Mein Butler, mein Geliebter von xXSasukeUchihaXx (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 12: Süße Komplimente! ----------------------------- Ciel hatte sein Zeitgefühl schon längst verloren und betrachtete die noch immer Schnee bedeckte Landschaft unter sich. Zwar schlug ihm die eisige Kälte erbarmungslos ins Gesicht, doch wollte er diese ungewöhnliche Heimreise noch ein wenig genießen. Das beständige Schlagen der schwarzen und zugleich engelsgleichen Flügel beruhigte Ciel zudem und ließ den Jüngeren erneut zu Sebastian aufblicken, auf dessen Lippen ein zaghaftes Lächeln ruhte. "Deine Flügel sind wunderschön" hauchte Ciel leise und jetzt erst wurde dem jungen Herren bewusst, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. Mit einem deutlich sichtbaren Rotschimmer auf den Wangen wendete der Jüngere seinen Blick ab und drückte sein Gesicht in die Halsbeuge des Schwarzhaarigen. Wieso waren ihm derartige Worte nur über die Lippen gekommen? Nun, weil sein Butler im Moment wirklich wunderschön aussah und eine faszinierende Anziehungskraft auf Ciel ausübte. Sebastian blickte zu seinem jungen Herren hinab, welcher nun sein Gesicht zu verbergen versuchte. Seine Flügel waren also in Ciel's Augen wunderschön? Derartige Komplimente hörte er nicht jeden Tag und schon gar nicht von dem jungen Grafen persönlich. Leicht beugte er sich mit seinem Gesicht hinab, während er Ciel's zierlichen Körper noch näher an seine Brust drückte. "Danke für das Kompliment, Ciel. In meinen Augen verkörperst du jedoch die pure Schönheit, die ich beschützen will". Der junge Graf hielt die Luft an, während er seine Hände in den Stoff des Jackettes verkrallte. Was sagte Sebastian denn da zu ihm? Er würde die pure Schönheit verkörpern? Unsinn, dachte sich Ciel, denn er war doch nur ein sechzehnjähriger Junge, der dem Adel angehörte, oder etwa nicht? Verdammt, hätte er bloß nichts gesagt. Er hätte einfach seinen Gedanken nachhängen sollen, doch leider war ihm dieses Kompliment über die Lippen gehuscht. "Sag doch so was nicht" murmelte der Jüngere verlegen, ehe sich der linke Arm unter seinen Kniekehlen löste und Ciel wenige Sekunden später die behandschuhte Hand auf seiner Wange spürte, weswegen er verlegen zu Sebastian aufblickte. "Darf ich dir etwa keine Komplimente machen?" wollte der Butler unschuldig wissen und strich mit seinem Zeigefinger eine verirrte Haarsträhne aus dem hübschen Gesicht des jungen Grafen, dessen Wangen noch ein wenig an Röte zunahmen. Ciel wusste keine Antwort und sah weiterhin in die rot schimmernden Augen des Älteren, dessen Blick ihn gefangen hielt. Warum? Er hatte solche Angst bei Alois verspürt und innerlich immer wieder nach Sebastian gerufen und nun steckte er erneut in einer ähnlichen Situation, aber diesmal fühlte er sich geborgen und beschützt. "Ciel... Ich werde dich niemals zu etwas zwingen, wie es Alois versucht hat. Ich werde dich vor ihm beschützen, mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen" hauchte der Schwarzhaarige und legte seine Lippen auf die zarte Wange des jungen Grafen, dessen blaue Seen sich schlossen, während Ciel seine Arme um Sebastian's Nacken schlang. Ja, er vertraute seinem Butler und wusste um die Ehrlichkeit dieser Worte, die ihn zu beruhigen vermochten. "Ich weiß, Sebastian... Bleib auch diese Nacht bei mir" murmelte der Jüngere leise und spürte, wie die Lippen des Älteren