Ich liebe dich, bleib fern von mir! [Slash] von Yamica ================================================================================ Kapitel 5: Erkenntnis --------------------- Titel: Erkenntnis Teil: 5/? Autor1: Janna Email: sano@rkwelt.de Autor2: Brink Email: brinck_of_twilight@yahoo.de Fanfiction: Herr der Ringe Rating: PG-12 Inhalt: Legolas ein ein ganz unartiger Prinz und sein Vater schickt ihn aus um Gehorsam zu lernen. Warnungen: keine Pairing: noch keines Archiv: ja Disclaimer: Herr der Ringe und alle Charaktere daraus gehören J.R.R.Tolkien. Einige Orginalcharas, wie Geschwister oder ehemalige Geliebte sind frei von uns erfunden. "Hä? Was für ein Trau....aua......" Legolas rieb sich den schmerzenden Hintern in dem sich wohl ein Holzsplitter verfangen hatte. "Heute... vorhin... das war .... du warst wirklich da?" Blass lehnte sich Haldir haltsuchend an den Türrahmen. Etwas besorgt torkelte Legolas auf Haldir zu. "Was hast du? Ist dir nicht gut?", fragte er besorgt, nachdem er die blasse Gesichtsfarbe des anderen gesehen hatte. "Warum... warum trägst du nichts?" "Ich hab geheizt....es ist warm genug. Ausserdem find ich meine Unterwäsche nicht. Keine Ahnung wo du die hingeschmissen hast...." Kraftlos sackte Haldir zu Boden. Einen Moment blieb er bewegungslos sitzen, starrte Legolas fassungslos an. Schließlich schluckte er leicht. "Ich... ich habe dich benutz? Und du hast das zugelassen? Warum?" Nun Verstand Legolas gar nichts mehr. Nur dass sein Aufzug oder viel mehr dessen Fehlen Haldir reichlich aus der Bahn geworfen hatte. Schnell sah Legolas zu, dass er sich zumindest ein Hemd überzog, bevor er neben Haldir nieder kniete. "Was hast du denn? Haldir....? Ist...ist doch alles okay......." Haldir schüttelte leicht den Kopf. "Nichts ist in ORdnung", flüsterte er. Unsicher zog Legolas den Kopf zwischen die Schultern. "Was....was denn nicht? Was...hab ich falsch gemacht?" Tröstend zog Haldir Legolas zwischen seine Beine und drückte ihn an sich. "Du hast nichts falsch gemacht. Du nicht, aber ich." "Nein! Was denn...?!" Sofort hatte Legolas wieder Angst, dass man ihm Haldir wegnehmen würde, wenn dieser etwas falsch gemacht hatte. "Ich hätte dich nicht benutzen dürfen", murmelte Haldir leise in Legoals Haar. "Aber....das hast du doch gar nicht.....war.....war dass denn nicht okay so?!" "Ich hätte es nicht ohne dein Einverständnis machen dürfen." "Hab mich doch nicht gewehrt.....es war schön.....etwas erschreckend, weil neu....aber schön...." Legolas schloss die Augen und kuschelte sich an Haldirs Brust. "Aber du bist doch noch ein Kind. Ich hätte deine Unerfahrenheit nicht ausnutzen dürfen. Noch nicht einmal in meinen Träumen." Haldir seufzte leise. Sanft kraulte er Legolas Nacken. "Warum hast du das eigentlich zugelassen?" "Na.....weil es schön war...mein...mein ganzer Körper hat gekribbelt....." Legolas erschauderte bei der Erinnerung an die Gefühle, welche die Berührungen hervorgerufen hatten. Einen Moment blickte Haldir schweigend auf Legolas blonde Haare. Es hatte dem Kleinen gefallen, und auch wenn er es am Anfang nicht gewollt hätte, weil er es einfach noch nicht gekannt hatte, so hatte er es zum Schluss doch genauso gewollt, wie er selbst. Haldir stöhnte gequält auf. Das war Legolas' erste Erfahrung mit Sex gewesen. Es hätte nicht sein dürfen. Niemals! Solche Begegnungen sollten nur zwischen zwei Lebewesen stattfinden, die sich wirklich liebten, besonders das erste Mal. "Es war falsch", flüsterte Haldir, "und wenn ich könnte, würde ich es wieder rückgängig machen." Legolas' Finger krallten sich in Haldirs Oberteil fest, aber er schwieg dazu. "Ich muss bald los zur Arbeit......meien Schicht beginnt bald....." "Erst in drei Stunden......", murmelte Legolas nach einem Blick auf den Stand der Sonne, auch wenn er wusste, dass das ein schwacher Einwand war. Haldir wollte einfach von ihm weg! Haldir schüttelte den Kopf. "Nein, ich habe versprochen, früher da zu sein. Es ist wichtig." Haldir zögerte einen Moment. "Aber du kannst mitkommen, wenn du willst." Legolas schluckte. Das wollte der andere doch bestimmt nicht und so schüttelte der kleine Elb schwach den Kopf. "Nein, schon okay, geh nur....ich......werd mich schon irgendwie beschäftigen...." Den letzten Satzteil hatte Legolas nur noch undeutlich für sich selbst gemurmelt und erhob sich um zurück ins Bett zu krabbeln und Haldir den Rücken zu zu wenden. Schnell packte Haldir seine Sachen zusammen und grif nach seinem Bogen. "Ich hätte es nicht gesagt, wenn ich es nicht gemeint hätte", erklärte er von der Tür her. Der Kleine vergrub sich nur tiefer in seinem Kissen, welches seine Worte vollkommen erstickte. "Klar, drum soll ich ja auch für immer bei dir bleiben....Schatz...keh....." Langsam setzte Haldir sich neben Legolas auf das Bett. "Ich bin nicht gut in Gedankenlesen, du musst mir schon sagen, was dich bedrückt." "Geh zur Arbeit!", murrte der Elb. "Du kommst sonst noch zu spät......" "Die Wache wird ihren Platz nicht verlassen, bevor ich sie nicht ablöse. Es droht keine Gefahr", erklärte Haldir. wärend er sanft über Legolas Haare strich. "Kann....kann man Traum und Wirklichkeit wirklich dermassen verwechseln? Wenn ja, dann tut's mir leid, dass ich dir nicht einfach eine gescheuert hab, damit du nichts flasches machst!" Eine