I ) Still need you (Teil 3) von Subaru ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Oi, minna-san!!! Ich weiß, es hat ewig gedauert und ich muß leider sagen, dieser Teil ist leider immer noch nicht der Letzte! Und er ist auch leider nicht lang. Doch trotzdem wollte ich ihn jetzt endlich mal posten! Ich hoffe, ich lest ihn wieder mit Freude und sagt mir, was ihr von ihm haltet! Arigatou! Eure IzzysMatt "Er ist einfach davongerannt. Sein Blick war so leer..." Tai stützte den Kopf in seine leicht zitternden Hände. Besorgt rückte Sora näher an ihn heran. "Es geht ihm bestimmt gut. Er kann auf sich selbst aufpassen." ,Hoffe ich...' fügte Sora in Gedanken hinzu, bevor sie sich erhob und vor Tai niederkniete. Dann lehnte sie ihren Kopf an den von ihrem Freund. So ganz glaubte sie ja auch nicht an das, was sie eben gesagt hatte. Wenn er so gut auf sich selbst aufpassen konnte, wie hatte es denn zu all dem überhaupt kommen können? "Und ich habe mich so dumm verhalten! Ich hab ihn nicht einmal gefragt, was los ist!" Tai vergrub seine Finger tiefer in seinen Haaren. "Das konnte doch keiner wissen! Keiner von euch trägt Schuld daran! Du hast ganz normal reagiert! Du warst einfach nur entsetzt, weil du ihm so etwas nicht zugetraut hast." Sora strich Tai zärtlich über die Wange. Der braunhaarige Junge sah auf und sein Gesichtsausdruck wurde sanfter. In Soras Augen standen Tränen. "Wir können ihm im Moment nicht helfen... Aber wir können Izzy beistehen!" Sein Mädchen war so stark! Wie Tai sie bewunderte und wie stolz er insgeheim auf sie war. Und er plagte sich hier mit Selbstvorwürfen und machte ihr noch mehr Kummer! Er musste sich zusammenreißen! "Lass uns zu ihm gehen." Tais Stimme war nur ein Flüstern. Sora sah auf. Seine Augen wirkten viel entschlossener als noch vor ein paar Minuten. Sie nickte ihm zu. Bevor sich beide erhoben zog der Junge das Mädchen noch einmal an sich heran und drückte sie. Dann stand er entschlossen auf... Nur um sofort wieder inne zu halten. Der Anblick der weinend Frau, die dort vor ihnen stand, krampfhaft ihr Taschentuch umklammerte und ihn völlig verzweifelt ansah, brach ihm fast das Herz. "Frau... Frau Izumi...!" Tai spürte, wie Sora sich an seinen Arm klammerte, als auch noch Izzys Vater in den kahlen Warteraum trat. Seine Frau sah ihn kurz an, bevor sie ihren verschleierten Blick wieder auf das Pärchen richtete. "Wie konnte das nur geschehen?" Es war ein schrecklicher Anblick gewesen. Überall das versengte braunschwarze Gras... die Stille... kein Lüftchen... und mittendrin... all dieses rote Blut und die Verzweiflung, die sich in seiner Haltung widerspiegelte. Er war zusammengekauert gewesen. Trotzdem der Anhaltspunkt auf den Kari und die anderen zugesteuert waren. Immer wieder riefen sie ihre Namen, doch der Schock ließ ihn wohl nicht reagieren. Und dann der fast schon leblose Körper neben ihm. Das Entsetzen, welches er zeigte und welches die Freunde erstarren ließ. Kari blieb hinter den anderen zurück. Sie sah die Szene wohl am längsten. Doch kaum waren Tai und die anderen bei ihnen, da war Matt auch schon verschwunden. Kari hatte es gar nicht mitbekommen. Sie sah nur noch den leeren Fleck und der Schrecken wich der Traurigkeit. Sie lief langsam weiter. Das Bild wurde immer breiter und verwirrender. Was war nur geschehen? Das fast zu Tode erschöpfte Tentomon lag nicht