zu seinem Hals wanderten und seine Haut liebkosten. Er mochte diese zarten Berührungen und neigte seinen Kopf noch ein wenig mehr, um seinem Butler mehr Spielraum zu bieten. Warum ließ er nur Sebastian gewähren? Weil sie sich schon so viele Jahre kannten und weil er ihm blind vertrauen konnte? Ja, nur Sebastian durfte ihm so nahe sein, durfte ihn mit den samtweichen Lippen um den Verstand bringen und durfte ihm süße Laute entlocken, weswegen er schon oftmals errötete. "Natürlich" willigte der Butler ein, saugte sich an der weichen Haut fest und hinterließ einen rötlichen Fleck, welchen er eingehend betrachtete. Beruhigend fuhr er mit der Zunge über das Liebesmal und entlockte dem Jüngeren ein leises Keuchen, dessen Kopf sich leicht in den Nacken legte. "Sebastian... Lande auf der Stelle" murmelte Ciel völlig außer Atem, ehe er sich auf die Unterlippe biss, um weitere Laute zu unterdrücken. Sebastian ging der Aufforderung nach, sah sich um und entdeckte schließlich eine kleine Lichtung in einem etwas größeren Waldstück. Im Steilflug setzte er zur Landung an und konnte sich ein amüsiertes Lächeln nicht verkneifen, als sich die Arme des jungen Grafen noch enger um seinem Nacken schlossen. Ciel behielt seine Augen weiterhin geschlossen und wartete geduldig auf den erwünschten Untergrund, auf welchen er nach wenigen Sekunden abgesetzt wurde. Endlich hatte er wieder festen Boden unter den Füßen, öffnete seine blauen Augen und sah sich um. Ein Waldstück, war sein nächster Gedanke und blickte wieder zum Älteren auf, dessen Flügel auf geheimnisvoller Weise verschwunden waren. Einige Minuten herrschte Stille um sie herum, in welcher der junge Herr seinen schnellen Herzschlag zu beruhigen versuchte. Gelingen wollte es ihm allerdings nicht, da er Sebastian noch immer umarmte und ihm so unglaublich nahe war. Auch das leichte Lächeln auf den Lippen des Älteren bewegte Ciel dazu nun ebenfalls ein zaghaftes Lächeln aufzulegen, ehe er seine behandschuhten Hände um Sebastian's Gesicht legte. Mit sanfter Gewalt zog er den Älteren zu sich hinab, sah ihm tief in die Augen, ehe sein Blick auf die sündhaften Lippen wanderten, welche ihn schon einmal in einem verführerischen Kuss gezogen hatten. "Ich verstehe mich nicht, Sebastian. Bei dir habe ich keine Angst und von dir lasse ich mich auch immer berühren, weil...". Ciel brach seinen Satz ab und blickte wieder in die schönen Augen des Schwarzhaarigen, dessen Gesicht sich leicht neigte. Nochmals berührten diese weichen Lippen seine Wange, küssten sich ihren Weg zum Ohr des jungen Grafen, ehe leise Worte ertönten, weswegen Ciel ein leises Keuchen entwich. "Weil du mir vertraust und weil ich dir die Zeit gebe, die du benötigst". Nach diesen Worten knabberte Sebastian zärtlich an dem dargebotenen Ohrläppchen und entlockte dem Jüngeren ein weiteres Keuchen des Wohlgefallens. Ja, Ciel wollte nur von ihm so berührt werden und dessen wurde sich der Butler nun gänzlich bewusst. "Sebastian..." hauchte Ciel und ergriff nun endlich die Initative. Sanft fuhren seine Hände über die Wangen, hinab zum Hals und wieder hinauf, ehe er Sebastian's Gesicht leicht zu sich drehte und dessen Lippen mit den seinen einfing. Er wollte noch mal dieses Gefühl erfahren. Dieses Gefühl spüren, von Sebastian geküsst zu werden. Der Schwarzhaarige war schon ein wenig erstaunt über die so plötzliche Handlung, doch begrüßte er den zaghaften