Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 12: Heiji und Kazuha in Osaka ------------------------------------- Montag, 10. Juli Conan gab Zahnpasta auf seine Zahnbürste. Dann öffnete der kleine Detektiv den Wasserhahn und hielt sein Putzwerkzeug kurz unter den Stahl, ehe er jenes zum Mund führte und zu putzen begann. Er beendete den Wasserfluss. Nachdem die Reinigung der Zähne abgeschlossen war, spuckte der Grundschüler den schaumigen Inhalt aus seinem Mund. Dann spülte er mit klarem Wasser noch einmal nach. Stoppte das Wasser. Als sein Kopf sich wieder erhob, veränderte sich das Spiegelbild des Detektivs. Ein trotziges Kind sah ihm entgegen. Was zur Folge hatte, dass sich die Augen zu Schlitzen verengten. Feindselig starrten sich Spiegelbild und reales Ebenbild an. Ich werde dich los, Conan! Verlass dich darauf!, mit diesem Gedanken lächelte der geschrumpfte Shinichi den Jungen in der Spiegelscheibe entschlossen an. Sie kehrten einander den Rücken. Vor der Tür wartete Kazuha: „Na endlich!“, grummelte sie das Kind an. Doch ihm war das gleich. Gut gelaunt summend stieg der Detektiv des Ostens die Treppe hinab, wobei er auch zwischenzeitlich mal gleich zwei Stufen hüpfend auf einmal abtat. Bei der drittletzten Stufe setzte er zum Sprung an und landete sicher mit den Socken auf dem unteren Boden. Auf halbem Weg zum Flur kam Heiji ihm aus Richtung Küche entgegen: „Was bis‘u den schon am frühen Morgn so gut gelaunt, dass du so summst? Das is ja unerträglich!“, fragte er seinen Freund amüsiert. „Ich Summe nicht“, widersprach jener sofort. „Nein, überhaupt nich“, meinte Heiji gedehnt, seine Stimme untertreibend anhebend: „Man hört dich nur durch das ganze Haus. Aber sicher geht das nur mir so.“ „Ich Summe nie. Ich kann das nicht mal.“ „Das is mal sowas von wahr“, pflichtete Heiji ihm daraufhin ganz ernst tunend bei. Gemeinsam gingen die beiden Detektive auf den Küchenbereich zu. Ai und der Professor warteten bereits am Frühstückstisch sitzend. Freitagabend, 14. Juli Bevor die beiden aus Osaka stammenden Oberschüler nachhause gingen, verabschiedeten sich die Polizeibeamten sich bei ihnen. Heiji war in seinem Zimmer. Dort holte er seine blaue Sporttasche, welche er oben auf dem Schrank verstaut hatte, herunter. Er streckte sich gerade danach, als sein kleiner Zimmergenosse ebenfalls herein kam. Conan kam Arme verschränkend näher: „Das ist nicht fair!“ „Ich weiß“, konterte Hattori nur gelassen die Tasche auf seinem Bett abstellend. Bevor der Kleinere zu einer weiteren Vertretung seines gegnerischen Standpunkts ausholen konnte, fuhr sein Freund ihm sachlich, jedoch energisch über den Mund, während er seine Schranktür öffnete: „Glaub mir: Das is klüger!“ Er nahm seine Hosen und ging damit zum Bett. „Ich habe aber keine Lust solange auf dich zu warten!“ Heiji verzog das Gesicht: „Tja, dein Pech.“ Gleichzeitig legte er die Hosen in die Tasche. Conan war empört. Sein Freund grinste ihn breit an. Der Mini-Shinichi klang beleidigt: „Blödmann! Wie kann man nur auf so eine Idee kommen?“, murrte das augenscheinliche Kind leise, sich auf dem Bett seines Gegenübers, neben dem Gepäckstück niederlassend. „Eh! Wer hat hier dumme Ideen?“, mit einer Mischung aus Ernsthaftigkeit und Spaß stemmte Kazuhas Freund seine Hände gegen die Hüfte: „Sei du mal ganz still!“, meinte er, dann fügte er netter hinzu: „Wer im Glashaus sitzt, sollte nicht den ersten Stein werfen, Kudo!“, sagte er dabei lachend. Conan erwiderte unschuldig in gleichen, gespielten Tonfall: „Ich weiß gar nicht wovon du sprichst!“ „Ach nein?!“, Hattoris Miene verfinsterte sich. Erneut kümmerte er sich um seine Wäsche. Diesmal warf er Socken in die Sporttasche. „Das ist Erpressung!“ „Ich weiß“, sein Freund feixte ihn bereit an. Heijis Miene verfinsterte sich. Er wollte gerade die meisten seine Pullover aufnehmen, als er von seiner Freundin gerufen wurde: „Heiji?“ „Ja?“ „Hilf mir mal.“ Auch sie war dabei, in der Gesellschaft von Ran, ihre Sachen zusammen zu packen. „Ich komm sofort“, rief er ebenfalls zurück. Samstagnachmittag, 15. Juli „Kazuha, komms‘u? Der Zug wartet sicher nich extra auf dich.“ Heiji stand, bereits gehfertig, mit Tadashi auf dem Arm unten vor der Treppe. Den Gurt seiner Sporttasche hatte er auf seiner Schulter platziert. Das restliche Gepäck stand neben ihm auf dem Fußboden. Bei ihm waren Conan, Ran und der Professor wie auch Ai, welche ein Glas mit Wasser in ihrer Hand hielt. „Ja doch! Ich komm sofort“, rief die Gerufene ihm gerade aus dem Badezimmer kommend entgegen. „Das will ich auch hoffn!“, lachte ihr Freund gutmütig seine Stimme erneut nach oben richtend. Dann umarmte er das Baby auf seinem Arm. Kazuha kam die Stufen hinunter geeilt. „Mach‘s gut, Winzling“, verabschiede sich Osakas Detektiv freundschaftlich von dem Kleinsten im Hause des Professors lebenden Bewohners. Er reichte das baby an jenen weiter, wobei es sichtlich gut gelaunt ein paar undefinierbar quietschende Laute von sich gab. „Ich helfe dir“, bot Ran sich an und erleichterte ihrer Freundin, die ziemlich bepackt war. „Danke“, erwiderte Kazuha erleichtert. Dann kam sie zu Ai: „Auf Wiedersehn“, verabschiedete sie sich von der vermeidlichen Grundschülerin. Auch Heiji sagte ihr gut gelaunt: „Bis dann.“ „Viel Glück“, entgegnete Ai ihm. „Seid ihr dann soweit?“ Conan klang leicht genervt. Ai setzte sich auf die Decke und bekam vom Professor Tadashi auf den Schoß. Heiji sah Kazuha an. Sie nickte. Zusammen mit dem Professor, Ran und Conan gingen die zwei in den Flur, wo beide Oberschülerinnen sich ihre Sandalen anzogen. Holmes und Queen kamen schwanzwedelnd an. „Wollt ihr mit?“ Nachdem Ran die Schnalle ihres letzen Sommerschuhs zugebunden hatte, leinte sie die Welpen mit Conans Hilfe an. Heiji dagegen öffnete bepackt die Haustüre. Kazuha, der ältere Mann, sowie der kleine Detektiv traten vor das Haus. Ran hingegen kam mit den Vierbeinern noch einmal zurück ins Wohnzimmer, um sich bei Ai zu vergewissern: „Und wir können dich wirklich kurz mit Tadashi alleine lassen?“ Die Grundschülerin nickte verantwortungsbewusst. Zum Schluss zog der kleine Detektiv hinter seiner Freundin die Haustüre zu. Beim Erreichen des Bahnsteigs ließ Heiji sich mit Conan ein Stückchen zurückfallen. Er stellte sich hinter ihn. Dabei beugte er sich zu ihm herunter und legte seine Hände auf dessen Schultern auf. Sah ihn über die Schulter hinweg von der Seite her prüfend an: „Dann hälts‘u dich an unsere Vereinbarung, Shinichi?“ „Ja. Außerdem heute ist da eh zu!“ „Stimmt! Aber die Tage nich“, entgegnete Osakas Detektiv nachharkend. „Was bitte soll ich denn groß machen?