Butterflies and Hurricanes von Losy () ================================================================================ Kapitel 8: ~Sieben~ ------------------- Unglaublich. Endlich hab ich das Kapi hinter mir, ein Mistvieh sag ich euch xD (nicht inhaltlich - keine Sorge ^^) Dieses Kapitel widme ich euch :) Danke, dass ihr meine Story mit so viel Begeisterung verfolgt^^ ~~~~~~*°*~~~~~~ Wie er zu Hause angekommen war, wusste Saga nicht mehr. Viel zu sehr war er in Gedanken gewesen, als er plötzlich schon vor seiner Haustür stand. Ob Uru wohl noch wach war? Er hatte ja gesagt er wolle noch auf ihn warten, jedoch zeigte die Uhr mittlerweile halb drei Uhr morgens und Saga hätte sich wirklich gewundert, wenn sein bester Freund um diese Uhrzeit noch nicht dem Tiefschlaf verfallen wäre. Leise schloss er die Wohnungstür auf und betrat ihren kleinen, dunklen Flur. Hinter der verschlossenen Tür zum Wohnzimmer konnte er noch Licht erkennen, also musste Uruha wohl doch noch auf ihn gewartet haben. Als er sich seiner Klamotten entledigte und zur Tür trat, klopfte er leise, um seinen besten Freund vorzuwarnen. Er wusste schließlich, dass Uruha immer alle Durchgänge schloss, wenn er allein war, da er sich unbegründeter Weise total fürchtete, dass irgendjemand plötzlich einfach im Türrahmen stehen und ihm einen Herzinfarkt bescheren könnte. Süß, oder? Er hörte nichts auf sein Klopfen hin und drückte sanft die Klinke nach unten, um die Tür einen spaltbreit aufzuschieben. „Uru, ich bin‘s, nicht erschrecken“ sprach er leise, ehe er ins Zimmer eintrat. Ach Gottchen! Saga musste an sich halten nicht aufzulachen, als er das Szenario vor seinen Augen besah. Uruha lag eingekugelt und offensichtlich schlafend auf der Couch und wurde nicht nur von einer kuscheligen Decke, sondern auch von diversen und verdammt plüschigen Kissen eingehüllt. In seiner Beuge auf der Decke hockte Chibi und schien ebenfalls zu schlafen. Kami, war das süü~ß! Er zog sein Handy aus seiner Tasche und konnte es sich einfach nicht verkneifen, diesen Anblick auf einem Foto festzuhalten. Nach dem digitalen ‚Klick‘-Geräusch legte er das Handy auf den nahen Couchtisch und hockte sich neben seinen schlafenden Freund. „Schatz, ich bin wieder da.“ Ganz leicht rüttelte er Uruha am Arm, wodurch dieser wirklich aufzuwachen schien. „Hmmm?“ brummte er nur verpeilt und wollte sich schon auf die andere Seite rollen, um weiter zu schlafen. „Hey, Hime, wach auf. Das wird keine gemütliche Nacht für dich wenn du hier weiter schläfst“ hielt Saga ihn davon ab und ruckelte erneut an Uruhas Arm. Dieser schlug langsam die Augen auf und versuchte ihn zu fixieren. „Schatz…?“ Reichlich verplant kniff er mehrmals die Augen zusammen, um klar sehen zu können. „Ja ich bin’s. Darf ich auch mit drunter?“ Verspielt hob Saga die große Decke an und lugte darunter, um seinem besten Freund anzudeuten, dass er auch mit in die warme Höhle wollte „Hm…? Ja klar…“ nuschelte der andere nur und hob die Decke an, um Saga zu sich zu lassen. Mit einem schnellen Satz war Saga unter der Decke verschwunden und schmiss sich auf seinen besten Freund, dem dadurch ein ächzendes Keuchen entwich. „Süßer, du bist schweee~r“ quengelte Uruha und schob Saga ein Stück zur Seite, doch nur, um sich sofort an ihn zu schmiegen. „Erzähl… Wie war der Abend?“ Sein brünetter Freund hatte wieder die Augen geschlossen, jedoch wusste Saga, dass er ihm zuhören würde. „Ach es war irgendwie komisch“ begann er einfach und seufzte schon, ließen die Erinnerungen an den heutigen Abend ihn doch irgendwie seine Lust verlieren. „Es lief eigentlich alles ganz gut, bis wir dann so ‘ne Situation aufm Balkon hatten…“ Er setzte kurz aus und ließ den Moment Revue passieren, ehe Uruha ihm mit einem leichten Wackeln verdeutlichte, dass er weiter sprechen solle. „Naja, da haben wir uns fast geküsst…“ - „Ach, mal wieder“ unterbrach Uruha einfach seinen Satz, den er ohnehin nicht zu Ende gesprochen hätte, aber trotzdem fand er die Worte seines besten Freundes doch unangebracht. „Ach komm, als wär das jetzt so oft vorgekommen…“ Niedergeschlagen seufzte Saga auf und schloss für einen Moment die Augen. Warum musste eigentlich nur alles so scheiße laufen? „Hey, Schatz… Was ist denn los? War nur ‘nen Spaß… Sorry.“ Besänftigend strich Uruha über Sagas Brust und hauchte einen Kuss auf den entblößten Hals, der so verlockend nah vor seinen Lippen weilte. „Ach Uru…“ seufzte Saga schon wieder und ließ sich nach kurzer Stille ein weiteres Mal durch einen kleinen Stupser zum Sprechen anregen. „Ach man, danach war alles scheiße… Naja, eigentlich nicht, ich mein…“ Saga fand einfach keine Worte für das, was sie getan hatten. Und überhaupt wieder daran zu denken, ließ seinen ganzen Körper um gefühlte Tonnen schwerer werden. „Wir hatten sogar Sex, weißt du? Zwei Mal…“ Erschrocken hielt Uruha in seinen Streicheleinheiten inne und hob den Kopf. „Sex? Ihr beide? Oha.“ Mehr brachte der Brünette gerade nicht zu Stande, hatte ihn das jetzt doch ein wenig unerwartet getroffen. „Ja…“ sprach Saga weiter und man hörte deutlich heraus, dass er total geknickt war. „Aber Schatz, warum bist du denn so traurig, mh?