Tears~ (Hashirama)
Seit Stunden lag Hashirama wach und fand keinen Schlaf, wie so oft in letzter Zeit. Vorsichtig befreite er sich aus der Umarmung seiner geliebten Mito und erhob sich von seinem Schlafplatz. Leise zog er sich an und verließ das Zelt.
Im Lager der Senju brannten ein paar kleine Lagerfeuer und erhellten mit ihrem Schein diese dunkle Nacht. Nach dem heutigen Sieg waren noch zahlreiche Männer in Feierlaune, obwohl der Krieg noch lange nicht gewonnen war.
Hahirama hielt sich im Schatten der Zelte verborgen und entfernte sich so unbemerkt von der kleinen Zeltstadt. Sein Weg führte ihn in den Schutz des nahe gelegenen Waldes.
Er atmete auf und ließ die frische und wohlriechende Waldluft in seine Lungen. Eine Weile ging er so schweigend spazieren, nachdenklich, und nur begleitet von gelegentlichen rufen einer Eule.
Doch plötzlich vernahm er ein anderes Geräusch. Es war leise, doch die geschulten Ohren Hashiramas nahmen es deutlich war. Ein leises schluchzen, nicht weit von ihm entfernt.
Fast erschreckt stellte er fest, wie weit er sich alleine -und ganz in Gedanken- in feindliches Gebiet begeben hatte.
Schnell unterdrückte er sein Chakra und blieb hinter einem Baum stehen. Vorsichtig sah er hinter dem Stamm hervor und seine Augen weiteten sich leicht, als er den Mann erkannte, der wenige Meter vor ihm zusammengesunken auf der Lichtung saß.
Es war Madara.
Zu sehen wie dieser dort saß, mit angezogenen Beinen und verweinten Augen, ließ Hashirama trocken schlucken. Er wusste was den sonst so unnahbaren Uchiha-Clan Anführer so mitgenommen hatte.
Sein jüngerer Bruder, Izuna, war aus der heutigen Schlacht nicht lebend zurückgekehrt. Hashirama konnte eh nicht verstehen, warum sich der Junge trotz seiner verlorenen Sehkraft in den Kampf gestürzt hatte. Auch wenn er seinem Bruder wohl so das Leben rettete.
Der Senju konnte in diesem Moment, hier hinter dem Baum im Wald, nicht anders, als Mitleid für Madara zu empfinden. Immerhin hatte auch Hashirama selbst einen jüngeren Bruder und auch er hatte Angst, diesen in diesem unseligen Konflikt zu verlieren.
Der einzige Grund, warum Hashirama nicht aus dem Schatten trat war, dass er Madaras Stolz nicht verletzen wollte. Kein Mann mochte in so einer Situation ertappt werden.
Der Senju hatte inzwischen den Blick zu Boden gerichtet und dachte nach. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der Frage, wie dieser Krieg endgültig beendet werden konnte. Beide Clans hatten schon viele Leute verloren. Freunde, Brüder und Väter waren auf beiden Seiten zahlreich zu betrauern.
So in Gedanken bemerkte Hashirama das Kunai, das auf ihn zuflog, erst, als es zitternt neben seinem Kopf in der Rinde des Baumes stecken blieb. Madara hatte ihn wohl bemerkt.
Schnell trat der den Rückzug an und machte sich auf, um in sein Zelt zurückzukehren. Beseelt von dem Entschluss diesen Krieg so bald wie möglich zu beenden. Vielleicht würde Madara ja einem Frieden zustimmen...
Madara wusste nicht wie lange er dort unbewegt gesessen hatte, doch ihm war, als würde er beobachtet.
Leise zog er ein Kunai und warf es schwach in die Richtung, wo er den Spitzel vermutete. Er hatte nur schlecht gezielt, doch hörte er, wie sich jemand schnell entfernte.
Kurz fuhr er sich mit dem Ärmel über die Augen, dann erhob er sich mit steifen Gliedern. Kurz durchzuckte ihn der Gedanke, dem Senju nach zu rennen und ihn zur strecke zu bringen, doch dazu fühlte er sich zu kraftlos und leer.
Stumm machte er sich auf den Weg zurück ins Lager der Uchihas, das ihm ohne Izuna kalt und freudlos erschien.
Nur eines brannte stärker in ihm denn je. Sein Wunsch die Senju zu vernichten...
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Und wieder ein kleiner One Shot vorbei~
Ich hoffe er hat euch gefallen^^