unweit von seinem Partner entfernt. Sora nahm es in den Arm, während sich Tai und TK um Izzy kümmerten. Wo war nur Joe? Er musste doch helfen! Kari sank in die Knie und begann zu weinen... Langsam hob sie ihren Kopf. Auch, wenn dieser Anblick nun beruhigender und sicherer wirkte, so war er ihrer Ansicht nach nicht besser. Die vielen Geräte waren irgendwie unheimlich und es herrschte genau die selbe Stille. "Tentomon geht es gut! Joe kümmert sich um ihn. Er hat ihn mit zu sich genommen." Keine Antwort. Doch sie hatte es nicht mehr ausgehalten, sie hatte etwas sagen müssen. Wahrscheinlich nur für sich selbst. Kari zögerte. Sie hatte Angst. Das Ganze war so unheimlich und dunkel. Sie verstand es einfach nicht. "Warum? Es lief doch endlich alles so gut zwischen euch." Sie flüsterte, was alles nur noch unheimlicher machte. Doch sie schaffte es nicht lauter zu sprechen. Ob sie seine Hand nehmen sollte? Irgendwie traute sie sich nicht so recht. "Es ist einfach ungerecht!" Kari erhob sich. Die Traurigkeit vermischte sich mit Wut, die jedoch sofort wieder versiegte. Sie war nicht stark genug dafür. "Wie friedlich er schläft." Kari fuhr herum. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass jemand hereingekommen war. Doch bei seinem Anblick fing sie sich sofort wieder. "Nein, das finde ich nicht. Es scheint ihn etwas zu beunruhigen. Als ob ihn etwas quälen würde oder ihn unsicher macht." Die warme Hand auf der Schulter tat gut und verscheute die Unheimlichkeit. "Dabei können wir ihm nicht helfen." Kari wandte sich um und sah TK in die Augen. "Ich weiß..." Der kleine Raum hatte einst so groß gewirkt, doch nun schien ihn alles zu erdrücken. Als wäre er allein auf der Welt. Die Stille machte ihn fast wahnsinnig. Doch trotzdem wagte er nicht sich zu rühren. Er wollte hier nicht weg, auch wenn er nicht bleiben wollte. Doch er hatte Angst davor sich zu rühren. Denn dann würde er wieder nachdenken und anderen Menschen begegnen müssen. Er würde ihnen allen in die Augen sehen müssen und sich dabei selbst wieder finden. Das durfte nicht passieren! Seit Matt zurückgekommen war, saß er hier. Zusammengekauert auf seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Er hatte sich nicht umgezogen. Nur die verdreckten Schuhe in seinem Zimmer verrieten, dass er hier war. Denn sein Vater war mal wieder auf Geschäftsreise. Matt dankte ihm heimlich dafür. Er hätte es nicht ertragen, dass ihm jemand Fragen gestellt hätte. Dazu schwirrten ihm selbst zu viele unbeantwortete und grausame Gedanken durch den Kopf. Er wusste nicht einmal, was aus Izzy geworden war. Matt hob den Kopf und öffnete zum ersten Mal seit Stunden die Augen. Sofort hatte er das Bild des reglosen Körpers vor sich. Doch dieses Mal wischte er es nicht weg, was ihm allerdings sofort die Tränen in die Augen trieb. Tai und die Anderen hatten ihm sicher geholfen. Er wurde bestimmt gut versorgt und gepflegt und... Was, wenn er tot war? Matts Körper riss es bei diesem Gedanken so heftig, dass er von seinem Bett fiel. Der harte Aufschlag ließ ihn für einige Sekunden alles vergessen. Er blieb einfach liegen. Auch, als die Gedanken wiederkamen. Dieses Mal verscheuchte er keinen Einzigen, wie er es schon seit Stunden getan hatte. Er ließ den Film laufen, wie er lief und rührte sich nicht. Er bemerkte kaum, wie bei jedem weiteren Bild mehr Tränen seine Wangen