Ausdauer!? von IchBinLiebe ================================================================================ Kapitel 48: Planen und Probleme ------------------------------- Als Kind hast du Schäfchen gezählt und bist eingeschlafen. Heute zählst du deine Sorgen und kannst nicht einschlafen. (Verfasser unbekannt) Manchmal, wenn die Menschen unter Stress stehen, denken sie nicht gerne darüber nach, dass dies die beste Zeit zum Nachdenken ist. (Verfasser unbekannt) 7. Januar (Samstagabend) Während Yusaku im Wohnraum fest schlief, machten Ran und Kazuha es sich gemeinsam auf dem Bett im Gästezimmer bequem. Da es nur eines gab, wussten sie, dass sie es sich teilen mussten. Was aber keiner der Beiden etwas ausmachte. Ganz im Gegenteil. Sie fanden es sehr gemütlich noch beisammen zu sitzen. Die mitgebrachten Kätzchen spielten noch etwas mit ihnen, indem sie die Finger, die die Mädchen unter der Decke bewegten, anpirschten und verfolgten. Kazuha schwärmte: „Sie sind so süß!“ „Ja“, stimmte Ran ihr wieder ausgelassen zu: „Super süß! Sie sind sowas von goldig. Ich hätte gerne eine Katze“, schmälzte sie bei deren Anblick dahin. Das Kind hatte sich auf ihren Schoß gelegt. Gähnend streckte es ein Füßchen aus. „Ich auch“, war Kazuha derselben Meinung. Ihr beider gleichzeitiges Seufzten erfüllte den Raum, als sie schließlich beschlossen unter die Bettdecke zu kriechen. Nachdenklich lagen sie noch wach nebeneinander. Jede schweifte für sich mit ihren Gedanken ab. Kazuha vermisste Heiji und auch Ran erging es ähnlich. Auch sie vermisste plötzlich Shinichi. Worüber wie sie jetzt feststellte selbst überrascht war. Es waren die Kätzchen gewesen, die es bei Kazuha verstärkt und bei ihr ausgelöst hatten. (Zuhause, 23:38 Uhr) Den pausierenden Detektiven erging es nicht anderes. Auch sie hatten Beide noch nicht in den Schlaf gefunden. So wie sie es gerne gehabt hätten. Shinichi vermisste Ran. Heiji vermisste Kazuha und dazu noch seine Freunde. Ohne das sie es voneinander wussten fanden beide das die Situation scheiße war. Shinichi weil er Conan sein musste und Heiji weil er keine zufriedenstellende Lösung fand. Ihm tat von seiner grüblerischen Stimmung nicht nur sein Herz, sondern auch sein Kopf weh. Jedenfalls schob er es darauf. Den ganzen Tag war Heiji nicht aufgestanden und gegessen hatte er auch nichts. Auch er verspürte leichte, unterschwellige Übelkeit. Wie Yusaku schenkte er diesem Umstand keine weitere Beachtung. Er war zu sehr damit beschäftigt über die vertrackte Situation nachzudenken. Kurz überlegte er, ob er nach unten gehen und sich etwas machen sollte. Er entschied sich dagegen. Er hatte keine Lust, war zu deprimiert! Ihm war auch nicht nach schlafen, obwohl er eigentlich müde war. Zwar war er vom vielen Nachdenken geistig, sowie emotional erschöpft, aber betraf ihn seine Müdigkeit anderes als den Vater seines Freundes. Bei ihm war es eine geräderte Müdigkeit. Also nicht die Art, die sich gut zum Einschlafen eigenente. Auch er seufzte schwer. Es war öde, wie sein Freund dachte er kurz darüber nach sich Bewegung zu verschaffen. Aber nein, dazu konnte Osakas Detektiv sich auch nicht aufraffen. Stattdessen starte er weiterhin an die Deckenlampe. Ran schlief nicht besonders gut. An der fremden Umgebung lag es nicht. Vielmehr eher daran, dass das Bett, wenn man es sich mit einer anderen Person teilte, doch ziemlich eng war. Ran fehlte es an Platz und Kickchen hatte sich mehrmals durch kräftiges Treten bemerkbar gemacht. Spielt sie Fußball oder was macht sie da? hatte sie sich auf die andere Seite gedreht immer mal wieder teils ärgerlich gefragt. Sie musste wieder an Shinichi denken. Sie war traurig und vermisste ihn. Im Halbschlaf frage sie sich in diesem Zusammenhang was mit Yusaku los war. Was war es nur, dass sie die Beiden in dieser Art assoziierte? Ach, keine Ahnung, wusste sie müde die Augen schließend auch nicht warum. Morgen würde sie der Sache nachgehen, aber jetzt wollte sie schlafen. (Krankenhaus, 23:54 Uhr) Shinichi hingegen hielt es in seinem Krankenhausbett nicht mehr aus. Er brauchte Bewegung sonst würde er noch verrückt werden, dachte er. Ja er musste sich bewegen! Obgleich er Schmerzen dabei hatte kletterte er mühselig, die Decke beiseite geschlagen, heraus. Im Zimmer wollte er nicht bleiben. Die Türe geöffnet schlich er sich vorsichtig hinaus auf den Flur. Dort brannte das Neonlicht spärlich. Trotzdem blendete es seine Augen fast. Nach links und rechts gesehen hatte er sich umgeschaut. Die Luft ist rein, gedacht, setze der 17 Jährige seine kleinen Kinderfüße einen vor den anderen zielstrebig auf dem Boden den Krankenhausgang entlang. Man konnte nicht wirklich sagen, dass er wusste wo er war oder dass er sich hier richtig auskannte. Dazu hatte Shinichi sein Zimmer zu selten verlassen, als er vor oder von Untersuchungen mit seinen Eltern unterwegs gewesen war. Es war so still, dass er sein Magengrummeln nicht nur fühlen, sondern auch gut hören konnte. Im Gegensatz zu seinem Vater und seinem Freund wollte er seinen Hunger stillen. Er hatte Kohldampf und das er frustriert war hinderte ihn nicht an diesem Vorhaben, sondern bestärkte dieses stattdessen noch. Hier musste es doch irgendwo sowas wie einen Snack- oder Getränkeautomaten geben, suchte er danach. In der Hoffnung endlich was passendes für sein Frustgelage zusammenzusuchen, hoffte er das es ihm physisch, sowie psychisch immerhin so weit besser gehen würde, als das er schlafen würde können. Verdammt noch mal verlor der geschrumpfte Shinichi langsam die Geduld, als er bereits die halbe Etage schleichend hinter sich gebracht hatte. Ihm taten langsam aber sicher die Knochen zu weh für diesen Mist. Ein weiter Grund, warum er sich dachte, dass dieser Laden hier scheiße war. Wenn ich nicht langsam endlich was zu essen finde, werde ich mich doch aufgeben müssen, dachte er erschöpft und außer Atem sich an der Wand abgestützt. Man, war er ärgerlich über sich selbst, sowas erbärmliches! Ich hasse mein Leben. Er raffte er sich wieder auf, um weiter nach irgendwelchen Nahrungsbehältern zu suchen. 8. Januar (Sonntagmorgen) Yukiko konnte ebenfalls nicht schlafen. Sie wartete immer noch nervös auf Yusaku. Mittelwelle hatte sie angefangen sich echte Sorgen um ihn zu machen. Wo war er nur?, fragte sie sich. Sie war so verzweifelt, dass sie um 1:20 Uhr es schließlich nicht mehr aushielt. Sie wählte seine Nummer. Ihr Versuch ihn anzurufen war vergeblich. Es war letztlich nur Yusakus Anrufbeantworter dran. Auf den wollte sie natürlich nicht sprechen. Würde er doch an ihrer Stimme erkennen, dass sie angespannt war. Ihm eine SMS zu schreiben machte ebenso wenig Sinn. Wo war Yusaku denn nur?, fragte sie sich erneut ihr Zimmer verlassen. Aus dem Fenster im Wohnzimmer hatte sie gesehen, dass sein Wagen immer noch nicht vor der Tür stand. Also konnte sie sein heimkommen wirklich nicht überhört haben. Ob ihm etwas passiert war?, überlegte sie. Wie Ran hatte sie ein mulmiges Gefühl beschlichen. Das er vor kurzem einen Abend außer Haus gewesen war, um sich mit Shiratori zu treffen hatte sie nicht mitbekommen. Sie hatte ihn abends immer nur als im Haus wahrgenommen. Mal hatte sie seine Stimme gehört, mal hatte sie auch nur seine Schritte vernommen. Zweimal war sie ihm sogar begegnet. Einmal auf dem Flur und einmal in der Küche. In beiden Fällen hatten sie sich einander gegenüber zwar freundlich, aber sehr distanziert verhalten. Wie er hatte auch sie kein näheres Gespräch gesucht. Ganz im Gegenteil, sie war ihm in typischer „Gib mir mal das Salz“- Mentalität ausgewichen. War das etwa der Grund? Hatte sie versehentlich Yusakus Gefühle verletzt? War er enttäuscht von ihr oder gar sauer auf sie? Hatte sie ihn gekränkt? Wenn sie so darüber nachdachte, dann konnte es doch nur so etwas sein. Sie kannte ihn der Tage als überaus ausgeglichene Person. Was sonst hätte ihn aus der Ruhe bringen können? Wenn nicht sie? Dass sie darin ungewollt überaus begabt war, wusste sie. Das war kein Geheimnis. Oh, nein! Sie war entsetzt: Wenn er in irgendeiner Bar saß und sich