Weile schwieg Haldir, dachte über seine Antwort nach. "Es ist nicht so einfach. Dich trifft keine Schuld. Du bist rein und unschuldig, hast keine Erfahrung mit Liebe. Ich hätte das nicht ausnutzen dürfen. Was zwischen uns passiert ist, hätte nicht passieren dürfen. Nicht weil es verboten ist, sondern weil es falsch ist. Ich habe deine Unwissenheit ausgenutzt, dich überrascht, dich zu etwas gezwungen, das du vielleicht gar nicht gewollt hättest, wenn du gewusst hättest, was ich vorhabe. Außerdem sollte das, was zwischen uns passiert sit, nur zwischen zwei passieren, die sich lieben, besonders wenn es sich um die ersten Erfahrungen handelt." Er seufzte leicht. "Was deine Frage anbelangt, ja, man kann Traum und wirklichkeit miteinander verwechseln. Manchmal gehen sie ineinadner über, ohne das man es merkt. Wenn das, was man grade geträumt hat, in der Wirklichkeit passiert, oder wenn etwas passiert, von dem man überzeugt ist, dass das nur seinen Träumen vorkommen kann. Dann passiert es schonmal, dass man Traum und Wirklichkeit verwechselt." "Und....warum hast du dann so was geträumt?" Haldir lächelte leicht. "Das bleibt mein Geheimnis." Er stubste Legolas leicht auf die Nase. "Irgendwann wirst du wissen, warum ich es geträumt habe. Dann wird es dir keiner erklären müssen, weil du es selbst weißt." Legolas schnuffelte gegen den Finger und vergrub sein Gesicht dennoch wieder in dem Kissen. "Hast du noch was auf deinem Herzen, oder möchtest du nur mal wieder schmollen?" "Ich schmolle....", gab Legolas unverblümt zu. Haldir gab ihn einen kleinen Klaps auf dem Po. "Du müsstest mittlerweile wissen, dass das bei mir nicht wirkt. Falls du mich doch noch begleiten willst, solltest du deinen hübschen Po jetzt aus dem Bett heben. Ansonsten könntest du nur noch nach kommen." Also schwang Legolas diesen hübschen Hintern aus dem Bett und begab sich auf die Suche nach seinen Kleidern. "Ehm....also die Hose find ich noch immer nicht....", meinte er gespielt vorwurfsvoll in Haldirs Richtung. Kurz blickte sich Haldir um und zog die Hose dann hinter seiner Kleidertruhe hervor. Als Legolas angezogen war, nahm Haldir die Abkürzung durch das Fenster und rannte auf die Grenze zu. "Elendes Imponiergehabe....", grinste Legolas und eilte Haldir grinsend hinter her. Ungeduldig und mißmutig wartete Rumil schon auf seinen Bruder. Als er aber Legolas hinter dem anderen auftauchen sah, grinste er. Sein Bruder hatte sich wegen dem Prinzchen verspätet. Das würde Orophin gefallen. Haldir warf dem Jüngeren einen finsteren Blick zu, als er sich auf den Ast stellte, sagte aber nichts. Rumil zwinkerte Legolas kurz zu und verschwand dann, um endlich ein Geburtstagsgeschenk für seinen Zwillingsbruder zu besorgen. Legolas sah dem davon eilenden Elben etwas konfus hinter her. "Was war denn das eben? Ihr...scheint euch nicht sonderlich gut zu verstehen....." Haldir schüttelte den Kopf. "Er wollte sich über mich lustig machen, was ich nicht wollte", erklärte Haldir, so leise, dass es Legoals grade hören konnte. Der schmunzelte nur und nickte verstehend. "Aber ist dass denn nicht normal bei kleinen Brüdern...?" Er erinnerte sich etwas wehmütig an die Streiche die er Thalionfëa gespielt hatte. Haldir nickte leicht und kletterte weiter nach oben, um sich auf einen höhren Ast zu setzen. "Deswegen muss ich es aber nicht mögen." Haldir schaute kurz zu Legolas hinab. "Außerdem ist es deine Schuld." "Was..?" Erstaunt sah Legolas hoch zu Haldir. "Er wollte mich wegen dir ärgern." "Und was hab ich deiner Meinung nach, oder nach seiner denn jetzt schon wieder angestellt?" Haldir lächelte leicht. "Wenn du alt genug dafür bist, wirst du es wissen." Wütend kickte Legolas einen Tannzapfen nach oben, dicht an Haldirs Ohr vorbei. Haldir beugte sich hinab und reichte Legolas eine Hand, um ihn zu sich hochzuziehen. "Es ist nichts schlimmes, keine Angst. Es ist was gutes." /Zumindest in Rumils Augen, ich bin mir da noch nicht so sicher./ Legolas schlug Haldirs Hand weg und klettert selber auf den Baum und setzte sich dem anderen Elben gegenüber und....schmollte mal wieder. "Das wirkt nicht." "Pffft......", machte Legolas nur. Schweigend blickte Haldir zur Grenze. Wenn Legolas schmollen wollte, würde er ihn nicht stören. "Warum tust du das ständig?", fragte Legolas nach einer Weile patzig. "Was?" "Mich immer zu daran zu erinnern ,dass ich noch ein Kind bin, das ich nicht alt genug bin, das ich hier für noch zu jung bin und dafür noch wenig alt....." "Es hat nichts mit deinem Alter zu tun, sondern mit deiner inneren Reife. Ich könnte es dir sagen, aber entweder würdest du es nicht verstehen, oder es würde dich verwirren. Irgendwann wirst du das alles verstehen, ohne dass es dir jemand erklären muss." Legolas klaubte mürrisch an der toten Rinde des Astes herum. Haldir lächelte leicht. "Es macht mehr Spaß, selbst dahinter zu kommen." "Ha, ha.....ja klar....oder ich sterb irgendwann dumm......" "Nein, wirst du nicht." "Okay......ich merk mir deine Worte......" Langsam sah Legolas wieder hoch und musterte den Elben vor sich. Haldir blickte weiterhin zure Grenze, schenkte Legolas nur dann einen Teil seiner Aufmerksamkeit, wenn es notwenig war. Legolas verbrachte die komplette Wache an Haldirs Seite. Dementsprechend müde war er dann auch morgen, als er wieder