Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 8: Die Schlagzeile -------------------------- Samstagmorgen, 27. Mai Ran hatte mitbekommen, dass Shinichi gegangen war. Sie hatte die Türe, die leise geschlossen worden war, gehört. Verwundert richtet sie sich leicht auf, schaute in deren Richtung. Tadashi weinte. Ai war blass. Sie lag schwer atmend neben dem Baby ihrer toten Freundin auf dem Bett. Erschöpft drehte sie langsam ihren Kopf leicht in seine Richtung. Jedoch zu mehr war sie nicht fähig. Sie wollte ihren Arm nach dem Säugling ausstrecken. Sie konnte sich kaum bewegen. Ai wollte aufstehen, aber konnte sich nicht aufrichten, auch nicht ihre Beine anheben. In ihr stieg Angst hoch. Ihr blieb nichts anderes übrig, als liegen zu bleiben und leise um Hilfe zu rufen. Der Professor war zeitgleich in der Küche beschäftigt, um das Frühstück vorzubereiten. Heiji schlief noch. Er lag mit Kazuha zusammen auf dem Sofa. Die beiden waren zugedeckt. Der Hausbestzier hörte Tadashi, der jedoch nicht wie sonst üblich nur kurz weinte, sondern jetzt über einen längeren Zeitraum hinweg. So hielt er, sich darüber wundernd, in seiner deckenden Tätigkeit einfach inne. Stellte die Schüssel, mit welcher er gerade zum Tisch kam, auf diesem ab. Er ging zu Ai. Öffnete ihre Zimmertüre. „Professor!“, rief das kleine Mädchen hilflos und heiser: „Ich kann mich nicht bewegen.“, wimmerte es. Schnell war ihr alter Freund bei ihr. Ging neben ihrem Bett in die Hocke. Er fühlte ihre blasse Stirn. „Mir ist kalt.“, wisperte Ai kläglich fröstelnd. Der Professor zog ihre Decke höher und wickelte jene enger um ihren kleinen Kinderkörper. „Geht es Shinichi gut?“, erkundigte die Chemikerin sich währenddessen besorgt nach ihrem Versuchskaninchen. „Ich habe ihn noch nicht gesehen.“, antwortete der Professor ihr, nahm den Säugling hoch. „Bitte: Sie müssen nach ihm sehen!“, forderte sie ihn eindringlich auf. „Ich komme gleich wieder zu dir.“, sagte er gehend. Tadashi weinte. Der Professor, mit ihm auf dem Arm, sah abwägend erst in Richtung der nach oben führenden Treppe, dann auf das Baby. Er ging zum Sofa. Beugte sich seitlich davor stehen bleibend. Weckte Heiji leicht an der Schulter rüttelnd: „Bitte, sieh, wie es Shinichi geht.“, bat er den noch verschlafenen Oberschüler leise. „Mach ich.“, nickte dieser. Während der Professor in die Küche ging, kletterte der Detektiv über seine Freundin. Mit den Worten: „Obn is er nich.“, kam er schließlich zurück nach unten. Der Professor wurde bleich: „Was?“, er war, Tadashi die Flasche gebend, schon wieder fast bei Ai. „Was is?“, bemerkte der Oberschüler die Besorgnis des Hausbesitzers. Heiji kam mit ihm mit zurück zu der Geschrumpften. Er erschrak regelrecht, als er sie, in schwachen Zustand, sah. „Is alles in Ordnung bei dir?“, kam er, sich Sorgen machend, näher. „Ich kann mich nicht bewegen.“, teilte Ai ihm bemüht ihr Problem mit. „Oh, nein!“, entfuhr es Heiji: „Kann das mit Shinichi auch passiert sein?“ „Ich weiß es nicht. Ist er nicht hier?“ „Nein!“, bestätigte ihr der Detektiv ernsthaft grübelnd ihre Vermutung. „Bitte geh und such nach ihm.“, bat sie ihn daraufhin. Allerdings wäre das eigentlich gar nicht notwendig gewesen, da er sich von sich aus schon aufmachte. Eilig verließ der Detektiv am Professor vorbei das Zimmer. Dieser folgte ihm. Sich hastig die Schuhe zubindend, überlegte Heiji laut: „Wo könnt er hingegan sein?“ Er richtete sich auf schnappte sich seine Jacke. Die Detektei!... Fiel es ihm das Naheliegenste ein. Er griff in Rans Jackentasche. Dann sagte er mehr zu sich selbst, als zu dem neben ihm Stehenden: „Halt ma!“. Drückte ihm seine Jacke in die Hände und rannte nach oben in das Zimmer seiner Freundin. Durchwühlte dort Rans Schultasche. Nichts! Er hetzte wieder nach unten. „Ich weiß wo er hin is!“, verkündete er, am Professor vorbei seine Jacke schnappend, auf die Straße rennend. Es war bewölkt. Keuchend erreichte Heiji, sich gebeugt mit den Händen an den Knien abstützend, die Detektei Mori. Er hatte die Treppe noch nicht einmal erklommen, da hatte er seinen Freund bereits entdeckt. Dieser lag weit oben an die Wand gekauert auf ein paar der Treppenstufen. „Shinichi!?“, rief er umgehend hochhastend. An der Tür der Detektei vorbei brachte er die letzte Distanz hinter sich und erreichte seinen nun wieder klein geschrumpften Freund. Kniete sich, sich über ihn beugend, zu ihm hinunter: „Shinichi?“ Conan reagierte nicht auf ihn. Heiji rüttelte ihn, hob ihn etwas an: „Shinichi! Shinichi!?“ Der Schlüssel lag unter ihm. Oh, nein!, schoss es Osakas Detektiv entsetzt durch den Kopf. Sein kleiner Freund war vollkommen leblos. Blass rührte er sich nicht. Auch nicht durch Heijis nochmaliges verstärktes rütteln. „Shinichi!?“, überprüfte er dessen Puls. Conans Atemzüge gingen flach. Erleichtert ließ Heiji sich gegen die Wand sinken. Scheiße!, fluchte er in seine Jackentaschen packend. Er schnappte sich den Schlüssel. Richtete sich mit Conan auf dem Arm auf. Brachte ihn nach oben in die Wohnung der Moris. Erst legte er ihn in seinem Zimmer ab. Tastete ihn zügig, aber gründlich ab. Dann versuchte er ihn in die stabile Seitenlage zulegen. Ließ es, die Haare raufend, dann aber und eilte zum schnurlosen Telefon im Wohnzimmer. Wählte feinmotorisch ungeschickt zurück ins Zimmer kommend. Er setzte sich neben den gekrümmten Conan. Versuchte ihn erneut anzusprechen: „Shinichi! Hey, Shinichi!?“ Im Hintergrund war das Tuten der noch nicht abgenommenen Leitung zu hören. Conan öffnete flüchtig die Augen. Stöhnte etwas. „Shinichi!“, wollte sein Freund ihn nochmals ansprechen. „Heiji?“ Er wurde von der fragenden Stimme des Professors abgelenkt. „Ich hab Shinichi gefundn. Er is wieder klein.“, teilte der Oberschülerdetektiv umgehend mit, um die Situation in der sich Conan befand genauer zu schildern: „Aber er is kalt und versteift wie Ai. Wenn nich mehr. Ich hab ihn eben vor der Detektei gefundn.“ „Wo seid ihr denn jetzt? Geht es Shinichi ansonsten gut?“, erkundigte sich der alte Mann am anderen Ende. Ai hörte angespannt zu. „In der Wohnung. Ich weiß nich genau. Ich hab ihn versucht zu wecken, aber er war sofort wieder weg. Ich wollt ihn erst mal in die stabile Seitenlage legn, aber er is so steif. Ich hab Angst ich brech ihm noch was.“ „Dann bleib am besten mit ihm da. Ich werde mit Ai zu euch kommen.“ „Is gut.