Schüleraustausch oder wie man böse Jungs um den Finger wickelt von Chibi_Isa (RikuXSora) ================================================================================ Kapitel 62: Frühstück --------------------- Kapitel 59: Frühstück Anmerkung: Ich hab wieder ein Kapitel ausgelassen. Wer es lesen will, schaut auf fanfiktion.de LG Isa Soras POV „Sora, Riku, aufwachen. Los, wir müssen zum Frühstück“, reißt irgendwer am nächsten Morgen an mir herum. „Ohne mich“, murmele ich nur und kuschele mich in die Decke. Riku bewegt sich neben mir, es fühlt sich aber nicht so an, als würde er aufstehen. „AUFSTEHEN, IN FÜNF MINUTEN GIBT’S FRÜHSTÜCK“, wird die Stimme lauter und ich merke, dass es Roxas ist. „Keinen Hunger“, höre ich Riku. „IHR BEIDEN STEHT JETZT SOFORT AUF. WER NACHTS AKTIV SEIN KANN, KANN AUCH FRÜH AUSTEHEN“, wird Roxas jetzt so unerträglich, dass ich langsam die Augen öffne und mich verschlafen umsehe. Mein Wecker zeigt 6:30 Uhr an. Moment mal, 6:30 Uhr? Spinnt der? Frühstück gibt es erst um 8:00 Uhr. „Is doch erst halb sieben. Was solln die Panik?“, will Riku wissen, als er sich die Augen reibt und sich gähnend aufsetzt. „Na ja, wir dachten vielleicht ihr wollt noch duschen, nach der Aktion heute Nacht“, erklärt Axel und mir entweicht jegliche Farbe. Das haben die mitbekommen? Nein, nein, nein. „Wenn es nicht auffallen sollte, hättet ihr echt leiser sein müssen“ „Aber… so laut wars doch gar nich“, beteuere ich und setze mich nun auch auf. Roxas räuspert sich sofort. „Sicher? Willst du es sehen und hören?“, fragt er dann grinsend und holt vom Regal, dass sich neben der oberen Etage des Stockbettes befindet, eine Videokamera. Die haben das doch nicht wirklich aufgenommen oder? Spinnen die denn? „Das war aber nich abgemacht“, protestiere ich. Ich meine, dass sie es gesehen haben, macht mir nach Samstag nicht mehr allzu viel aus, aber warum die Kamera? „Na ja, eine Hälfte von euch hat ohne Weiteres zugestimmt“, erklärt Roxas und ich schaue sofort zu Riku. „Du wolltest den Porno, also musst du mit solchen Konsequenzen rechnen“, gibt er nur zurück, steht auf und sucht sich seine Sachen zum Duschen zusammen. „Hey, jetzt warte doch mal“, will ich ihn zurückhalten, als er aus dem Zimmer geht, doch es klappt nicht. Hab ich irgendwas falsch gemacht? Gestern war doch noch alles okay und jetzt? Is er sauer auf mich? „Wasn dem für ne Laus über die Leber gelaufen? Gestern ward ihr doch noch die Eintracht in Person“, fällt es auch Axel auf. „Keine Ahnung“, winkle ich meine Beine an und ziehe sie ganz nah an meinen Körper. „Ich rede mal mit ihm“, verabschiedet sich Axel, während Roxas sich zu mir setzt. „Und? Wie wars mit Handschellen?“, will er wissen. „Na ja… anfangs hab ich mir schwer getan, aber letztendlich war es einsame spitze. Bis auf die Wunden“, entgegne ich und sehe auf meine Handgelenke. Das, was nachts noch rot war, hat jetzt wieder eine einigermaßen normale Farbe, am anderen ist immer noch der Verband, den Riku mir gemacht hat. Den kann ich ja schon mal runter machen, zum Duschen kann ich ihn schlecht dran lassen. Die Abschürfung sieht auch nich mehr so schlimm aus, es fängt schon an eine neue Hautschicht darüber zu wachsen. Ob da Narben zurückbleiben? Hoffentlich nich? „Habt ihr es auch schon mal mit gemacht?“, frage ich Roxas und er nickt. „Aber meine Gelenke sahen schlimmer aus. Riku scheint sehr Rücksicht auf dich genommen zu haben“, bemerkt mein bester Freund. Rücksicht? Mein Po tut jetzt noch weh. Ich möchte nich wissen, wie es sich anfühlt, wenn er sich wirklich nicht um mein Wohlbefinden kümmert. „Wehgetan hats trotzdem und ich brauche nachher unbedingt nen Stuhl mit Stuhlkissen“, kläre ich das gleich. An unserem Achtertisch hat nur jeder zweite ein Sitzkissen und gestern hatte Riku es. Roxas grinst unterdessen. „Hast du dich schon mal gefragt wie es wäre, wenn die beiden hier bei uns bleiben könnten?