hinunterrannen und wie sein verkrampfter Körper immer mehr zitterte. Doch er konnte nicht aufhören. Er durfte einfach nicht! Nicht, bevor er alles erfahren hatte! Bisher war das Ganze nur verwirrend und ungenau gewesen. Wie ein wirrer Traum. Doch nun, wurde alles klar und ungeheuer schmerzhaft. Bis... ja... bis Matt immer wieder ein und derselbe Gedanke kam und der Film immer wieder mit dem selben Bild endete: Izzys Tod! Das gab Matt den Rest. Aber es befreite auch irgendwie seine Gedanken. Er rollte sich herum und vergrub sein Gesicht im Teppich. Noch nie in seinem Leben hatte er so geweint! Doch er versuchte nicht es aufzuhalten. Das Schluchzen und Heulen half ihm zwar nicht, aber es schien ihn zu stärken und seine Seele auf all das vorzubereiten, was ihm noch bevorstand. Auch, wenn der blonde Junge das noch nicht wusste. "Matt?" Er wandte sich um und lächelte. Izzy glaubte vor Glück weinen zu müssen. Diese blauen vertrauten Augen und diese Grübchen um seinen Mund, verrieten ihm, dass es wahr war. Dass er es ehrlich meinte. Nie hatte er daran geglaubt es je wieder zu sehen. Und nun stand Matt direkt vor ihm. Viel mehr noch, er kam auf ihn zu. Doch Izzy selbst hielt es nicht mehr aus. Eilig stürmte er auf den blonden Jungen zu. Als er das Gesicht in sein Hemd vergrub und die Arme um seinen Körper schlang, war es wie früher. Keine Angst, kein Misstrauen oder Hass. Nur sie beide ganz allein. Izzy schloss die Augen, als er Matts Hand auf seinem Kopf spürte. Wie angenehm seine Berührung war. So verharrten sie einige Minuten, bis Izzy den Kopf hob und Matt ansah. Das Lächeln war immer noch da, doch irgendetwas stimmte nicht, das wusste der rothaarige Junge sofort. Er löste sich von Matt und trat einen Schritt zurück. Der größere Junge streckte die Hand nach ihm aus und Izzy wich entsetzt weiter zurück. An den Händen seines Freundes klebte Blut! Er wusste nicht, was er tun sollte. Seine Gedanken überschlugen sich und sein Atem ließ sich kaum noch kontrollieren. Doch er konnte seinen Blick nicht von der ausgestreckten Hand seines Freundes nehmen. Als er es schließlich doch schaffte und Matt endlich wieder in die Augen sah, da waren die blauen klaren Edelsteine verschwunden und es herrschte eine tiefe Leere an ihrer Stelle. Izzy stürzte zurück. Er wollte das nicht sehen! Das war so grausam und kaum zu ertragen! Verzweifelt schloss er die Augen! Warum tat er ihm das an? Hatte er nicht schon genug getan? Izzy sank in die Knie und hielt sich die Augen zu. Er durfte sie nicht wieder öffnen! Unter keinen Umständen! Doch was hatte Matt eigentlich getan? Vor lauter Verwirrung riss er die Augen wieder auf und starrte auf den Boden. Was war hier nur los? Er wusste doch genau, was vorgefallen war! Ja, aber warum war dann gerade alles so schön gewesen? Warum war vor einigen Minuten noch nichts passiert gewesen? Izzy hob den Kopf. Er sah nur noch, wie Matt langsam auf ihn zukam. Das war zu viel! Der rothaarige Junge streckte sein Gesicht in den dunklen Himmel und schrie... Sein Augen öffnete sich so schlagartig, als ob ihn ein großer Schreck durchfahren hätte. "Izzy?" Automatisch wandte der Angesprochene seinen Kopf nach rechts, wo die sanfte Stimme hergekommen war. Irgendwie hatte er jemand anderen erwartet, doch zu seiner Erleichterung sah er in die verweinten Augen seiner Mutter. Sofort wurde sein Puls langsamer