Butterflies and Hurricanes von Losy () ================================================================================ Kapitel 1: ~Eins~ ----------------- Das erste Kapi, yeha! Ich widme es mir selbst. Viel Spaß beim Lesen, denn den hatte ich definitiv beim Schreiben ^^ Ich freu mich riesig über Kommentare und noch mehr über Vorschläge oder neue Ideen. Ich bin so much open for that! ^^ En-Joy! (Der Bruder von Schwester-Joy xDD~) ~~~~~~*°*~~~~~~ „Jetzt mach endlich, Uru, die anderen warten sicherlich schon auf uns!“ Ein wenig skeptisch aber doch schmunzelnd musterte der junge Mann seinen besten Freund, der immer noch fieberhaft damit beschäftigt war, seine Haarsträhnen perfekt in Szene zu setzen. Der leicht grimmige Ausdruck in den Augen und die zusammengekniffenen Lippen des anderen ließen ihn jedoch darauf schließen, dass dieser mit seiner momentanen Frisur überhaupt nicht zufrieden war. „Mann Saga, jetzt hilf mir doch einfach mal und steh da nicht nur so bedöppelt in der Gegend rum…“ Mit einem spitzbübischen Funkeln wandte sich Uruha vom Spiegel ab, in dem er sich bis eben noch intensiv gemustert hatte. „Komm schon Süßer, leb dich an mir aus, bring mich zum Strahlen und mach mich heiß“ schnurrte er und leckte sich langsam anzüglich über die Lippen, während er Saga ein verführerisches Zwinkern schenkte. Dieser gaffte seinen besten Freund einige Sekunden verdutzt an, ehe er beinahe synchron mit Uruha heftig zu lachen begann und sich schüttelnd bei seinem Gegenüber abstützen musste. „Uru, meine Zuckerschnute, “ meinte er, noch immer breit am Grinsen, „du weißt wie gern ich mich kreativ an dir auslebe, aber…“ er flüsterte, während er sich zu dem vor ihm Sitzenden hinab beugte und sanft aber gezielt in dessen Halsbeuge verschwand. „Du siehst heiß aus, also lass es so und komm endlich!“ Zur Überraschung Uruhas biss Saga leicht in den schlanken Hals und zog beinahe schmerzhaft mit seinen Zähnen an der erhaschten Haut. „Sagaaa~, lass das, das tut weh!“ Eigentlich hatte Uruha klagend klingen wollen, wurde dieses Vorhaben jedoch durch eine geschickte Bewegung einer überaus talentierten Zunge nahe seinem Ohrläppchen zunichte gemacht. So war es lediglich ein leichtes Kichern, welches Uruhas vollen Lippen entwich und Saga somit zum Schmunzeln brachte. Grinsend registrierte er die leichte Gänsehaut, die sich auf Uruhas sahneweißer Haut ausgebreitet hatte und besah sich seinen besten Freund, der die Augen geschlossen und sich in die sanfte Liebkosung gelehnt hatte. Noch einmal schnappte er kurz nach Uruhas empfindlicher Haut, entlockte ihm somit einen leisen Seufzer und wirbelte Uruha samt Stuhl herum, sodass sie nun beide wieder im Angesicht des Spiegels standen. Zart strich Saga mit seiner rechten Hand die weiche Haut des vor ihm Sitzenden, hinauf bis zu dessen Wange. „Schau dich an Schatz, wer könnte dir schon widerstehen?“ Mit einem breiten Lächeln zwang er Uruha förmlich seine Augen zu öffnen, woraufhin sich dieser seinen Kopf hin und her wendend im Spiegel betrachtete. Ein überlegender Laut verließ den eitlen Brünetten, ehe er sich an die warme Hand lehnte, die noch immer auf seiner Wange ruhte. „Hmm ja, hast ja Recht.“ Elegant wie immer erhob sich Uruha und drehte sich enthusiastisch zu seinem besten Freund. „Na dann los, was stehst du hier eigentlich noch rum? Immer kommen wir zu spät wegen dir…“ meckerte er in einem gespielt verärgerten Ton und schwebte grinsend an Saga vorbei, um sich seine wichtigen Sachen zu schnappen. Gerade kicherte er schadenfroh in sich hinein, als er mit einem Mal ein heftiges Zwiebeln an seinem Hintern spürte und ein Aufschrei seinen bis eben noch grinsenden Lippen entwich. „Auaaaa~!