Mein Butler, mein Geliebter von xXSasukeUchihaXx (Sebastian x Ciel) ================================================================================ Kapitel 1: Nach drei Jahren! ---------------------------- "Ich kriege keine Luft" dachte sich Ciel und spürte das eisige Wasser um sich herum, welches ihm die Luft zum Atmen nahm. War es nun vorbei? Würde Sebastian nun seine Seele verschlingen? Ja, er würde es tun, denn seine Rache war vollendet, oder nicht? Doch plötzlich legten sich zwei Arme um seinen kleinen Körper, trugen ihn an die Wasseroberfläche, wo er hastig nach Luft schnappte, während er sich in den Stoff eines Anzuges krallte. Wer hatte ihn gerettet? Wieso konnte er den Sauerstoff zu sich nehmen, welcher ihm am Leben erhielt? Ciel wusste es nicht und ließ sich in die Arme sinken, welche ihn weiterhin trugen und ihn schützend an einen muskulösen Körper zogen. Nach wenigen Minuten öffnete der junge Herr sein linkes Auge, um in Erfahrung zu bringen, wohin er getragen wurde. Seine Sicht war noch leicht verschwommen, was wohl an seine Schusswunde unterhalb der Brust zu liegen schien. Wie viel Blut er wohl verloren hatte? Auch diese Frage konnte er sich nicht beantworten, denn es erschien ihm nicht weiter von Belangen. Nein, er würde sowieso in einigen Minuten das Zeitliche segnen, denn er hatte einen Vertrag mit einem Dämonen geschlossen. Einige Male blinzelte er und endlich erkannte er das Gesicht der Person, welche ihn schützend an die Brust presste und dabei zu ihm hinab blickte. "Sebastian..." hauchte Ciel kaum hörbar, schloss kurz sein linkes Auge, ehe er wieder in die rot schimmernden Augen des Älteren blickte. War er vielleicht schon längst tot? Hatte Sebastian schon seine Seele verschlungen und brachte ihn nun in die Hölle? So viele Fragen stellte er sich gedanklich, aber er schöpfte einfach keine Kraft, um seinen Butler zu fragen. "Junger Herr, überanstrengt Euch nicht. Zuerst sollte Eure Wunde versorgt werden" sprach der Schwarzhaarige ebenso leise und sah weiterhin in das erschöpfte Gesicht des jungen Grafen. Ciel sah seinen Butler verwundert an, denn er konnte nicht begreifen, konnte den Worten nicht folgen, welche Sebastian gerade ausgesprochen hatte. Warum? Warum wollte der Ältere seine Schusswunde versorgen? Wieso wurde ihm nicht erklärt, was nun auf ihm zukommen würde? "Meine Seele..." sprach er schließlich und verzog sein Gesicht vor Schmerz, ehe ihm ein leises Keuchen über die Lippen huschte. "Meine Seele gehört dir, Sebastian. Meine Rache ist vollendet" murmelte der junge Herr geschwächt, erhob seine rechte Hand und entfernte die Augenklappe von seinem rechten Auge. Violett schimmerte das Siegel, welches ihn an den Dämonen band und blickte wieder in die roten Augen des Schwarzhaarigen, welcher ein kleines Lächeln auflegte. Was bedeutete dieses Lächeln? Würde sich nun sein Schicksal erfüllen? Weitere Gedanken konnte er allerdings nicht an seinem baldigen Tod verschwenden, da die Schwärze nach ihm griff und ihn in die Dunkelheit zog. Egal, dachte er sich und ließ sich von der Dunkelheit einhüllen. Gleich würde er sein Ende finden und vielleicht seine Eltern wiedersehen. Ja, seine Eltern, für welche er das Ganze auf sich genommen hatte. Für seine Eltern war er nochmals zum Leben auferstanden, nur um Rache zu nehmen. Der Preis war seine Seele, welche er an einem Dämonen verkauft hatte. Sein Butler, welcher den Namen Sebastian Michaelis trug und stets an seiner Seite geblieben war. Müde öffneten sich die blauen Augen des jungen Herren und sahen sich im Zimmer um, welches er als sein Schlafgemach identifizieren konnte. "Schon wieder dieser Traum" murmelte er leise und setzte sich auf, während er sich mit der rechten Hand durch seine Haare fuhr. Drei lange Jahre waren nun schon vergangen und er lebte immer noch. Vor einigen Tagen hatte er seinen sechzehnten Geburtstag erlebt und er fragte sich noch immer, wieso er überhaupt noch