Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 64: Zelten ------------------ Kapitel 61: Zelten „Na, hast du mich vermisst?“, will mein Freund wissen, als er mich umarmt und Maurice und Yuri mich los lassen. „Natürlich, was denkst du denn?“, frage ich und schwanke etwas. „Bist du verletzt?“, hat Sora es bemerkt, hockt sich vor mich hin und schaut sich meinen Fuß an. Das Auftreten tut zwar immer noch ein bisschen weh, aber es geht schon besser. „Sieht etwas verstaucht aus. Das is nicht schlimm. Beim Skaten passiert mir das ständig. Mit ein bisschen Eis ist alles wieder okay“, versichert Sora mir und richtet sich wieder auf. „Wie ist das denn passiert und wo habt ihr eure anderen Teamkameraden gelassen?“ „Thomas, dieser Idiot hat ihn von der Brücke dahinten geschubst. Claire und er, wollten Riku einfach liegen lassen. Wir nicht, deshalb sind wir zurück und haben ihn geholt“, erklärt Yuri. „Cool, danke euch beiden. Wenigstens zwei, die Verstand haben“, antwortet Sora zwar freundlich, aber seine Mimik dabei ist echt gegensätzlich. „Wollt ihr mit uns weiter laufen?“ „Ja, bitte“, bettele ich fast und mein Freund lächelt mir entgegen. „So schlimm waren wir dann auch nicht“, witzelt Yuri noch, ehe wir unseren Weg fortsetzen. „Sag mal, waren die Beiden echt nett zu dir?“, will mein Freund wissen. „Ja, warum? Stimmt was nicht?“, frage ich. „Nein, hat mich nur gewundert. Eigentlich sondern sich die zwei immer absichtlich ab und fallen nicht auf. Dass sie jetzt so aus sich heraus kommen, finde ich eben ein bisschen merkwürdig“, klärt Sora mich auf. „Ach, so. Na ja, vielleicht haben sie jetzt einen Grund, warum sie aus sich herauskommen“, denke ich an ihre Homosexualität und da sie sich jetzt danke Soras und Roxas Mut öffentlich zeigen wollen. „Ach ja? Weißt du wohl was?“, wittert er schon eine Spur. „Nein, war nur ne Vermutung“, vertröste ich ihn. „Und Claire und Co.? Laufen die jetzt eigentlich alleine weiter?“, fragt er dann. „Ja, denk schon. Is mir so ziemlich egal. Die hätten mich ja auch einfach liegen lassen“, kümmere ich mich nicht im Geringsten um dieses dumme Weib. Sora nickt nur und wir laufen eine Weile schweigend nebeneinander her, bis wir zu einer großen Lichtung kommen, auf der schon einige Gruppen angekommen sind. Auch unsere Lehrer stehen schon da. Sora geht zu ihnen, da er Gruppenführer war und meldet, dass seine Gruppe vollständig da ist. Ich gehe mit, um die Situation mit Claire zu erklären. Eigentlich hätte sie ja schon da sein müssen, aber von ihr, Thomas und Justine fehlt jede Spur. Die haben sich bestimmt verlaufen, diese Idioten. Soras Lehrerin gibt mir erstmal eine Kühlpackung für meinen Fuß, ehe sie sich zusammen mit unserem Lehrer und einigen Schülern auf die Suche machen. Unterdessen kommen auch Roxas und Axel mit ihren Gruppen an. „Was ist das hier eigentlich für ein Platz?“, will Axel wissen, nachdem wir ihn und seinen Freund aufgeklärt haben. Es ist schon cool hier. Es gibt ne Feuerstelle, um die Baumstämme im Kreis angeordnet sind, sodass man sich um das Feuer herum setzen kann. Darauf sitzen wir auch gerade. Dann ist da noch ganz viel freie Fläche. Hier könnte man gut zelten. „Die große Lichtung. Wir zelten hier heute Nacht“, klärt Yuri uns auf. „WAS?!