“ Saga hatte ihm doch tatsächlich mit voller Wucht auf seinen Prachtarsch gehauen! „Das hast du verdient, kleine Diva“ entgegnete sein bester Freund nur feixend, als Uruha ihn mit einem gekonnten Deathglare anstierte und die Augenbrauen unmöglich weit zusammenkniff. „Gemein…“ Der große Brünette murrte leise, hakte sich jedoch sofort bei seinem besten Freund ein, als dieser an ihm vorbei aus der Wohnung schritt. Als sie endlich auf die Straße traten und ihren Weg zum vereinbarten Treffpunkt einschlugen, schüttelte sich Uruha leicht und Saga konnte gerade so ein geflüstertes „Kaa~lt…“ vernehmen, was ihn zum Grinsen brachte. „Was musst du dich auch immer so freizügig geben, Schätzchen, kein Wunder dass du dir deine geilen Eier abfrierst.“ Ein weiterer ungnädiger Laut erfolgte auf Sagas Aussage hin, ehe dieser beinahe die Fähigkeit zu Laufen verlor, da sich Uruha millimeternah an ihn gedrängt hatte. „Wir wissen beide, dass es sich lohnt dafür zu frieren...“ Bibbernd aber doch schmunzelnd lief Uruha weiter, als ihm sein bester Freund ein heiteres „Ooh~ ja“ entgegenbrachte, seinen Arm um die Hüfte legte und wärmend darüber strich. „Wo gehen wir nochmal hin?“ fragte Saga und beobachtete die kleinen Rauchwölkchen, die ihr Atem in die kalte Nachtluft schlug. „Hmm…“ überlegte der Größere kurz, „…also, Reita meinte der Club heißt Sixty-Nine. Soll anscheinend ‘ne gute Promotion gehabt haben, angeblich recht vielversprechend.“ „Na hoffentlich, wär ja mal klasse hier ‘nen ordentlichen Schuppen in der Nähe zu haben, oder?“ Nickend bestätigte Uruha Sagas Worte und ließ sich weiter von seinem besten Freund durch die kalte Nacht führen. Schweigend schlenderten sie die Straßen entlang, die trotz der Dunkelheit dank diverser Leuchtreklametafeln hell erleuchtet und zudem noch von Menschen überfüllt waren. Achja, Tokyo bei Nacht hatte etwas, dachte sich Saga und führte sein nicht mehr ganz so zitterndes aber verdammt geiles Anhängsel über eine große Kreuzung. Immer wieder bekamen sie teils wehmütige teils anerkennende Blicke geschenkt, die sie jedoch beide im Laufe der Jahre zu ignorieren gelernt hatten. Dass sie geil waren wusste jeder, nicht zuletzt sie selbst. Und so bahnten sie sich ihren Weg durch die feierwütige Menschenmasse, während sie sich ihrer Wirkung dabei deutlich bewusst waren. „Showeinlage?“ drang es flüsternd von Uruha an Sagas Ohr, als sie gerade an einer roten Ampel standen und die lüsternen Blicke einer Gruppe junger Männer auf der anderen Straßenseite bemerkten. Ein fieses Grinsen umspielte plötzlich Sagas feine Züge, als er sich zu Uruha beugte und mit seiner Zunge lasziv langsam am entblößten Schlüsselbein des Größeren entlang glitt und anschließend dessen Halsschlagader hinauf tänzelte. Immer wieder saugte er sich kurz fest, schloss dabei die Augen und ließ seine andere Hand über Uruhas Brust in Richtung dessen Gürtelschnalle abwärts wandern. Kurz spielte er mit seinen langen Fingern an dem kalten Metall, ehe er mit der Hand tiefer strich und langsam aber gezielt begann, leicht Uruhas Schritt zu massieren. Dieser schloss genießerisch die Augen, warf seinen Kopf mit einem eleganten Schwung in den Nacken, sodass ihm seine langen Haarsträhnen aus dem Gesicht rutschten und seinen leicht geöffneten sündigen Mund offenbarten. „Uhh…“ Was für einen Anblick sie hier gerade boten wussten sie beide und es verfehlte ihre Wirkung nicht. Nicht nur die „Opfer“ aus der gegenüberstehenden