und begann sich zu normalisieren. War das alles nur ein Traum gewesen? Izzy zwinkerte ein paar mal und sah sich vorsichtig um. Nun, alles wohl nicht, sonst würde er nicht hier im Krankenhaus liegen. Das war ihm sofort klar. Auch, wenn es ihm irgendwie merkwürdig vorkam, dass er so klar denken konnte. Vielleicht hatte ihm der lange Schlaf gut getan. Doch was von alle dem, was er glaubte getan zu haben, war wahr? "Ich bin so froh, dass es dir besser geht!" Izzy wandte sich von seinen Gedanken ab und sah seinen Vater an. Er versuchte zu Lächeln, als er den sanften Druck seiner Mutter in seiner Hand spürte. Dann öffnete er seinen Mund. "Ich hab euch lieb." Mehr brachte er nicht hervor. Doch eigentlich war es auch alles, was er sagen wollte, auch wenn es mehr ein Flüstern war. Aber Izzy war seinen Eltern unendlich dankbar, dass sie gerade jetzt bei ihm waren. Vielleicht würde es ihm so gelingen, all das Schlimme zu verarbeiten. Zwei Wochen waren vergangen... und zwölf Tage seit Matt sich dazu entschlossen hatte, sich dem Leben wieder zu stellen. Zumindest etwas... Er ging wieder zur Schule! Zwei Tage hatte er dazu gebraucht. Und nun lief er durch das Schulhaus... wie immer. So schien es zumindest für die Anderen. Denn das Matt ohne ein Lächeln durch das Schulgebäude wanderte, war ja nichts Ungewöhnliches. Und doch schienen sie etwas zu vermissen... "Du, sag mal, Matt! Wo hast du eigentlich deinen Schatten gelassen?" Der blonde Junge horchte auf, als ihn sein Bandkamerad mit diesen Worten ansprach. Er hatte gerade sein Jackett angezogen und sich zum Gehen fertig gemacht. "Was meinst du?" "Na, sonst wurdest du doch immer abgeholt! Was ist mit Izzy los?" Matt zuckte bei dem Namen unweigerlich zusammen, versuchte jedoch sich nichts anmerken zu lassen. "Er... Er hat..." Na, was? Keine Zeit mehr? Matts Gedanken wirbelte durcheinander. Er konnte doch nicht einfach etwas behaupten, dass nicht stimmte! Außerdem wollte er Izzy auf keinen Fall schlecht machen! Schließlich war er selbst an allem schuld! Aber andererseits... "Ach, der! Ich habe ihm gesagt, dass ich nichts mehr mit ihm zu tun haben will!" Matt setzte ein krummes Lächeln auf und zuckte mit den Schultern. "Er ging mir auf die Nerven!" Wo sie hergekommen war, wusste später keine mehr. Eigentlich war es auch egal. So plötzlich wie sie da war, sauste auch ihre Hand durch die Luft und landete schallend auf Matts linker Wange. Einen Augenblick später waren nur noch die beiden in dem großen, irgendwie leeren Proberaum. Die Anderen hatten es vorgezogen ohne ein weiteres Wort zu verschwinden. Stumm starrte Matt auf den Boden. Er wagte es nicht, sie anzusehen. Er wusste genau, warum sie das getan hatte. Und es war richtig gewesen. "Warum tust du so etwas? Ich kann dich nicht verstehen! Ich weiß, dass einfach unglaubliche Dinge geschehen sind! Vieles, was nur schwer zu verkraften ist! Aber du hast die Chance, alles wieder zu richten! Doch stattdessen, verleugnest du ihn! Wie kannst du nur?!" Ihre Stimme zitterte. Und ihre Augen begannen sich mit Tränen zu füllen. Matt ballte die Hände in seinen Hosentaschen. Sie liebte ihn wirklich immer noch! "Du verstehst das nicht!" Matt wandte sich ab. Er konnte ihr nicht weiter in die Augen sehen. Sie waren so traurig und so voller Liebe... genau... wie seine... "Warum sollte ich es nicht verstehen? Ich weiß, dass es