zur Arbeit ging. Grisira, eine junge Elbin, die grade dabei war ein verletztes Häschen zu versorgen, blickte ihn überrascht an. "Anstrengender Tag gestern?" "Eher eine lange Nacht", gab Legolas wahrheitsgetreu, aber ohne jeglichen Hintergedanken von sich und sank vor den beiden Rehkitzen in die Knie, um ihnen ihre Flasche zu geben. "Oh, wie heißt den die Glückliche?" Kaum hatte Grisira die Frage zu Ende gestellt, hatten sich die anderen drei Tierpfleger um Legoals versammelt und sahen ihn neugierig an. Der sah verwirrt von einem zum anderen und wusste nicht was dieser Auftakt sollte. "Glückliche..? Was....was meinst du...? I-ich war die ganze Nacht auf der Wache....." "Wenn das so ist", ein wenig entäuscht wandten sich die anderen wieder ihren Tätigkeiten zu. "Wir dachten schon, wir hören eine kleine Liebesgeschichte von dir, stattdessen erfahren wir, dass du eigentlich eine Grenzwache bist." "Nein....", klärte Legolas auf. "Ich hab ihm nur Gesellschaft geleistet......Grenzwache wäre zu langweilig für mich..." "IHM?" Sofort war das Interesse der anderen wieder geweckt und sie setzten sich mit den Tieren, die sie versorgten um Legolas. "Du hast dir wegen einem Mann freigenommen?" "J-ja....und?" Legolas verstand das Problem nicht. "Ist er gut im Bett?" Augenblicklich wurde Legolas rot in Erinnerung an die Bettgeschichte. Dann jedoch schnaubte er. "Ich war nur bei ihm auf der Arbeit......" Die Augen seines Vorgesetzten blitzen leicht. "Ihr habt es aber nicht während seiner Wache getrieben, oder?" "Was getrieben?!" Ein anzügliches Lächeln breitete sich auf dem Gesicht des anderen Elben aus. "Na was wohl? Das, weswegen du grade rot geworden bist. Tu nicht so unschuldig." Legolas blähte sauer die Backen auf. "Wir haben gar nichts gemacht. Er hat Wache gehalten, da redet er nicht besonders viel....." Grisira kicherte leicht. "Grenzwachen reden nie viel, besonders nicht, wenn sie mit einem schlafen. Dafür haben sie aber eine unglaubliche Ausdauer." Wieder zuckte Legolas mit den Schultern. "Woher soll ich denn das wissen? Fragt ihn dochs elber! Haldir gibt euch sicher gern einen ganz genauen und ausfürhlichen Raport darüber was er beobachtet hat während seiner Schicht. Wahrscheindlich würd er euch jede Nuss nennen die während dieser Zeit von irgend einem Baum gefallen ist!" "Haldir?" Das erstaunen war deutlich in den Gesichtern der Pfleger zu sehen. "Der Haldir?" Legolas blinzelte verwirrt. "Es gibt doch nur einen, oder?" "Du meinst echt den Haldir?" Verträumt blickte Grisira, die einzige Frau bei den Pflegern, vor sich hin. "Haldir ist was tolles. Mit ihm zusammen zu sein muss aufregend sein. Wenn ich nur an die Kleider denke." Ein amüsiertes Kichern entwich Legolas. "Es ist stinklangweilig...meistens jedenfalls.....er redet nicht viel, tut nur das nötigste........." "Meraduil", murmelte Serat, der älteste der Pfleger, leise und verstaute die Eichhörnchen, um die er sich gekümmert hatte, in ihrem Nest. Sofort hob Legolas den Kopf und sah Serat aus grossen Augen an. Doch der Name des anderen Elben bescherte ihm ein böses Funkeln in den Augen. "Er hat ihm das Lächeln gestolen", erklärte Serat leise. Grisira zuckte leicht mit den Schultern. "Das ist Schnee von gestern. Aber nun erzähl mal Legolas, du hast dir doch nicht freigenommen, nur um mit Haldir die Grenze anzustarren." "Doch....eigentlich schon......na ja, eher den Tag, weil ich ihn fast nur noch sehe wenn ich aufstehe und er zur Arbeit geht oder umgekehrt....." Alle Augen richteten sich auf Legolas und für einen Moment waren die Tiere vergessen. "Wie meinst du das? Wohnt ihr etwas zusammen?" Legolas schluckte. War das nun etwas Gutes oder etwas Schlechtes? Zaghaft nickte er und zog eins der Bambies näher an sich, dass sich dankbar für die Zuwendung an ihn schmiegte. "So ernst?" "Was?" Die Pfleger suefzten. "Die Wachen hätten ruhig was verlauten können, wenn Haldir eine feste Beziehung hat. Oder nur wir haben mal wieder nicht erfahren, ist doch typisch." "Was für ne Beziehung? Wir wohnen doch nur zusammen, weil....." Abuffordernd blickten die anderen ihn an, warteten darauf, dass es fortfahren würde. "....na weil ich doch sonst kein Zu Hause mehr hab!" Grisira lächelte ihn leicht an. "Also liebt ihr euch nicht? Na dann besteht für uns ja noch Hoffnung." "Hoffnung...? Hey, würd emich mal jemand aufklären....?!" "Haldir hat genug ältere Geschwister, so dass er zu keine Standesgemäße Hochzeit gezwungen wird, dass heißt, er kann aus Liebe heiraten. Und wenn er nicht mit dir zusammen ist, besteht für die anderen Elben noch Hoffnung, mit Haldir zusammen zu kommen." "Man kann doch eh niemandem zur Hochzeit zwingen. Das ist veraltet. Vater lässt selbst Thalionfëa selber entscheiden wen er heiraten will....", meinte Legolas sachlich. Die anderen zuckten mit den Schultern und wandten sich wieder ihrer Arbeit zu. Die Heiratsgepflogenheiten am Hofe interessierten sie wenig. "Also, ihr habt nichts miteinander?" erkundigte sich Grisira neugierig. "Aber warum wolltest du ihn dann umbedingt wieder sehen. Ist da vielleicht doch etas, was du uns verheimlichst?" "Was meinst du denn genau? Erklär's mir doch endlich mal! Jeder fasselt hier wild hherum von wegen Haldir hier und Haldir da......" Serat lächelte leicht. "Wir wollen nur wissen, ob du Haldir