Kuss und umschlang mit seinen Armen den zierlichen Körper seines jungen Herren. Wie lange hatte er auf diesem Augenblick gewartet? Endlich durfte er wieder von diesen süßen Lippen kosten, welche nur für ihm bestimmt waren. Ciel gehörte ihm allein und da drängte sich bestimmt keine dritte Person zwischen ihnen, dafür würde der Dämon schon sorgen. "Sebastian... Küss mich so, wie du es noch nie getan hast" flehte Ciel innerlich und strich mit seiner Zunge über die samtweichen Lippen des Schwarzhaarigen, welcher ihm sofort freudig Einlass gewährte. Noch ein wenig schüchtern erkundete Ciel die ihm noch fremde Mundhöhle, strich leicht über den Innenraum der Wange, weswegen Sebastian ein leises, jedoch wohliges Seufzen verlauten ließ. Scheinbar gefiel seinem Butler, wie er mit ihm umging, oder? Ja, es schien so und deswegen ließ er sich mit der Erkundungstour seine persönliche Zeit und trieb somit Sebastian fast in den Wahnsinn. "Ciel..." keuchte der Ältere erregt von den zaghaften Berührungen in seinen Mund, setzte sich in Bewegung und stieß schließlich gegen einen Baumstamm, an welchen er sich lehnen musste. Seine Knie wurden so unglaublich weich, dass er glaubte jeglichen Halt zu verlieren. Seine Zurückhaltung schwand allmählich, weswegen er der immer noch schüchtern wirkenden Zunge langsam entgegen kam und sich an ihr rieb. Ein leises Seufzen wurde ihm geschenkt, während er die sinnliche Zunge umschmeichelte und sie um einen süßen Tanz aufforderte. "Wie kann er nur so zärtlich mit mir umgehen?" fragte sich der Jüngere gedanklich, ließ sich auf das sinnliche Spiel ihrer Zungen ein und ließ sich von Sebastian in eine völlig neue Welt führen. Eine Welt aus Lust und purer Sinnlichkeit, die ihm bis eben noch völlig fremd erschienen war. Warum hatte er nur so lange auf solche Berührungen verzichtet? Hatte er tatsächlich solche Furcht vor neuen Berührungen verspürt, oder lag es eher an die Tatsache, dass er gerade einen heißen Zungenkuss mit einem Dämon austauschte? Ciel vermutete das Zweitere, obwohl es ihm nun völlig gleichgültig erschien, ob sein Butler ein Dämon war, oder eben nicht. Ihre Lippen trennten sich nur für einen kurzen Moment voneinander, um den nötigen Sauerstoff aufnehmen zu können, ehe der Ältere wieder seine Lippen auf die des jungen Grafen presste, ihm zärtlich in die Unterlippe biss und ihm ein leises Keuchen entlockte. "Nicht aufhören" murmelte Ciel und neigte seinen Kopf leicht, während Sebastian sich über die Wange küsste und schließlich wieder den sehnigen Hals in Beschlag nahm. Aufhören? Nein, im Moment konnte er nicht mehr aufhören, selbst wenn Ciel einen Einwand einwerfen würde. "Ich... Ich kann nicht mehr stehen, Sebastian" gab der Jüngere zu verstehen, ehe er mit Sebastian zu Boden rutschte und schließlich zwischen dessen Beine hockte. Seine hochwertige Kleidung war ihm gerade völlig unwichtig und auch das bereits in Mitleidenschaft gezogene Jackett und Hemd des Älteren wurden nicht weiter beachtet. Der Schwarzhaarige ließ seine Zunge ein weiteres Mal über die weiche Haut des Halses gleiten und lauschte den Lauten, welche dem jungen Grafen immer wieder über die Lippen glitten. "Ich wünschte, wir wären nun in deinem oder meinem Bett, Ciel. Auf weichem Untergrund kann ich dir viel schönere Berührungen geben" säuselte Sebastian erregt in das Ohr seines jungen Herren, welcher natürlich die minimalen Veränderungen