Das beste für mich von Johnnys_Sandpfote ================================================================================ Kapitel 1: Das beste für mich ----------------------------- Legende: "....." - Reden + Denken Das beste für mich ... Warum musste es soweit kommen? Es war nur ein kleiner Streit gewesen, über nichts wirklich wichtiges. Dann ist sie beleidigt rausgelaufen und das letzte was ich von ihr hörte war ein Aufschrei. Als ich dann aus der Tür trat und die Treppe hinunter sah, war ich schockiert. Sie lag am Ende der Treppe. Aber sie bewegte sich nicht, auch ihre Arme und Beine waren verdreht und ihr Blick war glasig. Ganz klar. Sie war tot. Ihre beste Freundin, welche für sie wie eine Schwester war, war tot und das nur weil sie sich gestritten hatten. Nun stand sie hier an ihrem Grab, sie hatte eine rote Rose mitbebracht, wie immer wenn sie hier war. Sie kniete vor dem Grab und fing an zu weinen. Aber sie wusste nicht das sie beobachtet wurde. Ein Mädchen in einem weißen Kleid saß auf dem Grabstein und sah das andere Mädchen traurig an. Sie wollte nicht das sie weinte. Der einzigste Grund warum sie noch hier war, was das Mädchen welches vor ihr kniete. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag, wo sie zu dem wurde was sie nun war. ~_______________________________~ „Wo bin ich hier?“, sie lag unter einem Baum vor einer kleinen Stadt. Es war eigentlich eine ganz normale Stadt, aber alle Leute hatten weiße Gewänder an. Sie ging durch die Stadt und bemerkte das es wirklich eine normale Stadt war. Es gab Bäckereien, Supermärkte, Büchereien und andere Läden und Gebäude die es in normalen Städten auch gab. Dann stand sie vor einem Gebäude wo Hilfezentrum drüber stand. Vorsichtig ging sie hinein und sah sich um. Es sah aus wie ein Informationscenter. „Guten Tag, wo brauchen sie denn Hilfe?“, fragte die Frau am Schalter. „Ich würde gerne wissen wo ich hier bin“, sie trat langsam an den Schalter. „Sie sind hier in der Zwischenwelt. Die Welt zwischen Himmel und der Erde. Hier kommen alle hin die in ihrem Leben noch unbedingt etwas erledigen wollten, dies jedoch nicht geschafft haben bevor sie ihr Leben verloren. Wissen sie denn was sie noch unbedingt machen wollten?“, erklärte die Frau. Sie überlegte erst für ein paar Minuten bevor sie antwortete, aber die Frau störte es nicht. „Ich wollte das meine Freundin glücklich ist, ihr sagen was sie mir bedeutet und das sie mir vergeben soll... Aber wie soll ich das jetzt noch erfüllen?“, sie klang leicht verzweifelt. „Eine Möglichkeit haben sie noch. Sie können der Schutzengel ihrer Freundin werde. Sie müssen zum Berufungsgebäude. Dort können sie zum Schutzengel werden Soll ich ihnen einen Stadtplan geben?“, die Frau lächelte sie freundlich an. „Ja, das wäre sehr nett von ihnen“, sie bekam den Stadtplan und machte sich auf den Weg zum Berufungsgebäude. Als sie dort ankam, begab sie sich in den 3. Stock. Als sie dort ankam wurde sie erneut freundlich begrüßt. „Herzlich willkommen, sie wollen zu einem Schutzengel werden?“ „Äh .... ja..“, sie trat wieder an den Schalter. „Ihren Namen bitte.“ „Tamari Nojama.“ „Von wem wollen sie der Schutzengel werden?“ “Kimie Asakura.” „Ok, unterschreiben sie bitte hier und hier“, die Frau zeigte auf zwei Stellen auf einem Formular und reichte Tamari einen Stift. Sie nahm diesen an und unterschrieb an den gezeigten Stellen. „Bitte schließen sie ihre Augen und denken an dieses Mädchen bis ich sage das sie die Augen öffnen dürfen.“ Tamari schloss die Augen und dachte an Kimie. Die Frau sagte ein paar Worte auf einer anderen Sprache, Tamari vermutete das es lateinisch war. „Ok. Sie können nun wieder ihre Augen öffnen. Ich werde ihnen nun einiges zu ihren Aufgaben als Schutzengel sagen“, Tamari schlug die Augen auf und sah die Frau neugierig an. „Ich werde sie gleich auf die Erde schicken. Aber sie sind für andere Unsichtbar, sie müssen auf ihre Freundin aufpassen. Aber sie müssen vorsichtig sein, wenn sie z.B. etwas verschieben und Andere in der Nähe sind, sehen diese es. Alles was sie tun passiert auch. Nur sie sind nicht sichtbar. Sie müssen aufpassen das ihr nichts passiert. Wenn sie ihren Wunsch erfüllt haben, kommen sie richtig in den Himmel. Haben sie alles verstanden?