Gruppe starrten wie gebannt auf dieses Schauspiel, auch um sie herum gafften die Leute, als gäbe es kein Morgen mehr. Fast allen war anzusehen, wie sehr ihnen die Show gefiel, doch sagen tat niemand etwas. Da merkte man mal wieder, wie verklemmt Japaner doch waren... Ein anzügliches Grinsen schlich sich auf Sagas Lippen bevor er noch einmal lang über Uruhas Schritt streichelte und ihm leise „Grün, Baby, weiter geht’s“ ins Ohr hauchte Uruha öffnete die Augen und lächelte seinem besten Freund entgegen, als dieser ihn mit sich schob, um endlich die Straße zu überqueren. Er liebte diese Spiele mit dem anderen. Es machte einfach Spaß und sie sahen nun mal beide verdammt gut zusammen aus. Sowieso war er heilfroh jemanden wie Saga an seiner Seite zu haben. Ihre langjährige Freundschaft war sein ganzer Rückhalt und er wusste genau, dass Saga genauso empfand. Sie würden alles füreinander tun, ihr Leben miteinander teilen, doch nicht als Paar. Das hatten sie lange geklärt, waren sich ohne Worte darüber einig geworden. Während sie weiter die Straße entlang liefen, dachte Uruha an ihre gemeinsame Kindheit zurück, wie sie zusammen aufgewachsen waren, sich gegenseitig entdeckt hatten… Völlig versunken merkte er auch gar nicht, dass sie bereits am vereinbarten Treffpunkt angelangten, wo ihre Freunde anscheinend schon länger auf ihre Ankunft warteten. „Heyyy~ Uru-chaa~n!“ Ein leichter Ruck durchging seinen Körper und schon besah er ein kleines quietschendes Knäuel, das sich an seinen freien Arm geklammert hatte. „Woow, siehst du toll aus heute! Also, nicht dass du sonst nicht toll aussiehst, im Gegenteil, aber heute siehst du einfach nur extrem toll aus!“ Uruha entriss sich Saga und widmete sich dem kleinen Etwas, welches noch immer aufgeregt an seinem Ärmel zupfte und ihn freudig anstrahlte. „Schätzelein, nicht so stürmisch oder willst du dass ich heute mal ausnahmsweise dadurch auffalle, ein einarmiger Krüppel zu sein?“ witzelte Uruha dem Kleinen entgegen, der daraufhin kichernd von ihm abließ und ihn verschmitzt anzwinkerte. „Jetzt erschreck doch Pon nicht so, Ruha.“ Eine wohlbekannte Stimme wehte von der Seite her zu ihm, die Uruha zum Aufsehen brachte. „Ach Rei, unser kleiner Pon wird schon keine Albträume davon bekommen, nicht wahr?“ Er wuschelte Hiroto besänftigend durch die Haare, woraufhin dieser quietschend verneinte und ihnen allen lachend erklärte, dass er ja auch schon groß sei. Saga, der dieser Szene nur belustigt zugeschaut hatte, trat an Reita ran und umarmte ihn zur Begrüßung. Dieser hauchte dem Brünetten nur einen feuchten Kuss auf die Wange, ehe er sich an Uruha wandte, um auch diesen mit einem lauten Schmatzer zu begrüßen. „Rei mein Baby“ witzelte Uruha und zog neckend an dem Band in Reitas Gesicht, was der Schwarzblonde anscheinend gar nicht so lustig fand. „Ruhaa~, lass das! Irgendwann bau ich da sonst noch Elektroschocks ran, dann siehst du, was du davon hast!“ Uruha bekam eine dicke Schmolllippe zu sehen und konnte nicht anders als heiter aufzulachen. „Ohh, Reirei, nicht doch, ich mach’s nicht mehr okay? Und geh lieber weg mit dem Schmollmund, sonst bekomm ich Lust dich abzuknutschen.“ Sofort wandelte sich Reitas Schmollmund zu einem breiten Grinsen und er schenkte seinem brünetten Freund einen Luftkuss, der das nur lachend erwiderte. Uruha wandte sich dem letzten in der Runde zu, der ein wenig abseits auf einer kleinen Mauer saß und still vor sich hin rauchte. „Toraa~, komm lass dich auch knutschen!