What happened to Roxas??? von butterkekschen (~b3ta-Orga-Projekt~) ================================================================================ Kapitel 1: Szene1: Zexion & Xigbar ---------------------------------- “Zeeexion! Zeeexion!” Immer wieder klopfte Nummer VIII gegen die Tür der Bibliothek, bis der blauhaarige Niemand genervt sein Buch zuklappte und es auf den kleinen Tisch neben ihm legte. Ein kleines Lesezeichen in bunten Herbstfarben legte er vorher zwischen die Seiten - Roxas hatte es ihm geschenkt, nachdem Zexion einige Male mit ihm gelernt und ihm geholfen hatte, sich vor Axel zu verstecken. Denn manchmal war der Kleine einfach total fertig, zum Beispiel nachdem ihm Xemnas eine Mission aufgehalst hatte, die Zexions Meinung nach noch viel zu hart für den Blonden war; dann wollte Roxas einfach nur noch seine Ruhe haben. Leider verstanden der Rothaarige Niemand und die Anderen das oftmals nicht und so verbrachte Roxas manchmal seine Zeit mit Zexion in der Bibliothek, saß einfach da und dachte nach. Manchmal unterhielten sich die Beiden auch. Roxas war einer der Wenigen, mit denen Zexion ungehindert reden konnte, dem er auch etwas anvertrauen konnte, ohne dass es gleich jeder wusste. Der Blauhaarige öffnete die Tür - vorsichtshalber war sie immer abgeschlossen - und Axel stürmte in die Bibliothek. “Vor-!” Doch schon prallte der Rothaarige Niemand gegen Nummer VI und die Beiden fielen zu Boden. “Hast du Roxas gesehen?! Er ist nicht in seinem Zimmer, in der Küche, im Garten und auf einer Mission ist er auch nicht, hat Xemnas gesagt!!”, quoll es aus Axel heraus, ohne dass er auch nur einmal Luft holte. “Gehst du bitte erst einmal von mir runter?”, presste Zexion hervor und Axel brauchte einen Moment, bis er überhaupt merkte, dass er auf dem Bücherwurm lag. Er war wegen Roxas echt total durch den Wind. “Hast du ihn jetzt gesehen oder nicht? Ist er hier? Ihm ist bestimmt irgendwas passiert! Vielleicht ist er entführt worden und wird gefoltert und…” Axel quasselte ohne Pause weiter, während er sich aufrappelte. “Axel, sei einfach mal leise! Ich habe Roxas seit gestern Abend nicht mehr gesehen und da war er bei dir. Er war seit etwa einer Woche nicht mehr hier.” Zexion erzählte ruhig alles, was er wusste, in der Hoffnung, Axel möge bald wieder gehen. Axels Blick wurde immer verzweifelter, er wirkte fast hysterisch. “Oh mein Gott!”, rief er und begann damit, in der Bibliothek herumzurennen und in alle Ecken zu gucken. Zexion folgte ihm, um die Bibliothek vor Schäden zu bewahren, wenn es nötig sein sollte. Ein hysterischer Axel war fast das Schlimmste, was einem Raum passieren konnte. “Er ist bestimmt schon tot! Oder verletzt! Er hast sich bestimmt im Wald verirrt und findet nicht mehr raus und wird von den Ureinwohnern belagert oder von wilden Tieren…” “Axel!” Zexion musste sich Mühe geben, ihn nicht anzuschreien. “Also erstens gibt es hier keinen Wald und zweitens: Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass er dich vielleicht einfach nicht sehen will?” Der Rothaarige verstummte abrupt. Er schien nach Worten zu suchen: “Warum das denn? Das is’ doch Quatsch! Außerdem wollten wir heute zusammen mit Demyx was unternehmen. Aber wir beide ham’ jetzt über zwei Stunden gewartet und er kommt nich’ und ist nirgends und keiner weiß, wo er ist… ich mach’ mir Sorgen!” Zexion hörte dem Rothaarigen zu, bis dieser verstummte und blickte ihm