The Sensations Of Ice von Kabuki-Demon ================================================================================ Kapitel 8: Nichts ----------------- Nichts Er saß in seinem Büro über dem Missionsbericht und dachte über eine Formulierung nach um das ganze etwas dramatischer wirken zu lassen als es war. Vielleicht konnte das Hojo abhalten. Oder zumindest die ihm bevorstehende Behandlung etwas mindern. Er setzte wieder zum tippen an, als das Telefon klingelte. Sofort stellten sich seine Nackenhaare auf und er wandte den Kopf ruckartig zum Telefon. Er legte die Hand auf den Hörer und wollte abnehmen, doch er zögerte. Er könnte einfach so tun, als würde er nicht da sein. Aber dann würde Hojo hierher kommen und ihn persönlich abholen…Er würde wie ein getretener Hund folgen. Dem Herrchen treu ergeben. „Ja?“, sagte er. Er hatte doch abgenommen. „Was brauchst du solange um ans Telefon zu gehen? Habe ich dich bei etwas gestört?“, fragte Hojo mit seiner fiesesten Stimme. „Ich arbeite gerade.“, erwiderte Sephiroth kühl, doch ein Blick auf seine Hände zeigte ihm, dass er zitterte. „Brav. So gehört sich das mein Sohn.“, sagte Hojo und machte eine bedrohliche Pause, „Was sich allerdings gar nicht gehört mein Sohn, ist die Tatsache, dass du dich an vergebene Frauen ranmachst. Das gibt nur Probleme. Auch wenn du dich gerne mit ihr paaren würdest.“ Sephiroth sagte nichts, er würde auf dieses dumme Spiel nicht eingehen. „So ein Verhalten muss natürlich bestraft werden, das ist dir klar? Um 19 Uhr in meinem Labor.“, sagte Hojo und legte auf. Sephiroth knallte den Hörer auf das Telefon und verbarg das Gesicht in seinen Händen. …mit ihr paaren…als wäre er ein Tier…er war ein Tier ein verdammtes Versuchskaninchen und er konnte nichts dagegen tun. Und die Strafe für sein Versagen war das noch nicht einmal…sie würde vermutlich schlimmer sein als alles andere in der letzten Zeit. Er spürte wie sein Körper zitterte. Verzweifelt versuchte er seine Selbstdisziplin wieder zu erlangen. Doch es half nichts, er zitterte wie ein hilfloses Kind. „Sephiroth…ist mit Ihnen alles in Ordnung?“, hörte er plötzlich eine Stimme sagen. Verdammter Mist. Jetzt kam sie auch noch. Jetzt sah sie ihn schon wieder so. In einem Moment völliger Hilflosigkeit. Er stand auf und ging zur Tür wollte an ihr vorbei nach draußen, möglichst schnell. Weg von hier. Flüchten. Doch bevor er an ihr vorbeikam, hatte sie ihre andere Hand an den Türrahmen gelegt und er konnte nicht vorbei. „Sie laufen nicht davon.“, sagte sie kalt und zog die Tür zu und blickte ihn dann kalt an. „Bevor ich hierher kam dachte ich Sie wären furchtlos. Aber in Wirklichkeit sind sie wie ein hilfloses kleines Kind. Sobald sich Hojo in ihrer Nähe befindet. Sie sind stärker als er, wieso wehren Sie sich nicht.“, sagte kalt. Er starrte sie einen Moment an, dann ging er von ihr weg. „Sie wissen nicht wovon Sie reden.“, zischte er schließlich. Es passte ihm ganz und gar nicht, dass sie so mit ihm sprach. So von oben herab. Als wäre sie etwas Besseres als er. „Ich weiß sehr wohl wovon ich spreche. Ich spreche von Ihrer Angst vor diesem Mann.“, sagte sie und folgte ihm in den Raum hinein, „Sie müssen Ihre Angst vor ihm in Griff kriegen, oder Sie werden immer ein Opfer seiner Macht über Sie sein. Sie müssen sich ihm widersetzten.“ Sephiroth drehte sich wütend zu ihr um. „Sie wissen nicht was dieser Mann mit einem macht. Sie haben nicht jahrelang in seinem Labor gehaust. Abgeschnitten von der Außenwelt und in ständiger Dunkelheit. Ständige Schmerzen und tausende von Experimenten und jetzt sagen Sie mir wieso ich diesen Mann nicht fürchten soll!