhiger Schlaf über mich legt. to be or not to be continued --------------------------------------------------------------------------------- So, das wäre das erste Kapitel! :) Ihr wisst gar nicht, WIE lange ich dafür gebraucht habe. Vorallem, weil ich bei FFs prinzipiell nie zu erst den Anfang schreibe. Erstmal sinnloses Zeug zusammenschreiben und anschließend zu einer Story zusammen texten! >D Wundert euch nicht über den Namen des Kapitels. Ich werde jedes Kapitel nach einem Gegenstand benennen, der in der Geschichte eigentlich eine ziemlich unbedeutende Rolle spielt. Hat keinen tieferen Sinn, außer, dass ich mir damit etwas Arbeit abnehme, um nicht immer einen Titel für die einzelnen Kapitel finden zu müssen. blah blah..~ also, ich hoffe, euch gefällt das Kapitel und ihr werdet auch geduldig auf die Forsetzung warten und mir treu bleiben, um zu erfahren, wie es mit Kaoru weiter geht! ;-) Ich kann nur schon mal so viel verraten: Der Arme wird es nicht leicht haben! Hehe...xD Aber genug gelabert (die Meisten haben eh schon längst auf 'Zurück' geklickt xD)! Ich würde mich rießig über Kommentare, Wünsche, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge freuen! :) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)