zulaufen ließ? Aber nein, versuchte sie sich sogleich zu beruhigen: So unvernünftig ist er nicht. Er nimmt doch das Gegenmittel und er weiß, wie unberechenbar es im Bezug auf Alkohol ist. Das würde er nicht tun, bemühte sich seine Frau sich das selbst einzureden. Nur nicht sonderlich erfolgreich: Und was ist, wenn er es doch tut? , fragte sie sich. Ihr war Angst und Bang. Am liebsten wollte sie losstürmen und nach ihm suchen. Sich jedoch an das Desaster ihrer letzen Suchaktion erinnert, verzichtete sie verzagt darauf. Stattdessen begnügte sie sich damit unruhig- wie ein Geist im Spitzennachthemd- über die ganze untere Etage zu tigern. Von alledem hatte Yusaku keine Ahnung. Er schlief tief und fest wie ein Murmeltier. Er hatte den Anruf seiner Frau überhört. Ebenso hatte er nicht Holmes und Queen mitbekommen, welche neben ihrem Ersatzherrchen auf dem Boden gelegen, ebenfalls schlafend, aufgeschreckt waren. Etwas ängstlich kuschelten die vierbeinigen Brüder sich, in der für sie fremden Umgebung, eng aneinander. Die Katzenbande, vor denen sie sich immer noch etwas fürchteten, hatten sich ganz am anderen Ende des Raumes zusammengelegt. Mirela, die winzige, aber stolze Chihuahua Hündin, hatte es sich gleich zu Beginn der Schlafenszeit bei ihren Katzenfreunden gemütlich gemacht. Welches ihr klares Statement war das Holmes und Queen in diesem Moment ebenso schlechte Liebhaber waren wie ihre beiden Herrchen Heiji und Shinichi. Im Gegensatz zu Yukiko und seinem Freund hatte Heiji es nach halb 3 endlich geschafft einzuschlafen und seinen persönlichen Teufelspreis aus schallplattenähnlichen stupiden Gedankenabfolgen Einhalt zu gebieten. Anderes hingegen der geschrumpfte Teenager, der nachdem er von einer der Schwestern erwischt worden war und deren Moralpredigt auf dem Weg zurück in sein Zimmer zu Ende hatte anhören müssen, saß er immer noch reglos in seinem Bett. Um einzuschlafen war er nach wie vor viel zu wütend. Innerlich kochte es in ihm wie in einem Kochtopf. Wie gerne wäre er jetzt aufgestanden, um der blöden Kuh seine Meinung zu sagen. Ich bin ein kleines Kind, hat sie gesagt. Ich darf nicht einfach durchs Krankenhaus laufen, hat sie gesagt. Es ist spät, hat sie gesagt. Ich soll schlafen, hat sie gesagt, weil ich krank bin und meinen Schlaf brauche, hat sie gesagt, dass sie meine Eltern sicher nicht damit einverstanden wären, hat sie gesagt. Diese… Ihm viel überhaupt kein Schimpfwort ein, als das er diese blöde, dumme, sich in alles einmischende… weiter betiteln konnte. „Argh!“, stieß er knurrend aus. Er war so, sodermaßen wütend! Er explodierte innerlich. Neben dieser scheiß, vermaledeiten Predigt hatte er immer noch weder was im Magen noch was getrunken. Es würde noch soweit kommen, dass wen die Organisation ihn nicht umbrachte, er das entweder selbst tun oder schon hier zugrunde gehen würde. Den einzigen Vorteil, nämlich das er Ran völlig vergessen hatte, bemerkte er nicht. Zu sehr war er damit beschäftigt sich weiter maßlos zu ärgern. Die Schwester kam nun schon sauer, bereits zum achten Mal herein: „Was ist jetzt schon wieder?“ Sie hatte ihn eben schon für das „blöde Kuh“ getadelt. „Ich habe Durst!“, schnauzte er sie, mit eben dieser Streit anfangen, an. Bis in die Morgenstunden bekam er immer wieder Ärger, weil er sich daneben benahm. Quasi aus Rache für die viele Bevormundung, die nicht nur sie, sondern auch ihre Vorgängerinnen aus der Tagesschicht verbockt hatten, kommandierte er und scheuchte er sie herum. Zuerst hatte er Hunger, dann sollte sie ihm den Fernseher einschalten, sein Kissen aufschütteln, Fenster öffnen, dann den Fernseher wieder aus machen, das Fenster wieder schließen… und was ihm sonst noch so alles einfiel um sie zu nerven. Der werde ich es zeigen, machte er sie mit Grundschülertaktik fertig. In dem Maße wie er sah, dass die Nachtschwester im fünf Minuten Takt ebenfalls, wenn auch nur innerlich, nach außen hin professionell ruhig bleibend, aufbrauste, merkte er desto schlechter er sie behandelte, desto schlechter fühlte sie sich und umso besser ging es ihm selbst. Das das total daneben war und er sich wirklich wie ein Kind verhielt, blendete Shinichi dabei komplett aus. Als die etwas ältere Frau endlich erleichtert von der Frühschicht abgelöst wurde, spürte er große Genugtuung. Das Gefühl über sie triumphiert zu haben war toll! Dass er gemein und unfair gewesen war, störte ihn nicht im Geringsten sich so gut zu fühlen. Noch müde wachte Ran gegen 9:15 Uhr allmählich auf. Sie spürte etwas auf ihren Beinen. Die Augen geöffnet und ihren Kopf leicht angehoben konnte sie erkennen was es war. Ein kleiner, weißer Kreis, der neben einem Zweiten lag. Sie erkannte erstaunt, dass es sich um die kleinen Kätzchen handelte. Ran empfand Freude darüber. „Hallo“, flüsterte sie dem Kitten, dass sie nun ansah freundlich zu. Sie musste lächeln. Es war einfach zu süß. Aus putzigen Äugelein schaute das possierliche Tierchen Shinichis Freundin an. In diesem Moment hatte es endgültig ihr Herz erobert. In diesem Moment wusste Ran, dass es zu ihr gehörte. Sie musste es einfach haben. Aufgeregt rüttelte sie Kazuha. Dadurch geweckt schaute sie in die vor Begeisterung leuchtenden Augen ihrer Freundin. Ihrem andächtig auf die Kleinen gerichteten Blick gefolgt bemerkte auch Kazuha die knuffigen Besucher. „Das sind ja!?...“, brachte sie ebenso erstaunt wie fasziniert heraus: „Die gleichen wie gestern!? Sind das etwa?“, konnte auch sie es kaum glauben. Ran, der es noch vor einer Minute ebenso ergangen war, bestätigte es ihr: „Ja, das sind dieselben wie gestern. Das sind Shin-chan…“ „…. und Heiji-chan“, beendete dessen Freundin den Satz. „Ja.“ „Wow.“ „Du sagst es. Kazuha!? Ich weiß nicht wie es dir geht, aber ich muss es unbedingt haben!“ Angesprochene nickte eifrig. Einen vielsagenden Blick getauscht kletterte Ran über ihre Freundin: „Ich muss zu Yusaku!“ Etwas verblüfft über so viel plötzlichen Elan schaute nicht nur Kazuha hinter ihr her. Auch Heiji-chan schaute verdattert, genauso wie Shin selbst, als es spontan und aufgeregt hochgenommen wurde. Mit ihm auf dem Arm eilte sie hinaus aus dem Zimmer. „Viel Glück“, rief Kazuha ihr noch nach. Als Ran in den Wohnraum lief war es kurz vor halb zehn. Holmes und Queen erschraken. Die Katzenbande gähnte und war hingegen wesentlich gelassener, als die Hunde die beim Anblick des Katzenkindes an die Seite wichen, um Ran mit ihm Platz zu machen. „Yusaku. Yusaku?“, hatte sie sich aufgeregt neben ihn gesetzt: „Yusaku!?“, schlief er noch sehr tief, als Ran versuchte ihn zu wecken. „Yusaku!“, sagte sie nochmal ungeduldig seinen Namen. Sie rüttelte ihn mit ihrer freien Hand an der Schulter: „Hey, wach doch auf!“, versuchte sie ihn wachzubekommen. „Yusaku, Yusaku, hey!?“, rüttelte sie ihn kräftig, als er nicht auf sie reagiert hatte. Irritiert, dass das nicht klappte, rief sie erneut und diesmal sehr entschieden seinen Namen: „Yusaku!“ Shinichis Freundin rüttelte ihn mit Nachdruck. Es war schon fast ein schütteln. Das Katzenkind hüpfte von ihrem Schoß. Es hatte gespürt, dass es weniger gut festgehalten worden war. Ran ignorierte es. „Hm“, endlich reagierte er auf sie. Sie wollte schon erleichtert aufatmen. Sie hatte schon angefangen sich Sorgen zu machen. Und die machte sie sich wieder, als sie keine weitere Reaktion von ihm bekam. Er schien immer noch tief zu schlafen. Ran verstand das nicht. Gerade als sie ansetzen wollte ihm ins Ohr zu rufen, wurde sie davon abgehalten. „Ich dachte ihr Japaner seit taktvoll“, hörte Ran eine gutmütige Stimme. Es war Andrews Lachen. Sich zu Jenem umgedreht erkannte sie, dass er aus der Küche gekommen sein musste. Sie fühlte sich ertappt: „Ist gut“, sah sie ein, dass es wohl besser war für ihren Plan ihn ausschlafen zu lassen. Sie brauchte ihn gut gelaunt, wenn sie ihn überreden wollte. So kam sie der Aufforderung: „Setz dich doch dazu“ vom Hausbesitzer eingeladen, der sich gerade an den Frühstückstisch setzte, nach. Es gab Spiegelei und Speck. „Danke schön“, hatte Ran ihm ihren Teller angegebenen: „Sieht wirklich sehr lecker aus.