bemerkte. Ja, er spürte deutlich die sich nun abzeichnende Beule in dessen Hose, doch diese Tatsache schreckte ihn nicht ab. Nein, warum sollte ihn die Erregung des Älteren abschrecken, obwohl dessen Gefühle so eindeutig waren? Sebastian liebte und begehrte ihn sehr und diese Körperreaktionen kamen nun deutlich zum Vorschein. "Ich möchte ein Bad nehmen, auch wenn dir mein Wunsch vermutlich unlogisch erscheint" erwiderte Ciel leise, ehe sich Sebastian von ihm löste und leicht mit beiden Händen über seine Wangen strich. Er wollte ungern die momentane Stimmung zerstören, aber die Sache mit Alois ließ sich einfach nicht vergessen. Auch nach diesem atemberaubenden Kuss nicht. "Mir erscheint dein Wunsch nicht unlogisch, weil ich dich verstehen kann, Ciel" entgegnete Sebastian leise flüsternd und erhob sich mit dem Jungen, welchen er auf die Arme hob und seine Gestalt etwas straffte. Verdammt, er war erregt, aber er musste nun seine eigenen Interessen hinten anstellen, denn das Wohlergehen seines jungen Herren ging immer vor. "Ich wollte die Stimmung nicht zerstören, aber irgendwie fühle ich mich...". "Beschmutzt? Du must dich mir gegenüber nicht rechtfertigen" unterbrach Sebastian den Jüngeren und schloss seine Augen, ehe die schwarzen Flügel aus seinem Rücken wuchsen und sich entfalteten. Ciel bewunderte diese Fähigkeit und ein weiteres Mal wurde ihm vor Augen geführt, welch schönes Wesen sein Butler wirklich war. "Und dieses schöne Wesen soll nur mich lieben?" dachte sich der junge Graf und bemerkte jetzt erst, dass sie sich wieder weit über die Schnee bedeckten Landschaften befanden. Wenige Minuten später setzte der Ältere schließlich zur Landung an und landete sanft auf den Schnee belegten Untergrund. Vor ihm und seinem jungen Herren erstreckte sich das große Anwesen, in welches kein Licht mehr brannte. Verständlich, da Meirin, Finny und Bard sicherlich schon zu Bett gegangen waren. Da er die Kutsche ebenfalls entdecken konnte, vermutete Sebastian, dass auch Tanaka schon längst zu Bett gegangen zu sein musste. Wie spät es wohl inzwischen schon war? Der Butler wusste es nicht und es würden wohl noch einige Stunden vergehen, bis er sich zur Ruhe setzen durfte. "Sebastian?" holte ihn die leise Stimme des Jüngeren aus seine Gedanken, weswegen er augenblicklich in die blauen Seen blickte, welche fragend auf ihm gerichtet waren. "Eigentlich ersehnst du dir doch viel mehr von mir, nicht wahr? Zu früheren Zeiten hast du gern mit mir gespielt, also warum...". Ciel verstummte bei den verzweifelten Versuch sein momentanes Denken zu erklären und schloss seine Augen, während er sich erneut in einem feurigen Zungenkuss verwickeln ließ. So zärtlich und sinnlich, dachte sich der junge Graf und legte seine Hände um Sebastian's Gesicht, um diesen magischen Moment noch ein wenig länger auskosten zu dürfen. Schließlich löste der Schwarzhaarige ihren fast schon ausartenden Zungenkuss und lehnte seine Stirn an die des Jüngeren, während er die Augen geschlossen hielt. "Natürlich ersehne ich mir weitaus mehr von dir, aber ich halte an meinen Worten fest und werde dir die nötige Zeit geben, die du brauchst. Ich stimme dir zu, denn ich habe zu früheren Zeiten gern mit dir gespielt, da du die Seele warst, die ich so unbedingt verschlingen wollte. Bei der Liebe hört jedoch jedes Spielchen auf, Ciel. Du bist mir einfach zu wichtig geworden, verstehst du