“, kommt es sofort von uns allen. „Ja, denkt ihr wirklich, wir laufen umsonst in den Wald? Es soll schon ein bisschen ein Abenteuer sein“, entgegnet er und meine letzte Lust hier irgendwas zu machen. „Hm, im Zelt… Riku, das wäre ja ne neue Szene in unserem Porno wert“, flüstert Sora mir ins Ohr und ich sehe ihn überrascht an. „Ist das dein ernst?“, frage ich. „Mal sehen, ob wir unser Zelt, etwas abseits stellen können“, entgegnet Sora und all mein Glauben, an seine Unschuld ist endgültig verschwunden. Ich hab ihn schon ganz schön verdorben. Wenn ich zurückdenke, wie er war, als er angekommen ist. Puhhhhh, der Sora von damals ist wohl endgültig gestorben. „Du bist so gierig geworden“, finde ich. „Gierig? Wundert dich das?“, will Sora wissen und legt seine Lippen an meine. Mhmmmm, endlich, ich hab mich schon gefragt, ob ich ihn irgendwie geärgert habe. Immer wieder fallen seine Lippen auf meine, er rückt näher, seine Hände wandern in meinen Nacken und drückt mich noch näher an sich. Unser Kuss wird intensiver, ich lecke über seine Lippen, dringe in seine Mundhöhle und spiele mit seiner Zunge. „Du machst mich ganz schön heiß. Weißt du das?“, fragt Sora, als wir uns lösen. „Klar, wie könnte es anders sein?“, gebe ich zurück und verwickle ihn in einen erneuten Kuss. Ob es wohl normal ist, dass ich nach nur einem Vormittag der Trennung so verrückt nach ihm bin? Ach, wird schon passen, ist ja schließlich nichts Schlechtes. Glücklich küsse ich ihn weiter, lasse meine Hände über seinen Körper wandern, streiche über seine Seiten, über seinen Bauch und wandere zu seinem Rücken, wo meine Hand schließlich liegen bleibt. Ich lecke über seine Lippen, er lässt mich ein und kurze Zeit später spielen unsere Zungen bereits miteinander. „Ich hab dich so total vermisst. Gruppenchef zu sein, war ganz schön anstrengend“, erklärt Sora, als wir uns nach Ewigkeiten voneinander lösen. Leider komme ich nicht mehr zum Antworten, da etwas anderes meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Der Suchtrupp ist zurück und sie haben unsere drei Teammitglieder gefunden. „Ihr Idioten, wie konntet ihr uns einfach stehen lassen, um dieser Schwuchtel zu helfen!?“, geht Claire sofort auf Yuri und Maurice los, die sich mittlerweile zusammen mit ihren Austauschschülern auf den Baumstämmen niedergelassen haben. „Hey, hör mal zu. Die Beiden haben wenigstens noch so viel Verstand, dass man einen Verletzten nicht einfach liegen lässt“, mischt Sora sich sofort ein. Wow, dafür, dass er Yuri und Maurice eigentlich nicht so gerne mag, legt er sich ganz schön ins Zeug. „Du bist mal ganz leise. Geh zu deinem…“, fängt sie an, doch Soras Lehrerin unterbricht sie. „JUNGES FRÄULEIN, sofort stopp. Du kommst erstmal her und du auch, Thomas“, nimmt sie die Beiden in eine ruhige Ecke der Lichtung mit, während unser Lehrer die restlichen Schüler und Schülerinnen zusammen ruft. Er erklärt, was wir schon wissen, nämlich, dass wir heute hier zelten und morgen die Kooperationsspiele machen. Hoffentlich werden die Gruppen da neu gemischt. Mit dieser Horrortruppe macht es doch überhaupt keinen Spaß. Maurice und Yuri sind zwar ganz okay, aber das wars dann auch schon. Jetzt sind wir gerade dabei, unser Zelt aufzubauen. Mein