Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 41: Weihnachtsfest, 1. Teil ----------------------------------- Heute ist Heiligabend. Die Nacht, in der Joseph und Maria durchs Land zogen, um eine Bleibe zu finden. Christus kam, um die Welt zu verändern und Seelen zu helfen. Bereits bei Seiner Geburt zeigte sich Seine Vollkommenheit. Um Gott in dir verwirklichen zu können, musst du deine Seele ordnen. Dein Unterscheidungsvermögen, symbolisiert durch Joseph, muss deine tierischen Bedürfnisse, den Esel, anleiten. Die tierischen Bedürfnisse bestimmen dann nicht mehr dein Seelenleben, sondern tragen treu und ergeben deine Liebe, nämlich Maria, die schwanger mit deinem Selbst ist. Ist dein Selbst, ist Christus geboren, geht der Kometstern auf. Das bedeutet: Du kommst ins Licht, das Licht kommt zu dir. Und was bedeutet es, dass Maria und Joseph keine Bleibe fanden? Die Menschen haben große Schwierigkeiten mit hohen Seelen. Besonders nachts, wenn das Materielle an Bedeutung verliert und das Spirituelle an Macht gewinnt, fürchten sie sich vor dem Licht des Göttlichen, wie es auch den Hirten geschah, als sie die Engel sahen. Damit dies nicht nur eine Erläuterung der Weihnachtsgeschichte bleibt, Meine Frage an dich: Wie hast du reagiert, als Gott bei dir an die Tür klopfte? Sage bitte nicht, Er sei noch nicht dagewesen, denn Ich habe Ihn täglich gesehen. (http://www.govindasai.de/saibaba-zum-westen-tage.html) Montagabend, 18 Dezember Ran war ganz behutsam, als sie ihren kleinen Bruder das ersten Mal entgegennahm. Ganz bewegt stand sie am Bett ihrer Mutter und bestaunte entzückt das kleine Baby, das aus seinen halbgeöffneten blauen Augen müde schaute. „Oh, meine Güte“, entwich es der werdenden Mami. Ganz fasziniert schaute sie kurz zu ihrer Mutter. Ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder ihrem Brüderchen zuwandte. „Oh, Mama. Er ist so süß“, fasste sie die Hand: „Wie klein er ist“, war ihre Stimme ganz andächtig und leise geworden. Ihr Herz lief über vor schwesterlicher Freude und Glück. Liebevoll wurde sie von ihren Eltern und auch Yusaku angesehen. Der sich für sie mitfreute. Es war Ran wirklich anzusehen, dass sie sich in diesem Moment gerade wie die stolzeste große Schwester der Welt fühlte. Jedenfalls bis ihr Vater seiner Tochter kurzum den Säugling mit den Worten: „Jetzt bin ich dran! Akamaru komm zu Daddy“, vom Arm herunternahm und seinen Sohn auf den seinen umbettete: „Wer ist dein Daddy!? Wer ist dein Daddy? Ich bin dein Daddy. Sag Daddy“, war auch er ganz begeistert über seinen Sohn. Eri beobachtete das Ganze. Auch sie war glücklich. Der Anblick ihrer Familie erfreute sie. Auch wenn sie erschöpft den Kopf tiefer ins Kissen sinken ließ. Yusaku dagegen verspürte mit einem Mal einen Stich im Herz. Traurigkeit hatte ihn ergriffen. Erinnerungen kamen hoch wie er die drei jetzt das neue Familienmitglied so liebevoll empfangen sah. Deren Anblick ihm den Tag der Geburt seines eigenen Sohnes zurückbrachte. Es kam ihm vor als wäre es erst gestern gewesen, dass Shinichi das Licht der Welt erblickt hatte. Ihm wurde nur umso schmerzlicher bewusst wie sehr er seinen eigenen Sohn beschützen wollte und doch bedrückt feststellen musste, dass er das nicht konnte. Nicht immer wie ihn gerade die Erfahrung der letzen Tage besonders lehrte. Das zu akzeptieren fiel ihm schwer. In gewisser Weise fühlte er sich so dass er versagt hatte. Eri sehend dachte er an Yukiko. Seine Frau hatte seiner Zeit ebenso erschöpft wie glücklich ausgesehen. Ein flüchtiges Lächeln umspielte seinen Mund für einen Bruchteil von Sekunden, bevor es wieder verschwand. Er vermisste sie. Er vermisste es bei ihr zu sein. Jetzt wo er das befreundete Ehepaar genau vor seinen Augen hatte. Er hatte Angst. Die Angst um seinen Sohn vermischte sich mit der um seine Frau. Da waren sie wieder die quälenden Fragen: War Shinichi gesund? Hatte er alles überstanden oder lauerte da doch der Krebs? Würde er noch einmal mit Yukiko zusammen sein? Er vermisse ihre Nähe… gerade jetzt… mit ihr zusammen, so wusste er, wäre alles gleich halb so schwer. Und nicht zu vergessen da war auch noch sein zweites Kind. Sein anderes Kind. Das, das er nie gesehen hatte. Von dem er nicht einmal gewusst hatte, dass wenn auch nur für kurze Zeit existiert hatte. Ebenfalls ein Sohn oder vielleicht doch eine bezaubernde kleine Tochter? Vielleicht eine so wie Ran? Ihm wurde auch das nur umso klarer, dass er es nie erfahren würde. Dass er niemals jenes atemberaubende Glücksgefühl dieses Kind jemals in seinem Arm zu halten erleben würde. Yusaku kämpfte gegen aufkommende Tränen, die seiner Trauer und seinem Schmerz Ausdruck verleihen wollten. Zu seinem Glück beachtete ihn keiner soweit. Worüber er auch dankbar war, denn er hätte jetzt nicht darüber sprechen können. Denn dann so wusste er, hätte er gegen die Tränen verloren. Er wollte ihnen nicht die Freude verderben. Still schluckte er seinen Kummer runter. Ran merkte wie ihre Eltern nicht wie es in ihrem Freund aussah. Sie hatte in diesem Moment, ebenso wie ihr Vater, nur Augen für ihren kleinen Babybruder. Sie war regelrecht traurig, als sie nach nur gut fünfzehn Minuten mit Yusaku und ihrem Vater wieder gehen musste. Die Schwester, die gekommen war hatte die Besuchszeit für beendet erklärt und sie auf morgen vertröstet. „Mach’s gut Mama“, verabschiedet sie sich noch von ihrer Mutter, indem sie Eri umarmte. „Und du mach es auch gut“, suchte sie noch einmal die Hand ihres gerade eine halbe Stunde alten Bruders: „Akamaru, ich hab dich lieb“, hauchte sie ihm zwei liebevollzarte Küsschen auf die Wange, bevor ihr Vater den Sohn an die Schwester abtreten musste. Wenn auch nicht ohne, dass er das bedauerte. Zusammen mit Ran und Kogoro verließ Yusaku das Krankenhaus, welches dasselbe war in dem auch Shinichi lag. Wie ihm erst jetzt richtig bewusst wurde, dass sein Sohn sich gerade mal nur zwei Stockwerke höher befand. Yusaku zögerte kurz, bevor er seinen Wagen stehen ließ und zusammen mit Kogoro Ran nachhause brachte. Sie dort abgesetzt, zog dieser sich kurz um. Kogoro war so richtig in Feierlaune und lud seinen Wohngenossen ein. Yusaku lehnte nicht ab. Ran hatte sich währenddessen fürs Bett fertig gemacht. Sie hatte ganz vergessen gehabt ihrer Freundin Bescheid zu geben. So schlief Kazuha schon, als sie nachhause gekommen war. Sie war enttäuscht. Nur zu gerne hätte sie ihr alles brühwarm erzählt, aber sie wusste ja das Kazuha morgenfrüh arbeiten musste. So beließ sie es leise, mit einem Seufzer, ihr Zimmer betreten dabei. Denn sie selbst war leider noch viel zu aufgekratzt um schlafen zu können. Sie freute sich einfach schon zu sehr auf Morgen. Voller Vorfreude wartete sie darauf ihren Bruder wieder zu sehen. „Wie süß er ist!“, sprach sie überglücklich vor sich hin, als sie bereits im Bett lag. Und dann kam ihr natürlich ihr eigenes Töchterchen in den Sinn: Kickchen ich freu mich schon total auf dich, dachte sie mit geschlossenen Augen in sich hinein lächelnd. Die Decke etwas zu sich höher gezogen öffnete sie die dann Augen: Ihr war Shinichi eingefallen. Was ihrer Hochstimmung ganz abrupt einen ziemlichen Dämpfer versetzte. Einen Moment später hatte sie Tränen in den Augen. Ihr war plötzlich nach heulen zu Mute. Ein wenig geweint, setzte sich Shinichis Ex-Freundin schließlich auf. Die Mutter seines ungeborenen Kindes schaute hinüber zum Schreibtisch. Schnell stand sie auf, lief hin nur um dann enttäuscht das Foto von ihm wieder in ihrer Hand auf das Holz zurück sinken zulassen. Ein Stückchen entfernt davon lag ihr Handy. Kein entgangener Anruf. Wohl einer, aber der war nur von Sonoko. Leider auch keine SMS. Bedrückt legte sie auch das Handy wieder zur Seite. Sich in ihrem dunklen Zimmer noch einmal zu ihrem Bett umgedreht, entscheid sie sich, sich nicht wieder hinzulegen. Vielleicht so dachte sie: Ist Yusaku ja noch auf. Ihr fiel ein das sie ihm und ihrem Vater gar nicht gute Nacht gesagt hatte, weshalb sie beschloss das jetzt nachzuholen. Zu ihrer großen Überraschung jedoch fand sie sich im ganzen Haus alleine- mal abgesehen von Kazuha und Heiji in seinem Zimmer- vor. Na gut, die Hunde und Goro waren auch noch da, aber sonst niemand. Keine Spur von ihrem Vater und Yusaku, die sie zunächst in Wohnzimmer und Küche gesucht hatte. Danach hatte sie auch in Yusakus Zimmer kurz nachgesehen, aber auch hier war er nicht gewesen. Wo ihr Vater war konnte sie sich so ziemlich zusammenreimen. Bestimmt ist er ein Saufen gegangen und prallt jetzt vor allen, dachte sie verächtlich. Aber wo war Yusaku? Er war in der vergangenen Woche sehr viel weg gewesen. Vielleicht bei Shinichi? fragte sie sich. Niedergeschlagen wusste sie beim Schließen der Türe nicht, ob sie diese Annahme nun eher beruhigen oder doch beunruhigen sollte. Damit war Shinichi leider nur noch umso präsenter. Weshalb sie nur noch unschlüssiger auf dem Flur stand. Ich bin ganz alleine, dachte sie: Verdammt“, stiegen ihr die ersten Tränen in die Augen: Ich will nicht allein sein. Zurück in ihr Zimmer wollte sie auch nicht. Auf der anderen Seite war das Elternschlafzimmer. So wie sich jetzt fühlte wünschte sie sich ihre Mutter sehr. Sie wäre auch zu ihr gegangen und hätte sich von ihr trösten lassen, aber sie war nun mal nicht da und auch zum Anrufen war es um kurz vor zehn wohl schon zu spät. Das gedacht fiel Rans Blick auf