Schweinehunde unter sich von CaptainCalvinCat ================================================================================ Kapitel 3: Ziva und Tony standen am zerstörten Fenster und schauten nach unten. Der Wind wehte in ihren Haaren und sie schauten einander verblüfft an. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Ziva und Tony standen am zerstörten Fenster und schauten nach unten. Der Wind wehte in ihren Haaren und sie schauten einander verblüfft an. Der Mann, der sich selbst Calvin Cat nannte, rappelte sich gerade vom Boden auf, schaute in mehrere gezückte und auf ihn gerichtete Waffen und schluckte unbehaglich. Tony richtete sich von der knienden Position auf, die er neben seinem Freund und Lehrmeister, Leroy Jethro Gibbs eingenommen hatte, um zu Ziva zu blicken, die den am Boden liegenden auf Lebenszeichen hin untersuchte. „Ich hoffe, Sie wissen, was Sie da getan haben.“, knurrte Tony, versuchte, seine Beherrschung zu waren. „Cal“ nickte. „Ja, ich habe gerade ihren Mörder umgebracht.“ Dann blickte er freudestrahlend an Tony vorbei, winkte der Rothaarigen, rief ein „Hey, Agatha, wie isses?“, und machte einen Schritt auf die Frau zu, als Tony die Waffe wieder anhob und auf Cals Kopf richtete. Erneut schluckte dieser unbehaglich. „Würden… würden Sie bitte … also… dieses Ding aus meinem Gesicht nehmen?“, fragte er und schaute Tony ein wenig erschrocken an: „Was machen Sie hier für einen Aufriss? Der kommt doch wieder – ich kenn ihn.“ Verblüfft blickte Tony zu Ziva herum, die seinen Blick erwiderte, ihm ernst in die Augen schaute und den Kopf schüttelte. Damit war es klar – Gibbs war tot. Ehe sich „Cal“ versah, hatte Tony ihm die linke Hand mit einer Handschelle „verziert“, während die andere Schelle am Tisch befestigt wurde. Ein wenig verwundert blickte der Mann, der gerade seinen Boss erschossen hatte, auf das Gerät. „Toll.“, machte er und schaute ihn an: „Können Sie mich jetzt wieder losmachen?“ Tony merkte, wie die Wut, die er empfand, aus ihm herausbrechen wollte, aber, er zwang sich, ruhig zu bleiben. Er war Senior-Field-Agent, durfte sich durch Gefühle nicht so beeinflussen lassen, wie ein… Er warf einen Blick zu McGee und Ziva. Was beide empfanden, konnte er nur erahnen. Er selbst empfand Wut und Trauer – er hatte doch heute Morgen noch einen belanglosen Scherz mit Gibbs gemacht. Man hatte sich unterhalten, das heißt, so gut das mit Gibbs eben ging, aber er hätte niemals gedacht, dass er einmal den Tod seines Bosses untersuchen würde müssen. Wobei es da nicht viel zu untersuchen gab. Der Täter war geständig, wenngleich verwirrt. Also könnte man ihn gleich ins Gefängnis werfen. „Cal“ schaute zu Tony herüber, legte den Kopf schief und räusperte sich: „Können Sie mich jetzt wieder losmachen?“ Der Angesprochene stand auf, schüttelte den Kopf und ging aus dem Raum. Ziva und McGee blieben zurück, schauten erschüttert zuerst auf die Leiche Gibbs’, dann auf den Mörder ihres Vorgesetzen und väterlichen Freundes. Dieser schaute immer noch verwirrt in Richtung Tür, dorthin, wo DiNozzo verschwunden war. „Sehr komisch.“, lachte Cal, ging einen Schritt auf die Tür zu und wurde beim nächsten Schritt vom Tisch daran gehindert, weiter zu kommen. Er stockte in seiner Bewegung, rollte die dunklen Augen überlegend und versuchte es noch mal. Der Tisch blieb standhaft. Nun drehte sich der Mann zu seiner Handschelle um, umfasste sie und versuchte loszukommen. Er rüttelte am Tischbein, machte kurze, ruckartige Bewegungen – nichts. Dann wandte er sich an die Rothaarige, die immer noch in der Tür stand und ihn betrachtete, als müsse sie sich jeden Moment ein Lachen verkneifen. „Gathy, könntest Du mir bitte helfen?“, fragte er und sie hob, hilflos mit den Schultern zuckend, beide Hände: „Mich darfst Du nicht fragen – ich hab die Schlüssel nicht bei mir.“ Die blauen Augen des älteren Mannes, der da nach ein paar Minuten in den Verhörraum kam, wirkten so, als habe er schon viele Abscheulichkeiten gesehen. Eine seltsame Abgeklärtheit umgab ihn und als Ducky neben der Leiche seines Freundes Gibbs kniete, schüttelte er den Kopf. „Ich hätte nie gedacht, dass ich Dich mal auf meinem Tisch haben würde, Jethro.