Mondentochter,Sonnensohn von Niduan (Zwei Rassen die sich bekriegen. Und zwei Freunde, die jede Tradition brechen..) ================================================================================ Kapitel 17: Ein frecher Freund ------------------------------ Aleidis ging auch am Sonntag wieder in die Parallelwelt. Und sie traf sich wieder mit Hilarion. Sie verstanden sich immer besser und als sie sich trennten schlossen sie Freundschaft. Hilarion gab Aleidis noch ein magisches Amulett. Es war eine runde Goldscheibe mit einem Durchmesser von etwa drei Zentimetern. In der Mitte saß ein weißlicher Edelstein und um den herum waren kleinere Steine in blau, grün und lila. Wenn sie mit dem Finger um die Goldscheibe herumfuhr, anschließend den Stein in der Mitte berührte und an das gebannte Tal dachte wurde sie dort hin gebracht, per Teleportion. Das funktionierte auch mit ihrem Zimmer und der Elfenstadt und war ideal für Aleidis. Am Montag Morgen beim Frühstück war Aleidis genauso schlecht gelaunt wie immer. „Du musst heute zu Fuß in die Schule gehen.“, meinte ihr Vater urplötzlich. Für Aleidis klang es wie ein Wunder. „Ich muss gleich in die JVA, zu meinem Mandanten und noch etwas für den Prozess besprechen.“, erklärte ihr Vater und packte seine Sachen zusammen, „Gleich danach geht’s ins Gericht zur Verhandlung. Die ist für acht Uhr angesetzt. Also, du musst auch zu Fuß heimgehen! Tschüss!“ Damit verließ Aleidis' Vater das Haus. „Juhu!“, jubelte Aleidis innerlich! Endlich ein kleines Stück Freiheit! Und wenn heute sogar noch etwas Unterricht ausfiel war es perfekt. Um halb acht verließ Aleidis das Haus und ging hinunter in die Stadt. Auf dem Weg durch die Altstadt traf sie Justus und Justina und wurde von den beiden sofort flankiert. „So was, du kommst heute mal zu Fuß!“, meinte Justus, „Hat dein Vater gemeint, dass du dich zu wenig bewegst?“ „Nein.“, erwiderte Aleidis tonlos. „Hast du wenigstens die Hausaufgaben gemacht?“, wollte Justina wissen. „Nein.“, kam es monoton von Aleidis. „Willst du etwa nachsitzen?“, fragte Justina etwas entsetzt, „Du kannst doch nicht einfach die Hausaufgabe nicht machen! Du willst doch Rechtsanwältin werden, oder?“ „NEIN!“, kam es entschieden von Aleidis. „Versteh ich nicht!“, meinte Justus ziemlich verdattert, „Wozu lernst du denn dann Latein?“ „Geht euch nichts an!“, knurrte Aleidis und sah auf. Sie standen vor dem großen schmiedeeisernen Haupttor zur Schule. Es war zehn vor acht und einige Schüler standen unschlüssig davor. „Was ist hier denn los?“, fragte Justina hilflos. „Richtet euren Blick nach oben!“, meinte ein Mädchen aus der Geschichtsklasse. Aleidis sah nach oben und fühlte sich in einen alten Film versetzt. Oben am Tor hing ein Schild: Wegen kurzfristig angesetzter Bauarbeiten bleibt die Schule heute geschlossen. „Das muss eine Fälschung sein!“, meinte Justus überzeugt. „Aber der Rektor hat unterschrieben!“, beharrte Justina. Etwa fünf Minuten standen alle unschlüssig herum, dann tauchte Herr Braun auf und schickte alle nach Hause. Er war der Meinung, dass das seine Richtigkeit hatte und der Rektor nur vergessen hatte die Lehrer zu informieren. Aleidis verließ als letzte das Tor. Langsam schlenderte sie die Straße entlang, zurück zum Schloss. Sie kam sich vor wie in dem Film „Die Feuerzangenbowle“. In dem hing auch ein gefälschtes Schild am Tor und der Rektor war alleine in einer menschenleeren Schule. „So ein Schild an der Schule ist doch echt praktisch!“, meinte da eine bekannte Stimme hinter Aleidis. Sie drehte sich um und sah ihn in einem Hauseingang stehen. „Bist du verrückt?“, fragte Aleidis entsetzt und sah sich um, „Was suchst du hier, Hilarion?“ „Ich dachte, du hättest ein verlängertes Wochenende nötig!“, meinte der Dämon grinsend und kam zu Aleidis. „Die Schule magst du doch sowieso nicht!“, meinte Hilarion und fuhr sich durch die langen Haare, „Man erkennt mich doch nicht als Dämon?“ Aleidis musterte Hilarion. Er trug eine normale Jeanshose, ein rotes T-Shirt, weiße Turnschuhe und am rechten Handgelenk ein Schweißband. „Wenn die Haare über deine Ohren hängen, dann hält man dich für einen Menschen.“, meinte Aleidis, „Ziemlich groß, aber für einen Menschen!“ „Gut!“, lachte Hilarion und ging neben Aleidis her, die Straße entlang, „Was willst du jetzt machen?“ „Meine Eltern denken, dass ich in der Schule bin. Mein Vater glaubt, dass ich um halb zwei daheim bin.“, murmelte Aleidis, „Keine Ahnung, was ich jetzt mache.“ Aleidis ließ ihren Rucksack an einer Schulter baumeln und zog ihren Geldbeutel heraus. Schnell zählte sie. Genug. „Kommst du öfter in die Menschenwelt?“, fragte Aleidis und schloss ihren Rucksack wieder. „Nein.“, erwiderte Hilarion, „Nicht so oft. So jedes Jahr einmal! Einfach so, aus Spaß! Warum bleibst du stehen?