Stay (Faraway, So Close!) von Jessa_ ([Itachi/Sasuke- Centric]) ================================================================================ Kapitel 23: Lean on me ---------------------- Kapitel 23: Lean on me Praying that someday the sun will shine again and the pain will end. I am here. You don't have to worry. I can see your tears. I'll be there in a hurry. „Shizune, frag deinen Bruder ob der paar Klamotten leihen kann“, sagte Itachi eilig, während er Sasuke in ihr Badezimmer trug, schnell Wasser anstellte und Sasuke dann aus dem Mantel wickelte, ehe er ihn den Anziehsachen entledigte und kurz darauf in das lauwarme Wasser legte. Mit einem Waschlappen, den er aus dem kleinen Schrank neben der Wanne gezogen hatte, wusch er Sasuke und schrubbte über dessen Oberkörper, Arme und Beine, um die Haut anzuwärmen. Itachi kämpfte erfolgreich die Wut und die Traurigkeit hinunter, als Shizune rein kam und die Kleidung auf das kleine Schränkchen legte. Ihr Bruder Dan war einige Jahre älter als sie und wohnte mit seiner Verlobten ein paar Häuser entfernt. Er hatte ihr eilig, ohne wirklich zu fragen, ein paar Sachen in die Hand gedrückt. „Wie… wie geht es ihm?“, flüsterte Shizune und hockte sich neben der Tür hin. Sie wollte nicht schamlos auf den nackten Sasuke sehen. Das war nicht richtig. Shizune sah nur, wie Itachi den Kopf schüttelte und wusste, dass er nicht Imstande war zu reden. Sie beobachte, wie Itachi den Jungen weiterhin wusch und ihn, bevor das Wasser kalt werden konnte, hinaus hob und eilig in ein großes, von Shizune gereichtes Handtuch, einwickelte. Er trocknete Sasuke vorsichtig aber gründlich und zog ihm dann zunächst die Boxershorts von Dan über, ehe er nach dem Pullover und der Jogginghose griff, die Shizune von ihrem Bruder geholt hatte. Als Sasuke in die weiten Kleider gehüllt war, hob Itachi den Jungen wieder auf seinen Arm und trug ihn zunächst ins Wohnzimmer, legte ihn auf der Couch ab und fuhr sich durch das Gesicht. „Soll ich noch mit zu dir fahren?“, hörte er Shizunes fragende Stimme, als sie ihm die Tüte mit der Schmutzwäsche von Sasuke reichte, doch Itachi schüttelte den Kopf, während er den Jungen erneut hochhob und sich in einer stillen Geste von seiner besten Freundin verabschiedete. Er ging mit Sasuke auf den Armen hinab, schloss sein Auto umständlich auf, legte Sasuke auf dem Rücksitz ab, schmiss die Tüte auf den Beifahrersitz, setzte sich selber und fuhr los. Die ganze Fahrt über konnte er nur an Sasuke denken, immer wieder blickte er nach hinten, schaute, ob Sasuke noch schlief, ob es ihm gut ging und dann, als er in seiner Garage parkte, lehnte Itachi seinen Kopf auf das Lenkrad und wollte weinen. Er hatte an diesem Abend das erste Mal seit vielen Jahren wieder geweint, er kannte dieses Gefühl gar nicht mehr, aber im Moment war ihm wieder danach, doch er musste stark sein für Sasuke und jetzt dafür sorgen, dass er in Ordnung kam. Itachi stand auf, griff zunächst nach der Tüte neben sich, ehe er Sasuke wieder auf seinen Arm trug und dann in seine Wohnung hinein, wo er ihn auf die Couch ablegte. Er hatte überlegt ihn in sein Bett zu stecken, aber nach dem was zuvor passiert war, glaubte er nicht, dass Sasuke in einem fremden Bett aufwachen wollte. Die Kleidung von Dan, die er ihm zuvor angezogen hatte, ließ er so. Er wollte den Jungen nicht schon wieder ausziehen, dem Schlafenden Körper nicht noch mehr Strapazen aussetzten. Stattdessen deckte er ihn einfach nur zu und setzte sich selber in den Sessel. Einen Blick auf die Uhr werfend, griff er nach dem Telefon. Vielleicht hatte er Glück und sein alter Herr war noch wach. Eilig wählte Itachi die Nummer seines Vaters, wartete einen Moment, biss dieser an sein Handy ging und fragte was los sei. „Entschuldige, dass ich so spät anrufe, aber ich muss morgen frei haben.