“, eröffnete er den Dialog, mit einem Mann, der nie wieder antworten würde. Dessen war er sich auf elementarer Ebene bewusst und es schmerzte ihn, dass er nie wieder die Gelegenheit haben würde, diese alltäglichen Rituale, die er so lieb gewonnen hatte, mit Gibbs zu wiederholen. Es war einfach etwas Anderes, wenn ein Leroy Jethro Gibbs sein „Was hast Du für mich, Duck?“ raunt, oder ein Timothy McGee die Frage stellt. Das beginnt bei der Wortwahl, der Tonlage und ist nicht zu letzt dem Fakt geschuldet, dass niemand anders als Gibbs Gibbs war. Auf den ersten Blick mochte sich dies wie eine hohle Phrase ausnehmen, aber es war für Ducky schon etwas Anderes, ob sich jemand wie Gibbs benahm, ihn ähnlich ansprach, die Fragen genau so formulierte, oder ob er Gibbs war . „Mister Palmer“, wandte sich Ducky dann an den Coroner und schaute ihn an. Jimmy erwiderte seinen Blick und zuckte innerlich erschrocken zusammen. Binnen Sekunden schien Ducky um Jahre gealtert und sämtlichen Lebenswillen verloren zu haben. Doch er holte Luft, die Resignation, die Trauer in den blauen Augen des Schotten ebbte ab und verschwand letzten Endes ganz aus seinen Zügen und Palmer konnte sehen, wie so etwas wie Entschlossenheit sich in den Augen festsetzte. „Bringen wir Jethro nach unten. Ich werde ihm die Kugeln aus der Brust operieren und sie zu Abby schicken.“ Kaum, dass der Gerichtsmediziner den Namen Abby gesagt hatte, ob McGee verwundert den Kopf. Ziva bemerkte dies und schaute ihn an: „Was ist?“ Den Kopf schief gelegt, verengte der Mann die Augen zu Schlitzen und Ziva wusste, dass es genau dieser Gesichtsausdruck war, den er dann aufsetzte, wenn er grübelte. „Wo ist Abby eigentlich?“ „Vielleicht hat sie von Gibbs’ Tod gehört und möchte lieber alleine sein?“, schlug Ziva vor und McGee überlegte kurz: „Ja, das könnte hinkommen. Ich erinnere mich noch, wie sie Kates Tod mitgenommen hatte – vermutlich hört sie gerade diese Trauermusik aus Louisiana.“ „Vermutlich.“, meinte Ziva, stand auf und fixierte den Mann, der immer noch versuchte, sich aus den Ketten zu befreien. Gerade saß er auf dem Hosenboden und ließ sich immer wieder nach hinten sinken, den Fuß auf dem Tischbein, offenbar in der Hoffnung, es irgendwie auszuhebeln. Nun zog er die Beine an und stieß sie mit einem kräftigen Ruck gegen das Tischbein, was zur Folge hatte, dass er laut schrie. Er hatte seine Hand getroffen. McGee schaute ihn verblüfft an und dann zu Ziva: „Und er hat unseren Boss erschossen?“ Die Israelin zuckte mit den Schultern: „Vermutlich ist er … wie sagt ihr? Schizophren?“ „Also Erstens bist Du ja nun auch Amerikanerin und zweitens: Ja, so sagen wir.“, machte McGee und schaute noch mal zu dem inzwischen die Zähne zusammenbeißenden Cat: „Ich kann mir das Elend nicht mehr mit ansehen.“ Damit drehte er sich um und ging. Die Frau, die sich selbst Agatha nannte, folgte dem davoneilenden McGee mit den Augen, ehe sie sich umblickte. Sie trat einen Schritt auf die Tür zu und fand im nächsten Moment ihren Arm in einem kräftigen Griff wieder. Ziva schaute sie an: „Wo wollen Sie hin?“ „Ich würde gerne zu meinem Freund – ich meine, er ist verletzt.“ „Ihr Freund hat gerade einen Bundesagenten umgebracht. Ich würde sagen, er hat gerade größere Schwierigkeiten, als das er sich auf den Fuß getreten hat.“, meinte die Frau mit dem dunkleren Teint und die Rothaarige nickte: „Da haben Sie natürlich recht. Aber – meinen Sie nicht, dass ich kurz zu ihm könnte?“ „Sie können von hier mit ihm reden.“, sagte Ziva und Agatha nickte: „Danke, Agent David.“ Tony saß im Videoraum, in dem die Bandaufzeichnungen der Unterhaltungen in den beiden Verhörräumen gelagert wurden. Und je häufiger, er die Szene sah, in der Gibbs eigentlich nur da stand, die Hände in einer klaren „Nicht-Aggressions-Geste“ ausgebreitet und als Dank dafür von dem Mann, der ihn nicht kannte, drei Kugeln in die Brust bekam, desto wütender wurde er. Das konnte nicht sein – das war nicht fair, verdammt. Wütend hieb er auf die Stuhllehne ein, spulte die Aufzeichnung, bis zu dem Punkt zurück, an dem Gibbs den Raum betrat und ließ den Film erneut laufen. Die drei Schüsse klangen gedämpft, fast leise, in seinen Ohren wieder und er konnte immer noch nicht glauben, dass sein Boss nun nicht mehr war. Vor allem überstieg es sein Fassungsvermögen, dass die Legende, der Mann, den er nur „Gibbs“ oder „El Chefe“ nannte, sein Leben bei einem heimtückischen Anschlag hier im NCIS Hauptquartier aushauchen würde. Er hatte immer gedacht, wenn, dann würde er von Darkseid getötet, oder von einem Mafiaboss. Oder er würde einfach alt und dann in Frieden sterben, sanft entschlummern. Aber nicht so – das war ein Tod, der Leroy Jethro Gibbs nicht gerecht wurde. Es war nicht fair. „Was siehst Du da?