dann tief in die Augen. “Beruhig dich erstmal.” Zexion konnte sich trotz Allem gut vorstellen, dass der Kleine mal wieder einfach nur ein Bisschen Ruhe brauchte, auch wenn er es merkwürdig fand, dass keiner ihn gesehen hatte. Aber es war sehr gut möglich, dass einer der Anderen für den Blonden log, hatte er selbst ja auch schon so manches Mal gemacht. “Ich bin sicher, ihm ist nichts passiert… Wann hast du ihn denn zuletzt gesehen?” Er musste ihm jetzt wohl oder übel helfen. “Hmmmm… Ich weiß nich’…” Axel überlegte. “Gestern Morgen war er auf jeden Fall bei mir. Danach weiß ich nicht so genau.” “Ich hab’ ihn gestern Abend noch bei dir gesehen.” “Ach ja, stimmt.” Axel grinste. “Also gestern Abend. Aber heute Morgen hab’ ich ihn nicht mehr gesehen…” Er überlegte kurz. “Obwohl, doch! Als ich aufgewacht bin war er in meinem Zimmer und hat irgendwas gesagt, was ich nicht verstanden hab’, weil ich noch am schlafen war.” Zexion verdrehte genervt die Augen. “Axel! Ich wette, er hat dir gesagt, wo er hingeht und du hast nicht zugehört!” “Ja, ‘tschuldigung! Ich hör’ nun mal nix, wenn ich schlafe!” “Was ist denn hier los?” Xigbar betrat in diesem Moment die Bibliothek und blickte die beiden Anderen fragend an. “Demyx hat gesagt, Roxas sei verschwunden?” “Ja, er ist WEG!” “Weißt du, wo er ist? Axel ist total außer sich vor Sorge.” Zexion blickte leicht genervt in die Richtung des Rothaarigen, dann wieder zu Xigbar. Xigbar sagte einen Moment nichts und Axel machte einen Schritt nach vorne, auf den Freischützen zu. “Wenn du etwas weißt, dann SAG es!” “Schon gut, Axel, beruhig’ dich erstmal -” “Das hab’ ich ihm auch schon gesagt.” “- heute Morgen habe ich ihn kurz in der Eingangshalle gesehen, er schien auf Jemanden zu warten. Aber dann bin ich weiter, hab’ ja besseres zu tun…” Mit den Worten drehte Xigbar sich um und schritt durch die Tür. Hektisch griff Axel nach Zexions Hand und zerrte ihn in den Gang. “Komm, wir fragen Marlu! Vielleicht hat er Roxas ja geseh’n oder er ist bei ihm im Gewächshaus!” //Was ich eigentlich nicht hoffen will…// Kapitel 2: Szene2: Marluxia, Vexen, Demyx & Saix ------------------------------------------------ “Hey, Marlu!” Axel schlug die Tür des Gewächshauses auf, wobei er sie gegen eine Kletterpflanze an der Wand stieß. Marluxia schrie auf und rannte an Axel vorbei, um seine Pflanzen vor der Tür zu retten. “Axel! Du Idiot!” “Oh. Sorry, Marlu. Ich wollte nur fragen, ob Roxas hier bei dir ist…” Er schaute sich in dem Gewächshaus um, bis sein Blick plötzlich auf eine Kutte fiel, die an einem Baum aufgehängt war. Zu klein, um Marluxias zu sein. Axel schien irgendwie unter Schock zu stehen, denn er starrte ein paar Augenblicke lang nur mit großen Augen auf die Kutte. Dann stürzte er plötzlich auf Marluxia los und begann, mit seinen Chakrams auf ihn einzuschlagen. Marluxia wich irritiert zurück und parierte die furiosen Schläge so gut es ging mit seiner Sense. “Sag mal, spinnst du?” “WO IST ROXAS?! WAS HAST DU MIT IHM GEMACHT? ICH BRING DICH UM, WENN DU IHM WAS GETAN HAST, DU PERVERSER PÄDOPHILER!” (- ein sehr Aufmerksamer Zuhörer hätte an dieser Stelle irgendwo in den tiefen der Keller das Klirren eines in intuitivem Schock fallen gelassenen Reagenzglases gehört, gefolgt von den gemurmelten Worten: “Komisch. Irgendwie hab’ ich das Gefühl, ich müsste mal mit Marluxia reden…” -) “Axel! Jetzt beruhig’ dich erstmal!” Zexion und Xigbar (warum er den Beiden gefolgt war, wusste der Freischütze nicht), die beide zunächst verwundert staunend Axels Wüten beobachtet hatten, hatten sich nun entschieden, dem armen Marluxia zu Hilfe zu kommen und hielten den wild um sich schlagenden Axel so gut wie möglich fest. “Du hast sie doch nicht alle!”, fauchte Marluxia ihn an, als er sich aufgerappelt hatte. “Ich hab’ gar nichts gemacht. Ich vergreife mich nicht an Minderjährigen.” “Ach ja?! Dann sag mir mal, was Roxas’ Kutte hier in deinem Gewächshaus zu suchen hat!”, fauchte Axel zurück und wand sich hin und her, um sich aus dem Griff der Anderen zu befreien. “Das ist ganz einfach zu erklären. Roxas kam heute Morgen plötzlich hier reingeplatzt und hat dabei fast meine Blumen zertreten. Eigentlich wollte ich ihn ja ausschimpfen, aber dann hab’ ich gesehen, dass er es furchtbar eilig hatte. Er meinte, er müsse ganz schnell weiter, er wollte nur fragen, ob ich seine Kutte für ihn waschen könnte und ihm Anziehsachen von mir leihen könnte. Da hab’ ich erst bemerkt, dass er von oben bis unten mit irgendeinem klebrigen, weißen Zeug bekleckert war.” Marluxia grinste Axel kurz zu, worauf dieser ihn anknurrte. “Ich hab’ dann nicht nachgefragt, weil er es ja so eilig hatte, ich hab’ ihm also ein paar von den Sachen gegeben, die ich mir manchmal für meine freien Tage kaufe, ich glaube, es war ein hellblaues T-Shirt mit einer gelben Blume und -” “Marluxia! Das interessiert keinen!” “Oh, ja, ‘tschuldigung. Jedenfalls sah er richtig süß darin aus, aber ich konnte ihn nicht lange angucken, weil er da schon wieder verschwunden ist, irgendwohin, ich glaub’ wieder rein und ich hab’ dann seine Kutte gewaschen und da zum trocknen aufgehängt und dann kamt ihr schon…” “Hmmm… Er ist also wieder rein. Okay, das ist schon mal ein Indiz. Aber wo könnte er hingegangen sein?”, fragte Zexion nachdenklich. “Tja, keine Ahnung…”, meinte Xigbar. “Aber wie wär’s, wenn wir jetzt zu Demyx gehen. Vielleicht hat er ihn noch mal gesehen…” “Du willst ja nur kontrollieren, ob er nicht -” “Blödsinn!”, grummelte Xigbar. “Ja, okay, gehen wir zu Demyx.” Axel schien aus dem Schockzustand erwacht zu sein, in den er während Marluxias Bericht gefallen war. “Ich komm mit.”, meinte Marluxia. “Ich muss Roxas finden, um zu gucken, dass er meine Klamotten nicht auch so versaut…” Zu viert verließen sie das Gewächshaus. Kaum kamen sie um die nächste Ecke gebogen, stürmte auch schon Demyx auf sie zu. Er hielt etwas in der Hand. “Axel, Axel!” “WAS?” “Schau mal!” Mit besorgter Miene hielt Nummer IX Roxas’ Anhänger hoch, den der kleine blonde Niemand normalerweise immer bei sich trug. Axel riss ihn Demyx aus der Hand und starrte den Anhänger nur stumm an. “Wo hast du den denn gefunden, Demyx?”, fragte Zexion und blickte den Wassermagier besorgt an. “… Auf dem Weg hinunter in den Keller, zu Vexen.”, antwortete der Blonde und es dauerte keine zwei Sekunden, bis Axel an ihm vorbeigestürmt war. “Komm.” Xigbar nahm Demyx beim Arm und zerrte ihn mit hinter den Anderen her, die dem Pyromanen mit hastigen Schritten folgten. Axel stürmte die Gänge zu Vexens Labor hinunter und es spielten sich grausige Gedanken in seinem Kopf ab: Roxas, an irgendeine von Vexens abartigen Maschinen, die ihm vielleicht gerade das Gehirn heraussaugten, gebunden. Sicher litt er höllische Qualen und Vexen testete irgendein neu entwickeltes Gift an ihm oder… oder… Ohne anzuklopfen riss