“, fauchte Sephiroth. Er war wirklich wütend, was glaubte sie ihm sagen zu können, was es bedeute sich mit Hojo auseinander zusetzten. Sie wusste nicht wie böse Hojo war. Und böse traf hier wirklich zu. „Sie sind kein Kind mehr. Sie sind erwachsen und weitaus stärker als er. Wehren Sie sich oder wollen Sie für immer unter ihm leiden?“, fragte sie kühl, aber dennoch eindringlich, „Solange Sie Hojo nichts entgegenzusetzen haben sind Sie nicht der unbesiegbare Kriegsheld General Sephiroth Crescent, den alle verehren und beneiden.“ Sephiroth fuhr zu ihr herum und knallte seine Hand wenige Zentimeter neben ihrem Kopf an die Wand. Bedrohlich stand er vor ihr und blickte sie finster an. „Sie wissen überhaupt nichts. Sie wissen nicht wie er ist. Sie wissen nicht wie grausam er sein kann.“, zischte Sephiroth. Sie hob ihren Kopf und blickte ihn an, blickte ihm in die Augen. Wissend und als könnte sie bis auf den Grund seiner Seele sehen. Eine dunkle, kaputte Seele, nicht in der Lage zu fühlen. Und ein Herz ein verschlossenes, erstarrtes Herz. Ein Herz das darauf wartete zu schmelzen? Er fühlte sich gefangen in diesem Blick und konnte seine Augen nicht abwenden, obgleich in seinen Adern noch immer die Wut pulsierte. Noch immer sah er in diese Augen, die seinem Blick wie kein anderer standhielten. Er musste wegsehen…er spürte wie er mit seinen Lippen etwas berührte. So sanft…er spürte, wie diese Berührung erwiderte wurde und er schloss langsam seine Augen. Seine Lippen streiften diese anderen sanften Lippen nur ganz sanft, nur kurz doch für ihn war es wie eine Ewigkeit. Eine atemberaubende Ewigkeit. Götter Gaias, was tat er da?! Er zuckte zurück und brachte sofort Abstand zwischen sich und diese verfluchte Person. Er drehte sich um, um sein geschocktes Gesicht zu verbergen und er spürte die erstaunten, aber auch erschrockenen Blicke die sich in seinen Nacken bohrten. Was zur Hölle hatte er getan, er hatte die verdammte Freundin des Präsidenten geküsst. Was zur Hölle war nur los mit ihm?! Verlor er jetzt vollkommen den Verstand. Er wartete auf eine Reaktion von ihm. Aber sie schrie nicht, sie lief nicht davon, sie hatte ihm keine Ohrfeige verpasst. Nein, sie hatte den Kuss erwiderte. Auch wenn es nur Sekunden gedauert hatte. Gaia, als wäre ihm komplett die Sicherung durchgebrannt. Rufus würde Hojo fürchterliche Dinge mit ihm tun lassen und alles nur weil er seine verdammte Selbstbeherrschung verloren hatte. Er musste irgendetwas sagen. „Es…verzeihen Sie…das ist…“, stotterte er. „Nichts wovon irgendjemand erfahren müsste.“, sagte sie und löste sich von der Wand und ging zur Tür. Sephiroth nickte und als er hörte, dass sie gegangen war lies er sich in den Ledersessel neben ihm fallen. Sein ganzer Körper pulsierte. Nicht mehr vor Wut, etwas anderes schrie in ihm nach Befriedigung. Es war nicht jenes eine Verlangen, das er kannte. Nicht alleine, etwas anderes mischte sich dazu, aber wusste nicht was es war. Er fühlte sich an als wäre er elektrisiert worden. Verdammte Scheiße, wieso hatte er sich nicht unter Kontrolle gehabt. So etwas durfte nie wieder passieren. Niemals, niemals wieder. Verdammt. Seine Hand glitt unwillkürlich zu seinen Lippen und vorsichtig legte er seine Finger darauf. Wieso hatte er sie geküsst? Wieso waren ihm einfach so die Sicherungen durchgebrannt? Und wieso bei ihr? Jede andere hätte es sein können, aber nein ausgerechnet sie. Ob er ihr noch so einfach in die Augen sehen konnte. Verdammt, wieso musste alles immer so kompliziert sein? Was aber noch viel komplizierter werden würde, war das ganze vor Hojo zu verbergen. Aber das musste funktionieren, so wie es immer funktioniert hatte. Es musste einfach. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)