“ „Wo hast du deine Freundin gelassen. Schläft sie auch noch?“ „Kazuha? Äh nein“, fiel auch Ran ein, dass auch sie sicher gerne etwas Essen würde: „Ich hole sie.“ Das gesagt, kam sie mit ihr zurück. „Sollten wir ihn nicht aufwecken. Es ist doch unhöflich, wenn wir ohne ihn frühstücken, oder?“, warf Kazuha ein. Ran reagierte auf diese eigentlich unbedacht spontan geäußerte Überlegung hellhörig. „Du hast Recht“, fand sie: „Er hat nicht gut zu Abend gegessen“, kam ihre fürsorgliche Mama-Seite durch: „Er muss doch Hunger haben!?“ Und außerdem dachte sie: Der Speck riecht doch so intensiv und gut. Und Yusaku ist doch so ein Schleckermaul. Gerade wenn es um amerikanisches Frühstück geht. Noch bevor Andrew den Einwand zu Ende bringen konnte, dass sie ihn nicht extra jetzt zum Frühstück wecken müssten, hatte Ran sich bereits wieder neben ihn gesetzt und versuchte ihn durch Ansprache und erst leichteres und danach durch kräftigeres Rütteln aufzuwecken. Als sie wieder nur ein sie wenig zufriedenstellendes, diesmal verwirrtes: „Hm?“, bekam beugte sie sich weiter vor, um ihm nun wirklich langsam sauer ins Ohr zu schreien. Doch dazu kam es nicht. Etwas war ihr aufgefallen. Ran fühlte seine leicht gerötete Wange. Zuerst war sie unsicher. Aber als sie danach seine Stirn berührte war es eindeutiger: „Ich glaube er hat Fieber“, brachte sie von dieser Erkenntnis überrascht heraus. „Hey, wach auf!“, rief sie ihn wirklich besorgt eindringlich und über normale Lautstärke hinaus. Ihn nun mit beiden Händen schüttelnd wachte er zu ihrer großen Erleichterung endlich auf. Auch die anderen beiden standen um ihn herum. „Was ist los?“, richtete er sich auf. Yusaku war verärgert darüber so unsanft geweckt worden zu sein. „Ran!?“, hatte er erkannt das sie es gewesen war. Er hielt sich den Kopf. Er tat ihm weh. Der für einen Moment da gewesene Schwindel klang ab. Böse auf sie sah er Ran mit zusammengekniffenen Augen an. „Was hast du da?“, hörte er sie besorgt fragen. Noch bevor er registriert hatte was sie meinte, hatte sie seine Haare beiseitegeschoben. „Du hast geblutet“, stellte sie fest. Auch Kazuha und Andrew sahen es. Yusaku merkte, dass sein Freund wegging. „Was ist passiert?“, hörte er Rans besorgte Stimme. „Was soll passiert sein?“, stellte er als Gegenfrage. „Du hast dich verletzt“, wiederholte sie. Ihm war schlecht. „Du hast geblutet!“, hallte ihre Stimme für seinen Geschmack zu laut in seinen Ohren wieder. „Was soll das. Mach nicht so einen Aufstand!“, reagierte er wütend darüber ein weiteres Mal die Augen zusammengekniffen. Doch noch bevor er die Gelegenheit bekommen hatte sich mit ihr zu streiten war Andrew zurück. Ehe er sich versah hatte sein Freund ihm ein Pflaster aufgeklebt. „Sie hat Recht, Yusaku. Du fühlst dich tatsächlich warm an und deine Gesichtsfarbe hat auch schon mal besser ausgesehen.“ „Ach, halt die Klappe!“ Yusaku war genervt: „Fang du nicht auch noch an mich wie ein rohes Ei zu behandeln“, beschwerte er sich. Das es Ei zum Frühstück gab hatte er nicht bemerkt. Er wollte aufstehen. Doch könnte er wegecknickt, weil er das Gleichgewicht verloren hatte, nicht richtig auftreten. Schmerzverzerrt verzog er das Gesicht. Andrew reichte ihm ein Wasserglas an. Als er ihm auch die Schmerztabletten angeben wollte winkte Yusaku entschieden ab: „Es geht gleich schon wieder!“ Dank des Schmerzes, denn seine Prellung verursacht hatte, war er jetzt richtig wach. „Warum willst du die Tablette nicht nehmen?“, konnte Ran das, immer noch neben ihm sitzend, nicht nachvollziehen. Bis eben hatte sie ihn noch leicht gestützt. Er fühlte sich von ihr in Frage gestellt. Böse geworden wollte er erneut aufstehen. Er wollte darüber nicht diskutieren. Diesmal gelang es ihm. Das Gleichgewicht beim Laufen zuhalten fiel ihm schwerer, als er selbst wahrnahm. Den anderen Dreien zu seinem Pech jedoch umso mehr. „Yusaku, hast du dir vielleicht doch etwas heftiger den Kopf angeschlagen?“, stellte nun auch Andrew seinen Freund ernsthaft die Frage. „Ach, das ist doch Unsinn!“, lehnte er es jedoch ab sich helfen zu lassen. „Ich meine du hattest doch erzählt du hättest dich gestern gestoßen.“ „Am Waschbecken? Im Ernst?“, Yusaku musste über diese absurde These lachen: „So feste war das nun auch nicht!“ Er wollte nachhause gehen. Doch sein Freund entschied anderes. Die Frage von ihm: „Ist dir schlecht!?“, dummerweise gereizt ausversehen ehrlich mit „Ja….“ beantwortet hatte zur Folge, dass Andrew ihn ins Krankenhaus bringen wollte. Auch er fand das Yusaku unkoordiniert wirkte und sein Verhalten nicht wirklich Sinn ergab. Er war damit nicht einverstanden: „Ich werd nachhause gehen!“ „Und wie willst du das anstellen, Schlaumeier? Ich bin zufällig der mit dem Auto. Deins steht immer noch an der Stallung!“, erinnerte Andrew ihn ernst daran. Woraufhin Yusaku nun mit ihm streiten wollte. Doch das verhinderte Ran. Mit ihr war nicht gut Krischen essen: „Das ist mir total egal“, unterbrach sie ihn noch ehe das erste Wort aus seinem Mund kommen konnte: „ob du sagst, dass es dir gut geht und wir übertreiben!“, bevor er das überhaupt behaupten konnte: „Und wenn schon! Du kommst jetzt mit und lässt dich untersuchen“, schrie sie ihn wütend, befehlend und überaus besorgt an: „Hast du das jetzt verstanden!?“ Sie war so laut gewesen, dass sie ihn für einen Moment tatsächlich still hatte, welcher reichte, um ihn gemeinsam mit Andrew am Arm zu packen. Besorgt aber auch immer noch wütender werdend musste Ran mit ansehen, wie Yusaku einem diagnostischen Test zur Feststellung einer Gehirnerschütterung unterzogen wurde. Sie sah ihm an, dass ihm das nicht passte und er wütend auf sie war. Zu seiner Freude und zu ihrem Bedauern bescheinigte ihm der Arzt beste Gesundheit. Ihr den Wisch unter die Nase gehalten war für ihn das Thema erledigt. Für sie hingegen noch lange nicht. Sie wollte ihm gerade entgegen bringen, dass dieses Ergebnis Mist war- Das dieser Arzt ein Vollpfosten war- Sie hatte es doch selbst mit eigenen Augen gesehen, dass etwas mit ihm ganz und gar nicht stimmte, als er sie nur vernichtend warnend dazu verdonnerte: „Kein Wort mehr!“ jetzt den Mund zu halten. Stattdessen ließ sie ihren von Wut gekennzeichneten Blick wiederum an dem Arzt aus, welcher jedoch keine Notiz davon nahm. Auf der Fahrt nachhause schmollte Ran. Was Yusaku herzlich egal war. Er verzichtete darauf sich beim Aussteigen behilflich sein zulassen. Wie die Drei sahen war er nun wieder ganz Herr über seinen Körper. Aus reiner formeller Höflichkeit fragte er Andrew: „Möchtest du mit hoch kommen? „Sicher“, gab ihm sein Freund zu Antwort. Yusaku seufzte innerlich. Dann holte er den Schlüssel aus seiner Manteltasche. Eri hörte wie die Haustüre aufgeschlossen wurde. Schnell stand sie, mit ihrem Sohn auf dem Arm, von der Couch auf. Eilig lief sie bis zum Flur: „Ran!“ Diese hatte die aufgebrachte Stimme ihrer Mutter gehört. Sie sah in ihr Gesicht aus dem die Besorgnis nun der Erleichterung wich. Shinichis Freundin ging auf, dass sie ganz vergessen hatte anzurufen: „Tut mir leid, Mama“, wollte sie gerade ansetzen. Doch blieb ihr sich erklären zu müssen erspart. Eri hatte Yusakus verbundenen Fuß gesehen. Andrew gab ihm leichte Hilfestellung, sich dabei dezent im Hintergrund zurückhaltend, die Treppe hoch. „Danke“, meinte er schlicht und gab seinem Freund nun oben angekommen zu verstehen, dass er zu Recht kam. „Wirklich?“, harkte der beleibtere Mann, die Augenbrauen hochgezogen, noch einmal scherzhaft nach. Shinichis Vater entging der etwas unterschwellig besorgte Unterton nicht: „Wirklich!“, zeigte er durch mit aufeinandergebissenen Zähnen lächelnd, dass es reichte. Ran sah, dass er wollte, dass sie Andrew hinausbegleitete. Etwas widerspenstig gab sie ihm die von ihm eingeforderten Krücken, die sie bis jetzt getragen hatte. Während sie dieser unausgesprochenen Aufforderung nachkam, humpelte er hingegen ins Wohnzimmer hinein. Wo er sich auf dem Sofa hinsetze. Sein Fuß schmerzte. Eris Ärger war aufrichtiger Anteilnahme gewichen. Seiner hingegen bekam neuen Auftrieb, als er von ihr angesprochen wurde. „Was ist passiert?