“, Conan hatte seinen Kopf ebenfalls zur Seite gedreht und schaute verärgert zurück: „Hinter mir steht immerhin noch der Professor. Er ist mein eigens von meinem Vater beauftragter Wächter. Glaubst du etwa er wäre mir gegenüber loyaler?“ Yusakus Sohn schnaubte: „Schön wärs!“ „Schon gut. Die Argumentation spricht für dich.“ Heijis Meine wurde heller: „Halt die Ohren steif.“ „Jaja“, antwortete der Kleinere der beiden Detektive frustriert murmelnd. „Wenn was sein sollte: Meine Nummer un E-Mailadresse has’u ja.“ Conan brummte: „Davon, dass du mich ständig darauf hinweist melde ich mich auch nicht eher!“ „Is ja schon gut. Reg dich ab.“ Heiji wendete sich vergnügt Queen und Holmes zu, die schwanzwedelnd mit ihren Vorderpfoten, mit denen sie auf seine Knie sprangen, seine Aufmerksamkeit weckten. „Na ihr?“ Osakas Detektiv kraulte Holmes kurz unterm Kinn, während der Einheimische sich ganz zu ihnen umdrehte. Dann machte Heiji das gleiche bei seinem Welpen: „Nein bleib bei Holmes. Nächstes Mal, wenn‘u größer bis, nehme ich dich mal mit.“ Das Tier kam verspielt noch näher und wollte seinem Herrchen mit der Zunge durchs Gesicht. Dieses wehrte herzhaft lachend ab: „Ja, ich werd dich auch vermissn. Aber ich komm ja nächste Woche schon wieder und dann geh ich mit dir den ganzen Nachmittag in den Park. Wie findes‘u das, hm? Das is doch was. Also benimm dich, hörs‘u!“, tadelte Heiji seinen Vierbeiner spaßeshalber. Zum endgültigen Abschied kraulte er seinen Welpen fröhlich hinter den Ohren und wuschelte ihm über den Kopf. Dann erhob er sich, nahm die Sporttasche, welche bis eben über seinem Ellenbogen gehangen, auf dem Boden gestanden hatte, auf und nahm den Gurt wie schon vorhin über die Schulter. Danach kam er auf Kazuha zu, welche in einer innigen Umarmung mit Ran einige Meter entfernt stand. Bei ihnen der Professor. „Lass es dir gut gehn“, hörte man Kazuhas liebevolle Stimme, bevor ihr Freund, der neben ihr stehen blieb, sich räusperte: „Ich möcht euch beide jetzt zwar nich in eurem Trennungsschmerz auseinanderreißn, aber der Zug müsst jeden Moment angesagt werdn.“ „Ja du auch“, verabschiedete sich auch Ran innig-vermissend von ihrer Freundin. Belebt löste sie sich von ihr: „Und hau hin, wenn er dich ärgert.“ Der Zug wurde angesagt. „Ja. Das werd ich.“ Kazuha lachte zustimmend, dann wandte sie sich grinsend zu Heiji um, dem sie kurzerhand ihren Koffer in die Hände drückte. Er sah kurz zu Ran, die ihn unschuldig anlächelte. Daraufhin zog er die Augenbrauen hoch. Schwieg jedoch. „Auf Wiedersehn“, verabschiedeten sie sich beim Professor. Gemeinsam mit seiner Freundin ging Heiji anschließend zum nun einfahrenden Shinkansen. Worauf ihnen, vom Professor, als auch vom anderen Pärchen: „Eine gute Fahrt“, gewünschte wurde. Während die beiden einstiegen, kamen Ran und Conan näher auf den Zug zu. Die Oberschüler suchten sich einen Platz in relativer Nähe der Automatiktüre durch die sie eingestiegen waren. Kazuha setzte sich. Schnell hatte Heiji das Gepäck auf der Ablage über ihren Sitzen verstaut. Er setze sich ebenfalls und winkte zusammen mit ihr. Nebenbei fuhr der Shinkansen langsam an. Gleichfalls winkten auch Ran und Conan, welche gemeinsam mit dem alten Mann alleine auf dem Tokioter Bahnhof zurückblieben. Als der Zug schließlich aus ihrem allen Blickfeldes verschwunden war, verließen die Hinterbliebenen den Bahnhof. Wobei Ran Conan an die Hand nahm. Er sah unsicher von der Seite her zu ihr auf. Sie jedoch lächelte ihn nur kurz an. So gingen die beiden ohne miteinander zu reden mit dem Professor zum Auto. Heiji erhob sich noch einmal. Rasch hatte er seinen Laptop aus dessen Tragetasche hervor geholt, die direkt oben aufgelegen hatte und setze sich wieder. Kazuha sah ihn entsetzt an, als er das Gerät aufklappte. „Was is?“, fragte er besorgt über ihren Gesichtsausdruck. „Mein Laptop. Ich hab ihn vergessn“, antwortete sie verzweifelt über ihre plötzliche, unvorteilhafte Erkenntnis. „Oh, das is aber jetz nich so gut.“ „Was soll ich den jetz machn? Da war meine Präsentation drauf.“ „Keine Panik“, klang Heiji beruhigend, bis gelassen: „ Wie lang wars?“ „Fünfzehn Seitn“, seufzte sie nur frustriert. „Das is doch nich so viel. Wenn wir zu Hause sind, geb ich dir meinen alten un du machs sie einfach kurz noch mal. Du has doch noch deine Stichpunkte auf’m Schmierblatt, oder?“ „Ja.“ „Dann dauert das nich lang. Gleichzeitig gehs‘u dadurch auch noch mal alles durch. Dann kann dir Montag auch nichts mehr passiern“, er grinste sie an. „Heiji, ich will da nicht alleine reingehn.“ Ihr Freund schmunzelte leicht. „Das is nicht lustig! Ich krieg bestimmt einen Blackout oder so was“, wütend verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Das is doch Unsinn. Mach dir keinen Kopf deswegn. Du gehst da rein, präsentierst, erzählst denen ne halbe Stunde was die hören wollen, beantwortest noch ein zwei Fragn un fertig bus'u.“ „Warum prüfn die uns auch nich zusammn? Wir habn doch eh das gleiche Thema.“ „Weil die irgendwo unsere Einzelnoten dran fest machen müssn. Bei der Präsentation hät ich dir rein theoretisch ja heimlich helfen könn.“ „Also echt? Als wenn ich das nich allein könnte!“, meinte sie schnippisch. „Tja… wir gehen heute Abend un Morgen alles noch mal durch. Ich hör mir deine Präsentation einmal an und gut is. Einverstandn?“ „Ja.“ Heiji legte seinen rechten Arm um seine Freundin und zog sie gelassen bis gut gelaunt zu sich. Kazuha lächelte, als er ihr ein seitliches Küsschen auf die Stirn gab. Während er sich seinen Unterlagen widmete, kuschelte sie sich bequem an ihn und sah aus dem Fenster hinaus. Beim Professor schloss dieser auf und ging umgehend durch ins Innere. Conan wollte ebenfalls hinein gehen. Er zog Ran an seiner Hand hinter sich her. Doch als er am Gegendruck bemerkte das sie stehen geblieben war, sah er sie verwundert an: „Ran? Kommst du nicht?“ „Nein“, sie löste ihre Hand aus seiner. Leinte Queen und Holmes ab: „Ich gehe noch ein bisschen spazieren und etwas zu meinen Eltern.“ Ran lächelte ihn an. „OK. Dann komm ich mit.“ „Nein. Du langweilst dich bei meinen Eltern bestimmt nur. Bleib hier und spiel lieber mit Ai“, lehnte sie seine Begleitung bestimmt ab. „Aber!?“, wollte der zwangsgeschrumpfte Oberschüler widersprechen. Allerdings schüttelte seine Freundin nur mit dem Kopf. Sie drehte sich um und ließ Conan alleine in der offenen Tür stehen. Traurig sah der Mini-Shinichi seiner Freundin nach. Bevor er sich letztendlich fügte und deprimiert die Tür hinter sich ins Schloss fallen ließ. Seine Schuhe zog er aus und warf sie achtkantig in die dafür vorgesehene Ecke des Garderobenständers. „Was machst du für ein Gesicht?