Axel die Tür zu Vexens Labor auf. “Vexen, was… !?” Mit offenem Mund blieb Axel in der Tür stehen, bis er hinter sich die Anderen hörte. Schnell machte er einen Schritt nach hinten und schloss die Tür wieder. “Danke, dass du gewartet hast, Axel.” Demyx war ganz außer Atem und stützte sich kurz gegen die Tür. Axel stand immer noch da und starrte die Tür an, unfähig, sich zu bewegen. Demyx bemerkte das und lachte. “Du siehst aus als hättest du einen Geist gesehen!” “Vexen?” Marluxia stand nun neben Demyx. “Können wir reinkommen?” Da öffnete Nummer IV auch schon die Tür. Demyx blickte an Vexen vorbei. “Oh! Hey, Saix! Sagt mal, habt ihr zufällig Roxas gesehen? Er ist seit heute Morgen verschwunden, obwohl wir, also Axel und ich, mit ihm etwas unternehmen wollten.” “….” Vexen schien nachzudenken. “Also er war einmal hier… heute Morgen.” Axel blickte immer noch von Vexen zu Saïx und von Saïx zu Vexen. “Was habt ihr Beiden da eben gemacht?! Und warum um alles in der Welt soll Roxas hier gewesen sein?!” Vexen zog eine Augenbraue nach oben. “Ich habe Saïx untersucht, da es ihm nicht so gut geht. Und -” “Ach, du nennst das also UNTERSUCHEN?” “Wie soll ich es denn sonst nennen?” Saïx war inzwischen aufgestanden und zu den Anderen gegangen. “Also ich hab’ Roxas heute Morgen durch den Gang rennen sehen, er schien es eilig zu haben.” Während die Anderen Saïx zuhörten, senkte Vexen die Stimme und fuhr an Axel gewandt fort: “Roxas war heute Morgen hier, weil es ihm ganz schön dreckig ging. Könntest daran nicht VIELLEICHT DU Schuld sein?” “Was soll DAS denn -” Axels Stimme war von allein laut geworden. Er bemerkte es erst, als er die Blicke der Anderen auf sich spürte. “Oh. Sorry, Saïx.”, meinte er. “Kannst jetzt weiterreden.” “Vielen Dank, VIII.”, sagte Saïx kalt, offensichtlich beleidigt, dass man ihn unterbrochen hatte. “Also, was ich gerade sagen wollte war, dass ich gesehen habe, wie Roxas in den Gang gelaufen ist, in dem die Zimmer VIII-XII liegen. Da VIII, IX und XI hier sind, bleiben nur noch X und XII übrig.” “Also entweder Luxord oder Larxene. Zu wem kann er gegangen sein?” “Luxord ist auf einer Mission.”, warf Xigbar ein. “Und Roxas wusste das, er war dabei, als Luxord bei Xemnas war. Also muss er zu Larxene gegangen sein.” Schweigen breitete sich unter ihnen aus. Wenn Jemand freiwillig zu Larxene ging, war das ein enormes Risiko. Man konnte nie wissen, wie ihre Stimmung gerade war… “Also… äh… ja… lasst uns zu Larxene gehen.” Demyx spielte nervös mit den Bändern seiner Kutte, während er sprach. “Ja, okay.” Axel sah sich um. “Saïx, Vexen, kommt ihr mit? Je mehr wir sind, desto besser.” “Bei Larxene klingt das sehr vernünftig.”, sagte Saïx und erhob sich. Vexen grummelte etwas von wegen “Ich würde sowieso keine Ruhe mehr haben…” und folgte ihnen. Kapitel 3: Szene3: Larxene, Lexaeus, Xemnas & ROXAS --------------------------------------------------- Sie waren vor dem Zimmer mit der Nummer XII stehen geblieben und einen Moment lang bewegte sich keiner. Demyx und Saïx blickten sich nur stumm an, sie brauchten keine Worte um auszudrücken, dass keiner von Beiden derjenige sein wollte, der Larxene bei was auch immer sie gerade tat unterbrach. Zexion blickte stumm zu Boden und auch Vexen schien nicht sonderlich am Geschehen interessiert. “Waaaa!”, entfuhr es Axel ärgerlich und er donnerte mit der Faust mehrmals gegen Larxenes Tür. Bei jedem ´Tock` zuckten