puzzle von Erdnuss91 (where hope grows, miracles blossom) ================================================================================ Kapitel 2: Hoffnung ------------------- Leise grummelnd schließe ich die Augen, kralle mich noch etwas in Uruhas T-Shirt. Ich weiß gar nicht wie viel ich schon getrunken habe, nachdem 8. Bierglas habe ich aufgehört zu zählen. Es ist noch gar nicht so spät, wahrscheinlich mal gerade 22 Uhr. Aber es ist mir egal, Hauptsache ich muss nicht mehr mehr so viel nachdenken. Vor längerer Zeit war Rui kurz da, um sich nach mir zu erkundigen. Er hatte besorgt geklungen, ganz so als hätte er sich sehr viele Sorgen um mich gemacht. Wahrscheinlich hätte ich nicht so überreagieren dürfen. Wahrscheinlich hätte ich die Sache besser wie ein erwachsener Mann regeln sollen. Aber jetzt habe ich den Salat, ich saufe mir wie ein Teenager die letzten Gehirnzellen weg. Rui hatte mir den Kopf getätschelt, als ich ihn ganz wehleidig angeguckt hatte. Schon zudem Zeitpunkt war es mir sehr schwer gefallen meinen Blick auf irgendetwas zu fokussieren. Obwohl ich diese Gesten im nüchternen Zustand immer mit einem aggressiven Blick quittiere, habe ich dieses Mal sanft gelächelt. Es hat gut getan zu spüren, dass mich außer meinen Freunden auch noch andere Leute gern haben. Auch wieder eine Sache, die ich ohne Alkohol nicht empfinden würde. Sobald ich genug intus habe, werde ich schrecklich anhänglich. Ohne den Alkohol schaffe ich es einfach nicht diese Mauer in meinem Herzen zu überwinden, dafür steht sie einfach schon zu lange da. „Ru-chan willst du dich nicht besser hinlegen? Kai leiht dir bestimmt sein Bett“, bittet mich Uruha unerwartet. Ich nicke und öffne die Augen. Langsam lasse ich sein T-Shirt los. Die Umgebung wankt und ich kann kaum etwas erkennen. Aber es ist okay so, ich habe es ja schließlich so gewollt. Etwas unsicher auf den Beinen stehe ich auf, kralle mich an die nächstbeste Person. Ich glaube das war zu plötzlich. Gequält stöhnend schließe ich die Augen, lasse den Kopf sinken. Wann hört dieses abartige Schwindelgefühl endlich auf? „Ui, Ruki! Geht es dir nicht gut?“, erkundigt sich Byou direkt in Sorge. Verzweifelt kralle ich mich an dessen T-Shirt, warum hört dieses Wanken nicht einfach auf? Soviel Alkohol kann ich doch gar nicht getrunken haben! „Bringst du ihn ins Bett, Byou? Sei bitte vorsichtig“, bittet Uruha den anderen. Die Bedeutung seiner Worte dringt nicht zu mir hindurch. Es fühlt sich so an, als hätten sich tausend Wattebäusche in meinem kleinen Schädel breit gemacht, kein tolles Gefühl. Als sich der jemand weg bewegt, stolpere ich langsam hinterher. Ich halte die Augen geschlossen und grummele ab und an leise, als es zu schnell geht. Warum ist der Weg eigentlich so lang? Sind noch viele auf der Party? „Magst du mich nicht kurz loslassen Ru-chan? Du stehst direkt neben dem Bett und ich glaube kaum, dass du in deinen Klamotten schlafen willst“, macht mich Byou darauf aufmerksam. Vorsichtig öffne ich die Augen und ich bin froh darüber, dass nur das Flurlicht den Raum erhellt. Ich hätte definitiv weniger trinken sollen. Ich erkenne eine Person in dem Bett, aber es stört mich nicht. Es ist bestimmt genug Platz für uns beide da. Seufzend lasse ich mich auf dem Bett nieder und ziehe langsam meine Klamotten aus. Byou mustert mich die ganze Zeit besorgt. „Ich