“, wollte sie mitfühlend und besorgt wissen. Gerade diese Besorgnis ging ihm auf die Nerven, weshalb er nicht gerade taktvoll war: „Das ist eine Prellung. Nichts weiter!“ „Wenn das so ist“, hatte er sie ohne es zu bemerken vor den Kopf gestoßen: „Das Mittagessen ist gleich fertig“, hatte sie sich an Ran gewandt, die von unten schnell wieder hochgekommen war und sich neben ihre Freundin gestellt hatte. Sie ihrerseits wollte an Yusaku gerichtet den Mund aufmachen. Doch sein Blick warnte sie entschieden auch nur noch ein Wort über das Thema vom Vormittag zu verlieren. Ihrerseits verärgert kam sie der Bitte ihrer Mutter den anderen Bescheid zu geben nach. Ihr passte es nicht den Laufburschen zu spielen. Und ob sie das Thema noch einmal auf den Tisch bringen würde, wenn auch nicht jetzt sofort. Ihre Wut bekam nun der Ex-Freund ihrer Freundin ab. Ohne anzuklopfen hatte sie seine Türe aufgemacht und sein Zimmer betreten. Er war überrumpelt. Noch bevor er sich darüber beschweren konnte war sie fertig: „Ihr sollt zum Essen kommen. Jetzt sofort!“, war sie ihn angeschnauzt auch schon wieder verschwunden. „Paps!“, zog sie ihrem Vater die Bettdecke weg: „Steh auf! Es ist Mittag!“ Ihn ebenfalls überfallen zurückgelassen, lief sie zügigen Schrittes zurück nach unten. Yusaku einen vorwurfsvollen Blick im vorbeigehen zugeworfen ging sie ihrer Mutter und ihrer Freundin helfen. Kazuha hatte bereits alles erzählt, wie Yusaku sich verletzt hatte, dass sie bei Andrew geschlafen und vergessen hatten sich zu melden. Um der Freundin seines Sohnes nicht neuen, wenn auch aus seiner Sicht vollkommen unbegründeten, Anlass zur besorgten Fragerei zu geben, stand er mühsam auf, um an den Tisch zu kommen. Die Mahlzeit verlief ausgesprochen ruhig. Ran und Yusaku wechselten kein Wort miteinander. Stur aß jeder nur auf seine Schüssel gerichtet vor sich hin. Kazuha und Eri ihrerseits von der schlechten Stimmung angesteckt hatten sich ebenfalls nichts weiter zu sagen. Kaum war Shinichis Freundin fertig nannte sie ihre Freundin beim Namen und ging mit ihr nach oben. Eri begann die Küche aufzuräumen. Yusaku schob seine Schale beiseite. Kurz angebunden ging auch er: „Du entschuldigst mich, bitte“, klang er kühl und distanziert. Seine Aussage hatte Erfolg. Eri stellte ihm keine Fragen. Sie sah ihm nach wie er davon humpelte. Im Gegensatz zu ihm waren die Anderen natürlich nicht aufgetaucht. Heiji, der sich gerade doch dazu entschieden hatte nach unten zukommen, traf auf dem Flur mit ihm zusammen. Er hatte Kazuha nicht begegnen wollen. Auch Yusaku hatte ihn gesehen. Die Geduld verlierend war er es nun leid so angesehen zu werden, als wäre er Jemand um den man sich Sorgen machen müsste. Heiji kam gar nicht weiter als „Was…“ seine Frage zu beginnen, da hatte Yusaku ihn bereits zusammengefaltet: „Ich bin es verdammt noch mal leid. Eure blöde aus dem Weggeherei. Vertrag dich endlich mit ihr!“, ließ er seinem angestauten Ärger darüber frei: „Du bist Der mit der aus Liebeskummer verbrannten Hand. Nicht ich“, stellte er das wütend klar: „Ich war nur unvorsichtig, das ist was vollkommen anderes und jetzt hör auf mich so anzusehen, verdammt nochmal. Du hast das Problem. Nicht ich!“ Das Mal endlich gehörig auf den Punkt gebracht, ließ Yusaku den Freund seines Sohnes, die Türe zugeworfen, auf dem Flur stehen. Heiji war verdattert. Er hatte nur nett sein wollen. Mit auf diese Weise so harscher Kritik hatte er nicht gerechnet gehabt. Yukiko, die ihren Mann über den Flur gehört hatte, atmete erleichtert hinter verschlossener Schlafzimmertüre aus. Zwar wusste sie nicht weshalb er so aufgebracht war, aber das war ihr auch herzlichst egal. Sie war einfach nur froh, dass er wieder da war. Nur das zählte für sie und es schien ihm zumindest körperlich gut zu gehen. Zum Glück! Yusaku hatte sich auf seine Couch gelegt und versuchte zur Ruhe zu kommen. Er war müde und wollte schlafen. Ihm war flau im Magen und sein Fuß schmerzte wieder was ihm das Einschlafen nicht gerade erleichterte. Er war immer noch sauer auf Ran. Was musste sie aus einer Mücke einen Elefanten machen? Ihm ging es gut. Er hatte sicher nur eine leichte Magenverstimmung. Ach, von was auch immer! wollte er nicht weiter darüber nachdenken. Da konnte er seinen Sohn doch glatt verstehen, dass er Ran nicht alles erzählte. So überbesorgt und fordernd wie sie war. Dass die Prellung weh tat, verstand sich von selbst. Kein Wunder ohne Schmerzmittel! Verdammt noch mal, war er sich überreizt selbst zu viel. Dieses verdammte Gegenmittel. Weswegen er sich nicht traute die Linderung versprechenden Tablette zunehmen. Das ihm zudem warm war und er leicht schwitzte, sowie das er erneut Kopfschmerzen hatte schob er alles auf eine beginnende Erkältung. Er brauchte Schlaf. Das war es! Er brauchte vor allen Dingen Ruhe, hielt er sich den Kopf, keine unangebrachte Bevormundung eines Teeangers! Ran war ebenfalls sauer. Stocksauer. Sie lag auf dem Bett und kochte schier vor Wut. Auch wenn Yusaku der Ältere war. Was fiel ihm ein sie so abzukanzeln? Als wenn sie ein kleines, dummes Kind sei. Kazuha gegenüber beobachtete sie, wie sie mit zusammengepressten Mundwinkeln angestrengt die Decke anstarrte. Ihr kleiner Freund hingegen verbrachte den ganzen Tag weiter damit, womit er vergangene Nacht angefangen hatte. Zwar hatte die verhasste Nachtschwester ihre Schicht beendet, war aber für sie stellvertretend die Frühschicht und darauf die Spätschicht angetreten, der er nun stattdessen eingeheizte. Da weder seine Mutter noch sein Vater ihn besuchen kamen, beschäftigte er sich damit selbst. Sodass er es in weniger als 24 Stunden geschafft hatte das unbeliebteste Kind auf seinem ganzen Gang zu werden. Die Tagschwestern, die ihn nun wieder der Nachtschicht übergaben beschrieben ihn als: „Ungezogen“ und „unbändigen kleinen Jungen ohne Manieren“ und zählten auf, womit er sie alles gegängelt hatte. Die Nachtschwester, die die selbe wie in der Nacht zuvor war, hatte schon nach diesem zwei minütigem Gespräch keine Lust mehr auf ihn und nahm sich bereits vor, als sie aus dem Schwesternzimmer heraus ging, sich nichts mehr von ihm gefallen zu lassen. Sollte er wieder 10x sein Kissen aufgeschüttelt bekommen wollen, so müsste er das in dieser Nacht selber tun. „Vielleicht hast du ja Glück. Irgendwann muss selbst ein kleiner Tyrann mal schlafen“, hatte sich ihre Kollegin schulterklopfend verabschiedet. Und Tatsache der geschrumpfte Shinichi war eingeschlafen, als sie zu ihm um kurz nach 21 Uhr ins Zimmer kam. Das lange Wachbleiben hatte seinen Tribut gefordert. Er lag in seinem Bett und schlief wie ein gewöhnliches kleines Kind. Dass er jedoch keines war würde sie erst später merken. Noch war nichts von alledem zu spüren. Friedlich atmende er noch ein und aus, als sie die Türe bereits wieder geschlossen hatte… 9. Januar (Montagmorgen, 9:25 Uhr) Ran war noch nicht aufgestanden. Anderes als Kazuha, die zur Arbeit aufgebrochen war. Sie lag in ihrem Bett bis zum Hals zudeckt. Von draußen her schoben sich vereinzelt milde Sonnenstrahlen durch die Wolkendecke hindurch herein, welche nicht über den kalten Kontrast der Temperatur hinwegtäuschen konnten. Ran schenkte diesem Umstand keine Beachtung. Sie war immer noch wütend. Wenn ihre Entrüstung auch mittlerweile abgeebbt war. Sie hatte die Nacht nicht viel geschlafen. Es war mal nicht ihre ungeborene Tochter, die ihr den Schlaf raubte. Diesmal war es Yusaku gewesen. Wie konnte er sie nur so ungerecht behandeln!? hatte sie bis in die späte Nacht hinein gegrollt. Bis ihr Ärger über die Degradierung in den früheren Morgenstunden allmählich der Sorge und der Enttäuschung gewichen war: Wie konnte er nur so unvorsichtig sein? Wie konnte er das so herunterspielen und warum verkaufte er sie als dumm? Sie war sich sicher, dass er nicht in Ordnung war. Das konnte er noch so oft abstreiten. Warum vertraute er sich ihr nicht an? Sie waren doch Freunde oder nicht? Sie hatte ihm doch nur helfen und ihm zur Seite stehen wollen. Warum wies er sie so entschieden