“, fragte plötzlich eine rauchig-mädchenhafte Stimme und er merkte, wie sein Herz schneller schlug. Die Besitzerin dieser Stimme, Abigail Sciuto, hatte zu Gibbs ein sehr besonderes Verhältnis. So war Gibbs – für sein Team war er der väterliche Freund, der auch mal Strenge walten lies. Der Gedanke, dass sie die Nachricht vom Tod ihres Mentors gerade von ihm hören musste, brach ihm das Herz. Er drehte sich um, stand auf und nahm Abby in den Arm. „Ich muss… dir was sagen.“ Sie würde gleich kommen. Ducky hatte das Gefühl, als würde Abby gerade in diesem Moment von einem Mitglied des Teams in den Fakt eingeweiht werden, dass Jethro nicht mehr lebte. So lange, wie sie brauchte, um sich von ihm zu verabschieden, so lange würde er den Körper seines Freundes nicht mit Skalpellen traktieren. Gibbs Körper lag nackt, mit einem Tuch um die Lendenpartie, auf einem der kalten Metalltische, auf denen Ducky die Obduktionen durchführte. Der Körper Captain Stones lag nur zwei Tische neben ihm. „Es tut mir leid, Captain, ich fürchte, wir haben hier heute eine Doppelbelegung.“, versuchte der Schotte die Stimmung, die er als sehr gedrückt wahrnahm, aufzuheitern, aber – logischerweise lachte niemand. Von draußen hörte er Schritte. Er wusste, dass sich nun alles entscheiden würde – er wusste, dass nun Abby Sciuto entweder in einen Weinkrampf ausbrechen, oder sich in einen eiskalten Profi verwandeln würde. Was er dann sah, ließ ihn jedoch den Glauben an alles verlieren, an das er je geglaubt hatte. Die Ruhe, die von Abby Sciuto ausgestrahlt wurde, ließ Tony beinahe selbst wahnsinnig werden. „Abby, ich weiß, es ist schwierig, aber… Gibbs ist tot.“ Die Forensikerin nahm einen Schluck des koffeeinhaltigen Kaltgetränks, das er als Caf-Pow kannte. Es war so was wie Red Bull, nur in der 10 oder 20-Fachen Potenz. Sie schüttelte den Kopf – sie schüttelte ihren hübschen, verdammt-sturen Kopf, sodass ihre Zöpfe die Bewegung mitmachten, und schaute ihn aus grünen Augen herausfordernd an: „Ich weiß, dass es nicht stimmt. Aber guter Versuch.“ „Ich habe ihn sterben sehen.“, sagte DiNozzo und man konnte ihm deutlich anhören, dass es für ihn immer schwerer wurde, die Fassung zu wahren. So schlimm hatte er sich nicht mehr gefühlt, seit er Zeuge war, wie direkt neben ihm Caitlin Todd erschossen wurde. Beinahe mit der Naivität eines Kindes, dem man erzählte, dass es den Weihnachtsmann nicht gäbe, schüttelte Abby den Kopf und trank erneut einen Schluck Caf-Pow. „Ich spüre es, wenn Gibbs etwas geschieht. Als die Bombe ihn beinahe zerfetzt hätte, habe ich es gefühlt – ich wusste , dass mit ihm etwas nicht stimmt. Jetzt merke ich, dass es ihm gut geht.“ In diesem Moment klopfte es im Türrahmen und ein um einige Nuancen bleicherer Donald Mallard betrat den Raum. Er hielt sich die Brust, atmete tief durch und schaute zu Tony: „Da… ist jemand, der dich sprechen möchte.“ „Ich habe gerade keine Zeit.“, sagte der Italiener und man konnte deutlich hören, dass er genervt war. Das war ja auch kein Wunder – er hatte den Tod von Gibbs gesehen, er hatte neben seiner Leiche gekniet und er hatte … Er hatte offenbar gerade eine Vision. Die Person, die hinter Duck in der Tür erschien, schaute ihn aus eisblauen Augen an und räusperte sich: „Haben Sie auch für mich keine Zeit, Special Agent DiNozzo?“ „Agatha, ich hab SCHMERZEN! “, machte der Mann, der sich als Cal bezeichnete und biss die Zähne zusammen. Die Rothaarige kniete im Türrahmen unter den wachsamen Augen Zivas und schaute ihn an: „Knirsch nicht mit den Zähnen, Cal, du weißt, was Gina gesagt hat. Wenn Du so weiter machst, brauchst Du doch Kronen.