“ Der Professor und dann auch Heiji legten auf. Während der Professor Ai in seinen gelben Käfer trug, kontrollierte Heiji noch einmal den Puls und die Pupillen. Blieb auf die Atmung seines kleinen Freundes achtend neben diesem sitzen. Er deckte den kleinen, blassen Körper gut in die Decke ein. „Komm schon. Augen auf, Shinichi! Wach bleibn!“, rüttelte er eindringlich. Conan wurde auch wach. Stöhnte erneut leicht. Dieses Mal schmerzhafter. Atmete darauf leicht abgehackt. „Hey!“ Die Augen des kleinen Detektivs fielen wieder zu. Als Osakas Detektiv den Käfer, durch die immer noch offenstehende Wohnungstüre, von der Straße her hörte erhob er sich umgehend. Kam dem Professor, der Ai trug, entgegen. Brachte die beiden zu dem kranken Conan. Kniete sich besorgt neben ihn. Schaute zu wie Agasa sich, das kleine Mädchen auf dem Boden gegenüber absetzend, setzend. Ai besah sich Conan, fühlte unter eigener Anstrengung ebenfalls die Stirn. Conan schien das zu spüren. Wimmerte leise. „Weiß’u was mit ihm sein könnt?“, fragte Heiji sie hoffnungsvoll. Die Erfinderin des Gegenmittels schüttelte ihren Kopf. Stützte sich mühsam mit einer Hand flach auf dem Boden ab. Atmete angestrengt: „Er ist… lass ihn schlafen.“, meinte sie mitgenommen, aber gelassen. Was auch den Professor und Heiji dazu brachte ihre Anspannung fallen zu lassen. „Dann is ja gut.“, der Detektiv fuhr sich aufatmend durch sein Haar. Stellte ein Bein aufrecht. Stützte seinen Ellenbogen waagerecht auf jenem ab. Still schweigend saßen die Drei so neben ihrem kleinen Freund. Conan kämpfte wie ein kleines, gehetztes Kaninchen mit seiner Atmung. Ai war erschöpft. Sie legte sich, immer noch in ihre Decke gewickelt, daneben, wobei der Professor ihr ein Kopfkissen hin legte. Conans Zustand verschlechterte sich. Er wurde nicht warm. Im Gegenteil seine Lippen bekamen immer mehr einen blauen Stich. „Wieso zittert er nich? Kann er das nich?“, wollte Heiji aufmerksam, über seinen Freund gebeugt, zu der Chemikerin schauend, wissen. „Er ist einfach zu versteift.“, das frühere Organisationsmitglied wurde traurig und leise: „Ich hoffe ich habe ihm nicht zu sehr geschadet.“ „Ach, Ai.“ Der Professor rieb aufmunternd über ihren, immer noch von ihrer Decke umwickelten, Rücken. Conans Atemzüge wurden mit der Zeit hastiger, unkontrollierter. Es klang wie ein Schnaufen. Man konnte regelrecht hören unter welcher Anstrengung sich sein kleiner Brustkorb auf und ab senken musste. Schweißperlen bildeten sich vermehrt auf seiner Stirn, welche Heiji und Agasa abtupften. Ai sah nur zu. Hörte halb wach halb einschlafend zu, wie ihr kleiner Leidensgenosse, ebenfalls kaum wach, immer mehr vor sich hin wimmerte. „Ich werde das Thermometer holen.“, bot der Professor sich an. Als er damit wieder kam, schauten ihm die anderen beiden zu und beobachten angespannt diesen eigentlich simplen Vorgang. Es piepte. Neugierig machten die beiden jüngeren, lange, Hälse. Der Professor hielt es ihnen in die Mitte. Conans Körpertemperatur betrug 36,6°. Heiji legte eine Wärmflasche hinzu, dann holte er Rans Decke, während Agasa Conan in die Kogoros einwickelte. Ai konnte nur untätig zusehen. Noch etwas, mit den Schultern zuckend, enger ziehen. „Ich werde ihm einen warmen Tee machen.“, verkündete der Professor. Wenig später schaute Ai dabei zu, wie Heiji ihren kleinen Klassenkameraden hochhielt und der Erfinder ihm zu Trinken geben wollte. Conans Mund blieb verschlossen. Unter dessen geringen Protest sorgte Heiji dafür, dass das wärmende Getränk in den Mund seines Freundes gelang. Doch Conan schluckte nicht. Der Tee lief an den Mundwinkeln wieder heraus. „Hey, komm schon, jetz schluck schon.“, versuchte Heiji es mit dem Professor noch einmal. „Er kann nicht ausreichend schlucken.“, sprach Ai aus, was sie beobachtete. Abwartend blieben die Drei bei ihm. Conans Lippen wurden noch blauer... 36,4°! Seine Atmung wurde immer flacher. Abgekargter, brüchiger. Langsam wurde jeder innerlich immer angespannter. 36,1°... „Solln wir ihn nich doch lieber in ein Krankenhaus bringn?“, wandte Heiji nervös im Zimmer auf und ab gehend ein. „Was sollen wir den Ärzten sagen?“, wandte Ai matt ein. „Ach… keine Ahnung.“, reagierte Kazuhas Freund leicht gereizt: „Er müht sich so ab.“, fand er mitfühlend. „Noch sind seine Atmung und Temperatur doch noch tragbar. Warten wir doch erst einmal noch ein wenig ab.“, wirkte sich der Professor beschwichtigend aus: „Wenn es noch schlimmer wird, können wir ihn immer noch zum Krankenhaus fahren.“ „Wenner meint!“, Heiji ließ sich frustriert an der Wand hinunter sinken. Conan ging es zusehends immer schlechter. „Heiji?“, sprach Ai ihr nachdenkliches Gegenüber an. „Hm?“ „Könnest du mir bitte vielleicht etwas zu essen bringen?“ „Klar.“, rappelte sich der Gebetene auf. Nahm sich die Jacke vom Schoß und ging. Als Ai sich sicher war, dass er fort war, wandte sie sich an den Mann neben sich: „Professor, rufen sie bitte seine Eltern an.“, bat sie ihn ernst. Was jener darauf auch tat. In Los Angeles klingelte ein Handy. Es war Yusaku, welcher gereizt sein Tippen auf der Computertastatur einstellte, um seine Zigarette ausdrückend, abzunehmen. „Kudo?“, brummte der Schriftsteller in das kleine Kommunikationsgerät… Heiji war wieder da. „Kannst du dich aufsetzen?“, fragte Professor Agasa fürsorglich. „Ich glaube schon.“, nickte Ai. Richtete, sich mit ihren Armen abstützend, mühsam auf, sodass sie sich, mit ein wenig Unterstützung des alten Erfinders, mit angewinkelten Beinen, hinsetze. Während Heiji Conan füttern wollte, tauschte der Professor das Wasser aus der Wärmflasche im Bad aus. Aber es war das gleiche wie mit dem Tee. Nachdem er es viermal erfolglos versucht hatte, erneuerte er im Bad das Wasser der Wärmflasche. Der Professor brachte die Reste in die Küche. Heiji betrachtete den blassen Körper seines kleinen Freundes. Er überprüfte, wie schon so oft, den Puls. Dann fühlte er mit der Hand die Wange des Kindes. Vorsichtig nahm er senkrecht Conan samt Decken, in die sein kleiner frierender Körper immer doch dick eingewickelt war, auf den Arm. Rieb am Rücken entlang. Das Händy klingelte. Alle schraken leicht zusammen. Der Professor nahm ab: „Hallo?“ „Wie geht es Shinichi?“, hörte er dessen Mutter, welche sich hektisch-nervös nach ihrem Sohn erkundigte. „Er kühlt immer noch ab. Aber langsamer.“ Yukiko sah sehr besorgt zu ihrem Mann, der neben ihr, auf sein Ticket wartete. Da sie die Mithör-Funktion eingeschaltet hatte, hatte er es gehört. Er nickte. „Wir kommen wahrscheinlich so gegen viertel vor, zehn vor Acht bei dir an.“, meinte seine Frau daraufhin informierend. „In der Detektei von Mori, aber.“ „Ja.“ „In Ordnung.