zurück? Was verheimlicht er mir, fragte sie sich jetzt noch immer. Nun kaum noch sauer. Eher traurig. Ihr Plan ihn wegen dem Kätzchen zu überreden hatte zwar für sie nicht an Bedeutung verloren, sowie sie sich daran erinnerte. Jedoch war es in den vergangenen Stunden in den Hintergrund gerückt. Auch wenn sie sich liebend gerne mit ihm anlegen und ihn ihrerseits zurechtweisen wollte, so war ihr doch klar, dass das nicht klug war. Ihre Revanche diesbezüglich musste sie hinten anstellen, so wie sie jetzt neutraler mit kühlerem Kopf darüber nachdachte. Sie wollte ihn immer noch wegen dem Kätzchen überzeugen, aber es war gerade nicht der richtige Zeitpunkt. Sie musste das hinten anstellen. Ebenso ihre Fragen nach dem Was los war und dem Warum. Sie würde sich gedulden entschied sie. Sie vermutete, dass der direkte Konfrontationskurs nichts brachte. Wenn sie so darüber gründlich abwog war ihr aufgefallen, dass weder Schimpfen, Jammern noch Betteln je was erreicht hätte. Weder hatte sie damit bei Shinichi Glück gehabt. Noch hatte Kazuha Heiji gegenüber etwas erreicht. Wenn ihr eins klar war, dann das alle drei Männer auf die gleiche Art stur waren. Sie war sich gewiss, dass dergleichen Vorgehen auch bei Yusaku nicht zum Erfolg führen würde. Sie würde auch ihn nur verprellen. Und seine Gunst zu verlieren konnte und wollte sie sich nicht auch noch leisten. Sie brauchte ihn damit er ihr bei ihrer Mutter und ihrem Vater half später auch sie zu überreden. Und sie schätzte ihn als guten Freund und Vertrauten. Das wollte sie alles keinesfalls aufs Spiel setzen. Nun kam ihr der Gedanke: Wenn sie alle Männer waren, war sie doch eine Frau. Vielleicht mussten sie und Kazuha ihre Strategie ändern und die Sache mehr wie-nun ja-, sie zögerte: Wie Frauen angehen. Ihnen stand doch weit mehr Repertoire zur Verfügung, als dessen sie sich bisher bedient hatten… Ja… verfestigte sich ihr Entschluss in dem Moment als sie ihre Lippen fest aufeinander presste: Vielleicht mussten sie anderes vorgehen. Vielleicht war es an der Zeit die Herren mit ihren weiblichen Attributen zu schlagen. Wobei sie keinesfalls daran dachte ihre körperlichen Reize einzusetzen. Nein, viel mehr dachte sie an- nun ja- an Desinteresse zum Beispiel. Konnten Frauen sich nicht anschleichen und von hinten gezielt angreifen? Indem sie sich mit Banalität heran spielten? Einfach so tun, als würde es ihr nichts ausmachen. Mit Speck fing man doch bekanntlich die Mäuse. Während sie so darüber nachdachte, meldete sich ihr Magen. Es war es 9:44 Uhr Entschlossen schob sie die Decke beiseite, richtete sich fröstelnd auf und hob die Beine aus dem Bett. Sich fertig gemacht ging sie nach unten in die Küche. Außer ihr war keiner da. Sie war alleine. Zufrieden darüber machte sie sich Frühstück. Dieses essend genoss sie es in Ruhe weiter über die Einzelheiten ihres neuen Planes nachzusinnen. Yusaku schien noch nicht auf zu sein. Was sie umso besser fand. So hatte sie genug Zeit sich vorzubereiten. Mama und Paps waren wieder arbeiten, so habe ich nichts weiter zu tun heute, als auf Akamaru aufzupassen, dachte sie. Wie gewöhnlich schlief er, nachdem er sein Frühstück bekommen hatte. Sie wusste, dass ihr Bruder zwischen gegen halb elf wieder aufwachen würde um eine Mahlzeit zu verlangen. Sie würde ihn mit auf ihr Zimmer nehmen. Es war gegen halb zwölf, als Yusaku aufstand. Er merkte es aus dem Bad nach unten gegangen auf die Uhr gesehen. Er kochte sich Kaffee. In dieser Zeit wollte er das tun, was er die letzen Tage seit Shinichi im Krankenhaus war jeden Morgen immer als Erstes routinemäßig getan hatte. Er wollte sein Handy überprüfen. Zwar hielt er einen Anruf vom Krankenhaus eher für unwahrscheinlich, aber wenn eventuell möglicherweise doch was sein sollte, dann wollte er zeitnah erreicht werden. Aus diesem Grund suchte er jetzt sein Mobiltelefon. Oben hatte er es nirgendwo gesehen. Er fand es in seiner Manteltasche. Er musste es gestern dort drin vergessen haben, wie ihm einfiel. Schnell wollte er es einschalten. Doch musste er feststellen, dass der Akku leer war, als es sich nur für einen Moment einschaltete und dann direkt wieder aus ging. Zügig humpelte er zurück um sein Ladekabel zu holen. Er fand es wo er es zuletzt hatte liegen lassen, hinter der Seitenlehne des Sofas in seinem Zimmer auf dem Boden. Das Gerät an das Netzteil angeschlossen ging er sich seinen mittlerweile durchgelaufenen Kaffee holen. Sich diesen in eine Tasse abgefüllt und sich halbherzig Frühstück mitgenommen hangelte er sich mit der freien Hand am Geländer festhaltend mehr schlecht als recht hüpfend die Treppe hoch. Mit der anderen Hand hielt er den Kaffee. Die Schale und das Essbesteck mit dem Oberarm an seinem Oberkörper festgeklemmt versuchte er angespannt mühsam sich die schwarze, teils gefährlich schwankende, heiße Flüssigkeit nicht überzuschütten oder die Keramik fallen zulassen. Ich hätte die Tasse nicht so voll machen sollen, dachte er genervt. Endlich oben angekommen stellte er die Dinge ab, nahm dann das Handy zur Hand und entdeckte Yukikos Anrufversuch. Die Datierung gesehen wusste er, dass es in der Nacht von Samstag auf Sonntag gewesen war. Was konnte sie gewollt haben?, überlegte er: War was mit Shinichi?, ging ihm sein Sohn direkt im Kopf herum. Schließlich rief sie ihn nicht an. Das war ungewöhnlich. Er wollte schon gerade zu ihr gehen, als er auch die anderen beiden Anrufe in Abwesenheit gesehen hatte. Die Nummer ließ ihn aufhorchen. Zurückgerufen bestätigte es sich. Es war das Krankenhaus gewesen. Eine der Schwestern war am Apparat. Nachdem sie sich vorgestellt hatte: „Beika Zentralklinikum, Innere Station. Sie sprechen mit Frau Nakahara? Was kann ich für Sie tun?“, äußerte er sofort sein Anliegen noch bevor er überhaupt sagte wer er war: „Sie haben versucht mich zu erreichen!? Es geht um Conan Kudo“, erklärte er schnell. Sie hörte die Nervosität aus seiner Stimme heraus: „Ah, sie müssen sein Vater sein.“ Er überlegte kurz. Er war sich nicht sicher, ob er sie kannte. Aber sie schien Ahnung zu haben. Also fragte er sofort, was er wissen wollte: „Was ist mit meinem Sohn? Was ist mit Shi- Conan!?“, korrigierte er sich schnell, bevor ihm Shinichi rausrutschen konnte. Er hatte weniger sachlich geklungen als er vorgehabt hatte. Er machte sich Vorwürfe, weil die Anrufe bereits einige Stunden zurücklagen. Was wenn etwas passiert war? „Bitte beruhigen Sie sich erst einmal Herr Kudo“, hatte die Schwester die Besorgnis gehört und versuchte zu beschwichtigen. Dann fuhr sie mit ruhiger, professioneller Formulierung fort und versuchte es nicht dramatischer klingen zu lassen als es war: „Also ihr Sohn… Er“, suchte sie nach den passenden Worten. Ehe sie sich entschied es ohne Umschweife zu sagen: „Conan hatte einen Art Nervenzusammenbruch. Er wurde heute Nacht auf die psychiatrische Abteilung verlegt. Es wäre gut, wenn Sie kommen könnten. Zum einen wäre es sicher wichtig für ihn seine Eltern um sich zu haben und zum anderen bat der ihn behandelnde Arzt um ein Gespräch. Er hat einige Fragen an sie “, ergänzte sie. „Was?“, wollte er das sofort näher erklärt haben: „Auf der Psychiatriestation? Was sagen Sie da? Wieso?“, hatte ihre ruhige Art nichts gebracht. Er konnte das nicht nachvollziehen. Yusakus Reaktion war nicht sachlich, sondern emotional wie die eines Vaters. „Er hat wild um sich geschlagen und geschrien. Er hat sich und eine Schwester verletzt. Er war nicht zu beruhigen, weshalb der diensthabende Arzt gerufen wurde. Dieser hat ihn dann ruhig gestellt. Mehr weiß ich leider auch nicht“, sagte sie. Die Frau nur mit einem kurzangebundenen: „Danke“, bedacht, hatte er bereits alles stehen gelassen und klopfte heftig: „Yukiko!“ an die Zimmertür seiner Frau. „Was ist los?“, fragte sie aufgrund seines Temperamentausbruchs besorgt geöffnet. Selbst wenn er ihren Namen nur ein einziges Mal gerufen hatte. Seine Stimme hatte so anderes geklungen, dass sie sofort wusste, dass etwas passiert sein musste. Sie hatte sich so schell wie möglich zur Tür begeben. „Hättest du mir das nicht eher sagen können!?