Knöchel ist soweit wieder in Ordnung. Er tut zwar beim Auftreten noch etwas weh, aber es ist nich mehr schlimm. „Riku, das Ding muss doch da hinten rein“, meckert Axel schon wieder an mir herum, da ich wohl schon zum x-ten Mal die Stange falsch anbringe. „Ich weiß, wo das Ding hinkommt“, gebe ich zurück und stecke die Stange in die Halterungen. Ich hasse Zelten, jetzt schon, obwohl ich es noch nie getan habe. „Ach, stellt euch halt jetzt an. Ihr seid schlimmer wie kleine Kinder“, nehmen Roxas und Sora nun die Sache in die Hand und das Zelt steht innerhalb weniger Minuten. Die Beiden können das ja echt. Na gut, sie haben auch die Möglichkeiten. In Tokio kann man schlecht irgendwo zelten. „Habt ihr schon die Schlafsäcke abgeholt?“, fragt Sora. „Nee, aber ich geh gleich mal“, entgegne ich und hole mit Axel unsere Schlafsäcke. Jetzt wissen wir wenigstens, warum wir die Dinger mitnehmen sollten. Cool finde ich ja, dass Sora nur einen Schlafsack für zwei Personen hatte. He, he, so sind wir schon mal viel näher als Roxas und Axel zusammen. „Warum hast du eigentlich keinen so einen Partnerschlafsack?“, beschwert Axel sich eben über genau diesen Sachverhalt. „Wenn es dich stört, dann leg dich doch mit zu Sora“, ist Roxas leicht zickig. Oh, haben die was? Nee, glaub ich nich. „Vergiss es. Riku und ich wollen zusammen schlafen“, lehnt Sora sofort ab, als Axel sich ernsthaft an ihn gewendet hat. „Wirklich? So richtig zusammen?“, ist Roxas nun hellhörig. „Vielleicht“, murmelt Sora nur. „Na, vielleicht hilft mir nich weiter. Ich muss doch alles wieder aufzeichnen“, erklärt Roxas. „Wir sagen dir schon rechtzeitig Bescheid“, versichert Sora und legt seinen und meinen Schlafsack ins Zelt. Ich klettere auch mit ins Zelt und bringe unsere Rücksäcke mit rein. „Irgendwie schon cool, so was mal zu erleben“, bemerke ich. „Was meinst du? Zickenkrieg der Oberschlampe?“, fragt Sora. „Nein, das Zelten, Ich hab das noch nie gemacht“, antworte ich. „Ach, so, echt nicht?“, will er überrascht wissen. „Nein, wo willst du in Tokio auch zelten? Warst du etwa schon öfter?“, möchte ich wissen. „Ja, total oft… mit Mama und Zach und… Papa“, erzählt Sora und schaut traurig nach unten. Toll, jetzt hab ich es geschafft, dass er fast zwei Tage nicht an die Situation gedacht hat und dann passiert so etwas. Mist, verdammter. „Na ja, vielleicht macht ihr das bald mal wieder zusammen“, schlage ich vor, doch er bedenkt mich mit einem ungläubigen Blick. „Das glaube noch nicht mal ich, obwohl ich sonst immer das Gute im Menschen sehe“, entgegnet Sora, zieht seine Beine an und bettet seinen Kopf darauf. „Ach, Sora, komm schon. Dein Dad braucht eben ne gewisse Zeit um sich daran zu gewöhnen. Wenn ich wieder weg bin, ist die Welt bestimmt wieder in Ordnung“, versichere ich. „Ja, toll, dann wird er mich also erst endgültig verstoßen, wenn ich nach Japan gehe“, bleibt Sora weiter so miesepetrig. „Sora, verdammt. Ich kann doch auch nichts dafür, dass dein Vater ein kompletter Idiot ist. Ich rate dir einfach, dich nicht in Selbstmitleid zu suhlen, sondern an die positiven Dinge zu denken. Du hast mich, deine Mutter, deinen Bruder und deine Freunde. Dass manche Menschen nicht mit deiner Orientierung zurecht kommen, damit musst