“ stupste Uruha ihn wieder an und rutschte noch ein wenig näher zu seinem Freund, während er ihm leicht über die Wange fuhr. „Tora hat danach alles wieder versaut… Er meinte es sei nur ein Zwischendurchfick gewesen…“ Mit diesen Worten war Sagas letzter Mut aus ihm gewichen, sodass er nur erschlagen aufseufzte. Er krallte sich in Uruhas Shirt und vergrub sich darin, wollte er doch gerade einfach nur irgendwo verschwinden… „Schatz… Süßer, hey…“ Uruha strich ihm sanft durch die Haare und suchte innerlich verzweifelt nach einem Weg, wie er Saga seine Enttäuschung nehmen konnte. Er war so verletzt… Doch bevor er wahrscheinlich eh nichts bringende Worte finden konnte, hob Saga den Kopf und sah ihn aus verzweifelten Augen an. „Was soll ich denn jetzt tun Uru? Ich mein, wir hatten Sex. Sex! Und ich für meinen Teil fand den echt intim… Es reicht mir einfach nicht mehr, weißt du? Er war für mich immer ein guter Freund und ich konnte damit leben. Aber seit dem ich seine Lippen kenne, seinen verführerischen Duft… Ich kann nicht mehr ohne das, Uru, ich kann‘s nicht… Was soll ich denn nur machen?“ Als könnte ihm Uruha darauf eine richtige Antwort geben, schaute Saga fragend zu seinem besten Freund, der jedoch gerade der Ratlosigkeit die Hand schüttelte. Ja, was sollte Saga denn nun tun? Er wusste es ja selbst nicht. Eigentlich konnte er doch nichts machen, außer abzuwarten. Abzuwarten, ob Tora endlich sein eigenartiges Gehabe ablegen und zu dem stehen würde, was er empfand. Denn irgendwie hatte Uruha im Gefühl, dass ihr schwarzhaariger Freund mindestens genauso von Saga angetan war, wie dieser von ihm. Nur warum verhielt er sich dann so?... „Hmmm“ begann er also, seinen besten Freund an seinen Gedanken teilhaben zu lassen, „Also ich würde sagen, du wartest einfach bis er sich meldet. Ich glaube ja, auch wenn Tora so komische Sachen abzieht, dass er trotzdem viel für dich übrig hat. Nur irgendwas hält ihn davon ab, einfach dazu zu stehen.“ Sachlich fanden seine Worte ihren Weg in Sagas Gehör, der abweisend immer wieder leicht nickte und sich ergeben über die Augen fuhr. „Meinst du echt…? Also ich weiß ja nicht… Aber ich kann doch nicht einfach warten Uru, dann werd ich ihn sicherlich nie wieder sehen.“ Sofort schüttelte Uruha den Kopf und hauchte seinem besten Freund einen kleinen Kuss auf die Nase, als er ihm ruhige Worte zusprach. „Ach was. Er ist doch dein Freund, mh? Und wegen dem Warten… Das hast du nun mal so zu tun mein Schatz. Immerhin ist ER ja der Mann in eurer Beziehung.“ Mit einem unmöglich frechen Grinsen im Gesicht streckte Uruha seinem besten Freund die Zunge raus und zog sich blitzschnell die Decke über den Kopf, um sich vor Sagas wahrscheinlicher Attacke zu schützen. „Wie… Wa-…Boah, Uru!“ Saga brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass sein bester Freund ihn gerade gehörig verarscht hatte. Er riss die Decke hoch, warf sich darunter und man hörte nur einen quietschenden Uruha, ehe der Deckenberg mit den zwei jungen Männern darunter wild zu wackeln begann. Saga hatte Uruha an den Hüften gepackt und schmiss sich ruckartig herum, sodass Uruha sich windend unter ihm lag. Ehe der große Brünette reagieren konnte, stach ein fieser Finger in seine Seite und begann gnadenlos ihn zu kitzeln. Uruha japste erstaunt auf und lachte drauf los, als sich auch die restlichen Finger seiner Seite widmeten und ihn in eine heftige Lachsalve stürzten. Saga grinste nur amüsiert, als er sah, wie sich Uruha unter ihm wandte und lachend nach Luft schnappte. „…Saga…l-lass... das…!“ Er schmiss sich von links nach rechts, doch konnte er seinem besten Freund und den bösartigen Fingern einfach nicht entkommen. Unbarmherzig attackierte Saga seinen besten Freund, bis er meinte, dass Uruha jetzt genug bestraft worden war. Er ließ von dem anderen ab, der nur schwer atmend und mit geschlossenen Augen seine ‚Kitzelfreiheit‘ genoss. „…Mahh~… wie fies…“ keuchte er und richtete sich leicht auf. Nach Fassung suchend blickte er zu Saga, der sich wieder neben ihn gelegt hatte und irgendwie leer an die Decke starrte. Uruha wusste, wie sehr die ganze Situation mit Tora seinen besten Freund belastete und das wollte er einfach nicht mit ansehen. „Ach, armes Baby, lass dich nicht so runter ziehen, hai? Das ist doch gar nicht deine Art“ versuchte er seinen besten Freund irgendwie zu aufzuheitern und schlug mit einem Mal die Decke weg, unter der sie sich bis eben noch versteckt hatten. „Wir gehen jetzt erst mal schlafen und reden morgen noch mal drüber, ok? Und weil ich dich nicht so traurig allein schlafen lassen will, kommst du heut mit zu mir. Ach, und ich dulde keine Widerrede!“ Bevor Saga überhaupt etwas hätte entgegnen können, wurde er auch schon von Uruha auf die Beine gezogen und in dessen Zimmer geschleift. Na, vielleicht hatte sein bester Freund ja Recht. Er sollte erst einmal ein wenig Abstand zu der Sache bekommen… Als Uruha ihn unsanft aufs Bett verfrachtet und ihn zu allem Überfluss auch noch ausgezogen hatte, teilte er ihm freundlicher Weise mit, dass sie morgen Reita zum Frühstück erwarten würden. Nachdem sich dann auch Uruha seiner Sachen entledigt hatte, lagen sie in dem schönen großen Bett und genossen die Dunkelheit, die ihnen endlich den Schlaf bringen würde. „Nacht Schatz…“ hauchte Saga noch leise murmelnd und Uruha merkte, dass sein bester Freund eingeschlafen war. Er selbst konnte jetzt irgendwie nicht schlafen. Es beschäftigte ihn einfach zu sehr, wie Saga unter Toras „Behandlung“ zu leiden hatte. Was dachte sich der Schwarzhaarige nur dabei? Es schmerzte ihn fast selbst, bei dem Gedanken, wie Saga sich fühlen musste. Tora war nun mal seine große Liebe, ob er sich das jetzt oder erst später eingestehen würde, war egal. Uruha wusste das eh schon eine ganze Weile und bisher hatte er eigentlich immer das Gefühl gehabt, dass auch Tora in diese Richtung neigen würde. Aber warum verhielt er sich dann so? Uruha grübelte noch eine Weile und nahm sich vor, demnächst mal mit Reita zu reden. Immerhin war der Toras bester Freund und eventuell konnte er ihm ja sagen, was im Kopf des Schwarzhaarigen so vor sich ging. Ergeben und fertig mit der Welt drehte sich Uruha noch einmal zu Saga um und betrachtete ihn. Selbst im Schlaf wirkte er unglücklich… Wie er das einfach nicht sehen konnte… Er beugte sich hinab unters Bett und fischte sich eines seiner dort verstauten Kuscheltiere, bevor er sich wieder zu seinem besten Freund umdrehte. Vorsichtig legte er das kleine Plüschtier zwischen Sagas Arme und sah belustigt, wie der Brünette das kleine Vieh sofort umklammerte. Wie Puuutzig! In sich hinein kichernd drehte er sich auf die andere Seite und fiel nach einigen Minuten endlich selbst in den wohlverdienten Schlaf. .