bringe dir dann gleich noch ein Glas Wasser, ja? Ich wünsche dir trotzdem schon einmal eine gute Nacht, wir sehen uns ja morgen wieder“, verabschiedet sich Byou und verlässt den Raum. Achtlos lass ich meine Kleidung neben dem Bett liegen und krauche unter die Decke. Ich mag Kais Bett, das ist schön weich. Die Wattebäusche scheinen sich ja wohl zu fühlen, es werden immer mehr. Wie erschlagen schließe ich die Augen, lasse mich benebeln. Nur am Rande bekomme ich mit, wie jemand ein Glas auf dem Tisch abstellt, die Tür leise hinter sich schließt. Und dann ist es still, so schrecklich still. Ich höre nur noch gedämpft die Geräusche von der Party und ganz leise auch das Atmen der Person neben mir. Aber es stört mich nicht, weshalb ich auch in relativ kurzer Zeit eingeschlafen bin. Als ich am nächsten Morgen aufwache und die Augen aufschlage, muss ich sie direkt wieder zukneifen. Hatte denn niemand den Rollladen runter gelassen? Murrend drehe ich mich auf die andere Seite, öffne die Augen halb und erschrecke mich höllisch, als ich mitten in der schlafende Gesicht von Rui blicke. Seit wann liegt er denn bitte schön da? Ist er die Person von letzter Nacht? Er sieht so entspannt und ruhig aus, wirklich liebenswert. Innerlich schlage ich mich für diese Gedanken, denn sie sind falsch. Frustriert seufze ich und stehe langsam auf. Wenigstens hält der Kater sich in Grenzen und ich habe nur ziemlich starke Kopfschmerzen. Und die Übelkeit ist auch auszuhalten. Leise tapse ich aus dem Raum Richtung Wohnzimmer. Irgendwie ist es mir unangenehm neben Rui zu liegen, ich weiß auch nicht wieso. Aber das ist allgemein ein Problem von mir, seitdem Vorfall damals mag ich menschliche Nähe nicht mehr. Auf jeden Fall nicht lange, für eine kurze Zeit ist diese natürlich okay, manchmal. Es ist merkwürdig still, ob Kai noch schläft? Ich bin froh darüber, dass wir bei ihm gefeiert haben. Uruha hätte mich abends noch ganz eiskalt aus dem Bett geschmissen. Leise summend setze ich mich auf das Sofa, ziehe die Beine an meinen Körper und verstecke meinen Kopf mit Hilfe meiner Arme. Ich habe bestimmt riesige Augenringe und ich will echt nicht wissen, was ich gestern im Vollrausch angestellt habe. Nur noch ganz vage erinnere ich mich daran, dass Byou mich zu jemanden ins Bett gebracht hatte. Mir fehlen einige Puzzleteile in meinem Gedächtnis in Bezug auf gestern Abend. Von dem ganzen Nachdenken wird der Kater auch nicht besser, eher schlimmer. Warum hatte Uruha mich nicht aufgehalten? Er weiß doch genau, dass mein Körper nicht viel verträgt und das so etwas ganz schön peinlich enden kann. Ich entspanne mich etwas und versuche einfach an nichts zu denken. Bestimmt hört der Kreisel in meinem Kopf irgendwann auf sich zudrehen. Schon nach relativ kurzer Zeit ist mir kalt und ich beginne zu frösteln. Aber ich heiße diese Kälte Willkommen, sie hilft mir zu verdrängen. Nach und nach bildet sich auf meinem Körper Gänsehaut und ich kann das Zittern nicht länger unterdrücken. Vielleicht sollte ich doch zurück ins Bett, auch wenn dort Rui liegt. Als mir jemand eine Decke überlegt, entweicht mir ein wohliger Seufzer. „Magst du mir vielleicht erzählen, warum du dich die seit ein paar Tagen noch mehr von uns isolierst als sonst?