das?". Ja, er konnte Sebastian's Denkweise verstehen, denn mit Gefühlen pflegte man nicht zu spielen. Mit einem leichten Nicken deutete Ciel an, dass er die Worte des Älteren nachvollziehen konnte, ehe sich Sebastian mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen in Bewegung setzte. "Und trotzdem fällt dir deine Zurückhaltung sehr schwer, oder?" wollte Ciel wissen und ließ sich die Stufen zum ersten Stock empor tragen, ehe sie in den linken Gang einbogen. Die schwarzen Flügel hatte Sebastian verschwinden lassen, noch bevor sie das Anwesen betreten hatten, da er sie nun nicht mehr benötigte. Ein zaghaftes Nicken war schließlich die Antwort des Älteren, denn natürlich schwand seine Zurückhaltung mit jeder Berührung mehr, aber er wollte unter keinen Umständen wie ein ausgehungertes Tier über seinem jungen Herren herfallen. Möglicherweise verletzte er Ciel dann auch noch und genau davor hatte Sebastian ebenso große Angst. Beim Bad angekommen, setzte er den jungen Herren ab, drehte das warme Wasser auf und gab etwas Badeschaum hinzu. Nachdem er die Wassertemperatur überprüft hatte, ging er dazu über seinen jungen Herren zu entkleiden. Sebastian ging wie immer sehr behutsam bei seiner Tätigkeit vor, jedoch glitten seine behandschuhten Finger immer wieder über den zierlichen Körper, welchen er so sehr begehrte. Ciel beobachtete seinen Butler mit neugierigem Blick bei seiner Arbeit und blickte schließlich auf das Brandmal unterhalb seiner linken Brust. Feinfühlig fuhr Sebastian die vereinzelten Linien nach und schien im Moment in seiner eigenen Traumwelt zu sein. Jedenfalls wirkten die rot schimmernden Augen wahrlich abwesend, weswegen der Jüngere seine Hände erhob und das Gesicht des Schwarzhaarigen umschloss. Der Schwarzhaarige erwachte aus seinen Träumereien und errötete, als er das amüsierte Lächeln auf Ciel's Lippen erblickte. Oftmals vernachlässigte er einfach seine Aufmerksamkeit, obwohl er doch eigentlich seinen Pflichten nachgehen sollte, aber wer könnte es ihm bei solch einem atemberaubenden Körper verübeln? Ob sein junger Herr sich durch seine Blicke belästigt fühlte? Sebastian wusste es nicht und verfolgte stattdessen die zierlichen Hände, welche über sein Jackett fuhren. "Steigst du mit mir in die Wanne?" murmelte Ciel fragend, wobei er schon die ersten Knöpfe öffnete, ohne auf eine positive Antwort zu warten. Noch nie hatte er Sebastian völlig entblößt gesehen und ein gemeinsames Bad schien nun die passende Gelegenheit zu sein. Als er wieder zum Gesicht des Älteren aufblickte, bemerkte er sehr wohl die nun vollends geröteten Wangen, weswegen er für kurze Zeit seine Tätigkeit einstellte. War es seinem Butler etwa unangenehm, oder wieso sahen ihn diese roten Augen so verunsichert an? "Du möchtest, dass ich mit dir bade?" entgegnete der Ältere noch immer unsicher, denn vielleicht hatte er sich diese Frage auch nur eingebildet. "Ich beliebe nicht zu scherzen, Sebastian. Meine Frage war wirklich ernst gemeint" murrte der Jüngere und setzte seine Tätigkeit fort. Er schämte sich nicht vor Sebastian, auch wenn er gerade vollkommen nackt vor ihm stand. Nur dessen Augen verunsicherten Ciel ein wenig, da sein Butler ständig und das auch ziemlich auffällig zu seinen unteren Regionen blickte. Das Jackett landete schließlich auf dem Boden, doch bevor Ciel die Knöpfe des weißen Hemdes hätte aufknöpfen können, wurden seine Handgelenke