“ Es war Ai, die mit Tadashi immer noch im Wohnzimmer auf dessen Decke saß und ihn lächelnd gerade vom Boden auf ihren Schoß hob. Conan sagte nichts, verzog nur missmutig das Gesicht. „Wärst du so freundlich dich etwas mit ihm zu beschäftigen? Damit ich dem Professor beim Kochen helfen kann. Sonst bekommen wir sicher nur was Angebranntes.“ Die Grundschülerin lächelte beim Aufstehen. Gut gelaunt drückte sie ihrem Klassenkameraden das Baby in die Arme: „Üb schon mal“, meinte sie ein wenig neckisch. Ohne eine Reaktion seinerseits abzuwarten, wandte sie sich von ihm ab, gesellte sich darauf zu Agasa an die Theke, der gerade dabei war ein grünes Gemüse zu zerhacken. Conan sah ihr grimmig nach, dann ließ er sich mit Tadashi auf der Decke nieder. Der kleine quirlige Geist entdeckte sein Interesse für die Hosentaschen des Detektivs. Neugierig wie er war umfasste er mit seinen Händchen den Stoff, zog daran und versuchte ihn in den Mund zustecken. Gutmütig unternahm der Mini-Shinichi nichts, sondern ließ das Baby auf seinem Schoß einfach machen. Nachdenklich beobachtete Rans Freund das kleine Kind. Ran erreichte ihrer Eltern. „Hallo Mama“, begrüßte sie ihre Mutter, die ihr erfreut öffnete. „Hallo, Ran. Komm doch rein“, sagte sie und ließ ihre Tochter eintreten: „Ich bin gerade dabei Tee zu machen“, informierte die Anwältin gut gelaunt, wobei sie auf die Küche zuschritt. „Ja. Ist gut. Ist Paps auch hier?“, erkundigte Ran sich. „Ja. Er sitzt vor dem Fernseher. Geh schon mal hin. Ich komme auch sofort“, hallte die Stimme seiner Ehefrau zurück. Klar, wo auch sonst?, erwiderte Ran in Gedanken ein wenig verstimmt: „Kann ich dir irgendwie helfen?“, bot sie ihrer gerade mit einem hölzernen Tablett aus der Küche entgegenkommenden Mutter ihre Hilfe an. „Hallo, Mausebein“, bemerkte nun auch ihr Vater sie. „Hi, Paps.“ Eri sah ihren Mann finster auffordernd an: „Kommst du auch?" „Gleich“, meinte der schlafende Detektiv und wollte sich wieder seinem Film zuwenden, bei dem sich eben die Werbung ihrem Ende zuneigte. „Kogoro!“, betonte seine Gattin drohend jede Silbe des Namens: „Jetzt sofort, bitte!“ „Schon gut, schon gut“, murmelte jener und rappelte sich wehmütig auf. Ran kicherte beim Anblick ihres murrenden Vaters leise. Als dieser sich erhoben hatte, setze auch ihre Mutter sich zufrieden. Der Shinkansen fuhr in Osakas Bahnhof ein. Heiji klappte seinen Laptop zu, stand auf, verstaute das Gerät erneut in der dafür vorgesehen Tasche, holte dann die Gepäckstücke runter. Das Meiste selbst tragend, kam er ihr dicht gefolgt nach draußen auf den Bahnsteig nach. „Hallo, ihr beidn!“, begrüßte Kazuhas Vater seine Tochter und dessen Freund von hinten, in geringem Abstand auf sie zukommend, welche sich leicht erschreckend zu ihm umdrehten: „Wie warn die ersten drei Monate in Tokio so?“ Seine Tochter umarmte Kommissar Toyama erfreut. Heiji schaute dem zu, begrüßte den Kollegen seines Vaters dann ebenfalls. Ai saß am Tisch im Werkraum und beobachtete zusammen mit Conan die Mäuse. Der Professor saß ein Stück entfernt und schraubte an seinen Insekten. „Jetzt mach doch nicht so ein Gesicht, das kann man ja nicht mit ansehen“, meinte er aufmuntert zu Conan. Dieser hob leicht den Kopf an, den er auf seinen auf dem Tisch liegenden Armen aufgelegt hatte: „Mir ist langweilig“, erwiderte er. „Geh doch zu ihr. Vielleicht schnappst du was Interessantes auf“, schlug Ai ihm vor. „Ach nein. Besser nicht. Eri ist da. Ihr will ich momentan lieber nicht über den Weg laufen.“ „Dann bleibt dir wohl nichts anderes übrig, als dich in Geduld zu üben, bis sie wieder kommt“, schlussfolgerte sie. „Ja“, Conan legte seinen Kopf wieder auf. Heiji lief das letzte Stück zum Haus, kramte auf dem Weg zur Haustür seinen Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf. Anschließend trat er ein und ließ die Tür geräuschvoll hinter sich ins Schloss fallen. „Ich bin wieder da!“, rief er laut. Als er keine Antwort bekam, betrat er mit einem fragenden Gesichtsausdruck das Wohnzimmer. Beim Betreten der Küche ließ er lang gezogenes: „Hallo?“ verlauten. Auch hier war niemand. Auf der Ablagefläche fand er einen Zettel. Er hob ihn auf und las die kleine Notiz durch. Da komm ich nach Monatn ma nach Haus un die ziehn mich ner Verabredung vor, dachte der junge, soeben heimgekehrte, Detektiv entrüstet schnaubend: „Tss: Rabeneltern!“ Somit ging er in sein Zimmer. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. Zuerst stellte er seine Sachen neben dem Bett ab, dann öffnete er das Fenster. Genießerisch atmete er die frische, warme Sommerluft tief ein. Für einen Augenblick beobachtete Heiji gedankenverloren die sich sacht im Wind wiegenden Blätter der Bäume. Doch dann kam wieder Leben in ihn. Sein Blick richtete sich auf, schweifte durchs Zimmer zum Fernseher, Kleiderständer, über sein großes Bücherregal, zum Bett, dann zum Drucker bis sein Blick ein weiteres Mal seinen Schreibtisch streifte. Zufrieden machte er es sich auf seinem Bett bequem, schloss die Augen und genoss die angenehme Stille im Raum. Draußen zwitschern vereinzelt Vögel, durch das offen stehende Fenster gut vernehmbar. Es war schon dunkel. Kazuha begegnete Heijis Eltern im Garten. „Hallo, Kazuha“, grüßte Heijis Mutter sie freundlich. „Hallo“, kam es von ihr ebenso höfflich. „Wo is denn mein Sohn?“ Heizo zog eine Augenbraue hoch. „Ich denk er is drinnen.“ Das Ehepaar begleitend betrat die Oberschülerin das Haus. Da ihr Freund nicht unten war, suchte sie ihn in seinem Zimmer auf. „Heiji?“, machte sie sich auf der Türschwelle stehend bemerkbar. „Hm?“, war das einzige was er von sich gab. Er öffnete die Augen: „Komm her“, forderte er sie liebevoll lächelnd auf. Kazuha setzte sich zu ihm auf das Bett. Auch Heiji setzte, zog sie zufrieden an sich und gab ihr einen Kuss. „Deine Eltern sin da“, teilte Kazuha ihm anschließend mit. Ihn schien das nicht zu stören. Er küsste sie einfach nochmal. Machte es sich mit ihr bequem. Kazuha bettete ihren Kopf gemütlich auf seinem Brustkorb auf und schmiegte sich an ihn. Heiji streichelte ihr in ruhigen, gleichmäßigen Bewegungen andächtig den Arm hinunter und wieder hinauf. Beide blieben nah aneinander geschmiegt liegen. Genossen die Nähe zum jeweils anderen. Bis Heiji dann doch aufstehen musste, weil es zu regnen begann. Er verschloss das Fenster. Setzte sich zu seiner Freundin zurück. Aber auch sie erhob auf. Shinichis Freund, der nicht damit gerechnet hatte, reagierte zu spät um sie zurückziehen zu können: „Bleib doch noch.