-~*~-. „Morgen Schatz!“ Enthusiastisch riss Uruha die schützenden Vorhänge auf und machte es der Sonne möglich, Sagas müde Augen zu attackieren. „Wahh-“ „Nichts ‚waah‘! Du stehst jetzt sofort auf oder möchtest du Reita in deiner Unterhose begrüßen?“ meckerte Uruha und entriss ihm die flauschige Decke. Saga blinzelte nur und nuschelte leise „Als hätte der was dagegen…“, ehe Uruha ihm schon das Wort abschnitt. „Und nebenbei bemerkt könntest du dich ja mal um deine Körpermitte kümmern. Ich kann mir schon denken was du heute Nacht geträumt hast, mein Lieber! Und das in meinem Bett!“ So schnell sein bester Freund ins Zimmer gestürmt war, so schnell war er auch schon wieder verschwunden und Saga hörte, dass die Küche Uruhas nächstes Opfer war. Die arme Küche… Aber egal! Was hatte Uru grade gesagt? Er richtete seinen Blick auf die Mitte seines Körpers und konnte nur gedehnt Aufseufzen. Oh Mann, das war ja so was von klar… Gerade als er sich aufstemmen wollte, bemerkte er einen plüschigen Haufen in seinen Händen und schaute verdutzt auf das Etwas, was er dort umklammert hielt. Nanu? Er hob das Stück Stoff vor seine Augen und fragte sich innerlich, ob er jetzt vielleicht durchgedreht war. Ein Kuscheltier? Wo zur Hölle kam das denn her… Naja, wie dem auch sei… Er hörte das Bad schon förmlich nach ihm rufen. Eilig ging er ins angrenzende Badezimmer, um sich fertig zu machen, damit er Uruha nicht noch mehr Angriffsfläche zu bieten hatte. Unter der Dusche entledigte er sich seines ‚kleinen‘ Problems und dachte dabei an Tora. Somit war auch dies schnell erledigt und gerade als er aus der Wanne stieg, hörte er ein Sturmklingeln an ihrer Wohnungstür. Typisch. Konnte nur Reita sein. Warum auch immer hatte es sich der Schwarzblonde zur Angewohnheit gemacht, nicht nur sie, sondern auch das ganze Haus über seine Ankunft zu informieren. Schnell trocknete er sich ab, hörte schon Uruha im Flur aufquietschen und die anschließende laute Lache Reitas. Das waren aber auch zwei Spaten… Schnell zog er sich an und riss mit einem Schwung die Badezimmer Tür auf. Verdutzte Köpfe drehten sich in seine Richtung, als ein überschwängliches „Reii~ta, da bist du ja, mein Retter in der Not!“ den kleinen Flur erfüllte. „Saga-chaaa~n“ säuselte Reita breit grinsend und schritt auf den Brünetten zu, wo ihn sogleich eine kräftige Umarmung erwartete. „Pass auf, Uru hat wieder ‘nen zickigen Morgen“ warnte er Reita flüsternd vor, sodass Uruha es garantiert nicht gehört hatte. Reita nickte nur grinsend und entließ den Brünetten, um sich mit diesem und Uruha in die Küche zu begeben. „Huh? Uru! Wann hast du das denn alles herbeigezaubert?“ kam es verblüfft von Saga, als er sich den reichlich gedeckten Frühstückstisch besah. „Ich bin halt schon ein Weilchen wach mein Lieber, während du ja unbedingt mit deinem neuen besten Freund dem Plüschhasen kuscheln musstest!“ Heiteres Lachen drang durch den Raum und Saga sah nur noch, wie Reita sich belustigt auf die Oberschenkel klatschte. „Wa-, eh, …argh!“ Saga wusste einfach nicht was er darauf entgegnen sollte und überließ Uruha seinen Triumph, der diesen nur siegessicher schmunzelnd auskostete. „Kommt her meine Süßen und lasst es euch schmecken!“ wies Uruha seine beiden Freunde an, Platz zu nehmen und sein kulinarisches Werk zu zerstören. Hach, es war wirklich ein ausgelassener Morgen. Reita hatte es sich nicht nehmen lassen, mit einer aufgeschnittenen Tomate nach Uruha zu werfen und das Stück Obst zielsicher in dessen gestylten Haaren zu versenken. Saga und der Blondschwarze konnten nicht mehr vor Lachen, doch verging ihnen das recht schnell, als sich Uruha ausreichend revangierte. Letzten Endes artete es zu einer Essenschlacht aus, in deren Folge die gesamte Küche eher einer Biomüll-Station glich, die gerade in einem Schwung die neueste Abfalllieferung bekommen hatte. Die Küchenschränke trieften vor Marmelade, überall verzierte Uruhas ehemals feinsäuberlich geschnittenes Obst die Möbel und am Fenster klebte eine dicke runde Salamischeibe, die sich langsam ihren Weg abwärts bahnte. Die drei Freunde lagen lachend auf dem Boden, hatte sich doch gegen Ende die Schlacht zu einer wilden Rangelei entwickelt, die auf dem mittlerweile verschmierten Fußboden zugetragen worden war. Die Krönung war jedoch, als Reita in der Hitze des Gefechts gegen einer der Küchenstühle stieß und dieser mit einem dumpfen Knall auf seinem Dickschädel landete. Laut grölend wanden sich Saga und Uruha auf dem Boden umher und lachten den armen Schwarzblonden aus, der nun sicherlich eine dicke Beule davon tragen würde. Aber es wäre nicht Reita gewesen, wenn er für seine eigene Dummheit nicht mindestens ein genauso lautes Lachen übrig gehabt hätte, wie seine beiden Freunde. Und so lagen die drei schließlich immer noch leicht glucksend auf dem Boden und erholten sich von ihren Rumalbereien, die sie manchmal einfach überkamen. „Maah, das wird ‘ne fette Beule sag ich euch“ schniefte Reita gekünstelt und strich sich über die verletzte Stelle an seinem Kopf. „Ach“ ertönte sofort Sagas amüsierte Stimme, „ein kleiner Klaps auf den Hinterkopf soll doch Wunder bewirken, ReiRei, und bei dir würde doch eh nur noch ein Wunder helfen.