Ich liebe dich, bleib fern von mir! [Slash] von Yamica ================================================================================ Kapitel 8: Nie wieder zusammen!!! --------------------------------- Titel: Ich liebe dich, bleib fern von mir! Teil: 8/? Autor1: Janna Email: sano@rkwelt.de Autor2: Brink Email: brinck_of_twilight@yahoo.de Fanfiction: Herr der Ringe Rating: PG-12 Inhalt: Legolas ein ein ganz unartiger Prinz und sein Vater schickt ihn aus um Gehorsam zu lernen. Warnungen: keine Pairing: noch keines Archiv: ja Disclaimer: Herr der Ringe und alle Charaktere daraus gehören J.R.R.Tolkien. Einige Orginalcharas, wie Geschwister oder ehemalige Geliebte sind frei von uns erfunden. Vereinzelte Tränen funkelten in Haldirs Augen. "Verzeih mir", flüsterte er leise. Wutentbrannt rauschte Legolas ab in sein Zimmer. Er ignorierte die Zwillinge und wühlte in seinem Schrank nach Kleidung mit der er reiten konnte. Er brauchte...Abstand! Verschlafen blinzelte Orophin und hob den Kopf als Legolas ins Zimmer stürmte. "Lego....was..." Er kam noch nicht einmal dazus eine Frage fertig zu stellen, als Legolas auch schon wieder aus dem Zimmer stürmte. Rumil seufzte leise. "Streit und das so schnell." "Ich geh nachsehen.....", meinte Orophin und zog sich aus den Armen seines Bruders zurück. "Bei wem?" "Haldir...ich werd doch jetzt nicht in die Nacht hinaus rennen und nach Legolas suchen. Der ist den Kleidern nach ohnehin zu Pferd unterwegs." Mittlerweile hatte Haldir sich wieder angezogen und saß auf den Balkon, blickte in die Nacht hinaus. Lautlos erschien Orophin neben ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter, sah ihn besorgt an. "Ich habe ihn verloren", flüsterte Haldir. "Was hast du getan....?", wollte Orophin leise wissen, seine Stimme frei von jeglichem Vorwurf. "Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm schlafen werde." "Eh....." Orophin blinzelte verwirrt. "Warum nicht?!" Haldir schüttelte den Kopf. "Ich habe meine Gründe." "Kennt er die?!" "Nein." "Nun ähm..." Orophin räusperte sich. "Dann kannst du wirklich nicht erwarten, dass er dich versteht oder?!" "Ich erwarte auch nicht, dass er es versteht und ich werfe ihm auch nichts vor." "Aber warum willst du dann nicht?! Ihr liebt euch doch....." "Und genau aus diesem Grund will ich nicht." Haldir lächelte Orophin an. "Es wird alles wieder in Ordnung kommen, mach dir keine Sorgen und nun geh schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag sein. Ich erwarte euch vor Sonnenaufgang angezogen und bereit." "Kein Problem.....wir werden dann fit sien, aber du......warum nicht, wenn nicht aus Liebe? So was krönt eine Liebe doch erst recht!" "Vergiss es." Sanft schob Haldir seinen Bruder aus dem Zimmer. "Mooo...", mosterte Orophin, doch bevor Haldir in alleine lassen konnte drehte er sich noch einmal um und umarmte den anderen liebevoll. "Du weisst dass du jeder Zeit zu Rumil und mir kommen kannst, ja? Friss deinen Kummer nicht in dich hinein, das gibt nur graue Haare und die stehen einem Elben nicht......." Haldir gab Orophin einen kleinen Klaps auf den Po. "Geh, bevor ich meinen Frust an dir auslasse." "Hui, noch nicht genug?!", kicherte der Jüngere und trabte dann artig los zurück zu seinem Zwillingsbruder. Kurz vor Sonnenaufgang klopfte Haldir an das Zimmer der Zwillinge. Anstatt seiner Paradekleidung trug er jene Sachen, die er auch während der Wache trug. Rumil hob leicht eine Augenbraue, als er seinen Bruder sah und griff nach seinem Bogen. "Orophin, es geht los." Schweigend traten die Elben aus dem Palast, blieben regungslos auf dem Hof stehen. Legolas war innerlich totmüde, lies sich jedoch gegen aussen hin nichts anmerken. Sogar pünktlich erschien er dieses mal. Er erkannte die Zwillinge und Haldir, würdigte jenen jedoch keines Blickes, sondern sah stur gerade aus. In diesem Moment hob Haldir seinen Bogen. Ohne mit der Wimper zu zucken spannte er den