“, will Kai hoffnungsvoll von mir wissen. Abwehrend schüttele ich den Kopf, kralle die Finger in meine Haare. Ich möchte ihnen nicht schon wieder alles erklären müssen. Langsam fehlen mir die Worte. Wie soll ich etwas absolut irreales verständlich für die anderen machen? Irgendwann merke ich, wie sich das Polster neben mir senkt und wie Kai ganz langsam mit einer Hand über meinen Rücken streicht. Wenn er so weiter macht weine ich gleich noch, ob er ausgerechnet das will? Wehleidig seufze ich und versuche mich etwas kleiner zu machen. Trotz der Decke merke ich langsam die eisige Kälte. Die Gänsehaut will einfach nicht verschwinden. Er rüttelt plötzlich zaghaft an meinen Armen und langsam löse ich meine Umklammerung, schaue vorsichtig zu ihm. Was er wohl gerade will? „Ich habe dir Kleidung auf den Tisch gelegt. Sie ist dir wahrscheinlich viel zu groß, aber das ist ja nicht so schlimm. Kommst du dann gleich mit in die Küche? Wir wollen dann frühstücken“, fragt Kai nach. Eigentlich ist mir gerade gar nicht nach Essen zu Mute und am Liebsten würde ich mich unter der nächstbesten Bettdecke verkriechen, aber trotzdem nicke ich. „Hast du Medizin für mich da? Ich glaube der Alkohol fordert seinen Tribut“, jammere ich. Ganz langsam setze ich mich normal hin und nehme mir die Kleidung. Es fäll mir sehr schwer diese überhaupt anzuziehen, so sehr zittern meine Hände. Kai sitzt die ganze Zeit besorgt neben mir, da ich recht unbeholfen mit den Hosenbeinen kämpfe. Hoffentlich ist mir gleich nicht mehr so schwindlig! Als ich Richtung Tür blicke, halte ich vor Schreck den Atem an und verstecke mein Gesicht hinter den Händen. Warum muss es so glühen und was macht Rui da in der Tür? Das ist peinlich! Wer weiß, was er jetzt von mir denkt? Ob ich immer noch der coole, große Bruder für ihn bin? Wahrscheinlich dank dem Besuch gestern nicht mehr. Vorsichtig luge ich zwischen den Fingern hervor, als Kai mir die Hosenbeine hochkrempelt. Wortlos lässt er mich irgendwann ganz alleine zurück. Seufzend stehe ich auf, vielleicht sollte ich den Alkohol einfach ganz aufgeben.Wir werden uns wohl nie anfreunden können. Langsam tapse ich in die Küche, die beiden haben natürlich nicht mit dem Essen auf mich gewartet. Ich setze mich neben Kai und beginne ganz langsam meine Portion zu essen. Normalerweise esse ich nichts morgens, aber heute muss es einfach sein. Leise seufzend schlucke ich die Tabletten, die neben meiner Teetasse liegen und gönne mir etwas von dem Kräutertee. Rui ist ganz schön blass im Gesicht und er trägt im Gegensatz zu gestern wieder seine Brille. Er sieht alles andere als gesund aus und ich denke nicht, dass er gestern viel getrunken hatte. Er ist ziemlich dick an, obwohl es gar nicht so kalt ist. Ich mache mir Sorgen um ihn, obwohl ich es eigentlich nicht will. Er wirkt fast schon tot. Plötzlich steht er auf wankt Richtung Tür, hält sich mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Kai springt von seinem Stuhl auf und hilft Rui um ins Badezimmer zu kommen. Das macht mir irgendwie Angst, ganz viel Angst. Rui wirkt so zerbrechlich, so schrecklich verletzlich Ich glaube, ich weiß warum die anderen ständig an ihm kleben. Er weckt in einem automatisch das Gefühl, dass man ihn vor allem bösen beschützen möchte Vielleicht sollte ich Kazuki anrufen? Er kann Rui bestimmt helfen, immerhin sind die beiden sehr gut befreundet glaube ich. Leise seufzend stehe ich langsam auf und gehe zum Kühlschrank. Nach kurzem