unter den Lebenden weilte. Der Vertrag, dachte er sich insgeheim und rieb sich über sein rechtes Auge, welches blau schimmerte. Das Siegel war verschwunden, aber wieso lebte er dann immer noch? Langsam wendete er seinen Kopf zum Fenster rüber, dessen Vorhänge bereits zur Seite gezogen waren und somit das helle Sonnenlicht sein Schlafzimmer erstrahlen ließ. Er erinnerte sich noch sehr wohl an die letzten Jahre. Sebastian und seine restlichen Angestellten hatten beim Wiederaufbau geholfen, demnach stand sein Anwesen auch wieder. In London selbst war nach dem höllischen Brand wieder Ruhe eingekehrt und auch dort wurden die Häuser nach und nach wieder aufgebaut. Warum? Wieso durfte er all das miterleben, obwohl das Jenseits bereits nach ihm rief? "Junger Herr? Habt Ihr gut geschlafen?". Ciel zuckte zusammen und sah zur Tür, vor welche er Sebastian erkennen konnte. In den Händen hielt er ein Tablett, auf welches sein morgendlicher Tee und Gebäck stand. Wie immer, dachte sich der junge Graf und nickte kaum merklich auf die gestellte Frage hin. Seit fast drei Jahren sprach er nicht mehr, nicht mal mit Sebastian, welcher sich immerzu bemühte, um sein Wohlbefinden so angenehm wie nur möglich zu gestalten. Der Butler lief die wenigen Schritte zum Bett rüber und stellte schließlich das Tablett auf den Nachttisch ab, ohne dabei den besorgten Blick von Ciel zu nehmen. Der junge Herr gab ihm keine Befehle mehr, sprach auch sonst nicht mehr mit ihm und ging ihm meist aus dem Weg. Den Grund wusste Sebastian sehr wohl und damals, vor etwa drei Jahren, hatte Ciel auch nach den Gründen gefragt, aber bislang hatte der höllisch gute Butler keine Antwort auf diese Fragen gegeben. "Ich lasse Euch ein Bad ein, wenn Ihr es wünscht" sprach er stattdessen im gewohnten Ton und schenkte eine Tasse schwarzen Tee ein, welchen er dem jungen Herren reichte. Es dauerte einige Minuten, ehe Ciel die dargebotene Tasse entgegen nahm und diese mit beiden Händen umschloss. Er konnte die Beweggründe des Älteren einfach nicht verstehen. Warum lebte er noch? Wieso schwieg sein Butler und diente ihm noch immer treu ergeben, obwohl Sebastian von seiner Seite her, so schien es jedenfalls, den Vertrag zwischen ihnen gebrochen hatte? "Junger Herr... Wie lange wollt Ihr mich noch anschweigen?" wollte Sebastian wissen und ging vor dem Bett in die Hocke, um mit dem jungen Grafen auf gleicher Augenhöhe zu kommen. Ciel sah in die roten Augen, welche wahrlich Besorgnis ausstrahlten und wieder einmal fragte er sich, ob der Dämon wohlmöglich ein falsches Spiel mit ihm spielte. Warum? Durfte er nicht sterben? Sollte er etwa immer noch am Leben teilnehmen, diesmal als normale Person, welche nicht auf Rache aus war? "Ihr macht es mir wirklich nicht leicht, junger Herr..." seufzte Sebastian und strich hauchzart über die weichen Haare des Jungen, welcher noch immer keinen Ton von sich geben mochte. Bei der Wange hielt der Butler inne und sah in die blauen Augen des jungen Grafen, welcher seinem Blick jedoch nicht sehr lange standhalten konnte. Eine Schwäche, welche Ciel nicht gern zeigte und dennoch konnte er ihm nie sehr lange in die Augen sehen. "Warum?" hauchte Ciel schließlich leise und entfernte die Hand von seiner Wange, ehe er erneut zu Sebastian blickte. Das erste Mal seit etlichen Jahren gebrauchte er seine Stimme in der Anwesenheit des Älteren, welcher sich nun zu ihm aufs Bett setzte. Lange herrschte Schweigen im Schlafzimmer, ehe der Butler dann doch seine Stimme erhob. "Wollt Ihr sterben, junger Herr?". Eine ernst gemeinte Frage, welche dem jungen Grafen schon ein wenig Angst einjagte. Ob er sterben wollte? Nein, er wollte nicht sterben, denn er wollte noch so viele Dinge erleben. Er war doch erst sechzehn Jahre alt geworden und hatte sein neu erworbenes Leben noch vor sich, auch wenn auf eine unglaubliche Art und Weise. "Euer Schweigen sagt mir, dass Ihr nicht sterben möchtet" fuhr Sebastian