“ „Du musst also?“, hörte er die Stimme seines Vaters. Itachi schloss die Augen und atmete lautstark aus. „Ja. Ich muss“, sagte er und fügte an: „Nicht nur morgen, sondern ein bisschen länger.“ „Warum, Itachi?“ „Ich hab keine Wahl“, antwortete der Student. Er blickte zu Sasuke und fuhr sich mit der freien Hand durchs Gesicht. „Ich muss mich um ein paar Dinge kümmern und…“ „Um was? Sprich Klartext, Itachi!“, unterbrach ihn sein Vater. „Du konntest mir immer die Wahrheit sagen und du solltest nicht jetzt damit aufhören. Worum geht’s? „Ich kann’s dir nicht am Telefon sagen. Hör zu, wenn ich morgen Zeit hab, komm ich schnell vorbei und erklär’s dir, aber ich brauch die freien Tage.“ „Wenn du Zeit hast“, hörte Itachi, wie sein Vater seine vorherigen Worte wiederholte. „Warum solltest du keine Zeit haben?“ Als Itachi schwieg, fügte sein alter Herr an: „Morgen, bevor ich ins Büro fahr, komme ich vorbei und wenn du dann keinen guten Grund vorweisen kannst, dir wieder frei zu nehmen, nehme ich dich höchstpersönlich mit zur Arbeit, verstanden?“ Wieder atmete Itachi lautstark aus und stimmte zu. „Tu was du nicht lassen kannst. Bis morgen.“ Und dann legte er auf, lehnte sich gegen die Rückenlehne des Sessels und bedeckte sein Gesicht mit den Händen. Er war hundemüde, geplättet von den Dingen die geschehen waren und elende Kopfschmerzen suchten ihn heim. Sich erhebend ging er zunächst schnell ins Badezimmer, griff nach Tabletten und schluckte diese dann mit etwas Wasser hinunter. Hoffentlich würden die Schmerzen davon weggehen. Er schlürfte in sein Schlafzimmer, zog sich aus, griff nach einer Jogginghose und einem Shirt, zog es über, band seine langen, schwarzen Haare neu zusammen, machte sich in der Küche eine große Kanne Kaffe, die er samt Zucker und einer Tasse mit ins Wohnzimmer nahm, wo er sich die erste einschenkte. Er musste wach bleiben. Mindestens so lange, bis Sasuke erwachen würde. Er musste doch für den Jungen da sein, egal wie er sich selber fühlte. Denn sein Leiden, die paar Kopfschmerzen und die Müdigkeit konnten nichts sein, im Vergleich zu dem, was Sasuke spüren musste. Itachi trank immer wieder von dem Kaffee, saß auch dann noch wach im Sessel als die Uhr schon zeigte, dass der nächste Tag vor einer Stunde angebrochen war. Fas die ganze Zeit über hatte sein Blick auf Sasuke gelegen, doch erst jetzt regte sich etwas in dem blassen Gesicht. Itachi sah, wie der Junge kurz die Augen öffnete, sie sofort wieder schloss, sich auf die Seite rollte, eine Hand unters Kissen und die andere unter seinen Kopf bettete und wieder, ohne wahrscheinlich richtig wach gewesen zu sein, in den Schlaf driftete. Itachi erhob sich kurz, machte die Decke über dem Teenager richtig, ehe er sich wieder in den Sessel sinken ließ, eine neue Tasse Kaffee einschenkte und die Beine überschlug. Er trank einen Schluck, stellte sie dann auf dem Wohnzimmertisch ab und schloss nur für einen Moment die Augen, als er auch schon selber in einen tiefen Schlaf driftete. Itachi erwachte erst wieder, als er das schrille Klingeln vernahm, dass durch seine Wohnung dröhnte. Er warf einen Blick auf Sasuke, der immer noch auf dem Sofa lag, in die Decke eingekuschelt war und sich nicht von der Lautstärke stören lies. Wenigstens das. Itachi erhob sich, verzog das Gesicht auf Grund seiner steifen Glieder, streckte sich kurz und ging dann in den Flur um die Tür zu öffnen. Er hörte die Schritte auf den Treppen und wartete, bis sein Vater hinauf gekommen war. Dort schloss er die Tür hinter seinen alten Herren, nachdem er ihm grüßend zugenickt hatte. Itachis Vater wollte schon auf das Wohnzimmer zusteuern, doch sein Sohn hielt ihn noch auf, bevor er in den Türrahmen trat. „Lass uns in der Küche reden“, sagte er, ging voran und fügte an: „Kaffee?