“ Sofort bekam der Angesprochene einen Kuss auf die Wange gehaucht, ehe er sich leicht schmunzelnd erhob und den noch qualmenden Stängel wegschnippste. „Mein Tigeeee~r“ jubelte Saga laut, als auch er Tora erblickte und seinen besten Freund einfach zur Seite schob. Der Schwarzhaarige wurde von den weit ausgebreiteten Armen Sagas empfangen und erst einmal ordentlich zerquetscht, was ihm jedoch nur ein unwilliges Murren entlockte. Saga musste anhand dieses Lautes leicht lächeln. Toras Brust vibrierte immer so wunderbar, wenn er diese unendlich tiefen Töne von sich gab und gerade, da er ihn so an sich gepresst hatte, spürte er diese Vibration durch seinen gesamten Körper dringen. Ein angenehmes Schaudern durchfuhr ihn und er löste sich von dem Schwarzkopf, der ihn mit seinen dunklen Iriden merkwürdig fixierte. Einen kurzen Moment verweilten sie beide und schauten sich an… bis Hiroto dazwischen funkte und die Aufmerksamkeit seines Cousins zu erkämpfen versuchte. „Hee, Sagaaa~, hier bin ich! Dein herzallerliebster Cousin, hast du mich denn nicht vermisst?“ Erneut überzeugte Hiroto alle Anwesenden von seiner unglaublichen Fähigkeit eine Distel zu imitieren und klettete sich fest an seinen Cousin, der dafür nur ein müdes Seufzen übrig hatte. Gerade wollte er ansetzen und den Kleinen irgendwie abwimmeln, da ergriff auch schon Reita das Wort und nahm ihm diese Aufgabe ab. „Hey Pon, Lust ‘nen heißen Hengst zu besteigen?“ grinste Reita breit und zog damit erstaunte, aber vor allem argwöhnische Blicke auf sich. Uruha hob skeptisch eine Augenbraue und beäugte Reita. Hatte der das jetzt ernst gemeint? Jeder wusste doch, dass Hiroto das Nesthäkchen der Truppe war und alle mehr oder weniger darauf aus waren, ihn vor notgeilen Böcken und pädophilen Säcken weitestgehend zu beschützen. Und da jetzt so eine Frage? Hiroto blinzelte. „‘Nen heißen Hengst? Ja klaaa~r, immer her damit!“ Er lachte auf, verkündete lüstern seine Liebe zum ‚Reitsport‘ und hibbelte schon auf Reita zu, der ihn mit einem unmöglich breiten Grinsen erwartete. Gerade als Saga empört die Stimme erheben wollte, ging Reita in die Hocke, drehte seinen Rücken zu Hiroto und rief „Na dann steig mal auf kleiner, aber halt dich gut fest!“ Hiroto quietschte erstaunt, hatte er nun doch endlich verstanden, dass ihn kein leckerer Fang für den Abend, sondern nur Reita erwartete, der ihn zu der heutigen Feier-Location bringen würde. „Seht mal, Leute, ich darf auf Reirei reiten!“ stieß der Kleine aufgeregt aus und sprang mit einem Satz auf Reitas Rücken, wo er auch sogleich seine Arme und Beine um dessen muskulösen Körper schlang. Er schmiegte sich eng an den Rücken des Schwarzblonden, der sich daraufhin sofort in Bewegung setzte und jubelnd die anvisierte Seitenstraße entlang stürmte. Auch die verbliebenen drei liefen gemächlich die schmale Straße entlang, immer noch schmunzelnd über Reitas grandiosen Einfall Hiroto abzulenken. Selbst wenn der Schwarzblonde stur darauf bestehen würde, er habe das nur Hiroto zu liebe gemacht, so wussten doch alle, dass Reita mindestens genauso viel Spaß bei der Aktion hatte, wie Hiroto selbst. Er war eben doch noch manchmal irgendwo verspielt. Saga, der zwischen Uruha und Tora seinen Platz gefunden hatte, drehte sich im Laufen plötzlich zu dem Schwarzhaarigen herum und blitzte ihn mit feurigen Augen an. „Und, Tiger, wann darf ich denn mal auf dir reiten?“ Ein diabolisches Grinsen zierte Sagas schöne Lippen und auch Uruha neben ihm konnte sich ein Kichern nicht verkneifen. Sogleich spürte Saga einen spitzen Finger in seiner Seite, was ihm neben einem kleinen Zucken auch einen zischenden Laut entlockte, der unvermeintlich an den Verursacher gerichtet war. Uruha jedoch grinste nur frech zurück, streckte ihm die Zunge raus und sprach in einer übertriebenen Tonlage „Lass doch unser Kätzchen in Ruhe!