fort und strich über die seidig aussehenden Haare des jungen Grafen, welcher mit undeutsamen Blick zu ihm aufblickte. Seine Hand wurde ergriffen, während Ciel in seinen Schoß blickte, um scheinbar nach einer passenden Antwort zu suchen. Der junge Herr hatte sich in den letzten Jahren so sehr verändert, wirkte so in sich gekehrt und ließ keine Person mehr an sich ran. Nur selten zeigte er Schwäche, so wie in diesem Moment. Verunsicherung und Angst, diese Emotionen konnte Sebastian nicht nur spüren. Nein, er konnte sie deutlich in dem Gesicht des Jungen sehen. "Unser Vertrag besagt, dass du meine Seele bekommst, wenn ich mein Ziel erreicht habe und genau das ist vor drei Jahren geschehen. Warum verschonst du mich, Sebastian? Wieso bist du mir immer noch treu ergeben, obwohl du mir schon lange nicht mehr verpflichtet bist?" wollte Ciel wissen und blickte hoffnungsvoll zum Butler auf, auf dessen Lippen ein zaghaftes Lächeln erschien. Wieder dieses Lächeln, dachte sich der junge Herr und wendete seinen Blick erneut ab. Er konnte Sebastian einfach nicht verstehen, obwohl er seit drei Jahren über den so plötzlichen Sinneswandel des Dämonen nachdachte. "Belasst es bei Eurem jetzigen Wissen, Ciel. Auch ein Dämon trifft manchmal seltsame Entscheidungen". Nach diesen Worten stand der Schwarzhaarige auf und lief zum Kleiderschrank rüber. Mit sauberer Kleidung kehrte er zum Bett zurück und sah dabei zu, wie Ciel zum Bettrand rutschte. "Seltsame Entscheidungen?" murmelte er leise und ließ sich von Sebastian entkleiden. Er konnte diese seltsame Aussage nicht verstehen, aber vielleicht würde sein Butler irgendwann die Wahrheit sagen, oder? Mit Sicherheit konnte er nun sagen, dass sein Butler weiterhin bei ihm bleiben würde, aus welchen Gründen auch immer. Der Schwarzhaarige zog den jungen Herren ordnungsgemäß an, ehe er sich vor ihm verneigte. "Euer Frühstück ist bereits im Speisesaal angerichtet" berichtete er dem jungen Grafen, welcher vor einem Spiegel stand und sein rechtes Auge eingehend betrachtete. Noch immer brannten ihm so viele Fragen auf der Seele, welche Sebastian aber nicht beantworten würde. Ein leises Seufzen entfuhr seinen Lippen, ehe er zur Tür blickte, aus welche der Butler verschwinden wollte. "Warum? Wieso sagst du mir das und nennst mich im gleichen Moment 'Ciel'?" murmelte er und er hätte schwören können, dass sein Butler ihn noch verstanden hatte, aber er war einfach gegangen und zog die Türe hinter sich ins Schloss. Wieder betrachtete Ciel sein Spiegelbild und blieb mit seinem Blick bei seinen Augen hängen, welche ihren blauen Glanz besaßen. Seine Augenklappe trug er seit drei Jahren nicht mehr, sah er auch keine Notwendigkeit mehr, um sein rechtes Auge zu verstecken. Trotzdem blieben all die unbeantworteten Fragen auf seine Seele lasten, aber er würde um seine Rechte kämpfen. Er hatte ein Recht darauf zu erfahren, wieso er sein Leben weiterhin leben durfte. Mit diesem Gedanken verließ er sein Schlafgemach und lief den langen Gang hinab, bis er die Treppe erreichte, welche in die große Lobby führte. Die Stufen waren schnell überwunden und gleich darauf öffnete er eine Tür auf der rechten Seite, welche in dem Speisesaal führte. Sebastian stand bereits an seinen Platz und verneigte sich gemäß vor ihm, wie er es immer tat. Mit skeptischen Blick setzte er sich auf seinen gewohnten Platz und begann sein Frühstück manierlich zu verspeisen. Dennoch glitten seine Augen immer wieder zum Älteren hinauf, welcher ihm hin und wieder Tee nachschenkte. Was für ein Spiel spielte der Dämon mit ihm? Schweigend verlief das Frühstück, ehe Ciel sich erhob und genauso wortlos aus dem Speisesaal ging und die Stufen zum ersten Stock erklomm. Er genoss die Anwesenheit des Älteren einfach nicht mehr. Verdammt, er wollte wissen, wieso Sebastian bei ihm blieb und stieß auf eine Mauer, welche für ihn ein Hinderniss darstellte. Wieso sprach sein Butler in Rätseln? Er