“ Der Mann funkelte sie an, die Pein, die er empfand, war deutlich in seinen Augen zu sehen: „Ich weiß! Aber es tut weh, vadorrinoeins !“ Nun schaute Ziva zu dem Mann und herrschte ihn an: „ Jetzt halten Sie den MUND!“ Cal blickte die Israelin verdutzt an und schluckte. Die Frau blickte zu Agatha herüber, blinzelte ihr zu und murmelte: „Vielleicht sollten Sie das auch mal tun, offenbar funktioniert es.“ Verwunderten Blickes schaute die Rothaarige zwischen Cal und Ziva hin und her, ehe der Mann erneut ein Geräusch des Unbehagens von sich gab. Die ehemalige Mossad-Agentin rollte mit den Augen und warf die Arme in die Luft: „Ich geb es auf.“ Nur der schnelle und überraschende Auftitt Timothy McGees hielt Ziva davon ab, sich auf Cal zu werfen und ihm einen Kinnhaken zu verpassen, auf das er Ruhe gäbe. Mit schnellen Schritten ging er an der hübschen Frau aus Israel vorbei, neben Cal in die Knie und entledigte ihn seines Armschmucks. „Danke.“, murmelte Cal und ließ sich nun komplett auf den Boden sinken, um sich auszustrecken. Verdutzt blickte die ehemalige Verbindungsoffizierin zwischen Mossad und NCIS zu McGee herüber: „Warum hast Du das getan?“ „Befehl vom Boss.“, erklärte dieser, was Ziva noch verwunderter die Augenbrauen heben ließ: „Warum lässt Director Vance ihn laufen?“ „Nicht Vance.“, sagte Tony, der ebenfalls den Raum betrat und Cal, sowie Agatha anblickte: „Und jetzt sagen Sie uns besser, was hier los ist.“ „Dann wollen wir mal an die Arbeit gehen.“, sagte Ducky und beugte sich vor, um mit dem Skalpell den ersten Schnitt zu tun. Der Mann, der mit ihm im Raum stand, schaute ihn an. Sein Blick ruhte auf Duckys Bewegungen und auf dem Leichnam, den der Gerichtsmediziner gerade zu obduzieren begann. Die kleine, scharfe Klinge des Skalpells schnitt in die Haut der Leiche auf dem Metalltisch. Dies bewirkte zweierlei. Zum Einen begann die Wunde zu Bluten, zum anderen öffnete Leroy Jethro Gibbs in genau diesem Moment die Augen, starrte Ducky und dann den Mann an. „Wie Sie es sagten, Direktor Vance“, schaute der Gerichtsmediziner zu dem Mann, der vor ein paar Minuten in sein Labor gekommen war, dann trat er einen Schritt von Gibbs Körper zurück, dessen Wunden sich in diesem Moment schlossen. Verdattert blickte der ehemalige Tote auf seine genau so ehemaligen Wunden und schaute zu Ducky herüber: „Was… ist passiert?“ „Sie können sich und uns diese Dramatik ersparen, Gibbs.“, sagte der Chef des NCIS und betonte den Namen des Angesprochenen so, dass Ducky verwirrt dir Stirn runzelte. Verwundert rieb sich Antony DiNozzo über die Augen. „Das kann nicht Ihr Ernst sein.“, sagte er und schaute den Mann, der sich selbst Cal nannte, an. Dieser nickte, mit dem breitesten und wohl unverschämtesten Grinsen auf dem Mund, das man sich vorstellen kann. Er stand auf, verschränkte die Hände hinter dem Rücken, und schaute zu der hübschen Rothaarigen, die ihn missbilligend anblickte. „Cal? Schon mal was von der temporalen ersten Direktive gehört?“, fragte sie, was diesen dazu veranlasste, sich zu ihr umzudrehen und zu zwinkern: „Meine Güte, sie haben mit eigenen Augen gesehen, was hier los ist, meinst Du im Ernst, wir könnten denen immer noch vorspielen, dass wir zwei Bekloppte sind, die hier mit einem Taschenrechner herumlaufen? Das wird nix, Gathy. Und ausserdem können wir ihre Erinnerungen später immer noch löschen.“ Damit wandte sich der Mann zu Tony und salutierte: „Wenn ich mich vorstellen darf? Mein Name ist Calvin Nathan Cat – ich kommandiere die USS Dragonfly. Wir sind auf der Jagd nach einem Verbrecher namens Traceless.“ „Cal!“, unterbrach ihn die samtweiche Stimme der hübschen Rothaarigen, ehe sie zu Tony, Ziva und McGee blickte und dann in eine andere Sprache wechselte. „Hältste dat wirklich für so’ne gute Idee?“, sagte sie und der Mann blinzelte sie an: „Klaaro – dat is doch wohl ma logisch, dat wir uns die besten Agenten zum Fall dazuholen, die wir brauchen können – zumal se sowieso den Fall Stone am bearbeiten sind.“ Tony blickte verdattert zu den Beiden, von denen sich der eine gerade als Kommandant eines Schiffes vorgestellt hatte, und dann zu Ziva. „Verstehst Du, was die beiden sagen?