die Treppe, die zum Kinderzimmer hoch führte. Sie überlegte nicht lange, sondern lief die Treppe nach oben. Hinter sich die Zimmertüre geschlossen sah sie das leere Kinderbettchen, welches für Kickchen schon seit Monaten bereit stand. Mit der schönen Bettwäsche, die sie damals selbst von dem Geld, dass Shinichi ihr geschickt hatte ausgesucht, bezahlt und hier oben stolz bezogen hatte. Daneben der in Lebensgröße aufgemalte Sherlock Holmes. Zu diesem gelaufen ließ Ran sich, mit den Fäusten gegen die bemalte Figur geschlagen, die für sie die Wurzel allen Übels verkörperte, an der Wand entlang weinend auf den Fußboden gleiten. „Shinichi“, war in dem so stillen Raum, indem keine Menschenseele außer ihr war in nur gedämpftem Licht, ihr Schluchzen zu hören: „Komm zu mir zurück“, hielt sie sich mit einer Hand am Fußende des Bettchens fest: „Du fehlst mir so. Ich vermisse dich doch. Komm zurück“, klagte sie mit tränenerstickter Stimme. Irgendwann war sie fertig mit Weinen. Mit trockenenden Tränen auf den Wangen schaute sie zu dem Meisterdetektiv des alten Londons hinauf. Ihr Blick spiegelte ihre Wut, wenn diese auch sofort wieder verpuffte und sie: Shinichi, komm zurück, denkend ratlos noch weiterhin auf dem Boden sitzen blieb. Sie musste doch einsehen, dass sie doch noch nicht so über ihn hinweg war, wie sie bereits gedacht hatte. Erneut durchflutete sie eine Welle der Einsamkeit und des sich verlassen Fühlens, wie sie so mit Kickchen im Bauch dasaß. Yukiko ging es nicht besser. Sie war nicht zu ihrer Mitbewohnerin hochgegangen. Yusaku hatte ihr eine SMS geschrieben, aber sie war seiner Einladung nicht nachgekommen, sondern beim schlafenden Shinichi geblieben. Nachdem sie das Krankenhaus hatte verlassen müssen, weil die Schwester sie streng nachhause geschickt hatte, legte sie das Stück bis nachhause zu Fuß zurück. Den Vorschlag und Einwand der Schwester sie solle sich doch von ihrem Mann abholen lassen und nicht alleine durch die dunklen Straßen laufen, hatte sie in den Wind geschlagen. Sie hatte Yusaku nicht anrufen wollen. So wie sie sich gerade fühlte wollte sie ihn lieber nicht sehen. Den Parkplatz des Krankenhausgelendes überquert hatte sie den Wagen ihres Ehemannes, welcher noch immer zwischen den anderen Autos geparkt dort stand, übersehen. Um die Ecke gebogen war ihr Gemüt ebenfalls der stummen Trauer verfallen. Sie dachte an Yusaku. Sie konnte sich denken, dass es ihm ähnlich wie ihr gehen musste. Sie fühlte sich schuldig. Armer Yusaku, dachte sie mit gesenktem Kopf und engangelegter Kapuze an ihn. Gerne wäre sie jetzt bei ihm gewesen. Ihr ging es genauso, dass sie ihn vermisste. Sie hätte sich jetzt gerne von ihm trösten lassen und ihn ihrerseits getröstet. Aber das ging ja nicht. Sie wusste nicht wie sie ihm jetzt unter die Augen treten sollte. Sie, die durch ihre hochmütige Arroganz doch an alldem die Schuld trug. Wie sollte sie das wieder gut machen? Und noch dazu war das nicht das Einzige was sie quälte. Da war auch noch dieses andere Gefühl. Dieses Gefühl von Neid, Eifersucht und Missgunst in ihr. Sie seufzte. Nun es war nicht zu ändern, ermahnte sie sich selbst, als sie endlich das Haus, indem sie lebte erreicht hatte. Die Haustüre geöffnet ging sie durchgefroren hinein. Hinter sich geschlossen umzingelten Queen und Holmes sie. Doch sie hatte keinen Sinn die Hunde weiter zu beachten. Sie fühlte sich einfach nur müde und sterbenstraurig. Ihre Schuhe einen nach dem anderen von den Füßen gezogen bückte sie sich diese ordentlich unter die Garderobe stellend. Leicht überkam sie Schwindel, als sie sich wieder aufrichtete. Sich die heiße Stirn haltend, stieg sie die Treppe hoch. Und danach das dunkle Wohnzimmer durchquert gleich darauf die nächste. Doch sie ging diesmal nicht wie sonst in das gemeinsame Schlafzimmer, in welchem sie nur zu oft alleine schlafen musste. Heute wollte sie nicht dort hinein. Die Stille, die sie in diesem dunklen Raum aushalten musste, war ihr diesmal einfach zu schauerlich. Und so fiel ihr Blick, wie zuvor vor einer Weile der von Ran, auf die Treppe, die noch ein Stockwerk höher führte. Das Kinderzimmer erschien ihr der geeignete Ort um sich der Trauer und ihrem Selbstmitleid hinzugeben. Oben angekommen bleib sie überrascht die Tür geöffnet stehen. Ebenfalls überrascht sah auch Ran sie an. Die Blicke der beiden einsamen Frauen trafen sich. Die eine hatte geweint, die andere wollte es. In ihrer Verfassung war Yusakus Frau nicht in der Lage angemessen auf Rans Traurigkeit zu reagieren. Dazu hatte Yukiko zu sehr mit ihren eigenen Gefühlen zu tun. Weshalb sie unbeholfen auf Ran reagierte, die sie hoffnungsvoll etwas fragte: „Ist Yusaku auch wieder hier?“ „Nein“, antwortete seine Frau etwas verwirrt. „Ist er denn nicht hier?“, fragte sie dann. Plötzlich lag Besorgnis in ihrer heiseren Stimme. Auf das kopfschüttelnde, verblüffte: „Nein“, seitens Ran verschwand Yukio, hinter sich die Tür schließend, zurück auf den Flur. Ran war damit, auch nicht schlauer nur mit den Schultern gezuckt, wieder alleine. Wo konnte ihr Mann sein? fragte sie sich. Sie machte sich Sorgen um ihn. Ihre Armbanduhr verritt ihr das sie gute 1 ½ Stunden benötigt hatte um zuhause anzukommen. Nun ja sie war ja auch recht langsam gelaufen. Was nun aber hieß das es jetzt bereits zwanzig vor Zwölf war. Es sah ihrem Mann eigentlich gar nicht mehr ähnlich, solange abends weg zu bleiben. Sie konnte sich noch an die Zeit in LA erinnern. Da war es zwischenzeitlich üblich gewesen, dass er erst in den frühen Morgenstunden zurück gekommen war. Vereinzelt war es auch hier noch vorgekommen, aber das letzte Mal war mittlerweile schon eine Weile her. Wo konnte er sein, fragte sie sich. Zwar konnte sie sich weniger vorstellen, dass Yusaku vielleicht zusammen mit Kogoro weggegangen war, denn so dicke waren die zwei Männer eigentlich gar nicht miteinander. Selbst trotz der Geburt des kleinen Jungen. Ihr Mann hatte schließlich sicher einen anstrengenden Tag hinter sich, sodass sie es eigentlich für wahrscheinlicher hielt das er abgelehnt hätte, um sich hinzulegen. Sie beschlich ein ungutes Gefühl. Was wenn er sich in seiner Trauer wieder alten Gewohnheiten hingab und sich betrank? Sie war eigentlich sehr froh darüber gewesen, dass er diese, auf sie durchaus beängstigende, Art in den letzten Monaten abgelegt hatte. Wenn er also wieder trank, war es mal wieder ihre Schuld. Ein Grund für Yukiko sich noch mehr zu schämen. Die nächsten Stunden haderte sie mit sich, ob sie ihn trotz Fieber in den Bars der Stadt suchen sollte. Schließlich entschied sie sich nach 2 Uhr dann doch dafür. Nachdem Yusaku noch immer nicht zurückgekehrt war und sie ihren Mut zusammen genommen hatte, um ihn angerufen, war er nicht dran gegangen. Weshalb sie sich Mantel und Handschuhe anzog und in der kalten Winternacht hinaus ging. Zu ihrem Pech waren es aber die falschen Bars in denen sie ihren Mann suchte. Außer blöde angemacht zu werden erreichte sie dadurch nichts. Sich beeilt war sie ca. 2 Stunden später wieder zurück im Warmen. Niedergeschlagen schaltete sie im Wohnzimmer das Licht ein. Ran war auf dem Sofa während einer Werbepause eingeschlafen. Obwohl sie sich mittlerweile wieder bekrabbelt hatte, hatte sie nicht zurück ins Bett gewollt und um sich abzulenken den Fernseher eingeschaltet. Diesen ignoriert ging Yukiko an ihr vorbei. Sie ging in die Küche. Dort einen Kaffee gemacht setzte sie sich hin. Sie brauchte jetzt wirklich einen. Danach wollte sie ihre Suche fortsetzen. Die Laune der Männer dagegen war bestens. „Komm gib mir doch einfach den Schlüssel. Du bekommst das ja eh nicht hin“, lachte Yusaku auch leicht lallend den frischgebackenen Vater aus und war somit nicht so leise wie seine Frau. Was die Hunde, die friedlich bei Ran gelegen hatten, plötzlich laut bellend aufspringen ließ. Das Geräusch der sich öffnenden Haustüre und das laute Gelächter ließen die Vierbeiner nach unten schießen und auch Yukiko aufmerksam werden. Ran davon erschreckt hatten sie geweckt. Sich aufsetzend sah sie Yukiko zu sich ins Wohnzimmer laufen, die ihren fast geleerten Kaffee in der Küche hatte stehen lassen. Derweil kamen Yusaku und Kogoro, sich gegenseitig stützend, herumalbernd die Treppe nach oben. Dass Holmes und Queen sie den Alkohol gerochen angeknurrt hatten, hatte sie nicht gestört. „Ha, die Tölen haben Angst vor uns!“, kommentierte Kogoro deren Reaktion abschätzig. „Ja, sieht ganz so aus“, fand auch Yusaku: „Warum nur?