“ „Bitte, bitte passen sie mir gut auf ihn auf, Professor.“, flehte die Schauspielerin und Mutter jenen in an. „Macht euch keine Sorgen.“ Der Professor legte auf. Ängstlich stürzte Yukiko sich in Yusakus Arme. Er versuchte seinen Kopf zu heben. Doch sank kraftlos in sich zusammen. „Shinichi!“, sprach Heiji ihn sofort an. „Er wird warm!“, stellte der Oberschülerdetektiv belebt fest. „Was?“, Ai fühlte Conans Stirn: „Du hast recht.“, freuten auch sie und der Professor sich sehr. Der Professor schnarchte. Ai, bei ihm, war noch nicht ganz eingeschlafen. Mit geschlossenen Augen hörte sie Heiji. Dieser hatte sich mit Conan müde an die Wand gelehnt. Er sah auf den Kleinen: „Durchhalten, hörs‘u? ... Nich sterbn! Bitte!... Du wolltes Ran doch sagn, das du sie liebs. Was soll ich ihr denn sagn, wenne jetz einfach so stirbs? Komm schon, du schaffs das!“ „Du kannst nichts dafür…“ Überrascht sah er auf. Hatte gar nicht gemerkt, dass die junge Frau in Gestalt des kleinen Mädchens ihn nun ansah. Heiji sah von ihr zu Conan und dann wieder zu ihr: „He, du aber auch nich!“ „Doch! Hätte ich es nur früher abgesetzt.“, sagte die Ex-Chemikerin leise schuldbewusst. „Nein! Das konntes‘u doch nicht wissen.“, meinte Heiji. Hilflos fügte er hinzu: „Wir hättn es früher merken müssn. Ich hatt schon die ganze Zeit so ein ungutes Gefühl.“ Ai erhob ihren Kopf. Senkte ihn jedoch gleich wieder matt. Sonntagmorgen, 28. Mai Der Professor kochte Kaffee, als es an der Wohnungstür klopfte. Schnell öffnete der Detektiv. Vor im standen Shinichis Eltern, welche beide einen sehr besorgten Eindruck machten. „Wo ist mein Sohn?“, wurde er von der Mutter seines Freundes umgehend förmlich überfahren. Hattori zeigte auf das entsprechende Zimmer. Er wollte noch etwas sagen, doch Shinichis Mutter war schon an ihm vorbei. Auch Yusaku steuerte schnellen Schrittes darauf zu. „Oh, Schinichi. Was machst du nur?“ Yukiko hob ihr Kind an. Bereitwillig überließ Ai ihn ihr zurück weichend. Yusaku stellte sich hinter seine Frau, legte seine Hände beruhigend auf ihre Schultern. Die geschrumpfte Chemikerin verließ den Raum. Yukiko hatte keine Augen für sie. Richtete ihre volle Aufmerksamkeit auf ihr krankes Kind. Hin und wieder strich sie liebevoll über seine blassen Wangen. Yusaku setze sich im Wohnzimmer mit dem Professor zusammen. Heiji gesellte sich zu ihnen… Yukiko meinte eine leichte Bewegung bemerkt zu haben. Ihr Kleiner begann zu zittern. Innerhalb von wenigen Augenblicken wurde es von ganz leicht immer intensiver. Überrascht und erschrocken rief sie nach ihren Mann, der sofort zu ihr eilte. Der Professor und Heiji traten ebenfalls hinzu. „Er hat Schüttelfrost!“, stellte Yusaku fest. Der Professor lief zu Ai. Die Tür öffnete sich. Erschrocken sah sie zu ihm. Sie saß zusammengekauert auf Rans Bett. „Komm!“ Damit war er schon verschwunden. Eilig raffte sie sich auf und stieß zu den anderen vieren. Schnell sah sie nach dem zitternden Conan. Angespannt beobachteten seine Eltern was die Chemikerin tat. „Die Verspannungen lösen sich auf.“, äußerte sie sich neutral. „Oh, Himmel sei Dank!“, rief Shinichis Mutter über alle Maßen erleichtert-freudig aus. Allmählich entspannte sich der kleine Körper. Atmete freier. Sein Kopf bewegte sich kaum merklich. „Shinichi! Shinichi!“, war es di Stimme seine Mutter, welche er wage aus weiter Ferne her ausmachen konnte. Mühsam versuchte er seine schweren Lieder zu öffnen. Er öffnete seine Augen einen kleinen Spalt weit, sah verschwommen. „Oh, mein kleiner Schatz. Oh mein Liebling!“ „Ma... Mama?“, Conans Stimme war kaum hörbar, verwirrt. „Oh Shinichi, mein Liebling. Was machst du nur für Sachen?“ Mehr als benommen wurde er von seiner Mutter innig gedrückt und umarmt. Überglücklich begann sie zu weinen. Conan brauchte, bis er die Anwesenheit seiner Mutter und die der anderen realisiert hatte. Er war so erschöpft. Schloss seine Augen wieder. Er hörte die Stimmen Heijis und seines Vaters. Aber er fühlte sich so müde. So schwach. Er öffnete seine Augen noch einmal, versuchte seinen schweren Kopf in ihre Richtung zu bewegen, um sie ansehen zu können. Doch er hatte keine Kraft dazu. „Shinichi?“, riefen die drei männlichen Personen seinen Namen. „Lasst ihn schlafen.“, meinte Ai nur. Das ehemalige Organisationsmitglied verließ als erste unauffällig das Zimmer. Die anderen setzten sich, abgesehen von Yukiko, die es vorzog bei ihrem Kind zu blieben, ins Wohnzimmer. „Wo bringe ich ihn am besten hin?“, überlegte Shinichis Vater grübelnd. „Ich wüsst da vielleicht jemandn…“, äußerte Heiji sich nach einer Weile zögerlich. Interessiert wurde er angesehen. „Kaito.“ „Wer?“ „Er hat uns bei der Lagerhalle geholfn. Vielleicht weiß er ein geeignetes Versteck?“ „Ruf an.“, meinte Yusaku sich eine Zigarette anzündend. So wählte Heiji Kazuhas Nummer: „Kazuha?“ „Heiji? Wo bis’u?“, wurde er sofort wütend von ihr angefahren. „Sag ich dir nachher. Ich brauch Aokos Nummer.“ „Hä?“ „Mach schon.“, drängte Heiji: „Du has die doch sicher oder sons frag Ran.“ „Wieso wills‘u die’n wissen?“ „Boah. Is doch jetz egal. Gib sie mir einfach!“, forderte er sie gereizt auf. „Das kann man auch freundlicher sagn!“, reagierte seine Freundin empört. … „Danke!“, legte er auf. So hatte Kazuha, wütend, keine Möglichkeit mehr ihre Fragen beantwortet zu bekommen. Ran schaute sie hoffnungsvoll-fragend an. Aoko saß neben Kaito in ihrem Zimmer. Die beiden sahen fern. „Äh… hallo?“, meldete sich der Detektiv: „Aoko?“, als sie abnahm. „Ja?“, fragte sie verwundert. „Ich bin Heiji, der Freund von Kazuha. Könnt ich die Nummer von deinem Freund bekomm?“ „Hier!“, wandte Aoko sich schnippisch an den Dieb. Dieser nahm das Mobilgerät stirnrunzelnd entgegen. „Hallo?“ „Kaito?“ „Ja?“, wunderte der Sohn des großen Zauberers sich: „Detektiv!? Was möchtest du von mir?“, fragte der Dieb nach. Heiji antworte: „Du sagtes, als wir uns das letze Mal sahn, ich könnt mich bei dir meldn, falls ich deine Hilfe bräucht.“ „Ich erinnere mich.“ „Gilt das noch?“ „Sicher.“, meinte der Dieb interessiert: „Womit kann ich dir behilflich sein?“ „Shinichi. Er muss versteckt werdn.“, brachte der aus Osaka stammende Detektiv sein Anliegen bittend vor. „Wie?“, sein Gesprächspater wunderte sich. „Kanns‘u uns helfn?“, Heiji klang wirklich dringlich. Der Zauberer überlegte für einen Moment, dann sagte er: „Komm zu mir.“ … Aufrichtig dankend legte Heiji auf. Kaito tat es ebenfalls: „Ich muss jetzt leider gehen.“, meinte er Aoko ihr Handy wiedergebend. „Und?“, Yusaku sah den jungen Detektiv an. „Er machts.