Demyx und Zexion leicht zusammen und Demyx machte zwei Schritte nach hinten, hinter Saïx und Xigbar. “Larxene, mach AUF!”, sagte Axel laut, als auf das Klopfen hin keine Reaktion kam. Man hörte ein paar hastige Schritte auf die Tür zukommen. Demyx hielt die Luft an. Es war nicht erst einmal gewesen, dass er Larxene in einem Zustand erlebt hatte, den er Niemandem, wirklich keinem der Anderen wünschen würde. Da wurde die Klinke langsam heruntergedrückt. Gereizt verfolgte Axel die Prozedur und stellte sich direkt vor der Tür auf, die Fäuste in die Hüften gestemmt, den Kopf leicht gesenkt. Die Tür ging auf. Demyx kniff ein Auge zu und machte sich bereit, in Deckung zu gehen. Wer wusste, WIE gereizt Larxene gerade war. Doch dem Blonden fiel die Kinnlade herunter. Vor ihm stand weder eine wütende, aufbrausende, gereizte Furie, noch ein mit tiefen Augenringen und Falten übersätes Monster, das man gerade aus seinem Schlaf gerissen hatte. Larxenes Gesicht wirkte regelrecht wunderschön und sie strahlte etwas aus, das dem Blonden einen größeren Schauer über den Rücken jagte, als die ´Furie` oder das ´Monster` es getan hätten! “Was ist denn, Axel?”, fragte die kaltherzige Nymphe mit einem breiten Lächeln und legte den Kopf leicht schief. Selbst Axel hatte für einen Moment den Faden verloren, er fing sich aber schnell wieder und sagte das, was er heute schon einige Male gesagt hatte: “Roxas ist VERSCHWUNDEN!” “Ich bin nicht taub.”, war Larxenes knappe Antwort. “Ja… aber… aber…” Axel schien langsam echt zu verzweifeln. “Du hast ihn doch SICHER gesehen! Oder er ist bei dir, stimmt’s?!” “Ja. Nein. Ja, ich habe ihn gesehen. Nein, er ist nicht mehr bei mir.” Axels Augen weiteten sich ein Stück. “Was heißt nicht mehr?” “Das heißt, dass er hier war, es jetzt aber nicht mehr ist. Ich hab ihm gesagt, er soll etwas essen… das war heute Morgen.” Und in Axels Ohr flüsterte sie: “Er sah alles andere als gut aus. Was hast du schon wieder mit ihm angestellt?” Doch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte, war Axel schon um die nächste Ecke gebogen. Fragend blickte Larxene in die Runde und ihr Blick blieb auf Demyx haften, der zusammenzuckte. “Ich glaube, er will in die Küche…”, sagte der Wassermagier kleinlaut. “Da wollte ich auch gerade hin!”, warf Larxene ein und stapfte los, nicht ohne vorher ihre Tür abzuschließen. Mit einigem Abstand folgten ihr die Anderen. Axel schlug die Tür der Küche auf und stürmte in den Raum. “ROOOXAAAS! ROOOXAAAAS! Bist du hier?” Kurz darauf tauchten auch Larxene und die Anderen hinter ihm in der Tür auf. “Und? Ist er hier?” “Weiß nich’! Er hat mir noch nich’ geantwortet. Aber da ist Lexaeus. Hey, Lex! Hast du Roxy geseh’n?” Lexaeus, der friedlich in der Küche gesessen hatte, um in Ruhe sein Puzzle lösen zu können - jetzt, wo Xaldin mit Luxord auf einer Mission war, war die beste Gelegenheit dazu - schaute ein wenig irritiert auf die Masse, die sich durch die Tür drängte. “Ja.”, antwortete er knapp. “Was heißt ´ja`?!”, fragte Axel genervt. “Ist er hier?” “Nein.” Axel seufzte und setzte sich auf einen Stuhl gegenüber von Lexaeus. Das schien noch länger zu dauern. “Mensch, Lex! Wir wissen alle, dass du der stille Held bist, aber ich muss unbedingt wissen, wo Roxas ist. Wir suchen ihn schon den halben Tag. Also, kannst du mir sagen, wann und wo du ihn gesehen hast?” Lexaeus schaute ihn an und legte sein Puzzle beiseite. “Er kam