Suchen halte ich einen Eisbeutel in der Hand, das dürfte reichen. Kälte hilft Rui hoffentlich, es tut mir weh ihn so zu sehen. Auf dem Weg zum Badezimmer kommt mir Kai wieder mit Rui entgegen. Dieser sieht mittlerweile noch erbärmlicher aus wie vorhin. Er zittert am ganzen Körper. „Bringst du ihn bitte zum Bett und bleibst etwas bei ihm? Ich geh ihm kurz etwas holen“, meint Kai und bringt langsam Rui zu mir. Vorsichtig nehme ich Rui in den Arm und Kai lässt ihn los. Es ist ein komisches Gefühl auf einmal die komplette Verantwortung über einen nahezu fremden Menschen zu haben. Kai nickt mir kurz lächelnd zu und geht Richtung Wohnzimmer. Während ich mit Rui ins Schlafzimmer gehe, streiche ich ihm ganz zaghaft über den Rücken. Er entspannt sich ein wenig, als wir uns gemeinsam auf das Bett setzen. Mittlerweile sind die Rollladen geschlossen und nur das geringe Licht aus dem Flur erhellt das Zimmer ein wenig. Ich höre wie jemand die Wohnung verlässt. Klasse, jetzt bin ich ganz alleine. Dabei hat Rui doch immer noch Angst vor mir, oder? Als ich ihm den Eisbeutel reiche, legt er sich ganz langsam hin und platziert den Eisbeutel auf seiner Stirn. Er sieht so entspannt aus, ob er immer noch so starke Schmerzen hat? Ich gehe schnell die Decke aus dem Wohnzimmer holen und decke damit Rui zu. Hoffentlich geht es ihm schnell besser. Warum mache ich mir überhaupt solche Sorgen um ihn? Sonst mache ich das doch auch nicht. Selbst um meine Freunde mache ich mir ziemlich selten Sorgen. Als sich ganz langsam Tränen aus Ruis Augenwinkeln löse, streiche ich zaghaft über seine Arme. Mir fällt wieder einmal auf, wie weiblich er eigentlich aussieht, fast schon wie ein Engel. Vorsichtig klettere ich über ihn und lege mich hin. Zaghaft streiche ich ihm über die Wangenknochen und seufzt zufrieden. Es ist schön, jemanden glücklich machen zu können. Vielleicht sollte ich für Rui diese Mauer fallen lassen. Ich weiß nicht warum, aber ich sollte ihm vertrauen. Mein Herz sagt mir, dass es richtig ist. Und ich möchte meinem Herzen noch einmal folgen dürfen. „Danke Ruki-san“, murmelt Rui ganz leise und schwach. Ich lächle selig, während ich ihm weiterhin über die Wange streichle. Wie es meinem Hund Koron wohl geht? Hoffentlich kümmert sich Uruha gut um ihn, während meiner Abwesenheit. Ich glaube, ich sollte mein Verhalten gegenüber anderen ändern. Wenn ich es nicht für mich selbst tun möchte, dann tue ich es halt für Rui. Ich möchte ihn nicht mehr mit meinem Verhalten verletzen und vielleicht finde ich somit auch wieder neuen Lebensmut? Ich möchte nicht an Depressionen erkranken, ich möchte gerne wieder lebensfroher werden. Schließlich ist mein Leben nicht mehr schlimm, ich kann wieder ohne Angst jeden Morgen aufstehen. Ob sich die anderen freuen werden? ~~~~~ Disclaimer: Keiner der Charaktere gehören mir und ich behaupte auch nicht, dass irgendetwas aus dieser Geschichte der Wahrheit entspricht. Ich verdiene hiermit kein Geld So und jetzt möchte ich die FF etwas fröhlicher gestalten °x° Sry für die lange Wartezeit D; Leider kann ich schon seit mehr als 'nem Jahr kaum noch schreiben, da ich irgendetwas am rechten Handgelenk habe ;o; Und das linke möchte gerne Urlaub haben... Hoffentlich bringt mir die Zahl 7 Glück(ist jetzt der 7. Doktor, der dran rumbastelt >_>) Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)