“ Aleidis war direkt vor einer Eisdiele stehen geblieben. „Kennst du Eis?“, fragte sie den Dämon grinsend. Der schüttelte verwundert den Kopf. „Wart hier!“, meinte Aleidis und ging in die Eisdiele hinein. Heraus kam sie mit zwei Waffen mit Eis. Eine Waffel, mit Schokolade, Vanille und Zitrone, gab sie Hilarion, und die Waffel mit Sahneeis, Vanille und Walnuss behielt sie selber. Zufrieden am eis leckend ging Aleidis mit Hilarion in eine kleine, versteckte Gasse. Und in der war auf einem kleinen Platz ein Brunnen, und an den setzten sie sich. „Schmeckt’s?“, fragte Aleidis und sah Hilarion an. Der fuhr etwas zusammen und verzog das Gesicht. „Das ist ja total sauer!“, meinte er und schüttelte sich, „Aber sonst gut!“ „Das war dann Zitrone!“, lachte Aleidis, „Die ist sauer!“ „Und zwar ganz schön!“, grinste Hilarion und schleckte weiter. „Was könnt ihr Dämonen eigentlich?“, fragte jetzt Aleidis, „Ich meine, was für Fähigkeiten habt ihr?“ Hilarion sah kurz auf seine Fingernägel, die wie Krallen gebogen waren und auch genau so scharf waren. „Wir sind verschiedene Arten.“, begann Hilarion langsam, „Es gibt Hundedämonen, Katzendämonen, Wolfsdämonen und so weiter. Also können wir eine elfen- oder menschenähnliche Gestalt annehmen, oder die unserer Rasse. Bei mir ist das zum Beispiel ein Panter. Ich bin ein Panterdämon! Na ja und wir könne alle sehr schnell laufen, hoch springen und so. Und je nach Rasse haben wir verschiedene Angriffe.“ „Welche hast du?“, fragte Aleidis neugierig. „Ich kann aus den Händen rotierende Sicheln aus schwarzen Licht schießen.“, erzählte Hilarion, „Dann kann ich noch eine Art magisches Schutzschild um mich herum aufbauen und auch um andere herum. Ich kann plötzlich verschwinden und wo anderes wieder auf tauchen, aber nur begrenzt. Und wir können uns in große Lichtkugeln verwandeln und so fliegen.“ „Cool! Echt!“, meinte Aleidis. „Die Idee mit dem Schild war echt gut!“, meinte Aleidis, „Aber auch nicht mehr ganz neu!“ „Warum nicht mehr ganz neu?“, fragte Hilarion und schleckte nun das Zitroneneis auf. „Weil die Idee schon einmal in einem Film gezeigt wurde!“, grinste Aleidis, „Da hat ein Schüler auch so ein Schild an das Tor gehängt und alle Lehrer und Schüler reingelegt! Und der Rektor ist durch das Gebäude gerannt und hat verzweifelt die Schüler gesucht!“ Hilarion lachte. Jetzt sah man deutlich seine spitzen Eckzähne, wie Reißzähne. „Das kann ich mir nur zu gut vorstellen!“, keuchte er, „Der Film muss lustig gewesen sein! Ach übrigens, morgen können wir uns nicht im Banntal treffen, ich muss in meinen Kampfunterricht. Ich schwänz heute eh schon!“ „Und mir hilfst du auch beim schwänzen!“, lachte Aleidis und sah hinauf in den wolkenlosen Himmel. Ihr Vater schien vergessen, wie auch Latein. „Den Lehrer, den ich hab, kann ich sowieso nicht leiden!“, meinte Hilarion und knabberte an seiner Waffel herum, „Er tut so erfahren und klug. Aber, ich glaube es ihm nicht! Jeder Krieger hat für gewöhnlich Narben und Schrammen! Aber er hat absolut keine einzige Verletzung! Da stimmt was nicht!“ „Kampftraining!“, stöhnte Aleidis, „Kenn ich zu gut! Ich hab mit Endoril Schwertkampf trainiert. Und davon hab ich schon einige Narben!“ „So ist es eben!“, meinte Hilarion und schob den Rest der Waffel in den Mund. „Hast du eine Idee, warum die Blutwölfe wieder aufgetaucht sind?“, fragte Aleidis und knabberte an ihrer Waffel. „Nein, ich hab keine Ahnung!“, erwiderte Hilarion, „Als sie das letzte mal in die Parallelwelt kamen wollten sie einfach nur Leute töten um deren Seelen fressen zu können. Aber jetzt, sie haben noch keinen Dämon getötet! Und wohl auch keinen Hochelf!“ „Vielleicht haben sie einen Plan?“, überlegte Aleidis laut und schob den Rest der Waffel in den Mund. Aleidis und Hilarion blieben bis ein Uhr am Brunnen, dann musste Aleidis zurück, in das verdammte Schloss ihrer Familie. Zusammen mit Hilarion ging sie durch die Altstadt. Die beiden gingen extra langsam um noch möglichst viel reden zu können. Aleidis fühlte sich bei Hilarion sehr sicher und geborgen, aber nicht wie bei Endoril oder seinen Kinder! Einfach anders. An dem Tor in der Schlossmauer trennten sich Aleidis und Hilarion. „Also, wir sehen und garantier wieder!“, meinte Hilarion, als er sich verabschiedete, „Ich werde dir ne Nachricht zukommen lassen, wann wir und wiedersehen können! Bis dann!“ Hilarion ging die Mauer entlang und bevor er um die Ecke bog winkte er noch einmal! Aleidis winkte zurück und ging dann durch das Tor. In ihrem Bauch war es wunderbar war und ihr Herz klopfte ihr bis zum Hals. Sie konnte nicht mehr aufhören zu lächeln. War sie ... verliebt? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)