“ Ein fieses Grinsen umspielte Sagas Züge, als er sah, wie Reita ihm einen fassungslosen Blick schenkte und sich sofort zu Uruha drehte. „Uru, hast du das gehört? Schau mal wie gemein Saga zu mir ist!“ Mit übertrieben wehleidigen Augen beschwerte sich der Schwarzblonde bei dem großen Brünetten und versuchte damit unverkennbar Uruhas Mitgefühl auf sich zu ziehen. „Saga! Unser armer Rei kann doch nichts dafür, dass er nun mal ist, wie er ist“ reagierte Uruha sofort und erntete eifriges Nicken Seiten Reitas, bis dieser erst realisierte, was Uruha da gerade überhaupt gesagt hatte. „Moah, zwei gegen einen, wie fies ihr seid!“ Beleidigt schnaubte Reita auf und zeigte den anderen beiden im Schneidersitz einfach die kalte Schulter. Diese Brünetten konnten darüber allerdings nur herzlich lachen, tauschten einen kleinen High-Five aus und rutschten dann doch zu dem Schwarzblonden auf, um diesen mit vielen Versuchen zu besänftigten. Nachdem sie es geschafft hatten, Reita aus seinem bockigen Loch zu ziehen, machten sich die drei daran, den Saustall wieder zu beseitigen. Dass dies jedoch mehrere Stunden in Anspruch nehmen würde, hätten sie ehrlich gesagt nicht erwartet und so schworen sie sich danach, nie wieder in einem Raum mit so vielen Gegenständen eine Essenschlacht zu veranstalten. Vollgeschmiert von oben bis unten aber endlich fertig mit der ewigen Putzaktion entledigten sie sich erst einmal ihrer dreckigen Klamotten, die schnell ihren Weg in den Wäschekorb fanden. Grinsend standen die drei jungen Männer in dem nun doch recht engen Bad und musterten sich gegenseitig. „Rei du hast ja richtige Bauchmuskeln bekommen“ stellte Saga amüsiert fest und hob schon seine Hand, um leicht über Reitas Bauchpartie zu streichen. „Ja, echt mal, das sieht heiß aus!“ stieg auch Uruha sofort darauf ein und stellte sich dicht vor den Schwarzblonden, ehe auch er unverhohlen begann, über Reitas Haut zu streichen. Der umschmeichelte Mann lachte nur auf und verkreuzte seine Arme hinter seinem Kopf, ehe er genüsslich die Augen schloss. „Da seht ihr mal was Training so bringt. Genießt den Kontakt meines delikaten Ergebnisses.“ Mehr als ein leises Kichern Seiten Uruhas bekam er darauf nicht, merkte jedoch sofort, wie sich ein warmer Oberkörper dicht an seinen Rücken drängte. „Das erinnert mich an etwas“ hauchte Saga dem Schwarzblonden verführerisch ins Ohr, sodass dieser kurz erschrocken zusammen zuckte. „Oh ja, mich auch“ ertönte sofort Uruhas amüsierte Stimme, ehe Reita das dazugehörige Grinsen sah, welches sich auf die feinen Lippen gelegt hatte. „Und diesmal lieg ich unten?“ fragte Reita belustigt, wand sich aus Sagas halber Umarmung und hauchte den beiden jeweils einen Kuss auf die Wange, ehe er die eindeutigen Anmachversuche einfach abtat. „Nicht mit mir meine Süßen, außerdem kann das unser Uru-Schneckchen doch eh viel besser.“ Ein letztes Mal beugte sich Reita zu seinem brünetten Freund und drückte diesem einen feuchten Kuss auf, ehe er sich an einem stetig grinsenden Saga vorbeischob, um sich dessen Kleiderschrank zu widmen. Reita hatte nämlich tatsächlich das große Privileg, sich an Sagas Sachen zu bedienen und nutzte seine Kleiderarmut prompt schamlos aus. Uruha musste Saga wirklich besänftigen, war er doch was seine Klamotten und deren Verleih anging, sehr penibel und so kochte er innerlich, als Reita bewusst seine besten Stücke für sich selbst auswählte. „Wehe den Sachen passiert was, Rei, sonst kannst du deine heißgeliebte Bandit aus der Schrottpresse ziehen!“ Saga knurrte, doch Reita lachte nur heiter auf. „Keine Sorge, mein Lieber, deinen Schätzen wird genauso wenig passieren wie meinem Baby“ überzeugte der Schwarzblonde Saga mit einem breiten Grinsen vorerst davon, dass seinen Klamotten wirklich nichts zustoßen würde. „Und Leute, wie sieht‘s aus? Heute Abend wieder ins Sixties?“ fragte Reita irgendwann, als sie mehr oder weniger erschöpft auf der Couch im Wohnzimmer gammelten. „Au jaa, das ist ‘ne super Idee!“ rief Uruha sofort begeistert und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Kommst du auch mit Schatz?“ sah er ihn fragen an und erhaschte den Blick des Brünetten, der ihm anscheinend irgendetwas damit vermitteln wollte. Und Uruha verstand sofort. „Du, sag mal Rei, würden Hiroto und Tora auch mitkommen heute Abend?“ Wie Uruha es immer schaffte, so unauffällig zu klingen, obwohl er gezielt auf etwas hinaus wollte, war wirklich ein Wunder... „Ehh, also Tora kann heute nicht, der meinte, er hat heute Abend noch länger zu arbeiten. Aber ich hab vorhin schon Pon angerufen und der meinte, er ist auf jeden Fall dabei.“ Super, Reita hatte es nicht mitbekommen, dass der große Brünette mit seiner Frage etwas beabsichtigt hatte. Wahrscheinlich beeinträchtigte die mittlerweile wirklich große Beule an seinem Kopf seine sowieso nicht vorhandene Sensibilität. „Also ich bin auch dabei!“ ließ Saga jetzt verlauten und erntete nur ein heiteres „Yeah, heut Abend wird gefeiert!“ seitens Reita, der sich anschließend schwungvoll erhob. „So ihr Hübschen, ich schwing mich jetzt auf mein Baby und dann sehen wir uns heute Abend um 22 Uhr vorm Sixties. Ich will was Heißes an euch sehen, sonst nehme ich euch nicht mit, verstanden?