“ „Nein. Ich muss das Referat machn.“ „Das kann doch noch wartn.“ „Nein. Heiji: Wenn ich mich Montag wegen dir blamiere…“ Der Detektiv machte ein mehr als unglückliches, Gesicht. Kazuha beachtete es jedoch gar nicht, sah sich in seinem Zimmer um: „Wo has‘u dein Laptop?“ „Neben dem Schreibtisch, unter dem Druckerschränkchen“, er ließ sich leise seufzend zurück fallen. „Typisch du!“, meinte sie sich bückend, holte eine schwarze, verstaubte Tasche hervor. Öffnete sie. Samt dem tragbaren Computer kam sie zu ihm zurück. Sie setzte sich auf die Bettkante und klappte die Klappe auf. Heiji richtete sich auf. Umarmte sie sanft von hinten. Sie lächelte ihn kurz an, dann stutze sie: „Heiji, der fährt nich hoch?“ Angesprochener runzelte die Stirn. „Is er kaputt?“ „Nein. Soweit ich weiß nich.“ Ran verabschiedete sich in der bereits geöffneten Türe von ihrer Mutter. Diese drückte ihr einen großen Karton in die Hände. „Danke, Mama.“ „Und du möchtest wirklich nicht gebracht werden? Dein Vater kann sicher ein paar Minuten erübrigen“, befand die Anwältin ein wenig zynisch zur Seite blickend. „Nein. Danke. Es ist ja nicht so weit. Das schaff ich schon alleine. Trotzdem danke“, erklärte Ran selbstbewusst mit einem Lächeln. Dann umarmte sie ihre Mutter. „Ruf mich an“, rief Eri ihrer Tochter noch nach. Diese drehte sich noch einmal um: „Ja. Mach ich“, rief sie auf halbem Weg. Ihre Mutter hörte die Tür ins Schloss fallen. Kogoro kam zu ihr. „Wie ist Ran schon weg? Ich wollte mich doch noch von ihr verabschieden.“ „Pech“, die Anwältin sah ihren Mann mit einem leicht verärgerten Gesichtsausdruck an: „Du bist zu spät“, mit diesen Worten drehte sie sich von der Tür weg und ließ sie zufallen. Kogoro wandte sich ebenfalls um. Er wollte etwas sagen doch das Klingeln des Telefons hinderte ihn daran. Schnell hatte Eri abgenommen: „Mori? Guten Abend, Yukio.“ Das wird dauern, dachte der Detektiv zähneknirschend. Während seine Frau samt Handy ins Schlafzimmer verschwand, holte er sich eine Dose Bier aus dem Kühlschrank. Mit derer er es sich wieder vor dem Fernseher bequem machte. „Verdammt! Heiji, das is jetzt schon das zweite Mal, dass dieses Teil anstürzt. Der hat was gegen mich!“, brauste Kazuha wütend auf. „Lass mich mal“, erbarmte ihr Freund sich. „Hier!“, bereitwillig gab sie ihm das Gerät. Conan schaute von den Nachrichten, welche er zusammen mit den beiden anderen Hausbewohnern ansah, auf. Ran war wieder da. „Ran!“, rief Conan unweigerlich erleichtert. „Hi“, sagte sie Gedanken verloren. Auf ihrem Arm trug sie den Karton. „Was hast du da?“ „Spielsachen für Tadashi“, erklärte sie knapp. „Möchtest du noch etwas essen?“, erkundigte sich der Professor aufmerksam bei ihr. „Nein, danke. Ich habe bei meiner Mutter gegessen.“ Ran lächelte und stellte dabei den Karton neben die Decke. Danach ging sie nach oben. „Jetz weiß ich auch wieder, warum ich das Ding nich mehr benutzn wollte“, verärgert stand sein Besitzer auf und begann in den Schulladen des Schreibtisches zu kramen. „Was suchs‘u?“, fragte Kazuha schließlich. „Die Starter-CD. Ich fürcht der hat ein Virus un wenn ich den jetz nich erst mal komplett platt mache, dann wird der uns noch hundertmal abstürzn.“ Er drehte sich kurz um, sah in ihr deprimiertes Gesicht und suchte weiter. Nachdem Ran Conan ins Bett gebracht hatte, lag er auf dem Rücken einsam in seinem Bett im dunklen Zimmer. Er konnte nicht schlafen. Murrend drehte er sich auf die Seite in Richtung Gang. Das andere Bett war leer. Er raffte das Kissen enger zusammen, sodass es höher wurde. Nach einigem hin und her hatte er genug. Entschlossen setze der Mini-Shinichi sich auf, schlug die Decke zur Seite und tapste auf den Flur. Vor Rans Zimmertüre blieb er unsicher stehen. Das Licht war noch an. Der kleine Shinichi klopfte an. „Ja?“ „Ich bin es, Conan.“ „Komm rein.“ Er öffnete zaghaft die Türe. Ran lag auf ihrem Bett und hatte leise ihr Radio eingeschaltet. Als sie ihn sah richte sie sich auf: „Was ist los?“, frage sie fürsorglich. „Ich kann nicht schlafen“, klagte ihr Freund kindlich. „Es ist irgendwie plötzlich so still hier, stimmt’s?“ „Ja“, gab Conan ihr murmelnd Recht: Logisch: Heiji streitet nicht mit Kazuha, fügte er noch belustigt in Gedanken hinzu. „Lust ein bisschen mit mir Musik zu hören?“, bot sie ihm freundlich an ihrer Gesellschaft zu leisten. Gern kam er zu ihr auf das Bett. Heijis Suche war erfolglos geblieben. Frustriert kam er zu seiner Freundin zurück. In der Hand die Starter-CD seines aktuellen Laptops. „Meinst‘u das funktioniert?“, fragte sie ihn, als er sich neben ihr im Schneidersitz niederließ. „Nehm ich mal an. Is ja dieselbe Marke.“ Schnell hatte der Detektiv die CD eingelegt und gelangte ins Bot-Menü. „Wow“, Ran war beeindruckt: „Woher weißt du das denn?“ Schell sah er sie breit lächelnd an: „Ach, weißt du, dass hat Heiji mir erzählt, als ich ihn neulich mal gefragt habe.“ Ran sah den Kleinen verwundert an: „Heiji hört solche Musik?“, sie machte ein ungläubiges Gesicht. „Äh, ich glaube er wollte Kazuha damit eine Freude machen“, sagte Conan darauf hin schnell mit Unschuldsmiene. „Stimmt. Kazuha würde das bestimmt auch gefallen.“ Das war knapp. Hoffentlich spricht sie sie nicht darauf an, dachte er. „Irgendwie vermiss ich Kazuha.“ Conans Blick richtete sich auf seine Freundin. „Und stell dir vor ich vermisse sogar Heiji.“ Ran lächelte vermissend: „Was meinst du machen die beiden gerade?“ Ihr Blick viel zum Wecker der 22:47 Uhr anzeigte. Oj, das kann ich mir denken. Conan brachte bei dem Gedanken an seinen Freund ein schiefes Lächeln zustande. Kazuha hatte sich hingelegt und schaute ihrem Freund zu: „Das wird nie was“, murmelte sie müde. Heiji sah sie mitleidig an. Doch dann erhellte sich sein Gesicht plötzlich: „Warum machn wir uns das eigentlich so kompliziert? Gib mir mal dein Handy“, meinte er breit grinsend. Sich wundernd sah sie ihn an, tat aber worum er sie gebeten hatte. Als Rans Freundin das Handy einschaltete, sah sie eine SMS: Hi, ich bin es Ran. Du hast deinen Laptop vergessen. Ich weiß! Trotzdem danke, dachte sie frustriert. Kazuha reichte Heiji das Kommunikationsgerät. Dann begab sie sich wieder in ihre Position zurück. Deckte sich zu. Er hingegen suchte sich Rans Nummer heraus und rief sie an. Doch die Besitzerin dieser Nummer nahm nicht ab. So wählte er kurz entschlossen die Nummer des Professors. „Es ist schon spät. Du solltest jetzt lieber schlafen gehen“, befand Ran. Agasa klopfte an. Überrascht schaute das Paar zur Tür. „Ja?