“ Damit erhob sich Shinichis Vater, holte seinen Sohn. Yukiko reagierte irritiert, als er ihr den Kleinen aus den Armen nahm. „Wohin gehst du mit ihm?“, fragte sie ihn panisch. „Komm mit. Wir bringen ihn dahin, wo er sich erholen kann.“ „Jii, wir bekommen Besuch.“, verkündete der junge Hausherr nach Hause kommend. „Wen?“ „Das wirst du schon sehen.“, meinte der Sohn des großen Meisterdiebes mit diesen Worten in das Zimmer seines Vaters gehend. Dort richtete er provisorisch ein Bett ein. Danach brachte er Unterlagen zu Jii. „Hier.“, meinte er geschäftlich klingend: „Bitte einmal sicher verwahren.“ Es war dunkel draußen, als Kaito die Haustüre öffnete. Er staunte nicht schlecht, dass ein ganzer Trupp vor ihm stand. Er sah den kleinen Detektiv in den Armen seiner Mutter in die Decken eingewickelt. Sah ihren flehenden Blick. „Kommt mit.“, sagte er einladend. Führte Sie, ihren Mann, Heiji und den Professor, mit Ai auf dem Arm, nach oben. „Du hast mir nicht gesagt, wie krank er ist.“, meinte der Dieb momentan in Zivil Heiji gegenüber sein Zimmer betretend, das kleine Kind, auf den Armen seiner Mutter von der Seite her, betrachtend. Er brachte die vier Personen in den anliegenden Raum. Yusaku schaute sich aufmerksam um. Vorsichtig legte Yukiko ihren kleinen Sohn auf weichem Untergrund ab. Behutsam strich sie über seine Wange und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Ich liebe dich, mein kleiner Liebling.“, sagte sie leise schluchzend, als sie sich von ihm loslöste. Wie friedlich er da lag und schlief. Wie ein kleiner Engel. Es schien, als hätte sich in all den Jahren nichts verändert. Auch Yusakus Blick, der hinter seiner Frau stand, ruhte auf seinem Kind. „Ich bin so froh, dass ihm nichts passiert ist.“, begann Yukiko plötzlich zu schluchzten. Yusaku nahm sie in den Arm... In dieser Nacht war es Yusaku, der an seinem Laptop abreitend, seinen Sohn im Blick behielt. Seine Frau lag schlafend neben ihm und ihrem gemeinsamen Kind. Montagmorgen, 29. Mai Müde wachte Heiji auf. Er hatte bei Kaito im Zimmer auf dem Boden geschlafen. Es war der Professor, welcher ihn weckte. Der Dieb war nicht da. Er kam in das Zimmer von Kaitos Vater. Conan lag in Yukikos Armen. Ihr Mann wiederum hatte einen Arm, um seine Frau gelegt. Ihre Köpfe ruhten schlafend aneinander. Heiji kniete sich zu Conan: „Durchhalten! Shinichi, hörs‘u?“, flüsterte er, wobei er den Puls fühlend sicher ging das der Kleine auch noch lebte. „Du bist sehr fürsorglich!“ Heiji schaute überrascht in die Richtung der kommenden Stimme. Es war der Zauberlehrling, welcher gehfertig auf der Schwelle stand: „Er wird es schon überleben.“ Heiji musste sich beeilen, um vor Kazuha beim Präsidium anzukommen. „Geschafft!“ Er wollte gerade das große Gebäude betreten, als seine Freundin ihn zornig von hinten her rief: „Heiji!“ Oh nein! Ich bin fällig. Tief Luft holend drehte er sich um. Kazuha erreichte ihn: „Sag ma has’u sie noch alle?“ „Schrei mich doch nich so an! Mir falln ja die Ohrn ab.“ „Das weiß’u ganz genau!“, erwiderte sie schnippisch. „Nein. Das weiß ich nich“, verteidigte er sich. Mit einem Blick als könne er töten, verschwand Kazuha wütend im Gebäude. Frustriert ging ihr Freund ihr hinterher. Der Professor wurde mit Tadashi auf dem Arm von Jii herein gelassen. Als er die Treppe herauf in Kaitos Zimmer kam, fand er seine kleine Mitbewohnerin noch schlafend vor. Zur Mittagszeit Kazuha sah noch, wie ihr Freund die letzten Stufen runter stieg. „Heiji!“, rief sie ihm entgegen. Er drehte sich zu ihr um. Wartete. Kazuha brachte die Distanz zwischen ihnen, das kurze Stückchen rennend, hinter sich. Als sie ihn erreicht hatte, sah sie ihn vorwurfsvoll an: „Wo wars‘u? Wieso has‘u nich angerufn?“ „Ich hat mein Handy nich dabei.“ „Na un? Wofür gibts Telefonzelln!? Außerdem hass’u mich immerhin wegen Aoko angerufn!“ „Sorry.“, meinte er nur kurz angebunden und stieg genervt höher. Kazuha folgte ihm: „Wars’u mit Shinichi weg?“ Heiji hielt inne. „Wars’u doch?!“ Langsam drehte er seinen Kopf zur Seite. Sah Kazuha neben sich an. Ihr Blick, welchen sie im entgegenbrachte war fordernd. „Ja!“, abtwortete er knapp wahrheitsgetreu. Setze seinen Weg fort. „Und wo is er? Kommt er wieder?“, wollte Kazuha wissen. Oben ankommend reagierte Heiji mit traurigem Unterton in der Stimme und ernstem Gesichtsausdruck: „Ich denk vorerst nich.“, er vergrub seine Hände in seinen Jackentaschen. „So‘n Idiot! Er hätt Ran wenigstens auf Wiedersehen sagn könn!“, bog sie neben ihm um die Ecke zu den Büros. Verschränkte wenig verständnisvoll ihre Arme, worauf Heijis Lautstärke verärgert zunahm: „Red nich so über ihn! Er kann nichs dafür!“ Heiji!“, rief Inspektor Megure erfreut aus, als er ihn sah. Jener stand sich mit Inspektor Chiba unterhaltend mitten auf dem Gang. Yumis Lebensgefährte, welcher bis eben mit seinem Rücken zu ihnen stand, drehte sich zu den Oberschülern um. „Guten Tag.“, grüßten die Oberschüler wie es sich gehörte. Jetzt standen sie alle zusammen. Megure ergriff das Wort an die Praktikanten gewandt: „Ihr könnt heute mit Chiba gehen.“ Der Blick des Inspektors ruhte auf Heiji: „Und keine Alleingänge.“, fügte er hinzu, ging seines Weges. „Dann lasst uns mal zu den anderen gehen.“, meinte Chiba freundlich, wie er war, lächelnd und setzte sich ebenfalls in Bewegung. Heiji und Kazuha begleiteten ihn. Yukiko saß wachend neben ihrem Sohn. Ihr Mann schrieb. Conan öffnete seine Augen. Er sah ein wenig unscharf, was sich aber gab. Er versuchte seinen Kopf zu bewegen, um sich in der ihm fremden Umgebung zu orientieren. Doch es gelang ihm nicht. „Shinichi!“, sprach seine Mutter ihn eindringlich an: „Geht es dir gut?“ Der Schriftsteller stoppte sein Tippen. Hielt sich mit aufmerksamem Gesichtsausdruck im Hintergrund. Der Detektiv hörte seine Mutter zwar, aber er reagierte nicht auf sie. Es war etwas anderes, was seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein Stück der Decke, in die er gewickelt war, welche er erkannte. Ran… Mit dem Gedanken an sie kamen auch seine Erinnerungen zurück. Ihm wurde schmerzlich klar, dass es Shinichi nicht mehr gab. „Shinichi! Shinichi!“, drang dennoch der Name des Oberschülerdetektivs an die Ohren seines Nachfolgers. „Hm?“, brachte Conan erschöpft hervor. Schaute seine Mutter mit einer Mischung aus Müdigkeit und Enttäuschung an. „Möchtest du etwas essen?“ Obwohl ihr Sohn kaum merklich den Kopf schüttelte, eilte sie mit den Worten: „Ich hole dir Frühstück.“, davon. Yusaku stellte den Laptop neben sich auf den Boden. Kniete sich neben seinen Jungen: „Shinichi?