“ Ein schelmisches Grinsen huschte über Reitas Gesicht, ehe er sich seine Sachen schnappte und in den Flur lief. Die beiden Brünetten erhoben sich ebenfalls und folgten Reita in den Flur. Uruha lehnte sich gegen die Wand neben der Tür, wo er schmunzelnd „Muss der sagen, dem ständig das Wasser im Mund zusammen läuft, wenn er uns sieht…“murmelte und Saga nur ein leises Aufglucksen entlockte. „Ich hab dich schon verstanden Liebes“ ertönte es von Reita, der sich schnell zu Uruha beugte und ihm verspielt ins Ohrläppchen biss. „Aber ihr seid ja nun mal auch zum Anbeißen!“ Er drehte sich zu Saga, schenkte diesem noch eine feste Umarmung und schritt mit einem „Bis heute Abend!“ durch die Wohnungstür. Mit einem lauten Knall schwang Uruha die Tür hinter dem Schwarzblonden zu und musterte seinen besten Freund. „Wir haben noch voll viel Zeit, willst du was bestimmtes machen?“ Er setzte sich in Bewegung und schleifte Saga dabei einfach mit sich zurück ins Wohnzimmer, wo er sich mitsamt seinem besten Freund auf die Couch plumpsen ließ. Dieser rutschte nur halb in die weichen Polster und überlegte kurz. „Ne nicht wirklich. Also Chibi muss noch sauber gemacht werden und ‘ne Wäsche sollten wir auch noch aufsetzen. Und wenn wir fertig mit dem Haushaltskram sind, können wir ja noch schnell zum Lawson und uns dann ‘nen Film reinschmeißen. Was meinst du?“ Uruha hatte sich neben ihm auf die Lehne gesetzt und dachte kurz nach, bevor er seine Zustimmung kundtat. „Also ich mach die Wäsche!“ sicherte er sich schnell seine Aufgabe und sprang auf, damit Saga auch ja keinen Einwand erheben konnte. Der Brünette schmunzelte nur leicht, war es ihm eh schon klar gewesen, wer welche Aufgabe übernehmen würde. Uruha hasste es, den Käfig zu säubern. Für solche Aufgaben war er sich definitiv immer ein wenig zu fein. Aber was soll’s. Saga hatte damit kein Problem und so gingen sie beide ihren Aufgaben nach. Nachdem sie sich etwas leckeres zu Essen gekauft und danach „Queer as Folk“ reingelegt hatten, machten sie sich schick für den kommenden Abend, was zumindest bei Uruha schon wieder Ewigkeiten dauerte. „Mach hin jetzt! Jedes Mal kommen wir zu spät wegen dir, das kann ja wohl nicht wahr sein!“ meckerte Saga lautstark und ließ Uruha in sich zusammenschrumpfen „Tut mir ja leid… Bin sofort fertig, ok?“ nuschelte er nur, denn gerade fürchtete er sich wirklich ein bisschen vor seinem besten Freund. Wenn dieser ihn so anfuhr, wagte es der große Brünette nie zu widersprechen. Irgendwie kamen sie dann doch endlich beim Sixties an, vor dessen Eingang schon Reita und Hiroto auf sie warteten. „Uru-chaaa~n“ ertönte ein lautes Quietschen und schon wurde er von dem kleinen Wirbel besprungen. „Und mein Cousenchen ist auch dabei, oh wie hab ich dich vermisst!“ plapperte Hiroto weiter und ließ nun auch Saga an seinen Sprungfähigkeiten Teil haben. Dieser brummte nur leicht genervt, doch Uruha hob den kleinen Jungen leicht an und verpasste ihm einen feuchten Schmatzer auf die Stirn. „Na Liebes, alles klar bei dir?“ fragte er und bekam ein freudestrahlendes „Ja klaaa~r, wie immer halt!“ entgegen gepustet. Auch Reita kam zu ihnen heran getreten und musterte Saga und Uruha einmal ausgiebig von oben bis unten. „Ja, also so nehme ich euch definitiv mit rein“ meinte er dann mit einem breiten Grinsen im Gesicht und schenkte seinen Freunden kleine Begrüßungsküsschen auf die Wangen. „Ach, wartet Leute. Heut ist zwar Tora nicht dabei aber ich hab ‘ne Idee!“ fiepte Hiroto plötzlich auf, als sich die verbliebenen drei gerade Richtung Schlangenende begeben wollten. Unter fragenden Blicken kramte er sein Handy hervor, tippte irgendetwas und hielt es sich dann ans Ohr. Gespannt betrachteten die drei Männer Hirotos Mimik, die sich nach kurzer Zeit zu einem unmöglich breiten Lächeln verzog. „Miyaaa~, ich bin’s Hiroto! Du, wir stehen vorm Sixties und haben keine Lust uns jetzt an die lange Schlange anzustellen. Mann, die ist wirklich lang! Der Club läuft gut, oder?“ Ungläubig starrten die andern den kleinen Wirbel an, als dieser erst mal ein ausschweifendes Gespräch mit Miyavi über dessen Club beginnen wollte. Also wirklich… Gab‘s denn so was? Reita stupste den Kleinen leicht gegen die Schulter und fing somit Hirotos Blick ein. „Könnt ihr das nicht drinnen klären? Es ist kalt und wir wollen rein.“ – „Ach jaa, genau. Du, Miya, die andern wollen jetzt rein, wir können das ja auch gleich bequatschen. Kommst du eben raus und sagst den Türbullen Bescheid? – Ja, ok, danke. Dann bis gleich!“ Mit einem leisen ‚Klack‘ klappte er sein Handy zu und sah strahlend zu seinen Freunden. „Miya kommt jetzt raus, toll oder?“ Auch wenn Hirotos überschwängliche Kontaktfreudigkeit des Öfteren einfach nur nervig war, so war es doch manchmal wirklich von Vorteil diesen immer plappernden Flummi dabei zu haben. „Coole Sache“ sagte Reita noch, ehe er sich bei Uruha einhakte und mit diesem zur Eingangstür schritt. Gekonnt die vielen neidischen Blicke ignorierend schlenderten sie zu der schweren Tür und sahen auch schon Miyavi mit einem der Türsteher plaudern. „Miyaaaaaa~“ quietschte Hiroto plötzlich viel zu laut, sodass sich die drei Freunde erschrocken die Ohren zu hielten. Doch das war eh nicht mehr nötig, da sich Hiroto schon in Bewegung gesetzt und Miyavi mit einem Satz angesprungen hatte. „Miya du siehst toll aus!“ strahlte er den großen Mann an, der nur seine Arme um den Kleinen Schlang und sich einmal schwungvoll um die eigene Achse drehte, sodass Hiroto fast umherflog. „Na Momo-chan, wie geht’s?“ lächelte Miyavi den Kleinen an, nachdem er wieder zum Stillstand gekommen war. „Jetzt noch besser als vorher!“ Lachend sprang Hiroto von Miyavis Armen und stellte sich wieder zu seinen Freunden. Diese schauten sich nur fragend an, ehe sich Uruha leicht zu Reita beugte und verwirrt „Wieso nennt er ihn Momo?