“, das komisch. Beide waren sie zwar müde, aber immer noch munter. In der Weise wie sich der Alkoholpegel bei ihnen gesteigert hatte, hatten sie sich immer mehr aufeinander eingespielt. Zwar war Yusaku zurückhaltender gewesen und hatte entsprechend auch weniger getrunken, aber auch er hatte sich wie Kogoro nicht gelangweilt. Frauen aufzureißen machte eben auch unter Männern Spaß. Wäre Ruth jetzt noch dabei gewesen oder Richard wäre es, so hatte Yusaku zwischenzeitlich gedacht, perfekt gewesen. Aber auch nur mit Kogoro war es okay gewesen. Kogoros stolzer Vater Getue kam doch bei Einigen gut an. Doch trotzdem war Yusaku besser gewesen. Wenn er denn gewollt hätte, wäre er auf sechs gekommen, die zu mehr als nur spendierten Drinks bereit gewesen wären. Mit denen er hätte die restliche Nacht verbringen können. Letztlich hatte er charmant lächelnd abgelehnt. Aber es war doch ein bestätigendes Gefühl, dass man gekonnt hätte, wenn man den gewollt hätte. Welches auch Kogoro wie immer sehr genossen hatte. Männer die gute Väter waren- und dafür hielt Kogoro sich wirklich keine Frage- wirkten nun mal auch sehr anziehend auf Frauen. Somit hatten die Beiden auf dem Heimweg genug Gelegenheit gehabt ihre verschiedenen Methoden mal ganz ausgiebig zu erörtern und die einzelnen Vor- und Nachteile ihrer jeweiligen Methoden auszudiskutieren. Oben auf der Schwelle zum Wohnzimmer angekommen versuchten beide Männer mit einem Mal plötzlich alleine frei zu stehen. Was nicht nur bei Kogoro im ersten Moment für zumindest leichte Koordinationsschwierigkeiten sorgte. „Hallo Ran“, hörte sie ihn, angeekelt vom Erscheinungsbild ihres Vaters, seine Tochter begrüßen. Yusaku der immerhin noch halbwegs geistig in der Lage war zu verstehen, dass mit dem Rumgekicher bei Rans bösem Blick jetzt Schluss war, versuchte sich zusammenzureißen. Auch wenn ihm das mehr schlecht als recht gelang und er in seiner Ausgelassenheit Mühe hatte eben nicht wieder in Gelächter auszubrechen, weil er noch soweit die Zusammenhänge verstand, weshalb Ran ihren Vater seiner Erwartung nach gleich zusammenfalten würde. Umso verblüffter guckte er, als nicht Kogoro es war, der von Ran entrüstet und im wahrsten Sinne des Wortes schockiert: „Paps das du dich betrinken musst war ja sowas klar. Aber du Yusaku!?“, aufgebracht ausgeschimpft wurde: „das du bei sowas mitmachst!?“, klagte sie ihn von ihm enttäuscht wütend an: „Wie kannst du nur!?“ Damit hatte er nicht gerechnet gehabt, weshalb ihm nichts mehr dazu einfiel. Spaß hatte er jetzt wirklich keinen mehr. Ganz im Gegensatz zu seinem Begleiter. Kogoro reagierte gleichfalls sauer und schrie seine Tochter zurück an: „Mach doch nicht so ein Palaver“, lallte er undeutlich: „Du bist genauso schlimm wie deine Mutter.“ Damit hatte er Ran dazu gebracht beleidigt ihre Decke zu schnappen und nach oben zu stampfen. „Hey! Ran, morgen sind wir doch schon wieder nüchtern“, rief Yusaku ihr nach. Er wollte ihr hinterher, blieb aber plötzlich stehen, als er seine Frau sah, die sich vor ihm zurück in der Küche versteckt hatte. Auch in ihrem Gesicht las er Entsetzen über sein Verhalten. Auch wenn er den Grund dafür nicht richtig deuten konnte. Yukiko war ihrer Seitz erwischt nicht in der Lage sich zu rühren. Als ihr Mann gegangen war, blieb in ihr die bittere Tatsache, dass sie mit ihrer Vermutung richtig gelegen hatte. Zumindest nahm sie das an. Yusaku legte sich in seinem Zimmer schlafen. Zu Ran war er nicht mehr gegangen. Kogoro ebenso wenig. Denn er hatte es nur bis auf das Sofa im Wohnzimmer geschafft. „Was guckst du so“, machte er grummelnd die Frau seines Trinkkumpanen an. Dienstag, 19. Dezember Am nächsten Morgen frühstückte Ran, als Yusaku mit einem bösen Krater schließlich nach unten kam. Am noch tief und fest schlafenden Kogoro vorbei schluffte er in die Küche. Ran saß alleine dort. Mit Verachtung drehte sie ihr Gesicht zur Seite, als er an ihr vorbei zur Kaffeemaschine ging. „Verdammte Scheiße“, hörte sie ihn leise vor sich hin fluchen. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie wie er sich ein Glas mit Wasser füllte. Die Tablette legte er beiseite, als er ihrem bösen Blick begegnete. „Stimmt“, meinte er: „Wer trinken kann, der kann auch Schmerzen ertragen.“ Das gesagt setzte er sich, für sich selbst ein Schälchen aus dem Schrank und Stäbchen aus der Schublade genommen. „Du bist doch jetzt nicht allen Ernstes sauer auf uns“, stellte er ironisch fest. „Komm schon“, sah er sie an: „Gestern wurde dein Bruder geboren. Das war doch wohl ein Grund zum Anstoßen und ausgiebigen Feiern.“ „Mag ja sein“, entgegnete die Ex-Freundin seines Sohnes vorwurfsvoll: „Aber müsst ihr dazu gleich ein Trinkgelage abhalten und euch dabei dermaßen besaufen!?“, war sie wegen gestern Abend immer noch sehr verärgert: „Könnt ihr nicht ohne Alkohol Spaß haben so wie vernünftige Leute?“, tadelte sie ihn schnippisch. „Was regt dich das bitte auf“, konnte Yusaku das nur bedingt nachvollziehen: „Es ist jawohl Brauch die Geburt eines Knaben erst einmal ordentlich zu begießen.“ „Ach ja“, schnaubte sie. „Ja“, meinte der Vater ihres Ex-Freundes bestimmt: „Du bist doch nicht etwa eifersüchtig. Du bist auch toll und dein Dad liebt dich. Aber Jungs sind nun mal ein Grund für Väter ganz besonders anzugeben“, hatte er da irgendwie schon Verständnis für Kogoro. „Aber keine Grund für dich zum Unmut“, fügte er hinzu: „Wenn du deine Kleine hast, dann werden wir das auch richtig feiern.“ „Was?“, sah Ran in ganz entsetzt an: „Ist das dein Ernst!?“ „Aber sicher“, stand Yusaku mit einem breiten Grinsen auf und holte sich den Kaffee: „Natürlich werden wir uns ordentlich betrinken wenn Kickchen da ist!“, meinte er amüsiert. Seine Stimme ließ keinen Zweifel daran, dass er das vollkommen ernst meinte und sich bereits schon wie ein Schnitzel darauf freute: „Ob sie ein Mädchen ist hin oder her“, war ihm sein Stolz regelrecht auf die Brust geschrieben. „Dafür nehme ich dann auch gerne noch einmal solch einen Krater in Kauf“, hatte er sich wieder mit der gefüllten Tasse zu der Ex-Freundin seines Sohnes umgedreht. „Aber natürlich können wir zwei auch zu einem Gläschen gutem Wein anstoßen, wenn dir das rechter ist“, setze er sich wieder neben die Mutter seiner Enkelin: „Betrinken wird ich mich trotzdem“, grinste er sie an. Daraufhin kassierte er von ihr einen zerknirschten Blick. Dazu Sagen tat sie nichts mehr. Ihr Frühstück beendet ging sie immer noch empört über ihren Vater an diesem vorbei zurück nach oben in ihr Zimmer. Yusaku hingegen beschloss, nachdem er auf dem Balkon geraucht hatte, sich noch einmal hinzulegen. Doch das musste er verschieben, um an der Haustür ein Parket vom Postboten entgegen zu nehmen. Es war Ruth Paket, welches er erst auf seinem Schreibtisch auspackte. Dann legte er sich müde doch hin. Am frühen Nachmittag stand er wieder auf. Auf sein Handy sehend wurde er auf den entgangenen Anruf seiner Frau aufmerksam. Er wollte sich schon besorgt auf den Weg machen, als ihm erst bei genauerem hinsehen die Uhrzeit des Anrufes auffiel, dass dieser nicht heute Morgen sondern bereits in der Nacht um 1:43 Uhr bei ihm eingegangen war. Was ihn doch zum Stutzen brachte. Das Handy in sein Jackett gesteckt machte er sich auf den Weg zu seiner Familie ins Krankenhaus. Da er sein Auto ja hatte stehen lassen, lief er durch die bereits weihnachtlich geschmückte Innenstadt von Beika. An einem Juwelier vorbeikommend hatte er sofort etwas im Auge, was er seiner Frau hätte schenken können. Die Kette ganz links im Schaufenster empfand er wie perfekt für Yukiko. Für einen Moment überlegte er sie zu kaufen, bevor er dann ohne das Geschäft betreten zu haben weiter ging. Ran, so hatte er früher bereits entschieden, wollte er etwas für Kickchen schenken und dank Eris Hilfe hatte er es auch schon fast fertig. Für den Professor hatte er auch etwas Nettes gefunden. Für Shinichi allerdings hatte er das dumpfe Gefühl war es gleich was er ihm mitbrachte. Er hatte die dumme Vermutung, dass sein Sohn sich über nichts was er ihm schenken würde freuen würde. „Eri hat einen gesunden Jungen zur Welt gebracht“, erfuhren seine Frau und sein Sohn auf Stadion von ihm nicht nur das Geschlecht, sondern auch das Gewicht und die Körperlänge von Akamaru ganz genau, was den geschrumpften Shinichi nicht im Entferntesten interessierte. Seine Mutter hingegen frustriert und deprimiert zur Kenntnis nahm. Auf den Blick ihres Mannes, auf ihre ausgelaugte Gestalt hin, wimmelte sie ab: „Oh, wie schön.“ Sie sah das Yusaku nicht entging wie krank sie sich fühlte. Seine Sorge um sie bedrängte sie. Sie hatte Angst, dass er sich diesbezüglich äußern würde. Was er zu ihrem Glück aber bleibenließ. Dafür brachte er sie durch etwas anderes neugierig gefragt aus der Fassung: „Was wolltest du von mir?“, erkundigte er sich zu ihr gegenüber an den Tisch gesetzt. Verwirrt sah seine Frau ihn an: „Was meinst du?“, fragte sie verunsichert. „Dein Anruf. Du hast mich mitten in der Nacht angerufen. Warum?“, beugte er sich gespannt etwas, die Arme verschränkt auf dem Holz abgelegt, zu ihr rüber. Inständig hoffte er insgeheim sie würde ihm den wahren Grund nennen. „Ach das“, wimmelte Yukiko ab. Sie fühlte sich in die Enge getrieben: „Das war nicht so wichtig.“ „Glaube ich kaum“, entgegnete Yusaku ihr darauf: „Mit Shinichi war doch nichts“, deutete er per Blick kurz auf seinen Sohn: „Warum hast du also angerufen?“, wollte er wissen. Rans Ex-Freund bekam die Unterhaltung seiner Eltern mit. Jedes gesprochene Wort, aber es belastete ihn als ihr Kind nicht das sich anhören zu müssen. Der Streit seiner Eltern war ihm gleich. „Du hast dir doch nicht etwa Sorgen um mich gemacht!?“, spekulierte er, als ihr Zögern ihm zu lange dauerte auf das, was ihm in seiner Vorstellung am besten gefallen hätte. „Ach was“, lachte seine Frau ihn nervös aus: „Wie kommst du denn darauf?“, sah Yukiko ihn kalt an. In der Hoffnung sie würde damit durchkommen: „Du bist doch Erwachsen. Es ist deine Sache wo du dich des Nachts herumtreibst.“ „Heißt das, dass es dich mal wieder nicht interessiert was ich tue?“, schlussfolgerte ihr Mann daraufhin gekränkt und verletzt. „Ganz richtig“, schaffte Yukiko es ihm das glaubhaft zu machen: „Du kannst tun und lassen was du willst. Es ist deine Sache.