Kirschblüte von Jeannyyy ================================================================================ Kapitel 1: Spiel des Lebens --------------------------- Spiel des Lebens ~ 1. Kapi „Guten Morgen!“,rief Frau Takahashi, die Lehrerin der 10B des Momokoru-Gymnasiums. „Ich hoffe, euer Wochenende war schön.“ Viele aus der Klasse nickten oder riefen laut „Ja!“, aber Sakura blieb völlig neutral. Diese Frage kannte sie schon. Sie konnte sie nie richtig mit ja oder nein beantworten. Ihr ging es immer nicht gut, da sie täglich zu Hause gepiesackt wurde. Das konnte nicht einmal die Lehrerin verstehen. „Schön!“, ergriff sie wieder das Wort. „Ich habe hier eure Mathematikarbeiten. Wir haben viele 1en und 2en, ein paar 3en und eine 5.“ Alle warteten gespannt darauf zu erfahren, wer wohl der Loser in der Klasse war. Sakura war bewusst, dass nur sie es sein konnte. Beschämt schaut sie auf ihren Tisch. Die anderen lachten sie aus. „Sakura, du solltest wirklich mehr lernen. Deine Noten werden immer schlechter.“ Sakura nickte. Nicht, weil sie es machen wollte, sondern weil sie verstanden hatte, was Frau Takahashi sagte. „Ich seh schon, so wird das nichts.“, sagte sie und schüttelt dabei bestimmend den Kopf. „Ich werde dir wohl jemanden zuteilen müssen, der mit dir übt. Aber nicht nur Mathe, am besten ist, wenn ihr alle Fächer durchgeht. Hast du verstanden, Sakura?“ Wieder nickte sie. Dabei blieb ihr Blick an ihrem Schultisch hängen. „Mal sehen. Wer könnte denn mit dir üben?“ Sie schaute den ganze Klassenliste durch, bis sie einen vielversprechenden Schüler fand. „Ren, würdest du das bitte übernehmen?“ Als Ren Hanasaki seinen Namen hörte, zuckte er zusammen. Er schluckte ein Mal und nickte dann. Er errötete leicht, als Sakura sich zu ihm wandt und mit kühlem Blick ansah. Nach der Schule ging Sakura an dem 16-jährigen jungen Mann vorbei und sagte: „Am besten, wir tun nur so, als ob wir lernen ,und du erzählst Frau Takahashi dann, ich bin zu blöd, um das alles zu verstehen.“ Ren blieb stehen. „Das kannst du vergessen! Das ist eine echte Herrausforderung für mich.“ „Na wenn du meinst...“, antwortete Sakura ihm patzig. Nach ein paar Schritten blieb die 16-jährige Sakura stehen, weil sie gemerkt hat, dass Ren sich nicht bewegte. „Wird das heute noch was?“, fragte sie ihn kalt. Er setzte sich sofort in Bewegung. Beide gingen in Richtung der Villa der Hotarus. Dort angekommen staunte Ren nicht schlecht. „Wow! Ich hab gar nicht gewusst, dass du in so einer tollen Hütte wohnst!“ „Tz..“, raunte Sakura. Sie öffnete das Gartentor und trat ein. Das Fräulein Schwester kam ihr dabei sofort entgegen, um sie zu schikanieren. „Ach, hat sich mein Schwesterherz auch endlich einen Typen geangelt. Obwohl ich erst 10 bin, reißen sich die Kerle um mich. Kein Wunder, bei meinen blonden Haaren kann mir halt keiner wiederstehen. Ich weiß gar nicht, was dieser Kerl an dir finden soll. Deine Haare hängen immer schlaff runter und deine Augen strahlen so sehr, dass es schon fast blendet. Schön, du hast vielleicht ein paar Pfunde weniger als andere Mädchen in deinem Alter, aber hübsch bist du trotzdem nicht.“ „Er ist nicht mein Freund“, konterte Sakura darauf, um Ren das ganze Geplapper ihrer niedlichen und ach so tollen Schwester zu ersparen. „Hab ich mir gedacht. Wer will dich schon haben?!“ Lachend lief Yumi weg. „Beachte sie einfach nicht.