Bogen, richtete ihn genau auf Legolas. Ohne eine Miene zu verziehen tat es Rumil seinem großen Bruder nach. Das Herz des jungen Prinzen zog sich zusammen, doch sein Blick blieb kalt wie eh und je. Leichte Aufruhe entstand, als die Palstwachen auf die drei Elben von Lorien zu gingen. Doch bevor sie diese erreicht hatten, erklang ein warneder Ruf aus dem Wald, gleichzeitig stürzten eine Horde Orks auf den Palast zu. Bevor irgendjemand reagieren konnte, hatten Haldir, Orophin und Rumil ihre Pfeile los. Sofort spannten sie ihre Bögen wieder, schossen exakt an Legolas vorbei und töten die Orks hinter dem Prinzen. In Sekundenschnelle hatten auch die anderen Elben nach ihren Bögen gegriffen und schossen ihre Pfeile auf die Orks ab. Der halbe Hofstaat brach in Panik aus, lediglich die Wachen blieben ruhig. Legolas sah zu, dass seine Schwestern in Sicherheit gebracht wurden. Fëaómen klammerte sich an Legolas' Arm, wollte dass er sie und ihre Schwester begleitete, doch er schüttelte nur den Kopf. "Ich lass sie nicht alleine da draussen!", rief er ihr zu, nachdem er sich los gerissen hatte und wieder nach draussen stürmte. Cedriel griff beruhigend nach den beiden Schwestern. "Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Niemand wird etwas passieren." Elenawen wollte ihm so gerne glauben, doch sie bangte um ihre beiden Brüder, die da draussen Seite an Seite mit den Galadhrim gegen die scheinbare Übermacht der Orks kämpften. Doch Galdriel hätte nie zugelassen, dass ihre Söhne nach Düsterwald ritten, wenn ihnen dort Gefahr drohen würde. Sie schafften es die Orks zu besiegen. Doch auch wenn Haldir, Rumil und Orophin unverletzt blieben, wurde einer der Elben tötlich verletzt: König Thranduil von Düsterwald. Voller Furcht kniete Legolas mit seinem grossen Bruder neben seinem Vater und versuchte ihm zu helfen. Für was sollte er die Heilkunst erlernt haben, wenn er damit noch nicht einmal das Leben seines eigenen Vaters retten konnte?! In diesem Moment kam die Hochzeitsgesellschaft aus Lorien an. Sofort war Galdriel an Legolas Seite und drückte dessen Hände fest auf Thanduils Wunde. Ein leichtes Prickeln druchströhmte Legolas Körper und er konnte spüren, wie er seine Gesundheit und Kraft benutzte, um seinen Vater zu retten. Legolas schloss die Augen, um sich voll und ganz auf die Heilung zu konzentrieren. Leicht legte Galadriel eine Hand auf Legolas Schulter, lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Blinzelnd öffnete der Junge die Augen und sah zur Seite. "Du wirst deinen Vater retten können. Aber die Magie, die du grade benutzt, verlangt, dass du dich nicht von ihm trennst, sonst wird er sterben." "Was meint ihr?" Legolas verstand nicht ganz. Sanft zog Galadriel Legolas hoch. "Hab keine Angst, Thranduil wird überleben." Sie führte Legolas etwas von den anderen weg. "Du verfügst über Heilmagie. Aber es ist nur eine latente Magie. Sie tritt nur auf, wenn es um Leben und Tod geht." Sie seufzte leise. "Du hast Thranduil mit deinem Leben gerettet. Aber wenn du ihn verläßt, wird er sterben. Seine Lebensenergie ist nicht mehr groß genug, um ihm am Leben zu halten. Das kannst nur du." "Aber ich bin doch bei ihm......" "Du darfst ihn nie verlassen." "Ihr meint......" Die Erkenntnis traf Legolas hart und sein Blick richtete sich unweigerlich auf Haldir. Galadriel nickte leicht. "Es ist deine Entscheidung, allein deine. Nur du bestimmst über dein Leben, du alleine." "Wie nah muss ich bei ihm bleiben?!" "Nah! Ich kann dir nicht sagen wie nah, aber näher, als Lorien es sein wird." Legolas' Gesicht verzog sich wie unter grossen Schmerzen. "Meine Liebe oder meinen Vater...?!" "Es liegt alleine bei dir." Verstehend nickte Legolas und senkte den Blick, der bis dahin Haldir angesehen hatte. Mitfühlend legte Galadriel Legolas eine Hand auf die Schulter. "Denk gut darüber nach." Legolas schüttelte den Kopf. "Ich kann doch meinen Vater nicht sterben