Stay (Faraway, So Close!) von Jessa_ ([Itachi/Sasuke- Centric]) ================================================================================ Kapitel 21: The Ocean --------------------- Hallo, ihr Lieben. Danke noch mal für eure netten Kommentare. Ich hoffe die Kapitel kommen jetzt wieder regelmäßiger. Ich gebe mir jedenfalls die größtmögliche Mühe. Wenn ihr Verbesserungsvorschläge oder Wünsche für den Weiteren Verlauf habt, nur raus damit. Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen. Jessi ;) Kapitel 21: The Ocean And I felt like a star I felt the world could go far If they listened to what I said. Am Morgen von Itachis erstem Arbeitstag nach seinem kurzen Urlaub, stand er früh auf. Er wollte duschen und was zum Essen für ihn und Sasuke machen, bevor er den Jüngeren weckten würde. Das tat er auch: Suchte sich Klamotten zusammen, stieg unter die Dusche, genoss das warme Wasser, blieb etwas länger darunter stehen, entspannte dabei seine von der Nacht verspannten Muskeln, trat dann hinaus, trocknete sich, band sich ein Handtuch um die Hüfte, föhnte die Haare, putzte die Zähne und zog sich dann an. Er ging in die Küche, kochte Kaffee, fühlte sich für einen kurzen Moment so, als hätte sich in den letzten Tagen nichts verändert. Ganz so – nur für einen winzigen Moment – als sei er alleine hier und würde ganz normal, wie alle Montage seit einigen Jahren zur Arbeit fahren. Aber dann holte er Brot aus dem Schrank, schnitt ein paar Scheiben ab, stellte sie auf den Teller, Aufschnitt dazu und Nutella, zwei Tassen, zwei Brettchen und zwei Schmiermesser, wodurch ihm klar wurde, dass eben nicht alles unverändert geblieben war. Sasuke war nun bei ihm. Schon ein paar Tage lang. Itachi goss noch Kaffee in seine Tasse, zuckerte ein wenig, machte Sasuke dann einen Tee und ging ins Wohnzimmer, um den Jungen aufzuwecken. Sasuke lag in die Decken gekuschelt, seitlich, auf dem Sofa. Noch immer stand sein Mund ein wenig offen, er hatte wohl immer noch leichten Schnupfen. Aber ansonsten schien es ihm gut zu gehen. Er schlief ruhig und sah nicht mehr fiebrig aus. Itachi bückte sich ein wenig herunter und rüttelte leicht an Sasukes Schulter, wobei es ihm ein wenig Leid tat, den Jungen so früh wecken zu müssen. Eigentlich sollte er ausschlafen können, sich erholen. Sasuke öffnete zögerlich die Augen und schaute Itachi müde an. „Entschuldige, aber du musst aufstehen. Wir müssen in einer Stunde los.“ Der Jugendliche nickte und rieb sich kurz den Schlaf aus den Augen, ehe er sich aufsetzte und langsam aufstand. „Möchtest du erst duschen oder frühstücken?“ „Ich…“, murmelte Sasuke und wusste nicht, was er antworten sollte. Würde irgendwas davon Itachi besser gefallen? Er wusste es nicht. Er merkte nur, dass er af die Toilette musste und glaubte durch eine Dusche wacher zu werden. „Darf ich zuerst duschen?“, fragte er zögerlich, gab Itachi damit immer noch die Möglichkeit, ihm etwas anderes vorzuschreiben, aber das tat der Ältere natürlich nicht. „Klar“, sagte der nur, ließ Sasuke vorbei, folgte ihm ins Badezimmer, gab ihm ein frisches Handtuch und zeigte ihm noch mal, wo ein paar Dinge standen. Sasuke hatte in der Zeit bei ihm immer nur unheimlich schnell geduscht und die Haare erst geföhnt, wenn Itachi es ihm erlaubte. „Du musst dir noch Wechselklamotten holen“, merkte Itachi an. Sasuke nickte und wollte sich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer machen, um Kleidung zu holen. Er holte seine löchrige Jeans heraus und das seiner T-Shirt, dass er – seit Itachi für ihn gewaschen hatte – nur einmal angehabt hatte. Bevor er jedoch nach den Socken greifen konnte, die nicht so sehr rochen, hörte er Itachis Stimme von der Wohnzimmertür aus. „Du kannst die neuen Sachen anziehen“, schlug dieser vor. Sasuke biss sich auf die Lippen. „Die waren teuer“, sagte er