“, überfiel er sie. „Was sagen?“, verstand sie seine als Frage gestellte Aufforderung nicht. „Das Shinichi einen Zusammenbruch hatte!“, zischte er sie nur so laut an, dass nicht gleich Ran was davon mitbekam. Er hatte sich noch soweit unter Kontrolle, dass er sie nicht außeracht ließ. Er wusste nicht ob sie da war und sie aufzuschrecken brachte gar nichts. Dass sie ihm wieder Fragen stellte, konnte er jetzt wirklich nicht gebrauchen. „Was?“, fragte Yukiko. Sie war ebenso entsetzt wie er: „Davon weiß ich nichts“, beteuerte sie verwirrt. „Dann hast du mich nicht deswegen angerufen?“ „Nein.“ Darauf nicht näher eingehend sah er sie auffordernd an. Es dauerte einen Moment, dann hatte sie verstanden und lief ihm hinterher. Er hatte es eilig. In seinem Gedankenwirrwar stellte er erst an der Auffahrt stehend fest, dass sein Wagen nicht da war. Natürlich nicht, fiel es ihm wieder ein. Der stand noch am Reitstall. Andrew hatte ihn ja nachhause gefahren: „Verdammt“, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen laut hervor. „Wo ist das Auto?“ Doch er war bereits losgehumpelt. Er hatte vorgehabt sie fahren zu lassen. „Erkläre ich dir später“, rief er sie hinter sich. Er hatte es eilig voranzukommen. Sie ging ihm nach. Es dauerte nicht lange und er merkte, dass sie zu ihm aufgeschlossen hatte, aber er achte nicht weiter auf sie. Ohne, dass sie Beide miteinander sprachen gingen sie nebeneinander her. Für Heiji war die Arbeit Tortur. Normalerweise hätte er es ultra-mega-geil gefunden mit zum Tatort zu können. Doch heute war es für ihn schrecklich, weil auch Kazuha mitgedurft hatte und er jetzt so gut wie keine Möglichkeit hatte die Zusammenarbeit mit ihr komplett zu verweigern. Sie versuchte immer wieder unter dem Vorwand des Falles Kontakt aufzunehmen und mit ihm ins Gespräch zu kommen. So mehr sie es versuchte, desto mehr war ihm das zu viel. Aufgrund seiner eigenen Gefühle für sie wusste er nicht wie er weder mit ihr noch mit sich selbst umgehen sollte. Weshalb er sie barsch behandelte und unangemessen lautstark anschrie, sodass Shiratori ihn ordentlich verwarnte: „Wenn du dich nicht langsam zusammenreißt, dann schick ich dich zurück!“ Es blieb ihm nichts anderes übrig. Auch wenn er in Anbetracht dieser Umstände gerne zum Präsidium gewollt hätte, wusste er, dass das für seine Beurteilung nicht gut war. Das Schuljahr war fast zu Ende. Wegen Kazuha die Selbstbeherrschung, geschweige denn die Kontrolle zu verlieren konnte er sich echt nicht leisten. So tat er sein Bestes irgendwie unbeschadet aus dieser Situation mit ihr Heil heraus zukommen. Die Idee einfach nach Osaka zurückzugehen- hatte er aus besagtem Grund schon gestern verworfen. Irgendwie musste er bis Ende März hier in Tokio mit ihr noch auskommen. Den Eingang erreicht machte Yusaku sich nicht die Mühe beim Empfang nachzufragen. Die große Schautafel überfolgen wusste er welches Stockwerk er brauchte. In den Aufzug gestiegen drückte er. Yukiko hatte sich beeilen müssen, um mit ihm, trotz seiner Fußverletzung, Schritt zuhalten. Sie hatte einen kurzen Moment Zeit um erstaunt zu sein, wie schnell er trotz seines Handicaps sein konnte, wenn er das wollte. Den Fahrstuhl verlassen steuerte Yusaku sofort die Zentraltür an, an der er klingeln musste um Einlass zubekommen. Während er wartete sah er hinter dem Schwesternzimmer mit dem Tresen noch eine weitere schwere Tür. Ihm war bei diesem Anblick klar, dass es die geschlossene Abteilung war: Wo war Shinichi? War er etwa dahinter? Hielten sie seinen Sohn für verrückt? Nur in der Größe eines kleinen Kindes: Wie um alles in der Welt sollte er so gefährlich sein, dass es gerechtfertigt war ihn wegzusperren!? Augenblicklich mischte sich zwischen seine Besorgnis und Selbstvorwürfe Wut auf das medizinische Personal. Wie inkompetent war es denn? Wie konnten sie ihn hier her bringen? Was fiel ihnen ein? Was hatte die Frau vorhin gesagt: Er war handgreiflich geworden? Na und!? Was sollte das. Klar war Shinichi zu Wutausbrüchen fähig, aber dass das Ausmaß so gravierend sein sollte, dass man ihn hierher brachte!? Das konnte er sich beim besten Willen nicht vorstellen. Während eine Schwester auf ihn zukam, um ihn und seine Frau in Empfang zu nehmen, straffte Yusaku unwillkürlich seine Schultern und machte schon einen Schritt auf sie zu, bevor sie die Tür überhaupt erreicht hatte. Sie noch nicht mal ganz geöffnet war er bereits bei ihr drinnen. Er sah wütend aus, als er sich ihr vorstellte: „Ich bin Yusaku Kudo und das ist meine Frau. Wir wollen zu unserem Sohn.“ Als die Frau nicht sofort verstand: „Conan“, hielt er sie ungeduldig an. „Warten Sie“, ging sie zu ihren Computer. Unaufgefordert folgte er ihr. Yukiko kam ihm nach. „Ah“, hatte sie ihn gefunden: „Er ist dort drüben“, deutete sie auf die eben gesehene zweite Tür. Also hatten sie ihn tatsächlich in die Geschlossene gesteckt! Wie einen Verrückten!? Shinichi war vielleicht unträglich, aber das ging Yusaku beim besten Willen zu weit. „Warum ist er hier? Was soll das!?“, kritisierte er die psychiatrische Fachkraft. „Es tut mir leid“, verbat sie sich diese Unhöflichkeit: „Er hatte einen Nervenzusammenbruch“, wiederholte sie, was er eigentlich bereits wusste. Aber das erschien ihm unreal. Das war doch sicher ein Missverständnis, wollte er das einfach nicht glauben: „Hätten Sie das nicht anderes handhaben können?“ „Tut mir leid. Da sollten sie mit dem behandelnden Arzt sprechen. Dr. Shioya hat zurzeit Dienst. Ich werde ihn ausrufen.“ „Ich bitte darum!“ „Setzen Sie sich doch bitte solange“, zeigte sie professionell auf eine Stuhlreihe: „Und füllen Sie das in der Zeit aus“, gab sie ihm ein auf einem Klemmblatt gehefteten Fragebogen in die Hand. Mit diesem setzte Yusaku sich. Zurückhaltend tat Yukiko es ihm gleich. Gemeinsam mit ihr ging er die Fragen durch. Zunächst wollten Sie noch einmal Shinichis Personalien: Name, Vorname, Geschlecht, das Geburtsdatum und die Adresse wissen. Und von wem er ggf. überwiesen wurde. Wobei sich hier schon die erste Schwierigkeit ergab. „Yusaku was machst du da?“, fragte Yukiko ihn entsetzt: „Schreibst du nicht die Wahrheit?“ Er schaute entschieden auf: „Sicher nicht!“, entgegentrete er schon entrüstet: „Ich notiere doch nicht öffentlich die Wahrheit. Da wird Shinichi entschieden was dagegen haben und außerdem kann es uns eventuell schaden. Unter der Hand die Wahrheit sagen können wir immer noch sollten wie das für notwendig halten. Es reicht, wenn Dr. Hinsage es bereits weiß“, fand er. Das sah Yukiko ein. Er hatte wohl recht. Sie schaute ihm dabei zu, wie er mit dem Kuli in der Hand weiter schrieb. Doch zunächst las er sich mit ihr die Einleitung durch: Für die Diagnostik und ggf. daran anschließenden Behandlungsplanung benötigten wir einige notwenige Informationen von Ihnen. Bitte füllen Sie diesen Fragebogen aus. Ihnen wird zugesichert, dass alle Angaben streng vertraulich (im Sinne der ärztlichen Schweigepflicht) behandelt werden, d.h. Informationen nur mit Ihrem Einverständnis weiter geben werden (siehe letzte Seite). Wir benötigen das schriftliche Einverständnis aller Sorgeberechtigten in die Diagnostik/Behandlung bei uns. Bei unmittelbarer Gefährdung (z.B. akute Suizidalität) kontaktieren Sie bitte unseren Notdienst (Tel. 565/62-0) Wenn Sie es einrichten können, sollten beide Elternteile das Kind zur Erstuntersuchung begleiten. Bitte bringen Sie dann auch das Untersuchungsheft des Kindes und vorhandene Berichte anderer Institutionen mit. Bitte kreuzen Sie das jeweilige Zutreffende in den entsprechenden Kästchen an. Bei einigen Fragen sind mehrere Antworten gleichzeitig möglich, andere Fragen werden vielleicht gar nicht auf das Kind zutreffen. Sie können auch Fragen unbeantwortet lassen. Nicht immer sind alle Antworten vorgegeben. In diesen Fällen schreiben Sie Ihre Antworten in Stichworten in die entsprechenden leeren Zeilen. „Haben wir so ein Untersuchungsheft?“, fragte Yukiko ihn besorgt. „Nein, haben wir nicht!