lassen........." Entschuldigend sah er hoch zu Haldir. "Es tut mir leid......", flüsterte er kaum hörbar. Haldir war grade dabei, ein paar der Wachen zu helfen, die Leichen der Orks auf einen Karren zu legen. Als ob er Legolas Blick fühlen würde, schaute er kurz auf, widmete sich dann aber sofort wieder seiner Arbeit. Galadriel drückte kurz Legolas Schulter. "Er versteht es." "Kann er nicht hier bleiben...?", fragte Legolas hoffnungsvoll, obwohl er glaubte die Antwort bereits zu kennen. "Nein. Sein Paltz ist in Lorien, dort wird er gebraucht." "Aber ich brauch ihn doch auch....." "Haldir wird nicht in Düsterwald bleiben!" Legolas' Finger krallen sich in Thranduils Tunika. Langsam sank er mit dem Kopf auf die Brust seines Vaters. Galadriel trat zurück, ließ Legolas alleine. Bei dieser Entscheidung konnte ihm niemand helfen. Nach schier endlos langer Zeit sah Legolas wieder hoch. Langsam richtete er sich auf und hob seinen Vater hoch, um ihn in seine Gemächer zu bringen. Leicht griff Thranduil nach der Hand seines Sohnes. "Danke." Legolas nickte nur, legte seinen Vater dann in sein Bett und kuschelte sich neben ihn, schloss die Augen und lies stummen Tränen zum ersten mal wieder freien Lauf. Haldir hatte seine Arbeit erledigt und ging in sein Zimmer zurück. Traurig setzte er sich auf das Balkongeländer und schaute blicklos auf den Wald. Die Zwillinge hatten von ihrer Mutter erfahren was passiert waren und es schlug sogar auf ihre Stimmung. Nun gab es keine Chance mehr für ihren Bruder jemals mit seinem Geliebten glücklich zu werden. Rumil lehnte sich an Haldir, versuchte ihm so etwas Trost zu spenden. "Du wusstest es, nicht wahr? Du wusstest was passieren würde, bevor wir hierher kamen. Deswegen hast du dich Legolas verweigert und deswegen warst du auch auf den Angriff vorbereitet." Orophin sass neben Haldir auf dem Geländer und kaute auf seiner Unterlippe herum. Die Traurigkeit seines Bruders war für ihn beinahe körperlich spürbar. Haldir seufzte leise. "Legolas wird das richtige machen und ich werde es überleben." "Du weisst was er tun wird....warum bist du überhaupt mit gekommen, wenn du es vorher wusstest? So tut es euch beiden doch nur noch mehr weh!" Haldir seufzte leise. "Ich musste kommen, sonst hätten die Orks ihn getötet." Orophin nickte verstehend und kuschelte sich nun auch von der anderen Seite her an Haldir. Haldir zwang sich zu einem leichten Lächeln und zog die beiden enger an sich. "Ich hab ja noch euch." "Ach Haldir..." Orophin lachte hilflos. "Du kannst uns doch nicht mit deinem kleinen, verwöhnten Prinzchen vergleichen...." "Nein." Leicht umgriff Haldir Orophins Kinn. "Aber mit dir kann ich besser Spielen." Kein wirklicher Trost für Haldir, das wusste Orophin, aber er lächelte ihm zustimmend zu. Haldir gab sich einen Ruck und machte sich von den beiden los. "Mutter kann nicht lange hierbleiben. Die Hochzeit wird bei Sonnenuntergang stattfinden. Wir müssen uns fertig machen." Haldir stöhnte gequält. "Zeit sich in Prinzen zu verwandeln." Kaum hatte Haldir zu ende gesprochen, als sechs Diener das Zimmer betraten, um ihren Prinzen zu helfen, sich hübsch zu machen. Orophin machte sich mal wieder einen Spass daraus die Diener zu verwirren und zu behaupten dass die Kleidungsstücke die sie brachten nicht seine, sondern Rumils seien und der trieb sie wieder mit dem Gegenspruch zurück. Zur gleichen Zeit klopfte es leise an der Tür zum Königgemach. Langsam trat Galdriel neben Legolas und den König. Sie lächelte leicht, als sie sah, dass es dem König schon wieder gut ging. Legolas war gut, sehr gut. Sie wandte sich an den Prinzen. "Du solltest dich umziehen, die Hochzeit findet bald statt." "Ich muss hier bleiben....", meinte Legolas tonlos. "Nein, so nah musst du nicht bei ihm bleiben." Sie lächelte leicht. "Ihr werdet euch beide frei bewegen können." Legolas nickte und erhob sich. Die Eleganz mit der er sich einst bewegt hatte war verschwunden, als