“, fragte er und Ziva grinste, ehe sie ihm zuflüsterte: „Offenbar denken die Beiden, nur weil sie in Amerika sind, versteht man sie nicht, wenn sie deutsch sprechen – oder besser eine schlechte Imitation dessen, was man für gewöhnlich im Ruhrgebiet spricht. Vielleicht wissen sie es ja wirklich nicht, aber – ich spreche deutsch.“ „Ach?“, machte Tony und schaute sie überrascht an: „Seit wann das?“ „Ich war vor knapp 20 Jahren mit meinem Vater in Essen – im Herzen des Ruhrgebiets. Eli hatte dort einen Mann gejagt, die Sache mit der Essener Polizei koordiniert und man hatte mir einen Beschützer zugeteilt, mit dem ich mich unterhalten habe.“ „Und wie hieß dein Beschützer?“ „Oh, er war nett. Sein Name war Mick Brisgau… er… – ich habe gehört, er wurde dann bei einer Wohnungsdurchsuchung in den Kopf geschossen und fiel ins Koma.“ Zivas Stimme wurde dunkler und melancholischer, ehe sie Tony anblickte, „Also… ich kenne mich mit der Sprache aus. Nur – was mir immer wieder durch die Tücher geht, sind diese Idiome.“ „Lappen, Ziva. Dir geht etwas durch die Lappen.“ „Tony, manchmal nervst Du mich.“, zischte sie und Tony grinste: „Ich weiß.“ Dann räusperte sich jemand im Hintergrund. Ziva fuhr herum und war fassunglos: „Gibbs?“ Cal, der gerade zu Agatha schaute, blickte, als Ziva den Namen Gibbs aussprach, verdattert in Richtung Tür und erstarrte. „Hab ich dich nicht vorhin schon erschossen, Traceless?“, fragte er verblüfft und Gibbs schaute ihn an: „Nein.“ Damit trat er näher, stellte einen der weißen Kaffeebecher mit dem Aufdruck der berühmten Kaffeerösterei auf den Tisch und schaute den Offizier mit amüsiert funkelnden Augen an: „Aber ich bin nicht Traceless.“ Ziva schaute verwundert erst zu Gibbs, dann zu Cal, der gerade aussah, als wolle er erneut einen Angriff starten. Rein prophylaktisch legte sie ihre rechte Hand auf ihre Hüfte, dorthin, wo ihre Waffe im Halfter steckte. „Machen Sie jetzt keine Dummheiten, Cat.“, sagte sie und Agatha nickte bestätigend. „ Captain Cat!“, korrigierte der Mann mit ermahnend gehobenem Zeigefinger, bis er zu Gibbs schaute, auf ihn zutrat, und ihm in die Augen sah. „Na, die Augen zeigen keine Anzeichen von Nanitenbefall, der Blick ist ruhig und ‚steady’ und alles in allem bin ich geneigt, Ihnen zuzustimmen, dass sie wirklich nicht Traceless sind. Aber – wer sind Sie dann?“ Agatha rollte die Augen: „Schatz, das ist Leroy Jethro Gibbs?“ Cal blinzelte. „Chef des ersten Ermittlerteams?“, schlug sie vor, worauf hin Cal sie immer noch mit diesem Gesichtsausdruck anstarrte, der deutlich sagte ‚This person is temporaly not available’. „Boss von Ziva?“, fragte die Rothaarige erneut und als Cal wieder verständnislos blinzelte, grinste sie. Wohl kalkulierten Schrittes, mit schwingenden Hüften und einem, in die Augen des Captain gerichteten Blick trat sie auf ihn zu, bis nur noch Millimeter ihre Lippen voneinander trennten. Cal schloss die Augen, schien bereit, sie jeden Moment hingebungsvoll und lang zu küssen, ihre linke Hand strich über die Uniform, den Nacken, bis sie den Hinterkopf erreichte. Dann verpasste sie ihm einen hörbaren Schlag auf selbigen, was Cal die Augen verblüfft öffnen lies und seine braunen in ihre grasgrünen Augen blickten. Dann verstand er. Er drehte sich grinsend zu Gibbs um, der am Tisch saß und die Szenerie, zusammen mit Tony, Ziva und McGee mit einer gewissen Spur Amüsement beobachtet hatte. „SIE sind das! Sie sind der Erfinder des … des Dings! Ich hab in der Akademie so viel von Ihnen gehört!“ Damit trat er auf ihn zu, salutierte erneut und sagte: „Captain Calvin Cat, Kommandant der USS Dragonfly, Registriernummer NCC 0815-A.“ Gibbs betrachtete ihn, deutete auf den Stuhl und sagte nur: „Setzen Sie sich.“ Verwirrt blickte der Mann, der sich als Captain ausgab, zu seiner rothaarigen Begleiterin und nickte dann. Sich setzend, verschränkte er die Arme vor der Brust und schaute sein Gegenüber an. „Sie erwähnten gerade einen Verbrecher…“ Cal schnellte vor, legte eine Hand auf den Tisch und schaute Gibbs an: „Der Mann heißt Buzz Intrupper. Er ist Wissenschaftler gewesen… Cleveres Kerlchen. Entwickelte so was wie Intelligente Masken.