schmerzt und..." "DU WEIßT GAR NICHTS!!!" Matt hatte sich hastig umgedreht und Karis Arm gepackt. Doch das junge Mädchen verzog keine Miene. Und als der blonde Junge ihr erneut in die Augen sah, da verstand er, dass sie es wusste. Sofort stieg dieses unheimliche Gefühl in ihm hoch. Das Gefühl, welches ihm selbst Angst macht und vor welchem er Izzy schützen musste! Selbst,... wenn das bedeutete ihn zu verleugnen! "Matt...Bitte..." Nein! Jetzt nur kein Mitleid! Das war das Letzte, was er gebrauchen konnte! Es war schon schlimm genug, dass sie es wusste. Sie würde ihn nie wieder so sehen können, wie er einmal gewesen war! Das Kari ihm überhaupt verziehen hatte, war ja schon ein Wunder für den blonden Jungen. Matt ließ seinen Arm sinken und dabei endlich auch den des Mädchens wieder los. Er durfte der Verzweiflung, die schon wieder in ihm aufzusteigen drohte, nicht nachgeben! Doch ihr Verhalten war so lieb,... so treuherzig,... so... NEIN! Das hatte er nicht verdient! Wenn sie schon jemandem ihre Aufmerksamkeit schenken wollte, dann ihm! Dem, den er so schändlich verraten hatte... "Matt... Geh zu ihm." Der Blonde horchte auf. Das war nicht ihr Ernst! Wie konnte sie verlangen, dass er Izzy in die Augen sah? Wie konnte er ihm gegenübertreten? Ihm, dem er seit Wochen aus dem Weg ging. Und außerdem würde er ihn doch gar nicht sehen wollen! Wie sollte er auch! Jemand, der ihn... der ihn fast... na, der ihm so etwas angetan hat, würde er doch nicht sehen wollen! Er sollte es schon um seinetwillen vermeiden, ihm zu begegnen. "Du spinnst ja!" Matt zuckte unsicher mit den Schultern und lächelte Kari schief an. "Glaub mir, er will dich sehen! Es war endlich alles so schön... Gib es nicht auf, Yamato! Nicht, solange, du es noch retten kannst!" Ihre Stimme war so eindringlich und hoffnungsvoll. Sie glaubte wirklich an ein Happy End! Doch hier konnte es einfach keins geben... Er packte seine Schultasche fester und atmete tief durch bevor er einen weiteren Schritt tat und in das Klassenzimmer sah. Langsam und mit klopfendem Herzen ließ er seinen Blick über die jungen Menschen schweifen. Doch die Aufregung war ganz umsonst gewesen. Er war nicht da! Wieder nicht... Was hatte er auch erwartet? Matt schien ihm definitiv aus dem Weg zu gehen. In jeder Pause war er nicht aufzufinden und nach Schulschluss war er sofort weg und zu den Bandproben traute Izzy sich nicht. Doch was sollte er tun? Seit er aus dem Krankenhaus draußen war, versuchte er ihn zu sehen. Doch irgendwie war er auch jedes Mal froh, dass er ihn nicht traf. Das passte einfach nicht zusammen. Aber so konnte es nicht weitergehen! Es musste doch einen Weg geben. Izzy lief langsam den immer leerer werdenden Korridor entlang. Er wusste einfach keine Antwort. Egal auf welche Frage. Er hatte ja noch nicht einmal eine Erklärung für seine Eltern. Und in gewisser Weise hatten sie das Recht, eine Erklärung von ihm zu erhalten. Doch was sollte er ihnen erzählen? Die Wahrheit war einfach unmöglich! Bis jetzt hatten sie sich noch abspeisen lassen, doch lange würde das nicht mehr gehen. Er brauchte eine Erklärung! Langsam ließ sich Izzy rücklings gegen die Wand fallen. Der Korridor war mittlerweile leer. Er nahm seine Schultasche in beide Hände und legte den Kopf zurück. Ein dumpfes Geräusch erklang, als der Schädel leicht gegen die Wand schlug. Izzy schloss die Augen. Er