“ Er sah, dass sein Vater nickte und sich auf einen Stuhl sinken ließ. „Du siehst schlecht aus, Itachi“, hörte er die Stimme Fugakus, als er sich gerade den Nacken massierte und an der Küchenzeile darauf wartete, dass der Kaffee fertig wurde. Er grinste schief und stellte fest, dass sein alter Herr sorgendvoll geklungen hatte. Genau solche Sachen meinte Itachi, wenn er u Konan sagte, dass sein Vater kein Monster sei, denn das war er nicht. Allem in Allem war Fugaku immer ein guter Mann gewesen und ein guter Vater für seinen Sohn, der sich selbst dann noch dazu herab gelassen hatte mit ihm im Herbst Drachen steigen zu lassen, Schlitten im Winter zu fahren, im Frühling zu angeln oder im Sommer schwimmen zu gehen, obwohl er schon damals ein angesehener Anwalt gewesen war. Genauso war es heute immer noch. Fugaku würde alles für seinen Sohn tun, was nur in seiner Macht stand und schon jetzt war Itachi sich sicher, dass er frei bekommen würde. Es stand gar nichts anderes zu Debatte, obwohl Itachi wusste, dass Fugaku erste in wenig rumzicken würde. Das hatte er immer getan, zu jedem Konzert, zu dem Itachi wollte, bei jeder schlechten Note, aber am Ende war alles gut gewesen und meistens nach Itachis Wünschen. Nur wie sollte er das hier jetzt anfangen? Das war etwas völlig anderes, als alle anderen zuvor geführten Gespräche zwischen Vater und Sohn. Doch dann besann Itachi sich und sagte einfach kurz und knapp die Wahrheit. Seinem Vater konnte er die ganze Geschichte nicht so ausbreitend erzählen wie er es bei Kakashi getan hat. Außerdem wollte Itachi so schnell wie möglich zurück zu seinem Schützling und sein Vater musste auch noch ins Büro. „Du wirst mich für total bescheuert halten“ fing Itachi an. „Aber ich haben einen Jungen bei mir aufgenommen, dem es sehr schlecht geht. Ich muss mich um ihn kümmern und deswegen brauche ich Urlaub.“ „Bitte was hast du getan?“, hörte er den seinen Vater ungläubig fragen, doch Itachi antwortete schlicht: „Du hast mich gehört und ich habe nur die Wahrheit gesagt.“ „Ich will mit ihm reden.“ „Er schläft.“ „Dann zeig ihn mir, verdammt noch mal!“, fuhr der ältere Uchiha aus. Itachi seufzte resigniert und nickte, doch bevor er seinem Vater voran ins Wohnzimmer ging, sagte er leise: „Bitte weck ihn nicht auf.“ Im Wohnzimmer angekommen, sah Itachi, wie sich der Blick seines Vaters stirnrunzelnd auf Sasuke legte, ehe er nickte und wieder kehrt machte. Er blieb im Flur stehen und wartete, bis Itachi, der noch schnell die Kaffeekanne und die Tasse genommen hatte, ihm folgte, wobei er die Wohnzimmertür schloss, um Sasuke nicht beim Schlafen zu stören. „Ja, ich halte dich für total bescheuert“, hörte Itachi die Stimme seines Vaters und senkte den Kopf. Er würde niemals frei bekommen, aber dann… ja, aber dann würde er kündigen. Er würde es in einer dieser Kurzschlussreaktionen tun, weil er sich unbedingt um Sasuke kümmern musste. „Aber aus irgendeinem irrationalen Grund vertraue ich dir, Sohn und gebe dir und diesem Kind dort drüben eine Chance für was auch immer ihr diese Chance braucht.“ „Was ist deine Bedingung?