“, sagte Sakura sogar ein wenig freundlich. Ren nickte. Sakura schloss die Tür auf. In dem Augenblick kam ihre Mutter ihr entgegen. „Wo hast du dich denn jetzt wieder rumgetrieben? Ich habe gesagt, du sollst um punkt 14 Uhr zu Hause sein.“ „Ich weiß, Mutter.“ „Und warum hörst du dann nicht auf mich?“ Ihre Mutter wurde immer agressiver. „Es tut mir leid,ich musste mich noch um jemanden kümmern.“ „Was?! Hast du wieder jemanden verprügelt?“ „Ja, genau,Mutter. Das muss es gewesen sein.“, sagte Sakura bitterernst. Ihr war es egal, was ihre Mutter da von sich gab. Sie wollte nur einen weiteren Tag überleben, ohne,dass ihre Mutter wieder auf sie losging. „Schäm dich! Geh auf dein Zimmer!! Das Mittagessen fällt für dich aus!!!“ „Ich hatte gerade vor, hoch zu gehen. Ach ja, das ist Ren, er gibt mir Nachhilfe.“ „Ach, Nachhilfe nennt man sowas heut zu Tage, ja?“, hörte sie eine Männerstimme. Das war ihr Vater. „Komm mit!“, sagte sie zu Ren und schleifte ihn mit. Sie mussten eine Treppe nach oben. Der Gang wurde immer dunkler, bis sie hinten schließlich ankamen. „Das ist dein Zimmer?!“, fragte Ren verwundert. „In so einem riesigen Haus gibt es doch bestimmt hellere und größere Zimmer als dieses hier!“ Darauf antwortete Sakura nichts. Sie schloss ihre Zimmertür auf, die sie meist geschlossen hielt. Ren war noch verwirrter, als er in ihrem Zimmer einen Kirschblütenbaum sah. Er trat näher heran und entdeckte ein kleines Schild, auf dem ihr Name stand. „Sakura heißt Kirschblüte, deshalb habe ich mir diesen kleinen Baum gekauft.“, versuchte sie seine Verwirrung zu beseitigen. In ihrem Zimmer gab es nur ein Fenster. Sie öffnete es und holte erst einmal tief Luft .Danach schaltete sie eine kleine Nachttischlampe an, damit sie besser lernen konnten. Sie setzte sich auf einen kleinen Stuhl und fragte: „Und was willst du als erstes versuchen, mir beizubringen?“ „Womit hast du denn Schwierigkeiten?“ „Mit allem irgendwie.“ Er grinste. „Was ist? Bin ich so lächerlich, dass du mich auslachen musst?“ „Nein,du bist witzig.“ Sakura fasste nicht, was sie da hörte. Sie und witzig? Ein „Tze!“ entrang sich ihrer Kehle. „Lass uns anfangen, dann hab ich es schnell hinter mir.“ „Am besten ist, wir fangen mit Mathe an. Da scheinst du ja doch die größten Schwierigkeiten zu haben.“ Sakura nickte. Stumm hörte sie sich an, was der Junge ihr zu sagen hatte. Den ganzen Nachmittag schwieg sie. „So, ich muss jetzt los“, sagte Ren nach 2 Stunden. „Die Hausaufgaben dürftest du richtig haben, also melde dich doch einfach mal morgen. Dann bekommst du bessere Mitarbeitsnoten und so verbesserst du deine Noten auch.“ „Mal sehen.“ „Hm...“ „Hm...“ Ren sah ihr in die Augen. Man könnte in ihnen versinken. Sie sind so blau wie das Meer. Noch ein paar Minuten sah er so in ihre Augen. Sakura fiel das natürlich auf und fragte irgendwann: „Wolltest du nicht gehen?“ „Oh, ja, natürlich.“ Er erhob sich und folgte Sakura nach draußen. „Wir sehen uns dann morgen in der Schule“, sagte er zum Abschied. Sie nickte. Ihr wurde auf einen Schlag warm. Jemand würde morgen auf sie warten. Das war ein schönes Gefühl. Sie schloss die Tür hinter sich. Dann lehnte sie sich gegen sie und fing an zu lächeln. Das erste Mal seit 5 oder 6 Jahren lächelte sie wieder. „Und ich werde es wieder tun!“, sagte sie laut. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)