“, ehe er sich bei Saga einhakte und weiter schritt. „Ach nicht doch“ ergriff nun auch Tora das Wort und schlenderte gelassen neben den beiden Freunden daher. „Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Sagas reiterliche Fähigkeiten genügen, um mich besteigen zu können.“ Er drehte sich zu Saga und schmunzelte diesen leicht überheblich an, während der andere Brünette an Sagas Arm schon längst in schallendes Gelächter ausgebrochen war. Saga war erschüttert. Hatte er sich gerade allen Ernstes von Tora fertig machen lassen? Er konnte es nicht fassen und versuchte noch irgendwie, seinen letzten Stolz zu retten. „Ach, das glaub ich weniger. Du bist sicherlich… ‘nen… ganz zahmes Pony!“ In sich hinein fluchend beschimpfte er sich selbst für diesen blöden Spruch, der ihn unweigerlich ins Aus katapultiert hatte. Als er Toras siegessicheres Grinsen sah, verging ihm jegliche Lust, irgendwie weiter zu debattieren. Gegen Tora würde er eh niemals ankommen. So seufzte er nur ergeben und ließ sich von einem immer noch giggelnden Uruha zu ihrem angestrebten Lokal führen. Endlich an ihrem Ziel angekommen konnten Saga, Uruha und Tora schon von weitem Reita und Hiroto ausfindig machen, der mittlerweile auf den Schultern Reitas Platz gefunden hatte und nun alle auslachte, die kleiner waren als er. Dass er sich somit über alle um sie herumstehenden Clubgänger lustig machte, interessierte ihn nicht wirklich und auch Reita fand es zu amüsant, als dass er den Kleineren darauf hätte aufmerksam machen wollen. Er liebte diese Unbesonnenheit des Kleinen und würde den Teufel tun und ihm seinen offensichtlichen Spaß verderben. „Pon tut mir ehrlich leid, aber jetzt musst du doch absteigen. Die andern sind da und ich glaub du würdest unangenehme Begegnungen mit der Clubdecke machen, wenn du weiter auf meinen Schultern bleibst.“ Reita hockte sich hin und streckte die Arme nach oben, um dem Kleinen somit hinunter zu helfen, der allerdings schon leichtfüßig abgesprungen war. „Aber das machen wir noch mal, ja? Ja, Reirei? Das hat soooo Spaß gemacht!“ Mit glänzenden Augen schaute der Kleine zu Reita auf, der bei diesem niedlichen Anblick einfach nicht nein sagen konnte. Aber er tat es trotzdem. „Nö!“ grinste er kackfrech und brach in schallendes Gelächter aus, als er erst Hirotos entgleiste Gesichtszüge sah, welche dann von einer extrem großen Schmolllippe abgelöst wurden. Die zusammengekniffenen, beleidigt funkelnden Augen unterstrichen es nur noch und bescherten dem Schwarzblonden somit einen saftigen Lachflash. „Sagaaaa~, Rei ist gemein zu mir! Er will mich nicht noch mal auf sich reiten lassen“ beschwerte sich Hiroto schmollend bei seinem großen Cousin, der ihn verständnislos anstarrte. „Tja“, meldete sich Reita noch mal zu Wort, „mich reitet halt keiner so schnell, das ist ein großes Privileg!“ Dass Reita hierbei unweigerlich von seiner sexuellen Rollenverteilung schwafelte war wohl allen deutlich bewusst, weshalb sie nur anerkennende Laute von sich gaben. Da mochte er wohl Recht mit haben. „Wollen wir langsam rein?