“, hakte Itachi sofort nach. Er und sein Vater hatten zwar immer ein gutes Verhältnis, aber das war einfach zu unglaubwürdig um wahr zu sein. „Du wirst bist zum Ende der Woche frei bekommen und dann möchte ich den Jungen kennen lernen, bevor ich entscheide ob ich dir weiterhin Urlaub gewähre. Bring ihn einfach mit zum Adventsessen, bis dahin, Itachi.“ Er nickte ihm zum Abschied zu und bevor Itachi die Haustür hinter ihm schloss, sagte er leise: „Danke, Papa.“ ~~ Er wusste nicht genau, was es war, was ich aufgeweckt hatte, er wusste nur, dass er mit Schmerzen wach wurde. Und mit dem Gefühl eine große Schande zu sein. Er hatte sich wieder ficken gelassen, er hatte nichts tun können, obwohl er es so sehr hasste. Sasuke erhob sich, biss dabei die Zähne zusammen und stellte fest, dass er umgezogen war. Erst danach realisierte er, dass er wieder bei Itachi Uchiha war. Er hatte ihn gefunden. Er hatte nach ihm gesucht. Und er hatte ihn so gesehen. Mit heruntergelassenen Hosen, im Schnee, dort wo er zusammen gebrochen war. Er musste ihn hassen, davon war Sasuke überzeugt. Nein, nicht hassen, aber er musste sich vor ihm ekeln, sonst wäre er jetzt hier, bei ihm. Hätte vielleicht sogar darauf gewartet, dass er wach wurde oder hätte einfach nach ihm gesehen. Das hatte er nicht, aber Sasuke konnte das verstehen. Er blickte neben sich und merkte dass dort sein Rucksack stand mit den alten, aber gewaschenen Klamotten. Unter Schmerzen hockte er sich hin, öffnete seinen Rucksack, holte seine Jeans heraus, ein T-Shirt, seinen alten Kaputzenpullover, eine Boxershorts und Socken. Nachdem er sich angezogen hatte, griff er nach seiner Kette, die er sicher im Rucksack gelagert hatte und zog sie um seinen Hals. Auf der Straße würde er seinen Papa die ganze Zeit bei sich brauchen. Unbedingt. Eilig schloss Sasuke den Rucksack, ging in den Flur, um dort seine alten Chucks und den alten Schal anzuziehen und hörte dann, dass Rauschen der Dusche. Da war Itachi also. Sasuke entschied, dass er sich unbedingt noch für alles bedanken musste und außerdem brauchte er seine Zahnbürste, die im Badezimmer war, bevor er ging. Also setzte er sich neben die Badezimmertür, bettete seinen Rucksack auf dem Schoß und wartete, bis Itachi heraus kam. Als dieser dann hinaus kam, spürte Sasuke den verwunderten Blick auf sich, ehe dieser sich in Sorge wandeln musste, denn Itachi hockte sich sofort hinunter und meinte eilig: „Leg dich wieder hin… ich meine…“, er stoppte und blickte auf den Rucksack auf Sasukes Schoss. „Wo willst du hin?“ „Ich…“, murmelte Sasuke und merkte erst jetzt, als er in Itachi Augen blickte, dass er mehr als Willkommen hier war, auch wenn er gestern erneut vergewaltigt wurde. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass Itachi es schon länger wusste. Dass der Uchiha schon länger von diesem Teil seiner Vergangenheit wusste. „Ich… wollte das nie“, wisperte Sasuke und spürte wie die Tränen hervor kamen. „Ich weiß… ich weiß“, hörte er Itachis Stimme und sah, wie diese sich aus der Hocke auf die Knie sinken lies und nun fast auf selber Höhe mit Sasuke war. „Ich lass nicht zu, dass das noch mal passiert, hörst du?“ „Ja“, antwortete Sasuke, zog die Knie an seinen Oberkörper, schlang seine Arme darum und weinte in seinen Schoß. Und dann, dann spürte er zum Trost Itachis Arme um seinen zitternden Körper und er fühlte sich wohl. Auf eine verkorkste Art und Weise fühlte er sich zu Hause und er weinte, weinte lange an Itachi gelehnt. to be continued... by Jessa_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)