er sich auf den Weg in sein Zimmer machte. Galadriel seufzte leise. Ihr tat der Prinz leid und ihr tat ihr Sohn leid. Sie würde ihnen nicht helfen können. Die Hochzeit wurde zu einem wundervollen Ereignis und Legolas gab sich Mühe sich mit seiner Schwester zu freuen, doch als der Brautstrauss am Ende direkt in seine Arme flog, schrack er panisch zusammen. Entsetzt starrte er die Blumen an, bevor er den Strauss fallen lies und davon rannte. Kaum das Legolas den Garten erreicht hatte, als er auch schon zurückgerissen wurde und sich an einer starken Brust wiederfand. Aber er wehrte sich dagegen. Er wollte weg. Allein sein! Er wehrte sich mit aller Kraft um wieder frei zu kommen. Doch die starken Arme hielten ihn weiterhin fest umschlungen, pressten ihn an einen warmen Körper, streichelte sanft dessen Haare. "Nein.....", schluchzte Legolas. "Lass.Mich!!" "Schhhhh...." "Nicht......", wimmerte Legolas nur weiter. Zärtlich wurde Legolas im Nacken gekrault. "Lass mich allein.....! Ich will nie wieder jemanden sehen......sperrt mich in ein Zimmer und lasst mich in Ruhe!!!!" "Bist du sicher, dass du das willst?" fragte Haldir leise. "Ja.....ich denk schon......was anderes gibt es doch nicht.......wir werden nicht zusammen bleiben können, sonst töte ich meinen Vater...." Haldir seufzte leise. "Es tut mir leid." "Warum.....warum ist das Schicksal so grausam zu uns?!" "Ich....weiß es nicht." "Bleib bei mir Haldir......die kommen doch auch ohne dich aus in Lorien. Niemanden Leben hängt davon ab, dass du dort bist!" "Ich kann nicht." "Warum nicht?!" Legolas' Stimme klang bereits leicht hysterisch. "Sie brauchen mich", flüsterte Haldir leise. "Ich habe mir nie ausgesucht, Grenzwache zu werden. Meine Mutter hat mich dazu gezwungen. Sie brauchen meine Fähigkeiten." "Verstehe......" Legolas riss sich endlich von Haldir los. "Du stehst lieber 12 Stunden auf einem Ast, als mit mir zusammen zu sein........." In diesem Moment brach Haldirs Herz. Für das, was er nun tun musste, würde er sich sein Lebenlang hassen, dennoch musste er es tun, um Legolas willen. "Ja", erklärte er ruhig. "Die Grenzwache ist mir wichtiger, als du es je sein wirst." "Dann geh zu deinem Baum und verwachs mit ihm.........." Legolas rang sichtlich mit seiner Beherrschung. Sein Gesicht war schmerzverzogen durch einen inneren Schmerz, der ihn zu zerreissen drohte. "Ich hasse dich....!" Damit lies er den anderen stehen und rannte in den Palast. Traurig blickte Haldir ihm hinterher. "Ich liebe dich", flüsterte er leise. "Ich liebe dich mehr als alles andere. Aber wenigstens du sollst versuchen, glücklich zu werden." "Du bist echt'n hoffnungsloser Idiot", raunte ihm Orophin am Tag der Abreise zu. Legolas war wie nicht anders erwartet, nicht erschienen, so wie auch die letzten beiden Tage nicht. Niemand hatte sein Gemacht auch nur betreten dürfen. Haldir zuckte leicht mit den Schultern. "Manchmal müssen Dinge einfach getan werden." "Wie Herzen brechen und zwei Leben zerstören.....tzz....." Orophin verlies seinen Posten und schritt neben Haldir her. "Du weisst dass er sterben wird oder? Und du wirst an seinem Tod Schuld sein und mit seinem auch an dem seines Vaters!" "Er wird nicht sterben und sein Vater auch nicht. Er wird jemand anderen finden, den er lieben kann. Noch bevor er seinen 400. Geburtstagfeiert wird er mich vergessen haben und in den Armen eines anderen glücklich werden." Orophin schüttelte den Kopf. "Er wird an gebrochenem Herzen sterben......." Haldir sah seinen Bruder spöttisch an. "Ich weiß, dass er nicht sterben wird." Galadriel blickte Haldir kummervoll an. Er tat ihr leid, am liebsten würde sie ihm helfen. Aber sie konnte nicht. Ihr Sohn würde genauso unter seiner Gabe leiden müssen, wie sie auch. Die Tagen zogen ins Land, doch in Legolas' Seele herrschte auch im Hochsommer tiefster Winter. Ein Lächeln kannte man von ihm schon lange nicht mehr. Wenn man ihn sah, dann nur mit