“ meldete sich Tora und beäugte die lange Schlange vor dem Club, woraufhin sich Hiroto augenblicklich zurückzuerinnern schien, weshalb er überhaupt auf Reita her galoppiert war. „Au jaa~, los, lasst uns rein, ich will jetzt tanzee~n“ lies Hiroto lautstark seine Mitmenschen wissen und wollte schon ansetzen und reinstürmen, als Uruha ihn jedoch zurück hielt. Der Kleine blickte fragend auf und schaute in Uruhas hübsches Gesicht, welches ihm ein leichtes Lächeln schenkte. „Pon, Liebes, gleiche Regeln wie immer. Du bleibst bei uns und bewegst dich nur so weit weg, dass wir dich noch sehen können. Keine Getränke von Wildfremden annehmen und schon gar nicht mit irgendwelchen Kerlen mitgehen!“ Der brünette Schönling hatte mittlerweile warnend den Zeigefinger erhoben, um dem kleinen Wirbel unmissverständlich klar zu machen, was Sache war. „Hai, hai, kenn doch die Regeln, Uru-chaaa~n. Ich weiß ja, dass ihr euch sonst Sorgen macht und das will ich eh nicht! Können wir dann jetzt?“ auf der Stelle hibbelnd blickte Hiroto erwartungsvoll zu Uruha, der mit einer kleinen Handbewegung Saga vor sich herschob und dem Kleinsten dann ein zustimmendes Nicken schenkte. „Juhuuuu~“ hörte man es nur quietschen und schon war Hiroto losgestürmt, bis er jedoch merkte, dass eine viel zu lange Schlange die Clubtür verzierte und er sich wohl oder übel noch gedulden müsste. „Ach so’n Mist! Jetzt müssen wir ja noch voll lange warten.“ Hiroto ließ seinen Blick ein wenig enttäuscht in der Gegend umher wandern, ehe er für sich beschloss, die Leute des heutigen Abends genauer unter die Lupe zu nehmen. „Leute, ich schau mich mal ‘nen bisschen um, okay?“ Schon setzte der Kleine an loszustiefeln, da ertönte ein tiefes „Weißte was, ich komm eben mit“ neben ihm. Hiroto sah auf und erblickte Tora, der ihm lächelnd den Arm um die Schultern legte. „Na komm, Kleiner“ meinte der Schwarzhaarige und nach einem kleinen Quietscher Hirotos waren die beiden auch schon verschwunden. „Wie der neue Club wohl so ist?“ hörte man Reita plötzlich fragen, der sich soeben wieder zu ihnen gesellt hatte, waren ihm doch kurz einige Bekannte über den Weg gehuscht, die er hatte begrüßen müssen. „Mhh, weiß nicht. Ich erwarte ehrlich gesagt schon was von dem Schuppen“ ging Saga gleich auf Reitas Frage ein, während er Uruha absent durchs Haar streichelte. „Ich auch“ ließ der Gestreichelte relativ abwesend verlauten, hatte er doch seinen Blick starr auf Hiroto gerichtet, der Gerade relativ weit entfernt und von einem gar nicht so schlecht aussehenden Kerl angesprochen wurde. War Tora nicht eben erst mit dem Kleinen davon gestiefelt? Doch den Schwarzhaarigen konnte Uruha nirgends entdecken und so ließ er skeptisch seinen Blick über den Mann vor Hiroto schweifen, dessen restlicher Auftritt auffallend extravagant wirkte. So wirklich wusste er nicht, was er von diesem Typen zu halten hatte. Er sah jedoch, dass Hiroto seinen Spaß zu haben schien und so wollte er ihm diesen auch gönnen. Zurück aus seinen Gedanken haschte er gerade noch ein „…hat auch gesagt, es soll voll exklusiv sein. Also bin gespannt“ von Reita auf, der gelangweilt gegen die harte Steinmauer neben ihm kickte. Uruha schüttelte kurz den Kopf, um wieder ins Hier und Jetzt zu gelangen, wobei er an Sagas Blick hängen blieb. „Na, wieder zurück?“ Saga grinste und auch Uruha musste schmunzeln. Sein bester Freund merkte halt immer was mit ihm los war. Irgendwie beruhigte ihn das. Er lehnte sich an Saga, der zwar seinen Arm um ihn legte, es sich jedoch nicht nehmen ließ, ein ausschweifendes Gespräch mit Reita über dessen neuen Bass zu beginnen. Nebenbei lies Uruha erneut seinen Blick über die Schlange schweifen und bemerkte frustriert, dass sie noch nicht wirklich weit vorangekommen waren. Hiroto unterhielt sich noch immer angeregt mit diesem komischen Typen, der für Uruhas Geschmack eindeutig