leise, war aber nicht mehr ganz so standfest, wie am Tag, als sie die gekauft hatten. Frische Socken, ein frisches T-Shirt. Das wäre schön, würde sich bestimmt gut anfühlen. Genauso wie eine Jeans ohne Löcher, sodass nicht immer der Wind an seine dürren Beine gelangen konnte. Als er dann an den dicken Pullover und die Winterjacke denken musste, war ihm fast dabei nachzugeben, aber er konnte es nicht. Itachi hatte fast 300 Euro für die Sachen ausgegeben. Immer noch auf dem Boden hockend, fing er wieder an, an seinen Nägeln zu knabbern. Er spürte Itachis Körperwärme neben sich und eine seiner großen Hände um sein Gelenk, das seine eigene Hand vom Mund wegzog. Itachi besah sich die Finger, woraufhin Sasuke ihn den Kopf schütteln ließ. „Du solltest das Knabbern aufhören. Du blutest ja fast.“ „Tut mir Leid“, murmelte Sasuke und wandte den Blick ab. Das war ihm peinlich. Er konnte nicht wirklich etwas dafür, dass er Fingernägel kaute, wenn er nervös war. Es war irgendwann einfach so gekommen. Sofort bereute Itachi das gesagt zu haben. Schon wieder blickte der Junge so unsicher und schuldbewusst fort. Das war nicht das, was Itachi erreichen wollte. Er wollte Sasuke zufrieden sehen, sicher und zufrieden. Ein letztes Mal, entschied Itachi dann im Stillen, würde er Sasuke etwas aufzwingen. So wie er ihm damals das erste Frühstück aufgezwungen hatte und die zehn Euro samt seiner Adresse auf der Straße. Itachi erhob sich, ging in sein Schlafzimmer und holte dort einen großen Teil der neuen Kleidung für Sasuke, die er ihm dann im Wohnzimmer – mit den Worten: „Geh dich duschen und vergiss dieses Mal das föhnen nicht.“ – in die Hände drückte. Er wusste das Sasuke ihm in solchen Situationen, dann wenn er wirklich etwas anordnete, nicht widersprach. Und das tat Sasuke auch dieses Mal nicht. Er ging mit der neuen Kleidung in Badezimmer, legte die dort sorgfältig ab und stieg in die Dusche. Wie immer benutzte er nur kaltes Wasser und Seife, anstatt dem Warmen und Itachis teuren Pflegeprodukten, die er ihm angeboten hatte zu benutzten. Ob der Ältere wohl merkte, dass er es nicht tat? Das Wasser ausstellend und leicht schlotternd fuhr sich Sasuke mit nasskalten Händen durch das ebenfalls feuchte Gesicht und durch die tropfenden Haare. Durch die heiße Luft des Föhns würde ihm gleich schon wieder warm sein. Alles war in Ordnung. Nur dass die Schuld und das Wissen, Itachi selbst diese kalte Dusche niemals zurückzahlen zu können, geschweige denn die teueren Klamotten, von innen heraus auffraß. Ihm war wieder, als müsste er fast heulen. Er stieg aus der Dusche, war nicht mal zehn Minuten dort drin gewesen, und band sich ein Handtuch um die schmalen Hüften, ehe er den Föhn einstöpselte und sich eilig die Haare trocknete. Dabei dachte er an den gestrigen Tag im Kino. Auf der Hinfahrt war er so unsicher gewesen, hatte nicht von selbst aus ein Wort an die beiden Älteren gerichtet und erst als Kakashi ihn was gefragt hatte, hatte er die erste zögerliche Antwort gegeben. Im Kino selbst hatten Kakashi und Iruka verlangt, dass er sich etwas zu trinken und Popcorn nahm. Sie sagten, das gehöre dazu und hatten sich selber was geholt. Manchmal hatte es ihn während des Films irritiert, dass Iruka und Kakashi Händchen hielten und dass sie es auch noch im Hellen taten, als sie den Saal mit ihm im Schlepptau verließen. Aber warum auch nicht. Sie waren ein Paar. Sie liebten sich aufrichtig, auch wenn Sasuke von eigenen Erfahrungen her wusste, dass einer beim schwulen Sex Schmerzen hatte. Anders kannte er es nicht und er konnte sich nicht vorstellen, dass es anders ging. Vielleicht war er deswegen irritiert. Wie konnte man einen Menschen lieben, der einem Schmerz zufügte? Die Gedanken verdrängend, schaltete er den Föhn aus, schlüpfte in die dunklen Boxershorts, in die frischen Socken, in