liebst." "Lieb....." Legolas schluckte. Diese Möglichkeit hatte er noch nie genuer erleuchtet. Haldir war sein Freund, zumindest sah er diesen als sollchen an, ob es auf Gegenseitigkeit beruhte...Legolas konnte es nur erahnen. Sie verbrachten normalerweise die kalten Nächte zusammen und der eine wärmte den anderen und Legolas fühlte sich dann sicher und geborgen, aber ob das Liebe war?! War es das selbe Gefühl wie bei seinen Geschwistern, von denen er wusste, dass er sie liebte?! Nein, es war anders und doch irgendwie auch ähnlich. Grisira lächelte verständnisvol. "Das erste mal verliebt?" Der kleine Elb legte die Ohren an und zuckte schwach mit den Schultern. "Weiss nicht...." "Dann solltest du es herausfinden." Grisira grinste frech. "Und es uns sofort erzählen. Wir müssen doch auf dem laufenden bleiben, was Haldir anbelangt." "O-okay...", gab Legolas völlig perplex von sich. "Wenn...wenn ich ihn denn mal wieder sehe......er hat doch momentan immer Nachtschicht.....kann er die eigentlich nicht mal wechseln?!" Die anderen zuckten mit den Schulter. "Oder du wechselst deine Schicht." "Wenn das geht......nicht dass ich dann wechsle und er hat auch gewechselt....wäre mal wieder typisch...." "Vielleicht solltest zu zuerst mit ihm reden, bevor du deine Schicht wechselst." "In Ordnung, werd ich.....ehm...kann ich heute vielleicht zehn Minuten früher heim?!" Die anderen nickten. Ein Freund von Haldir konnte alles. Das wusste Legolas jedoch nicht und so war er nur unendlich dankbar und sah einfach zu, dass er seine Arbeit rechtzeitig fertig hatte, so dass die anderen nichts für ihn übernehmen mussten. Doch als Legolas nach Hause kam, war Haldir schon weg. Diesmal hatte ihn Orophin gebeten, ihn früher abzulösen, damit er ein Geschenk für seinen Bruder besorgen konnte. Haldir verstand die beiden nicht. Warum gingen sie nicht gleichzeitig los, um die Geschenke für den jeweils anderen zu besorgen, nur halt getrennt. Musste er dafür immer deren Wache übernehmen? So oder so spielte es keine Rolle, denn der jeweilige Zwilling wusste in dem Moment war es von dem andern bekam, in dem er ein Geschenk für den anderen in Händen hielt. Seit je und her hatten es die Beiden Jahr für Jahr geschafft sich nahezu das gleiche zu schenken. Dennoch nutzten sie es jedes Jahr aufs neue aus, dass Haldir kommentarlos für sie einen Teil der Wache übernahm. Große Brüder waren was tolles. Legolas fand es weniger toll, aber immerhin ahnte er wo zu suchen war, so dass er zielsicher zu Haldir gelangte und zu jenem auf den Baum kletterte. Kurz blickte Haldir ihn an, wandte sich dann aber sofort wieder der Grenze zu. "Was gibt es?" "Ich....wollte fragen ob ich die Schicht tauschen soll...." "Die Schicht tauschen?" verwundert blickte Haldir ihn an. "Warum denn das?" "Na weil.....weil...weil wir uns so kaum noch sehen......." "Das würdest du wirklich tun...für uns...?" Haldir legte Legolas sanft lächelnd eine Hand hauchzart an die Wange. "Ehm ja...ist...ist doch nichts dabei......." Legolas lächelte süss und genoss die hauchzarte Berührung. "Du siehst müde aus", meinte Haldir leise. Sanft zog er Legolas mit ein paar Äste nach oben. Geschmeidig setzte er sich und zog Legoals dann in seine Arme. Leibevoll betete er Legoals Kopf an seiner Brust. "Schlaf etwas." "Geht schon....", versuchte ihn Legolas zu beruhigen, tat jedoch artig wie ihm geheissen wurde. Die vertraute Wärme lullte ihn bald schon ein und es fiel ihm zusehends schwerer die Augen offen zu halten. Zart hielt ihn Haldir umfangen. Immerwieder schaute er liebevoll auf den schlafenden Körper in seinen Armen, dennoch achtete er auch weiterhin auf jede Bewegung an der Grenze. Irgendwann um Mitternacht küsste Haldir ihn sanft auf die Haare. Legolas muckte leise auf und blinzelte verschlafen. "Du bist wach?" erkundigte sich Haldir leise, hoffte, dass Legolas nichts von dem Kuss bemerkt hatte. "Hm...? Ja....? Was is...?" Er sah nach oben um Haldir an zu sehen. "Ich wunderte mich nur, dass du schon aufgewacht bist." Legolas zuckte mit den Schultern und kuschelte sich wieder fester an Haldirs Brust. "Ich schlaf ja schon wieder....", murmelte er leise. Haldir lächelte sanft und drückte Legolas fester an sich. Er wagte sich nicht, Legolas noch mal anzufassen, aus Angst, dass er wieder aufwachen könnte. So wartete er nur darauf, dass seine Ablösung kam, während er weiterhin die Grenze im Auge behielt. Im Schlaf begann der jüngere Elb mit den Fingerspitzen über Haldirs Brust und Bauch zu streicheln, wohl in Annahme einen seiner Pfleglinge unter den Händen zu haben. Haldir seufzte leise, genoss die leichten Berührungen, wünschte das die Sonne nie aufgehen würde. Legolas kraulte weiter, ohne auch nur jemals auf zu wachen. Haldir seufzte leise, dennoch begann er sich Sorgen zu machen, da es ihm immer schwerer fiel sich zu konzentrieren, zu schön waren die federleichten Berührungen von Legolas. Sanft drückte er Legoals enger an sich und hielt ihm die Ohren zu. Schnell pfiff er nach seiner Ablösung, in der Hoffnung, dass diese ihn hören und Legolas nicht aufwachen würde. Doch Legolas schnuffelte nur zufrieden, legte eien Hand auf Haldirs und umschloss sie sanft. Krampfhaft versuchte Haldir sich zu konzentreiren. Wenn seine Ablösung nicht bald kam, würde er Legoals wecken und nach Hause