“, kommt er ganz plötzlich auf ein ganz anderes Thema, legt sich neben mich und verschränkt die Arme hinter seinem Kopf. „Nein, aber ich gehe so und so nach der Schule von hier weg“, verrate ich das zum ersten Mal jemand außer Mama. Sie weiß schon lange von meinen Plänen, aber Roxas wollte ich es einfach nicht erzählen und Riku schon gar nicht. „Was? Wohin denn? Ich dachte eigentlich, dass wir schon noch ein bisschen zusammen bleiben. Ich brauch dich doch“, erklärt Roxas sofort und setzt sich erschrocken wieder auf. „Tut mir Leid, aber ich arbeite schon so lange auf diese eine Sache hin. Ich kann es unmöglich von Freunden abhängig machen“, erkläre ich. „Aber… Sora… das hört sich an, als würdest du nach Timpuktu oder sonst wohin auswandern“, antwortet Roxas und sieht mich traurig an. „So ähnlich ist es auch. Ich möchte in Tokio auf die Uni gehen und auch dort leben. Kanada… ist so… ich hatte mein ganzes Leben lang hier nur Ärger… die Bevorzugung von Zach, die Sache mit Jake, dann diese ganze Coming-out-Story. Ich möchte einfach nicht mehr hier bleiben, das einzig tolle, was ich hier habe bist du, Kairi, Zach und Mama. Vielleicht mittlerweile auch Jake, aber bei dem bin ich mir noch nicht sicher. Trotz allem will ich hier weg. Vielleicht sagst du jetzt, ich würde einfach davon laufen, aber warum soll ich nicht dorthin gehen, wo ich mich zugehörig fühle und glücklich bin?!“, frage ich, doch in Roxas erwidert nichts. Stattdessen sammeln sich in seinen Augen Tränen. Oh mein Gott, so sehr berührt ihn das? Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nie etwas gesagt. „Roxy“, flüstere ich, als ihm die Tränen über die Wangen rennen. „Sora… ich… weiß auch nich… was das jetzt is… ich hab nur was im Auge“, wischt er sich kopfschüttelnd über die Augen. „Ach, Roxy, komm mal her“, ziehe ich ihn in meine Arme. „Wir bleiben doch immer noch beste Freunde. Ich würde dich nie irgendwie ersetzen wollen und außerdem gibt es doch noch Telefon und Internet und Briefe. Ich bin nicht aus der Welt, du musst nur etwas mehr Zeit einplanen, wenn du zu mir kommen willst“, gebe ich zurück und streichle durch seine Haare. „Wohl eher viel mehr Zeit. Du bist dir echt sicher, dass du so weit weg willst? Ist das nicht nur wegen Riku? Was machst du, wenn es mit ihm vorbei sein sollte?“, will Roxas leise wissen. Doch ich schüttle mit dem Kopf. „Du weißt doch, dass meine Noten früher eher mittelmäßig waren. Ich strenge mich in den letzten Jahren nur so an, damit ich eine Chance habe nach Tokio zu gehen. Du siehst also es hat nichts mit Riku zu tun“, erzähle ich. Okay, vielleicht gehe ich jetzt noch lieber von hier weg, als damals, aber trotzdem habe ich schon lange bevor ich Riku kannte daran gedacht. „Du scheinst wirklich nicht mehr von deiner Entscheidung abzuweichen. Dann muss ich es wohl oder übel akzeptieren“, entgegnet Roxas und schaut wieder lächelnd zu mir auf. „Aber jetzt, ab mit dir unter die Dusche“ „Ja, Chef“, antworte ich grinsend, wir stehen auf und ich suche mir neue Klamotten raus. Gerade als ich das Zimmer verlassen will, kommen Axel und Riku zurück. „Was hastn du da gemacht?“, fällt mir sofort ein Pflaster an Rikus Schläfe auf. „Das warst du“, entgegnet er. Ich? Wie bitte? So gewalttätig bin ich dann auch nicht. „Ja, wenn das kleine Stöpselchen mal um sich schlägt, sind noch nich mal böse Jungs sicher“, witzelt Axel sofort. Ich hab um mich geschlagen? Wann denn? „Riku, kannst du mich mal aufklären?