“, fragte Ran nach draußen. Agasa trat ein und reichte Conan das Telefon, welches er überrascht annahm. „Hallo?“ „Shinichi?“ Ran machte ein hoffnungsvolles Gesicht. „Heiji!“ „Hey.“ „Was willst du?“ „Nichts von dir. Gib mir ma bitte deine Freundin.“ Mit den Worten: „Es ist nur Heiji“, reichte der kleine Detektiv den Hörer weiter. „Ja?“ „Hi, wie du sicherlich gemerkt has hat Kazuha ihren Laptop bei euch vergessn. Kanns‘u mir den Gefallen tun un mir ihre Präsentation per E-Mail eben schickn?“ „Äh, klar“, Ran stand auf. Schaltete den Laptop ein. Interessiert sah Conan ihr dabei zu. „Ich hab es dir geschickt“, sagte sie, als sie fertig war. „Danke“, meinte der am anderen Ende schmunzelnd und nahm auflegend die Präsentation entgegen. „Schläfst du schon?“, er sah zu Kazuha. „Ja“, vernahm er die müde Antwort. Nachdem der Detektiv des Westens die Präsentation kurz durchgeblättert hatte, ließ er seinen Blick für einen Moment auf Kazuha ruhen, welche zugedeckt neben ihm lag. Er schaltete das Gerät aus, stellte es auf den Schreibtisch, zog Hose und Socken aus. Danach legte er sich zu ihr. Schnell hatte sie sich an ihn gekuschelt. „Lust heute Nacht hier zu übernachten? Ich weiß nicht, wie es dir geht: Aber ich finde es alleine ziemlich einsam hier“, fragte Ran ihren Freund, während sie den Laptop zuklappte und wegstellte. Conan nahm das großzügige Angebot schnell an. Ran deckte sich zu: „Machst du das Licht aus?“ Er nickte, drückte schnell den Schalter nach unten und krabbelte anschließend in das noch freie Bett. Anschließend deckte auch er sich zu. „Schlaf schön“, wünschte sie ihm eine gute Nacht. „Du auch.“ Montagmorgen, 17. Juli In Osaka sprang der Handywecker von Kazuha an. Schnell hatte Heiji seinen Arm zu Boden gestreckt, besagtes Teil ergriffen und per gezielten Knopfdruck ausgeschaltet. Er richtete sich leicht auf, um den Wecker erneut zu stellen. Kazuha regte sich leicht mürrisch neben ihm. Sie hatte mit ihrem Kopf auf seiner Brust gelegen: „Ach, Nein. Nich jetz schon!“, ließ sie verschlafen vernehmen. „Schlaf weiter, Schatz“, murmelte ihr Freund noch ebenfalls müde. Er ließ sich zurück sinken. Entspannt zog er seine Freundin noch etwas mehr zu sich heran, welche das Angebot mit einem zufriedenen Lächeln annahm und ihr Haupt wie eben zuvor auf seine Brust bettete. Heiji schloss seine Augen und genoss genau wie sie mit einem Lächeln auf den Lippen das gemeinsame, gemächliche aufwachen. Es war wunderbar still im Zimmer. Nur von draußen war hin und wieder vereinzeltes Vogelgezwitscher zu hören. Auch in Tokio klingelte ein Wecker und genau wie in Osaka war man auch hier nur mittelmäßig begeistert. Schnell hatte Ran ihn ausgestellt. Müde drehte auch sie sich noch einmal um. Conan zog seine Decke über den Kopf. Doch die Ruhe war, wie leider zu erahnen, nicht von allzu großer Dauer. Ein weiteres Mal störte der penetrante Ton die herrliche, morgendliche Ruhe. Diesmal beugte Kazuha sich über ihren Freund nach unten und ließ das Klingeln verstummen. Sie wollte aufstehen und über ihn krabbeln. Doch er zog sie küssend zurück: „Bleib doch noch ein bisschen bei mir“, bat er sie verführerisch. Aber Rans Freundin stemmte sich energisch auf und befreite sich von seinem Griff um ihre Taille: „Vergiss es!“, entgegnete sie, gab ihm einen flüchtigen Kuss und stand auf. Danach verschwand sie aus dem Zimmer. Heiji blieb in sich hinein grinsend, die Arme hinter dem Kopf verschränkend, liegen. Jetzt war es vorbei. In Tokio klingelte der Wecker erneut. Sich in ihr Schicksal fügend raffte Ran sich gähnend auf. „Aufstehen, Conan.“ Woraufhin er ein jammerndes: „Hm“, von sich gab. Sie setze sich auf die Bettkante: „Komm schon, du kleine Schafmütze. Auf mit dir!“ Mit verzogener Miene drehte er sich zu ihr um. Als er sie sah legte sich ein leichter Schimmer von Traurigkeit auf sein Gesicht. Doch so schnell wie er aufgekommen war, war er auch schon wieder verschwunden. Lachend versuchte er Ran, die ihn kitzelte, abzuwehren. „Also stehst du jetzt auf?“, fragte sie lachend und zugleich drohend. „Ja ja. Ich gebe auf. Bitte hör auf damit.“ „Schön“, gütig ließ die Oberschülerin von dem kleinen Grundschüler ab und erhob sich. Dieser setzte sich aufrecht hin. Gähnte. Dann sah er sie mit großen Kulleraugen bittend an: „Duu, Ran: Ich hab gar keine Lust. Kannst du mir nicht einfach eine Entschuldigung schreiben, sodass ich heute hier bleiben kann?“ Sie schüttelte bedauernd, mit einem sanften Lächeln, den Kopf: „Wo denkst du hin? Einfach schwänzen. Du spinnst wohl“, tadelte sie ihn mütterlich. Jedoch sehr verständnisvoll: „Damit es dir besser geht als mir? Vergiss das lieber und deinen Hundebabyblick kannst du dir auch sparen, der nützt dir heute Morgen nichts.“ „Mist“, hörte sie ihn leise vor sich hin murmeln. „Ach, ist doch nur noch etwas über eine Woche und dann machen wir den ganzen Tag nur was wir wollen. Dann kannst du die ganzen Ferien so lange schlafen wie du möchtest“, sie lächelte ihn breit an: „Also komm schon“, sie streichelte kurz über seine Haare. Notgedrungen stand Conan auf. Er wollte gerade ins Badezimmer gehen, als Ran ihm mit der Hand vorm Mund hinterher kam: „Lass mich zuerst!“ Schnell hatte sie die Türe hinter sich geschlossen. Schuldbewusst lehnte sich der Verursacher von ihrem plötzlichen Meinungswechsel an den Türrahmen. Kazuha kam aus dem Badezimmer der Hattoris zurück. Leise betrat sie in Schuluniform und mit einem um ihre Haare gewickelten Handtuch das Zimmer ihres Freundes. Dieser lag immer noch gemütlich in der gleichen Pose: „Hübsch“, musterte er seine Freundin anzüglich. Kazuha hörte seine zweideutige Anspielung heraus und verzog daraufhin das Gesicht. Dann lief sie geschwind zum Schreibtisch und setze sich an den Laptop. Derweil sie ihn einschaltete, drehte Heiji sich so, dass er ihr zusehen konnte. Das elektronische Gerät fuhr hoch. Kazuha öffnete ihre Präsentation und begann sie noch einmal konzentriert durchzulesen. Als sie die vierte Seite umblätterte, drehte sie sich zum einzigen hier anwesenden Detektiv um: „Könnes‘u das vielleicht lassn? Du störs meine Konzentration, wenn‘u mich so ansiehs.“ „Lass mich doch“, auf seinem Gesicht bildete sich ein fieses Grinsen: „Is mein Zimmer. Ich kann hinsehn, wohin ich will!“, erdreiste der Besitzer sich. „Das mag stimmn, aber so interessant bin ich nun wirklich nich, als das man mich die ganze Zeit über anstarrn müsst.