heute Morgen hier in die Küche. Er hat sich nur was zu Essen genommen und ist dann wieder gegangen. Er ist kurz zur Hintertür raus in Marluxias Garten -” Marluxias Blick wanderte automatisch besorgt zur Hintertür, wie um sich zu vergewissern, dass seinem Garten in seiner Abwesenheit etwas passiert war. “- und ist dann mit einem Haufen Herzloser wiedergekommen. Ich glaube, er wollte sie loswerden, aber irgendwie haben sie sich nicht abschütteln lassen. Und dann sind sie, glaub’ ich, hoch aufs Dach…” “Aufs Dach?” Axel lachte. “Doofe Herzlose. Die sterben sowieso da oben. Mit diesem Wind heute fällt da jeder runter!” Er lachte weiter über die Dummheit der Herzlosen, während die Anderen ihn nur verständnislos ansahen. “Ähm… Axel?!”, meinte Zexion schließlich. “Du weißt aber noch, dass Roxas auch da oben ist, oder?” Axel wurde schlagartig blass. “Oh. Das hatte ich vergessen.” Er starrte noch ein paar Sekunden lang geschockt vor sich hin. Dann rannte er plötzlich los zu der Treppe, die auf das Dach führte. “ROXAS!” So schnell sie konnten rannten die Anderen ihm hinterher, um den Anschluss nicht zu verlieren. “Komm, Lexy!”, rief Demyx noch, bevor er aus der Küche rannte. “Je mehr wir sind, desto besser!” Schweigend stand Lexaeus auf und folgte den Anderen zur Treppe. Während sie durch den Gang rannten, hörte Saïx plötzlich etwas und hielt Axel am Arm fest, damit dieser anhielt. “Hörst du das auch?”, fragte der Blauhaarige und gebot den Anderen, ebenfalls still zu sein. “Da schluchzt jemand!” Demyx blickte besorgt in die Richtung, aus der das leise Schluchzen zu hören war. “Tja, selbst Schuld!” Marluxia überlegte kurz. “War das nicht Xemnas’ Stimme?” “Das tut weh! … Ich will nicht mehr! Ich hab doch schon lang genug, reicht es dir denn nicht?!!!” Axels Augen weiteten sich und die Blicke der Neun trafen sich. Keiner sagte etwas, bis Larxene schließlich das Schweigen brach: “Ähm… Das war Roxas, oder nich‘?” Keiner antwortete darauf, traute sich etwas zu sagen, denn alle lauschten dem, was nun zu hören war. Ein merkwürdiges Geräusch ertönte und Xemnas sprach: “Jetzt heul nicht und mach gefälligst weiter, wir sind hier noch nicht fertig!” Selbst Vexen, der bis zu diesem Zeitpunkt desinteressiert neben den Anderen gestanden hatte, zog überrascht eine Augenbraue nach oben, als könne er nicht ganz glauben, was er da hörte. Axel schien unter Schock zu stehen und die Übrigen blickten sich nur entgeistert an. Dann schauten sich Saïx und Axel wie abgesprochen an und rannten synchron den Gang entlang, in die Richtung, aus der die Stimmen gekommen waren. Die Anderen folgten dicht hinter ihnen. “ROX-” RUMMS! KRACH! SCHEPPER! Einem außenstehenden Beobachter hätte sich ein sehr seltsames Bild geboten. Elf Niemande in schwarzen Kutten lagen über- und untereinander auf dem Boden und versuchten, sich von den verhedderten Körperteilen der Anderen zu befreien. Axel und Saïx waren so schnell um die Ecke gerannt, dass sie in Xemnas und Roxas hineingerannt waren, die gerade dabei waren, ein rotes Graffiti von der Wand zu entfernen. Die Anderen hatten nicht mehr vor den vier nun am Boden liegenden Niemanden bremsen können und so waren sie direkt in sie hineingerannt und rappelten sich nun mühsam auf. “Axel!”, schrie Roxas den Rothaarigen an und wollte auf ihn losgehen, aber Xemnas hielt ihn fest. “Roxas, komm wieder her! Die Wand ist noch nicht sauber…” “Ich war das nicht!”, fauchte