“, antwortete er wütend: „Wir haben nur seine bisherigen Unterlagen seit der OP. Wenn sie mehr sehen wollen haben wir ein Problem“, fügte er nun sachlicher hinzu: „Wir sollten Dr. Hinsage anrufen“, meinte er und holte sein Handy zur Hand. Zu ihrem und seinem Bedauern erreichte er ihn nicht. So machte er mit dem Fragebogen weiter. Zunächst wollten sie wissen, ob Shinichi schon einmal in einer psychiatrischen Station vorgestellt worden war und wenn ja: wann, wo und ambulant oder stationär. Die Fragen nach Behandlungen in Kinder- und Jugendpsychiatrien, Kinderkliniken, Sozialpädiatrischen Zentren, niedergelassenen Kinder-und Jugendpsychiatern, Kinder-und Jugendlichenpsychotherapeuten, Psychologen, Kinderärzten usw. konnte er mit ihr ruhigen Gewissens verneinen. Das konnten sie mit Gewissheit sagen ohne zu lügen. Shinichi war nie in einer dieser artigen Behandlungen gewesen. Somit waren sie erleichtert, dass sie schon mal keine derartigen Arztbriefe einreichen mussten. Im Anschluss wurde nach ihren eigenen Personalien gefragt. Beide mussten ihren Beruf angeben, ihr Geburtsdatum und ob sie verheiratet, wiederverheiratet oder geschieden waren und wenn ja wo Shinichi lebte. Sie sahen einander kurz an. Dann gaben sie schlicht ihre alten ein: Schriftsteller und Schauspielerin. „Sind wir verheiratet?“, fragte Yusaku. Yukiko nickte kurz. War er ein leibliches, uneheliches, ein Pflegekind oder gar adoptiertes Kind? Oder lebte er im Heim? Hatte er Geschwister? Darauf folgten Angaben über die körperliche/emotionale Entwicklung ihres Sohnes. Ran war nach unten ins Wohnzimmer gegangen. Einige Zeit verfolgte sie guter Laune die aktuellen Musikcharts im Fernsehen. Sie hatte Spaß dabei. Akamaru auf ihren Arm gebettet, spielte sie teils etwas nebenbei mit ihm. Hin und wieder sag sie vergnügt einzelne Ferse mit. Aber irgendwann würde es ihr doch ein wenig langweilig- es war schon ziemlich lange her, wenn sie sich so zurückerinnerte, dass sie einen ganzen Tag über alleine gewesen war. Meistens war sie wirklich mit Yusaku unterwegs gewesen. Sie dachte an ihn und vermisste ihn deswegen etwas. Irgendwie war es ein bisschen einsam, dachte sie. Während sie so überlegte was sie machen sollte, schaute sie zum Fenster hinaus. Das Wetter war eigentlich wirklich schön. Und so gesehen sie hatte jetzt schon Lust sich etwas die Beine zu vertreten. So packte Ran den mittlerweile auch eingeschlafenen Akamaru in den Kinderwagen. Dann zog sie sich selbst Jacke und Schuhe an. Holmes und Queen kamen angelaufen. Eigentlich konnte sie versuchen die Vierbeiner mitzunehmen. Sie waren prinzipiell mittlerweile doch gut durch Yusakus liebvolle und doch zugleich konsequente Hand erzogen. Die Zwei angeleint konnte sie sie mitnehmen. Von Draußen die Haustüre zugezogen überlegte sie kurz. Entschied sich dann aber zeitig Richtung Stadt zugehen. Sie konnte einen Schaufensterbummel machen. Schnell griff sie in ihre Tasche, um zu sehen ob sie ein paar Yen dabei hatte, um sich eine Kleinigkeit kaufen zu können, sollte sie das wollen. Ja hatte sie, wie sie feststellte. Also konnte es los gehen. Während sie unterwegs war genoss Ran die milden Sonnenstrahlen und es klappte: Holmes und auch Queen ließen sich nach kurzem Üben mit dem Kinderwagen gut händeln. Es war sichtig schön mit ihnen. Wie sie brav nebenher liefen. Akamaru sah so süß aus dachte seine große Schwester ihn betrachtet weiter ihres Weges gehend. Die Fragen ob schon einmal Jemand aus der Familie des Kindes wegen Ängsten, Depressionen, Essproblemen, Alkoholproblemen o. anderen psychischen Problemen ambulant oder in einer Klinik behandelt wurde oder derjenige solche Probleme hatte, aber keine Hilfe aufsuchte? Das alles beantwortet Yusaku ebenfalls diesmal gelogen mit Nein. Auch er wollte seine diesbezüglichen Ambitionen nicht angeben. Erstens ging die das nichts an und zweitens wäre das zweifelsohne wahrscheinlich von Nachteil. Es war klüger vorerst anzugeben, dass die Familie intakt war. Wenn Shinichi Probleme hatte, dann wohl am wenigsten wegen seiner Eltern. Fragen wie, ob es Besonderheiten, Schwierigkeiten in der Schwangerschaft oder bei der Geburt gab. Waren einfach zu beantworten. In welchem Alter lernte Shinichi laufen, sprechen und war sauber, da musste er mit Yukio tatsächlich einen Moment überlegen. Das war schon so lange her! Yusaku ärgerte sich, dass er die Fotoalben gerade nicht zur Hand hatte. Plötzlich sah Yukiko wie sich seine Miene schmerzhaft verzog. „Was ist los?“, fragte sie besorgt. „Nichts weiter!“, meinte er nur und wollte weiter machen. Er wechselte den Stift mehrmals von der einen in die andere Hand. Er las weiter: Erfolgte eine krankengymnastische/ ergotherapeutische Behandlung/ Frühförderung / Heilpädagogik oder Sprachtherapie? Wenn ja, welche, von -bis? Besteht ein Hörschaden? Wenn ja, welcher Art? Besteht eine Sehschwäche? Leidet das Kind an einer bestimmten körperlichen Erkrankung (Asthma, Allergien usw.) oder neurologischen Erkrankungen (Anfallsleiden usw.) oder erblichen/angeborenen Erkrankungen? Wenn ja, seit wann? Welche? Das Shinichi keinen Hörschaden hatte war klar, aber gab es Krankheiten? Musste er wegen dem Gegenmittel da was angeben? Nach kurzem Abwägen entschied er sich auch hier für nein: Zumal er sowieso noch keine Ergebnisse hatte. Selbst wenn Shinichi krank war, so wussten sie zu diesem Zeitpunkt nicht inwiefern. „Nimmt das Kind regelmäßig Medikamente ein? Wenn ja, welche?“, las Yusaku Yukiko die nächste Frage vor. Sie hielten Rücksprache und entscheiden sich dann dazu das ebenfalls „vorerst zumindest“ zu verneinen. Diesbezüglich würden sie ggf. noch mit Dr. Hinsage besprechen müssen. In diesem Moment kam in ihm die Ungeduld diesbezüglich durch. Zu dumm, dass er die Untersuchungsergebnisse jetzt noch nicht kannte. Zu gerne hätte er Klarheit. Seiner Frau ging es genauso- er vernahm sie deprimiert seufzend. Die Stadt erreicht hörte und spürte auch Ran ihren Magen. Sie stand vor einem Imbiss: „Kickchen“, murmelte sie: „Du ruinierst meine Figur noch ganz.“ Natürlich konnte sie nicht wiederstehen. Es schmeckte auch wirklich gut. Auf ein schlechtes Gewissen verzichtete sie als werdende Mutter. Immerhin war sie immer noch schwanger und da durfte man schließlich so viel essen wie man wollte. Außerdem- wer wusste schon, ob Kickchen nicht das letzte Baby war das in ihrem Bauch heran wuchs, zumindest vorerst. Wollte sie noch ein Baby? Vielleicht ein Geschwisterchen für Kickchen? Naja… so entschied sie: Erst mal sehen wie es mit einem Baby ist, bevor ich über ein Zweites nachdenke, dachte sie. Shinichi war ihr wieder eingefallen. Damit verbunden kehrte auch die ihm typisch zugeschriebene Traurigkeit zurück. Wo war er nur? Und was noch viel wichtiger war: Was machte er nur? Doch bevor sie sich zum Trübsal blassen hinreißen ließ, gab sie sich einen Ruck und begab sich weiter in die Innenstadt hinein. Zu den nächsten Angaben durchgearbeitet sollten sie Dinge zum Kindergarten bzw. zur Schule angeben: „Wie ist/war das Verhalten im Kindergarten?“, las er vor. Was er mit einem unauffällig beließ. Welche Schule (Schulform) Shinichi zurzeit besuchte sagte er die Wahrheit. Name der Schule: Taitan Grundschule, welche Klasse: 1B Name des/der Lehrers/Lehrerin: Frau Kobayashi „Wann wurde er eingeschult?“ Yusaku seufzte. Pi mal Damen rechnete er. Dann setzte er den Wert ein. Wieder tat ihm die Hand weh. Verspätete Einschulung?- Nein, Vorzeitige Einschulung?- Nein, Schulwechsel?- Nein, zeitweise keine Schule besucht?- da zögerte Yusaku. Was sollte er schreiben? Sicher würde er Shinichi auch hier in tiefere Schwierigkeiten bringen. Also Nein. Die Fragen darunter waren schwieriger: Geht das Kind gerne zur Schule? Ist es über- oder unterfordert, beteiligt es sich aktiv am Unterrichtsgeschehen? Hat es Angst vor der Schule oder schwänzt es, kommt es häufig zu spät? Fehlt es oft? „Was sollen wir denn da jetzt schreiben?“, war es Yukiko, die ihn ratlos fragte. „Keine Ahnung“, gab Yusaku als Shinichis Vater ehrlich zu. Diese Fragen alle erstmal übersprungen hingen sie auch im weiteren Verlauf fest. „Was beanstanden/ loben die Lehrer besonders an den Leistungen und/oder am Verhalten des Kindes? (Bitte in Stichworten) Falls Lern- und Leistungsschwierigkeiten bestehen, bitte die Beurteilungen- Zeugnisse einreichen!