schicken müssen. Aber nun hielt Legolas lediglich noch Haldirs Hand fest und so blieben die Streicheleinheiten aus. Dennoch schaffte es Haldir nicht mehr, seine gewohnte Konzentration zurückzubekommen. Vorsichtig stand er auf und legte Legolas so, dass er nicht vom Baum fallen konnte. Geschmeidig ließ er sich fallen und landete sicher auf einen unteren Ast. Angespannt starrte er zur Grenze. Die Zeit schien sich nur so dahin zu ziehen. Doch bald zeigte sich die erlösenden ersten Sonnenstrahlen am Horizont. Mit ihr tauchte auch die Ablösung für Haldir auf. Grummeld blickte Haldir seinen jüngsten Bruder an. "Schön, dass du auch endlich kommst." "Was denn.....? Ich bin doch pünktlich", maulte Orophin und sah Haldir verständnislos an. Ohne weiter darauf einzugehen, kletterte Haldir zu Legolas und nahm ihn vorsichtig auf die Arme. Langsam kletterte er mit seiner Last den Baum wieder hinab, ohne ihn zu wecken und ging dann mit ihm nach Hause. Orophin sah ihm verdattert hinter her, ehe ein breites Grinsen auf seine Lippen kroch. Vorsichtig legte Haldir Legoals ins Bett und bereitete ihm das Frühstück. Sanft weckte er schließlich Legolas und hielt ihm sein Frühstück unter die Nase. "Huh? Was...? Wo....? Wie...?" Zu logischer aufgebauten Fragen war der Elbenjunge noch nicht in der Lage. "Frühstück", erklärte Haldir ihm. Legolas nickte. Das hatte er begriffen und langte vorsichtig zu. Doch nach wie vor etwas verwirrt sah er Haldir während des Essens an. "Arbeitstes du heute Tagsüber, oder nachts." "Ich werd wohl ne Doppelschicht einlegen müssen....den Tag durch und dann die Nacht und dann immer Nachts....." "Schaffst du dass denn?" "Ich werd müssen", lächelte Legolas und hob den Becher mit Tee an seine Lippen. Haldir nickt leicht und scheuchte Legolas dann aus dem Bett. "Beeil dich, sonst kommst du zu spät." "Bin schon weg......" Legolas quietschte vergnügt, hüpfte noch mal um Haldir herum und entschwand dann dessen Reichweite. Mit einem leichtem Lächeln legte sich Haldir hin. Das würde das letzte mal sein, dass er alleine schlief, beim nächsten Mal würde Legolas wieder in seinen Armen liegen. Für den galt es nun erst einmal zwei Schichten durch zu stehen. Zwar war er nach der Tagesschicht noch nicht müde, doch nach Mitternacht wurde es dann schwerer wach zu bleiben. Da die Nachtschicht, nun mit Legolas, nur aus drei Elben bestand, war sie um einiges anstrengender, als die Tagesschicht. Aber als sie zuende war und seine Ablösung kam, stand auch Haldir am Eingang, um ihn abzuholen. Legolas kam leicht wankend auf Haldir zu, mehr schlafend als noch wach. Dennoch zierte ein schwaches Lächeln sein Gesicht. "Schaffst du es nach Hause?" erkundigte sich Haldir besorgt und legte einen Arm um Legolas Schulter, um ihn zu stützen. "Na sicher...mir geht's fabelhaft...", meinte der Kleine mit vollem Ernst. "Ich könnte dich tragen", schlug Haldir vor. "Wie deine Braut, hmm? Suchst du dir eigentlich überhaupt eine...?" Legolas war tatsächlich nicht mehr ganz klar und lehnte sich gegen den anderen. "Was? Wie kommst du denn darauf?" Doch Legolas' Kopf sank bereits auf Haldirs Schulter. Die vertraute Person lies ihn alles andere vergessen, so dass er sich vertrauensvoll seiner Müdigkeit hingab. Sanft hob Haldir ihn hoch und trug ihn nach Hause. Nachdem er Legolas ins Bett gelegt hatte, bereitete er schnell noch was zu Essen vor und kuschelte sich dann neben den Prinzen ins Bett. Der schlief bereits tief und fest und gab im Schlaf leise Geräusche von sich, da er wohl im Traum egrade einen reichlich aufregenden Tag verarbeitete. Sanft zog ihn Haldir in seine Arme und schlief kurz darauf auch ein. Legolas brauchte diesmal gute acht Stunden, um sich von der Arbeit zu erholen, ehe er sich wieder zu regen begann und in einen Dämmerschlaf überwechselte. Noch immer lag Haldir neben ihm und hielt ihn sanft umschlungen, beobachtete Legolas beim Schlafen. Bald fingen dessen Lider mti den goldenen Wimpernkränzen an zu flattern und kurz darauf schlug er die Augen auf und sah Haldir mit einem höchst erstaunten Ausdruck an, bevor er sanft zu lächeln begann. Liebevoll erwiederte Haldir das Lächeln und strich ihm sanft eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Hab.....wie spät ist es...?", wollte Legolas schliesslich leise wissen, da er das Gefühl hatte eine Ewigkeit und doch nur zwei Sekunden geschlafen zu haben. "Es ist bald Zeit für die Arbeit, aber etwas haben wir noch" Sofort zogen sich die Mundwinkel des kleineren Elben hoch. "Schön....." Langsam richtete er sich auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen, während er immerzu auf Haldir hinab sah. Eine Frage brannte ihm schon seit längerem auf der Zunge, sie zu stellen jedoch wagte er nicht. Zu sehr genoss er das jetzige Zusammensein mit Haldir, als dass er diesen wieder wütend machen wollte. Seufzend setzte sich auch Haldir auf und blickte Legolas an. "Was bedrückt dich?" "Uhm.....ist nicht so wichtig....ich werd sicher selber eine Antwort finden....." Sanft legte Haldir ihm eine Hand auf die Schulter. "Wenn dich etwas bedrückt, dann sag es." "Es....es bedrückt mich nicht.....es...beschäftigt mich nur. Reine Neugierde..." "Nun sag schon, was es ist." "Na ja.....woher....woher weiss man.......wenn man jemanden liebt...?" Ein Stich raste durch Haldirs