“ „Schade“, quittierte Yusakus das aufstehend. Er ging. Er tauchte erst wieder zur Abendvisite auf. Sein Sohn durfte nun endlich wieder etwas zu sich nehmen, wie er durch eine Schwester erfuhr. Von Yukiko hatte er das nicht erfahren. Seit seiner Rückkehr hatten sie kein Wort mehr miteinander gewechselt, sondern hatten jeder getrennt für sich jeweils in ihrer Ecke des Zimmers gestanden. Der geschrumpfte Shinichi empfand es immer noch als ungewohnt, als er bereits zum vierten Mal an diesem Tag etwas Tee zum Abendessen und dazu wieder ein wenig Zwieback vorgesetzt bekam. Dazu hing er weiterhin an der Infusion. Vorsichtig probierte er sich schlecht gelaunt daran. Später Mit seiner Frau nachhause gekommen fand Yusaku Ran zusammen mit Kazuha, Aoko und Sonoko vor dem Fernseher. Während Yukiko gleich nach oben verschwand, erriet ihr Mann: „Scheint, als macht ihr einen Mädels Abend“, schaute er zu Sonoko die gut gelaunt direkt neben Ran saß und sich gerade Chips in den Mund steckte. „Wir haben uns wieder vertragen“, lächelte ihn die Ex-Freundin seines Sohnes und ihre Freundin happy an. „Das freut mich“, kam Yusaku zu ihr. „Schau mal“, hielt sie ihm stolz einen Schal hin: „Denn hat sie mir zur Versöhnung mitgebracht.“ Etwas verwundert verstand er die Andeutung, dass er sich zu ihr runter beugen sollte. Fröhlich flüsterte Ran in sein Ohr: „Ich hatte doch nach oben abgegeben das Sonoko sich bei mir entschuldigt und mir gewünscht, dass sie mir genau diesen Schal mitbringt. Es hat tatsächlich funktioniert!“, freute sie sich wie ein Hermelin. „Das ist ja toll“, nahm Yusaku das beeindruckt zur Kenntnis. Er fühlte sich in seiner Idee, die er vorhin neben Yukiko im Auto gehabt hatte ermutigt. Durch sie war er auf einen Einfall gekommen. „Bis später“, sagte er. „Du kannst ruhig hier unten bleiben. Du störst uns nicht“, meinte Ran. „Ich darf bei euch dabei sein?“ Yusaku fühlte sich glatt geschmeichelt: „Was für eine Ehre, aber ich muss den Damen leider ablehnen. Ich bin verhindert. Ich habe noch etwas Wichtiges zu erledigen. So als bald“, verabschiedete er sich amüsiert ganz Gentleman von den vier Freundinnen. „Wenn das so ist“, lachte Ran, wie auch Sonoko, Aoko und Kazuha über seine Worte. „Mach’s gut“, rief Ran ihm noch nach, wie er sich die Treppenstufen hochmachte. „Macht’s besser“, grinste er von oben noch auf die vier Teenager herab, ehe er sich umgedreht über den Flur in sein Zimmer kam. Zum Schlafzimmer geschaut hatte er, an seine Frau gedacht, die Türe kopfschüttelnd geöffnet. Die Tür hinter sich geschlossen ging er gezielt bis zu seinem Schreibtisch. Angekommen zündete er mit dem Schamasch die 4te Kerze des neuntarmigen Hanukkahständers an. Dann setze er sich auf seinen Stuhl. Kurz betrachtete er die Kerzen. Aus der Schublade holte er das kleine Büchlein von neulich, etwas Papier, einen Stift und auch die darunter liegenden Briefe von Ran an seinen Sohn andressiert heraus. Die er mit einem Zettel mit der Aufschrift „Göttliche Ordnung“ versah. Die Briefe neben sich abgelegt schlug er das Heft auf. Suchte sich zu Shinichi folgendes heraus: Magen- birgt Nahrung. Verdaut Vorstellungen und Ideen und dann zu seiner Frau: Bronchitis- entzündete familiäre Umgebung. Streiten und schreien. Manchmal auch schweigen, schlug Yusaku nach. Beide Erläuterungen erschienen ihm logisch. Auch wenn letztere für ihn offensichtlicher war. Bei der ersten aber, kam er ins Grübeln. Was war genau Shinichis Problem? Handelte es sich um die Vorstellung für immer Conan bleiben zu müssen? Oder ging es vielleicht gar um eine andere Idee? Yusaku überlegte wofür das gut sein sollte und was das gegebenenfalls für eine Idee sein konnte. Die Briefe vor sich ausgebreitet brütete er über diesen und das helle Licht der Kerzen betrachtend. „Herrliches Hanukkah“, sprach er schließlich emsig das Papier beschriftend aus: Ich erkläre Frieden und Harmonie in mir und um mich. Alles ist gut. Und für Shinichi: Ich verdaue das Leben mit Leichtigkeit. Dahinter setze er noch dick und fett unterstreichen drei Ausrufezeichen. Zufrieden raffte er die Briefe wieder zusammen und packte diese in die Schublade zurück: „Massel Tov“, hatte er seinen Plan nun durchdacht. Zwar wusste er, dass dieser nicht einfach umzusetzen war, aber das hinderte ihn nicht daran zu beschließen es zu versuchen. In der Nacht wurde er plötzlich wach. Etwas winziges, Feuchtes grub sich in sein Gesicht. „Na du“, tastete er ratend in die Dunkelheut: „Wer ist denn da?“, einen der Hunde vermutet. Aber es war kein Hund. Es war etwas anders. Im ersten Moment verwirrt tastete er noch mal genauer. Das Etwas war nicht wie erwartet groß, sonder es war klein. Auch die Nase war viel kleiner und auch die Ohren saßen anderes. Ebenso der Schwanz fühlte sich ganz anderes an: „Goro!?“, fragte er verblüfft das kleine Etwas. „Mau.“ „Was machst du denn hier?“, merkte er wie der Kater sich an ihn schmiegte und an stupste. Gestreichelt werdend aktivierte das Haustier seinen Motor und schnurrte zufrieden los. Freitag, 22.Dezember An diesem Morgen war so eine Art Krankengymnast beim geschrumpften Shinichi, der ihn dazu animieren wollte mit seiner Hilfe ein paar Bewegungsübungen zur Prophylaxe und zur Verbesserung seines Kreislaufes zu machen. Der eigentlich nette Mann mit Namen Omae hatte jedoch keine Chance. All seine Motivationsversuche scheiterten. Der Miniatur Shinichi ließ ihn einfach abblitzen. Zumindest bis sein Vater zum alltäglichen Besuch kam. Auf dessen strengen Blick hin musste er dann seine Beine wenn auch sehr widerwillig bewegen lassen. Doch ein zweites Mal durfte Omae das nicht und an die Arme ließ Yusakus Sohn den Krankengymnast schon zweimal nicht, der ihn schon fast energisch darum bat: „Mach dich bitte nicht so steif. Sonst kann ich dir nicht dabei helfen.“ Der geschrumpfte Shinichi verweigerte! Ganz ungeniert nutzte er die kleines-Kind Masche aus. Er war so bockig und stur, dass selbst sein Vater auf gut deutsch verschissen hatte. „Komm schon, Conan! Jetzt mach mit. Herr Omae hat nicht den ganzen Tag Zeit. Du benimmst dich sehr unhöflich!“, konnte Yusaku gar nicht fassen wie aalglatt er an seinem Sohn abglitt, der sämtliches Bitten und Schimpfen seinerseits scheinbar ganz der möglichen Konsequenzen egal mit: „Ich mach das nicht“, total querstellte. Nach weiteren 5 Minuten gab der Krankengymnast auf. „Es bringt mit ihm nichts“, teilte er ärgerlich an Yusaku und Yukiko gewandt mit. Ihr Sohn hatte gewonnen und den verhassten Typen resigniert vertrieben. Zufrieden lächelte er seine Eltern an. Die zu seinem Glück nicht mehr dazu kamen ihn auszuschimpfen, da Dr. Hiroshige zur Visite mit einer Schwester reinkam. Seinen Patienten routinemäßig untersucht, ordnete er der Schwester an: „Er kann die passierte Kost bekommen.“ Die Schwester nickte. Nachdem er seine Begutachtung beendet hatte, nahm er Yusaku zur Seite, nachdem er sie schon: "Sie können gehen" hinaus geschickt hatte: „Die Wunde heilt immer noch ausgesprochen gut. Es ist erstaunlich“, merkte er beeindruckt an: „Wenn Sie wollen, können Sie ihn über die Feiertage mit nachhause nehmen. Er ist dann soweit, dass Sie ihn mitnehmen können. Wegen der weiteren Untersuchungen“, spielte er vertraulich auf Yusakus Bitte an: „Die verschieben wir am besten auf die ersten Wochen im neuen Jahr. Bis dahin werde ich alles arrangiert haben“, war der alte Arzt zuversichtlich: „Wegen der Bezahlung das klären wir dann und regeln es unter der Hand“, sah der Mediziner das locker: „Ich werde Ihnen Aufbaupräparate und Nahrungsergänzungsmittel mit geben. Sie werden ihm beim Abbau seines Untergewichtes helfen und ihn stärken.“ Am Nachmittag Yusaku ging spazieren. Die zwei Stockwerke weiter stattete er Eri und ihrem Sohn einen Besuch ab. Ran war gerade ebenfalls da. Freudig stand sie daneben und hörte zu wie ihre Mutter ihm erzählte, dass auch sie wahrscheinlich am 23ten entlassen würde. „Das wird den Kater freuen“, entgegnete Yusaku ihr schmunzelnd. „Du nennst meinen Mann einen Kater?“, zog Eri darauf die Augenbrauen hoch. „Nun, ich weiß nicht an wen du bei der Bezeichnung Kater denkst. Ich für meinen Teil meinte Goro.“ Eri und er fingen zu lachen an. Ran lachte mit. Mit der werdenden Mami zusammen fuhr er am Abend nachhause. An diesem Abend… Auch Gin wurde bezüglich Shinichi auf den neusten Stand gebracht. Er flegelte sich rauchend in einem breiten, schwarzen Ledersessel, während Wodka ebenfalls rauchend am Fenster stand. Vor ihm stand seine Informantin, von ihm ins Krankenhaus eingeschleust, und erzählte ihm von den neusten Entwicklungen. So erfuhren die beiden Männer in Schwarz von den geplanten Untersuchungen und Tests bezüglich Shinichis Gesundheitszustandes und des APTX 4869 und dessen Gegengift. „Wir sollten einschreiten“, war Wodka im ersten Moment entsetzt. Doch Gin wies ihn in die Schranken: „Nein“, blieb er dagegen ganz gelassen: „Das APTX ist nicht nachweisbar. Von daher können sie von mir aus ruhig so viel forschen wie sie lustig sind. Sie werden ja doch nichts heraus bekommen!“, zog der blonde Teufel genüsslich an seiner Zigarette und blies im Anschluss den Qualm entspannt aus. „Aber“, wandte Wodka darauf ein: „Dieses Gegenmittel mit dem Sherry es geschafft hat ihn wieder in diesen normal großen Teenager zu verwandeln. Was ist damit?“ „Was soll damit sein?