“ flüsterte. „Ich hab keine Ahnung…“ flüsterte Reita zurück und zog Uruha mit sich, als sich die andern endlich in Bewegung setzten. „Ach ja, “ ergriff Miyavi das Wort und wandte sich an seinen Türsteher. „Meine Freunde hier dürfen jederzeit kostenlos und ohne anzustehen in den Club. Sag das deinen Leuten, ja?“ Freundlich klopfte er dem Bullen von Mann auf die Schulter, als dieser ihm nur ein kurzes Nicken schenkte. „Na dann kommt mal“ sagte Miyavi und führte sie durch den langen Gang hinein in den prall gefüllten Raum, der irgendwie noch fantastischer wirkte, als das letzte Mal. Uruha erkannte die ganze Fläche kaum wieder, waren doch viele Podeste schon wieder umgebaut und irgendwie war dieser Facettenreichtum echt geil. Miyavi lief immer noch vor ihnen, grüßte hier und da irgendwelche Leute und führte sie schließlich zu einer unscheinbaren Treppe, am Rande einer mit riesigen schwarzen Pailletten verzierten Wand. Saga, Uruha und Reita tauschten fragwürdige Blicke aus, wobei Hiroto nur freudig neben dem großen Mann hertänzelte und das Ziel anscheinend schon zu kennen schien. An der obersten Treppenstufe angekommen, verschlug es den beiden Brünetten und ihrem Schwarzblonden Freund einfach nur die Sprache. Fuck, wie geil war das denn! Sie befanden sich auf der oberen, in der Luft hängenden Ebene, direkt über der Tanzfläche, wo sie einfach nur den geilsten Blick auf den Club überhaupt hatten. Und eine eigene Bar gab’s hier oben auch noch! Was musste man dazu noch sagen? „Yeah, Baby, wie geil!“ Reita konnte sich nicht zurück halten, stürmte zum Geländer und ließ seinen Blick über den Raum unter ihm schweifen. „Ich fühl mich königlich!“ Enthusiastisch drehte er sich zu den anderen um und meinte grinsend „Nennt mich König-Reita, meine Untertanen!“ Er erntete nur leises Gelächter und sah, wie sich Miyavi und Hiroto auf eine gigantische Sitzfläche begaben, die in der Mitte angeordnet war. Saga und Uruha lehnten an der anderen Seite am Geländer und schienen sich über irgendetwas lustig zu machen, was sie anscheinend unten auf der Tanzfläche entdeckt hatten. Er selbst schwang sich zu Hiroto und Miyavi auf die Couch und sah beinahe verdutzt, wie Miyavis lange Finger hauchzart über Hirotos Wange strichen, der seinem Gegenüber ein Lächeln schenkte, das zum dahinschmelzen war. „Huh? Seid ihr zusammen?“ fragte Reita direkt und sah, wie sich Hirotos und Miyavis Blicke belustigt auf ihn richteten. „Hmm, ich weiß nicht, sind wir das?“ fragte Hiroto mit einem schelmischen Grinsen im Gesicht und linste zu Miyavi, der nur gleichermaßen ein schiefes Schmunzeln auf den Lippen trug. „Mhh, nein, sind wir nicht.“ Trotz der Worte kicherte der Kleine nur und hauchte dem großen Mann einen Kuss auf, den dieser sogleich erwiderte. Reita kam sich irgendwie leicht ausgeschlossen vor. Obwohl sich Hiroto und Miyavi gerade mal eine Woche kannten, verhielten sie sich, als hätten sie schon eine Ewigkeit was am Laufen. Hatte er irgendetwas verpasst? „Ach, möge euch einer verstehen“ seufzte Reita nur, vergaß jedoch nicht, seinem Wissensdrang nachzugehen. „Und habt ihr euch schon öfter getroffen?“ fragte Reita erneut, da er einfach immer und überall im Bilde sein musste. Er war mit hoher Wahrscheinlichkeit der neugierigste Mensch auf Erden, aber was sollte das schon. Jeder hat doch seine Macken, oder? „Naja“ begann Miyavi, „‚getroffen‘ beschreibt es vielleicht nicht genau, aber wir kennen uns mittlerweile schon recht…“ kurz schien der kunterbunte Mann nach einem passenden Wort zu suchen, „…recht gut!“. Hiroto lachte auf und zwickte Miyavi einmal verspielt in die Wange. „Jetzt sag das nicht sooo~, Reirei darf alles wissen!“ begann der Kleine zu plappern und schaute wieder zu dem offensichtlich verwirrten Reita. „Ich bin in letzter Zeit öfters bei ihm gewesen, weißt du.“ Erklärte er sich und Reita wurde schlagartig bewusst, was Miyavi mit seinem Kauderwelsch gemeint hatte. „Aaach, verstehe! Pon, du kleines Ding angelst dir erst mal den Clubbesitzer“ lachte der Schwarzblonde und tätschelte Hirotos Kopf. „Hast ja ‘nen feines Gespür!“ „Ach, das ist mir doch egal“ meinte der Kleine nur und schaute freudig zu Miyavi. „Ich mag ihn einfach total gern!“ Ein kleines Zwinkern dem ein Luftkussfolgte und Miyavi konnte nicht umhin, aufzulachen. „Ach Momo-chan, du bist mir schon einer.“ Jetzt pattete auch er den kleinen Pon, der kichernd die Augen zusammen kniff. „Uh, wir verhauen Pon? Ich will auch!” ertönte es gerade noch, ehe sich die Couch absenkte und ein großes Etwas auf die Liegenden zuflog. „Saga nicht doch…“ Uruha klatschte sich nur theatralisch gegen die Stirn, als er sah, wie Saga sich mit Anlauf auf die Sitzfläche zu den anderen warf. „Ahh, Saga du zerquetscht miiich“ krächzte eine dumpfe Stimme, die unweigerlich zu Reita gehörte, der schmerzlicher Weise als Landefläche für die Saga-Airline dienen musste. Hiroto und Miyavi lachten laut auf und auch Uruha prustete los, als er sich das Spektakel auf der Couch besah. „Ups, sorry Rei, war nicht geplant. Auch wenn du ein echt gutes Kissen abgeben würdest“ witzelte der Brünette noch, bevor er sich schwerfällig von dem zerquetschten Schwarzblonden erhob. Dieser erfreute sich nur seiner neu gewonnenen Fähigkeit zu atmen und warf Saga einen klagenden Blick zu. Bevor er zu seiner verbalen Revange ansetzen konnte, ertönte schon Miyavis Stimme, der bei seinem privaten Barkeeper eine Runde Geishonnen für alle bestellte. Man war das klasse Connections zu haben. Daran konnte man sich ja richtig gewöhnen! Uruha schwang sich mit auf die Sitzgelegenheit und lenkte Reita von seiner Streitsucht ab, indem er ihn in auf einen leckeren Fang aufmerksam machte, den er vor kurzer Zeit auf der Tanzfläche entdeckt hatte. Sofort sprang der Schwarzblonde auf und rannte zum Geländer, wo er seinen Blick umherschweifen lies. „Wo meinst du denn, Uru?