Mondentochter,Sonnensohn von Niduan (Zwei Rassen die sich bekriegen. Und zwei Freunde, die jede Tradition brechen..) ================================================================================ Kapitel 2: Das Schloss ---------------------- Die Fahrt zu ihrem neuen Zuhause dauerte fünf Stunden. Aleidis war die ganze Zeit wach, während Markus, Martin und Lisa tief und fest schliefen. Aleidis sah nachdenklich aus dem Fenster und beobachtete wie die Landschaft sich veränderte. Aus der Ebene ohne Bäume wurde zuerst eine bewaldete Gegend. Später kamen auch noch größere und kleinere Hügel dazu. „Aufgewacht!“, rief plötzlich ihre Mutter von vorne und riss damit Aleidis aus ihren Gedanken und die anderen drei aus ihrem Schlaf. „Was ist denn?“, fragte Markus gähnend und rieb sich die Augen. „Da vorne ist unser Schloss!“, rief ihre Mutter und deutete nach vorne, „Wir brauchen nicht mehr lange! Wir sind fast im Schloss Rosenhöhe! So heißt es!“ Aleidis sah aus den Fenster und sah das Schloss. Sie fuhren direkt auf eine kleine verschlafene Stadt zu. Und hinter ihr, auf einem Hügel war das Schloss. Es sah aus wie ein Mädchenschloss. Schneeweiß mit Balkonen, Erkern und Türmen. Das Schloss war von einer hohen weißen Mauer umgeben und hinter der Mauer war ein großer Garten. Das sah man schon von hier. Die Stadt lag in einem Tal und war voll mit alten Fachwerkhäusern und anderen alten Gebäuden. „Hier in dieser Stadt sind einige gute Schulen, mehrer Bibliotheken und Betriebe.“, erklärte ihr Vater, während sie auf die Stadt zu fuhren, „Die größeren Betriebe liegen aber in Richtung nächste Stadt. Dort sind auch eure Arbeitsplätze, ihr drei Großen!“ „Vielleicht ist das Schloss doch nicht so schlecht!“, dachte Aleidis und sah auf das Schloss, dass sich vor ihnen aufbaute, „Es führt keine Straße in den Wald hinter dem schloss! Hoffentlich kann ich mich mal in den Wald zurückziehen.“ Es dauerte nicht einmal 10 Minuten, dann fuhren sie durch ein großes schmiedeeisernes Tor in den großen Innenhof des Schlosses. Aleidis stieg aus dem Auto und sah sich um. Direkt vor ihnen war das Hauptgebäude, rechts und links davon waren die Nebenflügel, die auf das Tor zu liefen. In der Mitte der Hauptfront war ein großes Eichenholzportal, das frisch lackiert glänzte. All die Fenster in den Wänden leuchteten und funkelten. Es war ein wahres Mädchenschloss! Das Schloss sah nach Südosten. Es wirkte im grellen Sonnenlicht wie ein Abbild eines Traumes. „Aleidis, ich zeige dir dein Zimmer!“, sagte plötzlich die Stimme ihrer Mutter hinter Aleidis, „Lisa, du kommst auch mit!“ Aleidis und Lisa folgten ihrer Mutter ins Schloss und in den rechten Flügel, in den dritten Stock. Aleidis' Zimmer lag ganz vorne, an der Wand, die zum Schlosshof zeigte. Es war sehr groß und geräumig. Während sich Sinata ihr Zimmer ansah bekam Lisa ihres gezeigt. Dieses lag näher am Haupthaus und außerdem im linken Flügel. Die Flügel waren nach rechts und links benannt, wie man vor dem Schloss stand. Aleidis' Zimmer war etwa so groß wie ein Volleyballfeld. Rechts von der Türe war eine große Nische mit einem Bett und einem großen Schrank. Der Hauptteil des Zimmers, das jetzt direkt vor ihr lag war groß und hell. Bei der rechten hinteren Ecke war der Eingang zum Balkon. Der Eckschreibtisch war in der linken Ecke und an den Wänden standen kleine Kommoden und größere Schränke. Auch ein Schrank mit Milchglasfronten. Auf dem hellen Buchenboden lagen große dicke Teppiche. Von der etwa drei Meter hohen Decke hing ein Kronleuchter mit gläsernen Behängsel und Kerzen mit Glühbirnen, die Flammen ähnelten. Die Wände waren in einem sehr hellen blau gestrichen und passten hervorragend zu dem Möbeln. „Ein sehr schönes Zimmer!