“, reagierte sein Gegenüber leicht gereizt und von diesen als dumm empfundenen Fragen genervt: „Nichts! Was sollte damit sein? Bei dem Gegenmittel wissen sie eh was drin ist und damit wissen sie genauso viel wie vorher. Also bringt sie das auch kein Stück weiter. Nein Wodka“, hatte Gin ein böswilliges Grinsen in seinem Gesicht: „Das bringt ihnen rein gar nichts“, war er sich dessen ganz sicher. Was auch der dickere der Männer einsah. „Trotzdem“, schnippte der Blondhaarige die Kippe an der jungen Informantin vorbei in den Aschenbecher: „Es kann nicht schaden, dass wir uns Akteneinsicht verschaffen in das was sie verzapfen. Bleib weiterhin in ihrer Nähe und wenn es soweit ist besorgen wir uns die Unterlagen“, entließ er das Mädchen- ungefähr gleich alt wie Shinichi- mit einer wegschickenden Handbewegung. Ehe er sich cool eine neue Zigarette ansteckte und seiner Informantin daran ziehend nachsah. „Traust du 045?“, fragte Wodka ihn. „Das wird sich zeigen“, wurde ihm fies zugegrinst. Samstag, 23. Dezember Den Morgen verbrachte Ran, vergnügt vor sich hin singend, damit Ordnung zu machen. „Lass mich das doch machen“, meinte Yusaku, der sie gerade im Bad das Waschbecken winnern sah. Sich über seine Hilfe freuend ließ sie ihn weiter machen und ging schon mal dazu über einmal über die Fensterbank zu wischen. Gemeinsam standen die Zwei ein paar Minuten später zufrieden vor den blitzblanken Armaturen. Damit fertig suchten sie sich ein Stockwerk tiefer in Wohnzimmer und Küche neue Arbeit. Während Yusaku das Saugen übernahm, huschte Ran mit dem Staubwedel überall entlang. Kogoro, der sich von den Beiden in seiner Mittagsruhe gestört fühlte, zog mit der Zeitung ins Schlafzimmer um. Ihn hochgehend sehen verdrehten seine Tochter und sein Mitbewohner die Augen und lachten. So konnten Yusaku und Ran als Duo ungestört in Weihnachtsstimmung vor sich hin machen und tun. Gerade holte Ran unten die Wäsche, da lief Goro hinter Yusaku her ebenfalls bis nach ganz unten. „Hey, lass das“, tadelte er sie amüsiert, als er ihr kurzum den Korb aus den Händen hob: „Du bist schwanger. Vergiss das nicht immer!“, lachte er über sie. Was sie mit einem empört quickenden „Hey!“, quittierte. Eilig lief sie ihm hinterher. Yusaku ließ ihr aber keine Chance den Korb zurück zu schnappen. Sie auslachend lief er mit der Wäsche das letze Stück auf der Treppe voraus bis ins Wohnzimmer zurück. Wo er: „Ha, geschafft“, wie sie etwas aus der Puste angrinste und den Korb auf dem Tisch abstellte. Zerknirscht lächelnd hatte die werdende Mami verloren. „Aber beim Falten der Handtücher darf ich dir doch jetzt helfen, oder?“, fragte sie sich auf das Sofa gesetzt. Abwegig sah er sie an und meinte dann dreist: „Nein!“ „Du hast heute schon genug getan“, fügte er auf ihren entrüsteten Blick hinzu. So blieb ihr nichts anderes als kleinbeizugeben, die Hände in den Schoss zu legen und ihn diese Arbeit erledigen zu lassen. Als er damit fertig war, war er dann derjenige der alles stehen lassen musste. Denn es war Ran, die nun fest darauf bestand das Teekochen zu übernehmen. „Du hast jetzt auch genug für mich gemacht. Denn Tee mache ich!“, wollte sie sich bei ihm für seine Unterstützung revanchieren. Was Shinichis Vater sich gefallen ließ. Auf der Couch legte er die Beine hoch. „Wie lange dauert das denn!?“, drängelte er scherzhaft in Richtung Küche. „Bin ja schon so weit“, kam Ran in diesem Moment freudestrahlend mit einem Tablett auf ihn zu. Gemeinsam genossen sie die wohlverdiente Ruhe, nachdem sie beide so fleißig gewesen waren. Es war doch anstrengend gewesen. Sowohl sie, als auch er waren sie leicht ins Schwitzen gekommen, aber sehr zufrieden. Fast zwei Stunden hatten sie gebraucht, um alles fertig zubekommen, stellte Yukikos Mann auf die Uhr gesehen mit ihr fest. „Wenn wir die passenden Kostüme gehabt hätten, wären wir als die besten Weihnachtselfen durchgegangen“, scherzte er und klatschte wegen der gemeinsamen Leistung gut gelaunt, mit ihr in die Hände. „Stimmt“, stimmte Ran ihm ebenfalls gut gelaunt zu: „Jetzt müssen wir nur noch schmücken“, war ihre Festlegung wie sie sich so umsah. Für einen Moment genossen Beide noch die Pause, bis Ran sich plötzlich glücklich an ihn kuschelte: „Es ist perfekt“, murmelte sie vor sich hin. Yusaku schmunzelte. Sie war müde. „Uns geht es gut“, fühlte auch er sich wohl: „Gott in Frankreich hat auch nicht besser, als wir“, scherzte er Ran drückend, die ihn ansah: „Warum wie in Frankreich?“, fragte sie. „Na, weil doch die Franzosen für das beste Essen bekannt sind.“ „Ach so“, verstand Ran und grinste: „Soll das jetzt eine Anspielung sein, dass ich den Ofen vorheizen soll, weil du Lust auf die Weihnachtsgans hast?“ „So ähnlich“, grinste er zurück. „Haben wir denn überhaupt eine hier?“, überlegte sie und setze sich auf. „Gute Frage!?“, fand Yusaku neben ihr die leere Tasse beiseite stellend. Er stand auf. „Komm, lass uns einkaufen fahren“, meinte er, nachdem er mit ihr festgestellt hatte, dass ihnen nicht nur der Weihnachtsbraten fehlte. Mit Rans Hilfe eben eine Einkaufsliste angefertigt machte er sich mit ihr auf den Weg. Auf dem Weg zum Auto fragte sie ihn: „Kommt Conan zurück?“ „Nein, denke nicht“, antwortete er sich ans Lenkrad gesetzt. „Hab ich mir gedacht“, war sie doch etwas enttäuscht: „Kann man wohl nichts machen“, schnallte sie sich an. In den Supermarkt gefahren und dort alles besorgt, was sie so an Lebensmitteln über die Feiertage brauchten, diese im Kofferraum verstaut und nachhause gebracht schmückten sie das Wohnzimmer noch etwas netter. Kazuha hatte wie kurz danach auch Heiji den Fehler begangen zu ihnen nach unten zu kommen. Shinichis Freund hatte eigentlich nur etwas trinken wollen, wurde aber schließlich auch von Yusaku und Ran gemeinschaftlich zum mit schmücken des Weihnachtsbaums verdonnert. Den Yusaku seinerseits freiwillig gemeinsam mit dem im Gegensatz von seiner Ehefrau genötigten Kogoro vor einigen Tagen besorgt hatte. Nachdem Eris Mann sich auf den Weg gemacht hatte, um seine Frau und seinen Sohn aus dem Krankenhaus abzuholen, erledigte Ran fröhlich mit Yusakus und Kazuhas Hilfe den letzen Feinschliff an den Bannern, die ihre Mutter und ihren kleinen Bruder willkommen heißen sollten. Während sie in Yusakus Zimmer, wo sie die Plakate versteckt gehalten hatten, mit Kazuha voller Vorfreude die letzen Letter von „Willkommen zuhause Mama“ mit dicken Filsstiften ausmalte, musste Heiji die babyblauen Luftballons aufblasen. Yusaku der diese Aufgabe übernommen hatte, unterbrach, als es endgültig dunkel wurde und er seinen letzen aufgeblasen hatte, seine Tätigkeit. Er ging rüber zur Fensterbank. Auf welche er den Hanukkahständer mittlerweile umgestellt hatte. „Wie schön“, fand Ran von ihrer Arbeit zusehend, wie er die 6 Kerzen eine nach der anderen anzündete und dazu leise die zwei Gebete sprach. „Was ist das eigentlich für ein Fest?“, fragte Kazuha. Dann nahm sie den schwarzen Stift wieder in die Hand. „Chanukka was sonst!?“, warf Heiji ihr genervt an den Kopf. Woraufhin er schon einen etwas genervten ach-komm-schon Blick von Yusaku einfing, der, bevor die Zwei zu streiten anfangen konnten, Kazuha den Brauch zu erklären begann: „Chanukka ist ein hebräisches Wort und beutetet so viel wie Einweihung oder Wiedereinweihung.“ Kaum hatte er das gesagt wurde er: „Warte. Erklär ihr das so, wie du mir das erklärt hast“, von Ran eilig unterbrochen. Sie wollte seine Parodie noch einmal hören. Mit einem Blick zu ihr tat er ihr den Gefallen, indem er es so wiedergab wie Ruth es ihm selbst seiner Zeit beigebracht hatte: „Da war Öl. Es war alle und es reichte für acht Tage. Ende!“, ahmte er ihre genervte Stimme im Original-Ton nach. Während Ran kicherte, schauten Kazuha und Heiji sie und Yusaku, diesen Insiderwitz nicht verstanden, nur verständnislos an. „Es geht darum“, holte Yusaku deshalb etwas weiter aus: „dass ein Jahr nach dem Makkabäer Aufstand 166 v. Christus der entweihte Tempel gereinigt werden musste. Damals hatten die Griechen Israel unterdrückt. Sie hatten den Juden verboten ihren Glauben auszuleben. Sie verlangten, dass sie die griechischen Götter anbeten sollten. Judas Makkabäus zum Beispiel, seine vier Brüder und dessen Gefolge sahen das nicht ein. Denn für sie gab es nur einen Gott- Den Israels. Weshalb er sich verweigerte. Da die Griechen den Tempel entweiht hatten, mussten sie diesen nach der Zurückeroberung reinigen und von den griechischen Götzen befreien. Dabei war es so, dass die Chanukkia ein Leuchter im Tempel war, der niemals erlöschen sollte. Um diesen weiterhin brennen zu lassen benötigten sie Öl. Allerdings war nur noch ein Krug geweihtes Öl übrig, welches nur für einen einzigen Tag gereicht hätte. Für die Herstellung neuen geweihten Öls wurden aber acht Tage benötigt. Zu ihrem Erstaunen brannte dieses eine Licht diese ganzen acht Tage lang. Weshalb das jüdische Volk jetzt jedes Jahr dieses Wunder feiert“, beendete er, den Schamasch aus der Hand gelegt, seine Erläuterung. Im Krankenhaus saß der geschrumpfte Shinichi derweil wieder vor seiner Schonkost. „Das sieht doch gar nicht so schlecht aus“, versuchte Yukiko es: „Probier es doch wenigstens“ ihren Sohn zu überreden. „Nein!“, teilte er stur mit. „Ich bin nicht hungrig.“ „Aber-“, wollte seine Mutter etwas erwidern. Doch wurde sie von ihm unterbrochen. Er machte ihr ein unmoralisches Angebot: „Hör zu“, drohte er ihr: „Ich weiß das du für Vater noch was empfindest. Nur du willst ihm das gegenüber nicht zugeben. Warum weiß ich nicht, aber du belügst ihn und verheimlichst ihm etwas.