dunklem, leblosem Blick. Selbst Fëaómen schaffte es nicht mehr ihren kleinen Bruder auf zu heitern. Selber bereits zu Tode betrübt setzte sich neben Thalionfëa und lehnte sich an den Älteren. "Tu etwas!", bat sie leise. "Was soll ich denn tun?" fragte dieser. "Gehst er, wird Vater sterben und Haldir können wir nicht herholen, er wird in Lorien gebraucht." "Soll Vater eben mit ihm nach Lorien reisen......!!" "Er soll sein Königreich verlassen? Das wird er nie tun." "Okay, DAS versteh ich. Aber nicht warum Haldir nicht hier bleiben kann! Lorien hat genügend andere gute Wächter. Rumil und Orophin würden sicher gern für ihn einspringen, damit er hier leben kann!" "Er ist Galadriels Sohn. Warum glaubst du, ist er so wichtig für das Reich?" "Er ist nicht der Älteste.....", beharrte Fëa weiter. Leise trat Cedriel hinter die beiden. "Es hat nichts mit seinem Alter zu tun, sondern mit der Fähigkeit, die er von Mutter geerbt hat. Jeder von uns hat einen Teil ihrer Macht geerbt. Keiner von ihren Söhnen ist wirklich stark oder hat Kontrolle über ihre Macht. Sie treten dann auf, wenn sie gebraucht werden. Haldir kann in die Zukunft sehen. Er spürt die Gefahr. Er wird in Lorien gebraucht, sie können dort nicht auf ihn verzichten. Haldir weiß das. Deswegen wird er den Goldenen Wald auch nicht verlassen, es sei denn, es ist unumgänglich." Cedriel lächelte schwach. "Er hat uns mehr als einmal das Leben gerettet. Wenn er nicht gewesen wäre, dann hätten die Orks den Palast angreifen können und Legolas getötet. Glaubt ihr, es ist ihm einfach gefallen, Legolas das Herz zu brechen? Er liebt den Kleinen und wird ihn immer lieben. Er hat getan, was getan werden muss. So wie es jedes von Galadriels Kinder tun wird. Wir sind nie frei. Wir haben nicht die Möglichkeit über unser Leben selbst zu bestimmen. Wir tun, was getan werden muss, um jenen zu helfen, die uns am Herzen liegen. Egal, wie sehr wir darunter leiden müssen. Ihr wisst nicht, wie es ist, wenn man eine mächtige Magier als Mutter hat. Die Verantwortung, die auf unseren Schultern lasstet, ist tausendmal höher als die auf euren." Elenawen trat von hinten an ihren Mann heran und lehnte sich gegen dessen Rücken. "Wir können lediglich dafür hoffen dass Legolas jemand anderen finden wird. Aber er ist noch zu stark verletzt, als dass er auch nur die Augen dafür öffnen würde." Cedriel seufzte leise. "Das ist einer der Momente, wo ich meine Brüder her wünsche. Haldir, der die Zukunft sehen kann. Er würde zumindest wissen, ob es ein gutes Ende gibt, oder nicht. Auch wenn er nicht sagen könnte, wie und wann. Oder die Zwillinge, deren mentalen Fähigkeiten groß genug sind, dass sie immer wissen, wie sie jemandem helfen können. Oder...." Cedriel stockte. Die Zwillinge! Langsam schloss er seine Augen, öffnete seinen Geist und rief so laut er konnte. Seine Fähigkeit war so schwach, dass er nur hoffen konnte, dass einer der beiden seinen Ruf hörte. Promt fiel Orophin über die Bettkante und blinzelte Rumil verwirrt an. "Autsch......" Im nächsten Moment stand er auf den Beinen. "Anziehen.....!", meinte er knapp zu seinem Bruder. Traurig blickte Rumil den anderen an, gehorchte aber. Immer wieder wanderte sein Blick zum Fenster. "Ob er irgendwann aufhören wird zu weinen? Selbst als Meraduil ihn verletzt hatte, ging es ihm nicht so schlecht." "Ihm geht es doppel schlecht, weil er weiss dass er Legolas weh getan hat...." "Ich wünschte, er hätte das Glück gehabt, nur mental nach uns rufen zu können. Dann könnte er nun glücklich sein." Orophin nickte, als er draussen auf ein Pferd stieg. "Lass uns erst zu Cedriel reiten und sehen was ihn bedrückt....!" Rumil setzte sich hinter Orophin, schmiegte seine tränenfeuchte Wange an dessen Halsbeuge. "Ich hoffe nur, Cedriels Schmerz ist nicht so groß, wie der von Haldir. Zwei werde ich nicht aushalten können." "Wir schaffen das schon....." Tröstend legte Orophin eine Hand um Rumils und