viel zu viel Körperschmuck trug. Aber naja, was soll‘s, jedem das Seine. Sein Blick schweifte weiter, befand er das Angebot heute Abend jedoch eindeutig für zu niveaulos, als dass sich etwas Vielversprechendes hätte ergeben können. Wo waren nur die schönen Männer hin? Die, die er auch wollte? In einem Anfall von Theatralik scannte er enttäuscht weiter das Männeraufgebot und stellte dann doch fest, dass es ein oder zwei ganz brauchbare Exemplare gab. Na Halleluja. Erneut schaute er umher, bis sein Blick plötzlich haften blieb. Er starrte, ganz offensichtlich, doch konnte er es gerade nicht ändern. Was er dort sah ließ ihm definitiv das Wasser im Mund zusammen laufen. Er hatte seinen Blick wieder zu Hiroto gerichtet und bemerkte nun beinahe fasziniert die große und schlanke Begleitung des Mannes, der sich dort so angeregt mit dem kleinen Wirbel unterhielt. Gott, was war das für ein Wesen? Uruhas Augen huschten über das Antlitz des Unbekannten und er war sich sofort sicher, dies war definitiv einer der schönsten Menschen, denen er je begegnet war. Ein wenig verlor er sich in dem Anblick des reizvollen Mannes und ein unwiderstehliches Lächeln zwängte sich auf seine geschwungenen Lippen. Der Abend konnte ja doch noch was werden! Gerade als er sich abwenden und wieder zu Saga und Reita drehen wollte, durchzuckte ihn etwas. Der unbekannte Schönling hatte seinen Blickkontakt erwidert und bedachte Uruha nun mit einem nachdenklichen Blick. Sein Lächeln verblasste angesichts dieses Ausdrucks, der sich dort in den Augen des Unbekannten widerspiegelte. Es war schlicht und ergreifend Desinteresse gepaart mit kalter Abneigung, was er dort las und egal wie selbstsicher Uruha sonst war, dieser Blick verunsicherte ihn enorm. Noch nie hatte er sich so unattraktiv gefühlt. So ungewollt… Er konnte nicht mehr, so wandte er den Blick ab und sank seufzend in Sagas Arm zusammen. Dieser und auch Reita bemerkten die augenblickliche Veränderung Uruhas und musterten ihn überrascht. „Was’n los, Süße? Alles klar?“ ein wenig Sorge hatte sich unter Sagas Worte gemischt, wusste er doch nicht was Uruha so plötzlich zusammensinken ließ. Wirklich sehr ungewöhnlich. „Rei… uhm, entschuldige. Ich müsste mal kurz mit Saga allein reden… kannst du kurz warten?“ „Hey Ruha, kein Ding, wundere mich eh schon wo Tora die ganze Zeit ist. Bei Pon scheint er ja nicht mehr zu sein. Ich werd ihn mal suchen gehen, hab Handy dabei, ne, falls was ist.“ Und schon war Reita davon gestiefelt, kam jedoch nicht weit, da er ein paar Meter weiter schon erneut irgendwelche Bekannten getroffen hatte. Gott dieser Kerl kannte wirklich jeden. Geknickt wandte sich Uruha zu Saga und schaute diesem einen Moment lang schweigend in die Augen. „Hey, Kou, was‘n los?“ Dass Saga ihn mit seinem richtigen Namen ansprach verdeutlichte Uruha nur, dass er ihm unnötig große Sorgen auflastete. „Ach nichts…, hätte nur vielleicht doch noch was an meiner Frisur machen sollen...“ Saga schenkte ihm einen verdutzten Blick und fragte direkt „Was schwafelst du da, Schatz? Du siehst zum Anbeißen aus!“ Jetzt grinste er, nahm Uruhas Hand einfach in seine und begann verspielt am Mittelfinger zu knabbern und ihn leicht mit der Zunge zu umschlängeln. „Braucht da jemand eine kleine Aufheiterung àla Saga-sama? Mit extra special?