“, las Yusaku weiter vor. Die Fragen zu Shinichis Freizeitgestaltung erwiesen sich nicht weniger kompliziert: Wie schätzen Sie die Kontakte des Kindes zu seinen Freunden ein (außerhalb von Kindergarten bzw. Schule)? Wie viele Freunde hat es? Spielt es überwiegend mit älteren oder überwiegend mit jüngeren Kindern? Ist es in einem Verein/Jugendgruppe. Wenn ja, welche/r? Womit beschäftigt es sich sonst gerne in seiner Freizeit (Vorlieben, Hobbys)? Wie viele Stunden schaut es täglich Fernsehen oder ist am Computer? Langweilt es sich oft? Dass sein Sohn gerne Detektiv war, schrieb er auch mal lieber nicht. Computer war eher nicht Shinichis Ding. Er gab Fußball an. Spielte er mit jüngeren oder gleichaltrigen oder älteren. Wenn man es so betrachtete, dann mit gleichaltrigen. Weil auf seine Größe bezogen spielte er mit Kindern, auf sein geistiges Alter bezogen waren es Heiji und Shiho- ja so konnte man das passend auslegen. Langweilt er sich oft? Wahrscheinlich ja- das beantwortete er mal mit Ja. Irgendwas musste er ja auch mal so beantworten. Immer nur Nein war auch irgendwie auffällig. Und wenn sie meinten ihn wegen Langeweile zu behandeln. Wenn es nur das war, von ihm aus. Er ging über zum fünften Punkt. Er las erneut vor: „Was sind die aktuellen Gründe, unsere Abteilung aufzusuchen? Welches Verhalten oder welche körperlichen Beschwerden zeigt das Kind? (Bitte in Stichworten)“ „Ja, wenn die uns das mal näher erklärt hätten, dann könnten wir da auch was schreiben“, ärgerte Yusaku sich. Er versuchte es noch einmal Dr. Hinsage zu erreichen. Er muss sicher arbeiten, dachte er frustriert. „Und wenn du schreibst, dass wir es nicht wissen?“, fragte Yukiko. Yusaku war überrascht, dass der Vorschlag von ihr kam. „Weißt du was, du hast recht!“, nickte er: „Frage 23“, las er weiter vor: „Wann ist dieses Verhalten/sind diese Beschwerden Ihrer Erinnerung nach zum ersten Mal aufgetreten? ganz allmählich mit etwa… Jahren beginnend oder plötzlich im Alter von wie vielen Jahren?“ „Mist“, entfuhr es seiner Frau bedrückt. Ihm ging es genauso: „Ja, so können wir das doch nicht stehen lassen“, fand auch er: „Was denn für ein Verhalten? Welche körperlichen Beschwerden genau?“, rätselte er. Er warf einen Blick auf die Stationsschwester. Die war vorhin schon so wenig ausführlich. Es machte sicher keinen Sinn bei ihr genauer Nachzufragen runzelte sich krisch seine Stirn. „Was machen wir denn jetzt“, wandte Yukiko sich hoffnungsvoll an ihren Mann. Er zuckte mit den Schultern, dann schloss er sich nach hinten lehnend die Augen. Er wollte nachdenken. Als er wieder aufschaute waren schon fast zwanzig Minuten verstrichen. Wo blieb dieser Arzt. Der schien sich ja mal wirklich Zeit zulassen. Er seufzte verärgert. Bei der nächsten Frage wollte er schon resignieren: Gab es irgendwelche Ereignisse, die Sie damit in Verbindung bringen? Wenn ja, welche? Die danach ließen sich wenigstens einfach wieder mit Nein bzw. keine/r beantworten: Haben Sie sich wegen des beschriebenen Verhaltens schon an andere Stellen gewandt (z. B. Erziehungsberatungsstelle, Jugendamt. Psychologe, Haus-, oder Kinderarzt, Schule, sonstige Stellen)? Wenn ja welche? Welche Maßnahmen wurden von diesen Stellen getroffen bzw. empfohlen? (z.B. Therapie, Beratung, Sozialpädagogische Erziehungshilfe, etc.) Erst bei Frage 28 wurde es wieder konkreter: Wünschen Sie eine ambulante/ teilstationäre oder stationäre Diagnostik/ Behandlung für das Kind? Rans besonders Interesse erweckte ein Buchladen. Sie blieb vor der Auslage der Mangas stehen. Warum eigentlich nicht, dachte sie. Sie hatte sich schon eine ganze Weile keinen neuen Manga mehr selbst gekauft. Meistens hatte sie sich welche von Kazuha oder Aoko geliehen. Sie fand zwei sehr vielverbrechende, um zu bezahlen ließ sie die Hunde vor dem Geschäft angeleint für einen Moment alleine. Den Kinderwagen voraus schob sie ihren Bruder mit in den Laden. Da Holmes und Queen lieb warteten, nahm Ran sich die Zeit noch ein wenig weiter zu stöbern. Als sie schließlich wieder an die Luft trat hatte sich der Himmel zugezogen. Es sah etwas nach Regen aus und sie fröstelte ein wenig, weshalb sie entschied nachhause zurückzugehen. 29. Welche Erwartung haben Sie, wie man in Zukunft Einfluss auf das Verhalten des Kindes nehmen kann? Da schrieben sie nach Absprache würden und nach Bedarf seien sie ggf. zu allen Formen bereit. Wobei stationär war weder seine noch ihre Traumvorstellung. Selbst wenn sie ehrlich überlegten, ob das nicht tatsächlich eine gute Option sein könnte. Wenn Ärzte ihm helfen konnten und sie durch diese als Eltern in der nun mal wirklichen nicht so leichten Situation unterstützt würden, dann wäre das vielleicht wirklich auch für sie eine Erleichterung. Denn wenn sie ehrlich waren, dann war das Alles mit Shinichi teilweise schon echt schwierig. Weiter kamen sie mit dem Fragebogen nicht. Ein Arzt kam. Er war schlank und groß. Sein Gesicht wirkte formell freundlich bis neutral. Yusaku beobachte mit Yukiko wie jener Mediziner sich von der Schwester die Akte reichen ließ und diese kurz aufschlug. Von ihr an die Eltern verweisen kam er auf Beide zu. „Herr Kudo“, begrüßte er: „Frau Kudo“, die Erziehungsberechtigten seines kleinen Patienten. Yusaku war noch bevor er erreicht worden war augenblicklich aufgestanden. Sein Gesichtsausdruck war ernst. Er war in angespannter Erwartungshaltung. Yukiko hielt sich hinter ihm. Sie nickte dagegen nur kurz zurückhaltend. Im Gegensatz zu ihr suchte er direkten Blickkontakt auf Konfrontationskurs. Dem Psychiater, der sich mit seinem Namen Dr. Takano vorstellte, entging das keineswegs. Er sah den Ärger. Die Reaktion war trocken: „Kommen Sie“, sagte er: „Sie können zu ihm.“ Das ließ Yusaku sich nicht zweimal sagen. Dem Arzt gefolgt wurden er und Yukiko auf den Gang hinter der gesicherten Tür gebracht. „Sie können fünf Minuten bleiben“, erklärte der Fachmann schlicht und öffnete ihnen die Tür hinter denen sich Shinichi befand. Dann trat er beiseite und ließ die Eltern eintreten. Oben in ihrem Zimmer ließ sie die Zimmertüre offen stehen. Akamaru legte sie neben sich auf das Bett. Um es sich beim Lesen noch bequemer zu machen schüttelte sie beherzt ihr Kopfkissen auf. Dabei fiel ein Zettel aus dem Bezug heraus. Es war schon eine ganze Weile her, dass sie jenen dort reingelegt hatte, um darauf zu schlafen. Sich diesen angesehen durchfuhr sie eine Woge großer Freude. Den hatte sie ja ganz vergessen gehabt! Es war ihre Kurzform der Universal-Bestell-Bedienungsanleitung. Das war super! Perfekt! Das war genau das, was sie jetzt brauchte. Die Mangas ließ sie erstmal links liegen. Akamaru sicher an der Wand platziert wissend ging sie über den Flur. Vorsichtig klopfte sie nach kurzem Zögern leise an die Türe. Puh, kam Ran nicht umhin, als sich vorerst erleichtert zu fühlen. Yusaku war nicht hier, so musste sie ihn nicht fragen. Eigentlich, überlegte sie kurz, eigentlich würde er sicherlich nichts dagegen haben. Mit beruhigtem Gewissen steuerte sie das Bücherregal an. Recht zielsicher hatte sie schnell gefunden was sie suchte. Ha! Da war es. Begeistert nahm Ran es mit und machte sich zurück zu ihrem Zimmer auf. Doch bevor sie es sich auf dem Bett endgültig bequem machte, besorgte sie sich noch Papier und Stift. Die eben gehabte zündende Idee war genial gewesen. Unbedingt wollte sie der Sache nachgehen und noch genauer recherchieren. Ihre Notizen um ein, zwei Punkte erweitert hatte Ran den Zettel zufrieden beiseite gelegt. Sie war fertig. Bester Laune wartete sie ungeduldig auf Kazuhas Dienstschluss. Sie wollte Kazuha unbedingt von ihrem tollen Plan erzählen. Doch vorerst musste sie sich gedulden. Es waren noch gute zweieinhalb Stunden. Frühestens dann würde sie heimkommen. Um sich die Wartezeit zu verkürzen nutzte sie die Zeit sich dem ersten ihrer neugekauften Mangas zu widmen… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)