“ Noch bevor Yukiko entsetzt darauf reagieren konnte, meinte er: „Nun du hast deine Gründe. Und ich meine!“, machte er ihr den Vorschlag: „Wenn du ihm das hier nicht erzählst, dann werde ich dich auch nicht verraten“, lächelte er sie mutwillig an. Da er wusste, dass seine Mutter nichts dagegenzusetzen hatte, grinste er ihr zufrieden ins Gesicht. Und das hatte sie auch nicht. Von ihrem Sohn schachmatt gesetzt musste sie den Kürzeren ziehen. Diese Auseinandersetzung gewonnen schob er ihr den Teller hin. „Jetzt kommt“, drängelte Ran: „Schnell“, als sie die Hunde unten an der Haustür anschlagen hörte. Eilig lief sie zu Heiji und Yusaku, die gerade den vorletzen Banner mit der Aufschrift: „Schön, das ihr da seid!“ aufhängten. Neben Kazuha schnappte sie sich ein Bündel der zusammen gebundenen Luftballons, während Yusaku und Heiji von den Stühlen stiegen. Die Haustüre von Kogoro aufgeschlossen kam Eri, mit dem Babysitz in der Hand, an ihrem Mann vorbei herein. Die Hunde von ihrem Mann gehindert sie schwanzwedelnd zu begrüßen, stieg sie die Stufen rauf. Das Wohnzimmer erreicht wurde sie jubelnd von ihrer Tochter: „Da bist du ja, Mama! Schön das du wieder da bist!“ und den anderen herzlich empfangen. „Hallo, Akamaru!“, beugte Ran sich freudig zu ihrem schlafenden Bruder, den ihre Mutter auf dem Tisch abstellte. „Oh, der ist ja wirklich so süß wie du ihn beschrieben hast“, kam jetzt auch Kazuha neugierig den Säugling bestaunen. Yusaku lächelte. Er umarmte Eri, neben Heiji stehend, der der Neutralste bei dem Trubel war. „Platz da! Geht zur Seite. Jetzt bin ich dran“, drängelte Eris Mann, nun ebenfalls oben, sich dazwischen. „Du hattest ihn doch vorhin schon die ganze Zeit“, erinnerte seine Frau ihn daraufhin ermannenden Blickes den anderen das Baby zu lassen. „Ach was!“, entgegnet er darauf ganz der Vater: „Das ist doch schon gut eine halbe Stunde her. Siehst du nicht, dass er zu mir will?“, gab er an und wollte seinen Sohn hoch nehmen. Doch der wachte davon auf und fing nur zu quengeln an. „Herzlichen Glückwunsch“, bekräftigte Yusaku ihn und seiner Frau noch einmal, bevor er sich von ihnen und Ran absetzte und mit Heiji ging. Kazuha, die das jedoch mitbekam, wollte ihrem Ex erst nachlaufen, aber er war mit Yusaku längst auf dem Weg zum Auto. Im Krankenhaus sagte der Blick des geschrumpften Shinichis alles, als er seinen Vater reingekommen und ihn den Koffer aufnehmen sah, welchen seine Mutter ihm bereits gepackt hatte. „Verdammter Mist“, grummelte er, als er: „Na, dann komm, Shinichi“, von seinem Vater begrüßt aufstehen sollte: „Ich habe keine Lust verdammt“, beschwerte er sich: „Was soll ich beim Professor?“, machte er seinem Frust Luft. „Du kannst auch hier bleiben, wenn du auf den Schoss vom Weihnachtsmann willst“, konterte Yusaku darauf ganz gelassen: „Dann gehe ich wieder.“ Sein Sohn sah ihn geschockt an. Nach dem Motto du verarscht mich! „Nein, Shinichi“, schüttelte der den Kopf: „Ein Weihnachtsmann wurde hier für Morgen bestellt. Die Schwester hat es mir erzählt, Shinichi. Wusstest du das noch nicht!?“ Es war offensichtlich, dass es dem MiniShinichi nicht bekannt war. Darauf, wie sein Vater gewusst hatte, erst recht keinen Bock habend tat er was er von ihm wollte. Er schlug giftig die Decke bei Seite, bevor er langsam aufstand. Vorsichtig setze er einen Fuß vor den anderen. Neben seinen Eltern wartete er, bis sie seine Entlassungspapiere unterschrieben hatten. Das getan nahm Yusaku ihn Yukiko vom Arm auf seinen. Zum Wagen getragen sollte er sich auf dem Rücksitz anschnallen. Bei Professor angekommen wurde er von seinem Vater erneut getragen. Agasa hatte ihnen geöffnet. Im Wohnzimmer hatte er mit Ais Hilfe zusammen das Sofa für den kranken Detektiv bereits hergerichtet, sodass Yusaku ihn dort einfach nur abzusetzen brauchte. Sich zugedeckt sah er schlecht gelaunt zu den drei Erwachsenen. Auch der Blick zwischen Ai und ihm war von kühler Distanz geprägt. Während seine Mutter ihm auf der Pelle blieb, holte Yusaku seine Tasche aus dem Kofferraum. Das getan setze er sich mit Heiji zum Professor in die Küche. Mit ihnen zu Abend essend schweifte Yusakus Blick zu seiner Familie. Er hatte ihnen jeweils ein Schälchen gebracht. Für Shinichi extra die aus dem Krankenhaus gekochte Schonkost, die sein Sohn aber nicht recht anrührte und Yukiko so in der Patrouille saß, weil sie nicht wusste wie sie ihn zum Essen bewegen sollte. Eine Weile schaute ihr Mann sich das Gehampel an, ehe er neben Ai sitzend aufstand. Heiji und Ai sahen ihm wie auch der Professor dabei zu, wie er das selbst in die Hand nahm: „Hier!“, meinte er: „Shinichi“, hielt er seinem Sohn dessen Mahlzeit unter die Nase. „Das ist zu viel!“, versuchte der es. „Dann die Hälfte.“ Yukiko schaute beeindruckt zu, wie Yusaku es im Gegensatz zu ihr schaffte ihren gemeinsamen Sohn zum Essen zubewegen. Denn der hörte auf seinen Vater, welcher konsequent vor ihm stand und das ohne ihm noch einmal zu widersprechen. So als wolle er sagen so einfach geht das und wolle er sie fragen warum kriegst du das nicht hin, schaute ihr Mann sie, ihr das eigene Schälchen in die Hand drückend, an. Jedenfalls kam es bei Yukiko so an und Yusaku hatte es auch so gemeint, als er sich zurück an den Tisch setzte. Das Abendessen beendet und noch mit abgeräumt verabschiedete er sich mit Heiji: „Gute Nacht, Shinichi. Bis Morgen und schlaf gut.“ Seiner Frau die Jacke gereicht nahm er sie mit, sodass ihr Sohn alleine beim Professor und Ai blieb. Da die zwei sich nichts zu sagen hatten, verließ auch sie den Raum und während der Professor noch etwas am PC saß, hatte er endlich seine Ruhe. Worüber er froh war. Frustriert hatte er sich auf den Rücken gelegt und starrte vor sich hin zur Decke. Sonntag, 24. Dezember Es war 7:30 Uhr gewesen, als Yusaku blinzelnd auf die Uhr gesehen hatte. Es war alles vorbereitet. Es gibt also keinen Grund früh aufzustehen, hatte er gedacht und sich noch mal für eine halbe Stunde umgedreht. Wirklich schlief er aber nicht nochmal ein. Draußen war es bewölkt wie er sah. Und so konnte man auch seine Stimmung an diesem Morgen beschreiben, als er jetzt aufstand. Sich auf die Sofakante gesetzt seufzte er. Er ahnte dass dieses Weihnachtsfest nicht einfach werden würde. Von Ran wusste er, dass sie heute Abend zu Sonoko eingeladen war. Sie würde Kazuha vermutlich mitnehmen, was Yusaku ehrlich gesagt gar nicht schlecht fand. Für sie und Heiji sah es schlecht aus. Die Chance auf Frieden zwischen den Beiden war arg gering und um ehrlich zu sein hatte er keine Lust auf Teenager Dramatik. Dazu waren die letzen Wochen wirklich zu anstrengend gewesen. Er merkte jetzt doch wie sehr die ganze Aufregung an ihm gezehrt hatte. Yusaku sehnte sich nach Ruhe und Erholung und war sich ziemlich sicher das er eben das nicht bekommen würde. Gefrustet stand er ganz auf. Wobei er gedanklich wieder bei seinem Sohn war. Das wird anstrengend, dachte er auf dem Weg zur Tür darüber nach. Auf den Flur getreten machte er sich gegenüber im Badezimmer fertig. Sich vor dem Spiegel rasierend dachte er über die Kette nach, die er neulich in dem Schaufenster gesehen hatte. Gerne wollte er Yukiko jene zum Geschenk machen. Doch malte er sich kaum Hoffnung aus, dass sie die Kette von ihm annahm. Wann immer er ihr im letzen halben Jahr was hatte schenken wollen, hatte sie es ausgeschlagen. Warum denke ich eigentlich weiter darüber nach, fragte er sich selbst Wasser ins Gesicht gespritzt. Nach dem Handtuch gegriffen ging ihm die Kette immer noch nicht aus dem Sinn. Sich abgetrocknet verließ er das Bad. Gegenüber wurde die Schlafzimmertür leise geöffnet. Yukiko war bereits nicht mehr da, wie er sah. Bis zum Bett gegangen setze er sich auf die ordentlich zusammengelegte Decke. Immerhin, umspielten seine Lippen ein trauriges, kurzes Schmunzeln, Sinn für Ordnung hatte sie immer noch. Was er, wenn er an sein Bettzeug dachte, gerade von sich selbst nicht behaupten konnte. Noch einmal mit der flachen Hand über den seidenen Stoff gestrichen stand er nichts desto trotz auf. Darauf zu frühstücken verzichtete er. Das Haus verlassen fiel ihm der Nieselschnee auf ihn herab. Über den Neuschnee hinweg lief er den Weg zum Professor. „Hallo, Shinichi“, begrüßte er dort angekommen seinen Sohn. „Yukiko.“ Sie saß neben ihm. Der geschrumpfte Shinichi selbst lag noch auf dem Rücken, schaute kaum zu seinem Vater auf. Gemeinsam mit Agasa frühstückte dieser. Ai war bei ihnen. Während Yusakus Frau zusammen mit ihrem gemeinsamen Sohn so tat, als würde sie es ebenfalls tun. Was sie eigentlich auch wirklich tat, etwas zumindest. Im Gegensatz zu Rans Ex-Freund. Er hatte keinen Appetit. Bewusst saß er seiner Mutter so gegenüber mit dem Rücken zu seinem Vater und den anderen, dass diese ihn nicht gut einsehen konnten. Was seinem Vater auch auffiel, weil er, obwohl er seinen Hals weit reckte, nur bedingt in der Lage war seinen Jungen richtig zu sehen. Was nicht zuletzt auch mit der hohen Sofalehne zu tun hatte. Dieser wusste um diesen Vorteil und nutzte ihn seinerseits für sich aus. Am späten Vormittag traf dann auch Heiji ein. Er hatte ein Buch für seinen Freund dabei. „Hier“, meinte er: „Has’u was zu lesen.