du rechnen. Wenn es überall anerkennt werden würde, hätte man ja kein Problem mehr schwul zu sein“, erwidere ich leicht sauer. Sein Schicksal ist schwer, dass will ich nicht leugnen, aber irgendwann muss er sich einfach damit abfinden. „Manchmal bist du ganz schön hart, aber es war auch mal dringend nötig“, findet Sora, rutscht zu mir und kuschelt sich an mich. Ich lege mich auf den Schlafsack, ziehe ihn mit mir, sodass er halb auf mir liegt und sich sanft an mich schmiegt. „Ich liebe dich“, flüstert er und vergräbt sein Gesicht an meiner Brust, fast so als wäre es ihm peinlich. „Schämst du dich schon wieder?“, frage ich grinsend und streichle durch seine Haare. „Nee, aber ich mag nich, dass Axel uns beim Kuscheln zuguckt“, erklärt Sora und mir fällt jetzt erst auf, dass Axel neben uns sitzt und an seinem Rucksack herumhantiert. Oh Mann, wie konnte mir das entgehen. „Also ich bitte dich. Ich hab euch schon beim Ficken zugesehen und jetzt regst du dich wegen Kuscheln auf?“, erwidert Axel. Genauso hätte ich auch reagiert. Kein Wunder, ich meine, wir waren schon viel intimer vor Axel, was will Sora denn jetzt? „Ich möchte halt jetzt gerne mit dir alleine sein. Nur für ein paar Minu…“, fängt Sora an, doch eben in diesem Moment hallen die Stimmen unserer Lehrer an unser Ohr, dass wir uns bei der Feuerstelle treffen. Seufzend stehen wir auf und gehen zu unseren Lehrern. Die verkünden, dass nun einige Gruppen Holz sammeln, während die anderen Gruppen das Essen vorbereiten. Es gibt Gemüseeintopf mit Würstchen. Hört sich zwar jetzt nicht spektakulär an, aber ich werde es wohl oder übel akzeptieren müssen. Ich hoffe einzig und allein darauf, dass Soras und meine Gruppe zusammen irgendwas machen müssen. Leider, leider ist es natürlich nicht so, aber ich bin wenigstens mit Axels Gruppe zusammen. Wir machen das Essen. Soras, Roxas und Kairis Gruppe müssen Holz sammeln. Jake und Naminé sind mit ihrer Gruppe noch bei uns. Jetzt heißt es erstmal schnippeln. Lauch, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln und Speck. Es ist zwar ne einfache Arbeit, aber gemeinsam mit Axel macht es wunderbar viel Spaß. Claire und Thomas halten jetzt auch ihre Klappe und mit Yuri und Maurice verstehe ich mich immer besser. Warum haben wir die nie früher kennen gelernt. Im Moment sitzen wir auf den Baumstämmen, vor uns haben wir kleine Tische aufgebaut, auf denen Schneidebretter und die Gemüsesorten liegen. „Gib mal das Ding rüber“, fordert mich Axel auf und meint die Karotten. Ich muss aber trotzdem grinsen, da meine Gedanken schon wieder abgeschweift sind. „Ach, Riku, du denkst echt wie ein notgeiler Perversling“, findet Axel, als ich ihm die Möhre gebe und immer noch grinse. „Tut mir ja Leid, aber solche Sprüche hast du früher halt dauernd gebracht. Seit du mit Roxy zusammen bist, bist du schon ein bisschen brav geworden“, bemerke ich und er wirft mir einen Blick zu, der mich auf der Stelle hätte töten können. „Is so“, stelle ich noch mal klar. Die letzte Aktion, die mich an früher erinnert hat, war der Dreier, aber danach?? Da kam absolut nichts mehr. „Gar nich. Wirst schon noch sehen, wenn wir mit unserem Film dran sind“, gibt er schließlich zurück. Na toll, wenn sie mit ihrem Film dran sind. Das is ja wohl ein Witz. Beim Sex bin ich auch noch anders, als sonst. „Ich meinte nich unbedingt, wenn du mit jemandem schläfst“, erkläre ich. „Ach, Riku, is es so schlimm, wenn ich mich verändert habe?