“ „Papa.“ Seinem Vater fiel auf, wie schwer es für den geschrumpften Oberschüler war auch nur dieses eine Wort zu formen und auszusprechen. „Du hast Schmerzen?“, erkundigte er sich ahnend, die Stirn berührend, nach dem Befinden. Dieser bemühte sich um ein Nicken. Sein Vater nahm die Decken ein Stück zur Seite. Fasste seinen Sohn am Arm, hob diesen leicht an. Conan stöhnte. Es klang wie ein schmerzhafter Schrei. Seine Mutter war wieder da. Sofort kniete sie sich neben ihr krankes Kind. Ihr Mann überließ den Vortritt. Yukiko wollte ihren Liebling füttern, aber jener verweigerte sich der Nahrungsaufnahme. Auch all ihr Bitten: „Shinichi, iss. Nur ein wenig, ja? Komm schon, mein Schatz. Nur etwas Suppe.“ brachten da nichts. Konnten den geschrumpften Shinichi nicht dazu bewegen auch nur einen Löffel zu sich zu nehmen. Seine Lippen blieben aufeinander gepresst. Yusaku merkte, dass das Bemühen seiner Frau auch weiterhin nichts bringen würde. Ruhig legte er ihr eine Hand auf den Arm. Sie schaute von Conan auf. Schaute ihn an. Er schüttelte seinen Kopf. „Aber…“, wollte die Schauspielerin dagegen setzen. Doch der Vater ihres Sohnes unterbrach sie. Seine Augen waren eindringlich: „Lass…“ Ran verließ mit Sonoko gemeinsam das Schulgebäude. Schaltete ihr Handy an. keine neuen Nachrichten… Im Haus des Professors war niemand. Sie hörte den Anrufbeantworter ab: „Hallo Ran, Hallo Kazuha: Wie es aussieht dauert es noch einige Tage, bis die Formalitäten bezüglich Tadashis und seiner Mutter geklärt sind.“, hörte sie die Stimme des Hausbesitzers. Fand daneben liegend einen Zettel vor. Las diesen. Seufzend zog Ran sich danach niedergeschlagen ihre Schultasche von den Schultern. Nach Dienstschluss kam Heiji zurück zum derzeitigen Versteck seines Freundes. „Er ist über den Berg.“, teilte Ai ihm sachlich mit. „Echt?“, der Detektiv machte, seine Schuhe ausziehend, große Augen. Das ehemalige Organisationsmitglied nickte distanziert. „Das ist ja phantastisch!“, euphorisch umarmte er sie. Kazuha fand Ran beim Auspacken von Einkaufstüten vor. „Weißt du was?“, war direkt das erste was ihre Freundin sie angespannt fragte. Heijis Freundin schüttelte bedauerlich den Kopf, half ihr. „Hey, Shinichi!“, grüßte Heiji seinen Freund überschwänglich: „Schön, dass es dir besser geht!“ Doch Conans Augen sahen ihn nur wütend an. „Was is?“, fragte Heiji sich zu ihm setzend. Der kleinere Detektiv schwieg demonstrativ. „Du bis doch nich immer noch sauer auf mich?“, fragte Heiji ihn vorsichtig. Conan blieb stumm. Jedoch änderten sich seine Augen, wurden traurig. „Shinichi, bitte: es tut mir wirklich sehr leid. Ich wollt nur nich, dass dir was passiert.“, entschuldigte er sich aufrichtig bei seinem Partner. Conans Blick ging an ihm vorbei. „Na, sag mir Bescheid, wenn‘u mir verziehen has, Ok?“, sagte Heiji schließlich verlegen. Der kleine Detektiv brach sein Schweigen: „Ich kann mich nicht bewegen.“, sprach er die Worte erschreckend gleichgültig aus. „Was?“, Heiji war erschüttert: „Immer noch nich?“ Der Blick seines kleinen, verletzten Freundes war leer. Er sagte alles. Spiegelte wieder wie der geschrumpfte Shinichi sich fühlte. „Aber, dass muss doch noch nichs heißn! Vielleicht brach es nur einige Zeit, bis sich die Verspannungen lösn?“ „Das Gleiche hat auch schon Ai gesagt.“, Conan reagierte regelrecht verbittert: „Ich-ich kann ni-nicht mal meine Kopf bewegen, Heiji!“, seine Stimme wurde dünner, kraftloser: „Ich kann nicht mehr…“ „Shinichi! Sag das nich, Shinichi!“, stemmte Heiji sich energisch über ihn: „Sag sowas nich. Du- du schaffs das schon! Du wirs ganz bestimmt wieder gesund!“, Heiji erkannte seinen Freund gar nicht wieder: „Ai konnt sich auch ers kaum beweg un jetz geht es ihr schon viel besser!“, versuchte Heiji an seinen kleinen Freund zu appellieren. Doch dieser starrte einfach nur vor sich hin. „Komm schon, Shinichi: Sag mir, dass’u nich aufgebn wirs!“ „Ich halte das nicht mehr aus. Ich kann nicht mehr…“ „Das will ich von dir nicht noch einmal hören, Shinichi!“ Yusaku stand auf der Schwelle. Die Blicke des Vaters und des Sohnes trafen sich, während der Schriftsteller auf ihn zukam. Frustration traf auf Strenge. Heiji ging bereitwillig zur Seite. Schaute zu, wie der Vater seines Freundes die Decke zur Seite schlug und diesen unsanft am Bein packte. Schmerzhaft wimmerte Conan laut auf. Sein Bein wurde gestreckt. Yusaku wartete einen Augenblick, ließ den geschrumpften Shinichi einmal Luft holen. Nur um dann das Bein wieder zu beugen. Erneut schrie sein Sohn fast. Dennoch, geradezu erbarmungslos wiederholte er diesen Vorgang noch vier weitere Male. Nur um dann mit dem anderen Bein ebenfalls so zu verfahren. Conan wimmerte herzerweichend. Holte keuchend Luft, als sein Vater endlich aufhörte. Yusaku ließ ihn zu Atem kommen: „Das werden wir beide jetzt jede Stunde so machen. Hast du mich da verstanden?“ Sein Tonfall machte unmissverständlich deutlich, dass kein Jammern etwas dagegen bewirken könnte, geschwiege den würde. Conan brachte ein leichtes, ergebenes Nicken zustande. Mittwoch, 31. Mai „Ich glaub das nicht!?“, entfuhr es Ran mit der Zeitung aus dem Flur die Küche betretend. Fassungslos schaute sie, die am Frühstückstisch sitzende Kazuha, an. Hielt ihr jene hin. Yusaku saß an seinem Laptop. Yukiko war nicht da. Nur der Professor saß, wie er, Kaffee trinkend in Kaitos Zimmer. Ai war bei Conan. „Nein!“, entfuhr es dem Schriftsteller verärgert. Er hatte im Internet eine Nachrichtenseite aufgeschlagen. „Was ist?“, fragte sein alter Freund ihn. Yusaku las betont reiserisch die Überschrift der Schlagzeile vor: „Yukiko in Japan?“ und dann den Untertitel: „Trennung vollzogen?“ Der Professor sah beobachtete Yusaku, der wütend mit der Fast auf den Tisch schlug: „Sie kann nicht hören! Das sie einfach nicht hören kann!“, regte er sich über die Unvernunft seiner Frau auf: „Bestärkt sie die Gerüchte noch!“ „Gerüchte?“, fragte der Professor irritiert nach. „Die aus Los Angeles.“, er las den gesamten Artikel vor: „Steht die Ehe von Yukiko Kudo, Schauspielerin, und ihrem Mann Yusaku, Schriftsteller, nun vor dem endgültigen Aus? Wie bereits quellendlich aus den kalifornischen Medien bekannt, gab es in den vergangenen Monaten immer wieder das aufkommende Gerücht, dass der Grund der Ehekrise die Fehlgeburt von Februar sei. Zwar dementierte Yusaku Kudo diese Spekulationen mehrmals, doch besteht jetzt erneut Grund zu dieser Annahme. Zumal Yukiko gestern in Tränen durch die Straßen Tokios ging. Noch gibt es kein Standment Ihrerseits oder Seitens ihres Mannes. Dieser hatte am Montag, dem 26. durch seinen Sprecher bekannt gegeben, dass er all seine Termine vorerst auf Eis legen würde. Es sieht also tatsächlich nach einer vollzogenen Trennung aus…“, Yusaku beendete sein Vorlesen. Der Professor saß platt da. Yusaku nahm seine Jacke vom Stuhl, zog sie sich über: "Wenn ich sie jetzt finde, dann werd ich ihr was erzählen.