“, Tamari hörte zu und nickte dann. „Ok, machen sie sich bereit. Ich schicke sie gleich auf die Erde.“ „Ok, ich bin bereit.“ „Ok, ich wünsche ihnen viel Glück!“, die Frau murmelte wieder Worte auf einer anderen Sprache. Ehe Tamari nur blinzeln konnte, war sie auf der Erde. Vor dem Haus von Kimie. Tamari atmete einmal tief durch und schlich sich in den Garten. Dort kletterte sie auf den Baum, von dem man gut in Kimies Zimmer gucken und klettern konnte. Es war später Frühling, weshalb es schon relativ warm war und deswegen Kimies Zimmerfenster offen stand. Tamari wunderte sich warum ihre Füße nicht weh taten, denn sie trug nur ihr weißes Kleid. Das war wohl so wenn man tot war. Sie sprang auf das Fensterbrett ihrer Freundin und probierte nichts umzuwerfen. Sie sah sich im Zimmer um, und als sie Kimie sah, war es wie ein Messerstich in ihr Herz. Sie trug schwarze Klamotten, saß mit angezogenen Beinen auf ihrem Bett und starrte mit verweinten, traurigen Augen auf ein Bild von Tamari und ihr. Tamari kletterte nun ganz ins Zimmer und setzte sich neben Kimie auf das Bett. Kimie bemerkte sie nicht, aber Tamari wollte das sie wusste das sie da war. Sie legte ihre Hand auf Kimies Schulter und streichelte sie. Kimie sah sich um, doch als sie niemanden sah, starrte sie weiter auf das Bild. Tamari legte ihre Stirn auf Kimies Schulter und so verweilten die beiden für eine Zeit. Nach einer Stunde fing es an zu regnen. Kimie stand auf und schloss das Fenster. Dann setzte sie sich an ihren Schreibtisch und fing an zu zeichnen. Tamari lehnte sich gegen die Wand neben dem Schreibtisch und sah Kimie beim zeichnen zu. Tamari begleitete Kimie so den ganzen Tag und die nächsten Wochen. Sie beobachtete sie immer wenn sie weinte, aber auch wenn sie endlich mal wieder fröhlich war. Darüber freute Tamari sich am meisten. ~_______________________________~ Nun saß sie hier und sah Kimie schon wieder weinen. Plötzlich fing es aus heiterem Himmel an zu regnen, aber Kimie machte keine Anstalten zu gehen. Tamari sprang seufzend von ihrem Grabstein und zog Kimie hoch. Dann zog sie Kimie weiter und brachte sie schließlich nach Hause. Kimie ging erst mal duschen. Tamari nahm sich ein Blatt und einen Stift und fing an etwas zu schreiben. Kurz bevor Kimie wieder ins Zimmer kam, legte Tamari den Zettel mitten in den Raum auf den Boden. Dann setzte sie sich ans Fenster. Als Kimie ins Zimmer kam, sah sie wieder einigermaßen fröhlich aus. Sie wollte sich auf ihr Bett setzen, doch sie wurde auf den Zettel der auf dem Boden lag aufmerksam. Sie ging auf ihn zu, ging in die Hocke um den Zettel aufzuheben und richtete sich dann wieder auf, bevor sie anfing zu lesen. Bitte erschreck dich nicht Kimie! Ich bitte dich schau zum Fenster. Kimie fragte sich wer den Zettel geschrieben hatte. Aber aus Neugier schaute sie zum Fenster. Aber als sie hinschaute, fing sie an zu zittern. Auf der angehauchte Fensterscheibe stand etwasgeschrieben. Kimie hatte Angst, aber sie wollte wiederum wissen was dort stand. Sie überwand ihre Angst und ging zur Fensterscheibe. Das geschriebene konnte man fast nicht mehr lesen. Kimie, sei bitte nicht mehr traurig Kurz nachdem Kimie fertig gelesen hatte, verschwand die Schrift, als hätte sie jemand weggewischt. Dann war die Fensterscheibe wieder angehaucht und langsam wurde wieder etwas geschrieben. Hab keine Angst, ich bin dein Schutzengel. Ich habe seid meinem Tod über dich gewacht. Aber es ist schlimm zu sehen, das es dir wegen meinem Tod so schlecht geht. Es wurde wieder gewischt. Ich bin nur noch hier, weil ich dir sagen wollte wie viel du mir bedeutest, ich wollte dich um Verzeihung bitten wegen unserem Streit. Und ich möchte das du glücklich bist. Das ist mein sehnlichster Wunsch. Wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht, kann ich endlich Erlösung finden und in den Himmel gehen. Bitte sei glücklich, lebe dein Leben. Auch wenn ich dann im Himmel bin, ich werde immer über dich wachen. Tamari Als Kimie diese Zeilen las, sammelten sich tränen in ihren Augen. Und als sie dann die letzte Zeile las, ließen ihre Beine nach und sie sank auf den Boden. „T-Tamari...?