“, will Axel wissen. „Nee, eigentlich nich. Is mir nur aufgefallen. Ich bin auch total anders, seit ich mit Sora zusammen bin“, entgegne ich, als mein bester Freund immer näher zu mir rutscht und schließlich vor mir kniet. „Wenn du willst, lassen wir die alten Zeiten neu aufleben“, bietet er mir an und kommt meinem Mund schon gefährlich nahe. „FINGER WEG, FREUNDCHEN. DAS IS GANZ ALLEIN MEINER“, erklärt Sora, als er plötzlich hinter Axel auftaucht und ihn wegschubst. „Lässt du dich hier von dem Feuerlöscher anmachen?“, will mein Freund wissen, doch ich muss einfach nur lachen. Er steht da, mit nem richtigen Holzfällerhemd und ganz viel Holzstücken in der Hand. Es sieht so oberkomisch aus. „Hey, warum lachstn du jetzt?“, wird Sora wohl sauer und stochert immer wieder mit einem Stück Holz in meine Seite. „Du… das Hemd… ach… mein… kleiner… Holzfäller…“, bekomme ich nur Bruchstücke heraus, doch Sora versteht was ich meine. „WAS? DU LACHST ÜBER DAS HEMD? NA WARTE!“, stochert er besonders fest, doch ich höre immer noch nicht auf zu lachen. „Du bist echt gemein“, bemerkt Sora dann, hört auf und lässt mich einfach sitzen. Mein Lachen verklingt. Was ist denn jetzt? Hab ich ihn so sehr verärgert? Das wollte ich doch gar nicht. Es sah halt einfach lustig aus. „Jetzt hast du was angestellt“, teilt Axel mir mit, der unterdessen wieder brav schnippelt und auf seinem Platz sitzt. Ich schaue mich um. Sora lädt gerade seine Holzstücke bei der Feuerstelle ab und will dann wieder in den Wald gehen, doch ich stehe schnell auf und halte ihn davon ab. „Sora, war es so schlimm für dich, dass ich gelacht habe? Wenn ja, tut es mir leid, aber das Hemd is halt echt… es passt überhaupt nicht zu dir“, erkläre ich und jetzt fängt Sora an zu lachen. „Dachtest du echt, ich bin beleidigt, wegen dem albernen Ding?“, fragt er irgendwann. „Ja… nein… du warst so sauer“, stelle ich fest. „Ach, Riku, das Hemd hab ich schon ewig und ich weiß, dass es nich grade schön aussieht, aber zum Arbeiten reicht es. Nachher mach ich mich wieder hübsch für dich“, versichert Sora, ehe er mir noch einen Kuss auf die Wange drückt und dann wieder in den Wald geht. Wow, das ging ja mal einfach. Er war echt nicht wütend auf mich. Mann, bin ich froh. Ich dachte schon, wir würden in den letzten paar Tagen meiner Zeit hier, auch noch streiten. „Und? Hat er sich wieder beruhigt?“, fragt Axel, als ich mich zu ihm setze und die letzten paar Möhren schneide. „Er war gar nich sauer“, antworte ich lächelnd und gebe die Karottenstückchen in die riesige Schüssel, die vor uns steht. Ich finde ja schon, dass da zu viel drin ist, aber es gibt noch zwei solcher Schüsseln mit Möhren. Dann noch drei mit Lauch, drei mit Kartoffeln, zwei mit Würstchen, eine mit Zwiebeln und eine mit Speck. Gut, ich hab aber auch total Kohldampf, da wir nur gefrühstückt und unser Lunchpaket auf der Wanderung gegessen haben. Schließlich helfen Axel und ich noch beim Feuer machen und dann beim Kochen. Ich hab noch nie so einen großen Topf gesehen, da könnte man wahrscheinlich auch drei Ferkel drin kochen und es wäre immer noch Platz. Aber gut, da muss ja Eintopf für alle rein passen. „Woher bekommen wir eigentlich Wasser?