“ „Das liegt ganz im Auge des Betrachters“, konterte Heiji belustigt über ihre verärgerte Reaktion. „Schnauze, wenn‘u gerade nichts Besseres zu tun has, dann mach dich nützlich, indem‘u uns Frühstück machs“, seine Freundin drehte sich von ihm abwendend wieder zum Bildschirm. Heiji schien kurz zu überlegen, rümpfte leicht die Nase: „Dann müsst ich aufstehn. Komm schon, dass kannst du mir nich antun.“ „Oh, doch das kann ich!“, er erntete ein zuckersüßes Lächeln. Diese Erkenntnis gefällt mir nich, dachte er dann, stand jedoch ihr zu liebe, die ihn bittend ansah, auf. Er kam in der Küche. Dort begegnete er seinen Eltern, die gerade beim Frühstück saßen. Sein Vater schaute von seiner Zeitung auf: „Guten Morgn, Heiji.“ „Guten Morgn“, bekam Hattori Senior die Antwort wie er sie erwartete. Anstatt sich zu setzten, nahm sein Sohn sich zwei Schalen und füllte sie mit Reis. Als dieser merkte, dass sein Vater in prüfend musterte meinte er: „Ich Frühstück mit Kazuha.“ „Ich denke es wäre durchaus angebrachter ihr beide würdet hier unten frühstücken“, kassierte er prompt die bereits erwartete Antwort. Mit einem genervten Gesichtsausdruck erklärte Heiji: „Wir sin keine klein Kinder mehr. Wir sin aus dem Alter raus wo man krümelt. Falls du deswegen besorgt sein solltes! Außerdem wolln wir noch ma einen Blick auf unsere Arbeitn werfn.“ Sein Vater zog die Augenbraun hoch: „Das hättes‘u jawohl auch früher machn könnn!“ Der Detektiv erwiderte den vorwurfsvollen Blick, der im jetzt entgegengebracht wurde: „Es is nich meine Schuld! Kazuha hat legendlich versehendlich ihren Laptop in Tokio vergessn und somit bot ich ihr mein Altn an, der aber nicht funktionierte und ich ihn erst komplett neu machen musste. Außerdem haben wir auch schon in Tokio gelernt“, während er sprach holte er noch zwei Tassen und füllte sie mit dem Inhalt, der auf dem Tisch stehenden Kanne. Meins‘u, du kanns alles?“ „Ja!“ „Wehe dir, wenn‘u nicht bestehst!“ Heiji setzte ein zuckersüßes Lächeln auf: „Würd ich doch nie tun!“ und somit ließ er seinen murrenden Vater, wie auch seine Mutter alleine zurück. Jener schaute im mürrisch nach, bevor er sich wieder seiner Zeitung widmete. „Danke schön“, sagte sie lächelnd, während er alles abstellte. Er küsste sie: „Gern.“ Der Detektiv nahm seine Schüssel auf, lehnte sich lässig an den Tisch und begann zu frühstücken. Mit vollem Mund meinte er zu ihr, die sich auch nun nahm: „Mein Vater war in der Küche.“ Kazuha antwortete verstehend mit einem: „Oh.“ Der Blick, den die beiden nun austauschten, sagte den Rest. „Alles klar?“, fragte er nach dem er ein paar Bissen genommen hatte. „Jap“, bestätigte Kazuha mit einem außerordentlich zufriedenen Lächeln. „Das is schön“, er gab ihr einen kurzen Kuss: „Möchtes‘u noch irgendetwas erklärt habn? Oder has‘u noch Fragn?“ Die Überschülerin schüttelte den Kopf. Dem Detektiv, dem ihre Sorge nicht verborgen blieb: „Das machs‘u schon!“ Grinsend zwinkerte er sie an. „Guten Morgen, Shinichi“, wünschte Ai ihrem Klassenkameraden, als sie ihn kommen sah. „Morgen.“ Das ehemalige Organisationsmitglied saß bereits am Frühstückstisch. Sie erkannte von der Zeitung aufsehend, dass es wohl klüger war ihn in Ruhe zulassen. So musterte sie ihn kurz, während er sich neben sie setzte. Seinen Kopf auf dem linken Arm abstützend sah er zu ihr rüber: „Was interessantes?“ „Nein!“, antwortete sie schnell. Bevor er einen genaueren Blick auf die gerade aufgeschlagene Seite werfen konnte, blätterte sie möglichst unauffällig um. „Wo ist der Professor?“, erkundigte dich der Grundschülerdefektiv beiläufig, während er sich bediente. „Er kümmert sich um Tadashi“, antwortete seine Klassenkameradin in gleichem Tonfall. „Lass uns gehen“, meinte Heiji ihre jetzt leere Schüssel annehmend. Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr, die er nun umlegte. Kazuha fuhr den Laptop runter. Danach zog sie den Stick heraus. Gemeinsam stellten die beiden alles neben die Spüle in der nun verlassenen Küche. Diese Tatsache mit einem zufriedenen Blick zur Kenntnis nehmend, begleitete Heiji seine Freundin und zog sich wie sie seine Schuhe an. Anschließend verließ das Paar das Haus. Nachdem auch Conan fertig war, verließen die drei ebenfalls das Haus. Ran brachte Conan und Ai wie immer zur Grundschule. „Bis heute Abend ihr beiden“, rief sie zum Abschied. „Ja.“ Es war Conans leise, zugleich traurige Stimme, die sich erhob. Mit einem Blick, der seine Tonlage exakt wieder spiegelte sah er ihr nach. Ai stand wortlos neben ihm und musterte ihn von der Seite her. Die Füße der beiden Grundschüler passieren den Gang. Ehe ihnen bewusst war, dass sie die Klasse betreten hatten kamen ihnen die drei anderen Mitglieder der Detektivboys strahlend entgegen. „Hallo, Conan“ und „Hallo, Ai“, wurden die beiden Neuankömmlinge auf fröhliche Weise einstimmig begrüßt. „Ist das nicht Klasse, Conan? Die letzte Woche“, fing Genta an munter drauf los zu plappern. Ayumi und Mitshuhiko dagegen verstummen sofort, als ihnen Conans deprimierter Blick auffiel. Gesenkten Kopfes ging er einfach ein: „Ja. Das ist toll, Genta“, murmelnd zu seinem Platz, wo er die Tasche neben seinen Stuhl fallen ließ. Mitshuhiko sah ihm fragend nach. Ayumi hingegen wandte sich entsetzt an ihre Freundin: „Ai, was ist denn mit ihm. Er sieht ja fruchtbar aus.“ „Er ist traurig“, erklärte die Chemikerin in Kindergestalt sachlich. „Warum?“, erkundigten sich nun auch die beiden Jungen fürsorglich. „Ich glaube nicht das er darüber reden möchte, deshalb lasst ihn bitte einfach in Ruhe.“ Mit diesen Worten tat das rot-blonde Mädchen es ihrem ebenfalls geschrumpften Kameraden gleich. Gemeinsam mit den anderen der Detektivboys verließ Conan nach Schulschluss das Schulgebäude. Wortlos lief er voraus. Die anderen unsicher hinter ihm. „Was hat er nur?“, Ayumi betrachtete ihren kleinen Freund sorgenvoll. „Vielleicht können wir ihn irgendwie aufmuntern?“, schlug Mitshuhiko vor. Doch Genta fuhr im energisch über den Mund: „Und wie? Wir haben doch schon alles versucht, verdammt!“ Die Kleinsten der fünf ließen verzweifelt ihre Köpfchen hängen. Der kleine Trupp hatte bereits ein Stück zurückgelegt, da erhellte sich Mitshuhikos Gesicht plötzlich: „Ich hab es“, schlug er mit der Faust in seine Handinnenfläche: „Lasst uns Schwimmen gehen. Damit können wir ihn sicher auf andere Gedanken bringen und dann redet er vielleicht auch endlich mit uns!“ Die anderen beiden Kinder sahen ihn, wie auch Ai für einen Augenblick überrascht an. Doch dann funkelten ihrer aller Augen eifrig. Selbst Ai schmunzelte leicht: Tolle Freunde hast du, dachte sie liebevoll, als sie zu den anderen stieß, die zu ihrem Freund geeilt waren. Ihn bedrängten: „Conan, Conan!“ „Was ist?“ Genta gerempelte ihn fast um. „Kommst du mit uns schwimmen?