Brust, schien sein Herz in zwei zu reißen, dennoch zwang er sich dazu, Legolas freundlich anzulächeln. "Du hast dich verliebt? In jemand von deiner Arbeit?" "Sie fragen ständig ob ich es sei....aber ich weiss es nicht. Ich war doch noch nie verliebt...." Haldir zuckte leicht mit den Schultern. "Ich weiß nicht so genau, woran man merkt, dass man verliebt ist. Man ist es einfach und man weiß es dann auch. Ich glaube, für jeden ist es anders, wenn er sich verliebt." Haldir überlegte einen kurzen Moment. "Bei mir ist es so, dass ich mit der anderen Person immer zusammen sein möchte. Wenn ich alleine bin, glaube ich, dass ein wichtiger Teil von mir fehlt. Ständig möchte ich die Person, die ich liebe, berühren und sie nie mehr loslassen. Ich möchte, dass die andere Person glücklich ist." Legolas bis sich heftig auf die Unterlippe und nickte bei jedem der Punkte die Haldir aufzählte, da sie wohl auf ihn ebenso zu trafen. "Hast du dich verleibt?" "Uhm...ja.....anscheinend...." Legolas lächelte unsicher. "Woran merk ich, dass diese Liebe erwidert wird?" "Wer ist es?" Legolas schüttelte den Kopf. "Nein sag mir erst woran ich das merke. Niemand soll es erfahren wenn es einseitig ist...." "Ich weiß es nicht", flüsterte Haldir leise. Niedergeschlagen blickte er zu Boden. Wenn er dies wüsste, wäre er wohl nie so tief verletzt worden. Sofort war Legolas besorgt neben ihm und legte ihm den Kopf an die Schulter. "Verzeih dass ich gefragt hab. Ich wollte dir nicht weh tun!" Sanft schmiegte Haldir seine Wange an Legolas Haare. "Du hast mir nicht weh getan." Einen Moment blieb er so sitzen, dann stand er auf und zog Legolas mit sich. "Wir sollten uns etwas beeilen, wenn wir nicht so spät kommen wollen." Legolas, dicht vor Haldir stehend sah hoch in dessen Augen und legte die spitzen Öhrchen an. Er versuchte in den Augen des anderen zu lesen. Immerzu schwirrte ihm ein einziges Wort durch den Kopf. Immer und immer wieder. Er schloss die Augen um es entweder zu vertrieben oder genauer sehen zu können. Seine Lippen formten es dabei automatisch immer wieder mit, bis man es schliesslich leise vernehmen konnte: ".....Melamin..." "Was?" Haldir schluckte leicht und versuchte seine Gefühle unter Kontrolle zu bringen. "Mel-a-min...." Legolas sog die Luft hörbar ein und schüttelte leicht den Kopf. "Verzeih....." Er wich etwas von Haldir zurück. "Ich hätte das nicht sagen sollen...." "Nein, es macht nichts." Haldir lächelte leicht. "Aber du solltest dieses Wort nur zu jemanden sagen, den du wirklich liebst, sonst könnte es zu bösen Mißverständnissen kommen." Legolas blickte starr auf Haldirs Brust, um ihm nicht in die Augen sehen zu müssen. Schliesslich hob er den Blick kurz. Meinte "Das hab ich!" und rauschte ab um seinen Dienst an zu treten. Einen Moment blickte Haldir Legolas fassungslos hinterher, dann breitete sich ein Lächeln in senem Gesicht aus. Sein erster Impuls war es, Legolas hinterher zu laufen, doch dann erinnerte er sich an die Grenzwache. Legolas würde kurz nach Sonnenaufgang wieder in seinen Armen liegen, so lange würde er noch warten können. Glücklich rannte er zur Grenze um Orophin abzulösen. Strahlend hüpfte er auf den Baum. "Du kannst gehen", teilte er Orophin überflüssigerweise mit. Der hob eine Augenbraue und blinzelte dann. "Ahm ja...okay....ne Brüderchen, vergiess morgen nicht in die andere Richtung zu traben, ja?!" "Was?" verständnislos blickte Haldir ihn an. "Was meinst du?" Orophin sank theatralisch zu Boden. "Wozu wurden wir eigentlich geboren, wenn selbst unser eigen Fleisch und Blut den Tag unserer Geburt vergiesst...?! Dann können wir ja getrost abdanken..." Damit sank er scheintot zu Boden. Haldir lachte leise. "Ich werde später kommen. Ich muss vorher noch was wichtiges erledigen." Ein verträumter Blick trat in seinen Augen. "Etwas lebenswichtiges." "Hä? Was denn?" Orophin gab sein Totmannspiel auf und richtete sich wieder auf um Haldir inetressiert an zu sehen. "Legolas! Er liebt mich." "Was? Wie kommst du denn darauf?" "Er hat es gesagt." Halditr grinste seinen Bruder frech an. "Vielleicht werde ich auch gar nicht zu eurer Feier kommen." "Hey...ne, ne das lass dir mal lieber nicht einfallen, sonst wird Mutter noch böse...." "Aber Legolas....." "Kann doch mitkommen oder? Die werden schon jemanden finden der sich um seine Tierchen kümmert...." "Er hat Nachtschicht. Er hat nur für mich seine Schicht gewechselt." "Is doch egal..." Orophin wedelte ungeduldig ab. "Nimm ihn mit....es gibt genügend andere Elben......wir arbeiten schliesslich nur damit wir uns nicht langweilen und auf dumme Gedanken kommen...." Frech streckte er Haldir die Zunge heraus, da der ja eh auf dem Baum war und er ein paar Meter davon entfernt. Haldir grinste frech. "Du schuldest mir noch einen Gefallen", meinte er. "Ja, ja ich besorg dir jemanden......" Haldirs grinsen wurde breiter. "Ich habe schon jemanden gefunden", erklärte er. "Ja?" "Du!" Geschmeidig sprang Haldir auf den Boden. "Viel Spaß bei der Nachtwache." "Hä? Ja, aber....." Orophin sah Haldir an wie ein geschlagener Hund. "Ich hatte doch eben den ganzen Tag Wache....." "Und nun auch noch die Nacht über." "Aber....morgen ist doch......doch mein Geburtstag und dann werd ich......todmüde sein...nein dass kannst du nicht machen...." Orophin hoppste Haldir