“, bitte ich. „Heute Nacht hast du wohl ziemlich ausgiebig geträumt. Dabei hast du so sehr um dich geschlagen und getreten, dass ich aus dem Bett gefallen bin und mit der Schläfe auf den Nachttisch“, erklärt er nun und ich muss fast lachen. Eigentlich is es ja nich lustig, dass Riku verletzt ist, aber wenn ich mir diese Szene vorstelle, he, he. „Ich hatte wohl sehr schlagkräftige Argumente“, kann ich auch nur darüber scherzen. „Oh, ja, mein Kopf tut jetzt noch weh“, antwortet Riku und ich sehe ihn streng an. Was glaubt er eigentlich, was mir noch so alles wehtut, da is sein Kopf meine geringste Sorge. „Ach, Riku-Schatzi, du bist doch schon ein großer Junge. Der kann so einiges vertragen“, finde ich, ehe ich grinsend das Zimmer verlasse und duschen gehe. Rikus POV Aua, aua, aua, mein Kopf. Was hat Sora nur geträumt, dass er so heftig getreten und geschlagen hat? Mittlerweile sitzen wir beim Frühstück. Sora diesmal auf dem Stuhlkissen. Er hat zwar nichts gesagt, aber ich glaube, ich weiß warum. Vielleicht war ich dann doch etwas hart, obwohl ich mich noch einigermaßen zurückgehalten habe. Ach, Sora hält das schon mal aus. Schließlich muss ich auch meine Kopfverletzung aushalten. Das Frühstück verläuft echt lustig. Ich freue mich, wieder mit meinen Freunden zusammen zu sein und vergesse sogar was gestern passiert ist, bis Claire an uns vorbei läuft und mir einen Blick zu wirft, der noch viel mehr hätte machen können, als nur zu töten. „Die hat echt ein Rad ab“, bemerkt Sora kopfschüttelnd. „Is was passiert?“, wollen Kairi und Jake gleichzeitig wissen. Ach, stimmt ja, wir haben sie gestern gar nicht mehr gesehen. „Ja, Riku hat Claire fast vergewaltigt“, antwortet Roxas, so als wäre es ne Zeitungsmeldung über einen Opa, der sein Gebiss verloren hat. „WAS?!“, ist Naminé bestürzt. Die traut mir das doch nicht echt zu. „Aber du magst Sora doch“ „Ja, tu ich doch auch. Die dumme Pute hat das nur erfunden, um mich reinzureiten“, erkläre ich. „WAS?!“, ist Naminé jetzt noch mehr aus dem Häuschen. „Die hat sie doch nich mehr alle“, bemerkt Shingo. „So weit waren wir gestern auch schon“, entgegnet Sora und schaut zu Claires Tisch. Ich folge seinem Blick. Sie sitzt schon fast auf Thomas Schoß, sein Blick hängt nur an ihrem Ausschnitt und seine Gedanken sind wohl auf keinen Fall bei dem, was sie ihm gerade erzählt. „Sag, mal, du warst doch früher weniger beliebt in der Schule. Warst du nicht zufällig ihr beliebtes Opfer?“, fällt mir was ein, aber Sora schaut mich nur ungläubig an. „Du vergisst meinen Status. Skater ärgert man nich, weil man weiß, dass die anderem einem zu Hilfe kommen. Außenseiter, wie wir es mittlerweile sind, schon. Da schaut keiner drauf, ob du noch weitere Außenseiterfreunde hast“, klärt er mich mal wieder über dieses voll dumme Zeugs auf. Das ist ja alles noch viel blöder, als ich gedacht habe. Als würden wir Sora nicht zu Hilfe kommen. „Du siehst, Joe hatte wenigstens etwas Gutes“ Wow, toll. Eine Sache, die er gut gemacht hat, machen die anderen unzähligen nicht wett. „Ich finde euer System hier immer noch total bescheuert“, erkläre ich und Sora seufzt. „Ich auch, deshalb bleibe ich auch nicht mehr lange hier“, lässt er die Katze aus dem Sack. „Was? Wohin willst du denn? Wissen deine Eltern schon davon?“, fragt Kairi sofort. Alle sind leicht aufgeregt, bis auf Roxas. Er weiß anscheinend Bescheid. „Ich gehe nach Tokio, auf die Uni. Papa weiß es nich, nur Roxy und Mama“, klärt uns Sora auf. „Ohhh, Sora, cool, nach Tokio. Ich freu mich“, antworte ich sofort. Ich meine, ich hätte jedes andere Land auch akzeptiert, schließlich ist es sein Leben, aber dass er dann doch zu mir kommt, finde ich gigantisch. „Ich mach das nicht, wegen dir“, ist er leicht hart. „Das war mir schon klar. Dass du dich hier nicht wohl fühlst sieht auch ein Blinder mit nem Krückstock. Ich wusste von Anfang an, dass du nicht hier leben willst“, erkläre ich. „Ach, echt?