“ Er schaute in die Runde: „Stellt euch eine Karnevalsmaske vor, die mit eurem Kopf verbunden ist. Ihr denkt an ein Gesicht und automatisch verwandelt sich die Maske in das Gesicht, das ihr euch vorgestellt habt. Ihr wollt aussehen wie Michael Wheatherly in ‚Dark Angel’? Kein Problem. Ihr wollt die Lippen von Angelina Jolie haben? Auch kein Thema. Der Geheimdienst hatte ihn … unter Vertrag.“ „Welcher Geheimdienst?“, fragte Gibbs und Cal räusperte sich: „Der Geheimdienst… der… erm…“ Tief atmete er durch und schaute dann hilfesuchend zu Agatha, die, nun die Arme vor der Brust verschränkt an die Wand gelehnt da stand und mit den Schultern zuckte: „Du wolltest es so machen – jetzt sieh zu.“ „Danke.“, schnitt er eine Grimasse und schaute zur Tür, in der plötzlich Direktor Vance auftauchte und sich räusperte. Gibbs wandte sich zu ihm um: „Und, Leon?“ „Doktor Mallard ist verletzt. Ihr Doppelgänger ist aufgestanden und…“ Weiter kam er nicht. Cal war sofort auf den Beinen und an der Tür. Vance schaute ihn an: „Wo wollen Sie hin?“ „Na Traceless fangen.“ Erneut starrten ihn die braunen Augen von Direktor Vance durchdringend an, ehe er nickte: „Okay, folgen Sie mir.“ Cal betrat die Leichenhalle, in der sich gerade Ducky seine Schulter verband. „Was ist denn hier passiert?“, fragte der Captain, ehe ihm auffiel, das auf dem Tisch nicht etwa Gibbs lag, sondern Direktor Leon Vance. „Was zur Hölle…“ Weiter kam er nicht, denn in diesem Moment spürte er einen harten Schlag auf den Hinterkopf und stürzte nach vorne. Er war schon bewusstlos, als er aufschlug. Kurz vorher „Sie können sich und uns diese Dramatik ersparen, Gibbs.“, sagte der Chef des NCIS und betonte den Namen des Angesprochenen so, dass Ducky verwirrt die Stirn runzelte. Der angesprochene richtete sich auf, lächelte zu Vance herüber und schmolz . Die grauen Haare vereinten sich mit dem Kopf, der Mann schloss die Augen, sodass das Gesicht um selbige herum vortrat und sich der komplette Körper in ein etwas verwandelte, das Vance gedanklich am Ehesten mit einer Art Gallerte gleichsetzen konnte. Diese Masse hatte eine bräunliche Färbung und der Direktor hatte den Eindruck, als würde es dauerhaft im Zustand des Fließens sein. Entsetzt trat Ducky einen Schritt zurück, legte den Kopf schief und betrachtete das Ding, in das sich sein Freund verwandelt hatte. Kurzzeitig nahm das Gesicht dann wieder menschliche Formen an und die blauen Augen Duckys sahen sein eigenes Ich dort im Zustand des Entstehens. Plötzlich wuchs eine Art Tentakel aus dem Wesen, schoss auf ihn zu und durchbohrte seine Schulter. Mit einem entsetzten Aufschrei ging der Gerichtsmediziner zu Boden, sah dann, wie das Wesen sich erneut verwandelte. Die Farbe wurde dunkler, schokoladenbraun. Dann formten sich aus dem großen Tropfen zwei Arme und zwei Beine aus, während der Tropfen als solcher um ungefähr 3 Zentimeter zu schrumpfen schien. In Duckys Gehirn ratterte es und er hatte binnen Nanosekunden den Plan des Tropfens erkannt. „DIREKTOR!“, schrie er einen warnenden Laut, doch der Tropfen umfasste eine Spritze, verlängerte seinen Arm und stach sie in Duckys Hals. Der ältere Schotte versuchte, bei Bewusstsein zu bleiben, aber er merkte, wie sich eine bleierne Müdigkeit über ihn legte. Vance starrte das Ding wie betäubt an und bemerkte erst, was los war, als er den warnenden Ruf hörte. Sofort verfiel er in jenen lebensrettenden Automatismus, der ihm innerhalb der letzten Jahre schon oft gute Dienste erwiesen und den er sich mühevoll antrainiert hatte. Schnell sprang er zur Seite, als der Tropfen den Tentakel, mit dem er Ducky eine Spritze verabreicht hatte, in seine Richtung bewegte. Einen Ausweg sah er in diesem Moment nicht, denn das Wesen versperrte ihm durch den Tentakel die lebensrettende Tür. Also zog er seine Dienstwaffe, entsicherte sie und feuerte. Das Wesen wurde getroffen – drei, vier Kugeln durchschlugen die Gallerte, doch die Treffer blieben ergebnislos. Was war hier los? Kein Lebewesen auf diesem Planeten war so widerstandsfähig gegen Kugeln. Mindestens eine davon hätte es stoppen müssen, aber – genau das taten die Kugeln nicht. In diesem Moment erkannte er, dass es keinen anderen