die neue Jeans und besah sich dann das T-Shirt. Es war grau mit einem Print von einer Straße und geschnörkelten Buchstaben. Es war ein schönes Shirt. Sasuke wusste, dass es teuer gewesen war. Dennoch zog er es an; um Itachi nicht zu verärgern und dann gleich darüber den Pullover, der an sich schon viel dicker war, als sein eigener. Als Sasuke mit den frischen Klamotten in die Küche kam, traute er sich nicht, Itachi in die Augen zu schauen. Er setzte sich mit gesenkten Blick an den Küchentisch, hatte wieder das Verlangen an seinen Fingernägeln zu knabbern, stoppte sich aber selbst, weil er wusste, dass Itachi das gar nicht leiden konnte. „Du kannst dir gleich noch schnell was zum lesen aussuchen, damit dir bei Shizune nicht zu langweilig wird“, bot Itachi an, woraufhin Sasuke zögerlich aufblickte. Er beobachtete Itachi nur kurz dabei, wie er sein Brot mit Nutella bestrich. Er hatte schon ein wenig Hunger, aber er wollte immer noch nicht unhöflich wirken. Jetzt trug er schon die teure Kleidung, war wieder duschen gewesen und belästigte später auch noch Itachis Bekannte, so wie er wahrscheinlich gestern irgendwie auch Kakashi und Iruka belästigt hatte. „Wir müssen uns ein wenig beeilen“, hörte er Itachis Stimme und blickte auf dessen Hand, die auf den Brotkorb wies. „Du solltest was essen.“ „Danke“, murmelte der Jugendliche und griff nach einer Scheibe Brot, die er sich mit etwas Käse belegen wollte, da er immer noch glaube, der sei am Billigsten, doch bevor er nach dem Milchprodukt greifen konnte, hielt Itachi ihm das Nutellaglas hin. „Du musst nicht immer Käse essen, es sei denn du hast Lust drauf“, sagte der Student, dem aufgefallen war, dass Sasuke nie nach etwas anderem griff. Wieder hörte er einen unsicheren Dank des Jungen, ehe dieser sein Schiermesser ins Nutellaglas gleiten lies und sein Brot dann beschmierte. Sasuke wusste nicht mehr, wie lange er schon keinen Nutella mehr gegessen hatte oder Schokolade an sich – Kakao ausgenommen. Es schmeckte einfach großartig, auch wenn er zwischenzeitlich auf der Straße geglaubt hatte, er würde keine Süßigkeiten mögen. Vielleicht um sich selbst zu trösten wenn er Kinder und Jugendliche in seinem Alter mit Schokoladeneisbällchen im Sommer oder mit Donuts gesehen hatte. Als er das Brot aufhatte, würde er sich am liebsten noch eines schmieren, aber das ließ er bleiben, auch um seinen Magen nicht wieder zu überstrapazieren. Es war gut im Moment keine Schmerzen zu haben und er war auch überaus froh, dass in den ganzen letzten Tagen, sein Anus nicht mehr wehgetan hatte. Vielleicht waren auch die Wunden da endlich verheilt. Nachdem Sasuke sich zwei Bücher ausgesucht hatte und diese nun in der Hand hielt, trat er in den Flur, wo Sasuke ihm die neue Jacke und den neuen, dickeren Schal entgegen hielt. Zögerlich, ohne ein Widerwort, weil er glaubte, Itachi würde das nicht besonders mögen, schlüpfte er in die Winterjacke und band sich den Schal um, ehe er, auf Itachi Anweisung hin, auch die neuen Chucks anzog. Es fühlte sich, obwohl er immer noch daran denken musste, für wie viel Geld Stoff an seiner Haut war, ganz gut, da er Shizune Shoten in wenigen Minuten nicht mit dreckigen, abgenutzten Kleidern entgegen treten musste. Auch wenn ihn das vielleicht nicht wertvoller machte, es ließ ihn wenigstens so scheinen. ~~ Im Auto lief wieder Musik und als sie auf einem Parkplatz hielten, sagte Itachi, wahrscheinlich damit er sich nicht all zu schlecht bei Shizune Shoten fühlen würde: „Sie hat eine eigene Wohnung im Haus ihrer Eltern, mit eigener Zugangstreppe und allen drum und dran und sie ist wirklich nett, Sasuke.