“, ist nicht nur Sora überrascht, sondern auch Kairi und Jake starren mir ungläubig entgegen. „Ja, ich meine, du hast zwar irgendwie gerne von deinem Zuhause geredet, aber es war mehr so eine Art Bericht. Ich hab dich nie lächeln sehen, wenn du davon erzählt hast. Nachdem ich Jake kennen gelernt habe, konnte ich verstehen warum. Ich hätte mich auch nich gerne von ihm ärgern lassen“, entgegne ich. „Und dann als wir hier waren, war es sogar für mich, wie eine Hölle. Die dummen Beleidigungen und Anfeindungen waren kaum auszuhalten. Ich hab mich oft gefragt, ob es nicht für dich besser wäre, wenn ich nach Japan zurückkehren würde. Dich machte es nämlich nur noch trauriger, dass deine Freunde so behandelt wurden. Aber immer als wir über die Zeit bei mir geredet haben, waren deine Augen voller Sehnsucht. Mir wurde schnell bewusst, dass dich hier nicht viel halten wird“ Sora schaut mich erstaunt an. „Du bist hier ja voll der Psychologe“, bemerkt er leicht peinlich berührt und schaut nach unten. „Stöpselchen, das ist nur weil ich dich so sehr liebe“, flüstere ich in sein Ohr, ehe ich ihm einen kurzen Kuss stehle. Sora sieht lächelnd zu mir. „Ich dich auch“, antwortet er schließlich und küsst mich auch, bevor er sich wieder seinem Essen widmet. „Ihr beide seid echt soooooooo süß“, bemerkt Naminé lächelnd. Sora wird sofort etwas rot. „Danke“, murmelt er. „Schämst du dich für mich?“, frage ich neckend und stupse ihn am Ellenbogen. „Nein, ich…“, fängt er an, doch dabei wird er nur noch roter. Ich muss grinsen. „Du siehst aus wie ein Feuerlöscher“, bemerkt Roxas kichernd. „Ihr seid doof“, findet Sora und verschränkt beleidigt die Arme vor der Brust. Ich will gerade etwas sagen, als unser Lehrer eine Ankündigung macht. „Achtung an alle. Ihr kommt bitte zum Ende, wischt eure Tische ab und um 9:00 Uhr treffen wir uns alle vor der Herberge in den Gruppen vom gestrigen Spieleabend“, erklärt er und ich denke im ersten Moment, ich habe mich verhört. In den Gruppen von gestern? Das ist doch nicht sein ernst. Ich kann nicht mit diesen Tölpeln in einer Gruppe sein. Ich will zu Sora oder zumindest zu einem meiner Freunde hier. „Es tut mir so Leid, Riku“, entschuldigt sich mein Freund sofort. „Warum denn? Du kannst doch nichts dafür. Ich geh mal zum Lehrer, vielleicht lässt er sich erweichen“, antworte ich noch positiv denkend. „Riku, willst du etwas?“, fragt unser Lehrer sofort, als ich zu ihm an den Tisch trete. Mensch, er ist ja echt ganz nett geworden, seit ich mit Sora zusammen bin. Anscheinend hat er gemerkt, dass schwul sein doch nicht unbedingt so schlimm ist und Sora nen guten Einfluss auf mich hat. „Ja, also… was die Gruppen betrifft. Sie haben doch die Geschichte gestern auch mitbekommen. Die machen mich nur dumm an und Claire hat schon versucht mir sonst was anzuhängen. Wäre es nicht besser, ich würde in eine andere Gruppe wechseln. Vielleicht in die von Sora?“, will ich hoffnungsvoll wissen. „Riku, ich weiß, dass die Situation für dich nicht gerade angenehm ist, aber die Gruppen bleiben so wie sie sind. Vielleicht kannst du dich ja trotzdem noch irgendwie integrieren“, entgegnet er. „Aber… bitte… ich hab Sie noch nie um irgendwas gebeten, nur dieses eine Mal…“, lasse ich mich sogar so weit herab, dass ich vor ihm bettle. „Riku, es tut uns Leid, aber die Gruppen werden nicht geändert“, mischt sich Soras Lehrerin ein, die bis eben dem Gespräch noch stumm gefolgt ist. „Aber…“, fange ich an, doch ich sehe schon ein, dass ich verloren habe. Dann heißt es wohl, dass noch einmal zu diesen Schwachmaaten muss. Wäre ich Sora, würde ich jetzt wahrscheinlich heulen. Ohhhh, ob ich das mal bei unseren Lehrern versuchen sollte? Nee, so mädchenhaft bin ich dann doch nicht. „Na ja, dann muss ich es wohl akzeptieren“, verabschiede ich mich traurig und gehe wieder an unseren Tisch. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)