Ausweg gab und er warf sich mit voller Wucht aus seiner Deckung gegen das Wesen. Sie krachten gegen den Metalltisch und Vance hob seine Waffe, zielte auf das, was er für den Kopf hielt und drückte ab. Der Kampf, der in diesem Moment zwischen dem Tropfen und Vance stattfand, war genau so episch, wie der, der im Körper des Gerichtsmediziners losbrach. Willen gegen Narkotikum. Als Arzt wusste er, dass das Mittel, das ihm der Tropfen verabreicht hatte, einen starken Wunsch zu schlafen verursachen würde, aber er musste wach bleiben und durfte sich nicht dem Drang hingeben. „Es… tut mir leid…“, murmelte er, bevor er die Augen schloss und sich der Müdigkeit ergab. Der Schuss war laut, hallte in seinen Ohren wider, doch ansonsten war der Angriff ergebnislos. In dem Moment, indem er sich aufrichtete, um seine Faust in den Tropfen treiben zu können, verspürte er einen Stich im Nacken, sah vor dem inneren Auge die Spritze mit dem Babiturat, das auch schon Ducky ausser Gefecht gesetzt hatte und fluchte in Gedanken. Dann zerfaserte alles um ihn herum. Wenig später „Cal? Cal komm zu dir.“, hörte er eine samtweiche Stimme und lächelte, als er sie identifizierte. Die grasgrünen Augen, die er sah, als er seine Augen öffnete, schauten ihn hypnotisch und mit einer derartigen Erleichterung an, das er nur lächeln konnte. „Ich nehme mal an, dass ich nicht tot bin?“, fragte er und rappelte sich verwundert auf. Er wandte sich an den Mann, der gerade von dem silbernen Metalltisch aufstand, auf den er vorhin noch gebettet gelegen hatte. „Wo ist er hin?“, fragte Vance ihn und Cal zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung, ich hab `n Ding übern Kopp bekommen und war in Morpheas Armen.“ „Schatz, der heißt Morpheus.“, korrigierte Agatha ihn und Cal grinste: „Ich weiß, aber ich weigere mich zu behaupten, ich hätte Stunden lang in den Armen eines Mannes gelegen.“ Mit den Augen rollend grinste die Rothaarige ihn an, ehe sich Cal an Vance wandte: „Und wie sieht es aus? Könnte ich mal Ihre Identifikation sehen?“ Vance zuckte mit den Schultern und übergab ihm seine Dienstmarke. „Nicht die!“, sagte der Offizier unwirsch und griff nach einem Skalpell. „Traceless ist ein wenig… wie soll ich sagen… gründerisch geworden.“, sagte er, „Er kann nicht bluten – oder nicht lange.“ Damit schnitt er sich quer über das, was die Wahrsagerin beim Akademie-Straßenfest damals als „Kopflinie“ bezeichnet hatte, also die Linie die knapp über dem Mittelhandknochen entlang läuft. Er drehte die Hand um, dass das Blut auf den silbernen Tisch lief und verzog schmerzerfüllt das Gesicht. Dann gab er das blutige Skalpell an Agatha weiter, die es, ohne mit der Wimper zu zucken ebenfalls verwendete. Sie stach sich lediglich in den kleinen Finger, ließ ein paar Tropfen auf den Tisch laufen und überreichte das Ding an Leon. Cal schaute die Frau verwundert an. „Das war alles? Ich schneid mir hier halb die Hand auf und du machst nur so’n kleinen Piekser?“ Sie zuckte lächelnd mit den Schultern: „Wenn Du dich in den nächsten Stunden so einschränken willst, bitte. Ausserdem, Schatz, bist Du alt genug, um zu wissen, was Du tust.“ Währenddessen hatte Vance ebenfalls das Skalpell geführt und sein Blut tropfte ebenfalls auf den Tisch. „Gut“, machte er und schaute in die Runde, „Sind wir dann damit fertig?“ „Japp.“, machte Cal und griff nach einer Bandage, um sich die Wunde auf der Handinnenfläche zu verbinden. „Gib her.“, machte Agatha und nahm ihm den Mull ab, wickelte ihn professionell um die Hand des Mannes und lächelte: „Wir wollen doch, dass es richtig gemacht wird, oder?“ „Jaja, schon gut.“, machte Cal, „Also, wo ist Traceless?“ „Das wüssten wir auch gerne“, erklärte Agatha, „als Du nach ein paar Minuten nicht wiederkamst, bin ich runter um nach dir zu sehen. Du lagst da – ich hab mir richtig Sorgen gemacht.“ Ihre Stimme zitterte immer noch und Cal schaute die hübsche Rothaarige an: „Schatz, ist doch nix passiert.“ Damit umarmte er sie, und als sie seine Umarmung erwiderte, ihre linke Hand auf seinen Hinterkopf legte, sog er schmerzerfüllt die Luft ein. „Ich bring ihn um.“, murmelte er gegen ihre Halsbeuge. „Haltet Ihr das für möglich?