“, vernahm er Mitshuhikos Einladung. „Schwimmen? Äh, also wisst ihr eigentlich hatte ich schon was anderes vor.“ „Ach, bitte: Komm doch mit. Es macht doch gar nicht so viel Spaß, wenn du nicht dabei bist“, appellierte Ayumi flehentlich an sein Gemeinschaftsgefühl. „Wir wollten doch schon seit langem Mal in das neue Spaßbad.“ „Das soll total cool da sein.“ „Wenn du es sagst, Genta.“ Conan war von der Idee wenig begeistert. „Ach, komm schon Holmes! Eine Abkühlung klärt den Verstand“, Ai war nahe bei ihm stehen geblieben. Der verzog drauf nur sein Gesicht. Schwer seufzend stimme er zu: „Von mir aus“ und fügte in Gedanken noch hinzu: So viel zu meinem Regelverstoß. Mit Ai geht das nicht. Und mit den anderen schon gar nicht., der kleine Detektiv ließ erneut seufzend die Schultern sinken. Ergab sich. „Super!“ Ayumi strahlte. Mitshuhiko und Genta knufften ihn munter in die Seite. „Hallo. Wir sind hier!“, rief Heiji im Flur stehend. Kazuha machte gerade die Tür zu. Stille. „Hallo?“, machte auch Kazuha sich bemerkbar. Aber es blieb ruhig. Worauf die beiden sich fragend ansahen. Zielstrebig ging der Detektiv in die Küche. Seine Freundin folgte ihm. Er nahm die Notiz auf. Kazuha kam neugierig zu ihm: „Was steht da?“ „Meine Mutter. Ich solln neues Rohr kaufn gehn.“ „Was für ein Rohr?“, sie sah Heiji nach, der gerade den Kühlschrank öffnete: „Die Spüle“, äußerte er sich beiläufig, gelassen. Dabei nahm er zwei Schüsseln heraus. Die eine mit Reis, die andere mit Fleisch und einer Gemüsebeilage. Die fünf Detektivboys trafen sich am Spaßbad. Ayumi, Genta, wie auch Mitshuhiko waren bereits da. Fröhlich winkten sie Conan und Ai zu, als sie die beiden auf sich zukommen sahen. „Hier. Die sind für euch“, Mitshuhiko hatte bereits Eintrittskarten für die zwei mit gekauft. „Oh, danke“, lächelte Ai ihre entgegennehmend. Conan verzichtete darauf etwas zu sagen. Stattdessen ging er den anderen hinterher hinein. Ayumi und Ai verschwanden bereits in der Mädchenumkleidekabine und auch die beiden Jungen standen schon Tür aufhaltend bereit: „Na, komm schon!“, rief Genta ihm eifrig winkend entgegen. Ich sehe dich doch auch so, der geschrumpfte Shinichi war von den Kindern genervt. Zur gleichen Zeit stand Heiji mit Kazuha im Baumarkt an der Kasse an. Die Kinder machten einen Wettbewerb daraus nach gelben und roten Gummiringen zu tauchen und dabei immer mehr in tiefere Gewässer abzudriften. Der Boden des Beckens war wie eine Rampe die immer tiefer ging. Ai verlor die Lust: „Ich mag nicht mehr“, meinte sie beiläufig und schwamm das kleine Stück zum Rand des Beckens. „Ich brauche auch eine Pause“, verkündigte Ayumi und schwamm ihrer Freundin hinterher. „Na, ganz schön anstrengend, stimmt’s?“, Ai stützte sich mit ihren Armen auf und zog sich dicht gefolgt von dem kleinen Mädchen aus dem Wasser. „Ja. Außerdem wird es für mich langsam viel zu tief. Meine Luft reicht kaum noch“, Ayumi setze sich neben das ehemalige Mitglied der Organisation und ließ wie dieses ihre Füße zurück ins Wassern gleiten. Gemeinsam schauten die beiden Mädchen den Jungen zu. Als nächstes war für Conan Schluss. Prustend durchbrach er, als einziger der drei Grundschüler, die Wasseroberfläche. Schwer atmend rang er nach Luft. Mitshuhiko tauchte einige Augenblicke nach ihm als nächster auf. Triumphiert schlug Genta mit seiner vollen Wucht, beim Auftauchen den erbeuteten, gelben Ring auf die Wasseroberfläche, dass es gewaltig spritzte. Conan rang immer noch mit der Atmung, zudem hatte Genta mit seinem Gewicht so eine Welle geschlagen, dass ihm das Wasser in den Mund lief. „Pass doch auf!“, japste er unter einem heftigen Hustenanfall. Doch Gemeinter achtete gar nicht darauf. Ayumi dagegen schwamm besorgt auf ihn zu. „Haha! Ich bin besser als ihr!“, jubelte Genta auf seine typische, angeberische Art. „Hörst du, Conan! Ich habe dich geschlagen!“, lachte er lauthals ausgelassen. Der geschrumpfte Meisterdetektiv sagte nichts. Ließ Ayumi und die anderen sprichwörtlich stehen. Ai, die das Geschehen mit verfolgt hatte, sprang auf und lief zur Leiter, die der Detektiv nun zielstrebig anvisierte. „Genta!“, wütend haute Ayumi ihm auf den Kopf. „Aua!“ „Du bist manchmal so ein Idiot! Was sagst du denn? Das war total taktlos von dir. Du weißt doch wie traurig er den ganzen Tag schon war. Da sagst du auch noch so was!“, stutzte Mitshuhiko den Detektivboy, der Conan vergrault hatte, zurecht. Ayumi schwamm darauf ihrem kleinen Freund nach. Genta!, dachte Ai ärgerlich, als sie dem zornigen Conan aus dem Wasser steigen sah. „Hör nicht auf ihn. Er meint es nicht so.“ „Aber er hat doch recht!“, mit tränenerstickter Stimme lief er davon. „Conan?!“, rief Ayumi ihm hinterher. Schell eilte sie dem andern Mädchen nach. Vor der geschlossenen Tür der Umkleidekabine blieben die beiden Grundschülerinnen stehen. Noch bevor Ai anklopfen konnte, war Ayumi schon an ihr vorbei und hämmerte gegen die Türe. Hinter dieser saß Gerufener deprimiert auf dem Boden. Er war nicht bis zu den im Raum stehenden Bänken gegangen. „Conan. Bitte komm doch wieder zurück zu uns“, hörte er ihre flehentliche Kinderstimme: „Ohne dich macht es doch gar keinen Spaß. Genta ist total doof, dass er so gemein zu dir ist!“ Die geschrumpfte Grundschülerin beobachte wie eine Außenstehende die Szene. „Komm wieder raus. Ich weiß, dass du ganz toll tauchen kannst. Wirklich!“ Conan schenkte ihr Gehör, öffnete einige Augenblicke später, entschlossenen Blickes die Tür, was Ai unmerklich zusammenzucken ließ: „Oh nein!“ Der Detektiv ging wortlos an den beiden Mädchen vorbei zurück zum Wasser. Dort schnappte er sich die Ringe, die die Jungen mit an Land gebracht hatten, warf sie kurzerhand in den tiefsten Bereich, kletterte daraufhin auf eines der 3m- Sprungbretter. Stur ignorierte er Ais: „Sei vorsichtig!“, nahm Anlauf und sprang kopfüber ins Wasser.“ Heiji, war mit Kazuha im Schlepptau, zum Polizeihauptquartier gegangen und befand sich nun hinter Inspektor Otaki, der gerade in seinem Büro vor dem Garderobenständer stand und sich sein Jackett überzog. „Guten Tag“, erschreckte der Detektiv den Inspektor munter. Dieser drehte sich augenblicklich um. Er war sichtlich überrascht, als er Heizos Sohn vor sich erblickte: „Heiji!“, rief er erfreut aus: „Wie geht es dir?“ „Gut!“, antwortete Hattori und hielt grinsend die Autoschlüssel in die Luft. Ein Blick genügte und Otaki war klar was die Stunde geschlagen hatte. Ein kurzes Nicken genügte und die beiden Oberschüler folgten ihm auf den Gang. „Worum geht’s?