“ Der Mini-Shinichi bedankte sich nicht, sondern legte es nur beiseite. Dann und legte sich selbst wieder bedächtig hin. Er hatte Schmerzen. Das Bewegen des Armes zum Schein hatte ihn angestrengt. Damit hatte er Heiji auch signalisiert, dass er Ruhe wollte. Seinem Freund blieb nichts anderes übrig, als diesen Umstand hinzunehmen. Er ging rüber zu Ai und den Männern. Nur seine Mutter so dachte der geschrumpfte Shinichi selbstironisch wurde er natürlich nicht los. Nach dem Mittagessen ging Heiji nachhause. Sein kleiner Freund hatte ihm keine Beachtung geschenkt und auch seine Versuche ihn aufzumuntern hatten nicht funktioniert. So hatte er wie Yusaku keinen Grund gesehen noch länger zu bleiben. Was dem geschrumpften Shinichi recht war. Während Heiji sich- fern von Kazuha- in sein Zimmer zurück zog, verbrachte Yusaku den frühen Nachmittag damit mit Ran und Eri die Weihnachtstorte und später auch mit Kazuha zusammen Lakes zu backen. Akamaru schlief in dieser Zeit friedlich in seinem Stubenwagen nebenan. In die aufgeräumte Küche kamen auch Heiji und Kogoro. Sie waren von oben runter zum Tee gerufen worden. „Ich geh hoch“, ging Heiji danach sofort wieder nach oben. Kazuha blieb deprimiert sitzen. „Hey, Kazuha willst du mitkommen?“ „Nein danke“, lehnte sie ab. „Oh okay. Schade“, fand Ran das, weshalb sie sich Yusaku alleine anschloss. Er hatte gesagt, dass er einen Spaziergang machen wolle. Er und sie luden ihre Eltern ein mitzukommen. Während Eri die Idee guthieß und ihrem Sohn die warme Jacke anzog, hatte Kogoro dazu definitiv keine Lust. Dem Baby die selbstgestrickte Mütze von seiner Schwester zugebunden, hörte sie ihn. Er war deutlich, als er sagte: „Geh doch alleine.“ „Dann bleib doch hier“, war sie enttäuscht. „Du sturer Idiot“, rief sie ihm hinterher, wie er einfach wieder nach oben ging. „Paps!“ wurde ihm von seiner Tochter empört nachgerufen. Was den aber nicht weiter kümmerte. „Paps“, fluchte Ran, ehe sie: „Mama“, rufend ihrer Mutter vor Yusaku hinterher nach unten gelaufen kam, die ihren Sohn wütend in dessen Kinderwaagen ablegte. Trotz das Kogoro nicht mitgekommen war, verlebten seine Tochter, Yusaku und auch seine Frau zwei schöne Stunden. In denen sie den verschneiten Park durchquerten und dann durch die prächtig geschmückte Stadt über den Weihnachtsmarkt spazierten. Während Ran fröhlich ein kleines Stückchen vorausgelaufen war und vergnügt die vielen schönen und bunten Dinge betrachtete, schlenderte Yusaku in Begleitung ihrer Mutter, die den Kinderwagen schob, gemütlich. Freudig fand Ran noch ein schönes Geschenk für Sonoko, dass sie ihr heute Abend schon mitbringen wollte. Auch eine Kleinigkeit für Conan war dabei. Für Kazuha kaufte sie einen kleinen hölzernen Sternenschlüsselanhänger. Sie wollte sie damit aufheitern. Selbst für Shinichi hatte Ran etwas gefunden. Sie war sich sicher, dass es ihm gefiele. Auch wenn es unwahrscheinlich war, das er sich melden würde… Insgeheim hoffte sie es doch. Was sie veranlasste nun unschlüssig mit dem edlen Etui in der Hand dazu stehen. „Für wen ist das?“, hörte sie plötzlich die Stimme ihrer Mutter, welche sie aus ihren verträumt-traurigen Gedanken aufschrecken ließ. „Für niemanden“, war ihre etwas erschrockene Antwort. Schnell legte Ran das runde, lederne Stück zurück: „Es ist auch viel zu teuer“, fügte sie auf Yusakus und den fragenden Blick ihrer Mutter noch hinzu. „Kommt, lasst uns weiter gehen“, meinte sie bemüht standhaft. Eri und Yusaku sahen einander an. Beide ahnten sie an wen Ran da bis eben gedacht hatte. Einen Arm kumpelhaft um die Schulter ihrer Mutter gelegt ging er ihr mit ihr hinterher. Ran selbst unterdrückte ihre Tränen, beschleunigte ihre Schritte. Sie wollte sich ihren Kummer nicht anmerken lassen und ihnen die Freunde verderben. Den Yusaku aber natürlich- wie auch ihre Mutter- gleich bemerkt hatte. Von ihm gerufen blieb sie stehen und wartete bis sie sie eingeholt hatten. In Richtung des Sonnenuntergangs ging sie neben ihrer Mum und Yusaku, in die Mitte genommen, zurück nachhause. Durchgefroren bekam sie von Yusaku noch einen Tee ins Wohnzimmer auf die Couch gebracht. Bevor sie nach oben ging, um sich fertig zu machen. Er selbst bevorzugte einen starken Kaffee mit einem Schuss Brandy. „Möchtest du auch einen“, fragte er Eri, die Akamaru auf den Arm genommen zu ihm in die Küche kam. Der Kleine war mittlerweile aufgewacht. Zufrieden an seine Mutter geschmiegt guckte er. „Sie ist traurig“, stellte Eri sich gesetzt ihren Sohn betrachtet fest. Etwas mit ihrer Tochter mitfühlend, hatte sie die kleine Hand in ihre genommen. Aber sie war auch etwas verärgert. Sowohl auf Shinichi, als auch auf ihren eigenen Mann. Auf den sie sich, so hatte sie heute zumindest wieder mal das Gefühl, nicht verlassen konnte. „Ich weiß“, setzte Yusaku sich mit der Tasse in der Hand. Auch er fühlte sich nach den paar unbeschwerten Stunden nun wieder bedrückt. Ran war zu Kazuha ins Zimmer gekommen. „Hey“, hatte diese sich ganz aufgesetzt. Sie hatte auf ihrem Bett halbherzig in einen Manga geblättert: „Du siehst traurig aus. Hast du was?“ „Ach was“, versuchte Ran zu lächeln. Sie setzte sich neben sie: „Ich bin nur ein wenig traurig wegen Shinichi“, gab sie zu: „Das ist alles“, lächelte sie. Kazuha legte sofort verständnisvoll einen Arm um sie. „Aber dir geht es ja genauso wegen Heiji, stimmt’s?“, hatte sie Kazuha wieder daran erinnert warum sie heute so einen einsamen Tag gehabt hatte. Zusammen saßen die beiden Freundinnen da. Bis Ran es schließlich war, die ihre Lethargie abschüttelte. Sich schnell eine Träne aus dem Augenwinkel gewischt überreichte sie ihrer Freundin tapfer lachend das für sie ausgesuchte Geschenk. Es ausgepackt schaute Kazuha den Sternenanhänger an. „Denn kannst du an deinen Schüssel machen. Er soll dir Glück bringen“, bekam sie von Ran erklärt. „Danke“, freute sie sich. „Komm, lass uns fertig werden. Die Party beginnt gleich“, wollte Ran sich mit einem Schwung aufgestanden selbst dafür zu motivieren: „Was bringt’s uns schon, wenn wir uns jetzt noch den ganzen Abend bemitleiden?“ Kazuha nickte und so zog Ran sich mit ihr zusammen um. Ins Badezimmer gegangen kämmte sie sich noch die Haare, während Kazuha ihre neu Zusammenbund. „Ich muss jetzt gehen“, stellte Yusaku die ausgetrunkene Tasse beiseite: „Ich bin mit dem Professor noch zum Abendessen verabredet.“ „Ist gut.“ Er ging und so blieb Eri alleine sitzen. An der Tür hörten sie es klopfen. Es war Yusaku: „Kommt schon ihr zwei. Es wird Zeit.“ „Gut seht ihr aus“, meinte er, als er Ran und ihre Freundin dann zu Gesicht bekam. Als Fahrdienst fungiert setze er sie vor Sonokos Haustüre ab. Er hob Nakamori zum Gruß die Hand, der seine Tochter wenige Augenblicke zuvor abgeliefert hatte. Der bereits in seinem Wagen sitzend zur Arbeit wollte. Ach ja, Kaitos Weihnachtsüberraschung, erinnerte Yusaku sich. Kurz grinste er in sich hinein. Ran und auch Kazuha noch einen schönen Abend gewünscht: „Viel Spaß. Macht’s gut. Ich komm euch dann nachher wieder holen“, machte er sich auf den Weg zurück zum Auto. Beim Professor Auch beim Abendessen verhielt es sich ähnlich. Yusaku hatte ihnen jeweils das Essen gebracht. „Schau nicht so unsicher drein!“, wurde seine Frau von ihrem Sohn ärgerlich ermahnt. Wieder hatte Yusaku zurück an seinem Platz Mühe den zwangsgeschrumpften Shinichi zu beobachten. „Ich weiß auch nicht“, meinte er schließlich mit dem Professor zusammenräumend: „Irgendwas ist faul.“ „Was meinst du?“, konnte ihm sein Freund nicht ganz folgen. „Nun“, erläuterte er ihm: „Schau dir die Beiden doch an. Die machen das schon seit heute Morgen. Jedes Mal wenn wir essen. Es ist, als wenn sie sich gegen mich verschworen hätten.“ „Wie kommst du darauf.“ „Keine Ahnung.“ Yusaku stand auf: „Ich habe nur so ein komisches Gefühl. Ich weiß auch nicht. Als wenn Shinichi gegen sie irgendetwas in der Hand hätte!? Mir ist zwar schleierhaft mit was“, reichte er seinem Freund das Geschirr: „aber schau dir doch auch mal Yukikos schuldbewusstes Gesicht an, als hätte sie etwas ausgefressen!“ Ai der Schlussfolgerung gefolgt vermutete, auch wenn sie jetzt dazu nichts sagte, insgeheim dasselbe. Nur der Professor stand etwas unschlüssig da: „Meinst du wirklich?“, fragte er unsicher bei Yusaku nach: „Ich meine warum sollten sie sich gegen dich richten. Was hätten sie davon?“ „Gute Frage“, gab Yusaku nachdenklich seine Familienmitglieder betrachtend zurück: „Das werd ich schon rausbekommen“, ging er rüber. Ihnen gegenüber ließ er sich nichts anmerken, als er auch ihre Sachen abräumte. „Puh, noch mal gut gegangen“, war Yukiko als er endlich gegangen war erleichtert. Ihr Sohn war sich dagegen nicht so sicher… Montag, 25. Dezember Die Weihnachtsstimmung am 1. Weihnachtstag im Hause Kudo/Mori hielt sich am Nachmittag in Grenzen. Rans und auch Yusakus Hoffnung auf ein paar angenehme und harmonische Stunden im Kreise ihrer Lieben, als er zum Mittagessen vom Professor wieder rüber kam, wurde enttäuscht. Ebenso enttäuscht und auch immer saurer wurde Eri, die mit ihrem Mann im Clinch lag, weil sie nun mal eine andere Vorstellung von einem gemütlichen Feiertag hatte, als Kogoro. Er hingegen hatte nun mal keine Lust einen auf Familie zu machen wie er ihr auch genervt an den Kopf warf. Dieses ganze Trara wie er es nannte was seine Frau veranstaltete ging ihm gehörig gegen den Strich. Sodass es nicht verwunderlich war, dass es auch nur bis zu den Vorbereitungen zum Essen dauerte, bis sie begannen einander zu streiten. Ran, die ihrer Mutter lieb geholfen hatte den Tisch zu denken, saß bereits daran. Allerdings als Einzige. Sie musste sich bedrückt begnügen. Denn ihre Eltern ließen einander anschreiend auf sich warten. „Kogoro, jetzt schon komm endlich!