“ rief er laut und bekam nur ein ebenso lautes „Da hinten, bei dem neongrünen Aufsteller!“ als Antwort zurück. Als Reita endlich besagtes Objekt fixiert hatte, breitete sich ein verruchtes Grinsen auf seinen Lippen aus, über die er sich blitzschnell einmal drüber leckte. Mit einem Satz war er zurück bei der Couch, meinte gerade noch „Hast ja so was von Recht, Uru! Ich muss weg“ und schon war er die Treppe hinabgestürmt. Uruha schüttelte nur schmunzelnd den Kopf. War doch immer das gleiche mit Reita. Ob er innerlich Rekorde aufstellte, wie schnell er es schaffte, Leute rumzukriegen? Zuzutrauen wäre es ihm auf jeden Fall. Plötzlich spürte er einen spitzen Finger in seiner Seite und schaute überrascht zu Saga, der ihn auffordernd ansah. „Hm? Was?“ fragte er sichtlich verwirrt und zog unbewusst eine Augenbraue in die Höhe. „Hast du gehört was Miyavi grad gesagt hat?“ meinte sein bester Freund, woraufhin er diesem nur ein „Nee, was denn?“ entgegnen konnte. „Miyavi, sag doch Uru noch mal, was du uns eben erzählt hast“ wandte sich Saga an Miyavi, dessen Blick zu Uruha huschte, ehe er zu sprechen begann. „Ach, ich meinte nur, dass wir immer noch Mangel an fähigen Tänzern haben. Echt schwer welche zu finden, die das Gesamtpacket mitbringen. Aber irgendwie werd ich schon welche finden müssen.“ Auf Uruhas Lippen legte sich mit einem mal ein fürchterlich breites Grinsen, das hoch bis zu seinen strahlenden Augen reichte. „Darf ich mich vorschlagen?“ Ein anzüglicher Blick traf Miyavi, auf dessen Zügen sich nach einem kurzen Moment ein verschmitztes Lächeln ausbreitete. „Wenn du möchtest, gebe ich dir auch eine kleine Kostprobe“ sprach Uruha weiter und leckte sich einmal provokant über die delikaten Lippen. Miyavi lachte. „Ach, Uruha, das brauchst du gar nicht. Ich hab dich letztes Mal schon tanzen sehen, aber es erschien mir irgendwie unpassend, dich bei unserem ersten Treffen sofort zu fragen. Aber wenn du dich vorschlägst, nehme ich gerne an.“ Breit lächelnd streckte er Uruha seine Hand entgegen, der freudestrahlend einklatschte. „Yeah, geil. Das wollte ich schon immer mal machen!“ „Über die vertraglichen Sachen reden wir später. Jetzt wird erst mal auf meinen neuen Mitarbeiter angestoßen!“ Genau zum richtigen Augenblick wurde ihnen das bereits bestellte Gesöff vor die Nase gesetzt und die Freunde stießen mit einem lauten „Kampai!“ auf Uruhas neuen Job an. Die nächsten Stunden vergingen wie im Flug. Dank Miyavi und den damit kostenlosen Getränken hielten sie sich nicht zurück und becherten was das Zeug hielt. Vor allem Saga schien am heutigen Abend seinen Gefallen am Geishonnen gefunden zu haben und kippte mehr davon runter, als wahrscheinlich gut für ihn gewesen wäre. „Also ich muss ja sagn“ lallte der Brünette, als er seinen Arm um Uruha schlang und sich dicht zu ihm beugte. „Du siehs so heiß heute aus Baby, da bekommich richtig Lust.“ Unverwandt drückte Saga seinen besten Freund einfach in die Couch und verwickelte ihn in ein heißes Zungenspiel, das der Brünette nach einem kurzen Auflachen begeistert erwiderte. Oh ja, auch Uruha hatte sich heute schon einiges an Alkohol gegönnt. Und Saga war nun mal einfach zum Anbeißen… Er schlang sein Bein um seinen besten Freund, ignorierte das amüsierte Lachen Miyavis, war er doch viel zu sehr benebelt von Sagas Kuss, seiner Nähe und dem warmen Gefühl, dass sich durch seinen Körper ausbreitete. Der heiße Körper in seinen Armen drückte sich nur noch enger an sich und gerade, als Uruha ein lautes Aufkeuchen nicht mehr unterdrücken konnte, drang eine ihm wohl bekannte Stimme in seine Gehörgänge. „Taka, kommst du mal eben? Wir haben-“ Die Stimme stockte anhand Uruhas Laut und den Brünetten durchfuhr mit einem Mal ein so eiskalter Schauer, dass er in all seinen Bewegungen stoppte. Beinahe verängstigt öffnete er seinen Augenlider, sah verschwommen zu dem Mann auf, dessen auf ihn gerichteter, abweisender Blick augenblicklich einen schmerzhaften Stich durch seinen Körper jagte. Er registrierte gar nicht, wie Saga ihn weiter bearbeitete und verführerisch an seinem Hals knabberte. All seine Sinne waren auf den Mann vor ihm gerichtet, nahmen genau wahr, wie der Gesichtsausdruck so langsam ins Angewiderte wich und er nur abschätzend gemustert wurde. Uruha war wie paralysiert, starrte nur weiterhin in diese kalten Augen, die sich mit einem unpassend amüsierten Funkeln füllten, ehe sie sich von ihm abwandten und nun auf Miyavi ruhten. Er hörte kaum, wie Miyavi mit dem anderen sprach, sah diesen Mann einfach nur an, bis sich plötzlich sein kurzzeitig vermisster Charakter meldete und ihn trotzig aufschnauben ließ. Zügellos widmete er sich wieder seinem besten Freund und begann nun erst Recht, wollüstige Laute über seine vollen Lippen weichen zu lassen. Sollte dieser Kerl ihn doch so scheiße angucken wie er wollte, er hatte hier immerhin seinen Spaß. Und das auch ohne dessen Gefallen… Trotzdem verfolgte Uruha das kurze Gespräch der beiden Männer mit gespitzten Ohren, ehe sich die eigentlich so tolle Stimme entfernte und anscheinend die Treppe hinabstieg. Offenbar hatte der Kerl weiter zu arbeiten und Uruha würde am heutigen Abend aufs tunlichste vermeiden, die untere Bar anzusteuern. Da war er sich sicher… Nach einer ganzen Weile, in der er und Saga sich ordentlich angeheizt, dann allerdings doch noch beschlossen