“, ließ sich der aus Tokio zurück gekehrte Detektiv informieren. „Ich weiß selbst noch nichts Genaues. Ein 49 jähriger Mann soll in seinem Penthaus erstochn wordn sein.“ „Klingt teuer“, meldete sich Toyamas Tochter zu Wort. Die drei Personen stiegen die Treppe hinunter. „Ja. Es handelt sich wohl um ein Immobilienmakler.“ „Interessant!“, fand Shinichis Kollege, während er mit seiner Begleitung das Gebäude verließ. Ai hatte sich ein weiteres Mal am Beckenrand niedergelassen und beobachtete die Szene vor ihr: Ayumi, Genta und Mitshuhiko waren ebenfalls auf den Springturm geklettert. Jedoch ohne dass sie Conan noch hätten erreichen können. Gespannt standen die drei Grundschüler nun am Rande des Sprungbrettes und warteten darauf, dass ihr kleiner Freund endlich wieder auftauchen möge. Die Wasseroberfläche rührte sich nicht. Auch Ais Blick war ebenfalls konzentriert auf die Stelle gerichtet, wo der geschrumpfte Shinichi ins Wasser eingetaucht war. Doch da,… ein Stück entfernt wurde allmählich ein leichter Konturenumriss sichtbar, denn Ayumi als erste entdeckte: „Da!“, rief sie mit dem Finger zeigend aus. Die anderen sechs Augenpaare folgten dem. Da,… wenige Augenblicke später… durchbrach Conan laut auf prustend die Wasseroberfläche. Und er hatte sie... die Ringe… und zwar alle! Nicht nur auf seinem Gesicht bereitete sich rasant Zufriedenheit aus. Auch das der Chemikerin erhellte sich. Nach mehreren gründlichen Atemzügen schrie er einen regelrechten Jubel aus. Ai hielt sich bei seinem Anblick kichernd die Hand vor den Mund. Mit entschlossen-funkelnden Augen schwamm der Detektiv zurück zum Beckenrand. Dort legte er zuerst die Ringe ab, um sich dann selbst aus dem Wasser an Land zu stemmen. Seine Freundin kam zu ihm gelaufen: „Ich gratuliere“, sagte sie anerkennend. „Danke“, entgegnete er während er sich, die Reifen wieder aufnehmend, erhob: „Es kommt eben nur auf den richtigen Standpunkt an!“ Seine Gesprächspartnerin nickte. Der Detektiv drehte sich zu den anderen um, die immer noch oben auf dem Sprungbrett standen: „Du bist super!“, jauchzte Ayumi zutiefst beeindruckt und auch die beiden Jungen hatten mit eingestimmt: „Ja. Das war spitze!“ von Mitshuhiko und ein: „Komm wieder hoch!“ von Genta. „Nein, Danke!“, entgegnete Conan ihnen zurück rufend: „Kommt ihr runter!“, forderte er die Kleinen amüsiert auf. „Was?“ Die drei machten entsetzte Gesichter. „Traut ihr euch etwa nicht?“, richtete sich der untenstehende Mini-Shinichi gezielt an Genta. „Doch natürlich! Hellst du uns etwa für feige?“, schrie der ihm entschlossen entgegen. „Was denkst du den von uns?“, Mitshuhiko war ebenso entrüstet. Nur ihre kleine Freundin war ganz still. Ängstlich stand sie zitternd in die Tiefe blickend da. Ai wartete wie Conan die Situation beobachtend ab. „Bei drei!“, schlug Mitshuhiko vor. Die beiden Jungen sahen sich mulmig an. „OK“, antwortete Genta ihm. Sein Freund nicke und begann zittriger Stimme zu zählen: „Eins, zwei, zwei, und drei!“ Mitshuhiko mit sich reißend, hüpfte Genta in die Tiefe des Abgrunds. „Ahh!“, schrie Ayumi zurückweichend. Wenige Augenblicke später landeten zwei Grundschüler mit einem lauten Platsch wild strampelnd im Wasser. Als die beiden wieder unter Husten auftauchten, brach ihr Mitschüler in Gelächter aus. Seine Freunde sahen ihn zuerst böse an, aber dann begannen mit ein zustimmen. Ai dagegen war die Einigste, die auf das fehlende Mitglied achtete. Jenes sich ängstlich an der Randbefestigung festhielt. „Keine Angst!“, rief sie zu ihr nach oben. Conan und den anderen war Ayumis fehlen nun auch auf gefallen. „Komm auch runter! Das macht totalen Spaß!“, rief Genta zu ihr hoch. Doch was eigentlich zum Mut machen gedacht war brachte Tränen: „Ich kann nicht. Es ist so schrecklich hoch!“, schluchzte die Kleine bitterlich. „Dann steig einfach wieder runter“, rief nun Conan ihr zu. Angesprochene drehte ihren Kopf unsicher zu Treppe um, dann wandte sie sich zurück: „Ich trau mich nicht, Conan!“, teilte sie dem Untenstehenden kläglich mit. Dieser kletterte daraufhin kurz entschlossen zu ihr hoch. Am Ende der Leiter angekommen ging er auf sie zu und blieb neben ihr stehen: „Du brauchst dich nicht zu fürchten. Es ist längst nicht so tief wie es aussieht.“ „Wirklich nicht?“, kam es misstrauisch von ihr. „Wirklich. Dass es für dich so tief aussieht, liegt an der Spiegelung des Wassers und daran, dass du durch das durchsichtige Wasser bis zum Beckenboden sehen kannst. Die etwa 3,60 Wassertiefe musst du abziehen.“ Ayumi sah ihn abwägend an. Er ging an ihr vorbei und sah abschätzend hinunter: „Also so wie ich das sehe, hast du jetzt zwei Möglichkeiten: Entweder du klettertest wieder nach unten oder du springst, allein oder mit mir zusammen!?“ „Mit dir zusammen!“ Conan drehte sich ermutigend zu ihr um: „Bist du sicher?“ Ein mutiges Nicken. „Dann komm her“, der ehemalige Oberschülerdetektiv streckte ihr seine Hand entgegen, die das kleine Mädchen zaghaft ergriff. Als sie neben ihm stand sah sie nach unten: „Was ist wenn ich mir wehtue? Was wenn ich irgendwie falsch aufkomme oder so was?“ „Keine Angst, solange du nicht ausgerechnet auf dem Bauch landest, passiert dir nichts. Außerdem bin ich doch bei dir. Ich sag dir schon wie du es machen musst. OK?“ Ayumi sah ihren Retter dankbar an. „Bist du soweit?“ „Können wir mit Zählen machen?“ „Klar“, aufmunternd angrinsend begann er laut mit ihr zu Zählen: „Eins, zwei und drei!“ Sobald er das Wort drei ausgesprochen hatte, setzte er zum Sprung an. Doch Ayumi hatte es sich in der Zwischenzeit in letzter Sekunde doch wieder anderes überlegt und bremste ab. Allerdings hatte Conan schon so viel Schwung genommen, dass er den Sturz nicht mehr abwenden konnte. So riss er eine kreischende Ayumi mit sich in die Tiefe. Im Wasser angekommen, erreichte er mit ihr die Wasseroberfläche und die beiden wurden von den anderen Detektivboys empfangen. Ai stand in sich hinein lächelnd, abseits von den anderen, ans Gerüst des Turmes gelehnt. --------------------------------------------------------------------------- *Anmerkung(en): Ich kann über das Schulsystem keine genauen Informationen geben. Mein aktueller Recherchestand besagt, dass japanische Oberschüler gar keine Praktika machen. Von daher ist das leider zu meinem Bedauern letztendlich einfach ein notgedrungener Logikfehler. Deshalb besagen meine selbst bestimmten Regeln, dass sie einfach ihre Prüfungen schreiben und auch mündlich geprüft werden. Vielleicht interessantes zum Shinkansen: http://www.travelnotes.de/japan/railroad/railroag.htm Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)