“ Aus dem leichten wurde ein anzügliches Grinsen, welches Uruha jedoch nur mit einem müden Wink abtat. „So ein Typ da hinten, weißt du… Naja, er hat… Also er hat mich nicht gewollt! Obwohl ich ihn mit meinem umwerfenden Charme angelächelt habe! Er hat total desinteressiert geguckt…“ Uruha wurde zum Ende hin immer leiser und Saga immer fassungsloser. Glaubt man’s? Da ist Uruha, einer der schönsten und begehrtesten Männer weit und breit, hochgradig geknickt, weil mal einer nicht gleich unter seinem Anblick geschmolzen ist? Hätte Saga jetzt spontan einen Tisch parat gehabt, er hätte seinen Kopf auf die Tischplatte gerammt, immer und immer wieder. „Oh man Uru, das ist doch nicht dein Ernst. Wegen eines Typen? Vielleicht hast du es ja auch falsch gesehen, mh? Ist doch schon dunkel. Ich kann dir nur versichern dass du, nach Tora versteht sich, der heißeste Typ bist, der hier rumrennt“ zwinkernd nahm Saga Uruhas Gesicht in seine Hände und verteilte darauf viele kleine Küsse. Uruha genoss es, sich von Saga trösten zu lassen. Das hatte er schon immer geliebt. Saga gab ihm dann jedes Mal das Gefühl, so unendlich wertvoll zu sein… Still lächelte Uruha, bis Saga seine kleine Knutschtour vollendet hatte und verpasste diesem im Gegenzug selbst einen federleichten Kuss auf die Nasenspitze, was Saga mit einem süßen Nasenkräuseln quittierte. „So 'ne schöne große Nase...“ Mit einem amüsierten Funkeln in den Augen beobachtete Uruha gespannt Sagas Reaktion auf den doch plötzlichen Sarkasmus, der ihm da so unverhofft entgegen geschleudert kam. Doch bevor sich Saga über den bösen Kommentar auszicken konnte, wurden sie von Reita unterbrochen. „Leute, wir können!“ Ungläubig beugte sich Saga zur Seite und besah sich die lange Schlange vor ihnen, an deren Seite fröhlich Hiroto auf sie zugehüpft kam. Kannte Reita jetzt etwa auch schon die neuen Clubbesitzer? Was war der Junge eigentlich, 'ne wandelnde Connection? „Und, wo ist Tora?“ fragte Saga an Reita gewandt, der sich ja ehemals auf die Suche nach dem Schwarzhaarigen hatte begeben wollen. „Achso, Tora, jo der ist schon vorn am Eingang. Hat uns das ja jetzt überhaupt erst klar gemacht, frag mich echt woher er den Türsteher kennt.“ Überlegend strich sich Reita über sein nicht vorhandenes Kinnbärtchen und murmelte nachdenklich vor sich hin. In welcher Welt der sich grad befand, würde wohl nie ein anderer Mensch außer ihm selbst nachvollziehen können. Es schnippste und Reita schien einen grandiosen Einfall gehabt zu haben, der ihn nicht nur zurück in die Realität versetzte, sondern ihn auch dazu veranlasste, die anderen endlich Richtung Eingang zu lotsen. Laut plappernd schritt Hiroto zusammen mit Reita voran, gefolgt von einem Paar unbarmherziger Schlampen, die es sich nicht nehmen ließen, besonders auffällig und aufreizend an der Menschenschlange vorbei zu schreiten, um noch so viele Augenpaare auf sich zu ziehen. Uruha kicherte sich ins Fäustchen und auch Saga grinste amüsiert, ehe er sich provokativ bei Uruha unterhakte und sich im Gehen an ihn drückte. Hach, das Leben war ja so schön! Gefolgt von neidischen Blicken erreichten die vier Freunde schließlich den Eingang des Clubs, an dessen schwerer Holztür gelehnt sie Tora erkennen konnten, der sich mit einem Bullen von Mann zu unterhalten schien. Saga beäugte diesen riesigen Kerl mit einer Mischung aus Unbehagen und Skepsis, ehe ihr schwarzhaariger Freund sie mit einer schlichten Handbewegung zum Eintreten anwies. „Na dann amüsiert euch mal“ grunzte der bullige Türsteher, als er und Tora eine kurze Umarmung austauschen. Der schmunzelte daraufhin nur „Oh, das werden wir“ und passierte die Türschwelle, die ihnen endlich den neuen Club offenbaren würde. Na dann konnte es ja losgehen! ~~~~~~*°*~~~~~~ to be continued Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)