trieb das Pferd an. Schnell waren sie im Düsterwald wo sie bereits sehnlichst erwartet wurden. Verzweifelt klammerte sich Rumil fester an Orophin. Um so weiter sich sich von Lorien entfernt hatten, um so weniger hatten sie von Haldirs Schmerz gesprüt, es war erträglicher geworden. Aber um so näher sie Düsterwald gekommen waren, um so größer war die Verzweiflung und der Schmerz geworden. Intensiver, als sie je von Haldir ausgestrahlt wurden. Der Leid der Person war größer als alles, was die Zwillinge bisher erlebt hatten. Selbst die Folter, die Rumil durchstehen musste, entfand er als nicht so schlimm, im Vergleich mit diesen Gefühlen. Gefühle, gegen die er sich nicht verschließen konnte. Dementsprechend geschlaucht sahen die Zwillinge aus, als sie den Palast erreichten. Elenawen und Fëaómen erschracken als sie die beiden sahen und waren sich mit einem mal nicht mehr so sicher dass es eine gute Idee gewesen war die zwei her zu rufen. Tröstend zog Cedriel die beiden an sich. "Seit ihr in der Lage, Legolas zu helfen?" "Wir können noch nicht mal Hadlir helfen......", meinte Orophin traurig, nickte aber zaghaft. "Wir werden es aber versuchen...." Cedriel lächelte leicht. "Ihr findet ihn selbst, oder?" Rumil nickte. Tapfer griff er nach Orophins Hand und ging dann los, immer näher auf den Schmerz zu. Es dauerte nicht lange und sie hatten Legolas gefunden. Rumil atmete tief durch und ging dann auf ihn zu. "Hey, Prinzlein, hast du etwas Zeit für uns?" Legolas war gerade dabei einen einfachen Holzknüppel mit einem Dolch in Sägemehl zu verwandeln und reagierte in keinster Weise auf die Ankunft der Zwillinge. Schwer schluckend sah Orophin von seinem Bruder auf Legolas und wieder zurück. Langsam ging Rumil vor Legolas in die Knie und griff nach dessen Hände. "Du liebst ihn noch immer, nicht wahr? Es war gelogen als du meintest, du würdest ihn hassen." "Wer.....?", fragte Legolas mit einer Stimme die nicht seine eigene zu sein schien. "Du liebst ihn noch immer", wiederholte Rumil leise. "Ich liebe niemanden.....", flüsterte Legolas. "Versuche nicht mich anzulügen", erklärte Rumil. "Ich weiß, dass du ihn noch immer liebst. Der Schmerz ist so groß, dass du daran fast zugrunde gehst." "Ich lebe...sonst stirbt Vater...." Rumil seufzte leise. "Erinnerst du dich daran, als du ein verwaistes Kitz in Haldirs Hütte gebracht hast?" Legolas drehte sein Gesicht zur Seite. Er wollte an nichts was mit Haldir zu tun hatte erinnert werden. "Weißt du noch, dass Haldir dir damals was versprochen hat?" Ein Punkt an der gegenüberliegenden Wand schien weitaus interessanter als Rumils Worte. Zu dumm nur dass sich ihm nun Orophin in den Weg stellte, so dass er diesen ansehen musste. Rumil seufzte leise. "Für das was ich jetzt sagen und tun werde, werde ich ganz sicher getötet werden, also tu mir den Gefallen und schau mich wenigstens an. Bitte, Legolas." Zögernd warf Legolas Rumil einen Blick zu. Ob er nun Orophin oder Rumil ansah kam aufs selbe hinaus, da eh beide genau gleich aussahen. Rumil seufzte und suchte nach den passenden Worten. Legolas Schmerz war so groß, dass er sich nicht richtig konzentrieren konnte. Er atmete einmal tief durch bevor er anfing. "Unterbrich mich bitte nicht, sondern hör mir bis zum Ende zu." Er machte eine kleine Pause. Kurz warf er seinem Bruder einen Blick zu, bevor er sich wieder auf Legolas konzentrierte. "Haldir liebt dich, genauso wie du ihn liebst. Vielleicht auch mehr, aber sicher nicht weniger. Ich weiß das, weil ich ihn wieder aufmuntern durfte, nachdem wir gegangen sind." Rumil griff unter seiner Tunika und umklammerte etwas, was er dort verborgen hielt. "Er hat dir einst versprochen, dir ein Tier zu besorgen, dass du lieben kannst und er hält seine Versprechen. Auch wenn er nicht weiß, dass er es grade tut." Langsam holte Rumil ein kleines weißes Katzchen hervor und setzte es in Legolas Schoß. "Es ist von Haldir, und nun gehört es