“, fluchte er… Conan lag. Konzentrierte sich auf seine hochgehobenen Hände, welche er immer wieder öffnete und schloss, um sie dann erneut öffnen zu können. Neben ihm lag ein Kuli. Heiji kam zu ihm. „Hi. Na, wie geht’s?“ „Meine Mutter!“ „Nervt?“ „Ja! Und frag nicht wie. Sie behandelt mich wie ein Kleinkind. Da bin ich ja froh wenn ich wieder Grundschüler sein darf!“, verschränkte Conan die Arme. Hattori verkniff sich ein Grinsen: „Ich bin unschuldig.“, Er erhob, wie ein von der Polizei umstellter Tatverdächtiger, seine Hände und lachte leicht. „Ich weiß! Das verdanke ich Ai und dem Professor!“ Conan war ärgerlich: „Wenn der wüsste was er mir damit angetan hat!“ „Ich glaube das weiß‘er.“, meinte Heiji feixend. Was Conan missbilligenden Blickes zur Kenntnis nahm. „Hast du Ran gesehen?“ „Ja.“, beststätige Heiji ihm. „Sie hat nach mir gefragt?“ Heiji nickte: „Wie imma. Ich glaub es verwirrt sie etwas, dass nach Shinichis verschwinden nich Conan aufgetaucht is.“ Daraufhin schob der Sohn der Schauspielerin die Decke zur Seite, wollte aufstehen. „Bleib liegn. Ich hol dir was‘u wills.“ „Nein. Ich schaffe das schon. Stell dich drüben an die Wand.“, meinte der Kleine und setzte sich ganz aufrecht. Heiji tat wunderlich was er sollte: „Un jetz?“ „Pass auf!“ Conan stellte seine Füße auf. Unsicher, leicht zitternd richtete er sich, mit ausgestreckten Armen, ausbalancierend auf. Verharrte einen Moment in dieser Position. Dann setzte er langsam einen Fuß vor den anderen. Wackelte, balancierte sein Gleichgewicht aus. Staunend sah Heiji ihm zu. Auf halber Stecke machte Conan den Eindruck, als würde er jeden Augenblick umfallen. Deswegen wollte Heiji reflexartig auf ihn zu kommen, um ihn aufzufangen. Doch Tokios Detektiv schüttelte nur energisch den Kopf. So blieb sein Freund, wo er war. Da endlich! Conan war fast da. Heiji ging in die Hocke. Erschöpft, aber glücklich ließ er sich von seinem Freund auffangen. „He, Klasse!“, freute sich auch Heiji: „Seit wann kanns‘u wieder laufn?“ „Seit heute Mittag. Ich habe den ganzen Morgen über geübt.“ „Hat sich gelohnt. Hat sich gelohnt!“, gab sein Gegenüber anerkennend von sich: „Ich hab gewusst, dass’us schaffst!“, lachte er freudestrahlend. „Was ist denn so lustig?“ Es war Yukiko, die noch ihre Jacke trug. Sie kam auf die beiden zu, die sie verblüfft ansahen. „Oh, Shinichi! Mein Schatz!“, rief sie freudig aus. Beugte sich, schneller, als weder ihr Sohn noch Heiji reagieren konnte, zu ihm hinunter und knuddelte ihn wie einen Pudel. „Mam-Mama!“, protestierte der geschrumpfte Shinichi umgehend empört: „La-lass mich sofort los! Du erwürgst mich noch! Mama!“ Für einen Augenblick ließ seine Mutter ihn los. Nur um ihn dann mit einem: „Oh, ich freue mich ja so für dich, mein Schätzchen!“, noch einmal innig an sich zu drücken. Heiji schaute mitfühlend zu, wie Conan sie energisch von sich drückte und entrüstet anfunkelte. Yukiko entdeckte einen kleinen Zettel, welcher auf den Boden fiel. Conan wollte ihn schnell aufheben, aber seine Mutter war eher. Sie las was auf jenem, in krakeliger Schrift, geschrieben stand: „Oh, hast du dich mit Ran gestritten und möchtest sie jetzt um Verzeihung bitten? Wie Romantisch.“, rief sie fröhlich aus. Heiji machte ein verwundertes Gesicht. Conans dagegen war nur wütend: „Und wenn? Krieg dich wieder ein und gib mir das zurück. Das geht dich gar nichts an!“, führ er sie so ärgerlich an, dass seine Mutter zusammenzuckte. Dann meinte sie: „Das ist doch aber nichts, was dir peinlich sein müsste, mein Schatz!“, ihre Tonlage veränderte sich. Sie gab ihm den Zettel zurück: „Wenn dein Vater nur ein klein wenig wie du wäre…“, seufzte sie sich frustriert aufrichtend: „Apropos...“, Yusakus Ehefrau stemmte ihre Arme gegen ihre Hüften: „Wo steckt dein Vater eigentlich schon wieder?“ „Weiß ich doch nicht! Wahrscheinlich hat er sich irgendwohin zum Schreiben verzogen!“ Conan sah sie genervt an: „Warum bist du denn schon wieder da?“, nörgelte er. „Ach. Ich wollte es deinem Vater unbedingt erzählen, aber wenn er nicht hier ist… bist du eben der erste dem ich es erzähle!“, meinte sie schnippisch. „Ist mir doch egal!“, ging Conan zurück zu seinem Bett, um sich erschöpft hinzusetzen. Allerdings ließ seine Mutter ihn aufhorchen, als sie begeistert ansetzte ihr Geheimnis zu verkündeten: „Ach,…“, seufzte sie selig: „Ich freue mich ja so für Ran.“ „Ran?“, kam es wie aus einem Mund nicht nur von Conan. „Ja.“, bestätigte die Freundin Eris ihnen in Hochstimmung lächelnd: „Sie bekommt ein Brüderchen.“ „Was?“ Die beiden Detektive glaubten sich verhört zu haben. „Ja.", freute sich Shinichis Mutter begeistert: „Aber es ist noch nicht offiziell." Sie wandte sich speziell an ihren, mit großen Augen vor ihr sitzenden, Sohn: „Deshalb darfst du es noch niemandem und ganz besonders Ran nicht erzählen.“, sie erhob mahnend ihren Zeigefinger: „Sonst verdirbst du uns die ganze Überraschung.“ Fröhlich wandte sich die Schauspielerin ab und ließ die beiden Oberschüler, summend, alleine. „Hä?“, entwich es aus Heijis Mund, der als erster seine Sprache wieder fand: „Muss ich das jetz verstehn?“ „Das kann nicht sein!?“, antwortete Conan ihm fassungslos: „Das... das fass ich einfach nicht! Ich muss mich verhört haben.“, meinte er es logisch zu begründen versuchend. „Ich hab es aber auch gehört.“, erwiderte sein großer Freund, sich zu ihm im Schneidersitz hinsetzend. „Dann haben wir uns wohl beide verhört.“ War daraufhin die Schlussfolgerung, seitens Conans. „Ach Quatsch! Ich bin doch nich blöd!“ „Ich etwa?“ Conan hatte sich aus seiner Starre gelöst und sah empört auf. „So war‘s nich gemeint.“ „Dann ist ja gut!“ Mit einem böse-drohenden Blick wickelte Conan sich wieder Rans Decke um. Schweigen. „Meins‘u Rans Eltern sin wieder zusammn?“, grübelte Heiji nach einer Weile laut. „Nie im Leben!“, antwortete Conan ihm sofort verstimmt. „Wieso nich? Möglicherweise habn sie sich wieder vertragn?!“ „Ehe die wieder zusammen kommen werde ich Sherlock Holmes treffen!“ „Da bis‘u aber sehr optimistisch.“, lachte Heiji auf. „Sehr witzig!