Roxas Xemnas an. “Wie oft soll ich das denn noch sagen?!” Damit stürmte er wieder auf Axel zu. “Du. Bist. Der. Größte. IDIOT. Den. Ich. Kenne!” Bei jedem Wort tippte er dem irritierten Axel wütend mit dem Finger an die Brust. “Weißt du, was ich wegen dir alles mitmachen musste?! Du bist so ein IDIOT!” Die Anderen hielten Roxas fest, als er anfing, auf Axel einzuschlagen. Er wand sich hin und her, um sich zu befreien. “Beruhig dich erst mal, Roxas. Was ist denn überhaupt los? Du warst den ganzen Tag nicht zu finden. Wir haben dich schon überall gesucht, aber du warst nirgends…” “Das ist seine Schuld!”, sagte Roxas und zeigte auf Axel. “Meine Schuld?”, fragte Axel verwundert. “Wieso das denn?” “Das kann ich dir gerne erklären. Also zuerst heute Morgen. Mir ging’s total schrecklich bloß weil DU gestern nicht aufhören konntest.” Axel grinste verlegen. “Also bin ich erstmal in die Eingangshalle und hab’ da ‘n Bisschen rumgestanden, weil da die beste Luft ist. Dann bin ich raus zu Marlu, weil meine Kutte wie du weißt in keinem guten Zustand war, um es nett auszudrücken, und hab ihn gebeten, meine Kutte zu waschen. Danach bin ich rüber zu Vexen, damit er mir irgendwas gibt, damit es mir besser geht, dann bin ich hoch um dich zu suchen, aber du warst irgendwie weg. Dann hab’ ich Larxene getroffen und bin dann runter in die Küche um was zu essen. So weit so gut.” Er holte kurz Luft. “Als ich gegessen hatte bin ich dann wieder raus um meine Kutte zu holen. Nur um festzustellen, dass DU Marlu einen unglaublich witzigen Streich spielen wolltest und sein Waschmittel durch Herzlosenlockpulver ersetzt hattest. Und weil er MEINE Kutte damit gewaschen hat, hatte ich die Viecher alle an mir kleben!” Er holte wieder Luft und funkelte Axel wütend an. “Ich wollte also hoch aufs Dach, um die Teile loszuwerden. Aber so weit bin ich gar nicht gekommen, weil Xemnas mich abgefangen hat und mich dazu verdonnert hat, dieses Graffiti von der Wand abzuwaschen, von dem er fest überzeugt war, das ich es gemacht hab’. Also musste ich die ganze Zeit mit lauter Herzlosen um mich rum diese verdammte Wand schrubben. Irgendwann sind die dann gegangen, wahrscheinlich weil’s denen zu langweilig wurde, aber die Wand ist einfach nicht sauber geworden und du weißt gar nich, wie WEH das nach ‘ner Zeit tut, dieses ewige Geschrubbe. Und Xemnas hat mich nicht mal ‘ne Pause machen lassen!” “Und wieso ist das jetzt meine Schuld?”, fragte Axel. “Da FRAGST du noch?!”, schrie Roxas. “DU hast gestern nicht genug gekriegt! DU hast meine Kutte ruiniert! DU hast mir die Herzlosen auf den Hals gehetzt! Und DU hast dieses dämliche Graffiti an die Wand geschmiert und bist dann weggelaufen! Und da FRAGST du noch, warum es DEINE SCHULD ist?!” “Oh.” … “AXEL…!” Für einen Moment herrschte Stille, die nur von einem leisen Knurren unterbrochen wurde. Nicht nur Saïx sah man seine Wut auf Axel an. In Marluxias Augen war nichts als Zorn zu sehen, ebenso bei Vexen, der Axel zu verdanken hatte, dass sein Zeitplan für heute vollends durcheinander geraten war. Demyx war mit den Nerven völlig am Ende und Larxene verursachte das Geschehen Kopfschmerzen, weshalb sie Axel wutverzerrt anblickte. Xemnas, der rechts von Axel stand, flüsterte nur: “Lauf lieber.” Axel machte einen Schritt nach hinten, stotterte: “Ich… muss noch… weg!” und rannte, ohne sich umzudrehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)