Blutige Ewigkeit von Mireille_01 (Ein Tanz mit dem Tod) ================================================================================ Kapitel 15: Unwille ------------------- Celine blickte gelangweilt aus dem Fenster und in ihr kroch der Gedanke an einen Spaziergang in der Sonne an der Oberfläche, wo all die anderen Menschen lebten, immer wieder wie ein böser Albtraum immer wieder an ihren eigenen Willen heran. Die junge Frau seufzte, so lange hatte sie sich gewünscht aus der verfluchten alten Stadt mit ihren noch viel stärker vermoderten Geschichte fliehen zu können um endlich die moderne Welt entdecken zu können. Aber abgesehen von dem Ding, was man Privatjet nannte und der schwarzen Limousine die sie von der Villa zuerst zum Flughafen und anschließend wieder in den Palast in den Katakomben von London gebracht hatte, sah sie rein gar nichts von den "Wundern der Welt". Verflixte abgedunkelte Fensterscheiben... "Träumst du?" Celine blickte auf und sah wie Cordran sich zu ihr gesellte. Es war ihr schleierhaft, dass er so freundlich war, immerhin musste er nur wegen ihr seinen besten Freund belügen. Wegen ihr einer Frau, einer Sterblichen die er ohnehin immer nur als lästigen Störfaktor betrachtet hatte. Aber es war ihr nun auch schon egal. Sie wollte raus, raus ins Licht. Sie war geflohen um kein Wesen der Dunkelheit zu werden und nun lebte sie genauso... Verdammte Scheiße... "Na ja, träumen trifft es fast exakt. Ich sinniere über einiges..." lächelte sie und benutzte eines von Cordrans Lieblingswörtern. Dieser lächelte und die Frau stellte wieder einmal fest wie liebenswürdig er aussehen konnte, wenn er ein Lächeln zuließ. "Tja, sinniere nur schön, so lange du es nicht in die Tat umsetzt!" sagte er, klopfte sich auf die Knie und wollte sich schon aus dem bequemen Sessel erheben, als Celines Stimme durch den Saal schnellte, wie der Kopf einer Schlange bevor sie zubiss: "Ich will raus, raus an die Oberfläche!" Cordran zuckte zusammen und ließ sich aufseufzend wieder auf den Hintern fallen und sagte: "An die Oberfläche? Ausgeschlossen!" "Ich weiß, aber dennoch will ich es!" "Keine Chance!" "Ich will einen Spaziergang machen!" "SPinnst du?" "Komm schon, nur für eine Stunde!" "Eine Stunde voller Todesangst, dass uns einer von Alastaires Schergen findet!" "Ich will leben, nicht ewig in der Dunkelheit vor mich hinvegetieren!" "Leben tust du doch, außerdem bist du keine Pflanze!" "Aber ich fühle mich wie eine, der die Sonne geraubt wurde!" "Nicht mein Problem!" "Eigentlich schon..." "Weswegen?" "Weil du genau weißt, dass ich Rebecca bitten könnte, mit Damian zu reden, dass dieser wiederrum wieder mit dir im Bett landet!" Cordran hob den Kopf und legte ihn zur Seite, wieder auf die andere und kniff ein Auge zu: "Das kannst du?" Celine lächelte wissend. Sie hatte längst von Rebecca erfahren, dass Damian sich in letzter Zeit sehr oft vor Cordran verstecken konnte, um nicht wieder nackt in dessen Bett zu landen. Wobei sie genau wusste, dass Damian genauso homosexuell war, wie Cordran bi war. Daher hatte sie nun ihren größten Trumpf ausgespielt. "Hoffentlich nicht zu früh!" bangte sie, setzte nach außen hin, weiter ihr liebliches Lächeln auf. Cordran starrte sie noch einige Minuten stumm an, dann ließ er sich aufseuzfend in den Sessel fallen und sagte: "Verdammt so gerne ich auch wieder Damian zwischen den Beinen hätte, tut mir Leid - auch auf das Riskieren meiner sexuellen Freilebigkeit und du weißt wie sehr ich sie liebe - diese Freiliebigkeit - kann ich es nicht zulassen. Das wäre Selbstmordgefährend!" "DU weißt auch, dass ich es trotzdem tun werde - oder?" Cordran starrte sie an. Stille. Dann: "Na gut, du sollst deinen "WAHNSINNS-SELBSTMORDGEFÄHRDENEDEN-DUMMEN-VÖLLIGUNNÖTIGEN-Ausflug" haben. Aber wenn dich Alastaire erwischt, oder sonst jemand, dann kannst du damit leben, mein Leben drastisch verschlechter, Rebecca, Sarah, Magda, Jörg, Lukas, Isa, Dorian und natürlich dich selbst so gut wie getötete zu haben!" Cordran beobachtete sie, Celine zuckte nicht einmal mit der Wimper und sagte leise: "Klingt egoistisch, aber das ist mir ehrlich gesagt - total egal!" "Ahhhh!" Isadoras Körper begehrte noch einmal auf, dann ließ sie sich zufrieden ins Kissen zurücksinken. Lukas rollte von ihr herunter und beide atmeten tief und schnell ein. Tja, Sex blieb nach wie vor die beste Medizin. Wie eine Schmusekatze kuschelte sich Isa an Lukas und zeichnete Kreise auf seine starke, muskulöse Brust. Er hielt sie sanft am Rücken und küsste sie zärtlich auf die langen Haare, die wie Schoko über ihren Rücken floss. Isadora stützte ihr Kinn auf seiner Brust ab und sagte leise: "Celine wird bald etwas Dummes tun!" Lukas erwiderte nichts, blickte zur Decke. "Sie hält es nicht mehr länger hier aus... Sie erträgt die Dunkelheit nicht!" Stille. "Alastaire wird sie irgendwann finden, wenn sie sich nicht selbst zurückhalten kann!" Nun seufzte Lukas und sagte leise:" Ich weiß, was willst du tun?" Er warf seiner Verlobten einen Blick zu und diese runzelte kurz die Stirn und zog die Augenbrauen zu einem feinen Strich, dann: "Ich werde mit ihr gehen müssen!" "Genau diese Antwort wollte ich nicht hören - aber lass mich raten, du wirst nicht auf mich hören?" "Natürlich nicht, mein Schatz!" erwiderte Isadora und band sich ein Laken um den nackten Körper und ging zum Fenster. Sie legte den Kopf gegen das kühle Glas und schloss die Augen. Sie fühlte sich manchmal uralt. Lukas beobachtete sie, drehte sich nach, stützte sein Kinn auf die linke Hand und sagte langsam: "Wann wirst du es ihr sagen?" Isadora rührte sich nicht. "Wann wirst du es ihr sagen?" Manchmal konnte er so richtig dickköpfig sein. Isa seufzte auf und sagte: "Keine Ahnung?" "DU musst es ihr bald sagen - sonst fühlt sie sich verraten von ihrer besten Freundin - Isadora denk gut nach!" mahnte Lukas sie sanft. Isa schob eine Hand zwischen ihre lockigen braunen Haare und krampfte sich kurz fest, blickte die Hand an und drehte sich um: "Ich werde es ihr sagen - wenn wir gehen!" "Gut!" Damit zog Lukas Isa erneut ins Bett und die nächsten Stunden wurde nicht viel geredet... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)