“ Heijis wurde erst: „Warum solltn sie sich nicht wieder vertragn habn? ... Wär doch nett.“ „Nett? Nett? ...“, Conan sah ihn entrüstet an: „Vielleicht für Ran.“, murrte er: „Wenn diese Frau wieder bei uns einziehen sollte, werde ich mich umbringen.“ Mit einem Gesichtsausdruck, der seinen ganzen Missmut widerspiegelte, schaute er drein. „Is doch nich dein Ernst?“ Heiji schaute auf ihn hinunter. „Doch und ob das mein Ernst ist! Du hast ja keine Ahnung wie nerv tötend und anstrengend diese streitsüchtige Frau ist. Da bin ich ja tausendmal lieber mit Kogoro, diesem Suffkopf, zusammen!“ Heiji begann zu lachen: „Findes... findes‘u nich, dass‘u da jetz ein kleines… kleines bisschen übertreibs?“ „Yukiko, bist du verrückt?“, führ ihr Mann sie äußert verärgert an, als er rein kam. Er hielt ihr die Titelseite einer Zeitung unter die Nase. Es war ein Artikel mit passendem Foto zu ihr. „Lass mich damit in Ruhe!“, wandte sie sich unbekümmert ab. „Übertreiben?“ Conan wurde wütend. Der andere lachte immer noch: „Ja. Ich… ich mein... die arme Ran. Ich... ich seh schon die Schlagzeile in... in den Zeitungn: „Kleiner Junge wird von Mutter seiner Freundin in den Tod getriebn.“ oder „Junge Frau von ihrem Liebsten verlassen. Er erlitt einen Nervenzusammenbruch und verstarb kurze Zeit später auf tragische Weise. Hahaha…“ „Hör gefälligst auf zu lachen! Das ist jawohl nicht komisch!“, wurde er nun von Conan regelrecht angefahren. „Un… ob... das... das komisch is.“, brachte Kazuhas Freund nur unter Kichern hervor. „Du nimmst mich einfach nicht ernst!“ „Doch... doch ich nehme dich ernst.“. Heijis Lachen wurde leiser bis es ganz verstummte. In Gedanken fügte er hinzu: Ich nehm dich so ernst, wie man dich in so einer Situation ernst nehmn kann. Er wusste, dass es klüger war den letzten Teil nicht laut auszusprechen. „Musstest du schon mal ihr Essen essen? Allein das ist selbstmörderisch.“, kam es nun in einem vor reiner Ernsthaftigkeit triefendem Ton. Zur Untermauerung seiner Worte verzog er angewidert das Gesicht. Wenn das so is, will ich probieren, ging es dem Detektiv aus Osaka amüsiert durch den Kopf. „Bis‘u nicht ein wenig zu negativ eingestellt? Vielleicht is es ja gar nich so schlimm und du bis angenehm überrascht?“ Conan schaute ungläubig zu ihm auf: „Bestimmt nicht. Das endet nur in einer Katastrophe. Ran wird sicher wieder fürchterlich darunter leiden.“, sprach der geschrumpfte Shinichi immer leiser werdend. Aufmunternd rieb Heiji ihm über den Rücken: „So schlimm wird’s bestimmt nich und wenn doch seit’ter bei mir jeder Zeit herzlich willkommn. Und außerdem...“ Heijis Stimme war nur ein Flüstern an Conans Ohr: „… möcht ich dich noch eine Weile als besten Freund behaltn. Ich mein ich und die anderen habn uns doch nicht umsonst die Nächte deinetwegen um die Ohren geschlagn,…“ Er klang ein wenig vorwurfsvoll: „damit du dich jetz wegen so einer kleinen Lappalie einfach umbrings!? Weiß‘u da wäre ich ziemlich beleidigt drüber. Was würd dann aus unser gemeinsamen Detektei, hm?“ „Heiji“, brachte Conan nur kaum hörbar heraus. Nun durch wuselte jener munter dessen Haar und meinte anschließend grinsend: „Komm sitz da nich rum. Lass uns sehn, wo die anderen steckn.“ „Guten Abend, Detektive! Wisst ihr nun, wie ihr mich zur Strecke bringen könnt?“, fragte der Hausbesitzer verschmitzt, mit Ai und Tadashi bequem auf seinem Bett sitzend, als er das Dou aus dem Zimmer seines Vaters kommen sah. „Wir überlegn noch.“, teilte Heiji sich neben ihn gesellend, hinterhältig mit. „Schön, lasst es mich wissen, wenn euer Plan steht.“, meinte der Dieb gerissen grinsend den kleinen Detektiv dabei beobachtend, wie dieser mühevoll ebenfalls auf das Bett krabbelte. So kam es, dass ein ungleiches Quartett plus einem Baby in Reih und Glied still schweigend neben einander saß. „Hm... und jetzt?“, war der Dieb es, welcher die alles entscheide Frage in den Raum warf. „Keine Ahnung“, äußerte Ai sich gähnend. „Da meine Mutter unten ist, kann ich euch nur das anbieten, was sich hier oben befindet.“ „Un das wäre?“, erkundigte Heiji sich leicht amüsierend. „Schau dich nur um.“, meinte Kaito darauf zu ihm. „Hm… weist‘u uns in deine Planungn für dein nächstn Beutezug ein?“, versuchte Osakas Detektiv es einfach mal ganz frech. Der Zauberer, wie auch Conan und Ai schauten ihn mit einem Träum-weiter-Blick an. „Äh… nein!“, zeigte sich der Dieb ganz klar, kurz und knapp gegen diesen Vorschlag: „Aber wir könnten ein wenig spielen.“ „Was spielen?“, fragte Ai misstrauisch. „Karten. Wie wäre es mit Poker. Was ist mit euch Detektiven? Traut ihr euch oder habt ihr vielleicht Angst gegen einen einfachen Dieb zu verlieren?“, forderte er seine eigentlichen Rivalen gerade zu provozierend heraus. „Aber sicher doch!“, nahm Heiji auch in Conans Namen diese Herausforderung siegessicher an. Conan wirkte nicht begeistert. „Was is mit dir Ai, spiels’u auch mit?“ Die Angesprochene seufzte nur kopfschüttelnd, als würde sie ahnen, dass sich das Spiel nicht zu Gunsten der Detektive verhalten würde. Der Zauberer stand auf. Ging zu den Karten. „Um genau zu sein: Ich ziehe mich vorerst aus dem Geschäft zurück.“ Die anderen reagieren verblüfft. Ihn nicht verstehend ansehend. „Ich möchte nicht, dass sich so etwas wie bei der Lagerhalle noch einmal wiederholt.“ Der Blick des Diebes war ungewöhnlich traurig. Richtete ihn, während er zurück kam, auf das Baby des früheren Mitgliedes der Organisation. „Verdammt! Wie machs’u das?“, regte Heiji sich auf. Als auch er raus war: „Das is schon, dass siebte Mal, dass ich gegen dich verlier! Ich hab langsam keine Lust mehr!“ Der Dieb kicherte: „Pscht.“, legte er gelassen seinen Zeigefinger auf den Mund: „Du wirst deine kleinen Freunde noch wecken, wenn du nicht leiser sprichst.“ „Hm?“, Heiji verstand erst nicht, bis Kaito auf die Grundschüler deutete. „Oh.“, stellte der Detektiv überrascht fest, dass alle beide friedlich neben ihm lagen und leise atmend schliefen. Der Dieb schaute abschätzend auf seine Armbanduhr: 22:23 Uhr: „Noch eine Runde?“, bot er dem Detektiv eine Revange. „Damit du mich noch ärmer machs? Vergiss es!“ Heiji gedachte gar nicht daran. Sattdessen nahm er Conan behutsam auf den Arm. Der kleine Detektiv regte sich leicht. Sein Freund trug ihn zu Bett, um anschließend mit Ai das gleiche zu tun. Tadashi hingegen blieb, noch wach, bei Kaito liegen. Wurde von diesem auf den Arm genommen. Angelächelt. Freitag, 2. Juni Kaito trug seine Schuluniform, als er nach Hause kam. Auf der Treppe entdeckte er einen Jungen: „Oh, guten Abend, kleiner Detektiv.