dir. Es heißt Legolas." Kristalene Tränen fielen auf das weisse Fell des Kätzchens und Legolas' Finger fuhren zitternd durch das weiche Fell. "Ich finde, der Kleine hat deine Augen", erklärte Rumil, "aber deswegen hat Haldir ihn nicht nach dir benannt." Orophin ging neben den beiden ebenfalls in die Knie. Die Trauer war noch immer allgegenwärtig und er bewunderte seinen Bruder, wie dieser sich noch immer wacker hielt. "Legolas, er liebt dich. Mehr als alles andere auf der Welt. Aber weil du nicht bei ihm sein kannst, hat er all sein Denken und Fühlen auf diese Katze gelenkt." "Ich liebe ihn doch auch.....", brachte Legolas schliesslich mit belegter und brüchiger Stimme hervor. Tröstend zog Rumil Legolas in seine Arme. "Ich weiß", flüsterte er. "Ich will ihn wieder haben", schluchzte Legolas. "Sonst krepier ich hier noch....." Rumil keuchte leise. Legolas Verzweiflung wurde immer stärker, zog ihn fast mit sich. Lange würde er es nicht mehr aushalten können. Bei Haldir war es einfach. Sie ließen einfach zu, dass er sich an ihnen abreagierte, aber bei Legolas würde es nicht so einfach werden. Hilfesuchend blickte er Orophin an. Der litt schon mit, ohne den anderen fest zu halten. Dennoch rutschte er zu den beiden und verband sich mit ihnen. Rumil blickte seinen Bruder an und verdrehte leicht die Augen. Er wollte nicht schmusen, er wollte Hilfe. Doch es war Legolas der ihm zu Hilfe kam. "Tut mir leid, dass ich mich so kindisch anstelle.....", flüsterte er leise, immerzu das kleine Kätzchen streichelnd. "Hey, du stellst dich nicht kindisch an und außerdem sind wir hier, um dir zu helfen", beruhigte ihn Rumil. "Ihr solltet ihm helfen...ihn ablenken...." "Und was ist mit dir? Du brauchst auch Hilfe, mehr noch als er." "Nein...ich bin nicht wichtig....." Trotz der Worte zuckten Legolas' Mundwinkel hilflos nach oben. Rumil seufzte leise und blickte Orophin an. "Der Kleine hat Recht, Haldir braucht jemanden. Geh zurück, ich bleibe hier." Der Jüngere nickte stumm, drückte Rumil einen Kuss auf die Stirn und verschwand. Legolas blickte Rumil aus geröteten Augen an. "Du kannst auch gehen....." Rumil schüttelte den Kopf. "Ich bleibe bei dir." Er lächelte leicht. "Außerdem sind Orophin und ich nie getrennt, nicht wirklich." "Ich brauch aber niemanden....was willst DU schon machen....?!" "Einfach nur für dich da sein." Er strich Leoglas sanft über die Haare. "Dich trösten." "Du kannst nicht für immer hier bleiben...." Rumil nickte. "Doch ich kann. Orophin wird meine Aufgaben mit übernehmen. Er wird mich ersetzen. Es wird nicht auffallen, dass ich fehle." "Er wird daran kaputt gehen....." "Er wird es schaffen." Rumil lächelte leicht. "Er hat ja mich." "Macht doch was ihr wollt...." Nun klang Legolas wieder voller Leben, aber böse. Rumil schmiegte seine Wange an die von Legolas. "Nicht böse sein, wir wollen doch nur helfen." "Ist ja auch lieb gemeint, aber unmöglich...." "Warum?" "Was willst du tun? Du kannst mich nicht nach Lorien schaffen und ihn nicht hier her...." "Ich kann bei dir bleiben, dich trösten, dafür sorgen, dass die Trennung nicht zu schmerzhaft ist." Rumil seufzte. "Ihr seit doch nicht zum ersten mal getrennt. Warst du beim letzten Mal auch so deprimiert?" "Du wusste ich nicht dass es für immer so sein wird!" "Wir werden einen Weg finden, euch wieder zu vereinen. Auch wenn es nur kurz sein wird. Ihr werdet euch wiedersehen." Legolas lächelte schwach. Im Gegensatz zu Rumil sah er keine Hoffnung mehr. Mit einem Lächeln setzte Rumil sich zurück, ließ Legolas aus seinen Armen frei. Noch immer litt der andere unter der Trennung. Aber Legolas Leid war nicht mehr zerstörerisch. Langsam stand Rumil auf. "Was machst du eigentlich so den ganzen Tag?" "Nichts....", gab Legolas leise zu. "Nicht dein ernst?" Rumil schaute ihn entgeistert an. "Ich würde vor Langeweile wahnsinnig werden. Habt ihr hier gar nichts, mit dem man sich beschäftigen kann?" "Ehm......eigentlich