“ Er stieg aus, bedeutete Sasuke es ihm gleich zu tun und ging die kleine Treppe hinauf um an der oberen Klingel zu läuten, ehe ihnen von Shizune geöffnet wurde. Sasuke stellte fest, dass sie ganz einfach aussah. Ungeschminkt, die Haare zu einem einfachen Zopf, in einer Jogginghose, dicken Wollsocken und einem sehr weiten Pullover. „Hi, Itachi. Hallo, Sasuke“, hörte er ihr freundliche Stimme und gab ein leises: „Hallo“, zurück. Sie bat beide herein, doch Itachi winkte ab. „Ich muss los, bin ein bisschen spät dran. Gegen fünf heute Abend bin ich dann wieder hier.“ „Gut. Ich koch dann was, in Ordnung? Wir können dann ja zusammen essen“, schlug sie vor. Er grinste und nickte. „Mach das, bis heute Abend ihr zwei.“ „Byebye, Itachi.“ „Tschüß“, traute auch Sasuke sich zu sagen, ehe die Tür wieder zu ging und er alleine mit Shizune in dem großen Flur stand. Shizune lächelte Sasuke zu und sagte freundlich: „Du kannst ruhig die Schuhe und die Jacke ausziehen.“ Sie zeigte auf einen Henkel an der Wand und dann auf seine Jacke. „Da kannst du die hinhängen.“ Als Sasuke das getan hatte, die Schuhe ordentlich neben die kleine Kommode gestellt hatte und seinen Schal dann zu der Jacke gehangen hatte, folgte er Shizune – mit den Büchern in der Hand – ins Wohnzimmer, wo sie ihm anbot sich hinzusetzten. „Naja, ich weiß ja nicht, was Fünfzehnjährige heutzutage machen, ich bin sowieso so europafremd im Moment. Es ist echt krass hier herzukommen, in einem richtigen Haus zu wohnen, nachdem ich manchmal wochenlang in alten Holzhütten oder unter freiem Himmel geschlafen hab, aber Afrika ist echt großartig. Wenn du willst kann ich dir später Fotos zeigen oder du kannst mit der Playstation meines großen Bruders spielen. Der hat die gestern noch aus dem Keller hervorgekramt, da ich ihm in den Ohren gehangen habe, dir würde nachher noch langweilig bei mir werden. Na, wie auch immer. Möchtest du? Ich bin dann solange noch den Rest an Klamotten einräumen, also…“ „Ich… Ich hab Bücher mit“, sagte er und sie nickte ein wenig schneller, als er es von anderen gewohnt war. „Okay, entschuldige meinen Redeschwall. Manchmal kommt das einfach so. Na, dann les einfach und wenn was ist, ich bin für einige Zeit da drin.“ Sie zeigte auf eine Tür, die wohl ins Schlafzimmer führte und verschwand dann in den Raum. Nun saß er hier alleine in dem fremden Wohnzimmer, mit den beiden Büchern auf dem Schoß. Er fühlte sich unsicher, unsicherere noch als zu Beginn bei Itachi, obwohl der eindeutig die wohlhabendere Wohnung besaß. Aber darauf kam es sich ja eigentlich nicht an. Sasuke schlug eines der beiden Bücher auf. Anstatt einer Widmung, wie in dem ersten Buch, das er bei Itachi gelesen hatte, fing die Geschichte mit einigen kursiv geschriebenen Sätzen an. In der Welt der Menschen geschah, was geschehen musste, weil die Menschen so waren, wie sie immer schon waren. Die Gemeinschaft der Kleinen Leute ist anders. Denn diese kleinen Menschen, die Kleinen Klone, sind anders. Anders als die großen Menschen waren. Sie sind kleinwüchsige, großköpfige Geschöpfe ohne Geschlecht. Mit acht Jahren sind sie ausgewachsen und dann werden sie alt – sehr alt. Hass und Angst, Aufregung und Verzweiflung sind ihnen fremd. Sie scheinen intelligent, rational und vernünftig. Zeitgemäß gesagt: cool – so cool, wie die großen Menschen es immer wollten. Sasuke fand es sofort interessant, fand es gut – glaubte er – wie diese kleinen Menschen waren. Auf jeden Fall hatten sie ohne Geschlecht, ohne Hass und Angst, ohne Aufregung und Verzweiflung weniger Schmerzen, als er es mit alle dem hatte. Manchmal, a manchmal, da waren Gefühle etwas schlechtes, glaubte er, auch wenn sie einen irgendwie am Leben hielten. Als er den kleinen Text ein zweites Mal las, fühlte er sich an seinen Vater erinnert, der für ihn immer etwas Besonderes gewesen war. Der ihm Bücher vorgelesen hatte, als er selbst noch nicht im Stande dazu gewesen war, aus den aneinander gereihten Buchstaben sinnvolle Worte zu erkennen. Er hatte ihm das Buch der kleinen Prinz vorgelesen