“, dachte Aleidis und trat an ihr neues Bett, es war ein Himmelbett mit silbrigen Vorhängen. Dort lag ein kleiner, übersichtlicher Plan des Schlosses, damit sie sich etwas auskannte. Aleidis besah ihn sich kurz. Nach wenigen Minuten wusste sie, dass im Erdgeschoss eine große Küche, ein großes Speisezimmer und drei Wohnzimmer und eine große Vorratskammer waren. Ihre Eltern waren im ersten Stock. Dort hatte ihr Vater ein großes Büro und ihre Mutter ebenfalls. Dazu noch ein kleines Rückzugszimmer, einen begehbaren Kleiderschrank und ein großes Badezimmer. Im zweiten Stock waren die Zimmer ihrer Brüder, dazu ein großes Arbeitszimmer mit Computern und anderen technischen Spielereien. Dort befand sich noch ein eigenes Bad und eine kleine Bibliothek. Und im dritten Stock, in dem Aleidis und Lisa wohnten war nur eine große Bibliothek und ein großes Bad. Die große Bibliothek nahm den Hauptteil des dritten Stockes ein. Es gab auch noch einige Turmzimmer und einen Dachboden. Aleidis erhob sich wieder von ihrem Bett und ging quer durch ihr Zimmer zur Balkontüre. Durch die große, gläserne Flügeltüre ging sie auf den Balkon. Sie sah hinunter auf den Schlosshof, auf dem die Spediteure soeben die Lastwägen ausluden und die Kisten und Kartons gleich in die Zimmer schleppten. Aleidis' Sachen waren nach knapp einer Stunden in ihrem Zimmer und sie begann langsam ihre Sachen in die großen Massivholzschränke zu sortieren. Aber sie wurde unterbrochen, von ihrer Mutter, die etwas zu Essen brachte, weil das Mittagessen schließlich ausgefallen war. Aleidis saß auf ihrem frisch bezogenen Bett und aß eine Wurstsemmel. Dabei glitt ihr Blick durch ihr neues Zimmer. „Schön ist eis eigentlich schon hier!“, dachte Aleidis und lehnte sich gegen einen Pfosten, „Aber es schmeckt mir gar nicht, dass ich auf eine Privatschule gehen muss und dann Jura studieren muss. Im Fernseher sieht es zwar immer toll aus, bei diesen Gerichtsshows, aber so ist es nicht!“ Gegen Abend hatten alle ihre Zimmer bezogen und schon eingeräumt. Aleidis stellte eben ihr letztes Buch in einen Schrank und faltete die Umzugskiste zusammen. Ein lauter Gong aus dem Erdgeschoss rief alle nach unten ins Esszimmer. Das hatte ihnen ihr Vater noch vor der abreise gesagt. Aleidis und Lisa stießen an der Treppe nach unten zusammen und legten ein Wettrennen ins Esszimmer hin. Aleidis gewann knapp, aber sie gewann! „Langsam, langsam!“, rief Martin, der sich nur mit einem Hechtsprung vor Aleidis und Lisa retten konnte! Aleidis grinste und setzte sich an den großen Eichentisch. Ebenso Lisa, die anderen saßen schon, oder setzten sich eben. Wenige Minuten später brachte eine Köchin in tadelloser weißer Schürze mit blauem Kleid das Essen auf einem kleinen Servierwagen herein. Es gab zuerst eine Suppe, die sie alle schweigend essen mussten. Zum Hauptgang, Spagetti Bolognese, durften sie wieder reden. „Ich hoffe, euch gefallen eure Zimmer!“, meinte ihr Vater als die Köchin wieder verschwunden war. „Ja, und wie! Vor allem unser Arbeitszimmer!“, stimmte Markus zu und Martin nickte. „Du hast dir die Einrichtung ganz schön was kosten lassen!“, meinte Lisa, „Der Boden muss ein Vermögen gekostet haben!“ „Es ist sehr schön!“, stimmte auch Aleidis widerwillig zu und aß weiter. Am späten Abend ging Aleidis noch einmal in die Bibliothek, in die große, wohlgemerkt. Dort suchte sie einige Lateinbücher für die Schule, sie musste ja, auch wenn sie gar nicht wollte. Aber sie holte nicht nur Lateinbücher. Sie suchte sich auch zwei Bücher über mystische Wesen und dann noch eine Chronik ihrer Familie, die ihr Vater in die Bibliothek gestellt hatte. Gegen neun Uhr lag Aleidis auf ihrem Bett und blätterte lustlos in den Lateinbüchern. Es war stinklangweilig. Nach wenigen Minuten warf sie das dicke Buch auf den Boden und nahm das Buch über die mystischen Wesen und Fabeltiere zur Hand. Das war schon wesentlich interessanter und Aleidis las ohne Unterlass, bis sie einschlief und ihr Kopf auf das Buch sank. Sie war in ihrem neuen Zuhause, Schloss Rosenhöhe. Und sie musste das tun, was ihr Vater wollte, ihr Wille war unwichtig und sie hatte zu gehorchen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)