schon, nur...." "Ja?" "...hab ich mir nicht für interessiert....." Energisch zog Rumil Legolas auf die Füsse. "Los, suchen wir uns eine Beschäftigung. Was möchtest du machen?" "Meine Ruhe wirst du mir wohl nicht lassen oder?" Hoffnungsvoll sah Legolas Rumil an, während er das weisse Kätzchen im Arm hielt. "Nein", erklärte Rumil. "Wenn du beschäftigt bist, denkst du nicht immer an Haldir. Wenn du nicht immer an Haldir denkst, bist du nicht ganz so traurig." Legolas zog eine Schnute, hatte jedoch keinen Plan, was er nun tun sollte. Zu lange hatte er sich in sein Schneckenhaus verzogen, um noch irgendwie zu wissen was im Palast ablief. Rumil sah ihn abwartend an. "Nun komm, es muss doch was geben, was du magst, und was wir zu zweit machen können? Aufzuchtstation? Heilen? Wache?" Allein das Wort Wache brachte Rumil ein böses Funkeln ein. Hingegen Aufzuchtsstation und Heilen fand Anklang und Legolas führte den Lorienelb zur Aufzuchtstation, wo gerade ein Rudel junger Wölfe die Fressnäpfe gefüllt bekommen sollte. Allerdings wurde der arme Elb der das tun sollte, so arg bedrängt, dass er das Gleichgewicht verlor und der Futtereimer sich halb über ihm auskippte. Legolas konnte tatsächlich ein Schmunzeln nicht unterdrücken. Rumil begnügte sich damit, Legolas bei der Arbeit zuzusehen und gedankliche Verbindung zu seinen Bruder aufzubauen. So vergingen die Tage. Leglas arbeitete, Rumil war in Gedanken bei seinem BRuder und half ihn so gut er konnte. Da Legolas endlich wieder eine Beschäftigung hatte, dachte er nicht mehr so oft an Haldir und ohne dass er es richtig bemerkte, war fast ein Jahr vergangen. Orophin hatte etwas mehr Mühe, da Haldir während seiner Wachschicht einfach zu viel Zeit hatte um seinen Gedanken nach zu hängen. Eine eigene Wachschicht übernahm Orophin schon gar nicht mehr, sondern begleitete seinen Bruder immerzu wie ein mehr oder weniger stiller Schatten. Rumil seufzte leise und versuchte seinen Bruder mental zu trösten. Er hätte Haldir nie sein Kätzchen klauen dürfen, vielleicht würde es den anderen dann besser gehen. Leise trat er hinter Legolas. "Gibt es irgendetwas, was du besitzt, dass einen besonderen Wert für dich hat und von dem du dich nie trennen würdest." Legolas überlegte nur kurz, dann lies er Rumil stehen und eilte in den Stall. Als er wieder kam, hatte er seinen Hengst am Zügel und sprach mit ihm. "Schick ihn nach Lorien", befahl Rumil. Kaum das Legolas das Pferd losgelassen hatte, nahm er wieder Kontakt mit seinem Bruder auf und erklärte ihn, was Legolas zu Haldir schickte. Orophin quietschte leise auf und erhob sich auf dem Ast, auf dem er neben Haldir gesessen hatte. Nun blickte auch er aufmerksam umher, jedoch nicht wachsam wie sein Bruder, sondern sehnsüchtig. Da die Entfernung zwischen Düsterwald und Lorien allerdings groß war, dauerte es mehrere Tage, bis Haldir sich auf seinem Ast aufrichtete und einen Schirtt nach vorne machte. Im ersten Augenblick war er erstaunt, dann sprang er freudig vom Ast. "Legolas kommt" rief er überglücklich und rannte auf den Hengst zu. "Ups......" Orophin biss sich auf die Unterlippe und sprang Haldir hinter her. "Haldir...! Warte! Das ist nicht...." Doch auch Haldir hatte erkannt, dass auf dem Pferd niemand saß. Langsam ging er auf den Hengst zu, der Ragnar so ähnlich sah, dass es nur ein Nachkommen von ihm sein konnte. Tränen stiegen ihm in die Augen, als er an Legolas erinnert wurde. Sanft griff er nach dem Pferd und vergrub sein Gesicht an dessen Schulter. Einen Moment zögerte er, dann zog er tief den Geruch des Pferdes ein. Zuerst dachte er, dass es eine Täuschung sein musste, doch dann war sich sicher. Ganz schwach, aber dennoch verhanden hing Legolas Geruch an dem Pferd. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. Er legte seine Stirn an die des Pferdes. "Hallo, Ragnar", flüsterte er schließlich leise. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)