eiligst hinter her und versuchte ihn zurück zum Baum zu schieben. "Du verläßt deinen Posten", wies ihn Haldir zurecht. Er grinste Orophin frech an. Schmollend trollte sich Orophin. "Sorg dafür dass mir jemand was bringt damit ich wach bleibe...." So schnell Haldir konnte rannte er zur Aufzuchtstation. Unterwegs hielt er einmal kurz an, um eine Ersatzwache zu Orophin zu schicken. Atmenlos kam er bei den Ställen an und musste ersteinmal in der Tür stehen bleiben und nach Atem ringen, bevor er zu Legolas treten konnte. Der hatte gerade irgend ein Nagetier am Finger baumeln und sah nicht sonderlich glücklich aus, da sich das eigentlich posierliche Tierchen als bissig heraus gestellt hatte und stur noch dazu. Alles gute Zureden half nichts, es hatte sich fest in Legolas' Finger verbissen und langsam hatte er Mühe keinen Mucks mehr von sich zu geben. Leise trat Haldir hinter Legolas. Eine Hand legte er unter den Bauch des Nagetiers die andere legte er auf dessen Stirn. Langsam ließ das Tier los und klammerte sich an Haldirs Ärmel fest. Ärgerlich schnatterte es Legolas an und verkrümmelte sich dann in sein provisorisches Nest. Der zog die Nase hoch und drängte damit auch ein paar Schmerzenstränchen wieder zurück. Aus grossen Augen sah er Haldir nun an, völlig verwirrt darüber, was dieser denn nun hier wollte. Auf ein Zeichen von Haldir verschwanden die beiden anderen Elben in den hinteren Teil des Stalls und ließen die beiden alleine. Sanft legte Haldir seine Hände auf Legolas Wange. "Hast du das ernst gemeint", fragte er leise. "Was..?" Legolas blinzelte, kam aber nicht umhin sein Gesicht in die warmen Hände zu schmiegen. "Das du mich liebst?" Sofort glühten Legolas' Wangen auf, sein Herz begann schneller zu schlagen. Allein sein Körper sprach Bände. "Möchtest du immer noch wissen, woran man erkennt, dass der andere einen auch liebt?" "J-ja...?!" "Daran", flüsterte Haldir und küsste Legolas zärtlich und liebevoll. Kurz zuckten Legolas' Augen auf, bevor sie sich ganz schnell wieder schlossen und er den Kuss freudig entgegen nahm. Langsam unterbrach Haldir den Kuss und schaute Legolas einfach nur sanft lächelnd an. Der aber wollte ihm folgen, schien nicht genug bekommen zu haben. Liebevoll strich Haldir ihm über die Wange. "Musst du nicht arbeiten?" Langsam nur öffnete Legolas die Augen wieder. "Ich...." "Ja?" "..muss......." Legolas atmete tief durch und versuchte sich zusammen zu reissen. "...nuss erst mal meinen Finger verbinden", brachte er schleisslich hervor. Zärtlich nahm Haldir Legolas Hand in seine und küsste den verletzten Finger. "Ich helfe dir", flüsterte er. Das verwirrte Legolas kurz etwas, da ihm schleierhaft war wie man jemandem dabei helfen wollte den Finger zu verbinden. Das war nun wahrlich keien Hexerei. Dennoch überlies er er Haldir seine Hand und sah ihn erwartungsvoll an, auch wen die Berührungen der Lippen Schauer durch ihn hindruch jagten. Sanft verartztete Haldir Legolas Finger. "Soll ich dir heute bei der Arbeit helfen?" "Musst du nicht....selber? Ich meine....wer passt jetzt auf?!" "Eine Vertretung.! Damit gab sich Legolas zufrieden und er lächelte Haldir dankbar an. Die Nacht verging wie im Flug, doch am Morgen war Legolas keineswegs müde, sondern aufgekratzt wie selten zuvor und voller Leben. "Glücklich?" erkundigte sich Haldir sanft. "Uhm....", strahlte ihn der kleine Elb an und schmiegte sich an seine Seite. "Wir sind fertig hier, gleich kommt.....da sind sie schon....." Freudig deutete er auf die Tagschicht und damit seine ehemaligen Kollegen, denen er nun zuwinkte. Sein ehemaliger Chef verzog das Gesicht, als er die beiden sah. Grigiria seufzzte resigniert und Serat lachte leise. Es war nur zu deutlich. Haldir war vergeben, an den Fremden aus Düsterwald. Doch dann sprangen die drei auf Legolas zu und gratulierten ihm. Der schien etwas überrumpelt, bekam aber das Lächeln einfach nicht von seinen Lippen. Sanft zog Haldir ihn schließlich mit sich. "Wir müssen noch was erledigen", erklärte er Legolas. "Wir sind zu der Geburtstagsfeier meiner Brüder eingeladen. Und Feiern beginnen bei meiner Mutter mit dem Frühstück." "Frühstück? Klingt gut....", gluckste Legolas, in der Tat schon etwas hungrig. Lächelnd führte Haldir ihn in den Palast, wo seine Familie schon auf ihn wartete. Legolas guckte etwas unsicher. Im Palast? Er klammerte sich unsicher an Haldirs Arm. Allerdings kam er nicht dazu völlig verschreckt zu wirken, denn Orophin kam die Treppe runter gesaust und schien ihn mit Haldir zu verwechseln, jedenfalls hing er ihm am Hals, was natürlich auch pure Absicht gewesen sein könnte, was sogar recht wahrscheindlich war, da die Zwillinge einfach zu durchschaubar waren. Fast Zeitgleich hopste Rumil Legolas auf den Rücken. Kopfschüttelnd befreite Haldir Legolas von den Zwillingen und scheuchte sie in die privaten Räume seiner Mutter. Freudig hüpften die beiden von dannen und setzten sich an ihre Plätze. Mit einer Verbeugung ließ Haldir Legolas den Vortritt und trat dann hinter ihm in den Speisesaal, schloss die Tür hinter sich und führte den Prinz von Düsterwald an die Tafel, wo der Rest der Familie schon saß. Dem war reichlich mulmig zumute, da ihm nun wahrlich ein paar Lichtlein aufgegangen waren. Allerdings wäre er kein waschechter Elb gewesen, wennn man es ihm