hatten, aufzuhören, so lange sie dazu in der Lage waren, begaben sie sich zusammen mit dem anderen, ebenfalls ziemlich angeheiterten Pärchen auf die Tanzfläche, wo Hiroto und Miyavi unverzüglich zur Schau stellten, wie „recht gut“ sie sich mittlerweile doch kannten. Kurz sahen sie noch Reita, der wild rumknutschend mit irgendeinem blonden Kerl tanzte, der trotz seiner eher mickrigen Größe anscheinend ordentlich etwas in der Hose trug. Als auch Uruha und Saga endlich in Fahrt gekommen waren, fackelte der große Brünette nicht lange und überredete seinen neuen Chef, ihm schon am heutigen Abend auf eines der Podest zu lassen, das der breiten Masse seine Tanzkünste nicht länger vorenthalten würde. Es dauerte nicht lange, bis Miyavi ihn zu einem Angestellten schickte, der ihm endlich eines der freien Podeste zuteilte, auf dem Uruha nach kurzer Zeit den Umstehenden mit heißen Hüftschwüngen und lasziven Bewegungen ordentlich einheizte. Oh ja, er war definitiv wie gemacht für diesen Job! Saga hatte sich derweil sturzbetrunken irgendeinen Typen geangelt, der ihn auf der Tanzfläche mehr als eindeutig umgarnt und ihm deutlich gezeigt hatte, dass er nicht nur mit dem Brünetten tanzen wollte. Und ganz ehrlich, Saga genoss das. Er hatte den ganzen Abend über immer wieder an Tora denken müssen, was wahrscheinlich der Hauptgrund dafür war, dass er willig auf einen Absturz zusteuerte. Aufreizend tanzte er mit dem fremden Mann, ließ sich von dessen viel zu muskulösen Armen halten, als er sich lasziv nach hinten reckte, ein Bein um seinen Tanzpartner schlang und seine vom Schweiß schimmernde Brust präsentierte. Wann genau er sich seines Oberteils entledigt hatte, wusste er nicht mehr, lief doch eh alles mit einer unglaublichen Geschwindigkeit an ihm vorbei. Raue Hände fuhren ihm über die Brustwarzen, zwickten leicht hinein, ehe er eine feuchte Zunge spürte, die die steifen kleinen Nippel umspielte. Er keuchte und stöhnte leise, viel zu sehr war er schon weggetreten um zu realisieren, was er hier gerade mit sich machen ließ. Er war zwar noch nie bzw. nur sehr selten der dominante Part, doch wie zügellos und ungehemmt er sich jetzt hier zeigte, hätte er selbst wohl unter normalen Umständen als ZU schlampig empfunden. Und das mochte schon etwas heißen… Sein Becken presste sich gegen das des anderen, rieb sich dagegen, er stöhnte und haschte nach Luft, die Augen stets geschlossen und längst in einer anderen Welt versunken. Der fremde Mann schien zu merken, dass er im Moment alles mit Saga tun konnte und so tanzte er sich und das willige Etwas langsam aber zielsicher aus der bebenden Masse hinaus Richtung Backroom. Plötzlich fand sich Saga an einer kühlen Wand wieder, doch nahm er das alles nur noch durch einen verzerrten Filter wahr und fragte sich nicht einmal, was dieser Kerl da überhaupt mit ihm anstellte. „Kommt her“ hörte er dumpf und relativ weit entfernt irgendeine Stimme, doch konnte er nicht zuordnen wer wohin und warum her kommen sollte. Er spürte nur noch überall Hände und durch einen Schleier nahm er war, wie sich mittlerweile mehr als nur dieser eine Typ an ihm vergingen. Doch hatte Saga einfach keine Kontrolle mehr über seinen Körper, geschweige denn seinen Verstand und so ließ er in Trance einfach alles geschehen. Tief in sich drin dachte er an Tora. Und dass er doch eigentlich nur diesen einen Mann wollte. Aber warum wollte der ihn nicht? Was war falsch an ihm? Warum spielte er nur mit ihm… Völlig absent spürte Saga ein kräftiges Ruckeln und öffnete schwerfällig seine Augenlider, die flackernd immer wieder zudriften wollten. Verschwommen sah er einen großen Schatten vor sich und er merkte, dass die Berührungen, die bis eben noch über seinen ganzen Körper gewandert waren, verschwunden waren. „Verpiss dich! Der gehört uns“ hörte er dumpf jemanden schreien, woraufhin nur ein schmerzverzogener Laut ertönte. Saga kapierte nicht was hier vor sich ging und so stemmte er sich langsam auf, war er doch anscheinend leicht an der Wand hinabgerutscht. „Wasn looo~s“ lallte er undeutlich und versuchte, den großen Schatten vor seinen Augen zu fixieren. Nach und nach erkannte er, dass es gar kein Schatten war, der da vor ihm stand, sondern ein Mann, der ihn nun heftig an den Schultern rüttelte. „Hey!“ dröhnte eine tiefe Stimme, die sich irgendwie warm anhörte. „Hey, komm zu dir!“ Wieder durchfuhr ein Schütteln seinen ganzen Körper, was den Brünetten nur unwillig murren lies. „Ey nich so schüddln, das’s alles nich fest.“ Völlig zusammenhangslos brabbelte er irgendwelches Zeug vor sich hin und merkte gerade noch, wie der Mann ihn einfach mit sich zog. Ein Arm stütze ihn beim Gehen, drückte ihn eng an den warmen Körper und nahm Saga jegliche Entscheidung ab, ob er jetzt überhaupt mitgehen wollte oder nicht. „Wir gehen jetzt, komm“ sprach die warme Stimme wieder zu ihm und irgendwie keimte in Saga der Wunsch auf, den anderen einfach machen zu lassen. Es fühlte sich irgendwie gut an…. Der starke Arm führte ihn, geleitete ihn durch verschwommene Gänge und wäre Saga nicht so oft kurz vor kleineren Stürzen gewesen, hätte er bemerkt, wie der Mann neben ihm ihn mit einem leicht mitleidigen Blick musterte. Ein leises Seufzen war zu vernehmen, ehe der Mann nur leise „Wie viel hast du nur getrunken…“ nuschelte und das torkelnde Etwas Richtung Clubausgang führte. ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Note: An dieser Stelle bietet es sich an, den OS "Rising Cocoon ~ Virgin Soil" zu lesen~ http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/473039/255249/ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)