“, stand Eri auf der Schwelle von Wohnzimmer und Küche, schaute zum wiederholten Male böse zu ihrem Mann: „Kogoro!“, forderte sie ihn scharf warnend auf. Doch der wollte sie ignorieren und weiter fernsehen. „Hör doch mal auf mir ständig dazwischen zu quatschen!“ blaffte er zurück: „Du versaust mir die ganze Yoko-Weinnachts Show! Verdammt noch mal!“ „Warum schaust du dir diesen ganzen Mist an, anstatt mit mir und deiner Familie zusammen zu essen!?“ „Sag mal geht`s noch?“, schrie Kogoro ihr ebenfalls wütend entgegen. Die beiden waren jetzt so laut gewesen, das Akamaru neben Ran zu weinen anfing. „Na, ganz große Klasse!“, war Eri außer sich: „Das hast du ja prima hingekriegt, Kogoro! Jetzt hast du deinen Sohn auch noch aufgeweckt!“ „Was heißt hier ich!?“, empörte er sich: „Du, gute Frau! Du hast mich doch zuerst angeschrien!“ Doch das konnte er seiner Frau bereits nur noch hinterher brüllen. Denn Eri war aufgebracht zu ihrem Sohn gelaufen. Ihn aufgenommen war sie es, die ihn hin und her wiegend beruhigen musste. Als Yusaku kam spürte er gleich, dass der Haussegen schief hing. Das sah er schon alleine an der Art wie Kogoro Bier trinkend vor dem Fernseher saß. Oh weh, dachte er nur. Seine Befürchtung bestätigte sich nur allzu schnell, als er auch in das Gesicht von dessen Frau sah. Die immer noch mit dem weinenden Baby auf dem Arm versuchte, mehr sich als den Säugling, zu beruhigen. „Hier“, drückte sie ihm sowas von sauer hart das Kind in die Hand: „Mir ist der Appetit vergangen“, schaute sie dabei fluchenden Blickes zu ihrem Mann. Yusaku und ihre Tochter stehen gelassen war sie weg. „Was habe ich verpasst?“, versuchte er, sich dazu gesetzt, zu scherzen. „Mama will das wir alle zusammen essen und Paps will lieber fernsehen“, fasste Ran ihm frustriert und traurig die Tatsachen zusammen. „Na, das ist doch wunderbar“, legte er (Humor ist wenn man trotzdem lacht) das Baby zurück und begann sich dann den Teller zufüllen. „Na, komm schon“, forderte er sie auf es auch zu tun: „wärmer wird’s nicht.“ „So sieht‘s aus“, nahm sie die von ihm angereichte Platte mit den kleingeschnittenen Bratenstückchen entgegen. „Na immerhin haben wir etwas von dem guten Essen“, stellte er den ersten Bissen kauend fest. Es schmeckte ihm wirklich ausgezeichnet. Wie auch Ran merkte. Sie nickte resigniert und seufzte. „Happy X-Mas“, beglückwünschte er sie beide. Sie erwiderte sein kopfschüttelndes in sich hinein gelächeltes Lächeln. „Gleichfalls“, stieß sie mit dem Gals Saft an. Nachdem Mittagessen verkrümelte Ran sich mit ihm nach oben. Wo sie sich später in seinem Zimmer an der Torte gütlich taten. Am Abend Yusaku ließ Ran mit ihren Eltern alleine, die mittlerweile dazu übergegangen waren kein Wort mehr miteinander zu wechseln. Er ging zum Abendessen zum Professor. Wo er sich mit den andern traf. Er war nur ein paar Minuten früher als Heiji. Er war direkt nach der Arbeit losgegangen. „Da bist du ja“, begrüßte Yusaku ihn. Er freute sich ihn zu sehen: „Komm, setz dich dazu“, meinte er. Denn den Tisch hatten der Professor und Ai schon gedeckt und mit den Resten der Torte, von der noch reichlich über war, war der Tisch nun komplett. „Jetzt fehlt nur noch einer“, kam sein Vater verheißungsvoll auf ihn zu. Yusaku nahm seinen Sohn auf den Arm und trug ihn rüber. Abgesetzt bekam der geschrumpfte Shinichi seine persönliche Kost von Yukikos Mann vorgesetzt. Während auch seine Mutter an den Tisch kam, hielt der ehemalige Schriftsteller seinem alten Freund das Fläschchen mit dem Energiedrink hin, welchen er seinem Sohn vorhin eingeschenkt hatte. „Schau dir nur mal diese Kalorien an. Wenn wir beide nur einen davon trinken, dann war’s das mit unserer geplanten Schlemmerei“, scherzte er Agasa amüsiert raunend zu. Die Beiden schenkten sich einen vielsagenden Blick. Der Blick des Miniatur-Shinichis war ebenfalls sehr vielsagend. Er hatte verdammt nochmal keine Lust dieses Zeug zu trinken. „Komm schon“, forderte sein Vater ihn auf, der das bemerkte: „denk wirtschaftlich. Das Zeug ist teuer“, rubbelte er ihm über den Kopf. „Ich mag’s nicht“, war hingegen sein Kommentar. „Hey“, wurde er darauf nun streng angesehen: „Das mein Schatz sagst du immer. Wenn ich danach gehe nimmst du nie zu.“ „Wär doch egal“, war die Antwort. Der geschrumpfte Shinichi merkte, dass alle jede seiner Bewegungen beobachten wie er in seinem Essen herumstocherte. „Also gut“, kam sein Vater ihm gutmütig entgegen: „Aber nur zur Feier des Tages. Von mir aus such dir eine andere Geschmacksrichtung aus. Dann trink ich das hier ausnahmsweise aus.“ Sein Sohn nickte und so tauschten sie. Nun war er in Zugzwang und das wusste er, weshalb er aus seinem Glas ein paar Schlückchen trank. Naja, so dachte er, wenigstens schmeckt das jetzt besser. Das Essen beendet probierte Yusaku sich an dem kalorienreichen Getränk. Davon trinkend beobachtete er wie Heiji und Ai ihre Geschenke auspackten, die sie von ihm und dem Professor bekommen hatten. Seinerseits überreichte auch er seine Kleinigkeit an seinen Freund. „Danke“, freute Agasa sich über die neue Taschenuhr. „Keine Ursache“, winkte Yusaku zufrieden ab: „Ich bedanke mich bei dir für deine treue Hilfe und Unterstützung“, sagte er leise zu ihm. Bevor er sich an Heiji und Ai wandte, die ihre Geschenke nun auch in Händen hielten. Der geschrumpfte Shinichi war der Einzige gewesen der sein Geschenk, zurück auf das Sofa gebracht, links liegen gelassen hatte. Wie eigentlich erwartet, dachte Yusaku etwas deprimiert. Die Miniatur-Shiho bedankte sich im Gegensatz bei ihm und ihrem Mitbewohner. Von Yusaku hatte sie das Buch: „Die 100 größten wissenschaftlichen Wunder der Menschheit“ geschenkt bekommen und für Tadashi ein Bilderbuch: „Wie der kleine Tiger nachhause fand“. „Gefällt es dir?“, fragte er sie. „Ja, es ist beides sehr schön“, antwortete sie. „Wir haben beides gemeinsam für dich ausgesucht“, erklärte Agasa ihr stolz. Yukiko hatte wie erwartet nichts bekommen und auch Yusaku bekam von ihr nichts. Der Professor hatte ebenfalls ein Buch für ihn. Für das er sich bei ihm herzlich bedankte, dann näherte er sich seinem Sohn. Er wollte versuchen, ob er ihn nicht doch zum Öffnen seiner Geschenke bewegen konnte: „Es schmeckt was künstlich. Ansonsten finde ich das aber eigentlich recht lecker. Was hast du dagegen?“, wollte er ausgetrunken von seinem Sohn wissen. Doch mehr wurde daraus nicht mehr. Es hatte an der Haustüre geklingelt. „Erwartest du noch jemanden?“, schaute er zum Professor. Auch die anderen sahen ihn an. Aber der schüttelte nur den Kopf. Während die anderen einander fragend ansahen, war es Ai die nach dem zweiten Klingeln öffnen ging. „Hallo“, war Rans Stimme vom Flur aus zu hören. „Hi“, kam sie gut gelaunt zum Vorschein. „Was machst du denn hier?“, wurde sie nicht nur von Yusaku verblüfft und überrumpelt angestarrt. „Ich hab mir gedacht, dass ihr alle hier seid. Ich dachte ich schau mal vorbei und besuche euch“, grinste sie vergnügt. Am aller entsetztesten war ihr Ex. Ihn schützend kam Yusaku schnell auf sie zu: „Ich dachte wir hätten abgemacht, dass du nicht herkommen sollst“, flüsterte er streng. „Tja“, konnte Ran dieses Argument entkräften: „Jetzt bin ich auch erkältet. Dank Sonoko“, nahm sie es mit Humor, dass sie von ihr angesteckt worden war. In diesem Moment kam auch Kazuha, die sich zuvor noch die Jacke ausgezogen hatte. Im Gegensatz zu Ran hatte sie gezögert. Sie hatte sie mitgenommen gehabt, um ihr eine Möglichkeit zu verschaffen mit Heiji zusammen zu sein. Der war auch sofort alles andere als begeistert, als er sie sah und noch begeisterter, als Yusaku sich damit zum Leidweisen von ihm und auch seinem Sohn geschlagen gab: „Na, wenn das so ist, dann hat sich das hier ja erledigt“, wandte er sich von dem Geschehen ab. So hatte Ran Zugang, den sie auch freudig nutze. „Hallo, Conan“, kam sie auf ihn zu: „Wie geht es dir, mein Kleiner?“, setzte sie sich mit einer Mischung aus Zufriedenheit ihn wieder zusehen und Besorgnis direkt auf die freie Seite neben ihn. Yukiko beobachtete wie bei ihm und den anderen alle Schotten runter gingen. „Äh, gut“, wimmelte er sie ab: „Gut.“ „Oh, schön“, umarmte sie ihn einfach, das er nicht wusste wie ihm geschah: „Ich freu mich für dich. Hier“, drückte sie ihm ihr Geschenk für ihn in die Hand. Ihr erwartungsvoller Blick ließ ihm keine andere Wahl als es entgegen zu nehmen. „Ich öffne es später, okay“, tat er müde. „Oh“, war die Enttäuschung darüber deutlich in ihrer Stimme zu hören: „na gut“, zeigte sie verlässlich Verständnis. „Hey, Ran. Kazuha. Kommt her und nehmt noch ein Stück“, stand Yusaku vor der Tortenplatte. Lecker noch jeder, abgesehen von Yukiko und ihrem Sohn, noch ein Stück verputzt fuhr Yusaku die Teenager nachhause. In seinem Zimmer war Heiji froh sich endlich allein auf sein Bett zu legen. „Ich freue mich das es Conan besser geht“, kuschelte Ran sich dagegen gemütlich in ihre Kissen. Kazuha bejahte das zwar, aber so glücklich war sie dagegen auch nicht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)