angesehen hätte. So benahm er sich tadellos wie eins zu Hause gelernt, doch als sich die Zwillinge ihre Geschenke gegenseitig überreichten, beide das selbe besorgt hatten und sich dennoch tierisch über das Geschenk des jeweils anderen freuten, kam er nicht umhing zu schmunzeln. Aber nicht nur Legolas musste darüber schmunzeln, die anderen fanden es auch witzig. Nachdem die Zwillinge auch die anderen Geschenke ausgepackt hatten, erhoben sich Galadriel und Celeborn um ihren Kindern ihre jährliche Geburtstags Ansprache zu halten. Dass sie sich benehmen sollten, reifer werde sollten, disziplineirter. Sie sollten ihre Streiche sein lassen und für ihre Taten grade stehen. Weiterhin erinnerten sie ihre Söhne daran, dass sie Prinzen waren und dementsprechend einen Ruf zu waren hatten. Die beiden liesen die Rede still und mit stoischer Miene über sich ergehen. Ob sie viel brachte war schlussendlich dann jedoch zu bezweifeln, da der Schalk in den Augen der beiden kurz nach der Rede schon wieder aufblitzte, aber was sollte man auch von zwei Elben Teenies erwarten?! Dies war ihr Tag und sie würden ihn sich sicherlich nicht verderben lassen indem sie mit einem mal gesittet werden würden. Das Familienessen wurde zu einer ausgelassenen Angelegenheit. Die Zwillinge wollten ihren Spaß mit ihren Geschwister, ihre Geschwister wollten nicht geärgert werden und übten Rache, eine riesige Kalberei entstand. Galadriel und Celeborn ließen ihren Kinder ihren Spaß, aber schließlich gingen sie dazwischen, schickten Haldir und Legolas ins Bett, damit sie für die offizielle Feier am Nachmittag ausgeruht waren. Auch die Zwillinge wurden in ihr Zimmer geschickt, damit sie wieder etwas ruhiger wurden, obwohl die Herrin des Waldes bezweifelte, dass ihre Jüngsten selbst im Tiefschlaf ruhig waren. Vor allem dauerte es eine halbe Ewigkeit bis die beiden auch nur im Bett lagen und auch dort wurde weiter getobt. Rumil bekam ein Federnkissen an den Kopf geknallt und als es vons einem Gesicht fiel, war von Orophin weit und breit nichts zu sehen. Mit einem Grinsen schnappte sich Rumil das Kissen, beugte sich über den Bettrand und pfefferte seinem Bruder das Kissen ins Gesicht. Der kam wieder hoch gekrabbelt und hoppste Rumil kurzerhand um und setzte sich auf dessen Bauch. Sanft zog Rumil ihn an sich und schmiegte sich an ihm. "Hast du gesehen, Haldir lächelt wieder?" "Uhm...kein Wunder.....Legsi is ja auch ein ganz Süsser.....ich hab's von Anfang an gewusst", behauptete der Kleine mit einem mal. "Ob es diesmal was ernstes ist? Das sie miteinander glücklich werden? Richtig?" "Hmm....." Orophin nickte. "Schon allein weil er ihn aufgenommen hat. Würde er doch sonst nie tun. Er muss sich schon in ihn verguckt haben als er ihn noch ausbilden sollte!" "Er ist fast so süß wie du", grinste Rumil, doch dann wurde er wieder ernst. "Ob Mutter es zuläßt, dass sich ihr Sohn an einen Mann bindet? So wird es keine Nachkommen geben, kein Fortführen der Königslinie." "Haldir ist nicht ihr einziges Kind.....", schnurrte Orophin, noch immer geschmeichelt durch Rumils Aussage er wäre süss! "Du meinst, sie läßt es zu?" "Was weiss ich? Aber warum nicht? Sie will doch auch dass er glücklich wird...." "Ob sie auch uns zulassen wird?" Orophin schluckte. "Na ja.....das ist wohl was anderes......." Etwas betrübt sah der Kleine zur Seite, legte sich aber flach auf seinen Bruder und strich mit den Lippen über die weiche Haut von Rumils Hals. Rumil seufzte leise. "Ich weiß, es ist nur ein Spiel, solang wir keinen anderen haben", murmelte er, "das hast du mir oft genug gesagt." Rumil schluckte leicht. "Auch wenn ich dich liebe." Der Blick der Orophin Rumil daraufhin zuwarf sagte nichts anderes aus, doch auszusprechen wagte er es nicht, denn es würde ihn binden. Ruckartig stand Rumil auf und setzte sich auf den Balkon. Er hatte gewusst, dass sein Bruder nichts für ihn empfand, nicht mehr als brüderliche Liebe. Er hatte seinen ganzen Mut zusammengenommen, um es ihm zu sagen, gehofft, dass Orophin doch mehr für ihn empfand. Er lächelte wehleidig. Er konnte Haldir verstehen. Am liebsten würde er sich nun auch nach draußen in den Schnee setzen und sich nicht mehr rühren, einfach alles vergessen. Aber das lies Orophin natürlich nicht zu. Rumil von hinten umarmend sah er über dessen Schulter hinweg nach draussen. Eine Gabe der Zwillinge war es wohl die Stimmungen des anderen zu übernehmen und so traurig wie Rumil nun dasass, färbte es auch auf Orophin ab. Rumil seufzte leise. Was er nun tun musste, würde ihm schwer fallen, aber dennoch musste er es tun, schon allein um seiner selbst Willen. "Orophin? Ich glaube, es wäre besser, wenn wir endlich anfangen, unsere eigenen Leben zu führen. Wir sind erwachsen, wir sollten und auch endlich so benehmen." Er erhob sich und ging zu Tür. "Ich werde in mein Zimmer gehen." Er lächelte Orophin traurig an. "Werde glücklich, mit wem auch immer." "Dein...Zimmer?" Rumil war noch nie in seinem Zimmer gewesen. Sie hatten immer dieses hier zusammen geteilt seit eh und je. Verstört sah Orophin den Älteren an. "Leb wohl, kleiner Bruder", flüsterte Rumil und verschwand. Orophin ging langsam zu Boden und sah seinem Bruder hiner her. "Aber warum......warum heute...?", fiepte er leise. 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