sanft umschlossen. "Du musst das nicht tun, Ciel" lächelte der Schwarzhaarige und machte sich daran, sich nun selbstständig auszuziehen. Langsam und mit wachsamen Augen, welche auf seinem jungen Herren gerichtet waren, ging er vor, bis er nur noch in einer schwarzen Shorts vor Ciel stand. Die Spannung war deutlich in den blauen Seen zu erkennen, weswegen er die Hände des Jüngeren sanft mit den seinen umschloss und die zarten Finger zu dem Saum seiner Shorts führte. Der junge Graf schluckte unwillkürlich, während ihm eine unangenehme Hitze zu Kopf stieg. Diese Geste, dachte er sich insgeheim. Wollte Sebastian etwa, dass er das letzte Kleidungsstück entfernte? Ciel schluckte ein weiteres Mal, diesmal gut hörbar, weswegen sich der Ältere leicht zu ihm vorbeugte und ihm leise Worte ins Ohr flüsterte. "Du bist und wirst immer mein junger Herr bleiben und aus diesem Grund überlasse ich dir den letzten Schritt" hauchte Sebastian verführerisch, denn die Röte auf Ciel's Wangen ließ in ihm dem Glauben aufsteigen, dass sein junger Herr Gefallen an seinem Körper fand. "Ähm..." murmelte der junge Graf verlegen und blickte zur Seite. Er konnte doch nicht diesen Schritt wagen, auch wenn er gern Sebastian nackt sehen wollte, oder? Seine Hände begannen vor lauter Nervosität zu zittern, während sich sein Herzschlag beschleunigte. Gott, was stellte sein Butler denn nur mit ihm an? Erst nach wenigen Sekunden, die Ciel wie eine Ewigkeit erschien, beruhigte er sich ein wenig und genoss die zarten Berührungen auf seinen Händen. "Bist du nervös?" murmelte der Schwarzhaarige fragend und wartete auf eine entsprechende Reaktion. Ein kaum merkliches Nicken war die Antwort, ehe Sebastian seinen Kopf auf Ciel's linker Schulter bettete. "Soll ich deine Hände führen?" folgte die nächste Frage, weswegen der Jüngere seinen Blick gen Boden senkte und über sein jetziges Benehmen nachdachte. Sollte er die Hilfe des Älteren annehmen? Allein fühlte er sich nicht in der Lage dazu, diesen entscheidenen Schritt zu gehen, doch mit seinem Butler würde er es können, oder? Schließlich wollte er ihn unbedingt vollkommen nackt sehen, auch wenn er sich diesen Wunsch nicht erklären konnte. Langsam fuhr er Ciel's Finger unter dem weichen Stoff seiner Shorts und festigte somit die noch immer zitternden Hände ein wenig. Erst nach wenigen Sekunden drückte er die zierlichen Hände mit sanfter Gewalt hinunter und somit glitt auch die Shorts über seinen Hintern, welche lautlos zu Boden fiel. Erst nach einigen Minuten wagte es der Jüngere endlich seinen Blick zu heben und betrachtete nun ebenfalls die unteren Regionen des Älteren. Er wich einen zaghaften Schritt zurück, wendete nun auch seinen Blick wieder ab und versuchte sein zu schnell schlagendes Herz wieder zur Ruhe zu zwingen. Was machte er hier eigentlich? Wieso war er so versessen darauf gewesen, Sebastian in seiner vollen Schönheit zu betrachten? "Du hast einen schönen Körper..." murmelte Ciel schließlich und senkte seinen Kopf gen Boden. Hart biss sich der Jüngere auf die Unterlippe, während die Hitze auf seinen Wangen deutlich zunahm. Sebastian fühlte sich jedoch sehr geschmeichelt und lief die wenigen Zentimeter zum jungen Grafen rüber, ehe er seine Arme um dessen Körper legte. "Danke für dein schmeichelndes Kompliment und nun... Komm, wir sollten ins warme Wasser steigen, sonst erkältest du dich noch". Schon wieder diese