und das mit den großen Menschen erinnerte ihn irgendwie daran. Es war eine schöne Erinnerung, auch wenn er seinen Vater vermisste. Sasuke schlug das Buch zu und blickte sich sitzend ein wenig im Raum um. Ein ganz normales Wohnzimmer, mit etwas weniger normalen Dekorationen, wahrscheinlich welchen aus Afrika. Er schaute auf den Couchtisch und sah dort ein aufgeschlagenes großes Buch. Auf den einer der zwei ehemals weißen Seiten war ein Bild von Shizune Shoten und Itachi zu sehen. Er hielt einen Arm um ihre Hüfte, in einer freundschaftlichen Geste. Beide grinsten in die Kamera. Dort schaute Itachi noch ein wenig jünger aus, aber nicht mehr als ein oder zwei Jahre. Darunter die Namen der beiden in einer feinsäuberlichen Schrift und in derselben dann daneben in schön groß: Jeder Mensch sollte einmal im Leben auf einem Konzert gewesen sein. Die Menge, die Einheit, gespürt haben. Jeder Mensch sollte einmal im Leben auf einem Boot gewesen sein, das seichte Treiben auf dem Wasser und die Freiheit des Ozeans gespürt haben. Jeder Mensch sollte einmal im Leben ein großartiges Essen gegessen haben und mit allen Sinnen gespürt haben, wie sehr der Koch es liebte zu kochen. „Das Buch haben sie mir geschenkt, als ich nach Afrika gefahren bin letztes Jahr“, hörte er Shizunes Stimme. Er hatte gar nicht gemerkt, dass sie sich neben ihn gesetzt hatte, so vertieft hatte er auf die Seiten geschaut. Bevor er sich entschuldigen konnte, blätterte sie zurück auf die erste Doppelseite und zeigte auf ein Foto, auf dem sie, Itachi, Kakashi, Iruka und dieser Typ von der Fleischtheke damals abgebildet waren. Unten drunter stand sein Name neben dem der vier anderen. Hidan, genauso hatte der Typ geheißen. „Sie kennen Kakashi und Iruka auch?“, traute Sasuke sich zu fragen und schaute wieder auf das Bild und den Text daneben, der dieses Mal mit einer anderen Schrift geschrieben wurden war. Sieh die Sonne, wenn sie leuchtet und den Mond, wenn er dir die Nacht erhält. Traue den Sternen selbst dann, wenn dir jeder Mensch erzählt, sie würden lügen. Denn durch winzige Meteoren am Nachthimmel, Mond und Sterne und Sonne am Tag, siehst du uns selbst am anderen Ende der Welt noch aufrecht stehen. „Ja“, hörte er dann Shizune Shotens Stimme. „Ich war mit Itachi und Hidan zusammen in der Oberstufe. Da war Kakashi gerade der neue Lehrer an unserer Schule. Wir haben uns direkt mit ihm angefreundet, vor allem Itachi und dann haben wir uns mal mit ihm und seinem Freund getroffen. Seitdem waren die vier Jungs, meine Eltern, mein Bruder und seine Verlobte das Wichtigste in meinem Leben, bis ich entschied nach Afrika zu gehen. Das ändert einen Menschen, weißt du?“ Sie blätterte das Album weiter. Er sah Fotos von Shizune, ihren Freunde, ihrer Familie, sie erzählte immer was. Er durfte die geschrieben Texte lesen, fand die von Itachi besonders schön. Mittlerweile erkannte er sie nicht mehr nur am Bild daneben, das immer ihn mit ablichtete, sondern auch an seiner schönen Schrift. „Weißt du, Sasuke. Itachi ist ein ganz besonderer Mensch“, sagte Shizune dann irgendwann, so viel ruhiger, als sie die Minuten davor gesprochen hatte. „Er hält sich selber für ein Arschloch, für einen nicht besonders guten Menschen aber an dir… an dir beweißt er, wie großartig er ist und er beweißt, was ich schon immer gewusst habe.“ Sie sah Sasukes fragenden Blick und lächelte, sagte aber nichts, wollte die Gefühle des Kindes nicht verletzten, aber an Sasuke sah sie, dass Itachi Uchiha – der einst ihr Freund gewesen war und von dem sie sich für einen kurzen Moment nach Sasukes Untersuchung gewünscht hatte, er würde es wieder sein – Menschenleben retten konnte, mehr als sie es je können würde, obwohl sie die angehende Ärztin von ihnen beiden war. to be continued by Jessa_ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)