“, fällt mir ein, als ich den Speck anbrate. „Yuri und Maurice holen welches vom Bach“, antwortet Axel. „WAS? Du spinnst doch. Wer weiß, was alles in dem Bach is“, gebe ich sofort zurück. Er kann mich ja hier nich für dumm verkaufen. Ich meine, ich hab zwar noch nicht oft gekocht, eigentlich nur einmal, aber dass ich nicht einfach Wasser aus nem Bach nehme, das weiß ich auch. „Die Lehrer haben das Wasser heute Morgen mit dem Auto hergebracht. Es steht nur beim Lehrerzelt und Yuri und Maurice holen es“, klärt Axel mich nun auf. „Dein Gesicht hättest du jetzt mal sehen sollen“ Hallo? Soll ich mich über Bachwasser freuen? Ich sage nichts mehr, lege stattdessen noch mal Holz nach, was Soras, Roxas und Kairis Gruppe immer wieder nachbringt. Die anderen aus unseren Gruppen richten schon mal die Tische her. „Na, wie sieht der Eintopf aus? Kann man ihn essen?“, fragt Sora, als er zu mir kommt und das Essen fast fertig ist. Sanft legt er seine Arme von hinten um mich und bettet seinen Kopf auf meinem Rücken. „Sora, so kann ich gar nich umrühren“, muss ich mich auch noch beschweren. „Sorry“, gibt mein Freund zurück, lässt mich los und hilft mir stattdessen den vielen Eintopf umzurühren. Ich hab echt noch nie so viel Essen gesehen. „Wer hat überhaupt bestimmt, dass du hier kochst?“, will Sora wissen. „Niemand. Ich hab mich freiwillig gemeldet. Ich wollte endlich mal für dich kochen“, erkläre ich lächelnd und Sora lächelt zurück. „Das is so süß von dir“, flüstert er mir ins Ohr und küsst mich auf die Wange. „Guck sie dir an. Sie sind schon wieder so niedlich“, höre ich Roxas Stimme und er grinst uns entgegnen. Axel steht genauso grinsend neben ihm. „Sag nich immer so was“, bittet Sora und versteckt sein knallrotes Gesicht an meiner Brust. Oh Mann, warum schämt er sich denn schon wieder? Ist doch ne ganz tolle Feststellung, eigentlich. „Ach, Sora“, seufze ich nur und streichle durch seine Haare, als seine Lehrerin zu uns kommt. „Riku, ich will dich ja nicht drängen, aber langsam wird die Meute ungeduldig“, erklärt sie. „Ähhhh, ja, ich bin auch fertig. Denk ich. Wollen Sie probieren?“, frage ich und halte ihr einen Löffel hin. Sie nimmt ihn und verzieht sofort das Gesicht, als sie etwas vom Eintopf probiert hat. WAS? Ist er denn so schlecht? „Schmeckt er so schlimm?“, fragt Sora. „Nee, war nur ein Witz“, antwortet sie lächelnd und mir fällt ein Stein vom Herzen. Puuuhhhh, wenn das Essen jetzt scheiße gewesen wäre, hätte ich mich in den Hintern gebissen. Die wären doch alle total enttäuscht gewesen und sauer auf mich. „Füllt ihr es noch in die kleinen Töpfe?“ „Ja, sofort“, nimmt sich Sora zwei Töpfe und hält sie mir hin. Nacheinander füllen wir die restlichen drei und tragen sie dann zum Tisch. Frische Brötchen sind auch schon da. Vor dem Essen sagen die Lehrer noch ein paar Worte, ehe wir endlich essen können. Axel, Roxas, Sora und ich, sitzen nebeneinander auf den Baumstämmen und löffeln genüsslich den Eintopf. Mhmmmmm, er schmeckt ja echt lecker, ich bin total stolz auf mich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)