Fürsorge, war Ciel's nächster Gedanke und ließ sich von Sebastian zur viel zu großen Badewanne führen, ehe er ins warme Nass eintauchte. Sein Butler folgte ihm sofort und setzte sich im angemessenen Abstand neben den Jüngeren hin, dessen Arme sich leicht beim Wannenrand abstützten. Einige Minuten herrschte Stille im Bad, in welcher Ciel zur Zimmerdecke starrte und sich die letzten Stunden durch den Kopf gehen ließ. Er hätte nicht zum Ball gehen sollen, denn die Sache mit Alois war sicherlich geplant gewesen. Er hätte auf sein Bauchgefühl hören sollen, doch stattdessen war er aus Anstand hingegangen und hatte sich dieser Gefahr ausgesetzt. Dann war er auch noch so blöd gewesen und war auf dem Balkon gegangen, aus Sebastian's Blickfeld und brachte sich durch eine dumme Gefühlsregung seinerseits in diese Lage. Ja, er trug die alleinige Schuld und musste nun mit dieser Schmach leben. Sebastian dachte ebenfalls an die Sache, welche sich auf dem Balkon abgespielt haben musste. Dieser Alois hatte seinen jungen Herren in Bedrängnis gebracht und er vermutete natürlich, dass Claude mit Sicherheit noch mal auftauchen würde. Er war schließlich ein Dämon und musste die Befehle ausführen, die der Blonde aus der Trancy Familie ihm gab. Also musste er nun Tag und Nacht auf der Hut sein, um Ciel vor Alois zu schützen. "Sebastian... Er wird mich holen, nicht wahr?". Völlig überrascht hob der Ältere seinen Kopf und blickte Ciel an, dessen Blick noch immer auf die Zimmerdecke gerichtet war. Wie bitte? Wer würde Ciel holen? "Dieser Claude... Alois wird ihm doch genau diesen Befehl erteilen, oder?" fügte der Jüngere noch hinzu und neigte seinen Kopf ein wenig, damit er Sebastian ansehen konnte. Er wirkte wie die Ruhe selbst, doch konnte der Ältere hinter diese Fassade blicken und wusste um die Angst, welche sein junger Herr verspürte. "Vermutlich, aber an mir wird er sich die Zähne ausbeißen. Er muss mich töten, um dich in die Finger zu bekommen" erwiderte Sebastian ruhig und rutschte ein Stück näher zum jungen Grafen rüber, dessen Kopf sich sofort auf seiner linken Schulter bettete. "Tu das nicht für mich, Sebastian" entgegnete Ciel leise, denn irgendwie behagte es ihm nicht, dass sein Butler sein Leben in Gefahr bringen wollte. Nicht für ihn. Nicht für eine Person, welche schon längst hätte tot sein sollen. "Ciel..." hauchte Sebastian und hob das Kinn des Kleineren ein wenig an. Tief blickte er in die blauen Seen, konnte die Angst in ihnen erkennen und die Trauer darüber, wenn er ihn alleine lassen würde. "Ich werde dich beschützen und wenn ich dafür mein Leben geben muss, dann...". "Ich will das nicht, hörst du? Wer weckt mich denn dann morgens? Wer bringt mir mein Frühstück und meinen morgendlichen Tee? Mit wem soll ich denn dann mein Bett teilen, wenn nicht mit dir?". Verzweifelung schwang deutlich in der Stimme des Jüngeren mit, weswegen der Schwarzhaarige seine Arme um Ciel schloss, um ihn erstmal zu beruhigen. Ja, er durfte nicht von solchen Dingen reden, denn eines hatte er in den letzten Tagen deutlich gespürt. Sein junger Herr hatte wahnsinnige Verlustängste und zeigte oftmals deutlich, dass er ihn nicht verlieren wollte. Obgleich aus Eigennutz, oder aus völlig anderen Gründen. Ciel wollte ihn weiterhin an seiner Seite wissen und diesen Wunsch würde Sebastian erfüllen. Bis zum bitteren Ende. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)