hätte heulen können. Wie sehr sehnte er sich jetzt nach Matts Armen und wie erschrecken war doch gleichzeitig die Vorstellung, wenn er an seine Berührung dachte. "Hey! Izzy!" Der rothaarige Junge riss die Augen regelrecht auf, doch er wagte es nicht den Blick von der Decke zu nehmen. "Ist alles in Ordnung?" Tai! Izzy schluckte und holte zitternd Atem. Es war der braunhaarige Junge gewesen. Izzy stieß sich von der Wand ab und sah seinem Freund in die Augen. Für einen kurzen Moment hatte er doch tatsächlich gedacht es wäre Matt. "Izzy!" Tai ließ den Blick des rothaarigen Jungen nicht los. Doch trotzdem schien dieser abwesend zu sein. "Was machst du hier?" "Nichts. Ich habe nur nachgedacht." Er versuchte ein Lächeln. Nur nichts anmerken lassen! Aber warum eigentlich? Tai war sein Freund. Aber würde er nicht schlecht von Matt denken, wenn er wüsste, dass... Ja, aber war es denn nicht gerecht, wenn er schlecht von ihm denken würde? Schließlich hatte er... Hastig schüttelte Izzy den Kopf und sah auf den Boden. Nein! Das war die Teufelsspirale gewesen! Er konnte nichts dafür! Trotzdem... Es war so... so... so schwer! "Sag mal, meinst du nicht, dass du mit Matt reden solltest?!" Tai hatte die Verzweiflung seines Freundes bemerkt. Eigentlich hatte er schon lange mit ihm sprechen wollen, aber irgendwie hatte es nie geklappt. Und wenn er ihn jetzt nicht dazu brachte, dann war es vielleicht zu spät. "Wie...wie meinst du das?" Izzy war verwirrt. Wusste Tai etwa...? Nein! Das konnte nicht sein! Sonst würde er ihm nie sagen, dass er mit ihm sprechen sollte! Wahrscheinlich war es nur wegen den Ereignissen in der Digiwelt. Woher sollte er es auch wissen? "Na... Ich meine nur, weil..." Tai wusste nicht recht, wie er es anfangen sollte. "Ihr wart so gute Freunde. Es wäre schade, wenn alles in die Brüche ginge. Und ich glaube, er will dich sehen." Tais Augen waren so lieb und verständnisvoll, dass Izzy ein ehrliches Lächeln zustande brachte. "Vielleicht hast du Recht. Ich werde mit ihm reden." Als ob er das nicht schon die ganze Zeit vorgehabt hätte. "Du weißt ja wo er wohnt!" Mit diesen Worten, klopfte Tai dem Kleineren auf die Schulter und lief davon. Er wollte Izzy mit seinen Gedanken alleine lassen. "Ja..." Eigentlich hatte Izzy sich bei Tai bedanken wollen, doch mehr als diese zwei Buchstaben brachte er einfach nicht hervor. Der braunhaarige Junge hatte Recht. Er musste mit Matt reden. Das wollte er ja selbst. Doch das der blonde Junge ihn wirklich sehen wollte, daran glaubte Izzy nicht. Warum sollte er ihm sonst aus dem Weg gehen? Natürlich war er auch schon auf die Idee gekommen ihn zu Hause aufzusuchen, aber er hatte es einfach nicht geschafft! Ihm wirklich ganz allein gegenüber zu stehen... Hier in der Schule wäre es anders gewesen. Es hätte Fluchtmöglichkeiten gegeben. Aber... Nein, es ging wirklich nicht anders! Es blieb ihm keine andere Wahl, wenn er mit Matt reden wollte! Izzy sank in die Knie und umklammerte seine Schultasche. "Die Schule wird jetzt geschlossen! Bitte verlasst das Gebäude!", ertönte der übliche Lautsprecher. Doch Izzy nahm ihn gar nicht wahr. Er ließ seinen Tränen freien Lauf. Diese Überwindung hatte ihn Kraft gekostet. Dieser Entschluss war zu viel gewesen. Doch er würde ihn ausführen! Nun gab es kein Zurück mehr... By IzzysMatt Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)