“ Conan sagte nichts. Auf dem Gesicht des Diebes breitete sich ein breites, selbstgefälliges Grinsen aus: „Sieht so aus, als müsste ich mich langsam vor dir in Acht nehmen, was?“ Conan funkelte ihn, sich an den Stäben des Geländers abstützend, ehrgeizig an. Nach der Arbeit begleitete Heiji seine Freundin zum Haus des Professors. Überreichte Ran den kleinen Zettel. Verwundert nahm sie ihn entgegen. Heiji leinte die Hunde an. Ran las was auf dem kleinen Stück Papier geschrieben stand: Es tut mir Leid Ran und darunter mit Shinichi unterschrieben. Verwirrt wollte sie Heiji fragen, aber er war gerade weg. Conan schaltete gelangweilt von einem Fernsehsender zum nächsten. Kaito mit Tadashi auf dem Arm und Ai saßen neben ihm. Yusaku arbeite an seinem Laptop am Schreibtisch. Heiji kam rein. Er hatte Queen und Holmes und eine Tüte dabei. Verspielt begrüßten die Welpen die sich im Raum befindlichen Personen. Zuerst die Schüler, dann den Schriftsteller schwanzwedelnd, während Heiji sich seine Schuhe auszog. „Holmes.“, wurde Conan von seinem Hund angesprungen. „Queen.“, rief Heiji seinen Hund auf einen seiner Oberschenkel schlagend zu sich zurück, wobei er sich gelassen zu den anderen setze. Er öffnete die Tüte. Holte das darin transportierte Abendessen heraus. Kaito stand auf. Ging aus dem Zimmer. Queen schoss ihm hinterher. „Ich find das so scheiße von ihm. Das macht er dauernd. Wofür kochn wir eigendlich?.“ „Das hat er bestimmt nicht böse gemeint. Sag ihm doch einfach, dass es dich stört.“ „Ran, das habe ich schon zichmal gemacht!“, fuhr Kazuha ihre Freundin gereizt an. „He, ich kann doch auch nichts dafür“, klang diese traurig. „Ja. Entschuldige. Ich bin einfach nur so sauer auf ihn.“ "Wenn er wenigstens was zu Shinichi gesagt hätte", Ran war wirklich sehr enttäuscht. Conan musterte argwöhnisch den Reis, was seinem Vater ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte. Der Hausbesitzer kam mit Geschirr zurück: „Hattori, dein Hund!“, mahnte er Heiji. Dieser pfiff Queen darauf zu sich. Vor das Bett auf den Boden. Yusaku kam dazu. Wie auch Heiji und Ai bekam er ein Schälchen vom Zauberer gereicht. Jeder nahm sich vom Essen. Nur Conan wirkte noch unentschlossen. Sein Vater beobachtete ihn, wie er wie ein neugieriges, aber auch wie ein noch scheues Tier zögerlich der möglichen Mahlzeit annäherte. Yusaku sagte nichts dazu. Setzte sich einfach wieder an seine schriftstellerische Arbeit. „Hat Ran gekocht“, merkte Heiji an. Argwöhnisch probierte Conan bei ihm, was seinem Vater durchaus, durch einen aufmerksamen Seitenblick, nicht entging. Schließlich ließ auch sein Sohn es sich schmecken. Der kleinere Detektiv begann die Fernsehzeitung durch zu blättern, welche Kaito von unten hochholte. Heiji neben ihm beobachtete ihn nachdenklich. Sein Freund stellte das Blättern ein. „Kommt was Interessantes?“ „Nichts“, war die Antwort: „Absolut nichts.“ „Das kann doch gar nich. Wir habn Freitag, da muss doch was kommen. Lass mich mal sehn.“ So schnappte er sich die Zeitung und sah selbst nach: „Was häls‘u von „Die lebenden Untoten?“ Yusaku unterbrach für einen Augenblick stirnrunzelnd seine Tätigkeit. „Das ist doch bestimmt so ein blöder Zombiefilm. „Das schon, aber blöd is er nich.“ „Stimmt!“, pflichtete der Dieb ihm wiederkommend bei. Conan verzog das Gesicht. „Ja, wirklich: Der Film is cool.“ „Wenn du meinst. Wann soll der den anfangen?“ Heiji sah noch einmal auf die Zeitung: „Um 10 nach 10.“ „So spät?“, Conan nörgelte. „Naja... wir müssen nicht. Von mir aus können wir uns auch den Kinderfilm mit den niedlichen Elfen ansehen.“ „Nein. Danke!“, war die darauf erwartete Antwort. Die beiden Oberschüler grinsten sich siegesgewiss an. Damit war das Programm des Abends entschieden. Ai hielt länger durch, als Conan. Aber auch sie war bereits eingeschlafen, als der Film anfing. „Nö oder? Das könn die doch jetz nich machen.“, schaute Heiji ein wenig enttäuscht auf seine kleinen Freunde. „Tja… wirst du wohl mit mir Vorlieb nehmen müssen.“, meinte der Dieb schlicht. Yusaku amüsierte sich hinter seinem Bildschirm vergraben köstlich über diese sich ihm wieder bietende Szene. Die Jugendlichen schauten den Film. Gegen dessen Ende fuhr Yusaku seinen Laptop runter und erhob sich, den Deckel zuklappend. Er kam zu seinem friedlich schlafenden Sohn. Trug ihn zum Bett. Liebevoll gab er ihm einen Kuss auf die Stirn. Betrachtete, sich aufrichtend, wie der kleine Körper ruhig ein und ausatmete. Dann deckte er ihn noch etwas mehr zu. Yusaku war noch wach, als seine Frau sich leise tapsend ins Zimmer schlich. Sie legte sich ebenfalls hin. Versöhnlich berührte ihr Mann sie leicht an der Schulter. Doch sie drehte sich nur von ihm weg… ----------------------------------------------------------------------- *Anmerkung(en): Shinichi sollte eigentlich, wie auch Ai, als Vorsichtsmaßnahme im Haus des Professors bleiben und dort zurück zu Conan werden. Ich muss sagen: es war schwierig für mich, das morgendliche Geschehen richtig einzuschätzen. Ist der Professor ein Frühaufsteher oder ist er es nicht? (Die Sache fiel dummerweise auf einen Samstag) Wie lange genau dauert die Rückverwandlung? Wie spät war es zur Zeit des Anrufes in Los Angeles usw. …? Die Temperatur ist solange noch einigermaßen in Ordnung, wie sie nicht unter zwei Grad der normalen Körpertemperatur fällt. (Quellenangaben: http://www.onmeda.de/krankheiten/erfrierung-symptome-3608-6.html und http://217.149.224.194/rettung/erstehilfe/unterkuehlung.html) Der Grund warum Conan bei Kaito versteckt wird ist ganz einfach der, dass die anderen sich nicht sicher sein konnten (sie hatten nicht Shinichis Information), für wie lange Kogoro noch weg bleiben würde. Deshalb waren sie der Ansicht, dass es klüger wäre, ihn aus der Wohnung der Moris fort zu bringen. Zurück zum Professor, wo Ran sich aufhält? In irgendein Hotelzimmer? Auch nicht gerade die beste Lösung… Ich glaube, Kaito hat eine Mutter. Ich habe sie einmal im Manga gesehen. Ich gehe aber mal davon aus, dass es durchaus möglich ist, wenn man auf leisen Sohlen geht, nicht erwischt zu werden. Man nehme das berühmte Beispiel Anne Frank. Außerdem wer weiß… wenn seine Mutter arbeitet? Oder mal einkaufen ist und Jii war ja auch noch da! Ich nehme auch mal an, dass Kaito einen Fernseher im Zimmer hat. Ich meine, wer hat in dem Alter, außer vielleicht meiner Wenigkeit, keinen eigenen? Der Titel des Film… mir fiel nichts Gutes ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)