Caught in my Phantasy von abgemeldet (Ein Wandel zwischen Welten - und seine Folgen) ================================================================================ Kapitel 2: Kapitel 3 -------------------- 8. September Als ich an diesem Morgen aufwachte, fand ich mich in einem Bett vor. Müde rieb ich meine juckenden Augen. Gähnend richtete ich mich auf und sah mich verwudert um. Das Zimmer war recht klein und hatte nur ein längliches Fenster, einen kleinen Holzschrank und einen kleinen Teppich neben dem Bett. Ich wunderte mich wie ich hierher gekommen war und wie lange ich wohl geschlafen hatte. Mit einem Sprung war ich auf den Beinen. Die Dielen waren morsch und quietschten bei jedem Schritt. Langsam öffnete ich die kleine Tür am Ende des Zimmers und lugte hinein. Sie führte in die Küche. Auch dieses Zimmer war recht einfach gehalten. Ein runder Holztisch mit vier Stühlen drumherum, und die typische Kücheneinrichtung waren das einzige, was dieses Zimmer enthielt. Eine Frau stand vor dem Herd und rührte in einem großen Topf um. Erst jetzt fiel mir auf, wie gut es hier eigentlich roch. Ein lautes Knurren durchdrang das Zimmer. Verdutzt blickte die Frau auf. Dann aber änderten sich ihre Gesichtszüge zu einem freundlichen Lächeln. Sie war etwas pummelig und hatte kleine, helle Sommersprossen. Hier und da wuchsen auch schon graue Haare. Die befleckte Schürze, die sie anhatte, ließ sie noch runder aussehen, als sie eigentlich war. Sie hatte noch ein dünnes Hemd und eine an den Enden der Hosenbeine zerrissene Jeans an. „Guten Morgen, Kind! Hast du Hunger? Es muss eine schreckliche Nacht gewesen sein”, begrüßte sie mich freundlich. Ihre kleinen Lachfältchen machten sie so richtig sympathisch. Ich brauchte eine Weile bis ich verstand: „Oh, das! Ja, war es...” Traurig dachte ich an den vorigen Abend und da schoss mir wieder das Bild in den Kopf. Er, wie er sich an die Mauer klammerte, als ob ich ihm was anhaben könnte. „Es tut mir leid, ich hätte dich nicht auf dieses Thema ansprechen sollen”, entschuldigte sich die Frau höflich. „Ist schon in Ordnung”, antwortete ich und schüttelte den Kopf. „Hast du Hunger?”, fragte sie erneut. „Naja”, begann ich, doch mein Magen sprach für sich selbst. Wieder erfüllte sein lautes Knurren den Raum. Die Frau lachte. „Setz dich!”, bot sie mir an. Langsam setzte ich mich auf einen der morschigen Stühle. Ich sah, das sie nicht viel Geld hatte. Plötzlich bemerkte ich, das ich Jeans und ein viel zu großes, abgetragenes T-shirt trug. „Deine Kleider habe ich in die Waschmaschine getan”, erklärte die Frau als sie bemerkte, dass ich meine neue Kleidung musterte, „ich hoffe das macht dir nichts aus. Sie waren nämlich total nass und dreckig.” „Nein, natürlich nicht. Vielen Dank!” Sie schöpfte mir gerade etwas von dem Eintopf in eine Schüssel und überreichte sie mir. Höflich wartete ich, bis sie auch für sich etwas eingeschöpft hatte und nahm zögernd den ersten Bissen, als sie sich dazusetzte. „Wow, das schmeckt köstlich!” „Danke, das ist ein altes Familienrezept”, erklärte die Frau und ich bemerkte einen leichten Rotton auf ihren Wangen. „Leben Sie allein?”, fragte ich nach einer Weile sehr peinlicher Stille. „Ja. Mein Mann starb vor einigen Jahren und meine zwei Söhne sind schon ausgewachsen und leben mit ihren Frauen und Kindern.” Frauen und Kinder? Sie musste ja älter sein, als ich sie eingeschätzt hatte. „Wie heißen Sie eigentlich?” „Mein Name ist Bianca. Und du?” „Violetta, aber Sie können mich Letty nennen.” „Ok Letty, was genau ist eigentlich gestern Abend passiert?” Ich hatte gehofft, dass sie diese Frage nicht stellen würde, doch es schien unausweichlich. Ich erzählte ich alles, von meinem Geburtstag bis gestern und sie hatte mich kein einziges Mal unterbrochen. Hin und wieder hatte sie genickt oder verblüfft „Nein!” gesagt. Ich merkte schnell, dass sie ein hervorragender Gesprächspartner war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)