“, fragte McGee und schaute von Ziva zu Tony, „Ein Mann, der sich in jeden Menschen, an den er denkt, verwandeln kann? Wie finden wir so jemanden?“ Der grünäugige Italiener grinste: „Der T-1000. Toller Film. Arnold Schwarzenegger, Robert Patrick, Linda Hamilton. Oh, was hab ich für Träume von ihr gehabt. 1992 war ein tolles Jahr.“ „Du warst 16, Tony.“, sagte Ziva und Tony lächelte: „Da läuft bei einem Mann die Libido auf Hochtouren. Und Linda Hamilton, in diesem Tanktop, komplett verschwitzt… yummy.“ „Keine anderen Sorgen, DiNozzo?“, erklang die Stimme Gibbs und Tony fuhr erschrocken herum: „Boss?“ Der Angesprochene setzte sich und schaute ungeduldig zu Tony empor: „Was ist?“ Wenn es je einen Moment gab, der den Klischeesatz „Die Zeit schien stillzustehen“ verdiente, dann war es dieser. Der grünäugige Italo-Amerikaner betrachtete seinen Vorgesetzten, der ihn aus eisblauen Augen mit einer Ungeduld anstarrte, dass sie beinahe körperlich zu spüren war. ‚Ist er es?’, dachte sich Tony, ‚oder ist es am Ende doch dieser Verkleidungskünstler?’ Er wusste es nicht – aber er würde es herausfinden, er war ja nicht umsonst ein NCIS Special Agent, im Umgang mit Sachen wie dem Finden der Wahrheit geübt. Das war doch alles kein Problem für ihn. Wie hatte es dieser Captain noch gemacht? Er trat auf Gibbs zu, ging vor ihm in die Hocke und erlaubte sich, die eisblauen Augen seines Vorgesetzten genauer zu studieren. Waren sie lebhaft und „steady“, wie es der Mann genannt hatte? Oder wirkten sie leblos? Bei Gibbs war es nie einfach, schließlich hatte dieser soviel Schmerz erlebt und als Gunny so viele Möglichkeiten gefunden, mental abzuschalten, dass die Augen dieser Untersuchungsmethode nicht gerecht wurden. Vielleicht musste es andere Möglichkeiten geben, vielleicht… „RAAAH!“, machte Gibbs plötzlich und Tony sprang entsetzt einen Schritt zurück, die Waffe gezogen und sie auf einen plötzlich lächelnden Jethro gerichtet. Dieser griff nach seinem Kaffeebecher, schüttelte den Kopf und trank. „DiNozzo, du solltest wirklich mehr auf deine Deckung achten.“, sagte er und – es war kein wirkliches Lächeln, mehr ein Grinsen – dieses Gibbs-Grinsen, was er schon des Öfteren bei seinem Freund und Mentor gesehen hatte. „Haha, lustig, Boss.“, machte er und sich danach wieder an die Arbeit. Sich an seinen Platz setzend, wollte er gerade seine E-Mails checken, als sein Blick auf die ihn anschauende Ziva David fiel und er in diesem intensiven Blick aus ihren nussbraunen Augen gefangen war. Er merkte unwillkürlich, wie sein Hals trocken wurde, als direkt neben ihm ein in ein graues Sacko gekleideter Mann auftauchte und im nächsten Moment verschwand. Er maß dem Ganzen erst Bedeutung bei, als er einen Schrei und das Geräusch von splitterndem Glas hörte. Cal betrat gerade den Bullpen und sah Leroy Jethro Gibbs vor sich stehen. Dieser schaute ihn aus eiskalten, eisblauen Augen an und hob fragend eine Augenbraue. Der Captain legte den Kopf schief, nickte dann und erstarrte, als ein weiterer Gibbs direkt hinter dem Original auftauchte. Er brauchte sich gar nicht zu vergewissern. Der Mann neben ihm war Gibbs, das spürte er, denn die Ermittlerlegende des NCIS hatte eine unglaubliche Präsenz. Daher stieß er einen Kampfschrei aus und sich – den Kopf voran – auf den Gibbs, der neben dem Arbeitsbereich von DiNozzo aufgetaucht war. „Cal, NICHT!“, schrie Agatha. Die beiden gleichgroßen Körper kollidierten und da Cal sich mit voller Körperwucht gegen den zweiten Gibbs, von dem sich jeder im Raum nicht sicher sein konnte, dass es der Verbrecher Traceless war, warf, krachten beide Männer erst gegen und dann in einem Glassplitterregen aus dem Fenster. Verdattert stand Agatha da, lehnte sich an den Tisch, als sei ihr plötzlich übel geworden und bekam nicht mit, was um sie herum passierte. Die beiden Agenten – DiNozzo und David – waren auf den Beinen und liefen zu dem Fenster, von dem jetzt nur noch einige Glasscherben zeugten, dass es einmal da gewesen war. Ziva und Tony standen am zerstörten Fenster und schauten nach unten. Der Wind wehte in ihren Haaren und sie schauten einander verblüfft an. Tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)