war doch kein kleines Kind mehr, welches die Wahrheit wohlmöglich nicht vertragen konnte, oder doch? "Junger Herr... Ich habe Ihnen ein Bad eingelassen". Hinter sich ertönten plötzlich die Schritte des Älteren, welchen er erst jetzt bemerkte. So sehr war Ciel also in Gedanken versunken, dass er nicht mal mehr auf seine Umgebung achtete. Jetzt verfolgte Sebastian ihn auch noch, oder? Okay, er war es gewohnt, dass sein Butler ihm auf Schritt und Tritt folgte, aber er musste es nicht mehr. Er musste nicht mal mehr sein treu ergebener Diener spielen. Schließlich lief er schweigend an seinem Arbeitszimmer vorbei, in welches er eigentlich hatte gehen wollen und lief weiter zum Bad. Dort wurde er entkleidet und ließ sich anschließend langsam ins warme Nass gleiten. Ein leises Seufzen entfuhr seinen Lippen, denn ein Bad wirkte wahrlich entspannend und dazu noch die Hände auf seinen Rücken, welche ihn säuberten. Selbst das tat Sebastian noch immer, obwohl er Ciel gegenüber nicht mehr verpflichtet war. "Du hast mich Ciel genannt. Warum?". Gerade diese Tatsache ließ ihm keine Ruhe, denn eigentlich war es nicht Sebastian's Art, ihn beim Vornamen zu rufen. Nein, er nannte ihn eigentlich nur 'Junger Herr', oder eben 'Lord', wenn er einen Befehl entgegen nahm. Was war also heute Morgen so anders? Wieso bekam er nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch keine Antwort, obwohl die Frage so einfach zu beantworten erschien? "Möchtet Ihr etwa von mir 'Ciel' genannt werden?". Eine dumme Gegenfrage, aber er hätte es wissen müssen. Wieder entfuhr ihm ein leises Seufzen, ehe er sich zum Schwarzhaarigen drehte und sich gemächlich aus dem Bad erhob. Sofort wurde ihm ein Handtuch um die Schultern gelegt, während Sebastian den jungen Körper abtrocknete. "Wenn du möchtest?". Wieso stimmte er nun eigentlich zu? Er wollte Respekt von jeden seiner Diener, also warum hatte er nun zugestimmt? Vielleicht war er noch zu müde, um irgendwelche Entscheidungen zu treffen. "Wenn es Euer Wunsch ist, Ciel" lächelte Sebastian und zog den jungen Grafen wieder an, richtete dessen Kleidung und folgte ihm schließlich in dessen Arbeitszimmer. Dort stellte er bereits eine neue Tasse Tee und etwas Gebäck bereit, sollte der junge Herr vielleicht Hunger bekommen. Mit einer eleganten Verneigung verließ er dann das Arbeitszimmer, um sich nun den alltäglichen Aufgaben widmen zu können. "Ich finde noch heraus, was er eigentlich von mir will" murmelte Ciel und dachte angestrengt nach, wie er seinem Butler die Informationen entlocken könnte, welche er für sein Wissen benötigte. Gut, der heutige Tag würde dazu dienen, um einen Plan zu schmieden, damit er endlich an die Wahrheit käme. "Nimm dich bloß in Acht, Sebastian" dachte er sich insgeheim und legte ein diabolisches Grinsen auf, während er seinen Gedanken freien Lauf ließ, um einen geeigneten Plan zu spinnen. Zur gleichen Zeit säuberte Sebastian das Schlafgemach seines jungen Herren, bezog das Bett neu und öffnete die Fenster, um frische Luft in das Zimmer zu lassen. Auch ihm entwich ein leises Seufzen, ehe er sich mit der Hand durch sein schwarzes Haar fuhr. Ciel würde seinen Sinneswandel niemals verstehen und deswegen musste er auch weiterhin schweigen. Es war natürlich nicht seine Art, einfach so einen Vertrag zu brechen und er hätte auch gern die Seele des Jungen verschlungen, aber durch undefinierbare Gefühle war es ihm vor drei Jahren nicht gelungen. Nein, er hatte nur die Sicherheit seines Herren im Kopf gehabt, hatte es sich zur persönlichen Aufgabe gemacht, auch weiterhin der treu ergebene Butler zu sein, welcher nicht von Ciel's Seite weichen würde, was auch immer noch kommen möge. Nun, vielleicht würde es der junge Graf irgendwann verstehen. Ja, irgendwann würde Ciel seine persönlichen Gründe und auch seine Gefühle verstehen, welche in den letzten drei Jahren gewachsen waren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)