“, sie schlang ihre Arme um ihren Körper und weinte. Tamari welche die ganze Zeit am Fenster gesessen und geschrieben hatte, kniete sich vor Kimie auf den Boden und nahm diese in den Arm. Kimie spürte dieses Gefühl. Für einen kleinen Moment dachte Kimie wirklich Tamari in einem weißen Kleid vor sich gesehen zu haben. Kimie hatte immer noch das Bild von Tamari im Kopf wo sie vor ihr kniete. Sie beugte sich etwas nach vorne und schlang die Arme um Tamari, wo sie vermutete das sie war. Tamari lächelte und legte ihren Kopf auf Kimies. „Ich werde mein Leben weiter leben. Ich werde glücklich sein“, schluchzte sie. Tamari hörte eine Stimme in ihrem Kopf. Du hast dein Ziel erreicht. Du hast Erlösung gefunden und kommst jetzt richtig in den Himmel. „Danke Kimie. Ich werde immer bei dir sein“, die Worte erreichten Kimie wie einen Windhauch. Dann verlor Kimie das Gefühl jemanden festzuhalten. Sie wusste das Tamari gegangen war. Sie war nun endlich im Himmel. „Tut mir leid das es so lange gedauert hat“, murmelte Kimie. Sie stand auf, wischte sich die Tränen weg und sah aus dem Fenster. Draußen verschwanden die dunklen Wolken vom Himmel und ließen einen azurblauen Himmel, sowie eine strahlende Sonne zurück. Kimie lächelte und legte sich auf ihr Bett. Sie hing in Erinnerung an die Zeit nachdem Tamari gestorben war. Sie musste sich vorstellen das Tamari immer dabei gewesen war und an so manchen stellen musste sie lachen, da ihr in der Zeit auch einige peinliche Sachen passiert sind, welche Tamari auch gesehen haben muss. Irgendwann schlief sie ein und wachte erst am nächsten Morgen wieder auf. ~_______________________________~ Wieder fing sie an zu lächeln, dieses lächeln würde auch den ganzen Tag nicht verschwinden. Sie machte sich fertig und ging dann runter um zu frühstücken. Gut das gerade keiner da war, sonst hätten sich alle gewundert warum sie so plötzlich gute Laune hatte. Sie zog sich ein Paar Schuhe an und ging dann nach draußen. Sie ging ein bisschen Spazieren, ihr Weg führte sie zum Friedhof. Sie ging zu Tamaris Grab und kniete sich davor und betete kurz. Als sie die Augen wieder aufschlug, lag ein Foto und zwei zusammengebundene Blumen vor dem Grabstein. Kimie war sich ganz sicher das sie bevor sie gebetet hatte noch nicht da waren. Sie sah sich das Foto genauer an. Es war ein Foto von Tamari und ihr, wo sich die beiden in den Armen lagen und in die Kamera lächelten. Kimie drehte das Foto um, auf der Rückseite stand etwas geschrieben. Ich werde immer für dich da sein Kimie erkannte Tamaris Handschrift. Sie lächelte und legte das Foto zurück. Dann besah sie sich die beiden Blumen. Es waren Lilien. Eine rote und eine blaue. Das waren die Lieblingsblumen der beiden. Auch auf dem Foto waren welche zu sehen. Sie stand auf und wollte schon gehen, doch da hörte sie eine Stimme wie einen Windhauch an ihrem Ohr. „Nimm sie mit die Sachen sind für dich.“ Kimie lächelte. „Ok, mache ich. Tamari“, damit nahm sie die Blumen und das Foto und machte sich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen nahm sie sich eine einfache Vase, füllte sie bis zur hälfte mit Wasser und stellte die Blumen hinein. Die Vase stellte sie dann auf den kleinen Schrank vor dem Fenster. Das Foto lehnte sie gegen die Vase. Dann verließ sie das Zimmer wieder, da sie sich für heute mit ein paar Freunden verabredet hatte. Tamari saß lächelnd auf einem Ast vor Kimies Fenster und sah ihr dabei zu wie sie die Vase hinstellte und dann fröhlich wieder ging. Nun konnte sie wirklich gehen. Damit löste sich ihre Gestalt langsam auf und war mit einem Windhauch ganz verschwunden. Meiner Kimie gewidmet, denn das beste für mich bist du... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)